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Ausgabe 10 (Saison 2009/2010): THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen

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36 Gegner<br />

Die „Zebras“ trotzen<br />

den Negativschlagzeilen<br />

Aber derzeit befi ndet sich der Rekordmeister in der ungewohnten Verfolger-Rolle<br />

Ein Blick auf die Titelsammlung des <strong>THW</strong> <strong>Kiel</strong> genügt, um zu<br />

wissen, woran man bei den „Zebras“ ist. Seit 2003 haben die<br />

<strong>Kiel</strong>er Jahr für Jahr mindestens einen Titel geholt und<br />

sind unter anderem auch deswegen deutscher Rekordmeister<br />

und -pokalsieger. Als bislang letzter deutscher<br />

Verein haben sie zudem 2007 die Champions<br />

League gewonnen – doch gerade dieser<br />

Triumph sorgte zuletzt für Negativschlagzeilen<br />

und für erste Kratzer im glänzenden Lack der <strong>THW</strong>-Erfolgsgeschichte.<br />

Die Wachablösung durch den aktuellen Tabellenführer HSV Hamburg, der<br />

zudem das Supercup-Duell klar für sich entschied, droht. Und dennoch nötigt die bisherige<br />

<strong>Saison</strong>leistung der „Zebras“, die nur einen Punkt hinter den Hamburgern auf<br />

Platz zwei liegen, gehörigen Respekt ab, denn immerhin musste Trainer Alfreð Gíslason<br />

die Abgänge des Weltstars Nikola Karabatić und seines Kumpels Vid Kavtičnik<br />

(beide HB Montpellier) sowie das Karriereende des schwedischen Haudegens Stefan<br />

Lövgren kompensieren.<br />

Vor wenigen Tagen feierten<br />

die <strong>Kiel</strong>er ihren <strong>10</strong>6. Geburtstag.<br />

Am 4. Februar 1904<br />

wurde der Turnverein Hassee-Winterbek,<br />

kurz <strong>THW</strong>,<br />

in der damals noch eigenständigen<br />

Gemeinde Hassee,<br />

heute ein Stadtteil, aus der<br />

Taufe gehoben. Winterbek<br />

war ein kleines Dörfchen, das<br />

mittlerweile als solches nicht<br />

mehr existiert und in Hassee<br />

aufgegangen ist. Zunächst<br />

turnten im <strong>THW</strong> Knaben<br />

und Männer fröhlich umher,<br />

ehe 1923 die Handballabteilung<br />

ihren Betrieb aufnahm<br />

und Bewegung in den Verein<br />

kam. In Schleswig-Holstein<br />

stieg der <strong>THW</strong> schnell zur<br />

festen Größe auf, national<br />

von sich reden machten die<br />

Feldhandballer durch den<br />

Gewinn der Zonenmeister-<br />

Tschechische Tormaschine in Diensten des <strong>THW</strong>: Filip Jícha.<br />

schaft 1948, die heute vom<br />

Deutschen Handball-Bund<br />

als inoffi zielle deutsche Meisterschaft<br />

gewertet wird. Der<br />

zweite Titel, der von 1950,<br />

gilt hingegen als hochoffi ziell.<br />

Nach drei weiteren Meisterschaften<br />

– 1957, ’60 und ’62,<br />

allesamt in der Halle – wurde<br />

es etwas ruhig. Als 1966<br />

die Bundesliga ins Leben ge-<br />

rufen wurde, war der <strong>THW</strong><br />

nicht am Start, obwohl er –<br />

zum 18. Mal in 20 Jahren –<br />

Schleswig-Holstein-Meister<br />

geworden war. In den regionalen<br />

Ausscheidungsspielen<br />

zur „Deutschen“ scheiterten<br />

die <strong>Kiel</strong>er allerdings am VfL<br />

Bad Schwartau und fanden<br />

sich zunächst in der Zweitklassigkeit<br />

wieder, um jedoch<br />

schon im ersten Anlauf<br />

den Sprung ins Oberhaus zu<br />

schaffen. Seither sind sie –<br />

bis auf eine kurze Unterbrechung<br />

1973/74 – fester Bestandteil<br />

der Bundesliga.<br />

Die Erfolgsära wurde<br />

schließlich Anfang der 90er<br />

Jahre eingeläutet, als sich<br />

die Handball-Abteilung<br />

als „<strong>THW</strong> <strong>Kiel</strong> Handball-<br />

Bundesliga GmbH & Co.<br />

KG“ vom Hauptverein abkoppelte.<br />

Vom Erzrivalen<br />

SG Flensburg-Handewitt<br />

lotsten die <strong>Kiel</strong>er 1993 den<br />

in Bosnien geborenen Kroate<br />

Zvonimir „Noka“ Serdarušić<br />

auf die Trainerbank – was<br />

folgte, ist Geschichte. Der<br />

bis dahin titellose Trainer<br />

führte den <strong>THW</strong> auf Anhieb<br />

zur Deutschen Meisterschaft<br />

und etablierte die <strong>Kiel</strong>er in<br />

der Bundesliga-Spitze. Nie<br />

platzierte sich der <strong>THW</strong> seither<br />

schlechter als auf Rang<br />

sechs, elf Mal wurde er Meister.<br />

Unter Serdarušić, der<br />

1980/81 selbst in <strong>Kiel</strong> aktiv<br />

war, spielten unter anderem<br />

der Ex-<strong>Löwen</strong>-Trainer Wolfgang<br />

Schwenke, die Schweden<br />

Magnus Wislander – die<br />

Rückennummer 2 des „Welthandballers<br />

des Jahrhun-<br />

Die <strong>Löwen</strong>-Bilanz<br />

vs. <strong>THW</strong> <strong>Kiel</strong><br />

H A<br />

2003/04 25:36 20:36<br />

2005/06 31:34 19:30<br />

2006/07 31:28 32:37<br />

2007/08 25:26 29:34<br />

2008/09 40:42 28:33<br />

<strong>2009</strong>/<strong>10</strong> - 29:36<br />

Gesamt 1-0-4<br />

152:166<br />

1-0-<strong>10</strong><br />

309:372<br />

0-0-6<br />

157:206<br />

derts“ wird nicht mehr vergeben<br />

– und Staffan Olsson<br />

sowie der heutige <strong>Löwen</strong>-<br />

Keeper Henning Fritz.<br />

Gemeinsam mit Manager<br />

Uwe Schwenker, ebenfalls<br />

ein ehemaliger <strong>Kiel</strong>er Spieler,<br />

baute Serdarušić Jahr<br />

für Jahr eine starke Truppe<br />

auf und hatte ein feines Näschen<br />

für Talente mit hohem<br />

Entwicklungspotenzial. Der<br />

erste große internationale<br />

Erfolg gelang den „Zebras“<br />

1998 mit dem Gewinn des<br />

EHF-Pokals. Gegner: Die<br />

SG Flensburg-Handewitt, die<br />

nach einer 23:25-Niederlage<br />

im Hinspiel zu Hause mit<br />

26:21 bezwungen wurde. Vor<br />

7250 Zuschauern in der ausverkauften<br />

Ostseehalle, wie<br />

die Sparkassen-Arena damals<br />

noch hieß, trafen unter anderem<br />

Wislander, Olsson und<br />

Schwenke. Es sollte nicht<br />

das letzte europäische Endspiel<br />

zwischen diesen beiden<br />

gerade mal 87,5 Straßenkilometer<br />

voneinander entfernten<br />

Klubs bleiben...<br />

2002 und 2004 – gegen die<br />

spanischen Klubs FC Barce

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