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Info Deutsch - Reutte

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Tor zu Tirol<br />

Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />

INFO<br />

DEUTSCH<br />

<strong>Reutte</strong> • Breitenwang • Ehenbichl • Höfen • Lechaschau<br />

Musau • Pflach • Pinswang • Vils • Wängle • Weißenbach


Herzlich<br />

willkommen im Bezirkshauptort <strong>Reutte</strong>!<br />

Genießen Sie Ihren<br />

Aufenthalt und erleben<br />

Sie mit uns gemeinsam<br />

eine intakte Natur verbunden<br />

mit kulturellen Leckerbissen<br />

wie Ehrenberg oder das<br />

<strong>Reutte</strong>ner Ortsbild, geprägt<br />

von seinen historischen<br />

Bürgerhäusern.<br />

Schöne Urlaubstage<br />

wünscht Ihnen<br />

Alois<br />

Oberer<br />

Bürgermeister von <strong>Reutte</strong><br />

Herausgeber und Verleger:<br />

Naturparkregion <strong>Reutte</strong>, Untermarkt 34, A-6600 <strong>Reutte</strong><br />

Für den Inhalt verantwortlich: TVB Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />

August 2011<br />

WILLKOMMEN IN DER NatuRpaRKREgION<br />

REuttE (auSSERFERN)<br />

Mit dem alten Tiroler Gruß „Grüß Gott“ heißt Sie, lieber Gast, die<br />

Naturparkregion <strong>Reutte</strong> herzlich im Außerfern willkommen und<br />

wünscht Ihnen einen angenehmen Aufenthalt, viel Sonnenschein<br />

und reiche Erholung an Körper und Seele.<br />

Das Außerfern ist die Landschaft in der Nordwestecke Tirols, mit<br />

knapp einem Zehntel der Gesamtfläche, es wird aber nur von<br />

rund fünf Prozent der Tiroler Gesamtbevölkerung besiedelt. Das<br />

Außerfern bildet den politischen Bezirk <strong>Reutte</strong> mit seinen 37<br />

Gemeinden, davon eine Stadt- und eine Marktgemeinde. Es ist<br />

sehr vielgestaltig in seinem geologischen Aufbau, bekannt wegen<br />

seiner Pflanzen- und Tiervielfalt und liegt eingebettet zwischen<br />

dem Hauptkamm der Lechtaler und der Allgäuer Alpen,<br />

dem Südrand der Ammergauer Alpen und dem Wettersteinstock,<br />

fast zur Gänze abgeschlossen vom übrigen Tirol.<br />

Das Außerfern besitzt noch eine natürliche Landschaft mit zahlreichen<br />

echten, von Umweltverschmutzung verschonten Erholungsgebieten.<br />

Die Luftreinheit ist ein besonderes Merkmal des<br />

Außerferner Erholungsraumes, sie ist nach den neuesten Messergebnissen<br />

fast durchwegs in der Güteklasse I eingestuft. Hier<br />

finden Sie unzählige Oasen der Stille und Ruhe, um auszuspannen<br />

und zu sich selbst finden zu können.<br />

Das Außerfern ist noch frei vom unpersönlichen Massentourismus,<br />

ohne dabei auf den Fortschritt der Zeit mit seinen vielen<br />

technischen Errungenschaften verzichten zu müssen. Die vielen<br />

klaren Seen, die alle frei zugänglich sind, die herrliche Bergwelt,<br />

die großen Anstrengungen der Gastronomie und der Zimmervermieter,<br />

die Seilbahnen und Liftanlagen und nicht zuletzt das<br />

gastfreundliche Wesen der Außerferner Bevölkerung sind besondere<br />

Voraussetzungen für erholsame Ferien. Dazu gesellt sich die<br />

geografisch günstige Lage des Außerferns. Im Umkreis von nur<br />

ein bis zwei Autofahrstunden liegen bekannte Kultur- und Kunststätten<br />

sowie die gewaltige Gletscherwelt der Ötztaler und Stubaier<br />

Alpen, die in Halb- oder Tagesausflügen erreichbar sind und<br />

das Urlaubserlebnis bereichern.<br />

Die folgenden Seiten sollen ein Wegweiser durch dieses schöne<br />

Fleckchen Erde, dessen Geschichte und Infrastruktur und die<br />

zahlreichen Wander- und Ausflugsmöglichkeiten sein.<br />

Wir wünschen Ihnen erholsame Urlaubstage bei uns!<br />

3<br />

Ihre Naturparkregion <strong>Reutte</strong>


INHaLt<br />

• Zweigstellen der Naturparkregion<br />

• <strong>Reutte</strong> – heute<br />

• <strong>Reutte</strong> – aus verklungenen Tagen<br />

• Die Gemeinden um <strong>Reutte</strong><br />

• Das Heimatmuseum in <strong>Reutte</strong><br />

• Ruine Ehrenberg<br />

• Außerferner Sporttreff<br />

• <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn Sommer / Winter<br />

• Vorschläge für Talwanderungen<br />

• Vorschläge für Bergwanderungen<br />

• Vorschläge für Radtouren<br />

• Ausflüge – Kultur bei uns und rund um uns<br />

• Ausflüge – Natur<br />

• Spaziergang durch das historische <strong>Reutte</strong><br />

Wir sind für Sie da:<br />

• tourismusverband Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />

Untermarkt 34, 6600 <strong>Reutte</strong>,<br />

Tel. +43 (5672) 62336, Fax + 43 (5672) 62336-40<br />

e-mail: info@reutte.com<br />

• tourismusinformation Höfen<br />

Hauptstraße 24, 6604 Höfen<br />

Tel. +43 (5672) 64937, Fax +43 (5672) 65702<br />

e-mail: hoefen@reutte.com<br />

• tourismusinformation Lechaschau<br />

Dorfstraße 10, 6600 Lechaschau,<br />

Tel. +43 (5672) 63388, Fax +43 (5672) 72250<br />

e-mail: lechaschau@reutte.com<br />

• tourismusinformation Vils<br />

Stadtplatz, 6682 Vils<br />

Tel. +43 (5677) 8229, Fax +43 (5677) 20044<br />

e-mail: vils@reutte.com<br />

• tourismusinformation Wängle<br />

Oberdorf 4, 6610 Wängle<br />

Tel.+43 (5672) 63601, Fax +43 (5672) 64226<br />

e-mail: waengle@reutte.com<br />

• tourimusinformation Weißenbach<br />

Kirchplatz 3, 6671 Weißenbach,<br />

Tel. +43 (5678) 5303, Fax +43 (5678) 5265<br />

e-mail: weissenbach@reutte.com<br />

Wir stellen uns vor:<br />

REuttE IN tIROL<br />

<strong>Reutte</strong> – heute<br />

Seit den fünfziger Jahren bis heute hat <strong>Reutte</strong> dank seiner zentralen<br />

Stellung und seiner Verkehrslage einen ungeheuren Aufschwung<br />

erlebt. Die einst vorherrschende landwirtschaftliche Struktur im<br />

wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ist verschwunden.<br />

Handel, Gewerbe, Industrie, Tourismus und Verwaltung sind heute<br />

die Merkmale des Ortes. Die Marktgemeinde liegt auf 854 m Seehöhe<br />

inmitten eines weiten Talbeckens am Lech, umsäumt von Bergen.<br />

Sie zählt 6.200 Einwohner und ist der Bezirkshauptort.<br />

Ortsteile: Ammerwald, Klause, Archbach- und Tränkesiedlung.<br />

<strong>Reutte</strong> ist für das außerfern<br />

DAS VERWALTUNGSZENTRUM – es ist der Sitz aller Bezirksbehörden<br />

und Bezirksämter (Bezirkshauptmannschaft, Bezirksgericht, Bezirksschulrat,<br />

Gesundheitsamt, Wirtschaftskammer, Finanzamt, Arbeitsamt<br />

u.a.m.)<br />

DER KULTURELLE MITTELPUNKT – viele Schulen und Kindergärten,<br />

Franziskanerkloster, Heimatmuseum, modernst ausgestattetes Bezirkskrankenhaus,<br />

