RehaCom - HRM Tools.ch
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<strong>RehaCom</strong><br />
Kognitive Rehabilitation<br />
Katalog
Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
<strong>RehaCom</strong>-Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Aufmerksamkeitstraining<br />
Alertness<br />
Akustis<strong>ch</strong>e Reaktionsfähigkeit (AKRE)<br />
Reaktionsverhalten (REVE)<br />
Reaktionsfähigkeit (REA1)<br />
Vigilanz<br />
Vigilanz (VIGI)<br />
Visuell-räumli<strong>ch</strong>e Aufmerksamkeit<br />
Raumoperationen (RAUM)<br />
Flä<strong>ch</strong>enoperationen (VRO1)<br />
Raumoperationen 3D (RO3D)<br />
Visuokonstruktive Fähigkeiten (KONS)<br />
Selektive Aufmerksamkeit<br />
Aufmerksamkeit und Konzentration (AUFM)<br />
Geteilte Aufmerksamkeit<br />
Geteilte Aufmerksamkeit (GEAU)<br />
Geteilte Aufmerksamkeit 2 (GEA2)<br />
Gedä<strong>ch</strong>tnistraining<br />
Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis (MEMO)<br />
Gesi<strong>ch</strong>tsgedä<strong>ch</strong>tnis (GESI)<br />
Wortgedä<strong>ch</strong>tnis (WORT)<br />
Figurales Gedä<strong>ch</strong>tnis (BILD)<br />
Verbales Gedä<strong>ch</strong>tnis (VERB)<br />
Multimodales Beoba<strong>ch</strong>ten (VIDE)<br />
Exekutivfunktionen<br />
Einkauf (EINK)<br />
Plan a Day (PLAN)<br />
Logis<strong>ch</strong>es Denken (LODE)<br />
Geistige Aktivierung (AKTI)<br />
Re<strong>ch</strong>entraining (CALC)<br />
Gesi<strong>ch</strong>tsfeldtraining<br />
Sakkadentraining (SAKA)<br />
Exploration (EXPL)<br />
Überblick und Lesen (ZIHL)<br />
Visuomotorik<br />
Visuomotoris<strong>ch</strong>e Koordination (WISO)<br />
Berufsförderung<br />
Übungen Aufmerksamkeit (BAUF)<br />
Übungen Gedä<strong>ch</strong>tnis (GEDA)<br />
Übungen Exekutivfunktionen (EXFU)<br />
Diagnostik-Training<br />
Effektivitätsstudien<br />
Systemvoraussetzungen<br />
Spra<strong>ch</strong>enliste<br />
ISO-Zertifizierung<br />
3-6<br />
7-17<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
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13<br />
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Zur besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezei<strong>ch</strong>nungen auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> die männli<strong>ch</strong>e Form verwendet. Sie hat sinngemäß für beide<br />
Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter Geltung.<br />
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<strong>RehaCom</strong> - Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Katalog<br />
<strong>RehaCom</strong> ist ein Softwarepaket, mit dem Sie die kognitive Leistungsfähigkeit Ihrer Klienten verbessern. Das System wird<br />
unter anderem erfolgrei<strong>ch</strong> in der Rehabilitation von Hirns<strong>ch</strong>ädigung, in der Psy<strong>ch</strong>iatrie, bei altersbedingtem Leistungsabbau<br />
und bei Kindern mit ADHS eingesetzt.<br />
<strong>RehaCom</strong> besteht aus einer übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Verwaltungssoftware und<br />
zahlrei<strong>ch</strong>en Trainingsverfahren. Diese sind abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong> und anspre<strong>ch</strong>end<br />
gestaltet. Gezielte fehlerspezifis<strong>ch</strong>e Rückmeldungen initialisieren<br />
Lernprozesse und unterstützen die Entwicklung von Strategien.<br />
Die Trainingsverfahren sind adaptiv. Das bedeutet, dass die S<strong>ch</strong>wierigkeit<br />
der Aufgaben mit dem Lernforts<strong>ch</strong>ritt automatis<strong>ch</strong> steigt. Der Klient wird<br />
weder unter- no<strong>ch</strong> überfordert.<br />
Das <strong>RehaCom</strong>-Panel ermögli<strong>ch</strong>t Ihren Klienten ergonomis<strong>ch</strong>es Arbeiten.<br />
Verfahren für folgende Berei<strong>ch</strong>e stehen Ihnen zur Verfügung:<br />
Aufmerksamkeit<br />
Gedä<strong>ch</strong>tnis<br />
Exekutivfunktionen<br />
Gesi<strong>ch</strong>tsfeldtraining<br />
Visuomotorik<br />
Berufsförderung<br />
Die Wirksamkeit der Trainingsverfahren wurde in zahlrei<strong>ch</strong>en Effizienzstudien na<strong>ch</strong>gewiesen.<br />
Anwendungsgebiete<br />
Klinis<strong>ch</strong>-Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Anwendungen<br />
Bei kognitiven Störungen na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>laganfall, S<strong>ch</strong>ädelhirntrauma, Erkrankungen des Zentralnervensystems sowie bei Patienten mit<br />
Hirntumor, Demenz oder Neglect<br />
Geriatrie<br />
Zur Erhaltung kognitiver Fähigkeiten<br />
Entwicklungspsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Anwendungen<br />
Bei Teilleistungsstörungen, bei Hyperaktivität<br />
Sportpsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Anwendungen<br />
Bei Leistungssportlern zur Förderung u.a. der Aufmerksamkeit, Konzentration und Reaktionsges<strong>ch</strong>windigkeit<br />
Arbeitspsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Anwendungen<br />
Bei Ums<strong>ch</strong>ulungen, Weiters<strong>ch</strong>ulungen und Wiedereingliederung in den Beruf<br />
Verkehr<br />
Für die Wiederherstellung der kognitiven Eignung zur si<strong>ch</strong>eren Lenkung eines Kraftfahrzeuges<br />
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<strong>RehaCom</strong> - Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
Vorteile von <strong>RehaCom</strong><br />
Modularität<br />
<strong>RehaCom</strong> bietet zahlrei<strong>ch</strong>e Trainingsverfahren, die Sie bedarfsgere<strong>ch</strong>t einzeln erwerben. Stellen Sie si<strong>ch</strong> Ihr individuelles<br />
Trainingssystem zusammen.<br />
Adaptivität und Individualität<br />
Die <strong>RehaCom</strong>-Trainingsverfahren bieten mehrere S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen mit vielen abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>en Aufgaben. Das System<br />
gibt jeweils nur Aufgaben aus der S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufe vor, die den momentanen Fähigkeiten des Klienten entspri<strong>ch</strong>t. Ihr Klient<br />
erhält somit ein maßges<strong>ch</strong>neidertes und motivierendes Training.<br />
Kontinuität und Verlaufskontrolle<br />
<strong>RehaCom</strong> spei<strong>ch</strong>ert die Ergebnisse aller Trainingssitzungen. Dies hat den Vorteil, dass eine neue Sitzung immer dort beginnt,<br />
wo die letzte beendet wurde. Zudem können Sie so den Trainingsverlauf kontrollieren und gegebenenfalls die Trainingsziele<br />
anpassen.<br />
Leistungsfeedback<br />
Das System informiert den Klienten auf motivierende Weise über den Trainingsforts<strong>ch</strong>ritt. Im Falle<br />
eines Fehlers erhält dieser eine spezifis<strong>ch</strong>e Rückmeldung. Die Beurteilung dur<strong>ch</strong> den Computer<br />
wird seitens der Klienten gut aufgenommen.<br />
Effizienz und Ökonomie<br />
Die Trainingsverfahren sind so konzipiert, dass der Klient weitgehend selbstständig trainieren kann. Nur zu Beginn und am Ende<br />
des Trainings ist Ihre Anwesenheit erforderli<strong>ch</strong>, wenn Sie mit ihm das Trainingsziel und die Ergebnisse bespre<strong>ch</strong>en. Ihr Arbeitsaufwand<br />
verringert si<strong>ch</strong> somit erhebli<strong>ch</strong>.<br />
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<strong>RehaCom</strong> - Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Katalog<br />
Eingabemedien<br />
Das Training mit <strong>RehaCom</strong> kann mit einem speziellen Panel, der<br />
PC-Tastatur, der Maus oder einem Tou<strong>ch</strong>screen dur<strong>ch</strong>geführt<br />
werden.<br />
Die großflä<strong>ch</strong>ige, robuste Gestaltung des <strong>RehaCom</strong>-Panels erlaubt<br />
au<strong>ch</strong> Klienten mit erhebli<strong>ch</strong> beeinträ<strong>ch</strong>tigter oder ungeübter Handmotorik<br />
eine si<strong>ch</strong>ere Bedienung.<br />
Benutzeroberflä<strong>ch</strong>e<br />
Mit der <strong>RehaCom</strong>-Basissoftware geben Sie Trainingsverfahren<br />
vor, verwalten Klientendaten und zeigen Trainingsergebnisse<br />
an.<br />
Das Menü ist übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> und einfa<strong>ch</strong> zu bedienen. Die Anwendung<br />
erfordert keine speziellen Computerkenntnisse.<br />
Trainingsablauf<br />
Verfahrensauswahl<br />
Vor einem Training wählen Sie aus, wel<strong>ch</strong>e Verfahren Ihr Klient in dieser Sitzung bearbeiten soll.<br />
Bei jedem einzelnen Verfahren können Sie hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> der Konsultationsdauer, der S<strong>ch</strong>wierigkeitslevels und anderer Parameter<br />
mit den Standardeinstellungen arbeiten. Wenn notwendig, können Sie die Einstellungen jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> individuell an einen Klienten<br />
oder eine Klientengruppe anpassen.<br />
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<strong>RehaCom</strong> - Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
Training<br />
Jedes Training beginnt mit einer Instruktion. Viele Verfahren funktionieren dabei na<strong>ch</strong> dem „learning by doing“-System. Dana<strong>ch</strong><br />
beginnt die erste Trainingsaufgabe.<br />
Der Klient kann jederzeit eine Pause einlegen und, wenn gewüns<strong>ch</strong>t, no<strong>ch</strong> einmal Instruktionen zur Trainingsaufgabe aufrufen. Sie<br />
können bereits während des Trainings den bisherigen Verlauf analysieren sowie Leistungsdefizite und -reserven des Klienten erkennen<br />
und beeinflussen.<br />
Ist die eingestellte Trainingszeit vorüber, wird das Training beendet.<br />
Ergebnisdarstellung<br />
Direkt na<strong>ch</strong> dem Training ers<strong>ch</strong>eint eine Leistungsgrafik für Ihren<br />
Klienten, die mit einfa<strong>ch</strong>en Balken den Leistungsforts<strong>ch</strong>ritt<br />
von Sitzung zu Sitzung dokumentiert.<br />
Dur<strong>ch</strong> Betätigen des Buttons „Druck Grafik“ können Sie diese<br />
Grafik ausdrucken und dem Klienten mitgeben. Die Motivation<br />
zum Training wird verbessert, wenn er seinen Angehörigen<br />
zeigen kann, wel<strong>ch</strong>e Forts<strong>ch</strong>ritte er ma<strong>ch</strong>t. Bei Kindern bis zu<br />
14 Jahren werden statt Balken Smilies angezeigt - je mehr Gesi<strong>ch</strong>ter,<br />
desto besser die Leistung.<br />
Neben der Leistungsgrafik für den Klienten steht au<strong>ch</strong> eine<br />
genauere Ergebnisdarstellung zur Verfügung.<br />
Die obere Grafik „Trainingsverlauf“ zeigt für jede Sitzung den<br />
zuletzt errei<strong>ch</strong>ten S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrad. Daneben befindet si<strong>ch</strong><br />
eine Tabelle, die für die gewählte Sitzung (gelber Balken) zusätzli<strong>ch</strong>e<br />
Informationen wie Name etc. anzeigt.<br />
Die untere Grafik „Konsultationsverlauf“ gibt detaillierte Informationen<br />
zum Trainingsverlauf der Sitzung. Daneben befindet<br />
si<strong>ch</strong> eine Tabelle mit Informationen zum gewählten S<strong>ch</strong>wierigkeitslevel<br />
(blauer Balken).<br />
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Aufmerksamkeitstraining<br />
Katalog<br />
Alertness<br />
A K R E – A k u s t i s c h e R e a k t i o n s f ä h i g k e i t<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Ziel des Trainings ist es, die Ges<strong>ch</strong>windigkeit und Genauigkeit<br />
der Reaktionen auf akustis<strong>ch</strong>e Signale zu verbessern.<br />
Die im Training verwendeten Geräus<strong>ch</strong>e sind dem Klienten<br />
aus seinem tägli<strong>ch</strong>en Umfeld bekannt.<br />
Indikationen<br />
Die Anwendung des Verfahrens wird bei erwa<strong>ch</strong>senen Klienten<br />
mit diagnostiziertem Defizit der Reaktionsges<strong>ch</strong>windigkeit<br />
und -si<strong>ch</strong>erheit aber au<strong>ch</strong> bei Störungen der akustis<strong>ch</strong>en Diskriminationsleistung<br />
empfohlen. Dieses Trainingsverfahren<br />
stellt hohe Anforderungen an die geistige Flexibilität und die<br />
fokussierte Aufmerksamkeit. Bei interferenzanfälligen Klienten<br />
ist darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass keine Überforderungssituation<br />
eintritt. Für ein Training mit Kindern ab dem 8. Lebensjahr wurden<br />
kindgere<strong>ch</strong>te Instruktionen vorbereitet.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Der Klient kann Geräus<strong>ch</strong>e wahrnehmen und unters<strong>ch</strong>eiden.<br />
Für eigenständiges Training ist es notwendig, die Tasten des<br />
<strong>RehaCom</strong>-Panels bedienen zu können.<br />
Aufgabenstellung<br />
Der Klient hört vers<strong>ch</strong>iedene Geräus<strong>ch</strong>e (z.B. Telefonklingeln,<br />
Hundegebell usw.) und soll so ras<strong>ch</strong> wie mögli<strong>ch</strong> die dem Geräus<strong>ch</strong><br />
zugeordnete Taste des <strong>RehaCom</strong>-Panels drücken. In<br />
der Vorbereitungsphase lernt der Klient die Zuordnung der<br />
Geräus<strong>ch</strong>e zu den Tasten. Wahlweise folgt eine Übungsphase.<br />
Dana<strong>ch</strong> beginnt das eigentli<strong>ch</strong>e Training.<br />
Trainingsmaterial<br />
Zur Zeit stehen ca. 60 Geräus<strong>ch</strong>e mit dazugehörigen Hintergrundgeräus<strong>ch</strong>en<br />
zur Verfügung. Bilds<strong>ch</strong>irmdarstellungen und<br />
entspre<strong>ch</strong>ende akustis<strong>ch</strong>e Reize kreieren bestimmte Umgebungen<br />
bzw. Situationen (z.B. in der Wohnung, am Strand, auf<br />
dem Bauernhof).<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Die S<strong>ch</strong>wierigkeit wird dur<strong>ch</strong> die Anzahl der zu differenzierenden<br />
Geräus<strong>ch</strong>e, die Benutzung irrelevanter Reize und den<br />
Einsatz von Hintergrundgeräus<strong>ch</strong>en (z.B. leise Musik oder Wellenraus<strong>ch</strong>en)<br />
modifiziert.<br />
Effektivität<br />
Zurzeit werden mit dem Verfahren kontrollierte Studien<br />
dur<strong>ch</strong>geführt. Dur<strong>ch</strong> die hohe Realitätsnähe ist mit einem guten<br />
Transfer der trainierten Fähigkeiten in Alltagssituationen<br />
zu re<strong>ch</strong>nen.<br />
7
Aufmerksamkeitstraining<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
Alertness<br />
REVE – Reaktionsverhalten<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Es handelt si<strong>ch</strong> um ein Training des Reaktionsverhaltens (Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />
und Ri<strong>ch</strong>tigkeit der Reaktionen) bei Einfa<strong>ch</strong>und<br />
Mehrfa<strong>ch</strong>wahlreaktionen auf bekannte optis<strong>ch</strong>e Signale.<br />
Am Rand des Bilds<strong>ch</strong>irms sind Bilder von Verkehrszei<strong>ch</strong>en<br />
zu sehen. Daneben ist die Taste des <strong>RehaCom</strong>-Panels dargestellt,<br />
auf die der Klient drücken soll, wenn das Verkehrszei<strong>ch</strong>en<br />
in der Mitte des Monitors ers<strong>ch</strong>eint. Aufmerksamkeitsund<br />
Gedä<strong>ch</strong>tnisleistungen werden so mittrainiert.<br />
Indikationen<br />
Die Indikation für das Training ist für alle Klienten mit zentralnervös<br />
bedingter, verlangsamter Reaktionsges<strong>ch</strong>windigkeit<br />
gegeben. Eine sol<strong>ch</strong>e Verlangsamung ist fast immer bei<br />
diffuser Hirns<strong>ch</strong>ädigung sowie bei frontalen und präfrontalen<br />
Läsionen der Fall (z.B. Demenzen, SHT, Insult, Tumorbildung,<br />
Is<strong>ch</strong>ämie u.v.m.).<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Es wird vorausgesetzt, dass der Klient in der Lage ist, einfa<strong>ch</strong>e<br />
s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Instruktionstexte zu erfassen und zu befolgen.<br />
Aufgabenstellung<br />
Für dieses Training wurden praxisnahe Reize (Verkehrszei<strong>ch</strong>en)<br />
gewählt. Die Aufgabenstellung lautet: Drücken Sie so s<strong>ch</strong>nell<br />
wie mögli<strong>ch</strong> auf die entspre<strong>ch</strong>ende Reaktionstaste, wenn ein<br />
relevanter Reiz (d.h. ein bestimmtes Verkehrszei<strong>ch</strong>en) auf dem<br />
Monitor zu sehen ist.<br />
Trainingsmaterial<br />
In der Lernphase werden dem Klienten Bilder von Verkehrszei<strong>ch</strong>en<br />
und die zugehörigen Reaktionstasten vorgegeben. In<br />
der Trainingsphase werden relevante Verkehrszei<strong>ch</strong>en (auf die<br />
innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls zu reagieren ist), in<br />
höheren S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen au<strong>ch</strong> irrelevante Verkehrszei<strong>ch</strong>en<br />
(die keine Reaktion erfordern) dargeboten.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Zur S<strong>ch</strong>wierigkeitsadaptation wurden drei Aufgabentypen mit<br />
jeweils 4 bzw. 6 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen konstruiert:<br />
• Aufgabentyp 1: Klient bestimmt Arbeitsges<strong>ch</strong>windigkeit (6<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen)<br />
• Aufgabentyp 2: konstanter Reizabstand (4 Stufen)<br />
• Aufgabentyp 3: adaptiver Reizabstand (6 Stufen)<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte den „Effektivitätsstudien“,<br />
speziell der Studie von RADLER.<br />
8
Aufmerksamkeitstraining<br />
Katalog<br />
Alertness<br />
R E A 1 – R e a k t i o n s f ä h i g k e i t<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Ziel des Trainings ist eine Verbesserung der Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />
und Genauigkeit von Reaktionen auf visuelle und akustis<strong>ch</strong>e<br />
Reize. Dur<strong>ch</strong> Einfa<strong>ch</strong>-, Einfa<strong>ch</strong>wahl- und Mehrfa<strong>ch</strong>wahlreaktionsaufgaben<br />
wird eine mögli<strong>ch</strong>st ras<strong>ch</strong>e, differentielle Reaktion<br />
auf Signale trainiert.<br />
Indikationen<br />
Der Einsatz dieses Trainings wird na<strong>ch</strong> zerebralen Läsionen,<br />
bei Störungen der selektiven Aufmerksamkeitsleistung und<br />
bei Störungen der visuellen oder akustis<strong>ch</strong>en Diskriminations-,<br />
Erkennens- und/oder Behaltensleistung empfohlen.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Das Trainingsverfahren ist für Klienten mit starker Fehlsi<strong>ch</strong>tigkeit<br />
oder s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tem Gehör (akustis<strong>ch</strong>e Reizung) weniger<br />
geeignet. Der Klient muss in der Lage sein, zielsi<strong>ch</strong>er auf die<br />
Reaktionstasten des <strong>RehaCom</strong>-Panels zu drücken. S<strong>ch</strong>were Gedä<strong>ch</strong>tnisstörungen<br />
(Vergessen von Strategien) sowie Störungen<br />
der Aufmerksamkeit und Konzentration beeinträ<strong>ch</strong>tigen<br />
den Trainingserfolg.<br />
Aufgabenstellung<br />
Das Training der Reaktionsfähigkeit erfolgt mittels Einfa<strong>ch</strong>-,<br />
einfa<strong>ch</strong>en Wahl- und Mehrfa<strong>ch</strong>wahlreaktionen. Es enthält visuelle<br />
und/oder akustis<strong>ch</strong>e Reize. Na<strong>ch</strong> Ers<strong>ch</strong>einen eines definierten<br />
visuellen und/oder Wiedergabe eines akustis<strong>ch</strong>en<br />
Stimulus ist so s<strong>ch</strong>nell wie mögli<strong>ch</strong> auf eine bestimmte Taste<br />
des <strong>RehaCom</strong>-Panels zu drücken. Während der Einprägephase<br />
ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> der Klient mit der konkreten Reaktionsaufgabe<br />
bekannt. Er prägt si<strong>ch</strong> die Zuordnung relevanter Reize zu den<br />
Paneltasten ein. Die erlernte Zuordnung von Reiz zu Reaktion<br />
kann in einer Übung gefestigt werden. Ans<strong>ch</strong>ließend wird das<br />
Training mit einer wählbaren Anzahl von Reizen dur<strong>ch</strong>geführt.<br />
Gemessen und bewertet werden Reaktionsges<strong>ch</strong>windigkeit<br />
und Reaktionssi<strong>ch</strong>erheit.<br />
Trainingsmaterial<br />
Das Training enthält über 200 optis<strong>ch</strong>e und se<strong>ch</strong>s akustis<strong>ch</strong>e<br />
Reize in jeweils drei Variationen. Au<strong>ch</strong> eigene optis<strong>ch</strong>e und<br />
akustis<strong>ch</strong>e Reize (beliebige Bilder und Töne) können vom Therapeuten<br />
verwendet werden. Ein Editor steht zur Erstellung<br />
eines individualisierten Trainings zur Verfügung.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Das Verfahren stellt 20 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen mit je fünf Aufgaben<br />
