Rotbunt - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

Ergebnisse der Ungelenkten
Feldprüfung Fleischleistung 2008
In Schleswig-Holstein werden die Rotbunten
seit 1992 in zwei getrennten Herdbüchern
züchterisch bearbeitet. Rotbunte
Tiere mit einem maximalen Holstein-Friesian
Gen-Anteil von 25 % werden in dem
Herdbuch Rotbunt-Doppelnutzung (Rotbunt-DN)
geführt. Zielsetzung bei den
Rotbunten-DN ist die Züchtung von Tieren
im Zweinutzungstyp. Im entsprechenden
Zuchtprogramm findet daher neben der
Milchleistung auch die Fleischleistung Beachtung.
Basis hierfür sind die Ergebnisse
aus der seit 1997 durchgeführten „Ungelenkten
Feldprüfung Fleischleistung“.
Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung
Einmal jährlich jeweils im Juli führt die Landwirtschaftskammer
eine Zuchtwertschätzung
Fleischleistung durch. Grundlage hierfür sind die
Schlachtinformationen für Jungbullen (Schlachtgewicht,
Handels- und Fettklasse), die von den
Schlachtorganisationen VION und ZNVG zur
Verfügung gestellt werden, sowie die beim Landeskontrollverband
Schleswig-Holstein (LKV) registrierten
Geburts- und Abstammungsdaten der
entsprechenden Schlachtbullen.
Die Tabelle 1 gibt Aufschluss über die Anzahl
der in der Zuchtwertschätzung berücksichtigten
Schlachtdaten für Jungbullen gruppiert nach der
Rasse des Vaters. In der Zuchtwertschätzung
Fleischleistung werden Zuchtwerte für die Bullen
aller Rassen geschätzt. Leider ist die Gruppe
der Schlachtbullen mit unbekanntem Vater am
größten. Die Leistungsinformationen von diesen
Tieren werden in der Zuchtwertschätzung
zwar berücksichtigt, leisten aber aufgrund der
nicht herzustellenden Verknüpfungen zu den
Leistungen verwandter Tiere nur einen relativ
geringen Beitrag zur Genauigkeit der Zuchtwertschätzung.
Die Zuchtwerte für die Fleischleistung werden
mit einem Mehrmerkmals-Tiermodell geschätzt,
wobei als Leistungsinformationen die Merkmale
„Tägliche Nettozunahme“ und der „Handelswert“
der geschlachteten Mastbullen verwendet
werden. Die „Tägliche Nettozunahme“ ergibt
sich aus dem Schlachtgewicht dividiert durch die
Anzahl Tage von Geburt bis zur Schlachtung. Der
„Handelswert“ ist der sich aus der Handels- und
Rind im Bild 3/2008
ZUCHTWERTSCHÄTZUNG
Vaterrasse Anzahl
SchlachtgewichtNettozunahmeHandelswertHandelsklasse1)
Fettklasse
unbekannt 150557 351,4 554,1 501 2,41 2,81
Schwarzbunt 94378 349,9 556,1 489 2,00 2,82
Rotbunt-RH 57283 354,6 569,6 499 2,35 2,84
Rotbunt-DN 14724 358,0 578,0 512 2,84 2,81
Angler 3677 345,4 533,6 492 2,09 2,85
Fleischrind-Rasse 2279 367,1 605,9 516 3,02 2,76
Fleckvieh 517 372,6 626,3 513 2,88 2,85
Braunvieh 198 360,6 589,1 496 2,24 2,82
Tabelle 1: Übersicht zum Umfang der Ungelenkten Feldprüfung Fleischleistung
1) E=5, U=4, R=3, O=2, P=1
Rasse Merkmal Mittelwert StdAbw.
Rotbunt-DN Anzahl Söhne pro Bulle 98,2 140,4
( n = 126) Zuchtwert-Nettozunahme (g/Tag) +10,9 13,1
Relativ-ZW Nettozunahme (RZ-Netto) 108,0 9,6
Zuchtwert-Handelswert (Ct./kg SG) +9,8 3,3
Relativ-ZW Handelswert (RZ-HW) 119,8 6,7
Relativ-ZW Fleischleistung (RZ-FL) 111,8 7,4
Rotbunt-RH Anzahl Söhne 114,5 224,8
( n = 422 ) Zuchtwert-Nettozunahme (g/Tag) -2,5 13,6
Relativ-ZW Nettozunahme (RZ-Netto) 98,2 9,9
Zuchtwert-Handelswert(Ct./kg SG) -3,8 5,1
Relativ-ZW Handelswert (RZ-HW) 92,3 10,3
Relativ-ZW Fleischleistung (RZ-FL) 96,3 8,6
Schwarzbunt Anzahl Söhne 119,6 373,3
( n = 627 ) Zuchtwert-Nettozunahme (g/Tag) -1,4 15,0
Relativ-ZW Nettozunahme (RZ-Netto) 99,0 11,1
Zuchtwert-Handelswert(Ct./kg SG) -0,6 4,1
Relativ-ZW Handelswert (RZ-HW) 98,9 8,3
Relativ-ZW Fleischleistung (RZ-FL) 99,0 9,1
Angler Anzahl Söhne 71,4 46,3
( n = 29) Zuchtwert-Nettozunahme (g/Tag) -1,6 14,8
Relativ-ZW Nettozunahme (RZ-Netto) 98,9 10,9
Zuchtwert-Handelswert(Ct./kg SG) +0,7 4,2
Relativ-ZW Handelswert (RZ-HW) 101,5 8,6
Relativ-ZW Fleischleistung (RZ-FL) 99,8 8,4
Tabelle 2: Mittelwerte und Streuungen der Zuchtwert-Ergebnisse „Fleischleistung“
(Bullen mit > = 50% Sicherheit)
Fettklasseneinstufung ergebende monetäre Erlös
pro kg Schlachtgewicht. Die Einflussgrößen
Mastbetrieb, Mastsaison und „Mastdauer“ (Al-
ter der Schlachtbullen) werden durch das Schätzmodell
korrigiert. Die naturalen Zuchtwerte für
Nettozunahme und Handelswert werden einheit-
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