Apotheken, praktische Ärzte, Fach- und Zahnärzte,<br />

Rotes Kreuz, Berg- und Wasserwacht, Bergrettung, Bücherei<br />

St. Anna.<br />

DER VERKEHRSMITTELPUNKT – in <strong>Reutte</strong> treffen sich mehrere wichtige<br />

Straßen aus dem süddeutschen Raum (Ulm, Augsburg, Sonthofen)<br />

mit der Lechtaler- und der Fernpass Bundesstraße. Es ist von<br />

alters her ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt.<br />

Der Bahnhof ist Ausgangs- bzw. Endstation der berühmten Außerfern-/Mittenwaldbahn<br />

über Garmisch-Partenkirchen nach Innsbruck<br />

bzw. nach Kempten. Beide Bahnen verbinden <strong>Reutte</strong> mit dem internationalen<br />

Eisenbahnnetz.<br />

<strong>Reutte</strong> ist Ausgangspunkt für mehrere Buslinien innerhalb des Bezirkes,<br />

nach Innsbruck, Imst und nach Bayern.<br />

aus verklungenen tagen<br />

Mitunter sehr bewegt verlief die verhältnismäßig junge Geschichte<br />

der Marktgemeinde <strong>Reutte</strong>.<br />

Aus der vor- und frühgeschichtlichen Zeit gibt es keine Zeugnisse für<br />

das Bestehen von Dauersiedlungen im Außerfern. Die bis jetzt gemachten<br />

Bodenfunde lassen lediglich den Schluss zu, dass gewisse<br />

Teile des Bezirkes gelegentlich begangen wurden, sei es von Jägern<br />

oder Hirten, von Soldaten oder Händlern.<br />

4 5


Aus der Frühzeit sind lediglich drei Gewässernamen erhalten geblieben,<br />

nämlich Lech, Vils und Loisach. Zur Römerzeit gehörte das Außerfern<br />

der Provinz Rätien an, deren Hauptstadt das heutige Augsburg<br />

war. Die wichtige Fernstraße Via Claudia Augusta führte sehr<br />

wahrscheinlich durch den Raum <strong>Reutte</strong>, wenn auch ihr Verlauf noch<br />

nicht restlos geklärt ist.<br />

Die Besiedlung des Gebietes erfolgte im Hoch- und Spätmittelalter<br />

aus dem Lech-Iller-Raum heraus, und zwar auf Initiative der Welfen<br />

und ihrer Besitznachfolger, der Staufer, sowie des Bischofs von<br />

Augsburg. An die einstige Rodungstätigkeit erinnern Name und Wappen<br />

der Marktgemeinde <strong>Reutte</strong>. Der Name bedeutet „Roden des<br />

Waldes“ = Urbarmachung der Flur. Urkundlich scheint <strong>Reutte</strong> erstmals<br />

1278 als Ruthi auf. 1440 lesen wir Rythy und in der Markterhebungsurkunde<br />

vom Jahre 1489 Reutj. Der Ortsname wird noch im<br />

18. Jahrhundert als „auf´m Reitti“ (Inschrift über der Haustür des<br />

Gasthofes „Krone“) genannt.<br />

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts ließ Graf Meinhard II. von Tirol die<br />

Grenzfestung Ehrenberg südlich von <strong>Reutte</strong> in einer Talenge und auf<br />

einem Felskegel erbauen. Die Festung Ehrenberg hatte in der Folge<br />

neben der Aufgabe einer Grenzwacht noch die Funktionen eines<br />

Verwaltungs- und Gerichtssitzes für das Außerfern zu erfüllen. Mit<br />

dem Bau der Festung wurde auch die Straße so verlegt, dass sie<br />

durch die Klause, die unmittelbar unter der Festung die Straße sperrte,<br />

nun durch <strong>Reutte</strong> über den Kniepass nach Füssen und Augsburg<br />

führte. <strong>Reutte</strong> nahm durch die unmittelbare Berührung mit dem<br />

Verkehr einen raschen Aufstieg. Es wuchs in kurzer Zeit zum wichtigsten<br />

Verkehrs- und Handelsmittelpunkt des Außerfern empor. Vom<br />

blühenden Salzhandel und Salztransport zwischen Hall in Tirol und<br />

der Bodenseegegend sowie vom augsburgisch-venezianischen<br />

Handel genoss <strong>Reutte</strong> in vollen Zügen. Niederlagsgebäude, stattliche<br />

Gasthöfe, erhöhte Zugviehhaltung, Frächterei und Handwerksbetriebe<br />

brachten den <strong>Reutte</strong>nern Wohlstand und drückten dem Ort auch<br />

äußerlich ihren Stempel auf. Der Aufschwung <strong>Reutte</strong>s kann nur kurz<br />

gestreift werden: Am 5. Juli 1489 wurde <strong>Reutte</strong> von Erzherzog Sigmund<br />

von Tirol in Ansehung „irer getreuen, geflissen und unnderthänigen<br />

Dienste“ zum Markt erhoben. 1493 verlieh der spätere Kaiser<br />

Maximilian I. den Bürgern von <strong>Reutte</strong> und Breitenwang das weite<br />

Gebiet des Ammerwaldes. Ein Jahr später bekam Reute vom selben<br />

Kaiser das Niederlagsrecht, das bedeutete, dass fremde Händler, die<br />

durch <strong>Reutte</strong> zogen, hier einige Tage der einheimischen Bevölkerung<br />

ihre Waren anbieten musste, ehe sie weiterziehen durften. Dazu<br />

mussten ein Pallhaus (Warenlager), Kornhaus und Salzstadel errichtet<br />

bzw. erweitert werden. Vor allem aber war <strong>Reutte</strong> jetzt ein wichtiger<br />

Salzumschlagplatz mit verschiedenen Rechten, die in der Folgezeit<br />

von den jeweiligen Landesfürsten immer wieder bestätigt und<br />

erweitert wurden.<br />

In Kriegszeiten hatte <strong>Reutte</strong> infolge seiner Grenznähe und günstigen<br />

Verkehrslage besonders arg durch Heere und andere fremde Eindringlinge<br />

zu leiden. Den Schmalkalden war der Markt 1546 ebenso<br />

6<br />

preisgegeben wie 1552 den Haufen des Kurfürsten von Sachsen,<br />

1632 den Schweden, 1703 und oftmals in Koalitionskriegen den<br />

Franzosen, Bayern und ihren Verbündeten. Mehrmals wurde der<br />

Markt geplündert. 1611 und 1635 holte der „Schwarze Tod“ seine<br />

Opfer, Pestkapelle und Pestfriedhof, heute Soldatenfriedhof, in<br />

Pflach und die Rochuskapelle am Weg von <strong>Reutte</strong> nach Breitenwang,<br />

heute zu einer der künstlerisch gehaltvollsten Kriegergedenkstätten<br />

Tirols umgestaltet, erinnern an die Zeiten der furchtbaren Seuche,<br />

gegen die es damals keine Hilfe gab. Feuersbrünste verwüsteten<br />

öfters das Ortsbild.<br />

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts nahte für <strong>Reutte</strong> ein vorläufiges<br />