zur Verfügung. Jede Aufgabe besteht aus mehreren Kombinationen<br />
von Reizen. Diese werden während des Trainings<br />
vom System per Zufall ausgewählt und gewährleisten damit<br />
ein äußerst abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>es Training für den Klienten.<br />
Über die 20 S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrade erfolgt ein adaptives Training.<br />
Die Steigerung der S<strong>ch</strong>wierigkeit erfolgt über die Erhöhung<br />
der Anzahl der zu determinierenden Reize und über die<br />
Variation der zeitli<strong>ch</strong>en Reizabfolge.<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte den „Effektivitätsstudien“,<br />
speziell den Studien von HÖSCHEL , REGEL und<br />
WEIAND.<br />
9
Aufmerksamkeitstraining<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
Vigilanz<br />
VIGI – Vigilanz<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Das Verfahren strebt eine Stabilisierung der Vigilanz bzw.<br />
der Daueraufmerksamkeit an. Es wird die Fähigkeit trainiert,<br />
unter zeitkritis<strong>ch</strong>er Itemvorgabe die Aufmerksamkeit über<br />
längere Zeit hinweg aufre<strong>ch</strong>t zu erhalten. Die Aufgabe des<br />
Klienten besteht darin, ein Fließband zu beoba<strong>ch</strong>ten und<br />
jene Gegenstände herauszufinden, die si<strong>ch</strong> von den Musterobjekten<br />
in einem oder mehreren Details unters<strong>ch</strong>eiden.<br />
Indikationen<br />
Die Indikation für dieses Training ist bei allen Störungen oder<br />
Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen der längerfristigen (anhaltenden) Aufmerksamkeit<br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er Ätiologie und Genese gegeben.<br />
Es ist insbesondere bei Störungen der tonis<strong>ch</strong>en Aufmerksamkeitsberei<strong>ch</strong>e<br />
geeignet. Bei Klienten mit vaskulärer Hirns<strong>ch</strong>ädigung,<br />
S<strong>ch</strong>ädelhirntrauma und Demenz sind Verbesserungen<br />
der kognitiven Leistungen und zum Teil alltagsrelevante<br />
Transfereffekte zu erwarten.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Die Aufgabenstellung dieses Trainings ist sehr simpel gestaltet.<br />
Es werden einfa<strong>ch</strong>e visuelle Differenzierungsleistungen<br />
vom Klienten verlangt. Die Anwendung bei Kindern wird dur<strong>ch</strong><br />
kindgere<strong>ch</strong>te Instruktionen unterstützt.<br />
Aufgabenstellung<br />
Auf einem Fließband werden Gegenstände vorbeigeführt, die<br />
laufend mit einem bzw. mehreren Mustergegenständen vergli<strong>ch</strong>en<br />
werden sollen. Der Klient soll jene Gegenstände herausfinden,<br />
die mit den Mustern ni<strong>ch</strong>t identis<strong>ch</strong> sind und diese, in<br />
einem vorgegebenen Berei<strong>ch</strong>, vom Fließband entfernen.<br />
Trainingsmaterial<br />
Je na<strong>ch</strong> Parametereinstellung werden konkrete oder abstrakte<br />
Objekte dargeboten. Das Verfahren benutzt 5 Grafik-Pools mit<br />
konkreten Objekten (Möbel, Flas<strong>ch</strong>en, Gläser, kleine und große<br />
Haushaltsgegenstände) und 3 Pools mit abstrakten Objekten<br />
(Symbole, geometris<strong>ch</strong>e Figuren). Es existieren zu jedem Objekt<br />
3 Verfremdungen (lei<strong>ch</strong>t, mittel, s<strong>ch</strong>wer), wel<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>wierigkeitsspezifis<strong>ch</strong><br />
als fals<strong>ch</strong>e Objekte Verwendung finden.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Es stehen jeweils 15 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen in den Modi „konkrete<br />
Objekte“ und „abstrakte Objekte“ zur Verfügung. Mit<br />
zunehmendem S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrad steigen:<br />
• die Anzahl der abwei<strong>ch</strong>enden (fehlerhaften) Objekte<br />
• die Zahl der fehlerhaften Elemente<br />
• die Zahl der vorbeigeführten Objekte<br />
• die Komplexität des Bildmaterials<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel<br />
„Effektivitätsstudien“, speziell den Studien von BECKERS,<br />
FRIEDL-FRANCESCONI, HÖSCHEL, OTT-CHERVET, PREETZ, RAD-<br />
LER, REGEL und WEBER.<br />
10
Aufmerksamkeitstraining<br />
Katalog<br />
Visuell-räumli<strong>ch</strong>e Aufmerksamkeit<br />
R A U M – R a u m o p e r a t i o n e n<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Mit diesem Verfahren wird das räumli<strong>ch</strong>e Vorstellungsvermögen<br />
in den Kategorien Positionss<strong>ch</strong>ätzung, Winkels<strong>ch</strong>ätzung,<br />
Relationss<strong>ch</strong>ätzung (Füllen von Gefäßen) und Größens<strong>ch</strong>ätzung<br />
eindimensional und zweidimensional trainiert.<br />
Indikationen<br />
Das Verfahren ist für die Therapie kognitiver Störungen insbesondere<br />
von Basisfunktionen der räumli<strong>ch</strong>en Wahrnehmung<br />
geeignet. Dur<strong>ch</strong> die Verwendung nonverbalen Materials kann<br />
au<strong>ch</strong> bei Eins<strong>ch</strong>ränkungen in der Spra<strong>ch</strong>e und im Wortverständnis<br />
mit dem Verfahren gearbeitet werden.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Die visuellen Basisleistungen gehören zu den komplexen kognitiven<br />
Leistungen. Dafür sind einerseits basale Aufmerksamkeitsleistungen<br />
Voraussetzung, andererseits wurden in vielen<br />
Untersu<strong>ch</strong>ungen ni<strong>ch</strong>t unerhebli<strong>ch</strong>e Korrelationen mit der<br />
Fähigkeit des abstrakten Denkens gefunden. Bei ho<strong>ch</strong>gradiger<br />
intellektueller Beeinträ<strong>ch</strong>tigung oder bei ausgeprägter Aufmerksamkeitsstörung<br />
ist das Training weniger geeignet.<br />
Aufgabenstellung und Trainingsmaterial<br />
Bei der Positionss<strong>ch</strong>ätzung ers<strong>ch</strong>einen auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm<br />
zwei große Felder. Das erste Feld zeigt einen Gegenstand (z.B.<br />
ein Auto) an einer fixen Position. Im zweiten Feld befindet si<strong>ch</strong><br />
der glei<strong>ch</strong>e Gegenstand an einer anderen Position. Die Aufgabe<br />
besteht darin, diesen Gegenstand mit Hilfe der Pfeiltasten<br />
an die glei<strong>ch</strong>e Position zu bringen. Bei der Winkels<strong>ch</strong>ätzung<br />
werden in den beiden Feldern zwei Winkel gezeigt, die mit den<br />
Pfeiltasten des <strong>RehaCom</strong>-Panels auf glei<strong>ch</strong>e Größe gestellt<br />
werden müssen. Die Relationss<strong>ch</strong>ätzung erfolgt, indem Gefäße<br />
mit einer vorgegebenen Menge Flüssigkeit (1/2 voll, 1/3 voll<br />
usw.) gefüllt werden müssen.<br />
Bei der Größens<strong>ch</strong>ätzung sind in den Feldern unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong><br />
große Gegenstände zu sehen, die mit den Pfeiltasten auf glei<strong>ch</strong>e<br />
Größe gebra<strong>ch</strong>t werden müssen. Von dieser Aufgabe gibt<br />
es eine ein- und eine zweidimensionale Version.<br />
Das Kurzzeitgedä<strong>ch</strong>tnis für räumli<strong>ch</strong>e Wahrnehmungen wird in<br />
höheren S<strong>ch</strong>wierigkeitsgraden trainiert, indem mit der ersten<br />
Veränderung eines Objektes das Referenzobjekt vers<strong>ch</strong>windet.<br />
Die Rekonstruktion der Soll-Lage muss aus dem Gedä<strong>ch</strong>tnis<br />
dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Das Verfahren arbeitet adaptiv, wobei für jede Kategorie eine<br />
separate Levelfolge von 1 bis 9 validiert wurde. Die Aufgaben<br />
jeder Kategorie werden dem Klienten in einer Instruktionsphase<br />
erklärt und mittels „learning by doing“ vermittelt.<br />
Effektivität<br />
Untersu<strong>ch</strong>ungsergebnisse mit diesem Trainingsverfahren sind<br />
derzeit no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verfügbar. Bei oben bes<strong>ch</strong>riebenen Indikationen<br />
können jedo<strong>ch</strong> gute Rehabilitationserfolge erwartet<br />
werden, da der Klient störungsspezifis<strong>ch</strong> trainiert.<br />
11
Aufmerksamkeitstraining<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
Visuell-räumli<strong>ch</strong>e Aufmerksamkeit<br />
VRO1 – Flä<strong>ch</strong>enoperation<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Dieses <strong>RehaCom</strong>-Verfahren bietet ein Training der Lagebeziehung<br />
anhand zweidimensionaler Darstellungen. Die<br />
Aufgabe besteht darin, aus einer Matrix von Bildern jenes<br />
herauszufinden, das mit dem Verglei<strong>ch</strong>sbild exakt übereinstimmt.<br />
Dieses ist gegenüber dem Verglei<strong>ch</strong>sbild in der<br />
Ebene verdreht.<br />
Indikationen<br />
Leistungseinbußen bei visuell-konstruktiven Aufgaben, bei<br />
Aufgaben zur Raum-Lage-Exploration sowie zur räumli<strong>ch</strong>en<br />
Orientierung werden bei Frontallappens<strong>ch</strong>ädigungen und bei<br />
re<strong>ch</strong>tshemisphäris<strong>ch</strong>er temporaler und parietaler S<strong>ch</strong>ädigung<br />
beoba<strong>ch</strong>tet. Die Indikation ist für Klienten mit Läsionen in dieser<br />
Lokalisation, bei diffuser Hirns<strong>ch</strong>ädigung oder bei intellektueller<br />
Minderbegabung gegeben.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Flä<strong>ch</strong>en- und Raumoperationen, bei wel<strong>ch</strong>en die Raum-Lage-<br />
Beziehung erfasst und ein Objekt mental gedreht bzw. gekippt<br />
werden muss, um das übereinstimmende Bild zu finden,<br />
gehören zu den komplexen kognitiven Leistungen. Dafür sind<br />
einerseits basale Aufmerksamkeitsleistungen Voraussetzung,<br />
andererseits wurden in vielen Untersu<strong>ch</strong>ungen ni<strong>ch</strong>t<br />
unerhebli<strong>ch</strong>e Korrelationen von Intelligenz mit der Fähigkeit,<br />
abstrakte Denkaufgaben zu lösen gefunden. Bei ho<strong>ch</strong>gradiger<br />
intellektueller Beeinträ<strong>ch</strong>tigung oder bei ausgeprägter<br />
Aufmerksamkeitsstörung ist das Training weniger geeignet.<br />
Trainingsmaterial<br />
Als Objekte werden geometris<strong>ch</strong>e Figuren wie Dreiecke,<br />
Quadrate, Se<strong>ch</strong>secke und derglei<strong>ch</strong>en verwendet. In hohen<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsgraden wird das Trainingsmaterial komplexer<br />
bis hin zu konkreten Objekten und Stadtplänen.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Mit zunehmender S<strong>ch</strong>wierigkeit steigt die Anzahl der Bilder<br />
in der Matrix. Darüber hinaus werden zunehmend ähnli<strong>ch</strong>ere<br />
Objekte dargestellt. Damit wird die notwendige Differenzierungsanforderung<br />
s<strong>ch</strong>wieriger, in der Matrix die übereinstimmende<br />
Figur zu entdecken. Während in niedrigen<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsgraden die Aufgaben no<strong>ch</strong> über Größen- und<br />
Längens<strong>ch</strong>ätzung gelöst werden können, ist es in höheren<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsgraden erforderli<strong>ch</strong>, die mentale Drehung der<br />
Objekte auszuführen.<br />
Aufgabenstellung<br />
Auf dem Monitor werden mehrere Bilder (Objekte) dargestellt,<br />
die mit einem Objekt am Rand des Bilds<strong>ch</strong>irms vergli<strong>ch</strong>en werden<br />
sollen. Es ist genau jenes Objekt herauszufinden, das mit<br />
dem „Verglei<strong>ch</strong>sbild“ in jedem Detail übereinstimmt. Das „Verglei<strong>ch</strong>sbild“<br />
ist gegenüber dem übereinstimmenden Bild in der<br />
Matrix in der Ebene verdreht.<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel<br />
„Effektivitätsstudien“, speziell den Studien von FRIEDL-FRAN-<br />
CESCONI und WEIAND.<br />
12
Aufmerksamkeitstraining<br />
Katalog<br />
Visuell-räumli<strong>ch</strong>e Aufmerksamkeit<br />
R O 3 D – R a u m o p e r a t i o n e n 3 D<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Trainiert werden das räumli<strong>ch</strong>e Vorstellungsvermögen und<br />
die Aufmerksamkeitsleistung. Dies ges<strong>ch</strong>ieht, indem auf dem<br />
Bilds<strong>ch</strong>irm mehrere dreidimensionale Körper gezeigt werden,<br />
die mit einem Referenzkörper vergli<strong>ch</strong>en werden müssen. Alle<br />
Körper auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm können frei gedreht werden, damit<br />
ist eine dreidimensionale Betra<strong>ch</strong>tung mögli<strong>ch</strong>.<br />
Indikationen<br />
Das Verfahren ist für die Therapie kognitiver Störungen, insbesondere<br />
der Funktionen der räumli<strong>ch</strong>en Wahrnehmung geeignet.<br />
Ergänzend kann das Verfahren au<strong>ch</strong> zur Fortsetzung eines<br />
Aufmerksamkeitstrainings auf hohem Niveau benutzt werden.<br />
Dur<strong>ch</strong> die Verwendung nonverbalen Materials kann au<strong>ch</strong> bei<br />
Eins<strong>ch</strong>ränkungen in der Spra<strong>ch</strong>e und im Wortverständnis mit<br />
dem Verfahren gearbeitet werden.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Das räumli<strong>ch</strong>e Vorstellungsvermögen gehört zu den komplexen<br />
kognitiven Leistungen. Dafür sind einerseits basale Aufmerksamkeitsleistungen<br />
Voraussetzung, andererseits wurden<br />
in vielen Untersu<strong>ch</strong>ungen ni<strong>ch</strong>t unerhebli<strong>ch</strong>e Korrelationen<br />
mit der Fähigkeit des abstrakten Denkens gefunden. Bei ho<strong>ch</strong>gradiger<br />
intellektueller Beeinträ<strong>ch</strong>tigung oder bei ausgeprägter<br />
Aufmerksamkeitsstörung ist das Training weniger geeignet.<br />
Insbesondere in höheren S<strong>ch</strong>wierigkeitsgraden, in denen<br />
Details erkannt werden müssen, ist ein intaktes Sehvermögen<br />
Voraussetzung.<br />
Na<strong>ch</strong> ersten Erfahrungen kann das Training ab einem Alter von<br />
10 Jahren eingesetzt werden.<br />
Aufgabenstellung und Trainingsmaterial<br />
In der oberen Bilds<strong>ch</strong>irmhälfte wird ein dreidimensionales Objekt<br />
angezeigt. In der unteren Bilds<strong>ch</strong>irmhälfte befinden si<strong>ch</strong> 3<br />
bis 6 Objekte, die si<strong>ch</strong> je na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrad mehr oder<br />
weniger ähneln. Der Klient muss unten das Objekt finden, wel<strong>ch</strong>es<br />
dem Objekt in der oberen Bilds<strong>ch</strong>irmhälfte exakt glei<strong>ch</strong>t.<br />
Alle Objekte auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm können in 3 Dimensionen gedreht<br />
und so von allen Seiten betra<strong>ch</strong>tet werden. Insgesamt<br />
stehen als Trainingsmaterial 432 3D-Körper in 67 Gruppen zur<br />
Verfügung.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Das Verfahren arbeitet adaptiv. Insgesamt wurden 24 Level<br />
validiert. Die S<strong>ch</strong>wierigkeit wird verändert, indem das Training<br />
mit einfa<strong>ch</strong>en Körpern und Formen beginnt und später zusammengesetzte<br />
Objekte mit und ohne Ri<strong>ch</strong>tungshinweis benutzt<br />
werden. In den hö<strong>ch</strong>sten S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen nimmt die Komplexität<br />
der Körper stark zu, die Differenzierung wird immer<br />
s<strong>ch</strong>wieriger. Zusätzli<strong>ch</strong> variiert die S<strong>ch</strong>wierigkeit, indem 3, 4, 5<br />
oder 6 Verglei<strong>ch</strong>skörper benutzt werden.<br />
Effektivität<br />
Studien zu diesem Trainingsverfahren sind in Vorbereitung.<br />
Bei oben bes<strong>ch</strong>riebenen Indikationen können jedo<strong>ch</strong> gute Rehabilitationserfolge<br />
erwartet werden, da der Klient störungsspezifis<strong>ch</strong><br />
trainiert. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus der<br />
Nutzung des <strong>RehaCom</strong>-Verfahrens „Flä<strong>ch</strong>enoperation“ s<strong>ch</strong>einen<br />
übertragbar.<br />
13
Aufmerksamkeitstraining<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
Visuell-räumli<strong>ch</strong>e Aufmerksamkeit<br />
K O N S – V i s u o k o n s t r u k t i v e F ä h i g k e i t e n<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Mit diesem Trainingsverfahren kann die Rekonstruktion von<br />
konkreten Bildern trainiert werden. Der Klient soll si<strong>ch</strong> ein<br />
vorgegebenes Bild mögli<strong>ch</strong>st detailgetreu einprägen. Ans<strong>ch</strong>ließend<br />
wird es in mehrere Puzzleteile zerlegt. Nun soll<br />
das Bild wieder ri<strong>ch</strong>tig zusammengesetzt werden.<br />
Indikationen<br />
Konstruktionsapraxien werden in der eins<strong>ch</strong>lägigen Fa<strong>ch</strong>literatur<br />
vor allem auf parietale Läsionen zurückgeführt. Zur<br />
Bewältigung der Aufgaben dieses Trainingsverfahrens sind<br />
aber neben rein konstruktiven Fertigkeiten au<strong>ch</strong> Aufmerksamkeits-<br />
und Gedä<strong>ch</strong>tnisleistungen erforderli<strong>ch</strong>. Diese kognitiven<br />
Leistungen werden daher ebenfalls gefordert und mittrainiert.<br />
Die Indikation ist für jene Klienten gegeben, bei wel<strong>ch</strong>en lei<strong>ch</strong>te<br />
bis mittlere Leistungseinbußen im visuell-konstruktiven<br />
Berei<strong>ch</strong> oder generalisierte Funktionsstörungen festgestellt<br />
werden können. Häufig kann man eine sol<strong>ch</strong>e allgemeine Leistungsverminderung<br />
bei diffuser hirnorganis<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>ädigung<br />
z.B. dur<strong>ch</strong> Intoxikationen, Alkoholabusus, und derglei<strong>ch</strong>en<br />
beoba<strong>ch</strong>ten. Wegen der Verwendung von auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> bildli<strong>ch</strong>em<br />
Material ist das Training au<strong>ch</strong> für Kinder (etwa ab 8<br />
Jahren) geeignet.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Für Klienten mit s<strong>ch</strong>weren Apraxien, Amnesien und Konzentrationsstörungen<br />
ist das Training eher ungeeignet.<br />
Aufgabenstellung<br />
Das Training wurde na<strong>ch</strong> dem Prinzip des Puzzlespiels konstruiert.<br />
Zu Beginn einer Aufgabe wird ein Bild gezeigt, das si<strong>ch</strong> der<br />
Klient mögli<strong>ch</strong>st detailliert einprägen soll. Sobald der Klient<br />
auf die OK-Taste drückt bzw. na<strong>ch</strong> definierter Zeitspanne, wird<br />
das Bild in eine bestimmte Anzahl von Puzzlespielen zerlegt<br />
und soll rekonstruiert werden.<br />
Trainingsmaterial<br />
Es werden Fotos und Zei<strong>ch</strong>nungen benutzt. Beispiele sind Häuser,<br />
Gesi<strong>ch</strong>ter, Alltagsgegenstände oder Gemälde. Die Bilder<br />
ers<strong>ch</strong>einen in sehr guter Auflösung auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Es wurden insgesamt 18 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen programmiert.<br />
Die wesentli<strong>ch</strong>ste Komponente für die Änderung des S<strong>ch</strong>wierigkeitsniveaus<br />
ist die Anzahl der Puzzleteile, in die das Bild<br />
zerlegt wird (4 - 36 Stück).<br />
Effektivität<br />
In sehr vielen Untersu<strong>ch</strong>ungen zur neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en<br />
Rehabilitation wird von guten Trainingseffekten bei regelmäßigem<br />
Puzzlespiel (oft au<strong>ch</strong> in Kombination mit anderen Programmen<br />
und Übungen) beri<strong>ch</strong>tet. Es ist davon auszugehen,<br />
dass die Ergebnisse dieser Untersu<strong>ch</strong>ungen weitestgehend<br />
au<strong>ch</strong> für dieses <strong>RehaCom</strong>-Verfahren zutreffen, da es in analoger<br />
Weise operationalisiert wurde.<br />
14
Aufmerksamkeitstraining<br />
Katalog<br />
Selektive Aufmerksamkeit<br />
A U F M – A u f m e r k s a m k e i t u n d K o n z e n t r a t i o n<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Das Training basiert auf dem Prinzip des Musterverglei<strong>ch</strong>s.<br />
Der Klient soll in einer Matrix von Bildern jenes herausfinden,<br />
das exakt dem Verglei<strong>ch</strong>sbild entspri<strong>ch</strong>t.<br />
Indikationen<br />
Funktionelle und organis<strong>ch</strong> bedingte Störungen der Aufmerksamkeitsleistungen<br />
stellen die häufigsten neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en<br />
Leistungsdefizite na<strong>ch</strong> erworbener Hirns<strong>ch</strong>ädigung dar.<br />
Sie kommen bei ca. 80 % der Klienten na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>laganfall, S<strong>ch</strong>ädelhirntrauma,<br />
