TheaterCourier - Ausgabe 12 - 03. Januar 2015
Die Kunst- und Kulturzeitung für Dresden und das Umland.
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SEITE 4<br />
FILMTHEATER<br />
WWW.THEATERCOURIER.DE<br />
UFA-PALAST DRESDEN<br />
Frau Müller muss weg<br />
Wenn eine Grundschule in Dresden<br />
zum Kampfplatz der Eltern<br />
wird.<br />
Mit seinem neuen Film „Frau Müller<br />
muss weg“ verwandelt Regisseur Sönke<br />
Wortmann ab dem 15. <strong>Januar</strong> <strong>2015</strong> eine<br />
Grundschule in eine Kampfarena elterlicher<br />
Eitelkeiten. Basierend auf dem<br />
erfolgreichen Theaterstück von Lutz<br />
Hübner ist diese perfekt abgestimmte<br />
Komödie eine bittersüße Abrechnung<br />
mit dem Bildungssystem in Deutschland.<br />
Je mehr der Elternabend aus dem Ruder<br />
läuft, desto weiter zieht der Film thematisch<br />
seine Kreise.<br />
In den Hauptrollen dieses entwaffnend<br />
ehrlichen und extrem komischen Ensemblestücks<br />
laufen Gabriela Maria Schmeide<br />
(Frau Müller), Justus von Dohnányi<br />
(Wolf Heider), Anke Engelke (Jessica<br />
Höfel), Ken Duken, Mina Tander (Ehepaar<br />
Patrick und Marina Jeskow ) und<br />
Alwara Höfels (Katja Grabowski) zu<br />
Höchstform auf.<br />
Frau Müller muss weg! Soviel steht<br />
fest für die Abordnung der Eltern einer<br />
Übergangsklasse in Dresden, die sich für<br />
einen außerordentlich einberufenen Elternabend<br />
auf dem Parkplatz der Schule<br />
versammeln. Die Nerven liegen blank,<br />
denn man fürchtet, dass der Übertritt der<br />
Kinder aufs Gymnasium gefährdet sein<br />
könnte. Der Grund dafür ist längst gefunden:<br />
Frau Müller, die Klassenlehrerin, wer<br />
sonst! Die Frau ist hoffnungslos überfordert,<br />
hat die Klasse und den Lehrstoff -<br />
und wahrscheinlich auch sich - nicht im<br />
Griff. Denn es macht das Gerücht die<br />
Runde, Frau Müller sei in therapeutischer<br />
Behandlung. Mehr braucht man nicht,<br />
um einzugreifen, bevor es zu spät ist.<br />
Und so ziehen fünf Eltern für ihre<br />
Sprösslinge in die Schlacht: Jessica Höfel,<br />
knallharte Karrierefrau, der arbeitslose<br />
Wolf Heider, das aus dem Westen<br />
zugezogene Ehepaar Patrick und Marina<br />
Jeskow sowie die allein erziehende Katja<br />
Grabowski. Sie sind die Auserwählten,<br />
die Frau Müller im Namen der Elternschaft<br />
mitteilen sollen, dass man ihr das<br />
Vertrauen entzogen hat und man sich für<br />
den Rest des Jahres einen neuen Klassenlehrer<br />
wünscht.<br />
Filmszene mit Anke Engelke und Justus von<br />
Dohnányi Foto: Constantin Film Verleih GmbH<br />
V.l.n.r.: Produzent Tom Spieß, Christina Bentlage (Film- und Medienstiftung NRW), Justus von Dohnányi, Anke Engelke, Gabriela Maria Schmeide, Alwara<br />
Höfels, Mina Tander, Petra Müller (Film- und Medienstiftung NRW), Ken Duken und Regisseur Sönke Wortmann<br />
Foto: Constantin Film Verleih GmbH / Tom Trambow<br />
Allen ist längst klar, dass nur die Angst<br />
um ihre Kinder sie eint, dass die gemeinsame<br />
Front gegen die Klassenlehrerin<br />
wackelig ist und dass es tief verankerte<br />
Ressentiments gegeneinander gibt...<br />
Und dann kommt sie - Frau Müller! Sie<br />
erwartet einen normalen Elternabend<br />
und ahnt nicht, was die Eltern wirklich<br />
im Schilde führen. So fällt sie aus allen<br />
Wolken, als ihr reiner Wein eingeschenkt<br />
wird, steht danach sichtbar unter Schock,<br />
ringt um ihre Fassung...<br />
Doch dann reagiert sie ganz anders, als<br />
die Eltern es erwartet haben. Anstatt sich<br />
in die Defensive drängen zu lassen und<br />
dem Ansinnen nachzugeben, geht die<br />
Lehrerin zum Angriff über: Jetzt ist sie es,<br />
die kein Blatt vor den Mund nimmt, die<br />
schonungslos abrechnet mit den Eltern<br />
und ihren Kindern, mit einer Vehemenz,<br />
dass den Anwesenden der Atem stockt.<br />
Als sie ihren verbalen Rundumschlag<br />
beendet hat, stürmt Frau Müller aus<br />
dem Zimmer und lässt das konsternierte<br />
Quintett allein zurück. Dieser Hieb in<br />
die Magengrube saß. Und weil man seine<br />
Frustrationen und Ängste nicht mehr an<br />
der Lehrerin auslassen kann, beginnt nun<br />
die Schuldzuweisung und gegenseitige<br />
Zerfleischung.<br />
Jeder, so scheint es, hat noch die eine<br />
oder andere Rechnung offen. Verzweifelt<br />
Vorpremiere<br />
Sonntag, 11. <strong>Januar</strong>, 18 Uhr<br />
Mit Regisseur Sönke Wortmann<br />
und Autor Lutz Hübner sowie dem<br />
Ensemble der gleichnamigen Erfolgsinszenierung<br />
am Staatsschauspiel<br />
Dresden, die es auf mehr als 140<br />
Aufführungen gebracht hat.<br />
UFA Kristallpalast Dresden<br />
St. Petersburger Straße 24a<br />
01069 Dresden<br />
Infotelefon: 0351 / 4 82 58 25<br />
www.ufa-dresden.de<br />
ringen die Eltern um einen Konsens und<br />
eine gemeinsame Linie. Aber längst sind<br />
die Grabenkämpfe nicht mehr zu kontrollieren.<br />
Schließlich geht es um die Kinder<br />
und vor allem das eigene. Da steht der<br />
Moralismus der Arbeitslosen und Hausfrauen<br />
plötzlich gegen den Pragmatismus<br />
derer, die das Geld verdienen.<br />
Karrierefrau Jessica rätselt hingegen,<br />
wie sie herausfinden kann, wie es wirklich<br />
um die Versetzung ihrer Tochter steht.<br />
Hat Frau Müller denn nicht ihre Tasche<br />
im Klassenzimmer stehen lassen Könnten<br />
sich darin Hinweise darauf finden,<br />
wie es um die Noten der Schüler wirklich<br />
bestellt ist