Ende als Verkehrsort. Der 1780 in Angriff genommene Bau einer<br />

Fahrstraße über Arlberg wies dem Verkehr nach Vorarlberg und in<br />

den Bodenseeraum einen neuen, kürzeren Weg. Als gar die Eisenbahn<br />

(Bau der Arlbergbahn mit dem 10 km langen Tunnel) den<br />

Haupttransport über den Fernpass an sich zog, sank die einst so<br />

bedeutsame Fernverkehrsstraße über den Fernpass in den Rang einer<br />

Lokalverbindung ab. Hand in Hand damit verlor der Marktflecken<br />

an Bedeutung.<br />

<strong>Reutte</strong> ist aber am Rückgang des Verkehrs nicht zerbrochen. Die<br />

rührige Marktgemeinde hatte sich bereits frühzeitig auch anderen<br />

Aufgaben und Erwerbsquellen zugewandt. Schon im 16. Jahrhundert<br />

hatte der Pfleger und Richter von Ehrenberg seinen Amtssitz<br />

nach <strong>Reutte</strong> verlegt. Dadurch wurde <strong>Reutte</strong> noch mehr zum Mittelpunkt<br />

für das Außerfern in politischen und gerichtlichen Belangen.<br />

Die wirtschaftlichen Einbußen durch das Nachlassen des Frachtverkehrs<br />

versuchte <strong>Reutte</strong> auf anderen Gebieten zu ersetzen. Der<br />

reichlich vorkommende Gips wurde schon frühzeitig (16. Jahrhun-<br />

dert) abgebaut und in Mühlen verarbeitet. Er fand guten Absatz in<br />

Bayern. 1767 entstand eine Papierfabrik (1875 stillgelegt), andere<br />

Kleinbetriebe (Fischbeinerzeugung, Gerberei, Lederfabrik, Kammacherei<br />

u. a.) schufen neue Arbeitsplätze. Schließ lich fand die Textilwirtschaft<br />

1825 Eingang, 1845 die Baumwollspinnerei und 1857 die<br />

Baumwollweberei. 1901 bis 1903 entstand das gemeindeeigene<br />

Elektrizitätswerk, damals hart umstritten. Heute stellt es eines der<br />

wichtigsten Wertobjekte der Marktgemeinde dar. 1905 war die Eröffnung<br />

der Bahnlinie Kempten – Pfronten – <strong>Reutte</strong>, 1913 die von<br />

<strong>Reutte</strong> über Garmisch/Partenkirchen nach Innsbruck. 1921 wurde<br />

das heute weltbekannte Metallwerk Plansee gegründet. Siehe dazu<br />

„Breitenwang“, Seite 9.<br />

Nach den Rückschlägen der beiden Weltkriege und der wirtschaftlichen<br />

Schwäche in der Zwischenkriegszeit begann um 1950 für<br />

<strong>Reutte</strong> ein neuer Aufschwung. Die Schwerpunkte bildeten dabei Industrie,<br />

Fremdenverkehr, Handel und Gewerbe. Die Landwirtschaft<br />

sank auf ein Minimum zurück.<br />

Weniger Tatkraft entwickelte <strong>Reutte</strong> im kirchlich-religiösen Bereich.<br />

Während es sich schon vor etlichen Jahrhunderten politisch von<br />

seiner Muttergemeinde Breitenwang loslöste, trennte es sich kirchlich<br />

erst jetzt im 20. Jahrhundert, am 1. Oktober 1945, als eigenes<br />

7


Pfarrvikariat von seiner Mutterpfarre Breitenwang. Ende des 15.<br />

Jahrhunderts wurde in <strong>Reutte</strong> eine Kapelle zu Ehren der hl. Mutter<br />

Anna erbaut. 1500 wurde diese Annakapelle vergrößert und hier<br />

1518 ein Kaplan genannt. Erzherzog Leopold II. von Österreich legte<br />

1628 den Grundstein zum Franziskanerkloster, dessen Patres seit<br />

1945 auch die Pfarrechte ausüben.<br />

Die Zunahme der Bevölkerung machte 1956 den Bau einer Filialkirche<br />

in der Tränkesiedlung notwendig. Ebenso errichteten sich die<br />

Protestanten ein Gotteshaus, das 1958 als Dreieinigkeitskirche geweiht<br />

und zum Sitz des evangelischen Pfarramtes für Westtirol bestimmt<br />

worden ist.<br />

Aus <strong>Reutte</strong> stammen manch begabte Menschen. Einige davon erlangten<br />

international Ruhm und Ansehen. So ist <strong>Reutte</strong> die Heimat<br />

der berühmten Barockmalerfamilie Zeiller, deren Bedeutung sich<br />

weit über Tirol hinaus auf den süddeutschen Raum erstreckt. Ihre<br />

Hauptwerke befinden sich u. a. in den bekannten Stiften Ottobeuren,<br />

Ettal, Benediktbeuren, Altenburg.<br />

Weitere bekannte <strong>Reutte</strong>ner sind der Maler Franz Anton Leitensdorffer<br />

(1721 – 1795) und Pater Anton Maria Schyrle (1604 – 1660) Optiker,<br />

Astronom und Erfinder, seine Mondentdeckungen erhielten den<br />

Namen <strong>Reutte</strong>.<br />

Aus der Gegenwart können den bedeutenden <strong>Reutte</strong>nern zugezählt<br />

werden: Prof. Dr. Paul Schwarzkopf, Gründer des Metallwerkes Plansee<br />

und führender Forscher in der Metallurgie und Sintertechnik;<br />

Prof. Dr. Ignaz Dengel, Historiker; Prof. Dr. Otto Lutterotti, Kunsthistoriker.<br />

Nicht zu vergessen sind die großen musikalischen Leistungen der<br />

„Engelfamilie“, die nahezu die gesamte Erde durch Konzertreisen<br />

und Schallplatten mit Tiroler Volksmusik und der Naturparkregion<br />

<strong>Reutte</strong> bekannt gemacht hat.<br />

DIE gEMEINDEN uM REuttE<br />

BREItENWaNg<br />

Ortsteile: Lähn, Mühl, Neumühle, plansee<br />

Seehöhe 854 m, 1600 Einwohner<br />

Breitenwang ist die Muttergemeinde von <strong>Reutte</strong> und eine der ältesten<br />

Siedlungen, vielleicht sogar die älteste im Außerfern. Breitenwang<br />

ist Sitz des Dekans für das Dekanat Breitenwang, das zur<br />

Gänze den politischen Bezirk <strong>Reutte</strong> umfasst. Siedlungsmäßig ist<br />

Breitenwang heute mit <strong>Reutte</strong> zusammengewachsen. Urkundlich<br />

wird Breitenwang erstmals 1095 genannt anlässlich herzoglicher<br />

Hofschenkungen an schwäbische Klöster. Bereits im 12. Jahrhundert<br />

ist der Name Breitenwang in die deutsche Geschichtsschreibung<br />

eingegangen durch den Tod des <strong>Deutsch</strong>-Römischen Kaisers<br />

Lothar III. Der Kaiser befand sich mit seinem Gefolge auf der Rückreise<br />

von Italien, erkrankte in Oberitalien und verschied hier in Brei-<br />

8<br />

tenwang in einer armseligen Bauernhütte am 4. Dezember 1137,<br />

„sodass an ihm“, wie Otto von Freising schrieb, „das Elend alles<br />

Menschlichen offenbar wurde“.<br />

Um 1400 ist im Ort ein Gericht (Dingstatt) belegt. Wirtschaftlich bildete<br />

Breitenwang mit Ehenbichl, Pflach und <strong>Reutte</strong> eine Marktgenossenschaft,<br />

deren Verwaltungsführung <strong>Reutte</strong> 1507 übernahm.<br />

1409 gestattete Kaiser Maximilian I. den Gebrüdern Hoechstetter<br />

aus Augsburg das Schmieden von Kupfer und Messing mit dem<br />

Floßrecht auf dem Archbach, dem Abfluss des Plansees. Dazu erstanden<br />

sie noch die Eisenschürfrechte am Säuling, wo sie ein Eisenbergwerk<br />

betrieben. 1938 wurde Breitenwang mit <strong>Reutte</strong> zu einer<br />

Großgemeinde vereinigt, löste sich aber 1945 von <strong>Reutte</strong> los und<br />