diffusen hirnorganis<strong>ch</strong>en Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen<br />
(z.B. infolge <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>en Alkoholabusus oder Intoxikationen)<br />
sowie bei anderen Erkrankungen des ZNS vor. Dieses Training<br />
ist für erwa<strong>ch</strong>sene Klienten und für Kinder ab dem elften Lebensjahr<br />
mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen<br />
geeignet.<br />
metereinstellung - entweder konkrete Gegenstände (Frü<strong>ch</strong>te,<br />
Tiere, Köpfe usw.) oder geometris<strong>ch</strong>e Figuren (Kreise, Re<strong>ch</strong>tecke,<br />
Dreiecke in vers<strong>ch</strong>iedenen Größen und Anordnungen)<br />
oder Bu<strong>ch</strong>staben und Zahlen dargestellt.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Neben dem Verständnis für einfa<strong>ch</strong>e Instruktionstexte wird<br />
die Fähigkeit vorausgesetzt, visuelle Differenzierungsleistungen<br />
zu erbringen und die Tasten des <strong>RehaCom</strong>-Panels zu<br />
betätigen.<br />
Aufgabenstellung<br />
Ein separat dargebotenes Bild ist mit einer Matrix von Bildern<br />
zu verglei<strong>ch</strong>en. Das exakt übereinstimmende Bild soll herausgefunden<br />
werden.<br />
Trainingsmaterial<br />
Es wurden insgesamt 49 Bilderpools mit je 16 farbigen Abbildungen<br />
erstellt. Alle Bilder wurden auf Erkennbarkeit und<br />
Unters<strong>ch</strong>eidbarkeit optimiert. Auf Ihnen sind - je na<strong>ch</strong> Para-<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Der adaptive We<strong>ch</strong>sel der Aufgabens<strong>ch</strong>wierigkeit ermögli<strong>ch</strong>t,<br />
dass der Klient weder mit zu s<strong>ch</strong>wierigen no<strong>ch</strong> mit demotivierend<br />
einfa<strong>ch</strong>en Aufgaben konfrontiert wird. Insgesamt stehen<br />
24 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen zur Verfügung. Bei aufsteigender Leistung<br />
werden in einer Matrix 3, dann 6 und s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> 9 ähnli<strong>ch</strong>e<br />
Bilder dargestellt. Eines davon ist mit dem Verglei<strong>ch</strong>sbild<br />
identis<strong>ch</strong>. Ans<strong>ch</strong>ließend werden 3, 6, 9 Bilder der nä<strong>ch</strong>sthöheren<br />
Komplexitätsstufe dargeboten.<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel<br />
„Effektivitätsstudien“, speziell den Studien von BECKERS,<br />
DIEBEL, FRIEDL-FRANCESCONI, HÖSCHEL, LIEWALD, OTT-CHER-<br />
VET, PFLEGER, PREETZ, PUHR, RADLER, REGEL, STOLZ, WEBER,<br />
WEIAND und WENZELBURGER.<br />
15
Aufmerksamkeitstraining<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
Geteilte Aufmerksamkeit<br />
GEAU – Geteilte Aufmerksamkeit<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Bei diesem Aufmerksamkeitstraining sind - wie im Alltag<br />
häufig gefordert - mehrere Sa<strong>ch</strong>verhalte simultan zu bea<strong>ch</strong>ten.<br />
Wie ein Lokführer soll der Klient den Führerstand einer<br />
Lokomotive überwa<strong>ch</strong>en, die Ges<strong>ch</strong>windigkeit regulieren und<br />
während der Fahrt auf unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Signale reagieren.<br />
Indikationen<br />
Bei nahezu allen diffusen Hirns<strong>ch</strong>ädigungen (wie z.B. dur<strong>ch</strong><br />
Intoxikationen oder Alkoholabusus) sowie bei lokaler S<strong>ch</strong>ädigung<br />
der re<strong>ch</strong>ten Hemisphäre, insbesondere parietaler Anteile,<br />
treten Störungen der geteilten Aufmerksamkeit auf. Das<br />
heißt, es ist für den Klienten s<strong>ch</strong>wierig, die Aufmerksamkeit<br />
glei<strong>ch</strong>zeitig auf mehrere unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Objekte zu ri<strong>ch</strong>ten.<br />
Das Training ist wegen der bewegten Trainingsvorgabe au<strong>ch</strong><br />
für Kinder ab dem elften Lebensjahr sehr motivierend und gut<br />
geeignet.<br />
ges<strong>ch</strong>windigkeit ist vom Klienten mögli<strong>ch</strong>st einzuhalten. Beim<br />
Aufleu<strong>ch</strong>ten einer der Lampen muss der Klient die entspre<strong>ch</strong>enden<br />
Tasten auf dem <strong>RehaCom</strong>-Panel (z.B. Stopp-Taste)<br />
drücken. Ist auf der Fahrtstrecke ein bedeutendes Signal zu<br />
sehen, muss der Klient au<strong>ch</strong> darauf reagieren (z.B. Anhalten<br />
bei rotem Ampelli<strong>ch</strong>t).<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Der Klient sollte eigenständig in der Lage sein, einfa<strong>ch</strong>e Instruktionstexte<br />
zu verstehen und zu befolgen.<br />
Aufgabenstellung<br />
Auf dem unteren Teil des Monitors ist ein Lokführerstand dargestellt.<br />
Darüber kann der Klient (wie dur<strong>ch</strong> die Winds<strong>ch</strong>utzs<strong>ch</strong>eibe<br />
der Lokomotive) die Fahrtstrecke beoba<strong>ch</strong>ten. Er<br />
muss glei<strong>ch</strong>zeitig auf die Elemente des Führerstandes und auf<br />
bestimmte Signale auf der Fahrtstrecke reagieren.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Das Training umfasst 14 S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrade. Anfangs muss<br />
der Klient ledigli<strong>ch</strong> die Zugges<strong>ch</strong>windigkeit regulieren. Ab<br />
Stufe 2 kommen s<strong>ch</strong>rittweise weitere Aufgaben hinzu. Dazu<br />
gehören Reaktionen auf vers<strong>ch</strong>iedene Bahnsignale, auf die<br />
„Totmann-Lampe“ und auf Notsignale.<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel<br />
„Effektivitätsstudien“, speziell den Studien PUHR, RADLER, RE-<br />
GEL und WEIAND.<br />
Trainingsmaterial<br />
Das Lokführerpanel enthält einen Ta<strong>ch</strong>ometer, die sogenannte<br />
„Totmann-Lampe“ und die „Notstopp-Lampe“. Auf dem Ta<strong>ch</strong>ometer<br />
ist eine „Sollges<strong>ch</strong>windigkeit“ vorgegeben. Die Fahrt-<br />
16
Aufmerksamkeitstraining<br />
Katalog<br />
Geteilte Aufmerksamkeit<br />
G E A 2 - G e t e i l t e A u f m e r k s a m k e i t 2<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Der Klient soll beim Autofahren die vorbeiziehende Lands<strong>ch</strong>aft<br />
und das Armaturenbrett aufmerksam beoba<strong>ch</strong>ten und<br />
auf relevante visuelle und akustis<strong>ch</strong>e Informationen differenziert<br />
reagieren.<br />
Indikationen<br />
Das Verfahren wurde speziell für Klienten mit Defiziten in<br />
den Funktionsberei<strong>ch</strong>en Aufmerksamkeitsteilung und Fokussierung<br />
der Aufmerksamkeit entwickelt. Sol<strong>ch</strong>e Störungen<br />
kommen bei ca. 80% der Klienten na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>laganfall, S<strong>ch</strong>ädelhirntrauma,<br />
diffusen hirnorganis<strong>ch</strong>en Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen (z.B.<br />
infolge <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>en Alkoholabusus oder Intoxikationen) sowie<br />
bei anderen Erkrankungen des Zentralnervensystems vor.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Es sind einfa<strong>ch</strong>e Instruktionstexte zu verstehen und selbstständig<br />
das <strong>RehaCom</strong>-Pult oder die PC-Tastatur zu bedienen.<br />
Die Anwendung bei Kindern ab dem 10. Lebensjahr ohne bedeutsamen<br />
intellektuellen Entwicklungsrückstand ist mögli<strong>ch</strong><br />
und wird unterstützt dur<strong>ch</strong> kindgere<strong>ch</strong>te Instruktionen.<br />
Weg und eine Anzeige für die abgelaufene Zeit. Ziel ist es, eine<br />
bestimmte Strecke in einer begrenzten Zeit zu fahren. Es ist<br />
darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass si<strong>ch</strong> die Anzeige für den Weg immer vor<br />
der Anzeige für die Zeit befindet. Wenn das Auto dur<strong>ch</strong> Drücken<br />
der Pfeiltasten auf dem <strong>RehaCom</strong>-Panel in Bewegung gesetzt<br />
wird, bewegen si<strong>ch</strong> irrelevante Objekte sowie relevante Objekte<br />
perspektivis<strong>ch</strong> auf den Betra<strong>ch</strong>ter zu. Neben den visuellen<br />
Objekten gibt es au<strong>ch</strong> akustis<strong>ch</strong>e Reize. Das Auto bewegt si<strong>ch</strong><br />
auf der Straße immer in einer festen Spur, sodass der Klient<br />
ni<strong>ch</strong>t darauf a<strong>ch</strong>ten muss, das Auto auf der Straße zu halten.<br />
Ein Level ist beendet, wenn die Zeit abgelaufen ist oder der zu<br />
fahrende Weg errei<strong>ch</strong>t wurde.<br />
Aufgabenstellung und Trainingsmaterial<br />
Auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm wird ein Blick dur<strong>ch</strong> das Frontfenster eines<br />
Autos sowie auf das Armaturenbrett simuliert. Dur<strong>ch</strong> das Fenster<br />
ist die Straße vor dem Auto zu sehen, die si<strong>ch</strong> in der Ferne<br />
in einer Lands<strong>ch</strong>aft verliert. Links befindet si<strong>ch</strong> das Ta<strong>ch</strong>ometer<br />
zur Anzeige der Ges<strong>ch</strong>windigkeit. Im Ta<strong>ch</strong>ometer befindet<br />
si<strong>ch</strong> ein grüner Berei<strong>ch</strong>, der die zu fahrende Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />
markiert. Unterhalb des grünen Berei<strong>ch</strong>es befindet si<strong>ch</strong> ein<br />
roter Pfeil, wel<strong>ch</strong>er die aktuelle Ges<strong>ch</strong>windigkeit des Autos<br />
anzeigt. Der rote Pfeil muss si<strong>ch</strong> immer im grünen Berei<strong>ch</strong> des<br />
Ta<strong>ch</strong>ometers befinden. Für die Bes<strong>ch</strong>leunigung des Autos ist<br />
die Pfeiltaste na<strong>ch</strong> oben und zum Bremsen die Pfeiltaste na<strong>ch</strong><br />
unten zu drücken. Es gibt eine Anzeige für den zu fahrenden<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Das Verfahren arbeitet adaptiv. Insgesamt wurden 22 Level<br />
validiert. Innerhalb des Trainings variiert die S<strong>ch</strong>wierigkeit, indem<br />
immer mehr Aufmerksamkeitsebenen hinzukommen und<br />
der Reizabstand verändert wird.<br />
Effektivität<br />
Gute Rehabilitationserfolge können erwartet werden, da der<br />
Klient störungsspezifis<strong>ch</strong> trainiert. Studien werden aktuell<br />
dur<strong>ch</strong>geführt.<br />
17
Gedä<strong>ch</strong>tnistraining<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
M E M O – T o p o l o g i s c h e s G e d ä c h t n i s<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Mit diesem Verfahren wird die topologis<strong>ch</strong>e Gedä<strong>ch</strong>tnisleistung<br />
trainiert. Wie bei einem Memory-Spiel soll si<strong>ch</strong> der<br />
Klient die Position von Kärt<strong>ch</strong>en und Bildern (z.B. Bü<strong>ch</strong>er,<br />
Besteck, Fernseher, Fotoapparat und derglei<strong>ch</strong>en) oder geometris<strong>ch</strong>en<br />
Figuren merken. Bei verdeckten Karten soll erinnert<br />
werden, wel<strong>ch</strong>es Bild an wel<strong>ch</strong>er Stelle zu sehen war.<br />
Indikationen<br />
Die Indikation für dieses Training ist bei allen Gedä<strong>ch</strong>tnisstörungen<br />
oder -beeinträ<strong>ch</strong>tigungen für verbale und nonverbale<br />
Inhalte angezeigt. Amnestis<strong>ch</strong>e Syndrome sind bei allen diffusen<br />
hirnorganis<strong>ch</strong>en Erkrankungen (Demenz, Intoxikation,<br />
<strong>ch</strong>ronifizierter Alkoholabusus und derglei<strong>ch</strong>en) sowie bei allen<br />
linksseitigen oder beidseitigen Läsionen der medialen bzw.<br />
basolateralen limbis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>leife zu beoba<strong>ch</strong>ten. Darüber<br />
hinaus führen sehr häufig vaskuläre Erkrankungen, SHT, oder<br />
etwa Hirntumore in präfrontalen, temporalen bis parietalen<br />
cortikalen Arealen zu Defiziten der Gedä<strong>ch</strong>tnisleistung.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Der Klient muss in der Lage sein, die Aufgabe zu verstehen und<br />
die Tasten des <strong>RehaCom</strong>-Panels zu bedienen.<br />
Aufgabenstellung<br />
Auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm wird in der sogenannten „Einprägephase“<br />
eine unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Anzahl von Kärt<strong>ch</strong>en (abhängig von der<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufe) mit konkreten Bildern bzw. geometris<strong>ch</strong>en<br />
Figuren gezeigt. Der Klient soll si<strong>ch</strong> merken, an wel<strong>ch</strong>er<br />
Stelle die Bilder zu sehen sind. Na<strong>ch</strong> vorgegebener Zeit - oder<br />
manuell, dur<strong>ch</strong> Drücken auf OK - werden die Bilder der Matrix<br />
verdeckt (umgedreht).<br />
Trainingsmaterial<br />
Es stehen insgesamt bis zu 464 Bilder (konkrete Objekte, geometris<strong>ch</strong>e<br />
Figuren und Bu<strong>ch</strong>staben) zur Verfügung. Die Anzahl<br />
der glei<strong>ch</strong>zeitig dargebotenen Kärt<strong>ch</strong>en variiert von 3 bis maximal<br />
16.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
12 S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrade variieren dur<strong>ch</strong> die Anzahl der Kärt<strong>ch</strong>en<br />
sowie deren Komplexitätsgrad.<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel<br />
„Effektivitätsstudien“, speziell den Studien von BECKERS,<br />
FRIEDL-FRANCESCONI, HÖSCHEL, LIEWALD, OTT-CHERVET, PFLE-<br />
GER, PREETZ, PUHR, REGEL, WEBER, und WENZELBURGER.<br />
18
Gedä<strong>ch</strong>tnistraining<br />
Katalog<br />
G E S I – G e s i c h t s g e d ä c h t n i s<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Mit diesem Training wird realitätsnah das Wiedererkennen<br />
von Gesi<strong>ch</strong>tern und die Zuordnung dieser zu Namen und Berufen<br />
trainiert. Es werden Gesi<strong>ch</strong>ter von vers<strong>ch</strong>iedenen Seiten<br />
dargestellt. Der Klient ents<strong>ch</strong>eidet, ob er diese Person s<strong>ch</strong>on<br />
einmal gesehen hat. In höheren S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen sind<br />
Zusatzinformationen zu den Gesi<strong>ch</strong>tern (Name und Beruf) zu<br />
behalten.<br />
Indikationen<br />
Bei visueller Prosopagnosie ist die Fähigkeit, Gesi<strong>ch</strong>ter wiederzuerkennen<br />
und damit sinnvolle Assoziationen zu verbinden,<br />
beeinträ<strong>ch</strong>tigt bzw. verloren gegangen. Das Problem kann<br />
dur<strong>ch</strong>aus au<strong>ch</strong> bei Gedä<strong>ch</strong>tniskomponenten liegen, die für<br />
das Erinnern von Gesi<strong>ch</strong>tern zuständig sind. Die Störung wird<br />
dur<strong>ch</strong> Läsion der Temporallappen (häufiger re<strong>ch</strong>tshemisphäris<strong>ch</strong>)<br />
hervorgerufen. Daher ist das Training für alle Klienten<br />
mit re<strong>ch</strong>tsseitiger oder bilateraler Temporallappens<strong>ch</strong>ädigung<br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er Ätiologie indiziert, bei wel<strong>ch</strong>en die genannten<br />
Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen zu beoba<strong>ch</strong>ten sind.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Es wird vorausgesetzt, dass der Klient in der Lage ist, einfa<strong>ch</strong>e<br />
Wiedererkennungsleistungen zu erbringen und das<br />
<strong>RehaCom</strong>-Panel zu bedienen.<br />
Aufgabenstellung<br />
Der Klient soll si<strong>ch</strong> die Gesi<strong>ch</strong>ter einprägen, die in der Lernphase<br />
dargeboten wurden. Ans<strong>ch</strong>ließend soll er diese in einer<br />
Reihe an Bildern wiedererkennen. In höheren S<strong>ch</strong>wierigkeitsgraden<br />
wird zu jedem Gesi<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> Name und Beruf mitgeteilt.<br />
Nun hat der Klient die Aufgabe, das zu einem Namen oder Beruf<br />
zugehörige Gesi<strong>ch</strong>t herauszufinden.<br />
Trainingsmaterial<br />
Es wurden insgesamt 47 Personen aus vier vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Ri<strong>ch</strong>tungen fotografiert. Die Bilder haben Fotoqualität. Eigene<br />
Fotos aus dem Umfeld des Klienten können über einen integrierten<br />
Editor ergänzt werden.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Es wurden folgende vier Ebenen erstellt<br />
• Gesi<strong>ch</strong>ter merken (1 - 6 Bilder bei Stufe 1 bis 6)<br />
• Gesi<strong>ch</strong>ter mit einem Namen verbinden<br />
(2 - 6 Bilder bei Stufe 7 bis 11)<br />
• Gesi<strong>ch</strong>ter mit zugehörigem Namen und Beruf merken<br />
(2 - 6 Bilder bei Stufe 12 bis 16)<br />
• Gesi<strong>ch</strong>ter mit zugehörigem Namen und Telefonnummern<br />
(2 - 6 Bilder bei Stufe 17 bis 21<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel<br />
„Effektivitätsstudien“, speziell der Studie von WEBER.<br />
19
Gedä<strong>ch</strong>tnistraining<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
WORT – Wortgedä<strong>ch</strong>tnis<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Mit diesem <strong>RehaCom</strong>-Verfahren wird die Wiedererkennungsleistung<br />
für einzelne Wörter trainiert. Der Klient bekommt<br />
in der Lernphase Wörter auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm dargeboten.<br />
Ans<strong>ch</strong>ließend rollen, wie auf einem Fließband, viele vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Wörter vorbei. Die Aufgabe des Klienten besteht<br />
darin, jene Wörter, die in der Lernphase vorgezeigt wurden,<br />
wiederzuerkennen.<br />
Indikationen<br />
Das Training ist für Klienten mit Beeinträ<strong>ch</strong>tigung der Wortspanne<br />
und verminderter Wiedererkennungsleistung - speziell<br />
bei beginnendem mnestis<strong>ch</strong>en Syndrom - geeignet. Dieses<br />
Syndrom tritt bei Klienten mit diffuser hirnorganis<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>ädigung<br />
und linkshemisphäris<strong>ch</strong>er bzw. bilateraler Läsion (besonders<br />
der limbis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>leife mit S<strong>ch</strong>ädigung thalamis<strong>ch</strong>er<br />
Anteile) auf. Darüber hinaus ist das Training au<strong>ch</strong> für Klienten<br />
mit funktionell bedingten Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen und für Kinder<br />
ab elf Jahren gut geeignet.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Neben der Fähigkeit des Wörterlesens wird vorausgesetzt,<br />
dass der Klient in der Lage ist, einfa<strong>ch</strong>e Wiedererkennungsaufgaben<br />
zu bewältigen und die OK-Taste des <strong>RehaCom</strong>-Panels<br />
zu drücken.<br />
Aufgabenstellung<br />
In der Lernphase prägt si<strong>ch</strong> der Klient eine Wortliste ein (1 bis<br />
max. 10 Wörter). Bei zunehmendem S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrad steigt<br />
neben dem Umfang der Wortliste au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>wierigkeit der<br />
Wörter. Jene Wörter, die in der Lernphase dargeboten wurden,<br />
sollen ans<strong>ch</strong>ließend in einer Reihe von anderen (irrelevanten)<br />
Wörtern wiedererkannt werden.<br />
Trainingsmaterial<br />
Die Worte ers<strong>ch</strong>einen in deutli<strong>ch</strong>er, großer S<strong>ch</strong>rift auf dem<br />
Bilds<strong>ch</strong>irm. Die Bewegung der Wörter über den Bilds<strong>ch</strong>irm erfolgt<br />
kontinuierli<strong>ch</strong> und ruckfrei. Die Ges<strong>ch</strong>windigkeit, mit der<br />
die Wörter vorbeirollen, ist einstellbar.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Die dargebotenen Wörter sind in drei Gruppen zu jeweils 200<br />
Wörtern unterteilt, nämli<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong>e kurze, einfa<strong>ch</strong>e zusammengesetzte<br />
und komplizierte zusammengesetzte Begriffe.<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel<br />
„Effektivitätsstudien“, speziell den Studien von HÖSCHEL, OTT-<br />
CHERVET, PUHR und REGEL.<br />
20
Gedä<strong>ch</strong>tnistraining<br />
Katalog<br />
B I L D – F i g u r a l e s G e d ä c h t n i s<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Mit diesem Verfahren wird die mittelfristige nonverbale und<br />
verbale Gedä<strong>ch</strong>tnisleistung (Arbeitsspei<strong>ch</strong>er) trainiert. Der<br />
Klient soll si<strong>ch</strong> Bilder mit konkreten (benennbaren) Objekten<br />
einprägen. Na<strong>ch</strong> der Lernphase werden wie auf einem Fließband<br />
Begriffe vorbeigeführt. Der Klient soll immer dann auf<br />
die OK-Taste drücken, wenn der Begriff einem ihm aus der<br />
