Kritik mit Methode? - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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09.11.2012 Aufrufe

Literatur Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen, Reinbek bei Hamburg 2002. Flick, Uwe/Kardorff, Ernst v./Steinke, Ines: Was ist qualitative Forschung? Ein Überblick, in: dies. (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch, Reinbek bei Hamburg 2000, S. 13-29. Geißler, Rainer: Die Sozialstruktur Deutschlands, Bonn 2002. Hartmann, Michael: Soziale Öffnung oder soziale Schließung. Die deutsche und die französische Wirtschaftselite zwischen 1970 und 1995, in: Zeitschrift für Soziologie, 1997, Jahrgang 26, H. 4, S. 296-311. Holz, Klaus: Nationaler Antisemitismus. Wissenssoziologie einer Weltanschauung, Hamburg 2001. Holzkamp, Klaus: Persönlichkeit. Zur Funktionsbegriff eines Begriffes, in: Schriften I, Argument-Verlag, Hamburg/Berlin 1997. Jäger, Siegfried: Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung, Münster 2004. Oevermann, Ulrich: Fallrekonstruktionen und Strukturgeneralisierung als Beitrag der objektiven Hermeneutik zur soziologisch-strukturtheoretischen Analyse, 1981, als Download auf der Internetseite des Vereins Objektive Hermeneutik e.V. www.agoh.de verfügbar. Ders.: Klinische Soziologie auf der Basis der Methodologie der objektiven Hermeneutik – Manifest der objektiv hermeneutischen Sozialforschung, 2002, als Download auf der Internetseite des Vereins Objektive Hermeneutik e.V. www.agoh.de verfügbar. Osterkamp, Ute: Rassismus als Selbstentmächtigung, Berlin/Hamburg 1996. 18

Peter Ullrich Diskursanalyse, Diskursforschung, Diskurstheorie. Ein- und Überblick Einleitung Vor einiger Zeit fragte mich ein Bekannter, woran ich gerade arbeite. In meiner Schilderung fiel auch der Begriff »Diskursanalyse« und veranlasste ihn – einen Anhänger der Kritischen Theorie und Marxisten mit Hegelaffinität – zu der Äußerung, dass es sich bei der Diskursanalyse um eine »Verfallsform der Ideologiekritik« handele. Diese im Ton unpassende Äußerung deutete ich ihm zu Liebe als eine Kritik an den relativistischen und letztlich zum Solipsismus führenden radikalkonstruktivistischen Auswüchsen des Poststrukturalismus. Dem vielfältigen Phänomen der Diskursforschung und seinen gewinnbringenden Einsichten für eine kritische Wissenschaft wird das Pauschalurteil allerdings nicht gerecht. Hier soll ein einführender und ordnender Überblick über die vielfältigen Strömungen, Anliegen, theoretischen Hintergründe, die damit verbundenen Probleme und den Nutzen der Diskursforschung erfolgen, bevor sich die beiden folgenden Beiträge detailliert zwei konkreten diskursanalytischen Forschungsprogrammen widmen. 1 Deutlich wird dabei sowohl ihr kritisches Potenzial als auch ihre fundierte und überprüfbare Wissenschaftlichkeit. 1. Sprache und Soziale Wirklichkeit – Theorie und andere Hintergründe Ausgangspunkt der meisten wissenschaftlichen Ansätze, die mit dem Diskursbegriff arbeiten, ist die Annahme, dass kommunikative Prozesse, insbesondere die Sprache, entscheidenden Anteil an der sozialen Konstitution der Welt haben. Forschungsprogramme mit »Diskurs« im Namen beschäftigen sich mit 1) der Produktion gesellschaftlich akzeptierten Wissens und 2) mit (politischen) Deutungs- und Aushandlungsprozessen. Hinter diesen beiden damit erwähnten Hauptsträngen der Diskursforschung stehen unterschiedliche Wissenschaftstraditionen, theoretische Grundannahmen, Forschungsinteressen, Institutionen und politische Ausrichtungen der Forschenden. Unterschiedliche Wissenschaftskulturen werden deutlich. Mit diesen Strängen sind zu heuristischen Zwecken zwei Pole des 1 Für hilfreiche Anmerkungen zu früheren Textversionen danke ich Susanne Kuhnt, Thomas Kachel, Udo Hagedorn. 19

Literatur<br />

Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung. Grundlagen, <strong>Methode</strong>n, Anwendungen, Reinbek bei Hamburg<br />

2002.<br />

Flick, Uwe/Kardorff, Ernst v./Steinke, Ines: Was ist qualitative Forschung? Ein Überblick, in: dies. (Hrsg.): Qualitative<br />

Forschung. Ein Handbuch, Reinbek bei Hamburg 2000, S. 13-29.<br />

Geißler, Rainer: Die Sozialstruktur Deutschlands, Bonn 2002.<br />

Hartmann, Michael: Soziale Öffnung oder soziale Schließung. Die deutsche und die französische Wirtschaftselite<br />

zwischen 1970 und 1995, in: Zeitschrift für Soziologie, 1997, Jahrgang 26, H. 4, S. 296-311.<br />

Holz, Klaus: Nationaler Antise<strong>mit</strong>ismus. Wissenssoziologie einer Weltanschauung, Hamburg 2001.<br />

Holzkamp, Klaus: Persönlichkeit. Zur Funktionsbegriff eines Begriffes, in: Schriften I, Argument-Verlag, Hamburg/Berlin<br />

1997.<br />

Jäger, Siegfried: Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung, Münster 2004.<br />

Oevermann, Ulrich: Fallrekonstruktionen und Strukturgeneralisierung als Beitrag der objektiven Hermeneutik zur<br />

soziologisch-strukturtheoretischen Analyse, 1981, als Download auf der Internetseite des Vereins Objektive<br />

Hermeneutik e.V. www.agoh.de verfügbar.<br />

Ders.: Klinische Soziologie auf der Basis der Methodologie der objektiven Hermeneutik – Manifest der objektiv hermeneutischen<br />

Sozialforschung, 2002, als Download auf der Internetseite des Vereins Objektive Hermeneutik<br />

e.V. www.agoh.de verfügbar.<br />

Osterkamp, Ute: Rassismus als Selbstentmächtigung, Berlin/Hamburg 1996.<br />

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