wurde wieder eine selbständige Gemeinde. Seit 1965 führt Breitenwang<br />

ein Gemeindewappen.<br />

Eine Laune des Zufalls schenkte der Gemeinde Breitenwang und<br />

dem Talkessel vor sechs Jahrzehnten seinen größten Industriebetrieb.<br />

Auf Breitenwanger Boden entwickelte sich aus kleinen Anfängen<br />

das heute auf dem Gebiet der Metallurgie in Herstellung und<br />

Forschung in Europa führende Metallwerk Plansee. Seit 1952 finden<br />

hier alle vier Jahre die bekannten internationalen Planseeseminare<br />

statt, zu denen sich jeweils die führenden Metallurgen und Sintertechniker<br />

aus aller Welt einfinden. Der Gründer dieses bedeutenden<br />

Werkes war Prof. Dr. Paul Schwarzkopf, der in der Welt der Metallurgie<br />

zu den Pionieren und bedeutenden Forschern zählt. Sehenswert<br />

ist die St. Petrus Pfarrkirche, die, im 16. Jahrhundert erbaut, 1685<br />

bis 1691 um 8500 Gulden umgebaut worden ist, und 1974 bis 1978<br />

einer gründlichen Renovierung unterzogen wurde. Das Deckenfresko<br />

im Presbyterium malte Johann Jakob Zeiller. Das neue Deckenfresko<br />

im Langhaus schuf 1975 der akademische Maler Wolfram<br />

Köberl. Die Orgel mit schönem Rokokogehäuse stammt aus der bei<br />

der Säkularisation aufgehobenen Karmeliterkirche in Augsburg und<br />

wurde 1811 angekauft. Die Seitenkapelle, 1973 renoviert, enthält<br />

zwei Skulpturgruppen, Geburt Christi und Ölbergszene, von dem<br />

bekannten Bildhauer Anton Sturm (1716) und in der Hohlkehle in<br />

Kartuschenfeldern Symbole des Todes als Stuckreliefs (1725, Totentanz).<br />

Im Friedhof verdienen einige künsterlisch wertvolle Schmiedekreuze<br />

unsere Aufmerksamkeit.<br />

Kaiser Maximilian I. waren der Plansee und seine Wälder und Berge<br />

beliebte Fischerei- und Jagdgebiete. Der Bayernkönig Ludwig II.<br />

wollte am Plansee ein chinesisches Schloss erbauen.<br />

EHENBICHL<br />

Ortsteil: Rieden<br />

Seehöhe 864m, 700 Einwohner<br />

Das langgestreckte Dorf am Fuß des Schlossberges mit der Ruine Ehrenberg<br />

war ursprünglich eine Siedlung der Altpfarre und Marktgenossenschaft<br />

Breitenwang. Es löste sich 1833 aus der einstigen Großgemeinde<br />

und wurde politisch selbständig. Ein Fresko am Haus Nr. 18<br />

9


weist auf den ältesten Lechübergang im Raum <strong>Reutte</strong> hin, der bis 1464<br />

(Erbauung der Lechaschauer Lechbrücke) zwischen Ehenbichl und<br />

Höfen lag. Der Gemeindename findet sich erstmals 1404 in einer Urkunde<br />

und weist auf einen Familiennamen hin. Das um 1680/81 erbaute<br />

Magnuskirchlein beherbergt eine gotische Marienstatue (um 1450)<br />

und sehenswerte Kreuzwegbilder von Balthasar Riepp (1740).<br />

Der Landesfürst von Tirol besaß unterhalb der Festung Ehrenberg<br />

einen ausgedehnten Hirschgarten (Tiergarten). Daran erinnert die<br />

Hirschstange im Gemeindewappen. Ehenbichl war für einige Zeit<br />

Ländeplatz für das aus dem Lechtal auf dem Lech angeflößte Holz.<br />

Von hier wurde es mit Fuhrwerken zum Fernpass gebracht.<br />

Auf Ehenbichler Boden steht seit 1964 in sonniger Lage am Südrand<br />

des Sintwages das moderne Bezirkskrankenhaus. 1976 wurde eine<br />

Fußgängerbrücke zwischen Ehenbichl und Höfen gebaut, die u. a.<br />

eine verkürzte Fußgängerverbindung zur Talstation der <strong>Reutte</strong>ner<br />

Bergbahn darstellt.<br />

pFLaCH<br />

Ortsteile: Ober- unterletzen, Wiesbichl<br />

Seehöhe: 836 m, 1150 Einwohner<br />

Mit dem Bezirkshauptort <strong>Reutte</strong> siedlungsmäßig schon fast zur Gänze<br />

verbunden, liegt Pflach nordöstlich davon am Fuß des markanten<br />

Grenzberges, des 2047 m hohen Säulings. Es ist ein langgestrecktes<br />

Dorf, dem zu Beginn des 16. Jahrhunderts das Augsburger Handelshaus<br />

der Hoechstetter einen wirtschaftlichen Aufschwung brachte.<br />

Die Hoechstetter gründeten am Archbach ein Messinghüttenwerk,<br />

das seinerzeit der erste und bedeutendste Betrieb seiner Art in<br />

Westösterreich war. Die gotische St. Ulrichs-Kapelle aus dem Jahr<br />

1515 kündet heute noch vom Wohlstand des Hoechstetterschen<br />

Betriebes. Im sehenswerten Chorraum der Kapelle steht ein wertvoller<br />

bemalter Flügelaltar aus der Zeit Kaiser Maximilians.<br />

In Pflach baute man früher viel Flachs an. Nordwestlich des Dorfes<br />

lag am Kniepass ein Vorwerk für die Festung Ehrenberg. Die Ortsnamen<br />

Ober- und Unterletzen deuten ebenfalls auf einseitige Wehranlagen<br />

hin, die den Feind aufhalten sollten.<br />

MuSau<br />

Ortsteile: Brandstatt, Saba, Roßschläg<br />

Seehöhe: 821 m, 375 Einwohner<br />

Musau ist eine Streusiedlung, deren Ortsteile auf einer Länge von<br />

rund 4 Kilometern verteilt sind. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war<br />

die Landwirtschaft, vor allem die Viehzucht, der Haupterwerb der<br />

Dorfbewohner. Sie konnte die Lebensgrundlage aber nicht decken,<br />

sodass, wie aus allen Gegenden des Ausserfern, ein Teil der Männer<br />

und Kinder (Schwabenkinder!) gezwungen waren, den Sommer über<br />

als Gastarbeiter im Ausland ein paar Kreuzer für den Lebensunterhalt<br />

dazuzuverdienen. Außerdem wurden kleine Holzbottiche in der<br />

ehemaligen Fassfabrik Höllmühle hergestellt und dienten hauptsächlich<br />

der Verpackung von Zement. Bis 1914 baute man in kleinen<br />

10<br />

Mengen Eisenvitriol ab. Einige bemerkenswerte Bräuche haben sich<br />

bis heute gehalten. Am Spätnachmittag des Fasnachtsmontags ziehen<br />

die „Bareibuben“ unter ihrem Hauptmann mit farbenprächtigen<br />

Spitzhüten und langen Säbeln von Haus zu Haus und bitten um eine<br />

kleine Gabe (Bareien), damit sollen die Perchten und Bareien ausgetrieben<br />

werden. Am ersten Fastensonntag (Funkensonntag) findet<br />

dann das Scheibenschlagen und Hexverbrennen statt, mit dem der<br />

Winter endgültig ausgetrieben werden soll. In letzter Zeit wurden die<br />

drei Kapellen (Mariahilf, Maria-Heimsuchung und die Antoniuskapelle)<br />

restauriert und zu kleinen Schmuckstücken im Ortsbild. Ein beliebtes<br />

Ausflugsziel ist das Raintal mit den bewirtschafteten Hütten<br />

Musauer Alm, Otto-Mayr- und Füssener Hütte.<br />

pINSWaNg<br />

Ortsteile: Ober-/unterpinswang<br />

Seehöhe: 819 m, 450 Einwohner<br />

Pinswang, der Name erinnert an die mit Binsen bewachsenen Wiesen,<br />

wurde 1095 erstmals genannt. Durch seine Lage in Grenznähe<br />

und an einer einstmals wichtigen Straße über den Kniepass besaß<br />

es strategische Bedeutung, die allerdings mit dem Auflassen der Festungsanlagen<br />