Lernphase bekannten Objekt entspri<strong>ch</strong>t.<br />
Indikationen<br />
Dieses Training ist bei allen Gedä<strong>ch</strong>tnisstörungen (insbesondere<br />
des Arbeitsspei<strong>ch</strong>ers) für verbale und nonverbale Inhalte<br />
indiziert. Das Training kann au<strong>ch</strong> Klienten mit beeinträ<strong>ch</strong>tigter<br />
Fähigkeit, Objekte zu benennen und mit S<strong>ch</strong>wierigkeiten der<br />
begriffli<strong>ch</strong>en Zuordnung - organis<strong>ch</strong> oder funktionell bedingt<br />
- vorgegeben werden. Bei zumindest dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>em Worts<strong>ch</strong>atz<br />
kann „Figurales Gedä<strong>ch</strong>tnis“ mit Kindern ab dem elften<br />
Lebensjahr trainiert werden.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Es wird vorausgesetzt, dass der Klient in der Lage ist, konkrete<br />
Objekte zu benennen und einfa<strong>ch</strong>e Wörter zu lesen. Für ein<br />
eigenständiges Training muss der Klient hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> seiner<br />
motoris<strong>ch</strong>en Fertigkeiten in der Lage sein, auf die Tasten des<br />
<strong>RehaCom</strong>-Panels zu drücken.<br />
Aufgabenstellung<br />
Es werden Bilder von konkreten Objekten gezeigt. Der Klient<br />
soll si<strong>ch</strong> in der Lernphase die Begriffe dieser Objekte einprägen.<br />
Er selbst beendet diese Phase mit der OK-Taste. Ans<strong>ch</strong>ließend<br />
rollen, wie auf einem Fließband, vers<strong>ch</strong>iedene Begriffe<br />
von links na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts über den Bilds<strong>ch</strong>irm. Immer dann, wenn<br />
ein Begriff für ein Objekt aus der Lernphase zu sehen ist, soll<br />
der Klient auf die OK-Taste drücken.<br />
Trainingsmaterial<br />
Es werden ca. 200 Fotos konkreter Objekte benutzt, von denen<br />
100 Objekte eine hohe Zuordnungssi<strong>ch</strong>erheit haben. Für<br />
die Begriffe wurde eine gut lesbare, große S<strong>ch</strong>rift gewählt. Die<br />
Bewegung der Wörter oder Bilder über den Bilds<strong>ch</strong>irm erfolgt<br />
kontinuierli<strong>ch</strong> und ruckfrei. Die Ges<strong>ch</strong>windigkeit, mit der die<br />
Begriffe von links na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts vorbeiziehen, ist einstellbar.<br />
Damit ist gewährleistet, dass Klienten mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er<br />
Leseges<strong>ch</strong>windigkeit mit diesem Verfahren trainieren können.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Es gibt neun S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen. Die Anzahl der vorgegebenen<br />
Objekte in der Lernphase ist mit dem S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrad<br />
identis<strong>ch</strong>. In der einfa<strong>ch</strong>sten Stufe soll si<strong>ch</strong> der Klient ein bzw.<br />
in der s<strong>ch</strong>wierigsten Stufe neun Objekte einprägen und die<br />
entspre<strong>ch</strong>enden Begriffe wiedererkennen. Es existieren die<br />
Trainingsmodi Bild-Wort, Wort-Bild und Bild-Bild.<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Information entnehmen Sie bitte dem Kapitel<br />
„Effektivitätsstudien“, speziell den Studien von FRIEDL-FRAN-<br />
CESCONI, HÖSCHEL und REGEL.<br />
21
Gedä<strong>ch</strong>tnistraining<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
V E R B – V e r b a l e s G e d ä c h t n i s<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Trainingsziel ist die Verbesserung des kurzfristigen Behaltens<br />
verbaler Information. Es werden Kurzges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten auf<br />
dem Bilds<strong>ch</strong>irm dargeboten. Der Klient soll si<strong>ch</strong> alle Details<br />
merken, die in der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te erzählt werden. Diese werden<br />
ans<strong>ch</strong>ließend vom <strong>RehaCom</strong>-Verfahren abgefragt.<br />
Indikationen<br />
Das Trainingsverfahren wurde für Klienten mit Störung oder<br />
Beeinträ<strong>ch</strong>tigung der kurz- bzw. mittelfristigen verbalen Gedä<strong>ch</strong>tnisleistung<br />
erstellt. Sol<strong>ch</strong>e Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen treten<br />
bei nahezu allen diffusen Hirns<strong>ch</strong>ädigungen (Demenzen, Alkoholabusus<br />
und derglei<strong>ch</strong>en) sowie bei beidseitiger oder linkshemisphäris<strong>ch</strong>er<br />
Läsion unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er Ätiologie auf. Das<br />
Training kann au<strong>ch</strong> zur Verbesserung der Gedä<strong>ch</strong>tnisleistung<br />
bei Kindern (ab ca. elf Jahren) eingesetzt werden.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Es werden Lesefähigkeit und einfa<strong>ch</strong>es Spra<strong>ch</strong>verständnis vorausgesetzt.<br />
Für ein eigenständiges Training muss der Klient in<br />
der Lage sein, mit dem <strong>RehaCom</strong>-Panel umzugehen.<br />
Aufgabenstellung<br />
Es wird eine Kurzges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te dargeboten. Der Klient soll si<strong>ch</strong><br />
mögli<strong>ch</strong>st genau alle Details dieser Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te (Namen, Zahlen,<br />
Ereignisse, Objekt) einprägen. Die Lernphase kann der Klient<br />
mit der OK-Taste beenden. Ans<strong>ch</strong>ließend beantwortet er<br />
inhaltli<strong>ch</strong>e Fragen zu dieser Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te.<br />
Trainingsmaterial<br />
Es stehen insgesamt über 80 Kurzges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten zur Verfügung.<br />
Je na<strong>ch</strong> Einstellung wählt entweder der Computer oder der<br />
Therapeut eine Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te für das Training aus. Die Erweiterung<br />
des Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten-Pools ist über einen integrierten Editor<br />
mögli<strong>ch</strong>.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Es wurden zehn S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen konstruiert. Mit zunehmender<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeit steigen Umfang und Informationsgehalt<br />
der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te ebenso wie die Anzahl der abgefragten Namen,<br />
Zahlen, Ereignisse/Objekte.<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel<br />
„Effektivitätsstudien“, speziell den Studien von FRIEDL-FRAN-<br />
CESCONI, REGEL und SPAHN.<br />
22
Gedä<strong>ch</strong>tnistraining<br />
Katalog<br />
V I D E – M u l t i m o d a l e s B e o b a c h t e n<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Das Verfahren ergänzt die Gruppe der Gedä<strong>ch</strong>tnis-, der Aufmerksamkeits-<br />
und der visuellen Verfahren um ein aufbauendes<br />
Übungsprogramm, das neben basalen au<strong>ch</strong> die komplexen<br />
Aufmerksamkeitsleistungen und darüber hinaus strategis<strong>ch</strong>es<br />
Explorationsverhalten in der visuellen und verbalen Modalität<br />
sowie integrative bzw. assoziative Prozesse und Sinnverständnis<br />
fördert.<br />
Indikationen<br />
Die Anwendung des Verfahrens ist als Training anzuraten,<br />
wenn kognitive Verlangsamung, Störungen der selektiven und<br />
der geteilten Aufmerksamkeit, des Arbeits- und des Kurzzeitgedä<strong>ch</strong>tnisses<br />
vorliegen oder generell S<strong>ch</strong>wierigkeiten bestehen,<br />
Situationen zu interpretieren und Ereignissen zu folgen.<br />
Informationsquellen der heutigen Gesells<strong>ch</strong>aft ausges<strong>ch</strong>lossen.<br />
Trainingsziel im weiterem Sinne ist es, diesen Gefahren, die zur<br />
sozialen Isolation führen können, vorzubeugen.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Das Trainingsverfahren ist für Klienten mit starker Fehlsi<strong>ch</strong>tigkeit<br />
oder s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tem Gehör weniger geeignet. Der Klient muss in der<br />
Lage sein, auf große Reaktionstasten des <strong>RehaCom</strong>-Panels zu drücken,<br />
um das Verfahren zu bedienen. S<strong>ch</strong>were Gedä<strong>ch</strong>tnisstörungen<br />
(Vergessen von Strategien) sowie Störungen der Aufmerksamkeit<br />
und Konzentration beeinträ<strong>ch</strong>tigen den Trainingserfolg.<br />
Aufgabenstellung<br />
Die Aufgabenstellung des Verfahrens orientiert si<strong>ch</strong> am Alltag:<br />
Beim Betra<strong>ch</strong>ten von Filmsequenzen müssen die relevanten<br />
visuellen und verbalen Informationen herausgefiltert und in einen<br />
Sinnzusammenhang gebra<strong>ch</strong>t werden. Eine Störung dieser<br />
Fähigkeiten stellt eine gravierende Behinderung der Teilnahme<br />
am sozialen Leben dar: Ein Klient, der einer Kommunikation nur<br />
s<strong>ch</strong>wer folgen kann, ist vom sozialen Leben weitgehend ausges<strong>ch</strong>lossen.<br />
Kann er Situationen ni<strong>ch</strong>t visuell erfassen und verstehen,<br />
ist ihm der Weg zu sinnvollem Handeln versperrt. Kann<br />
er die Medien der Gesells<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t nutzen, keine Filme verstehen,<br />
den Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten ni<strong>ch</strong>t folgen, ist er von den wi<strong>ch</strong>tigsten<br />
Trainingsmaterial<br />
Es werden 62 vertonte Videosequenzen (Kurzfilme) auf einer<br />
separaten Material-CD geliefert. Zu jedem Film existieren (je<br />
na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrad) eine Reihe von Fragen und Multiple<strong>ch</strong>oice-Antworten<br />
zur Trainingsdur<strong>ch</strong>führung.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Das Verfahren stellt 18 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen zur Verfügung. Zu<br />
Beginn des Trainings werden kurze Videos mit übers<strong>ch</strong>aubarem<br />
Inhalt benutzt und wenige, einfa<strong>ch</strong>e Details abgefragt. Mit<br />
zunehmender S<strong>ch</strong>wierigkeit wird die Komplexität der Informationen<br />
erhöht, es werden mehr und s<strong>ch</strong>wierigere Fragen zum<br />
akquirierten Inhalt gestellt.<br />
Effektivität<br />
Untersu<strong>ch</strong>ungsergebnisse mit diesem Trainingsverfahren sind<br />
derzeit no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verfügbar. Bei oben bes<strong>ch</strong>riebenen Indikationen<br />
können jedo<strong>ch</strong> gute Rehabilitationserfolge erwartet<br />
werden, da der Klient störungsspezifis<strong>ch</strong> trainiert.<br />
23
Exekutivfunktionen<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
EINK – Einkauf<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Das <strong>RehaCom</strong>-Verfahren „Einkauf“ erlaubt ein realitätsnahes<br />
Training, bei dem der Klient am Computer die Aufgaben<br />
löst, die si<strong>ch</strong> ihm beim Einkaufen in einem Supermarkt<br />
stellen. Ziel des Trainings ist die Verbesserung planmäßigen<br />
Vorgehens und einfa<strong>ch</strong>er Formen der Konzeptbildung<br />
in konkret-ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>en Situationen. Damit verbunden ist<br />
eine Verbesserung vers<strong>ch</strong>iedener Gedä<strong>ch</strong>tnisfunktionen und<br />
der selektiven Aufmerksamkeit.<br />
Indikationen<br />
Bei älteren Mens<strong>ch</strong>en sowie bei Klienten, die na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ädelhirntrauma,<br />
S<strong>ch</strong>laganfall, zerebralen Tumoroperationen oder Hirnblutungen<br />
Defizite im Arbeitsgedä<strong>ch</strong>tnis und S<strong>ch</strong>wierigkeiten<br />
in der Konzeptbildung und Planung haben, wird dieses Training<br />
vorrangig empfohlen. Die Anwendung bei Kindern ab dem 11.<br />
Lebensjahr ist mögli<strong>ch</strong>.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Vorauszusetzen ist, dass der Klient in der Lage ist, einen Einkaufszettel<br />
zu lesen und zu verstehen. Für das eigenständige<br />
Training muss er motoris<strong>ch</strong> in der Lage sein, mit den Händen die<br />
Maus und die OK-Taste des <strong>RehaCom</strong>-Panels zu bedienen. Diagnostis<strong>ch</strong><br />
auszus<strong>ch</strong>ließen sind Aufmerksamkeitsstörungen.<br />
Aufgabenstellung<br />
Auf einem Einkaufszettel stehen alle Artikel, die in einem<br />
Supermarkt gesu<strong>ch</strong>t und in den Einkaufskorb gelegt werden<br />
sollen. Sind alle Artikel im Korb, wird der Supermarkt über die<br />
Kasse verlassen. Ab einem bestimmten S<strong>ch</strong>wierigkeitsniveau<br />
werden zusätzli<strong>ch</strong>e Anforderungen an das re<strong>ch</strong>neris<strong>ch</strong>e Denken<br />
gestellt. Es wird für den Einkauf eine gewisser Geldbetrag<br />
vorgegeben, weiters sind nun Artikelpreise anges<strong>ch</strong>rieben und<br />
es ist festzustellen, ob der Betrag für den Einkauf rei<strong>ch</strong>t.<br />
Trainingsmaterial<br />
Das Verfahren benutzt zurzeit ca. 100 Fotos von Artikeln<br />
(Lebensmittel, Haushaltsgegenstände usw.). Diese Artikel ers<strong>ch</strong>einen<br />
in Regalen, aus denen sie vom Klienten ausgewählt<br />
werden müssen. Das Training verfügt über eine Spra<strong>ch</strong>ausgabe,<br />
das heißt, alle Artikel werden bei ihrer Auswahl benannt.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Es liegen insgesamt 18 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen und 2 Ebenen vor.<br />
Auf der ersten Ebene werden nur die Artikel laut Einkaufszettel<br />
gekauft. Die S<strong>ch</strong>wierigkeit steigt mit zunehmender Anzahl der<br />
zu kaufenden Artikel. Auf der zweiten Ebene muss zusätzli<strong>ch</strong><br />
der Artikelpreis addiert werden und mit dem zur Verfügung<br />
stehenden Geldbetrag vergli<strong>ch</strong>en werden. Au<strong>ch</strong> hier steigt die<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeit mit einer größer werdenden Anzahl von einzukaufenden<br />
Artikeln.<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel<br />
„Effektivitätsstudien“, speziell den Studien von STOLZ.<br />
24
Exekutivfunktionen<br />
Katalog<br />
P L A N – P l a n a D a y<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
„Plan a Day“ ist ein alltagsorientiertes Übungsverfahren, mit<br />
wel<strong>ch</strong>em Tagespläne vers<strong>ch</strong>iedenen Umfangs umgesetzt werden<br />
sollen. Ziel des Trainings ist eine Verbesserung der exekutiven<br />
Funktionen, respektive die Etablierung von Strategien<br />
zur Planungsfähigkeit. „Plan a Day“ ist ein Übungsverfahren,<br />
wel<strong>ch</strong>es sowohl Anforderungen an basale als au<strong>ch</strong> - insbesondere<br />
in hohen S<strong>ch</strong>wierigkeitsgraden - komplexere kognitive<br />
Fähigkeiten stellt.<br />
Indikationen<br />
Die Anwendung des Verfahrens ist bei erwa<strong>ch</strong>senen Klienten mit<br />
Störungen der exekutiven Funktionen, insbesondere der Planungsfähigkeit,<br />
indiziert. Die Fähigkeit, Handlungen zu planen<br />
und Erledigungen zu organisieren, gehört zu den komplexesten<br />
mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Fähigkeiten. Diese kann bei Hirns<strong>ch</strong>ädigungen<br />
jegli<strong>ch</strong>er Ätiologie und Genese beeinträ<strong>ch</strong>tigt sein, insbesondere<br />
bei S<strong>ch</strong>ädigungen frontaler Strukturen oder bei diffusen zerebralen<br />
S<strong>ch</strong>ädigungen. Das Verfahren „Plan a Day“ kann au<strong>ch</strong> im<br />
Rahmen eines Gedä<strong>ch</strong>tnistrainings eingesetzt werden, ist jedo<strong>ch</strong><br />
bei sehr s<strong>ch</strong>weren amnestis<strong>ch</strong>en Störungen kontraindiziert.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Der Klient soll in der Lage sein, die Aufgabe zu verstehen und<br />
motoris<strong>ch</strong> umzusetzen. Die Anwesenheit eines Therapeuten<br />
wird bei s<strong>ch</strong>wer beeinträ<strong>ch</strong>tigten Klienten dringend angeraten.<br />
Aufgabenstellung<br />
Die Trainingsaufgabe besteht darin, einen Tagesplan in optimaler<br />
Reihenfolge umzusetzen. Dazu ers<strong>ch</strong>eint ein Wegplan<br />
mit Gebäuden (Bank, Café, Post, etc.), wel<strong>ch</strong>e entspre<strong>ch</strong>end<br />
des Plans aufgesu<strong>ch</strong>t werden sollen.<br />
Es gibt drei vers<strong>ch</strong>iedene Anforderungsarten:<br />
• Bea<strong>ch</strong>ten der Priorität<br />
• Minimierung der Wegzeiten<br />
• Maximierung der Auftragserledigung<br />
Die S<strong>ch</strong>wierigkeitsstruktur wird dur<strong>ch</strong> die Variation vers<strong>ch</strong>iedener<br />
Parameter bestimmt.<br />
Trainingsmaterial<br />
Um das Training abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong> zu gestalten, ermögli<strong>ch</strong>t<br />
„Plan a Day“ die Bearbeitung nahezu unendli<strong>ch</strong> vieler vers<strong>ch</strong>iedener<br />
Aufgaben, da per Zufall immer neue Auftragskombinationen<br />
generiert werden.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Das Verfahren arbeitet adaptiv na<strong>ch</strong> einer validierten S<strong>ch</strong>wierigkeitsstruktur<br />
in 55 Stufen.<br />
Effektivität<br />
„Plan a Day“ ist die Weiterentwicklung eines Planungstrainings<br />
in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Joa<strong>ch</strong>im Funke (Uni Heidelberg).<br />
In der DOS-Version des Verfahrens konnte Prof. Funke<br />
eine verbesserte Planungsfähigkeit bei Klienten na<strong>ch</strong>weisen.<br />
Evaluationsstudien zur <strong>RehaCom</strong>-Version dieses Verfahrens<br />
sind in Arbeit.<br />
25
Exekutivfunktionen<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
LODE – Logis<strong>ch</strong>es Denken<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Das Training zielt auf die Verbesserung des s<strong>ch</strong>lussfolgernden<br />
Denkens (reasoning) ab. Der Klient soll Symbolreihen,<br />
die na<strong>ch</strong> logis<strong>ch</strong>en Regeln aufgebaut sind, fortsetzen.<br />
Indikationen<br />
Von den meisten Autoren werden vor allem die Frontallappen<br />
mit abstrakt-logis<strong>ch</strong>em Denken in Verbindung gebra<strong>ch</strong>t. Isolierte<br />
Frontallappenläsionen treten jedo<strong>ch</strong> relativ selten auf.<br />
Aus diesem Grund besteht weitgehend Uneinigkeit darüber,<br />
wel<strong>ch</strong>e kortikalen Anteile no<strong>ch</strong> für die Lösung von Reasoningaufgaben<br />
mit nonverbalem Material verantwortli<strong>ch</strong> sind. Die<br />
Indikation ist für Klienten mit erworbener hirnorganis<strong>ch</strong>er<br />
(Frontallappen-) S<strong>ch</strong>ädigung, bei der eine Beeinträ<strong>ch</strong>tigung<br />
des s<strong>ch</strong>lussfolgernden Denkens beoba<strong>ch</strong>tet werden kann, gegeben.<br />
Diese Leistungseinbußen treten beispielsweise sehr<br />
häufig bei Klienten mit <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>em Alkoholabusus, bei Demenz-<br />
und Insult-Klienten aber au<strong>ch</strong> bei S<strong>ch</strong>izophrenen auf.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Voraussetzung für die sinnvolle Anwendung des Trainings ist,<br />
dass der Klient seine Aufmerksamkeit über längere Zeit hinweg<br />
auf die Bearbeitung dieser Aufgaben ri<strong>ch</strong>ten kann. Außerdem<br />
muss gewährleistet sein, dass einfa<strong>ch</strong>e abstrakt-logis<strong>ch</strong>e<br />
S<strong>ch</strong>lussfolgerungen bewältigen werden können. Damit der Klient<br />
das Training alleine dur<strong>ch</strong>führen kann, sind außerdem das<br />
Verständnis für einfa<strong>ch</strong>e Instruktionstexte und einfa<strong>ch</strong>e motoris<strong>ch</strong>e<br />
Fertigkeiten zur Bedienung des <strong>RehaCom</strong>-Panels Voraussetzung.<br />
Das Training ist au<strong>ch</strong> für Kinder ab dem zwölften<br />
Lebensjahr anwendbar, sofern das Kind bereits in der Lage ist,<br />
einfa<strong>ch</strong>e abstrakt-logis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>lüsse zu erfassen.<br />
Aufgabenstellung<br />
Trainingsmaterial<br />
Auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm werden in einer Reihe Symbole (Kreise,<br />
Dreiecke, Quadrate usw.) unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er Form, Farbe und<br />
Größe dargestellt, die in einer regelhaften Beziehung zueinander<br />
stehen. Bei fals<strong>ch</strong>er Auswahl werden spezifis<strong>ch</strong>e Hinweise<br />
