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Ausgabe 10 (Saison 2009/2010): THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen

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Interview<br />

teilen Sie das Turnier rückblickend?<br />

Wir haben nach der Silbermedaille<br />

bei den Olympischen<br />

Spielen in Peking<br />

zum zweiten Mal Edelmetall<br />

für unser Land geholt. Insgesamt<br />

haben wir nur ein Spiel<br />

verloren, und das war gegen<br />

Frankreich, die derzeit beste<br />

Mannschaft der Welt. Wir<br />

haben bei der EM bewiesen,<br />

dass wir kein „One-Hit-Wonder“<br />

sind, das war uns allen<br />

wichtig. Es ist schon etwas<br />

Besonderes, bei einer EM so<br />

weit oben zu stehen, denn es<br />

ist wohl das härteste Turnier<br />

überhaupt, weil man nur gegen<br />

starke Teams spielt.<br />

Wie beurteilen Sie Ihre eigene<br />

Leistung?<br />

Das sollen besser andere beurteilen.<br />

Ich habe den Erfolg<br />

der Mannschaft über meine<br />

eigene Leistung gestellt.<br />

Ich habe viele Spielanteile<br />

bekommen und wir waren<br />

erfolgreich, also kann ich zufrieden<br />

sein.<br />

Hilft es Ihnen, die Anstrengungen<br />

zu vergessen, weil<br />

Sie mit einer Medaille nach<br />

Hause gekommen sind?<br />

Ich glaube schon, dass es etwas<br />

einfacher ist. Aber insgesamt<br />

ist es unser Beruf und<br />

es gehört eben dazu, nach<br />

einem Turnier im Januar direkt<br />

wieder mit den Vereinen<br />

vor großen Aufgaben zu stehen.<br />

Man muss einfach weiter<br />

trainieren, um in Form zu<br />

bleiben. Wir sind Profi s und<br />

müssen damit klar kommen<br />

und ich glaube, dass ich das<br />

gut hinbekommen habe.<br />

Wie haben Sie Ihren Kopf so<br />

schnell frei bekommen?<br />

Wir bekamen zum Glück ein<br />

paar Tage frei und mussten<br />

erst Mittwochabend wieder<br />

mit der Mannschaft trainieren.<br />

Ich bin von Wien aus<br />

direkt nach Island gefl ogen,<br />

wo ich zum ersten Mal seit<br />

langer Zeit meinen kleinen<br />

Sohn wiedersehen konnte.<br />

Das war für mich die größte<br />

Entspannung, denn ich hatte<br />

ihn drei Wochen lang nicht<br />

bei mir gehabt. In dieser Zeit<br />

hat er sich weiterentwickelt,<br />

er spricht jetzt viel mehr. Es<br />

war schön, wieder bei ihm zu<br />

sein. Dienstagabend bin ich<br />

zurück nach Deutschland gekommen.<br />

Wie war es, die Teamkollegen<br />

der <strong>Löwen</strong> nach langer<br />

Zeit wiederzutreffen?<br />

„Ich heiße jetzt<br />

Michael Ballack“<br />

Es war schön. Wir hatten in<br />

den vergangenen Tagen viel<br />

Spaß. Wir waren gemeinsam<br />

in der Sauna und haben viel<br />

gelacht. Ich glaube, eine gute<br />

Stimmung ist wichtig, wenn<br />

man zusammen etwas erreichen<br />

will.<br />

Woran machen Sie die gute<br />

Stimmung im Team fest?<br />

Wir haben viel Spaß, wenn<br />

Als Spielmacher sagt Snorri Guðjónsson die Spielzüge an, ...<br />

wir zusammen sind. In den<br />

zurückliegenden Tagen haben<br />

wir viel Fußball gespielt.<br />

Immer Alt gegen Jung, wobei<br />

beide Mannschaften mal ein<br />

Spiel gewonnen haben. Ich<br />

habe von „Goggi“ Sigurðsson<br />

einen neuen Spitznamen<br />

bekommen. Ich heiße jetzt<br />

Ballack, weil ich der beste<br />

Fußballer bei uns bin.<br />

Gehören Sie zum Team Alt<br />

oder zum Team Jung?<br />

Ich gehöre inzwischen schon<br />

zum Team Alt. Wir spielen<br />

... muss sich aber gleichzeitig selbst auch ins Getümmel werfen.<br />

mit viel Erfahrung und Köpfchen.<br />

Deshalb heiße ich ja<br />

auch Ballack.<br />

Worauf kommt es besonders<br />

an, wenn man nach vielen<br />

Wochen in der Nationalmannschaft<br />

wieder zum Verein<br />

zurückkehrt?<br />

Es ist entscheidend, dass man<br />

das richtige Timing wieder<br />

fi ndet. Wir haben tolle Spieler<br />

mit außergewöhnlichen<br />

Fähigkeiten, aber nach einer<br />

solchen Phase ist es wichtig,<br />

dass die Abläufe wieder pas-<br />

11<br />

send gemacht werden. Deshalb<br />

haben wir in den ersten<br />

Trainingseinheiten auch sehr<br />

viel daran gearbeitet. Außerdem<br />

standen taktische Dinge<br />

im Vordergrund.<br />

Sie sind Spielmacher. Ist es<br />

für Sie sehr schwer, sich von<br />

den Spielzügen, die Sie bei<br />

der isländischen Nationalmannschaft<br />

nutzen, auf das<br />

Spielsystem der <strong>Löwen</strong> umzustellen?<br />

Natürlich muss man sehr<br />

konzentriert sein, denn eini-

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