am Kniepass (1782) wieder verlorenging. Auch<br />

diese „Sternschanze am Kniepass“ ein Vorposten der Festungsanlage<br />

Ehrenberg wird nach und nach wieder renoviert.<br />

Einst pilgerten viele Wallfahrer zum „Gottseligen Bruder Ulrich“,<br />

über dessen Grab sich heute die 1725 vom berühmten Barockbauer<br />

Johann Fischer aus Füssen erbaute Pfarrkirche erhebt. Ein alter<br />

Brauch wird bis heute von der Dorfjugend gepflegt: das Hexverbrennen,<br />

das einstige Symbol der Wintervertreibung, und anschließend<br />

sausen die glühenden Holzscheiben vom Scheibenbichl auf die<br />

nächtliche Flur. Am Tag der Unschuldigen Kinder ist noch der Brauch<br />

des „Holla gehn“ lebendig.<br />

Nördlich von Pinswang lag einstmals am Schwarzenberg in einer<br />

weiten Naturhöhle eine Festungsanlage, das „Schloss im Loch“ genannt.<br />

Bereits im 16. Jahrhundert war sie eine Ruine.<br />

VILS<br />

Seehöhe 828 m, 1600 Einwohner<br />

Einzige Stadt (Kleinstadt) des Bezirkes mit dörflichem Charakter, einst<br />

mit Ringmauern umgeben. Das Stadtwappen, 1327 verliehen, zeigt im<br />

goldenen Schild den schwarzen, rotbezungten Ochsenkopf der Edlen<br />

von Hohenegg, denen einstmals Vils und seine Umgebung unterstand.<br />

Vils liegt in reizvoller Landschaft, 12 km nordwestlich von <strong>Reutte</strong> an<br />

der bayrischen Grenze. Burgruine Vilsegg auf steiler Bergkuppe, urkundlich<br />

1263 im Besitz von Heinrich von Vilsegg, alte Hammerschmiede<br />

mit Wasserrad, einst weitum bekannter Lauten- und Geigenbau.<br />

Stadtpfarrkirche zur Himmelfahrt Mariens: einheitlicher Barockbau<br />

aus dem frühen 18. Jahrhundert, nach Plänen des Füssener Baumeisters<br />

Johann Jakob Herkommer erbaut. Reiche Innenausstattung<br />

mit Arbeiten von Paul Zeiller, Anton Sturm und Nikolaus Babel.<br />

11


Ausgangspunkt für prächtige Wanderungen und Bergtouren (Vilser<br />

Alm, Salober Alm, Alatsee). Reitmöglichkeit.<br />

LECHaSCHau<br />

Ortsteile: Buchenort, Weidasiedlung<br />

Seehöhe 850 m, 1950 Einwohner<br />

Die heutige Gemeinde Lechaschau, bis 1888 Lech genannt, bildete<br />

zusammen mit Wängle, Höfen, Weißenbach und Vorderhornbach seit<br />

der Besiedlung im 8. Jahrhundert durch die Alemannen bis ins 16.<br />

Jahrhundert hinein einen geschlossenen Verwaltungs-, Wirtschafts-,<br />

Gerichts- und Seelsorgeverband, das „Niedergericht Aschau“. Dieses<br />

Gebiet war bis 1609 Eigentum des Stiftes St. Mang in Füssen.<br />

Gerichtsort war Lech (Lechaschau), Pfarrort Wängle. Die bayerische<br />

Regierung löste während der Besetzung Tirols das Gericht Aschau<br />

auf und vereinigte es mit dem Gericht <strong>Reutte</strong>. Im Gemeindewappen,<br />

das die älteste Darstellung des einstigen Gerichtssiegels zeigt, lebt<br />

die Erinnerung an das Gericht Aschau weiter. Bemerkenswert ist die<br />

historische Marienglocke, die heute im Schalterraum der Zweigstelle<br />

Lechaschau der Sparkasse <strong>Reutte</strong> zu sehen ist. Sie trägt eine<br />

umlaufende Inschrift und reiche Reliefverzierungen. Sie wurde vor<br />

rund 500 Jahren (1484) in Augsburg von Stefan Wiggau gegossen.<br />

Im Turm der Heiliggeistkirche hängt eine noch ältere, die bienenkorbförmige<br />

Christusglocke aus der Zeit vor 1400.<br />

In Lechaschau gab es eine bekannte Hafnerei, Brauerei und eine Eisengießerei,<br />

in der auch Glocken gegossen und Feuerspritzen hergestellt<br />

wurden. Im 19. Jahrhundert widmeten sich einige Familien<br />

der Hinterglasmalerei und Holzschnitzerei.<br />

Auch aus Lechaschau stammen einige berühmte Persönlichkeiten,<br />

so wie der Erstbesteiger der Zugspitze (1820) Josef Anton Naus<br />

(1793 – 1871), der berühmte Bibelwissenschaftler, P. Arduin Kleinhans<br />

(1882 – 1976), ein Franziskaner und einer der größten Theologen<br />

der Neuzeit, oder der Kunstmaler Ludwig Schmid, Professor an<br />

der großherzoglichen Kunstakademie in Karlsruhe. Weitgehend unbekannt<br />

ist, dass einer der berühmtesten Maler des vorigen Jahrhunderts,<br />

Franz von Lenbach, väterlicherseits aus Lechaschau<br />

stammt. Sein Vater Franz Josef wird 1788 in Lechaschau geboren<br />

und zieht als Bauhandwerker ins Ausland. Sein Sohn ist Franz Lenbach,<br />

der am 13.9.1836 in Schrobenhausen das Licht der Welt erblickt.<br />

Ihm steht eine großartige Künstlerkarriere bevor.<br />

1995 wurde im Bereich Weida sied lung/Lüß eine neue Fußgängerbrücke<br />

errichtet.<br />

WÄNgLE<br />

Ortsteile: Hinterbichl, Niederwängle, Winkl, Holz<br />

Seehöhe: 883 m, 916 Einwohner<br />

Neben Breitenwang die älteste Siedlung im Außerfern. Die Pfarre<br />

dürfte bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen und wird in Amtsschriften<br />

bis ins 18. Jahrhundert als Pfarre Aschau bezeichnet. Wängle<br />

war für die Pfarre Aschau Sitz des Pfarrers und Standort der Pfarrkir-<br />

12<br />

che und des Friedhofs. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kam es<br />