über die Art des Fehlers (Form, Farbe und/oder Größe)<br />
gegeben.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Es sind 23 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen verfügbar. Mit zunehmender<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeit sind für die Lösungen der Aufgaben mehrere Abstraktionsebenen<br />
zu bea<strong>ch</strong>ten. In einfa<strong>ch</strong>eren Stufen bleiben<br />
beispielsweise Größe und Farbe des Symbols glei<strong>ch</strong>. Es we<strong>ch</strong>selt<br />
ledigli<strong>ch</strong> die Form des Symbols. In hohen Stufen ändern<br />
si<strong>ch</strong> alle drei Komponenten in komplizierteren Rhythmen.<br />
Effektivität<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Kapitel<br />
„Effektivitätsstudien“, speziell den Studien von PUHR und<br />
STOLZ.<br />
Aus mehreren Symbolen (Antwortpool) soll jenes herausgefunden<br />
werden, mit dem eine vorgegebene Reihe ri<strong>ch</strong>tig fortgesetzt<br />
wird.<br />
26
Exekutivfunktionen<br />
Katalog<br />
A K T I – G e i s t i g e A k t i v i e r u n g<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Das Training fördert alle Komponenten der neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en<br />
Leistungsfähigkeit. Abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>e Aufgaben in<br />
vers<strong>ch</strong>iedenen Darbietungsmodi verbessern Wahrnehmung,<br />
Aufmerksamkeit, Konzentration, Erinnern, Gedä<strong>ch</strong>tnis, Denken,<br />
Wortfindung und Kombinationsvermögen. In spieleris<strong>ch</strong>er,<br />
heiterer Atmosphäre entstehen positive Emotionen, die das<br />
Spei<strong>ch</strong>ern von Informationen erlei<strong>ch</strong>tern. Erfolgserlebnisse<br />
werden vermittelt. Besonders geeignet ist das Training zum<br />
Einsatz in der Ergotherapie.<br />
Indikationen<br />
Das Training kann zur Aktivierung von leistungsfähigen Klienten<br />
in den späteren Phasen der Rehabilitation, von Klienten<br />
in geriatris<strong>ch</strong>en Einri<strong>ch</strong>tungen und von älteren Personen zum<br />
Erhalt ihrer geistigen Leistungsfähigkeit benutzt werden. Es<br />
ist in Einzel- und Gruppentherapien einsetzbar. Komponenten<br />
zur „vertieften Informationsverarbeitung“ und zum „biographis<strong>ch</strong>en<br />
Arbeiten“ fördern den Dialog mit dem Therapeuten<br />
und in der Gruppe.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Es ist notwendig, ein bestimmtes Aufmerksamkeitslevel über<br />
eine gewisse Zeit halten zu können. Das Arbeitsgedä<strong>ch</strong>tnis sollte<br />
intakt sein. Soll der Betroffene selbstständig arbeiten, ist ein<br />
grundlegendes Lese-Sinn-Verständnis erforderli<strong>ch</strong>.<br />
Aufgabenstellung<br />
In zufälliger Reihenfolge werden Aufgaben aus vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Wissensgebieten gestellt. Zur Lösung der Aufgabe ist oft ein<br />
Prozess des Na<strong>ch</strong>denkens, der Betra<strong>ch</strong>tung von allen Seiten,<br />
der Hinterfragung von Wissen und oft au<strong>ch</strong> das Gesprä<strong>ch</strong> mit<br />
dem Therapeuten oder einem Trainingspartner notwendig. Um<br />
das Training abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong> zu gestalten, werden Fragen<br />
aus vers<strong>ch</strong>iedenen Gebieten gestellt: Alltag, deuts<strong>ch</strong>e Spra<strong>ch</strong>e,<br />
Rätsel, Spri<strong>ch</strong>wörter, Geographie, Biologie, Überordnung, Unterordnung<br />
usw.<br />
Trainingsmaterial<br />
Für das Training stehen über 700 Aufgaben, klassifiziert na<strong>ch</strong><br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrad, Alter des Trainierenden und kognitivem<br />
Defizit zur Verfügung. Gearbeitet wird mit Texten, 135 Bildern<br />
und 40 Tönen/Sounds. Über einen integrierten Editor kann der<br />
Therapeut Aufgaben ausblenden oder eigene Aufgaben in das<br />
Training integrieren.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Es sind 3 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen realisiert, das Verfahren passt<br />
si<strong>ch</strong> automatis<strong>ch</strong> an die Leistungsfähigkeit des Trainierenden<br />
an.<br />
Effektivität<br />
Es handelt si<strong>ch</strong> um eine Computeradaptation verbreiteter<br />
Therapieverfahren auf der Grundlage von Bü<strong>ch</strong>ern, Bildern<br />
und CDs. Deshalb wird ein ähnli<strong>ch</strong>er Therapieeffekt erwartet.<br />
Derzeit werden Effektivitätsstudien zur computergestützten<br />
Variante des Therapieverfahrens dur<strong>ch</strong>geführt.<br />
27
Exekutivfunktionen<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
C A L C – R e c h e n t r a i n i n g<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Mit dem Re<strong>ch</strong>entraining ist es mögli<strong>ch</strong>, die arithmetis<strong>ch</strong>en<br />
Fähigkeiten des Klienten zu verbessern. Re<strong>ch</strong>neris<strong>ch</strong>e Fähigkeiten<br />
werden in vielen Berei<strong>ch</strong>en des tägli<strong>ch</strong>en Lebens<br />
benötigt. Die zu lösenden Aufgaben sind dabei sehr vielfältig<br />
gestaltet. So können je na<strong>ch</strong> Art der Störung grundlegende<br />
mathematis<strong>ch</strong>e Operationen oder au<strong>ch</strong> komplexere Aufgaben<br />
trainiert werden. Zu den mathematis<strong>ch</strong>en Grundlagen<br />
zählen Größenverglei<strong>ch</strong>e, Mengenverglei<strong>ch</strong>e, das Ordnen<br />
von Mengen und die Grundre<strong>ch</strong>enoperationen in vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen. Aufgaben für den Umgang mit<br />
Geld sowie die s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Addition und Subtraktion sind<br />
für das Training von komplexen mathematis<strong>ch</strong>en Problemen<br />
vorgesehen.<br />
Indikationen<br />
Das Therapieverfahren wurde für Klienten mit Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen<br />
der arithmetis<strong>ch</strong>en kognitiven Fähigkeiten entwickelt.<br />
Diese kognitiven Funktionsstörungen können sehr vielfältig<br />
sein. Sie rei<strong>ch</strong>en von einges<strong>ch</strong>ränkten basalen Störungen wie<br />
das Eins<strong>ch</strong>ätzen von Größen und Mengen über Probleme bei<br />
der Anwendung der Grundre<strong>ch</strong>enarten bis hin zu S<strong>ch</strong>wierigkeiten<br />
im Lösen von komplexen mathematis<strong>ch</strong>en Problemen.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Der Klient soll in der Lage sein, die Aufgabe zu verstehen und<br />
motoris<strong>ch</strong> umzusetzen. Die Anwesenheit eines Therapeuten<br />
wird bei s<strong>ch</strong>wer betroffenen Klienten dringend angeraten.<br />
Aufgabenstellung<br />
Das Training verfügt über eine hohe Aufgabenvielfalt. Begonnen<br />
wird mit einfa<strong>ch</strong>en Größen- und Mengenverglei<strong>ch</strong>en sowie<br />
Sortieraufgaben. Dana<strong>ch</strong> werden die Grundre<strong>ch</strong>enarten Addition<br />
und Subtraktion sowohl als Kopfre<strong>ch</strong>enaufgabe als au<strong>ch</strong><br />
s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> geübt. In höheren S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen trainiert der<br />
Klient sehr realitätsnah den Umgang mit Geld. Unter anderem<br />
muss der Klient passend zahlen, Rückgeld geben oder Rückgeld<br />
prüfen. Zuletzt stehen Aufgaben zur Multiplikation und<br />
Division zur Verfügung.<br />
Trainingsmaterial<br />
Größen- und Mengenaufgaben werden mit Bildern einfa<strong>ch</strong>er<br />
Objekte geübt, bis zum Re<strong>ch</strong>nen mit Zahlen übergegangen<br />
wird. Das s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Addieren und Subtrahieren wird mit<br />
kleinen Ziffern im Übertrag verdeutli<strong>ch</strong>t. Der Umgang mit<br />
Geld wird mit Bildern e<strong>ch</strong>ter Banknoten und Münzen trainiert.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Das Training verfügt über 42 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen und arbeitet<br />
adaptiv.<br />
Effektivität<br />
Da das Training exakt na<strong>ch</strong> pädagogis<strong>ch</strong>en Grundsätzen erstellt<br />
wurde, wird von einer hohen Validität ausgegangen. Studien<br />
zum Re<strong>ch</strong>entraining werden derzeit dur<strong>ch</strong>geführt.<br />
28
Gesi<strong>ch</strong>tsfeldtraining<br />
Katalog<br />
S A K A – S a k k a d e n t r a i n i n g<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Das Trainingsverfahren wurde für Klienten mit einges<strong>ch</strong>ränkten<br />
Fähigkeiten der visuellen Exploration und halbseitigen<br />
visuellen Verna<strong>ch</strong>lässigungsphänomenen (Neglect, Hemianopsie,<br />
Hemiamblyopie u.a.) konstruiert. Der Klient wird instruiert,<br />
immer dann die entspre<strong>ch</strong>ende Reaktionstaste zu<br />
drücken, wenn links oder re<strong>ch</strong>ts vom Fixationspunkt eine<br />
Figur (z.B. Tier, Fahrzeug, Mens<strong>ch</strong>...) ers<strong>ch</strong>eint.<br />
Indikationen<br />
Das Verfahren wurde für Klienten mit kontralateralen visuellen<br />
Verna<strong>ch</strong>lässigungs-Phänomenen einer Körperhälfte und Störungen<br />
der Repräsentation erstellt. Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen der<br />
visuellen Exploration für eine Hälfte des Gesi<strong>ch</strong>tsfeldes treten<br />
häufig bei Neglect oder ausgedehnten zerebralen Infarkten im<br />
Versorgungsgebiet der Arteria cerebri media oder posterior<br />
auf. Au<strong>ch</strong> andere hirnorganis<strong>ch</strong>e Erkrankungen können diese<br />
Funktionbeeinträ<strong>ch</strong>tigungen verursa<strong>ch</strong>en.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Das Trainingsverfahren ist für Klienten mit starker Fehlsi<strong>ch</strong>tigkeit<br />
weniger geeignet. Der Klient muss in der Lage sein, auf die<br />
Reaktionstasten des <strong>RehaCom</strong>-Panels zu drücken.<br />
Aufgabenstellung<br />
Der Klient beoba<strong>ch</strong>tet den Horizont einer sehr einfa<strong>ch</strong> strukturierten<br />
Lands<strong>ch</strong>aft. In der Mitte des Bilds<strong>ch</strong>irms ist eine große<br />
Sonne dargestellt. In unregelmäßigen Abständen ers<strong>ch</strong>eint<br />
links oder re<strong>ch</strong>ts davon eine Figur. Immer wenn der Klient eine<br />
Figur sieht, soll er die entspre<strong>ch</strong>ende Reaktionstaste (linke<br />
bzw. re<strong>ch</strong>te Pfeiltaste des Panels) betätigen.<br />
Trainingsmaterial<br />
Auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm ist eine Horizontallinie zu sehen. In einfa<strong>ch</strong>eren<br />
Stufen befindet si<strong>ch</strong> als Orientierungshilfe für den<br />
Klienten in der Mitte eine Sonne. In unregelmäßigen zeitli<strong>ch</strong>en<br />
Abständen ers<strong>ch</strong>einen auf der Horizontlinie (links oder re<strong>ch</strong>ts<br />
von der Sonne) vers<strong>ch</strong>iedene Figuren oder Symbole, wie zum<br />
Beispiel Tiere, Autos, Fahrräder, Motorräder und derglei<strong>ch</strong>en.<br />
In höheren S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen werden die Symbole kleiner,<br />
die Horizontlinie vers<strong>ch</strong>windet und zusätzli<strong>ch</strong> werden Ablenkreize<br />
dazugesetzt und wieder ausgeblendet.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Es werden drei S<strong>ch</strong>wierigkeitsparameter variiert: Die Größe der<br />
Objekte (3 Größen), der Kontrast zum Hintergrund (s<strong>ch</strong>warzes<br />
oder graues Objekt) und der Bewegungszustand (statis<strong>ch</strong> oder bewegt)<br />
des Objektes. Insgesamt gibt es 28 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen.<br />
Effektivität<br />
Mit diesem <strong>RehaCom</strong>-Verfahren wird die visuelle Exploration<br />
„symptomorientiert“ trainiert. Es ist a priori davon auszugehen,<br />
dass mit dieser computergestützten Anordnung zumindest<br />
glei<strong>ch</strong> gute Trainingseffekt erzielt werden können wie bei<br />
konventionellem Training mit Klienten, die unter visuellen Verna<strong>ch</strong>lässigungsphänomenen<br />
einer Gesi<strong>ch</strong>tshälfte leiden.<br />
29
Gesi<strong>ch</strong>tsfeldtraining<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
E X P L – E x p l o r a t i o n<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Das Verfahren dient der Behandlung visueller Explorationsstörungen.<br />
Realisiert ist das langsame serielle Su<strong>ch</strong>en, bei dem<br />
lokalisierte Objekte einer Detailanalyse unterzogen werden.<br />
Indikationen<br />
Das Training wird für Klienten mit einer homonymen Gesi<strong>ch</strong>tsfeldeins<strong>ch</strong>ränkung,<br />
Störungen der visuellen Exploration<br />
infolge von Gesi<strong>ch</strong>tsfeldausfällen, visuellem Neglect und/<br />
oder eines Balintsyndroms empfohlen. Dur<strong>ch</strong> die Verwendung<br />
ni<strong>ch</strong>tverbalen Materials kann au<strong>ch</strong> bei Eins<strong>ch</strong>ränkungen in der<br />
Spra<strong>ch</strong>e und im Wortverständnis mit dem Verfahren gearbeitet<br />
werden.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Das Trainingsverfahren ist für Klienten mit starker Fehlsi<strong>ch</strong>tigkeit<br />
weniger geeignet. S<strong>ch</strong>were Gedä<strong>ch</strong>tnisstörungen (Vergessen<br />
von Strategien) sowie Störungen der Aufmerksamkeit<br />
und Konzentration beeinträ<strong>ch</strong>tigen den Trainingserfolg. Das<br />
Training ers<strong>ch</strong>eint mit Kindern ab dem 8. Lebensjahr mögli<strong>ch</strong>.<br />
Aufgabenstellung<br />
Vor dunklem Hintergrund ers<strong>ch</strong>einen vers<strong>ch</strong>iedene Stimuli<br />
(Symbole), aus denen der Klient dur<strong>ch</strong> systematis<strong>ch</strong>es Absu<strong>ch</strong>en<br />
der Flä<strong>ch</strong>e zuvor gemerkte Symbole selektieren soll. Ein<br />
kreisförmiger Cursor fährt zeilenweise (mit Zeilensprung) über<br />
das abzusu<strong>ch</strong>ende Feld. Damit wird die Explorationsbewegung<br />
des Klienten gesteuert. Jedes Mal, wenn si<strong>ch</strong> ein zu su<strong>ch</strong>endes<br />
Symbol innerhalb des si<strong>ch</strong> bewegenden Cursorkreises befindet,<br />
drückt der Klient die OK-Taste des <strong>RehaCom</strong>-Panels.<br />
Trainingsmaterial<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Das Training arbeitet adaptiv in 30 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen. In die<br />
Adaptationsstrategie werden u.a. folgende s<strong>ch</strong>wierigkeitsmodifizierende<br />
Parameter einbezogen:<br />
• der Abstand und die Anzahl der zu explorierenden Zeilen,<br />
• die Breite des Explorationsberei<strong>ch</strong>es (Anzahl und Abstand<br />
der Spalten),<br />
• die Erkennbarkeit und Größe der zu unters<strong>ch</strong>eidenden<br />
Symbole,<br />
• der Abstand der zu erkennenden Symbole und damit die<br />
Größe und Erkennbarkeit des Cursors.<br />
Zusätzli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wierigkeitsmodifizierend wirkt si<strong>ch</strong> die Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />
des Cursors aus (Explorationsges<strong>ch</strong>windigkeit).<br />
Effektivität<br />
Das Verfahren wurde vor der Freigabe klinis<strong>ch</strong> erprobt. Es ist<br />
a priori davon auszugehen, dass mit dieser computergestützten<br />
Anordnung zumindest glei<strong>ch</strong> gute Trainingseffekte erzielt<br />
werden können, wie bei ähnli<strong>ch</strong>en konventionellen Trainingsverfahren.<br />
Als Objekte des Explorationstrainings werden Quadrate, Dreiecke,<br />
Kreise, Sterne u.a. Symbole verwendet.<br />
30
Gesi<strong>ch</strong>tsfeldtraining<br />
Katalog<br />
Z I H L – Ü b e r b l i c k u n d L e s e n<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Dieses Trainingsverfahren besteht aus zwei Modulen (Lesen<br />
und Visuelle Su<strong>ch</strong>e), die zum (Wieder-) Erwerb eines ausrei<strong>ch</strong>enden<br />
und ras<strong>ch</strong>en Überblicks sowie einer ausrei<strong>ch</strong>enden<br />
Lesefähigkeit eingesetzt werden. Das Verfahren wurde von<br />
Prof. Zihl, Professor für Neuropsy<strong>ch</strong>ologie an der Universität<br />
Mün<strong>ch</strong>en, entwickelt und klinis<strong>ch</strong> erprobt.<br />
Indikationen<br />
Die Module dienen der Behandlung von ni<strong>ch</strong>t-aphasis<strong>ch</strong>en<br />
Lesestörungen (z.B. bei foveanahen homonymen Gesi<strong>ch</strong>tsfeldausfällen)<br />
und von Störungen der Überblicksgewinnung<br />
bzw. des visuellen Su<strong>ch</strong>vermögens bei Klienten mit homonymen<br />
Gesi<strong>ch</strong>tsfeldausfällen, visuellem Neglect oder Balint-<br />
Syndrom. Das Training ers<strong>ch</strong>eint mit Kindern ab dem 8. Lebensjahr<br />
mögli<strong>ch</strong>.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Die Verfahren sind für Klienten mit starker Fehlsi<strong>ch</strong>tigkeit<br />
(Visus < 20%) sowie mit Alexie ni<strong>ch</strong>t geeignet. S<strong>ch</strong>were Gedä<strong>ch</strong>tnisstörungen<br />
(Vergessen von Instruktionen und Strategien) sowie Störungen<br />
der Aufmerksamkeit beeinträ<strong>ch</strong>tigen den Trainingserfolg.<br />
Aufgabenstellung<br />
Lesen: Auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm ers<strong>ch</strong>einen Wörter bzw. Zahlen unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er<br />
Länge, die der Klient laut lesen soll. Die Begrenzung<br />
der Darbietungszeit erfordert ein ganzheitli<strong>ch</strong>es Erfassen der Wörter<br />
bzw. der Zahlen. Die Rückmeldung erfolgt über den Therapeuten,<br />
der au<strong>ch</strong> die Entwicklung der neuen Lesestrategie überwa<strong>ch</strong>t.<br />
Visuelle Su<strong>ch</strong>e: Auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm ers<strong>ch</strong>einen Reizkombinationen,<br />
wobei ein definierter Reiz als Zielreiz, die übrigen Reize<br />
als Ablenker dienen. Aufgabe des Klienten ist es, den Bilds<strong>ch</strong>irm<br />
sorgfältig und s<strong>ch</strong>nell abzusu<strong>ch</strong>en und die Anwesenheit bzw.<br />
Abwesenheit des Zielreizes per Tastendruck anzuzeigen. Die<br />
Rückmeldung erfolgt über den Therapeuten, der au<strong>ch</strong> die Entwicklung<br />
der Kompensationsstrategie überwa<strong>ch</strong>t.<br />
Trainingsmaterial<br />
Als Objekte für das Lesetraining werden Wörter unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er<br />
Länge (3 - 16 Bu<strong>ch</strong>staben), kurze Sätze (2 - 4 Wörter)<br />
sowie Zahlen (3 - 6 Ziffern) verwendet, deren Größe und Darbietungsdauer<br />
individuell angepasst werden können. Als Objekte<br />
für die visuelle Su<strong>ch</strong>e werden Bu<strong>ch</strong>staben und Formen<br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er Farbe verwendet.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Lesetraining und Training der visuellen Su<strong>ch</strong>e arbeiten adaptiv<br />
in mehreren S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen bis zum Errei<strong>ch</strong>en<br />
definierter Leistungskriterien. In der Adaptationsstrategie<br />
werden u.a. folgende s<strong>ch</strong>wierigkeitsmodifizierende Parameter<br />
einbezogen:<br />
• Die Länge und Darbietungszeit der Wörter und Zahlen<br />
• Der Unters<strong>ch</strong>ied zwis<strong>ch</strong>en Ziel- und Ablenkreizen sowie<br />
die Reizdi<strong>ch</strong>te<br />
Effektivität<br />
Zur Effektivität beider Trainingsverfahren liegen wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />
Ergebnisse vor (Zihl, J: Rehabilitation of visual disorders<br />
after brain injury. Psy<strong>ch</strong>ology Press, 2000).<br />
31
Visuomotorik<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
WISO – Visuomotoris<strong>ch</strong>e Koordination<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Trainingsziel ist die Rehabilitation von Klienten mit Störungen<br />
der visuomotoris<strong>ch</strong>en Koordination. Auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm<br />
sind in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Formen und Farben ein Cursor und<br />
ein Rotor dargestellt. Der Klient soll mit dem Steuerknüppel<br />
(Joystick) den Cursor in die Mitte des Rotors bewegen und<br />
dessen Bewegungsbahnen mitvollführen.<br />
