Rotbunt - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

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LKV
Eine neue Information
auf der Rückmeldung
Ein neutraler Vergleich der Effi zienz von Milchkühen
ist aufgrund des unterschiedlichen Erstkalbealters,
des Gesamtalters und der differierenden
Milchleistungen sehr schwierig. In der unterschiedlich
langen unproduktiven Aufzuchtphase verursachen
die Tiere zunächst Kosten, die während der
Leistungsphase wieder erwirtschaftet werden müssen.
Die für Vergleiche geeignete Lebensleistung
steht jedoch erst nach dem Tod der Kühe fest. Als
gleitender Parameter für einen Effi zienzvergleich,
der frühzeitig zur Verfügung steht, ist die „Leistung
je Lebenstag“ geeignet. Bei der Berechnung dieses
Wertes werden sowohl die Länge der Aufzuchtphase
als auch die Trockenstehzeiten mit berücksichtigt.
Ein frühes Erstkalbealter, eine hohe Jahresmilchleistung
und eine lange Nutzungsdauer der
Kühe beeinfl ussen die Lebenseffektivität positiv.
Diese neue Information wird den Mitgliedern ab
dem Beginn des Prüfjahres 2009 für alle Kühe mit
einer vollständigen Lebensleistung nach jeder Prüfung
auf den monatlichen Rückberichten mitgeteilt.
Lebenseff ektivität = Leistung je Lebenstag
Defi nition
Die Milchleistungsprüfung (MLP) dient neben der
Feststellung von Leistungen für züchterische Belange
auch dazu, Aussagen zur Wirtschaftlichkeit der
Milchproduktion machen zu können. Eine Ansicht
dazu war bisher, dass Kühe mit höheren Lebensleistungen
rentabler sind als solche, die geringere Lebensleistungen
erzielen. In diese Beurteilung wurde
in letzter Zeit ein weiterer Faktor eingebracht:
die Zeit. Aus der Lebensleistung in Verbindung mit
einem Zeitraum, in dem sie erbracht wurde, wird
eine Durchschnittleistung je Tag errechnet. So werden
die „unproduktiven“ Phasen im Leben einer
Kuh, die Aufzuchtphase und die Trockenstehzeiten,
mit berücksichtigt. In diesen Zeiten, die bei den
Kühen unterschiedlich lang sein können, entstehen
nur Kosten, aber kein Erlös.
Untersuchungen über die Lebenseffektivität
Zur Lebenseffektivität gibt es inzwischen zahlreiche
Auswertungen, u. a. von Dr. Anke Wrangler vom
Institut für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt
für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-
Er ist auf den braunen Blättern mit den Tagesleistungen
über der energiekorrigierten Milchmenge
(ECM) der letzten Prüfung zufi nden. Das zeigt der
obenstehende Ausschnitt aus der betreffenden
Vorpommern. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass „unter
Berücksichtigung aller Kosten und Erlöse sowie
einer Verzinsung des eingesetzten Kapitals Kühe
erst ab einer Leistung von 15 kg Milch je Lebenstag
ein positives kalkulatorisches Betriebsergebnis
erreichen.“ Eine Auswertung des LKV Baden-Württemberg
nennt 16 kg Milch als Mindestleistung,
weist aber auch auf betriebsspezifi sche Schwankungen
und die aktuelle Kostenbelastung sowie
den Einfl uss des jeweiligen Milchpreises hin.
Rind im Bild 3/2008
Seite der Rückmeldung. Weitergehende Informationen
über die Aussagekraft der Lebenseffektivität
enthält der folgende Beitrag.
Lebenseffektivität der
schleswig-holsteinischen Kühe
In einer eigenen Untersuchung hat der LKV die
Lebensleistung der Kühe in Verbindung mit dem
Alter analysiert. Als Datenmaterial dienten die im
Prüfjahr 2007 abgegangenen schwarzbunten Kühe
mit vollständiger Lebensleistung ohne die zur Zucht
verkauften Kühe. Die Lebensleistung wurde wegen
der besseren Vergleichbarkeit auf eine energiekorrigierte
Milchmenge umgerechnet.
Tabelle 1: Durchschnittliche Leistung je Lebenstag in Abhängigkeit vom Abgangsalter der Kühe
Abgangsalter Leistung je Lebenstag (kg ECM) Lebensleistung
Monate Ø Minimum Maximum (kg ECM)
36 3,4 0,1 12,0 3.499
48 8,7 1,0 18,1 12.714
60 11,6 0,5 21,6 21.181
72 13,6 2,1 29,0 29.797
84 15,0 4,1 24,1 38.232
96 15,9 6,3 24,8 46.413