dann zur Errichtung der ersten eigenen Seelsorgsstellen. Wängle<br />

war unter Pfarrer Johannes Reichardt von 1741 bis 1747 Sitz des<br />

Dekans für das Landkapitel Füssen. Wie in allen Orten des Bezirkes<br />

gingen auch aus Wängle viele Saisonarbeiter (hier vorwiegend als<br />

Maurer und Zimmerleute) den Sommer über ins Ausland, ebenso<br />

viele Kinder als Hirten oder Kindsmägde (Schwabenkinder!).<br />

Sehenswert ist die 1702 bis 1704 erbaute St. Martins-Pfarrkirche<br />

mit den Deckenfresken „Einsetzung des Altarsakramentes“ und<br />

„Einsammlung des Manna in der Wüste“ von Franz Anton Zeiller<br />

(1786). Die Altarblätter „St. Martin“ und „Hl. Familie“ malte 1704<br />

Paul Zeiller. Im Jahr 2004 wurde die Kirche liebevoll restauriert.<br />

Ein kleiner Teil des einst blühenden Salztransportes über den Gaichtpass<br />

durchs Tannheimer Tal in den Bodenseeraum trugen Saumtiere<br />

in der schneefreien Zeit von Wängle aus über das Tiefjoch nach<br />

Nesselwängle. Heute ist Wängle ein gesuchter Erholungsort. Wängle<br />

ist auch Heimatgemeinde des Abfahrtsweltmeisters Harti Weirather.<br />

HÖFEN<br />

Ortsteile: Hornberg, platten, graben<br />

Seehöhe: 869 m, 1252 Einwohner<br />

Höfen entwickelte sich aus einer Kleinsiedlung des einstigen Gerichtes<br />

und der Großgemeinde Aschau zur heute selbständigen politischen<br />

Gemeinde. Das Haufendorf Höfen scheint urkundlich erst<br />

1427 auf. In Platten, einem Ortsteil der Gemeinde, errichtete 1642<br />

Georg Nigg eine Haarstampfe = Flachsrösterei und -brecherei, die<br />

zur Wiege der späteren <strong>Reutte</strong>ner Textilwerke wurde. Die Flachsblüte<br />

im Gemeindewappen will an den einstigen Flachsanbau und die<br />

Flachsverarbeitung erinnern. Im 19. Jahrhundert gab es hier mehrere<br />

Ziegeleien und eine Kalkbrennerei, deren Ofen bis in die Gegenwart<br />

brannte. Bis zum Bau der Lechaschauer Lechbrücke (1464)<br />

wurde zwischen Höfen und Ehenbichl mittels einer Furt der Lech<br />

überquert. Aus Höfen stammt der Barockmaler Josef Anton Köpfle<br />

(1757 – 1843) und der Generalvikar des Bistums Augsburg Dr. Cölestin<br />

Nigg (1734 – 1809).<br />

Höfen ist an seinen Bewohnern gemessen ein langsam wachsender<br />

Ort mit dem Ziel seinen dörflichen Charakter beizubehalten. Das<br />

aktive Vereinsleben gemeinsam mit der örtlichen Lage am Fuße des<br />

Hahnenkammes bildet die Grundlage für zahlreiche Veranstaltungen<br />

mit regionalem und internationalem Charakter. Die <strong>Reutte</strong>ner Seilbahnen<br />

mit dem Firmensitz in Höfen erschließen das herrliche Schi-<br />

und Wandergebiet am Hahnenkamm. Zudem befindet sich in Höfen<br />

der einzige Flugplatz für Segel- und Motorflieger im Bezirk <strong>Reutte</strong>.<br />

WEISSENBaCH<br />

Ortsteil: gaicht<br />

Seehöhe: 887 m, 1350 Einwohner<br />

Weißenbach gehörte seit altersher zur Großpfarre „Aschau“. Dieses<br />

Gebiet soll nach einer Legende Pipin, der Frankenkönig, um 750 dem<br />

13


hl. Magnus zu einer Klostergründung in Füssen geschenkt haben.<br />

Bei Grabungsarbeiten im Bereich des Oberhofes, dem ältesten Ortsteil<br />

von Weißenbach, wurde 1948 ein menschliches Skelett gefunden.<br />

Fachleute weisen es dem 3. bis 4. Jahrhundert nach Christus<br />

zu. Erste urkundliche Nennung um 1200, im 14. Jahrhundert wurde<br />

Weißenbach bereits in 12 Höfe eingeteilt.<br />

Der große Aufschwung für den Ort setzte erst ein, nachdem 1550 die<br />

Straße über die Gacht erbaut wurde, zum Salztransport ins Allgäu und<br />

in die Bodenseegegend. Man nannte sie auch Salz- oder Hallstraße.<br />

Durch die ständig benötigten Vorspanne über den steilen Pass hinauf<br />

kamen die Weißenbacher für damalige Verhältnisse zu einem bescheidenen<br />

Wohlstand. Die Folge war, dass sich der Ort rasch vergrößerte.<br />

An diesem Gachtpass wurde 1632 eine Festigungsanlage als Vorwerk<br />

der Festung Ehrenberg errichtet. Nach ei-nem Bericht von 1694 bestand<br />

die Besatzung nur aus drei Mann. In Weißenbach wurde früher<br />

für die Leute im Lechtal der Lech mittels Floß überquert. Die Konzession<br />

dazu hatten nach altem Recht die Leute vom Eden-, Laggen- und<br />

Zittenhof. Sie ließen sich in einer Urkunde von 1751 ihr altes Recht<br />

vom Niedergericht Aschau sowie vom Pfleger von Ehrenberg neu bestätigen.<br />

Der größte Holzfangrechen im Lechtal war zwischen Weißenbach<br />

und Rieden. Die Tiroler Landesfürsten brauchten für ihre Saline<br />

in Hall Unmengen von Brennholz. Im Jahre 1776 übernahmen die Gebrüder<br />

Hirn im Auftrag der Saline in Hall die Holzschlägerung im<br />

Lechtal von 234.700 fm. Obwohl es im Dorf viele, verschiedene Handwerksberufe<br />

gab, musste doch ein Teil der Bevölkerung als Saisonarbeiter,<br />

vor allem Maurer und Stukkateure, ins benachbarte Bayern<br />

gehen. Die Frauen mussten dann allein den Sommer über die kleine<br />

Landwirtschaft versehen. Der Kinderreichtum war damals sehr groß.<br />

Sie halfen sich, indem sie die schulpflichtigen Kinder ins Allgäu<br />

schickten, als Hüterbub oder Kindermädchen. Das waren dann die sogenannten<br />

„Schwabenkinder“. Kirchlich gehörte Weißenbach zur<br />

Pfarre Wängle. Im Jahre 1635 wütete auch hier die Pest und forderte<br />

massenhaft Todesopfer. Diejenigen, die verschont geblieben waren,<br />

gelobten, als Dank dem hl. Sebastian eine kleine Kirche zu bauen.<br />

Zuerst bauten sie eine Kapelle, die 1642 noch nicht ganz vollendet war.<br />

1684 wurde Weißenbach eine Kaplanei. Erst 100 Jahre später, 1734 –<br />

1738, wurde die heutige Pfarrkirche von Baumeister Jakob Lutz aus<br />

Weißenbach erbaut. Unter Kaiser Josef II. wurde 1786 Weißenbach<br />

Lokalkuratie und erst 1891 Pfarrei.<br />

Kapellen in Weißenbach: Mariahilf Kapelle in Untergaicht, erbaut 1714<br />

und 1860 vergrößert. Die Johannes von Nepomuk Kapelle im Oberdorf,<br />

erbaut 1826. Die Lourdeskapelle, 1885 erbaut, am Dorfanfang. Die Ölbergkapelle<br />

wurde 1901 erbaut und die Wieskapelle 1974.<br />

Die Altäre in der Kirche schuf der Kunsttischler Josef Buck aus Weißenbach.<br />