Indikationen<br />
S<strong>ch</strong>ädigungen des motoris<strong>ch</strong>en Kortex (Frontallappen) führen<br />
zu Defiziten bei der Kontrolle der Feinmotorik, was man am<br />
deutli<strong>ch</strong>sten bei Koordinationsstörungen der Hand- und Fingerbewegungen<br />
sehen kann. Bei sehr vielen hirnorganis<strong>ch</strong>en<br />
Erkrankungen und S<strong>ch</strong>ädigungen, wie zum Beispiel bei zerebralen<br />
Insulten, Blutungen, großräumigen Tumoren, SHT und<br />
derglei<strong>ch</strong>en sind visuomotoris<strong>ch</strong>e Funktionen mitbetroffen.<br />
Bei allen Störungen der Feinmotorik ist eine Indikation für das<br />
Training gegeben.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Bei extremen visuellen Störungen sowie bei Ausfällen eines<br />
Gesi<strong>ch</strong>tsfeldes ist die Dur<strong>ch</strong>führung dieses Trainings weniger<br />
geeignet. Es ist zu berücksi<strong>ch</strong>tigen, dass au<strong>ch</strong> Anforderungen<br />
an die Konzentrationsfähigkeit des Klienten gestellt werden.<br />
Bei sehr s<strong>ch</strong>weren Apraxieformen ist das Training mit diesem<br />
Verfahren ausges<strong>ch</strong>lossen, weil die Klienten oftmals ni<strong>ch</strong>t in der<br />
Lage sind, den Steuerknüppel zu fassen und zu bewegen.<br />
Aufgabenstellung<br />
Auf dem Bilds<strong>ch</strong>irm sind eine Kreiss<strong>ch</strong>eibe und ein Punkt zu<br />
sehen, die si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Farbe deutli<strong>ch</strong> voneinander<br />
abheben. Der Klient soll mit dem Steuerknüppel den<br />
Punkt in die Kreiss<strong>ch</strong>eibe führen. Sobald dies gelungen ist,<br />
beginnt si<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>eibe entlang einer ni<strong>ch</strong>t vorhersehbaren<br />
Bahn zu bewegen. Der Klient soll versu<strong>ch</strong>en, die Bewegungs-<br />
änderungen mit dem Steuerknüppel (dargestellt dur<strong>ch</strong> den<br />
Punkt) na<strong>ch</strong>zufahren.<br />
Trainingsmaterial<br />
Um das Training insbesondere für Kinder interessanter und<br />
abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>er zu gestalten, kann anstelle der Kreiss<strong>ch</strong>eibe<br />
z.B. eine Blume verwendet werden und anstatt des<br />
Punktes ein Käfer. Insgesamt stehen 25 Bildpaare zur Verfügung.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Die Anpassung an das aktuelle Niveau des Klienten erfolgt adaptiv.<br />
Die S<strong>ch</strong>wierigkeit wird dur<strong>ch</strong> die Größe der Kreiss<strong>ch</strong>eibe,<br />
die Ges<strong>ch</strong>windigkeit, mit der si<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>eibe bewegt und die<br />
Art der Bewegungsbahn (z.B. unvorhergesehene Ri<strong>ch</strong>tungsänderungen,<br />
Kurven) bestimmt.<br />
Effektivität<br />
Das Training Visuomotoris<strong>ch</strong>e Koordination folgt dem Paradigma<br />
des Objektverfolgens. Daher sind zumindest dieselben<br />
Trainingserfolge zu erwarten, wie unter konventionellen Trainingsbedingungen.<br />
32
Berufsförderung<br />
Katalog<br />
BAUF - Berufsförderung - Übungen Aufmerksamkeit<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Das Verfahren dient der Vorbereitung der berufli<strong>ch</strong>en Reintegration.<br />
Trainiert werden Aufmerksamkeitsfunktionen in realitätsnahen<br />
Kontexten. Das Üben bürotypis<strong>ch</strong>er Tätigkeiten<br />
bereitet den Trainierenden auf die Anforderungen der berufli<strong>ch</strong>en<br />
Rehabilitation vor und erhöht so die Chance auf eine<br />
erfolgrei<strong>ch</strong>e berufli<strong>ch</strong>e Wiedereingliederung.<br />
Indikationen<br />
Personen mit lei<strong>ch</strong>ten kognitiven Defiziten und Bedarf an<br />
neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>er Förderung im Rahmen berufsrehabilitativer<br />
Maßnahmen.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Die Aufmerksamkeitsfunktionen des Klienten sollten soweit<br />
intakt sein, dass die Arbeit am PC über die Trainingszeit mögli<strong>ch</strong><br />
ist. Grundlegende Kenntnisse zum Umgang mit Tastatur<br />
und Maus müssen vorhanden sein. Benötigt werden ein ausrei<strong>ch</strong>endes<br />
Arbeitsgedä<strong>ch</strong>tnis und ein grundlegendes Lese-Sinn-<br />
Verständnis.<br />
Aufgabenstellung<br />
Gearbeitet wird in 4 Szenarien: „Poststelle“, „Re<strong>ch</strong>nungen“,<br />
„Ges<strong>ch</strong>äftsbriefe/Bewerbungen“ und „Textverständnis“. Der<br />
Nutzer führt typis<strong>ch</strong>e Bürotätigkeiten aus: Post sortieren, Bestellungen<br />
und Re<strong>ch</strong>nungen verglei<strong>ch</strong>en und Ges<strong>ch</strong>äftspost<br />
bewerten. Dabei werden typis<strong>ch</strong>e Anforderungen an die selektive<br />
und fokussierte Aufmerksamkeit gestellt: ein konzentriertes,<br />
zügiges und korrektes Arbeiten wird gefordert.<br />
Trainingsmaterial<br />
bungen und Texte werden dargestellt, können vergrößert, verkleinert,<br />
geordnet und dur<strong>ch</strong>geblättert werden. Mit der Maus<br />
werden Tätigkeiten wie markieren, sortieren oder auswählen<br />
dur<strong>ch</strong>geführt. Insgesamt gestatten über 250 Dokumente mit<br />
über 1000 Varianten ein andauerndes, abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>es<br />
Training. Das Verfahren verfügt über ein mehrstufiges, interaktives<br />
Hilfe-System, das die selbstständige Arbeit des Trainierenden<br />
unterstützt.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Das Verfahren arbeitet adaptiv. Insgesamt wurden 5 Stufen<br />
je Szenario validiert. Die S<strong>ch</strong>wierigkeit variiert über die Komplexität<br />
der Aufgabe, die geforderte Arbeitsges<strong>ch</strong>windigkeit,<br />
die Länge der zu bearbeitenden Texte und die Offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>keit<br />
der Fehler.<br />
Effektivität<br />
Das Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit dem Berufsförderungswerk<br />
Sa<strong>ch</strong>sen-Anhalt und dem Institut für Psy<strong>ch</strong>ologie<br />
der Uni Magdeburg entwickelt und vor der Freigabe klinis<strong>ch</strong><br />
erprobt.<br />
Alle Aufgaben werden sehr wirkli<strong>ch</strong>keitsnah trainiert. Realistis<strong>ch</strong>e<br />
Briefstapel, Bestellungen, Re<strong>ch</strong>nungen, Briefe, Bewer-<br />
33
Berufsförderung<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
GEDA - Berufsförderung - Übungen Gedä<strong>ch</strong>tnis<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Das Verfahren trainiert Gedä<strong>ch</strong>tnisfunktionen auf relativ hohem<br />
Niveau. Genutzt werden Inhalte kaufmännis<strong>ch</strong>er Berufe.<br />
Es sind zwei Szenarien aus dem Büroalltag zu bewältigen:<br />
Anrufbeantworter abhören und Gesprä<strong>ch</strong>sprotokolle verarbeiten.<br />
Indikationen<br />
Klienten mit erworbenen Hirns<strong>ch</strong>ädigungen, insbesondere des<br />
kurz- und mittelfristigen Gedä<strong>ch</strong>tnisses.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Der Klient muss mit der normalen PC-Tastatur und Maus umgehen<br />
können. Außerdem wird ein grundlegendes Lese-Sinn-Verständnis<br />
gefordert sowie die Fähigkeit, Informationen akustis<strong>ch</strong><br />
aufnehmen und verarbeiten zu können.<br />
Aufgabenstellung<br />
Auf dem Anrufbeantworter werden dem Nutzer Ansagen, die<br />
vers<strong>ch</strong>iedene Personen hinterlassen haben, dargeboten. Aufgabe<br />
ist es, si<strong>ch</strong> die Inhalte der Anrufe gut einzuprägen und<br />
ans<strong>ch</strong>ließend Fragen dazu beantworten zu können. Im Szenario<br />
Gesprä<strong>ch</strong>sprotokolle besteht die Aufgabe darin, dieses<br />
aufmerksam zu lesen und si<strong>ch</strong> den Inhalt gut einzuprägen. Im<br />
Ans<strong>ch</strong>luss daran werden Fragen zu relevanten und irrelevanten<br />
Fakten des Protokolls gestellt.<br />
besteht die Mögli<strong>ch</strong>keit eines verzögerten Abrufs der Ansageninhalte.<br />
Beim Szenario Gesprä<strong>ch</strong>sprotokoll wird ein Protokoll<br />
angezeigt, wel<strong>ch</strong>es über den Zoomregler vergrößert<br />
oder verkleinert werden kann. Man kann die Protokollinhalte<br />
au<strong>ch</strong> verzögert abrufen. Zwis<strong>ch</strong>en Einpräg- und Abrufphase<br />
kann ein Interferenzintervall von 45 Sekunden ges<strong>ch</strong>altet<br />
werden. Innerhalb dieses Zeitintervalls werden dem Nutzer<br />
lei<strong>ch</strong>te Kopfre<strong>ch</strong>enaufgaben dargeboten, deren Ergebnis<br />
über die Tastatur einzugeben ist. Unmittelbar na<strong>ch</strong> jeder Re<strong>ch</strong>enaufgabe<br />
erfolgt ein Feedback zum Ergebnis.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Das Verfahren arbeitet adaptiv. Insgesamt wurden 5 Level je<br />
Szenario validiert. Der S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrad wird über die Zahl<br />
der Anrufer, die Menge an hinterlassenen Informationen, die<br />
Anzahl der Fragen und über weitere Variablen variiert.<br />
Trainingsmaterial<br />
Es ist zunä<strong>ch</strong>st ein Anrufbeantworter si<strong>ch</strong>tbar. Über die<br />
S<strong>ch</strong>altflä<strong>ch</strong>e „Abspielen“ können die Ansagen wiederholt<br />
abgehört werden. Im ans<strong>ch</strong>ließenden Fragemodus werden<br />
Antwortalternativen im Multiple-<strong>ch</strong>oice-Modus angeboten. Es<br />
Effektivität<br />
Das Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit dem Berufsförderungswerk<br />
Sa<strong>ch</strong>sen-Anhalt entwickelt und vor der Freigabe<br />
klinis<strong>ch</strong> erprobt.<br />
34
Berufsförderung<br />
Katalog<br />
E X F U - B e r u f s f ö r d e r u n g - Ü b u n g e n E x e k u t i v e F u n k t i o n e n<br />
Kurzbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Fünf vers<strong>ch</strong>iedene Szenarien beinhalten Therapieaufgaben,<br />
die si<strong>ch</strong> von herkömmli<strong>ch</strong>en neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en Rehabilitationsprogrammen<br />
dur<strong>ch</strong> einen höheren kognitiven Anspru<strong>ch</strong><br />
und die Berücksi<strong>ch</strong>tigung berufli<strong>ch</strong>er Ausbildungsinhalte<br />
unters<strong>ch</strong>eiden: Ges<strong>ch</strong>äftsbriefe und Bewerbungen,<br />
Textverständnis, Personalplanung, Terminplanung und<br />
Struktogramme.<br />
Indikationen<br />
Störungen in den Exekutivfunktionen, wel<strong>ch</strong>e die Antizipation,<br />
das Planen, die zielgeri<strong>ch</strong>tete Dur<strong>ch</strong>führung von Handlungen<br />
und deren Überwa<strong>ch</strong>ung und Hemmung umfassen.<br />
Voraussetzungen beim Klienten<br />
Der Klient muss mit der normalen PC-Tastatur und Maus umgehen<br />
können und seine Aufmerksamkeit längere Zeit auf Texte<br />
ri<strong>ch</strong>ten können.<br />
Aufgabenstellung<br />
In den vers<strong>ch</strong>iedenen Szenarien hat der Nutzer als Bürokaufmann<br />
die Ges<strong>ch</strong>äftskorrespondenz auf Fehler zu überprüfen,<br />
auf Stellenanzeigen zu reagieren und ist in der Rolle<br />
eines Mitarbeiters der Personalabteilung zuständig für die<br />
Bewerberauswahl. Des Weiteren sind Fragen zum Inhalt von<br />
kaufmännis<strong>ch</strong>en Texten zu beantworten, als Mitarbeiter der<br />
Personalabteilung sind Dienstpläne zu erstellen, Aufgaben in<br />
Terminpläne einzuarbeiten und Textinhalte in Struktogramme<br />
zu übertragen.<br />
Trainingsmaterial<br />
und müssen aufmerksam gelesen werden. Dana<strong>ch</strong> sind sie<br />
zu sortieren oder Fragen zu beantworten. Die Dienst- und<br />
Terminplanung erfolgt per Maus. Für Struktogramme sind die<br />
einzuordnenden Informationen im Text zu markieren und einzuordnen.<br />
Das Hilfe-System unterstützt den Trainierenden bei<br />
seinen abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>en Aufgaben.<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen<br />
Die Szenarien werden adaptiv in 5 S<strong>ch</strong>wierigkeitsstufen gesteigert<br />
z.B. über die Anzahl und Offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>keit der Fehler,<br />
über die Länge des Textes und die Komplexität der Sätze<br />
oder über die Anzahl der Mitarbeiter und Terminübers<strong>ch</strong>neidungen.<br />
Effektivität<br />
Therapieerfolge werden erwartet, da das Verfahren alltagsnahe<br />
Aufgaben zum repetitiven Üben benutzt. Vorher sind<br />
Strategien zu vermitteln, die eine Nutzung no<strong>ch</strong> vorhandener<br />
Ressourcen gestatten.<br />
Authentis<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>äftsbriefe, Bewerbungen, Ans<strong>ch</strong>reiben,<br />
Textdokumente können vergrößert und verkleinert werden<br />
35
Diagnostik - Training<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
Das Wiener Testsystem – unser Produkt für die computergestützte psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Diagnostik – ergänzt <strong>RehaCom</strong> auf<br />
ideale Weise.<br />
Na<strong>ch</strong> Dur<strong>ch</strong>führung einer fundierten Diagnose mit dem Wiener Testsystem setzen Sie <strong>RehaCom</strong> für die Therapie ein. Ans<strong>ch</strong>ließend überprüfen<br />
Sie mit dem Testsystem den Forts<strong>ch</strong>ritt Ihres Klienten.<br />
Das Wiener Testsystem ist weltweit Standard in der computergestützten psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en Diagnostik.<br />
Die leistungsstarke Verwaltungssoftware überzeugt dur<strong>ch</strong> eine übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> aufgebaute Benutzeroberflä<strong>ch</strong>e und hilfrei<strong>ch</strong>e<br />
Zusatzfunktionen.<br />
Dank standardisierter Instruktionen und interaktiver Übungsphasen wird jeder Klient bestens vorbereitet.<br />
Die Testvorgabe erfolgt unabhängig vom Testleiter, wodur<strong>ch</strong> ein Hö<strong>ch</strong>stmaß an Objektivität garantiert wird.<br />
Die Testergebnisse werden übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> dargestellt und in einer Datenbank abgelegt.<br />
Spezielle Kliententastaturen können neben der PC-Tastatur und der Maus eingesetzt werden und stellen si<strong>ch</strong>er, dass au<strong>ch</strong><br />
computerunerfahrene Personen ni<strong>ch</strong>t bena<strong>ch</strong>teiligt sind.<br />
Mehr über das Wiener Testsystem erfahren Sie auf unserer Website www.s<strong>ch</strong>uhfried.at<br />
36
Effektivitätsstudien<br />
Katalog<br />
Die Wirksamkeit von <strong>RehaCom</strong> wurde in zahlrei<strong>ch</strong>en Studien untersu<strong>ch</strong>t. Hier ein kurzer Überblick über Effektivitätsstudien für<br />
einige ausgewählte Trainingsprogramme.<br />
Beckers, K. (AUFM, VIGI, MEMO), Neurologis<strong>ch</strong>es Therapiezentrum Düsseldorf<br />
Diese Studie wurde mit se<strong>ch</strong>s S<strong>ch</strong>ädelhirntrauma-Patienten dur<strong>ch</strong>geführt. Zur Abklärung der kognitiven Leistungsfähigkeit wurden WAIS-R, WMS-R,<br />
RBMT, d2 und das Wiener Determinationsgerät verwendet. Alle se<strong>ch</strong>s Patienten zeigten deutli<strong>ch</strong>e Aufmerksamkeits- und Gedä<strong>ch</strong>tnisdefizite. Die Patienten<br />
trainierten in neun Sitzungen je 20 Minuten mit den Verfahren Aufmerksamkeit, Vigilanz und Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis.<br />
In einem Vorher-Na<strong>ch</strong>her-Verglei<strong>ch</strong> zeigten si<strong>ch</strong> signifikante Verbesserungen in Subtests der WMS-R und beim Wiener Determinationsgerät. Eine Einzelfallauswertung<br />
führte zu folgenden Ergebnissen: Die Effekte eines spezifis<strong>ch</strong>en, computergestützten, kognitiven Trainings sind am deutli<strong>ch</strong>sten in<br />
Tests, die dieselbe Funktion wie das Verfahren erfassen. Jedes Training verbessert nur die intendierte Dimension und zeigt keinen globalen Effekt auf<br />
andere Funktionen. Es verbessert bei SHT-Patienten die Leistungsfähigkeit in den trainierten, kognitiven Funktionen.<br />
Diebel, A., Feige, C., Geds<strong>ch</strong>old, J., Goddemeier, A., S<strong>ch</strong>ulze, F., Weber, P. (AUFM), Sozialpädiatris<strong>ch</strong>es Zentrum Magdeburg<br />
Ziel der Untersu<strong>ch</strong>ung war es, ein im klinis<strong>ch</strong>en Einsatz bei Erwa<strong>ch</strong>senen mit Hirns<strong>ch</strong>ädigung entwickeltes computergestütztes Aufmerksamkeitstraining<br />
(AUFM) für den Einsatz in der Behandlung von Kindern zu erproben. Dabei wurde das Verfahren an normalgesunden Kindern vers<strong>ch</strong>iedener Altersgruppen<br />
evaluiert. Die gewonnenen Erfahrungen sollen helfen, Trainingsverfahren für hirnges<strong>ch</strong>ädigte Kinder zu ers<strong>ch</strong>ließen und anzupassen. In Bezug auf<br />
erhobene Leistungsparameter des Trainings (errei<strong>ch</strong>tes Leistungsniveau) unters<strong>ch</strong>eiden si<strong>ch</strong> die Altersgruppen signifikant im Verlauf. S<strong>ch</strong>ulkinder profitieren<br />
im Verglei<strong>ch</strong> zu Kindergartenkindern in höherem Maße von dem Training. Fragebogenerhebungen zur Motivation vor und während des Trainings,<br />
Aufgabenverständli<strong>ch</strong>keit, Bedienerfreundli<strong>ch</strong>keit sowie bezügli<strong>ch</strong> der Kindgere<strong>ch</strong>theit der verwendeten Bilder ergaben, dass eine Aufre<strong>ch</strong>terhaltung<br />
der Motivation etwa dur<strong>ch</strong> ein leistungsadaptives Trainieren positiv beeinflusst wird: Die Kinder sollen ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> zu lei<strong>ch</strong>te Aufgaben demotiviert<br />
werden und dur<strong>ch</strong> zu s<strong>ch</strong>were Aufgaben frustriert werden. Insgesamt war die Akzeptanz gegenüber dem computergestützten kognitiven Training gut.<br />
Die Anwesenheit des Therapeuten während des Trainings ist bei Kindern unter se<strong>ch</strong>s Jahren unbedingt erforderli<strong>ch</strong>.<br />
Die Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Diebel, A., Feige, C., Geds<strong>ch</strong>old, J., Goddemeier, A., S<strong>ch</strong>ulze, F., Weber, P. (1998). Computergestütztes Aufmerksamkeitsund<br />
Konzentrationstraining bei gesunden Kindern. Praxis der Kinderpsy<strong>ch</strong>ologie und Kinderpsy<strong>ch</strong>iatrie, 47, 641-656.<br />
Friedl-Francesconi, H. (AUFM, VIGI, BILD, MEMO,VERB, VRO1), Neurolog. Krankenhaus der Stadt Wien, Maria Theresien S<strong>ch</strong>lössel<br />
An einer Sti<strong>ch</strong>probe von 12 Patienten mit dementiellem Syndrom lei<strong>ch</strong>ten Ausprägungsgrades wurden mittels neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>er Testbatterie<br />
Leistungsinseln erhoben bzw. Restfunktionen ermittelt, die der Altersnorm entspra<strong>ch</strong>en bzw. in den unteren Streuberei<strong>ch</strong> der Altersnorm fielen. Die<br />
Testbatterie setzte si<strong>ch</strong> aus folgenden neun Subtests zusammen: Selective Reminding und Wiedererkennen (Demenztest na<strong>ch</strong> Kessler), Mosaiktest<br />
(HAWIE), Alterskonzentrationstest (Gatterer) sowie den Subtests Labyrinthtest, Zahlenna<strong>ch</strong>spre<strong>ch</strong>en, Zahlenverbindungstest und Wortliste I und II aus<br />
dem Nürnberger Altersinventar. Entspre<strong>ch</strong>end den Leistungsinseln wurden zwei der na<strong>ch</strong>folgenden Verfahren ausgewählt: Aufmerksamkeit & Konzentration,<br />
Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis, Figurales Gedä<strong>ch</strong>tnis, Verbales Gedä<strong>ch</strong>tnis und Flä<strong>ch</strong>enoperationen. Das kognitive Training umfasste pro Patient 15<br />
Sitzungen à 40 Minuten. Die neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Testbatterie wurde vor und na<strong>ch</strong> dem Training vorgegeben. Es konnte in den Dimensionen visuelles<br />
Kurzzeitgedä<strong>ch</strong>tnis, Daueraufmerksamkeit und allgemeines kognitives Leistungstempo eine signifikante Leistungssteigerung erzielt werden.<br />
Diese Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in Friedl-Francesconi, H. &Binder, H. (1995). Leistungsinseln bei Demenzpatienten: diagnostis<strong>ch</strong>e und therapeutis<strong>ch</strong>e<br />
Mögli<strong>ch</strong>keiten der Neuropsy<strong>ch</strong>ologie. In H. Hinterhuber (Hrsg.), Dementielle Syndrome (S. 86-91). Innsbruck: Integrative Psy<strong>ch</strong>iatrie VIP.<br />