Die Altarbilder malte der Kunstmaler Josef Hellweger. In<br />

beiden Seitenaltären befinden sich hl. Leiber von St. Clara und<br />

St. Wenceslaus aus den römischen Katakomben.<br />

Brauchtum: Seit Menschengedenken werden in Weißenbach am<br />

1. Fastensonntag, dem darauffolgenden Dienstag und Donnerstag,<br />

14<br />

Scheiben geschlagen. Diesen Brauch haben wahrscheinlich schon<br />

die ersten Siedler mitgebracht.<br />

Am 24. Oktober 1846 hat Kaiser Ferdinand I. in einer Urkunde den<br />

Weißenbachern das Recht verliehen, dass sie an jedem 26. September<br />

einen Markttag abhalten dürfen.<br />

DaS HEIMatMuSEuM „gRÜNES HauS“<br />

Das Heimatmuseum gibt einen guten Einblick in die kulturelle Vergangenheit<br />

des Bezirkes <strong>Reutte</strong>. Durch seine Besichtigung bekommen<br />

wir eine Vorstellung, wie die Menschen des Bezirkes in früheren<br />

Jahrhunderten gelebt haben. Neben bemalten Schränken und<br />

geschnitzten Truhen finden wir Hausrat aller Art vor. Durch alte<br />

Trachten und Kleidungsstücke wird dieses Bild ergänzt. Auch zahlreiche<br />

gewerbliche Erzeugnisse vergangener Tage sind zu sehen:<br />

keramische Erzeugnisse, alte Uhren, verzierte Kämme, die mit 1571<br />

datierten Kacheln eines alten Ofens und dergleichen. Auch an das<br />

Zunftwesen im Außerfern erinnern einige Ausstellungsstücke, der<br />

grösste Teil dieser Sammlung ist jedoch in das Zunftmuseum in<br />

Bichlbach, welches im Mai 2006 eröffnet wurde, ausgelagert.<br />

<strong>Reutte</strong> war seinerzeit auch ein wichtiges Verkehrszentrum, es lag an<br />

der Straße, auf der das Salz von Hall in die Schweiz und in weite<br />

Teile Süddeutschlands geliefert wurde. Zwei bemalte große Holz-<br />

tafeln geben über das Transportwesen dieser Zeit Aufschluss.<br />

An die Festung Ehrenberg, die auch Verwaltungs- und Gerichtssitz<br />

war, erinnern uns alte Waffen und Kanonenkugeln, die eiserne Amtskasse<br />

mit einem sehenswerten, komplizierten Schloss sowie interessante<br />

alte Ansichten (Aquarelle, Stiche) der einstmals großen<br />

Festungsanlage.<br />

Zahlreiche Ausstellungsstücke weisen darauf hin, dass im Bezirk<br />

<strong>Reutte</strong> die Kunst immer schon eine besondere Pflege erfahren hat.<br />

An das Musikschaffen früherer Tage erinnern uns einige alte Musikinstrumente,<br />

unter anderen ein Harmonium, das von dem aus Häselgehr<br />

stammenden Franziskanerpater Peter Singer gebaut wurde, als<br />

er ein zwölfjähriger Knabe war. Werke der Bildenden Kunst reichen<br />

von Gegenständen der einfachen, bäuerlichen Kunst, Kompositionen<br />

religiösen Inhalts (Klosterarbeiten) bis zu Werken einheimischer<br />

Maler, die auch im Ausland Anerkennung gefunden haben. Einen<br />

Höhepunkt des Museums stellen zweifellos die Werke von Angehörigen<br />

der in <strong>Reutte</strong> ansässig gewesenen Malerfamilie Zeiller dar. Wir<br />

finden zahlreiche Werke mit religiösen Motiven von Franz Anton<br />

Zeiller (1716 – 1794) sowie Bilder seines Vetters Johann Jakob Zeiller<br />

(1708 – 1783) und seines Vaters Paul Zeiller (1658 – 1738). Weitere<br />

Maler aus dieser Zeit, die im Bezirk <strong>Reutte</strong> lebten und von denen<br />

Bilder ausgestellt sind, sind Balthasar Riepp (1703 – 1764), Johann<br />

Christof Haas (1753 – 1829), Josef Anton Köpfle (1757 – 1843) und<br />

Karl Selb (1774 – 1819). Die barocke Fassadenmalerei am „Grünen<br />

Haus“ stammt von Johann Jakob Zeiller.<br />

15


BuRgENENSEMBLE EHRENBERg<br />

1293 BuRgRuINE EHRENBERg<br />

Ehrenberg bietet alles, was Sie von einem mittelalterlichen Schloss<br />

erwarten: wehrhafte Mauern, hohe Türme und viel Geschichte.<br />

Mit dem Bau von Ehrenberg definierte Meinhard II erstmalig die<br />

Tiroler Grenze nach Norden. Ehrenberg war mehrmals Mittelpunkt<br />

kriegerischen Ringens.<br />

1546 nahmen die protestantischen Schmalkalden die Festung ein.<br />

1552 wurde sie vom Kurfürsten Moritz von Sachsen überrumpelt.<br />

1632 machten die Schweden vor ihren Mauern Halt. 1703 fiel sie<br />

beim Spanischen Erbfolgekrieg den Bayern in die Hände.<br />

Von 1716 auf 1717 wurde Ehrenberg, dem russischen Zarewitsch<br />

Alexej, der vor seinem Vater Zar Peter dem Großen geflohen war, als<br />

Aufenthaltsort zugewiesen.<br />

1480 EHRENBERgER KLauSE<br />

Bald nach der ersten Erwähnung Ehrenbergs erfahren wir 1317 von<br />

der darunterliegenden Klause. 1480 wurde sie unter Sigmund dem<br />

Münzreichen zu einer Talsperre und Zollstation ausgebaut.<br />

1490 übernahm Kaiser Maximilian I die Regentschaft in Tirol und<br />

somit wurden auch die Klause zu einem wichtigen Teil des Reiches.<br />

Eine Marmortafel an der Nordseite erinnert daran, dass 1609<br />

Erzherzog Maximilian III. der <strong>Deutsch</strong>meister diese Klause um-<br />

und ausbauen ließ.<br />

Die Klause, im Mittelpunkt von 18 Burgen in Tirol und dem Allgäu<br />

stehend, beherbergt das Europäische Burgenmuseum.<br />

1645 FORt CLauDIa<br />

Die strategische Bedeutung des Ehrenberg gegenüber liegenden<br />

Bergrückens war schon lange bekannt.<br />

Von 1639 bis 1645 wurde unter der Tiroler Regentin Erzherzogin<br />

Claudia das Fort Claudia, das den Namen dieser Fürstin trägt, erbaut.<br />

1703 wurde das Fort Claudia von den Bayern eingenommen, die von<br />

hier aus die Besetzung von Ehrenberg einleiteten.<br />

1782 wurde die Festung aufgelassen.<br />

1741 FEStuNg aM SCHLOSSKOpF<br />

Die jüngste und zugleich mächtigste aller Anlagen ist die Festung<br />

Schlosskopf. 1733 begann man mit dem Festungsbau, der nach<br />

modernsten militärischen Erkenntnissen 1741 vollendet wurde.<br />

Nur 41 Jahre waren ihr gegönnt, bis sie 1782 wie alle anderen Bauwerke<br />

auch aufgelassen wurde. Die imposanten Reste lassen noch<br />

heute die Festung erahnen, die in ihrer Zeit als uneinnehmbar galt.<br />

16<br />

Die erfolgreiche Rekultivierung des Burgenensembles Ehrenberg<br />

ist eine Erfolgsgeschichte. Hier, wo einst Burg- und Festungsanlagen<br />

den Weg über die Alpen sperrten entstand die Völker- und Generationen<br />

verbindende Burgenwelt Ehrenberg, deren Motto lautet<br />

„Geschichte begreifen und hautnah erleben!“<br />

Im Jahr 2001 wurde der Verein Europäisches Burgenmuseum<br />

Ehrenberg gegründet mit dem Ziel, die Ruine Ehrenberg, die Festung<br />

am Schlosskopf, das Fort Claudia und speziell die Klause in ihrem<br />

Bestand zu sichern. Durch die Anstrengungen freiwilliger Helfer und<br />

gewaltige finanzielle Aufwendungen konnten bereits Teile des<br />

Burgenensembles renoviert werden, die jetzt als Museum und für<br />

Veranstaltungen aller Art genutzt werden. Besonders das Ehrenberg<br />

Historical, eine mutimediale Zeitreise durch die Geschichte von<br />

Ehrenberg, das wöchentlich im historischen Gemäuer der<br />

Veranstaltungs-Arena stattfindet, gibt interessante Einblicke in die<br />

bewegte Geschichte von Ehrenberg.<br />

auSSERFERNER SpORttREFF<br />

tENNIS – SQuaSH – SauNa – FItNESS – BILLaRD – DaRt<br />

3 Hallenplätze für Gruppen- Einzel-, Konditions- und Mentaltraining<br />

unter fachkundiger Anleitung der <strong>Reutte</strong>ner Tennisschule. 2 Squash-<br />