37
Effektivitätsstudien<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
In einer zweiten Untersu<strong>ch</strong>ung wurden 36 Patienten mit S<strong>ch</strong>ädelhirntrauma und organis<strong>ch</strong>em Psy<strong>ch</strong>osyndrom hohen S<strong>ch</strong>weregrades in zwei Versu<strong>ch</strong>sgruppen<br />
(<strong>RehaCom</strong>, Wiener Determinationsgerät) und eine Kontrollgruppe aufgeteilt. 12 Patienten der Versu<strong>ch</strong>sgruppe 1 (<strong>RehaCom</strong>) erhielten neben der<br />
Standardtherapie über einen Zeitraum von vier Wo<strong>ch</strong>en 20 Sitzungen à 40 Minuten mit den Verfahren Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis und Flä<strong>ch</strong>enoperationen.<br />
12 Patienten in der Versu<strong>ch</strong>sgruppe 2 (WDG) erhielten neben der Standardtherapie 20 Sitzungen am Determinationsgerät zu je 40 Minuten. Die Kontrollgruppe<br />
erhielt nur eine Standardtherapie. Das Training mit dem Determinationsgerät, das für Testzwecke entwickelt wurde, bra<strong>ch</strong>te keine Verbesserung<br />
der Aufmerksamkeitsleistung, wohingegen die beiden <strong>RehaCom</strong>-Verfahren eine Verbesserung des visuellen Kurzzeitgedä<strong>ch</strong>tnisses (Benton-Test) und der<br />
visuellen Raumvorstellung (Waben-Test) bra<strong>ch</strong>ten.<br />
Diese Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Friedl-Francesconi, H. &Binder, H. (1996). Kognitives Funktionstraining in der neurologis<strong>ch</strong>en Rehabilitation von<br />
S<strong>ch</strong>ädel-Hirntraumen. Zeits<strong>ch</strong>rift für experimentelle Psy<strong>ch</strong>ologie 43, (1), 1-21.<br />
Hös<strong>ch</strong>el, K et al. (AUFM, VIGI, MEMO, REA1, BILD,WORT), Universitätsklinik Göttingen<br />
In dieser Studie wurde die Mögli<strong>ch</strong>keit einer Spätrehabilitation na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ädelhirntrauma an sieben Patienten untersu<strong>ch</strong>t. Das SHT lag zwei bis zehn Jahre<br />
zurück. Hauptaugenmerk wurde auf die Berei<strong>ch</strong>e Aufmerksamkeit und Gedä<strong>ch</strong>tnis gelegt. Die Diagnostik der Aufmerksamkeitsleistung erfolgte zum<br />
einen mit Subtests aus der TAP (Geteilte Aufmerksamkeit, Reaktionswe<strong>ch</strong>sel, Intermodaler Verglei<strong>ch</strong>, Visuelles Scanning) zum anderen mit Subtests<br />
des FWIT (Farb-Wort-Lesen, Farb-Stri<strong>ch</strong>-Benennen und Interferenzbedingung). Die Gedä<strong>ch</strong>tnisfunktionen wurden mit Selective Reminding, Paar-Assoziations-Lern-Test,<br />
Logical Memory, Visual Reproduction und Digit Span (die letzten drei sind Subtests der WMS-R) geprüft. Alle Patienten hatten lei<strong>ch</strong>te<br />
bis massive Aufmerksamkeits- und Gedä<strong>ch</strong>tnisdefizite. Jeder Patient trainierte fünf bis se<strong>ch</strong>s Sitzungen mit den folgenden Verfahren: Aufmerksamkeit,<br />
Vigilanz, Reaktionsfähigkeit, Figurales Gedä<strong>ch</strong>tnis, Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis und Wortgedä<strong>ch</strong>tnis.<br />
Im Prä-Post-Verglei<strong>ch</strong> zeigten si<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong> Verbesserungen für Geteilte Aufmerksamkeit, Reaktionswe<strong>ch</strong>sel und Selective Reminding. Bei einer Stabilitätsprüfung<br />
24 - 29 Wo<strong>ch</strong>en später konnten die Trainingseffekte no<strong>ch</strong> immer na<strong>ch</strong>gewiesen werden.<br />
Diese Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Hös<strong>ch</strong>el, K., Uhlendorff,V., Biegel, K., Kunert, H.J., Weniger, G. & Irle, E. (1996). Effektivität eines ambulanten neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en<br />
Aufmerksamkeits- und Gedä<strong>ch</strong>tnistrainings in der Spätphase na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ädel-Hirntrauma. In Zeits<strong>ch</strong>rift für Neuropsy<strong>ch</strong>ologie 7<br />
(2), 69-82.<br />
Liewald, A. (AUFM, MEMO) Universität Tübingen<br />
Diese Studie bes<strong>ch</strong>äftigt si<strong>ch</strong> mit der Frage, ob kognitive Defizite, die bei alkoholkranken Patienten zu Beginn einer Entzugsbehandlung festgestellt werden,<br />
dur<strong>ch</strong> kognitive Trainingsmaßnahmen verbessert werden können. Bei 20 alkoholabhängigen Männern, die an einer dreiwö<strong>ch</strong>igen Entgiftungsbehandlung in<br />
der Psy<strong>ch</strong>iatris<strong>ch</strong>en Universitätsklinik Tübingen teilnahmen, wurde in zwei Wo<strong>ch</strong>en viermal ein kognitives Training am Computer dur<strong>ch</strong>geführt. Es wurden<br />
jeweils 40 Minuten Aufmerksamkeit & Konzentration und Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis trainiert. Zu Beginn und am Ende der Behandlung wurden zur Überprüfung<br />
der Gedä<strong>ch</strong>tnis- und Trainingsleistung folgende Tests vorgegeben: LPS (Kurzform), Wissensfragebogen zum Thema Alkoholismus, Trailmaking Test B,<br />
Benton-Test und der Revisions-Test.<br />
Zusammenfassend lässt si<strong>ch</strong> sagen, dass die Patienten in den drei Wo<strong>ch</strong>en der Entgiftung sowohl in den neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en Tests als au<strong>ch</strong> im Training<br />
deutli<strong>ch</strong>e Verbesserungen errei<strong>ch</strong>ten. Es zeigte si<strong>ch</strong>, dass das Verhalten im Training insgesamt sehr komplex und von einer Vielzahl von Faktoren<br />
abhängig war; vor allem vom Alter der Patienten und von der Stärke der Alkoholabhängigkeit.<br />
Die Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Liewald, A. (1996). Computerunterstütztes kognitives Training mit Alkoholabhängigen in der Entgiftungsphase. Dissertation<br />
an der Medizinis<strong>ch</strong>en Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.<br />
38
Effektivitätsstudien<br />
Katalog<br />
Ott-Chervet, C., Rüegger-Frey, B. et. al. (AUFM, VIGI, MEMO, WORT) Stadtspital Waid, Klinik für Geriatrie und Rehabilitation, Züri<strong>ch</strong><br />
Die vorliegende Studie prüft die Wirksamkeit eines computergestützten kognitiven Einzeltrainings. Im Speziellen interessierte die Frage, ob ein zeitli<strong>ch</strong><br />
relativ kurzes Computertraining die intellektuellen Fähigkeiten und/oder die emotionale Befindli<strong>ch</strong>keit der Teilnehmer (erfasst mittels Prä- und Post-<br />
Tests) zu verbessern vermag.<br />
Insgesamt nahmen an dieser Studie 28 ho<strong>ch</strong>betagte Patienten (mittleres Alter 81 Jahre, mittlere MMSE 26 Punkte) eines geriatris<strong>ch</strong>en Krankenhauses<br />
teil. Anhand der Werte im Syndromkurztest (SKT) wurden Paare mit glei<strong>ch</strong>em kognitivem Ausgangsniveau gebildet und die Patienten der Trainings oder<br />
Kontrollgruppe zugeteilt. Trainiert wurden Aufmerksamkeit & Konzentration, Vigilanz, Wortgedä<strong>ch</strong>tnis und Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis. Jeder Trainingspatient<br />
erhielt während dreier Wo<strong>ch</strong>en insgesamt 9 Stunden Computertraining mit den vier obengenannten Verfahren.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass si<strong>ch</strong> die Patienten auf der Ebene der Trainingsdaten in allen Verfahren verbessern konnten, also zunehmend Aufgaben<br />
höheren S<strong>ch</strong>wierigkeitsgrades lösten. Dieser Befund trifft jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t für alle Verfahren und alle Patienten in glei<strong>ch</strong>em Maße zu. Auf der Ebene der<br />
Testdaten wurden Effektstärken bere<strong>ch</strong>net. Die Trainingspatienten erwiesen si<strong>ch</strong> in der psy<strong>ch</strong>omotoris<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>windigkeit (gemessen im Zahlenverbindungstest)<br />
der Kontrollgruppe als deutli<strong>ch</strong> überlegen. Angesi<strong>ch</strong>ts der Tatsa<strong>ch</strong>e, dass die psy<strong>ch</strong>omotoris<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>windigkeit eine Basisvariable<br />
mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Verhaltens darstellt und si<strong>ch</strong> das Altern dur<strong>ch</strong> eine allgemeine Verringerung der psy<strong>ch</strong>omotoris<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>windigkeit <strong>ch</strong>arakterisiert,<br />
ist dieser Befund erfreuli<strong>ch</strong>.<br />
Bei der Variable Gedä<strong>ch</strong>tnis konnte gezeigt werden, dass die Trainingsgruppe im Verglei<strong>ch</strong> zur Kontrollgruppe eher imstande war, die Items zu spei<strong>ch</strong>ern,<br />
wenn au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t immer sehr präzise, was zu vermehrten fals<strong>ch</strong> positiven Antworten führte. In den anderen erhobenen Variablen wie Aufmerksamkeit,<br />
Konzentration und den emotionalen Messgrößen konnten keine wesentli<strong>ch</strong>en Unters<strong>ch</strong>iede zwis<strong>ch</strong>en Trainings- und Kontrollgruppe<br />
na<strong>ch</strong>gewiesen werden.<br />
Die Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Ott-Chervet, C., Rüegger-Frey, B., Klaghofer, R., & Six, P. (1998). Evaluation eines computergestützen kognitiven<br />
Trainings mit ho<strong>ch</strong>betagten Patienten eines geriatris<strong>ch</strong>en Krankenhauses. Zeits<strong>ch</strong>rift für Gerontopsy<strong>ch</strong>ologie und –psy<strong>ch</strong>iatrie, 11, (1),13-23.<br />
Pfleger, U. (AUFM, MEMO), Universität Graz<br />
An 28 Patienten mit der Diagnose „s<strong>ch</strong>wer <strong>ch</strong>ronifizierte S<strong>ch</strong>izophrenie“ wurde die Wirksamkeit eines computerunterstützten kognitiven Trainingsprogrammes<br />
untersu<strong>ch</strong>t. Mittels folgender Tests wurde die kognitive Leistungsfähigkeit erfasst: Mehrfa<strong>ch</strong>wahl-Worts<strong>ch</strong>atz-Test (MWT), Syndrom-Kurz-Test<br />
(SKT), d2 und Skalen aus dem Leistungsprüfsystem (LPS). Weiters wurden einige Selbst- und Fremdratingskalen vorgegeben (Frankfurter-Bes<strong>ch</strong>werde-<br />
Fragebogen, Brief Psy<strong>ch</strong>iatric Rating Scale, NOSIE und SANS). 14 Patienten der Trainingsgruppe (je sieben Männer und Frauen) absolvierten in einem<br />
vier- bis siebenwö<strong>ch</strong>igen Programm etwa dreimal wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> ein 20-minütiges Computertrainingsprogramm (Aufmerksamkeit & Konzentration und<br />
Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis). 14 Patienten der Kontrollgruppe (ebenfalls sieben Männer und sieben Frauen) absolvierten das im Rahmen des Klinikalltages<br />
übli<strong>ch</strong>e Therapieprogramm.<br />
In der Abs<strong>ch</strong>lussuntersu<strong>ch</strong>ung zeigte die Trainingsgruppe eine Verbesserung in allen Leistungsvariablen. Signifikant waren die Werte für SKT-Gesamtscore,<br />
SKT-Aufmerksamkeit und MWT. Ein Generalisierungseffekt konnte ni<strong>ch</strong>t gefunden werden. Die Kontrollgruppe verbesserte si<strong>ch</strong> nur wenig,<br />
blieb glei<strong>ch</strong> oder vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terte si<strong>ch</strong> sogar. Das Training hatte offenbar keinen Effekt auf die Selbstbeurteilung. In der Fremdbeurteilung gab es im<br />
Verhalten der trainierten Patienten einen deutli<strong>ch</strong> positiven Effekt, der vor allem in einer Veränderung der sozialen Anpassungsfähigkeit, dem sozialen<br />
Interesse und der Reizbarkeit begründet ist.<br />
Diese Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Pfleger, U. (1996). Computerunterstütztes kognitives Trainingsprogramm mit s<strong>ch</strong>izophrenen Patienten. Münster:<br />
Waxmann - Internationale Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>uls<strong>ch</strong>riften, Bd. 204<br />
39
Effektivitätsstudien<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
Preetz, N. (AUFM, VIGI, MEMO), Universität Magdeburg<br />
Preetz untersu<strong>ch</strong>te die Effektivität von <strong>RehaCom</strong> im Verglei<strong>ch</strong> zu Mnemo-Te<strong>ch</strong>niken. An der Untersu<strong>ch</strong>ung nahmen 30 Patienten mit vaskulären Hirns<strong>ch</strong>ädigungen<br />
teil. Die Trainingsgruppe bestand aus 15 Patienten mit kognitiven Leistungsbeeinträ<strong>ch</strong>tigungen. Die Kontrollgruppe rekrutierte si<strong>ch</strong> aus<br />
zerebral ges<strong>ch</strong>ädigten Patienten ohne gravierende kognitive Störungen. Mittels apparativer und konventioneller Verfahren wurde die hirnorganis<strong>ch</strong>e<br />
Leistungsfähigkeit abgeklärt (Leistungstest zur Erfassung der Berei<strong>ch</strong>e Gedä<strong>ch</strong>tnis, Konzentration, intellektuelle Leistungsfähigkeit, kognitive Umstellfähigkeit<br />
und Reaktionsfähigkeit; Fragebogen zur Erfassung der Befindli<strong>ch</strong>keit, hirns<strong>ch</strong>adensbedingter Eins<strong>ch</strong>ränkungen und Kontrollüberzeugungen).<br />
Die Trainingsgruppe erhielt insgesamt 16 Stunden Training mit den Verfahren Aufmerksamkeit & Konzentration, Vigilanz, Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis und<br />
Wortgedä<strong>ch</strong>tnis. Vor und na<strong>ch</strong> jeder Trainingssitzung füllten die Patienten eine Ratingskala zur Erfassung der aktuellen Befindli<strong>ch</strong>keit aus.<br />
Als wesentli<strong>ch</strong>e Ergebnisse der Leistungstests zeigten si<strong>ch</strong>: eine Steigerung der Leistung in den trainierten Funktionen, teilweise bis in den Normwertberei<strong>ch</strong><br />
der Verfahren; ein Transfer der Trainingseffekte auf untrainierte Leistungsberei<strong>ch</strong>e; keine wesentli<strong>ch</strong>e Veränderung in der Kontrollgruppe.<br />
Aus der Fragebogenerhebung ließen si<strong>ch</strong> folgende Ergebnisse ableiten: na<strong>ch</strong> dem Training fühlten si<strong>ch</strong> die Patienten weniger behindert; ihre Befindli<strong>ch</strong>keit<br />
war deutli<strong>ch</strong> weniger negativ getönt; bei der Kontrollgruppe ergaben si<strong>ch</strong> keine nennenswerten Veränderungen.<br />
Diese Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Preetz, N. (1992). Untersu<strong>ch</strong>ung zur Validierung eines computergestützten neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en Gedä<strong>ch</strong>tnis- und<br />
Konzentrations-Trainingsprogrammes für zerebralges<strong>ch</strong>ädigte Patienten an einer Klinik für neurologis<strong>ch</strong>e und orthopädis<strong>ch</strong>e Rehabilitation. Dissertation<br />
an der Medizinis<strong>ch</strong>en Akademie Magdeburg.<br />
Puhr, U. (AUFM, GEAU, LODE, MEMO, WORT), Universität Wien<br />
An 97 S<strong>ch</strong>laganfall-Patienten wurde die Effektivität der Verfahren Aufmerksamkeit & Konzentration, Geteilte Aufmerksamkeit, Logis<strong>ch</strong>es Denken, Topologis<strong>ch</strong>es<br />
Gedä<strong>ch</strong>tnis und Wortgedä<strong>ch</strong>tnis untersu<strong>ch</strong>t. Mit folgender, aus dem Wiener Testsystem (SCHUHFRIED GmbH) zusammengestellter Testbatterie<br />
wurden kognitive Leistungsdefizite diagnostiziert: Coloured Progressive Matrices (s<strong>ch</strong>lussfolgerndes Denken), Cognitrone (Aufmerksamkeit), Verbaler<br />
Lerntest (Gedä<strong>ch</strong>tnis für verbales Material), Nonverbaler Lerntest (Gedä<strong>ch</strong>tnis für non-verbales Material) und Corsi (visuell-räumli<strong>ch</strong>e Merkspanne). Je<br />
na<strong>ch</strong> festgestelltem Defizit kamen zwei der oben angeführten Verfahren im Umfang von 10 Sitzungen á 15 Minuten pro Verfahren zum Einsatz.<br />
In einem Prä-Post-Verglei<strong>ch</strong>, der mittels LLTM (Linear Logistic Test Model na<strong>ch</strong> Ras<strong>ch</strong>) ausgewertet wurde, konnten eindeutige Transfereffekte erster<br />
(Trainingseffekt) und dritter (Effekt auf ADL) Ordnung (na<strong>ch</strong> Regel) gefunden werden. Ein Transfereffekt zweiter Ordnung (Generalisierungseffekt)<br />
konnte ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong>gewiesen werden. Im kognitiven Profil gab es keine si<strong>ch</strong>tbaren Defizite mehr. Die im Prätest gefundenen kognitiven Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen<br />
konnten dur<strong>ch</strong> das Training mit <strong>RehaCom</strong> ausgegli<strong>ch</strong>en werden. Es erfolgte eine Anglei<strong>ch</strong>ung an den individuellen kognitiven Standard.<br />
Die Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Puhr, U. (1997). Effektivität der <strong>RehaCom</strong>-Verfahren Aufmerksamkeit & Konzentration, Geteilte Aufmerksamkeit,<br />
Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis, Logis<strong>ch</strong>es Denken und Wortgedä<strong>ch</strong>tnis in der neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en Rehabilitation. Diplomarbeit an der Universität<br />
Wien, Institut für Psy<strong>ch</strong>ologie.<br />
40
Effektivitätsstudien<br />
Katalog<br />
Radler, D. (AUFM, GEAU, REVE, VIGI), Rehabilitationszentrums Wien-Meidling<br />
Inhalt dieser Diplomarbeit ist die Untersu<strong>ch</strong>ung der Stabilität von Trainingseffekten computergestützter Interventionen zur Therapie von Defiziten der<br />
visuellen Aufmerksamkeit bei ambulanten bzw. teilstationären Patienten mit S<strong>ch</strong>ädelhirntrauma (SHT). Zusätzli<strong>ch</strong> wird der Einfluss auf das Befinden<br />
und die subjektive Eins<strong>ch</strong>ätzung der Alltagskompetenzen überprüft. Insgesamt 23 SHT-Patienten des Rehabilitationszentrums Wien-Meidling, wel<strong>ch</strong>e<br />
ein spezifis<strong>ch</strong>es Training in zwei beeinträ<strong>ch</strong>tigten Aufmerksamkeitsfunktionen mittels entspre<strong>ch</strong>ender Subprogramme des Programmpakets <strong>RehaCom</strong><br />
(Hasomed, 1992) erhielten, bilden die Versu<strong>ch</strong>sgruppe. 18 SHT-Patienten des Neurologis<strong>ch</strong>en Zentrums Roths<strong>ch</strong>ildstiftung Maria Theresien-S<strong>ch</strong>lössel,<br />
wel<strong>ch</strong>e ein aufmerksamkeitsunspezifis<strong>ch</strong>es Training mittels des Computerprogammes KoCo erhielten, bilden die Kontrollgruppe.<br />
Von allen Versu<strong>ch</strong>spersonen wird unmittelbar na<strong>ch</strong> der Trainingsphase sowie 12 Wo<strong>ch</strong>en dana<strong>ch</strong> die Leistung in den vier Aufmerksamkeitsfunktionen<br />
mittels standardisierter Testverfahren überprüft. Zusätzli<strong>ch</strong> werden zu beiden Zeitpunkten die subjektive Eins<strong>ch</strong>ätzung der Alltagskompetenzen sowie<br />
die Befindli<strong>ch</strong>keit der Patienten mittels standardisierter Fragebögen erhoben.<br />
Stabile Trainingseffekte können für Teilaspekte der selektiven und geteilten Aufmerksamkeit na<strong>ch</strong> spezifis<strong>ch</strong>em Training gemessen werden. Die Leistungen<br />
bleiben in allen Aufmerksamkeitsfunktionen für alle Versu<strong>ch</strong>steilnehmer über einen Zeitraum von 12 Wo<strong>ch</strong>en stabil. Bezügli<strong>ch</strong> der Realitätseffekte<br />
ist ein Absinken der Befindli<strong>ch</strong>keitswerte zum Katamnesezeitpunkt in beiden Gruppen feststellbar. Die Eins<strong>ch</strong>ätzung der Alltagsfertigkeiten fällt<br />
in der aufmerksamkeitsspezifis<strong>ch</strong> trainierten Gruppe zum Katamnesezeitpunkt höher aus als in der Kontrollgruppe. Die in Art und Ausmaß unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e<br />
Inanspru<strong>ch</strong>nahme von Therapieinterventionen in den 12 Wo<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> dem Training müssen als konfundierende Einflüsse bei der Interpretation<br />
der Ergebnisse berücksi<strong>ch</strong>tigt werden.<br />
Die Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Radler, D. (2005). Die Stabilität von Trainingseffekten na<strong>ch</strong> computergestütztem Aufmerksamkeits-Training bei<br />
S<strong>ch</strong>ädel-Hirn-Trauma-Patienten. Unveröffentli<strong>ch</strong>te Diplomarbeit an der Universität Wien<br />
Regel, H. & Frits<strong>ch</strong> A. (AUFM, GEAU, VIGI, REA1,WORT, MEMO, VERB und BILD) Neurologis<strong>ch</strong>es Therapiezentrum Magdeburg<br />
Dur<strong>ch</strong> diese Studie sollte geprüft werden, wel<strong>ch</strong>e Zusammenhänge zwis<strong>ch</strong>en der Verbesserung von Aufmerksamkeitsleistungen bzw. Gedä<strong>ch</strong>tnisleistungen<br />
und dem Einsatz entspre<strong>ch</strong>ender Computerprogramme bestehen. Für diesen Zweck wurden 120 zerebral ges<strong>ch</strong>ädigte Patienten (S<strong>ch</strong>laganfall,<br />
SHT) herangezogen. Die Ein- und Ausgangsdiagnostik erfolgte mit der TAP und dem Diagnosticum für Zerebralstörungen. Zwis<strong>ch</strong>en den Messzeitpunkten<br />
lagen ca. 8 Wo<strong>ch</strong>en, in denen jeder Patient mit einem oder mehreren der folgenden <strong>RehaCom</strong>-Verfahren trainierte: Aufmerksamkeit & Konzentration,<br />
Geteilte Aufmerksamkeit, Vigilanz, Reaktionsfähigkeit, Wortgedä<strong>ch</strong>tnis, Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis, Verbales Gedä<strong>ch</strong>tnis und Figurales Gedä<strong>ch</strong>tnis.<br />
Das Patientenklientel wurde in 3 Teilsti<strong>ch</strong>proben unterteilt: In Gruppe 1 (Patienten unter 60 Jahren, ohne Spra<strong>ch</strong>störungen und/oder Hemiparese) fand<br />
si<strong>ch</strong> ein deutli<strong>ch</strong>er Leistungszuwa<strong>ch</strong>s (signifikant bei 5%) im Prä-Post-Verglei<strong>ch</strong> bei 83% aller einbezogenen Variablen. In der Gruppe 2 (Lebensalter<br />
unter 60 mit zusätzli<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>- und Bewegungsstörungen) fanden si<strong>ch</strong> in 57% der Parameter signifikante Leistungsverbesserungen. Selbst in Gruppe<br />
3 (Patienten über 60 Jahre und Störungen bzw. Defizite in allen Berei<strong>ch</strong>en) verbesserten si<strong>ch</strong> 50% der Werte positiv.<br />
Der Einfluss von Spontanremission auf die Ergebnisse kann für den Großteil der Patienten aufgrund der relativ großen Zeitspanne zwis<strong>ch</strong>en traumatis<strong>ch</strong>em<br />
Ereignis und Behandlungsbeginn ausges<strong>ch</strong>lossen werden.<br />
Regel vertritt die Ansi<strong>ch</strong>t, dass si<strong>ch</strong> Leistungsforts<strong>ch</strong>ritte in drei Berei<strong>ch</strong>en abbilden lassen:<br />
• Transfereffekt erster Ordnung (Konstrukteffekt): Prä-Post-Verglei<strong>ch</strong> mit Tests, die Gegenstand des Trainings waren (Training der Aufmerksamkeit,<br />
Prüfung mit einem entspre<strong>ch</strong>enden Aufmerksamkeitstest z.B. d2 oder Cognitrone).<br />
41
Effektivitätsstudien<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
• Transfereffekt zweiter Ordnung (Generalisierungseffekt): Prä-Post-Verglei<strong>ch</strong> mit Tests, die ni<strong>ch</strong>t Gegenstand des Trainings waren (Aufmerksam-<br />
keitstraining, Prüfung der Gedä<strong>ch</strong>tnisfunktion).<br />
• Transfereffekt dritter Ordnung (Realitätseffekt): Training der Aufmerksamkeits- und/oder der Gedä<strong>ch</strong>tnisfunktion führt zu Verbesserungen bei<br />
alltägli<strong>ch</strong>en oder berufli<strong>ch</strong>en Anforderungen (psy<strong>ch</strong>ometris<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wer fassbar).<br />
Signifikante, positive Veränderungen im Prä-Post-Verglei<strong>ch</strong> ließen si<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong>er na<strong>ch</strong>weisen, wenn ein Training in der speziellen Funktion dur<strong>ch</strong>geführt<br />
wurde, die au<strong>ch</strong> testmäßig erfasst wurde (Transfer erster Ordnung). Obglei<strong>ch</strong> ein quantitativer Na<strong>ch</strong>weis des Transfers dritter Ordnung derzeit<br />
no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t geführt werden konnte, ergaben si<strong>ch</strong> hierfür dur<strong>ch</strong> Patientenbefragung, Gesprä<strong>ch</strong>e und dur<strong>ch</strong> Beoba<strong>ch</strong>tung des Patientenverhaltens zahlrei<strong>ch</strong>e<br />
Hinweise.<br />
Die Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in Regel, H. & Frits<strong>ch</strong>, A.(1997). Evaluationsstudie zum computergestützten Training psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>er Basisfunktionen. Abs<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>t<br />
zum geförderten Fors<strong>ch</strong>ungsprojekt. Bonn: Kuratorium ZNS.<br />
Spahn, V. (VERB), Fa<strong>ch</strong>klinik für Physikalis<strong>ch</strong>e Medizin und Medizinis<strong>ch</strong>e Rehabilitation, Herzogenaura<strong>ch</strong><br />
Die vorliegende Studie soll einen Beitrag zu der Frage leisten, ob ein neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>es Verfahren spezifis<strong>ch</strong> auf die beeinträ<strong>ch</strong>tigte Funktion<br />
zuges<strong>ch</strong>nitten sein muss oder ob Therapieeffekte auf eine allgemeine kognitive Aktivierung zurückzuführen sind.<br />
An der Untersu<strong>ch</strong>ung nahmen 30 Gedä<strong>ch</strong>tnispatienten mit erworbener Hirns<strong>ch</strong>ädigung teil. Die parallelisierte Sti<strong>ch</strong>probe wurde zufällig entweder einer<br />
computergestützten, kognitiven Einzeltherapie (Rehacom VERB) oder einem metakognitiven Gedä<strong>ch</strong>tnistraining im Gruppensetting zugeteilt (na<strong>ch</strong><br />
dem Manual von Finauer & Keller, 2002). Vor und na<strong>ch</strong> der Intervention wurden je zwei Gedä<strong>ch</strong>tnis- (VLT und NVLT, Sturm & Willmes, 1999) und zwei<br />
Aufmerksamkeitsmaße (Alertness und geteilte Aufmerksamkeit, TAP, Zimmermann & Fimm, 2002) erfasst.<br />
Es ergaben si<strong>ch</strong> hö<strong>ch</strong>st signifikante Interventionseffekte in beiden Gedä<strong>ch</strong>tnismaßen. Die Leistungen in den Aufmerksamkeitstests profitierten lei<strong>ch</strong>t in<br />
der geteilten Aufmerksamkeit, blieben jedo<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong> hinter den Forts<strong>ch</strong>ritten in den Gedä<strong>ch</strong>tnisleistungen zurück. Die verbalen Gedä<strong>ch</strong>tnisleistungen<br />
profitierten signifikant deutli<strong>ch</strong>er von der Therapie.<br />
Die Ergebnisse der vorliegenden Untersu<strong>ch</strong>ung ma<strong>ch</strong>en deutli<strong>ch</strong>, dass die Erfolge neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>er Therapien auf eine spezifis<strong>ch</strong>e Verbesserung<br />
der trainierten Funktion zurückzuführen sind. Dafür spri<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass si<strong>ch</strong> verbale Gedä<strong>ch</strong>tnisleistungen mehr steigern ließen, da gerade<br />
dieser Berei<strong>ch</strong> sehr zugängli<strong>ch</strong> für spezifis<strong>ch</strong>es Strategietraining ist. Die Effekte einer allgemeinen kognitiven Aktivierung dur<strong>ch</strong> die Therapien, die<br />
si<strong>ch</strong> gut in den Aufmerksamkeitsmaßen abbilden müssten, können verna<strong>ch</strong>lässigt werden. Zwis<strong>ch</strong>en den verwendeten Interventionen zeigte si<strong>ch</strong> kein<br />
Unters<strong>ch</strong>ied.<br />
Die Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Spahn, V. (2007). Spezifis<strong>ch</strong>e Trainingseffekte und unspezifis<strong>ch</strong>e kognitive Aktivierung dur<strong>ch</strong> neurologis<strong>ch</strong>e Gedä<strong>ch</strong>tnistherapien<br />
– eine klinis<strong>ch</strong>e Studie an Patienten mit erworbener Hirns<strong>ch</strong>ädigung. Unveröffentli<strong>ch</strong>te Diplomarbeit an der PPP Fakultät der<br />
Otto-Friedri<strong>ch</strong>-Universität Bamberg<br />
42
Effektivitätsstudien<br />
Katalog<br />
Stolz, D. (AUFM, LODE, EINK), Reha-Einri<strong>ch</strong>tung des BBZ Wittenberge<br />
Mit dem Ziel, die kognitive Entwicklung lernbeeinträ<strong>ch</strong>tigter Jugendli<strong>ch</strong>er im Übergang in die Berufsausbildung zu fördern, wird in dieser Untersu<strong>ch</strong>ung<br />
ein computergestütztes Training unter Einsatz von <strong>RehaCom</strong> evaluiert.<br />
Als methodis<strong>ch</strong>er Zugang wurde ein Drei-Gruppen-Versu<strong>ch</strong>splan gewählt (Versu<strong>ch</strong>sgruppe mit <strong>RehaCom</strong>-Training, Wartekontrollgruppe und Versu<strong>ch</strong>sgruppe<br />
mit Verglei<strong>ch</strong>straining), der sowohl die Kontrolle von Retesteffekten als au<strong>ch</strong> die Prüfung sozialer Zuwendungseffekte ermögli<strong>ch</strong>t.<br />
Das <strong>RehaCom</strong>-Training umfasste einen Trainingszeitraum von 6 Wo<strong>ch</strong>en mit einer Trainingsfrequenz von 2 Konsultationen pro Wo<strong>ch</strong>e. Hier kamen<br />
drei ausgewählte <strong>RehaCom</strong>-Programme – AUFM, LODE und EINK - in kombiniertem Einsatz (alternierend bzw. zeitli<strong>ch</strong> überlappend) zur Anwendung. Als<br />
Verglei<strong>ch</strong>straining wurde ein Sozialverhaltenstraining mit glei<strong>ch</strong>er Trainingsdauer und -frequenz dur<strong>ch</strong>geführt.<br />
Als abhängige Variablen wurden die Leistungen in folgenden Testverfahren erhoben: CFT 20 (Denkfähigkeit und verbale und numeris<strong>ch</strong>e Verarbeitungskapazität),<br />
Konzentrations-Verlaufs-Test (Konzentrationsfähigkeit), Osnabrücker Turm von Hanoi (Planungs- und Problemlösefähigkeit), Tempo- und<br />
Merkfähigkeitstest (visuelle und akustis<strong>ch</strong>e Merkfähigkeit), Cogpack Geldaufgaben (Umgang mit Geld). Zur Prüfung des Transfers in den Ausbildungsund<br />
Lebensalltag wurde eine Annäherung mittels Fremdbeurteilungsbögen versu<strong>ch</strong>t.<br />
Die Ergebnisse der statistis<strong>ch</strong>en Datenanalyse belegen, dass das Trainingssystem <strong>RehaCom</strong> bei lernbeeinträ<strong>ch</strong>tigten Jugendli<strong>ch</strong>en deutli<strong>ch</strong>e Leistungssteigerungen<br />
in den trainierten kognitiven Funktionen bewirkt. Darüber hinaus errei<strong>ch</strong>t es au<strong>ch</strong> Verbesserungen in einem ni<strong>ch</strong>t unmittelbar trainierten,<br />
aber verwandten Konstrukt sowie in einzelnen Anforderungen der praktis<strong>ch</strong>en Ausbildung. Somit lässt si<strong>ch</strong> die Wirksamkeit des Trainings au<strong>ch</strong> für<br />
die Zielgruppe „lernbeeinträ<strong>ch</strong>tigte Jugendli<strong>ch</strong>e im Übergang in die Berufsausbildung“ bestätigen und kann im Rahmen der ausbildungsbegleitenden<br />
Förderung als zusätzli<strong>ch</strong>e, die kognitive Entwicklung fördernde Intervention, empfohlen werden.<br />
Die Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Stolz, D., (2003). Ergebnisse der kognitiven Förderung lernbeeinträ<strong>ch</strong>tigter Jugendli<strong>ch</strong>er beim Übergang in die berufli<strong>ch</strong>e<br />
Ausbildung. Unveröffentli<strong>ch</strong>te Dissertation an der Universität Rostock.<br />
Weber, K. (AUFM, VIGI, MEMO, GESI), Rehabilitationsfa<strong>ch</strong>klinik „Alte Ölmühle“, Magdeburg<br />
An der Untersu<strong>ch</strong>ung nahmen elf alkoholabhängige Männer aus der Rehabilitationsfa<strong>ch</strong>klinik „Alte Öhlmühle“ in Magdeburg für 8 Wo<strong>ch</strong>en dreimal<br />
wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> à 30 Minuten teil. Das Training bestand aus Aufgaben aus den Berei<strong>ch</strong>en Aufmerksamkeit/Konzentration (AUFM, VIGI) und Gedä<strong>ch</strong>tnis<br />
(MEMO, GESI). Pro Sitzung lag die Trainingsdauer pro Verfahren bei 15 Minuten. Zu Beginn und am Ende der Therapie wurden mit jedem Patienten das<br />
Frankfurter Aufmerksamkeits-Inventar (FAIR) und der Mehrfa<strong>ch</strong>wahl-Worts<strong>ch</strong>atz-Intelligenztest (MWT-B) zur Überprüfung der Aufmerksamkeits- und<br />
Konzentrationsleistung sowie zum allgemeinen Intelligenzniveau dur<strong>ch</strong>geführt. Die Patienten konnten si<strong>ch</strong> in ihren Leistungen deutli<strong>ch</strong> verbessern.<br />
Dabei zeigte si<strong>ch</strong> vor allem eine Abhängigkeit der Trainingsvariablen von der Dauer der Alkoholabhängigkeit. Eine bei fast allen Patienten nur geringfügige<br />
Beeinträ<strong>ch</strong>tigung der Aufmerksamkeit und Konzentration (siehe Ergebnisse Prä-Testung FAIR) führt dazu, dass s<strong>ch</strong>on na<strong>ch</strong> den ersten vier Wo<strong>ch</strong>en<br />
des Trainings erste Erfolge verzei<strong>ch</strong>net werden konnten. Abs<strong>ch</strong>ließend lässt si<strong>ch</strong> sagen, dass ein computergestütztes kognitives Training während<br />
der medizinis<strong>ch</strong>en Rehabilitation einzusetzen bzw. dur<strong>ch</strong>zuführen sehr sinnvoll ist. Um no<strong>ch</strong> bessere Erfolge zu erzielen, sollte das Training über den<br />
gesamten Therapiezeitraum dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />
Die Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Weber, K. (2007). Können kognitive Defizite alkoholkranker Patienten dur<strong>ch</strong> spezielle Trainingsmaßnahmen gemindert<br />
werden - Ein computergestütztes Gedä<strong>ch</strong>tnistraining bei Alkoholabhängigen während der medizinis<strong>ch</strong>en Rehabilitation. Unveröffentli<strong>ch</strong>te<br />
Diplomarbeit an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.<br />
43
Effektivitätsstudien<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
Weiand, C. (AUFM, REA1, VRO1, GEAU), Universität Konstanz<br />
Untersu<strong>ch</strong>t wurden mehrere Methoden zur Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen. Es sollte die Frage na<strong>ch</strong> der „wirksamsten“ Methode beantwortet<br />
werden.<br />
An der Studie nahmen 51 Patienten teil, 26 Patienten wurden störungsspezifis<strong>ch</strong> trainiert (<strong>RehaCom</strong> AUFM, REA1, VRO1, GEAU), 25 Patienten wurden<br />
pragmatis<strong>ch</strong> behandelt (Word-Lernkurs).<br />
In einer ersten dreiwö<strong>ch</strong>igen Trainingsphase trainierten beide Patientengruppen unter Zwang. Beide Gruppen zeigten eine signifikante Verbesserung<br />
in nahezu allen überprüften Leistungen.<br />
In einer zweiten Trainingsphase konnten beide Gruppen das Training freiwillig zu Hause 3 Wo<strong>ch</strong>en lang fortsetzen. Die Gruppe „spezifis<strong>ch</strong>es Training“<br />
benutzte dazu die <strong>RehaCom</strong>-Funktionalität zum therapeutis<strong>ch</strong> supervidierten Hometraining.<br />
40% der Patienten arbeiteten intensiv weiter und konnten ihre Aufmerksamkeitsleitung weiter beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> steigern.<br />
Ein signifikanter Unters<strong>ch</strong>ied zwis<strong>ch</strong>en spezifis<strong>ch</strong>er Therapie (<strong>RehaCom</strong>) und pragmatis<strong>ch</strong>er Therapie (Word-Lernprogramm) konnte in Bezug auf die<br />
Leistungsverbesserung ni<strong>ch</strong>t gefunden werden.<br />
Unters<strong>ch</strong>iede zwis<strong>ch</strong>en <strong>RehaCom</strong> und Lernprogramm zeigten si<strong>ch</strong> aber in 2 Punkten:<br />
1. Mehr Patienten setzten freiwillig die <strong>RehaCom</strong> Therapie fort, das Training mit dem Word-Lernprogramm wurde eher abgebro<strong>ch</strong>en.<br />
2. Patienten, die mit <strong>RehaCom</strong> arbeiteten, waren im Training selbstständiger, benötigten weniger therapeutis<strong>ch</strong>e Unterstützung.<br />
Die Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Weiand, C. (2006). Neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Behandlungsmethoden im Verglei<strong>ch</strong> - Eine randomisierte klinis<strong>ch</strong>e Studie.<br />
Unveröffentli<strong>ch</strong>te Dissertation an der Universität Konstanz<br />
Wenzelburger, K.T. (AUFM, MEMO) Universität Tübingen<br />
Die Studie wurde an der Psy<strong>ch</strong>iatris<strong>ch</strong>en Klinik der Universität Tübingen im Rahmen eines dreiwö<strong>ch</strong>igen, kontrollierten, stationären Alkoholentzugs<br />
dur<strong>ch</strong>geführt. Die Untersu<strong>ch</strong>ungssti<strong>ch</strong>probe setzte si<strong>ch</strong> pro Gruppe aus 18 männli<strong>ch</strong>en, <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong> alkoholkranken Patienten zusammen. Die Zuordnung<br />
der Probanden auf die Gruppen erfolgte zufällig. Der Untersu<strong>ch</strong>ung liegt ein Vorher-Na<strong>ch</strong>her-Design zugrunde, wobei den Patienten jeweils eine neuropsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e<br />
Testbatterie vorgelegt wurde. Diese bestand aus dem LPS, Fragebogen zum Thema Alkoholismus, Trailmaking Test B, Benton-Test,<br />
Revisionstest, Bes<strong>ch</strong>werdeliste und Becks Depressions-Inventar. Zwis<strong>ch</strong>en den zwei Messzeitpunkten lag für zwei Gruppen ein jeweils 45-minütiges<br />
spezielles Training. Für die Spielgruppe bestand das Training aus vier vers<strong>ch</strong>iedenen Gesells<strong>ch</strong>aftsspielen, die jeweils einmal gespielt wurden. Dagegen<br />
verbra<strong>ch</strong>te die Computertrainingsgruppe ihr Training mit den <strong>RehaCom</strong>-Verfahren Aufmerksamkeit & Konzentration und Topologis<strong>ch</strong>es Gedä<strong>ch</strong>tnis. Die<br />
Kontrollgruppe nahm währenddessen nur am normalen Stationsablauf teil.<br />
Die Studie kam zu folgendem Ergebnis: Einflüsse der Trainingsmaßnahmen konnten nur für einen kognitiven Leistungsberei<strong>ch</strong>, für das visuelle Kurzzeitgedä<strong>ch</strong>tnis<br />
(Benton-Test), na<strong>ch</strong>gewiesen werden. Für diesen Berei<strong>ch</strong> ist eine Förderung der kognitiven Leistungsfähigkeit bereits wenige Tage na<strong>ch</strong><br />
Beginn des Entzugs effektiv.<br />
Die Studie ist na<strong>ch</strong>zulesen in: Wenzelburger, K.T. (1996). Veränderung und Trainierbarkeit kognitiver Funktionen bei alkoholabhängigen Patienten im<br />
Entzug – eine kontrollierte Verlaufsstudie. Dissertation an der Medizinis<strong>ch</strong>en Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.<br />
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Systemvoraussetzungen<br />
Katalog<br />
COMPUTER<br />
• PC mit Pentium- oder kompatibler CPU ab 1 GHz<br />
• mindestens 512 MByte Hauptspei<strong>ch</strong>er (systemabhängig)<br />
• mindestens 1 GByte freier Festplattenspei<strong>ch</strong>er<br />
• DirectX 9.0 kompatible Grafikkarte mit mindestens 16 MB RAM<br />
• CD-ROM-Laufwerk, Maus, Tastatur, Soundkarte und Lautspre<strong>ch</strong>er<br />
• 1 USB–Ans<strong>ch</strong>luss für Lizenzdongle oder <strong>RehaCom</strong>-Panel<br />
• Netzwerkkarte zum Ans<strong>ch</strong>luss des PCs an ein Datennetzwerk<br />
• Betriebssystem: Windows 98SE, Windows ME, Windows 2000, Windows XP oder Windows VISTA<br />
• erweiterte Systemvoraussetzungen für die Verfahren zur Berufsförderung (BAUF, EXFU, GEDA): Windows 2000 SP4,<br />
Windows XP, Windows VISTA<br />
BILDSCHIRM<br />
CRT- oder TFT-Farbbilds<strong>ch</strong>irm mit mindestens 15“ si<strong>ch</strong>tbarer Bilddiagonale (empfohlen 17“ bis 21“ und Bilds<strong>ch</strong>irm-Seitenverhältnis<br />
4:3). Einige Verfahren können au<strong>ch</strong> mit einem Tou<strong>ch</strong>screen verwendet werden.<br />
DRUCKER (OPTIONAL)<br />
Laserdrucker oder Tintenstrahldrucker, mono<strong>ch</strong>rom oder Farbe<br />
SICHERHEITSEINRICHTUNGEN<br />
Falls <strong>RehaCom</strong> im Berei<strong>ch</strong> des Gesundheitswesens eingesetzt wird, kann die Verwendung folgender Geräte vorges<strong>ch</strong>rieben sein:<br />
• Trenntransformator für die Medizinte<strong>ch</strong>nik gemäß EN 60601<br />
• Galvanis<strong>ch</strong>e Netzwerktrennung (Medical Network Insulation) gemäß EN60601 (bei Ans<strong>ch</strong>luss des Computers an ein Datennetzwerk)<br />
Bitte erkundigen Sie si<strong>ch</strong> beim Si<strong>ch</strong>erheitsbeauftragten Ihres Hauses.<br />
Produkte der Firma S<strong>ch</strong>uhfried GmbH werden gemäß den Anforderungen der EU-Ri<strong>ch</strong>tlinie 93/42/EWG entwickelt und produziert. Mit<br />
dem CE-Zei<strong>ch</strong>en wird bestätigt, dass sowohl die si<strong>ch</strong>erheitste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Vors<strong>ch</strong>riften, die EMV-Ri<strong>ch</strong>tlinien (EN60601), Bio-Verträgli<strong>ch</strong>keitsri<strong>ch</strong>tlinien<br />
(EN30993), produktspezifis<strong>ch</strong>e Vors<strong>ch</strong>riften und das zugrunde liegende Qualitätsmanagement eingehalten werden.<br />
Bitte nehmen Sie vor der Neuans<strong>ch</strong>affung von Geräten Kontakt mit uns auf, damit wir Sie optimal beraten können.<br />
Stand: Februar 2009<br />
45
Spra<strong>ch</strong>enliste<br />
<strong>RehaCom</strong><br />
Stand: Februar 2009<br />
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EN ISO 13485:2003<br />
Katalog<br />
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