Boxen.<br />

Im Fitness Studio Kraft- und Kraftausdauertraining, Bodystyling, Aerobic,<br />

Wirbelsäulengymnastik unter Anteilung geprüfter Trainer.<br />

Zum Entspannen geht’s in die Sauna, zum Erfrischen ins Tennis-<br />

Stüberl. Oder vergessen Sie bei Billard und Dart Ihre Alltagssorgen!<br />

ERLEBNISaRENa HaHNENKaMM MIt<br />

BERgBaHN, aLpENBLuMENgaRtEN uND<br />

BaRFuSSWaNDERWEg<br />

Wander-, Schi- und gleitschirmfluggebiet<br />

S o m m e r<br />

Eine großräumige 8er-Einseilumlaufbahn bringt Sie von Höfen<br />

(930m) aus in zehn Minuten zur Bergstation (1742 m) auf den Hahnenkamm<br />

in das Gebiet der Höfener Alm. Dort bietet sich Ihnen ein<br />

herrlicher Rundblick über das Talbecken von <strong>Reutte</strong> und die Bergwelt<br />

der Lechtaler, Allgäuer (Tannheimer) Alpen und auf das Wettersteinmassiv<br />

mit der Zugspitze.<br />

Die Bergstation, wo Sie auch ein Bergrestaurant mit einer großen<br />

Sonnenterrasse vorfinden, ist idealer Ausgangspunkt für eine Vielzahl<br />

alpiner Bergwanderungen. Auch ältere Feriengäste und<br />

Familien mit Kindern haben hier die Möglichkeit, gefahrlos und ohne<br />

Anstrengung die schönsten Almgebiete zu begehen: die nahegele-<br />

17


genen Hochalmen (Höfener Alm, Schneetal Alm, Lechaschauer Alm<br />

und Gehrenalm) sind bequem zu erreichen. Die Übergänge ins Tannheimer<br />

Tal, zur Gimpelhütte und ins Raintal sind gerne begangene<br />

Tageswandertouren. Nur geübte Bergsteiger erklimmen die Gaicht,<br />

Gehrenspitze, Kellespitze, den Gimpel oder die Rot Flüh, um nur die<br />

bedeutendsten Klettersteige im Gebiet zu nennen.<br />

Eine Verbund-Jahreskarte, Sommersaisonkarte oder Punktekarte für<br />

Gleitschirmflieger ermöglicht das Fliegen im Gebiet Hahnenkamm,<br />

Tannheim, Bach, Pfronten und Nesselwang.<br />

In allernächster Nähe (acht Gehminuten) der Bergstation bietet der<br />

Alpenblumengarten Hahnenkamm eines der wohl schönsten Berg-<br />

erlebnisse der Tiroler Alpenregion. Als wohl einmalig darf die im<br />

Jahr 1976 von Idealisten der Bergwacht gegründete „botanische<br />

Arche Noah“ – der Alpenblumengarten auf der Höfener Alm – betrachtet<br />

werden. In einem Areal von über 1,5 Hektar in einer Höhe<br />

von 1.700 bis 1.800 m findet der Gast 600 Pflanzenarten, unter ihnen<br />

ca. 50 Gattungen sehr seltener Alpenblumen. Der Alpenblumen-<br />

garten ist ein Mekka für Blumenfreunde und Hobbyfotografen. Von<br />

Mitte Juni bis Ende September werden täglich von der Bergwacht<br />

<strong>Reutte</strong> Führungen durch den Alpenblumengarten gemacht. Dauer<br />

ca. 1,5 Stunden, bei jeder Witterung. Anmeldung am Vortag bei Albin<br />

Schreieck Tel. 05672 62615.<br />

Ob alt oder jung, die Erfahrung all dieser Bergerlebnisse und Naturschönheiten<br />

werden durch die „<strong>Reutte</strong>ner Bergbahn“ leicht gemacht!<br />

(Wandervorschläge für das Hahnenkammgebiet finden Sie<br />

unter „Bergwanderungen“)<br />

Eine weitere Attraktion ist der 1. Alpine Barfusswanderweg, der nur<br />

2 Minuten von der Bergstation der <strong>Reutte</strong>ner Seilbahnen entfernt<br />

liegt. Auf einer Weglänge von 1,2 km verleiten 18 Stationen zum Entspannen<br />

und Wohlfühlen. Gesundheit für die Barfusswanderer –<br />

Spaß für die Kinder – und Erstaunen bei den Kühen.<br />

W i n t e r<br />

Eine 8er-Einseilumlaufbahn, ein Höhenschlepplift und ein 4er Sessellift<br />

bieten Anspruchsvollen und Anfängern ideale Schi- und Snowboarderlebnisse.<br />

Die Hauptabfahrt Hahnenkamm wird vom Tal bis zur<br />

Bergstation beschneit (130.000 m²), dadurch ist Schneesicherheit von<br />

Dezember meist bis April gewährleistet. Das Bergrestaurant mit großer<br />

Sonnenterrasse und zwei Schihütten (Übernachtungsmöglichkeit)<br />

im Höhenschigebiet laden zur Einkehr ein.<br />

Die 16 km Schipisten (500.000 m²) werden täglich mit modernsten<br />

Pistengeräten präpariert. Schischule, Schiverleih und Schiservice<br />

direkt an der Talstation der <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn. Insgesamt stehen<br />

in der Naturparkregion <strong>Reutte</strong> 24 km Pisten zur Verfügung!<br />

Schipassverbund mit 93 Aufsteigshilfen und 173 km Pisten in der<br />

Naturparkregion <strong>Reutte</strong>, Tannheimer Tal, Lechtal, Jungholz und im<br />

benachbarten Pfronten, Nesselwang, Ober- Unterjoch, Hindelang,<br />

Schwangau, Buching und Wertach. Die Schipässe von 2 bis 17 Tagen<br />

18<br />

berechtigen auch zum Eintritt ins Alpenbad Pfronten, ins Eisstadion<br />

Pfronten sowie das Alpspitz-Bade-Center in Nesselwang.<br />

taLWaNDERuNgEN<br />

1. Wolfsberg, 15 Min. von Ortsmitte<br />

Kleine Erhebung in der Ortsmitte. Aufgang gegenüber von Lindenstraße<br />

19. Schöne Rundschau über <strong>Reutte</strong> und Umgebung.<br />

2. Rundweg um den Sintwag, 1 Std.<br />

Besonders schöner Waldspaziergang am südwestlichen Ortsausgang<br />

von <strong>Reutte</strong>. Zugang nach der Kög (Straße Richtung Ehenbichl) links oder<br />

vor dem Gasthof „Waldrast“ rechts. Gut angelegte Waldwege, genussreiche<br />

Wanderungen nach allen Richtungen und zur Sintwaghöhe.<br />

3. Ruine Ehrenberg, 1 ½ Std.<br />

Wunderbarer Spaziergang (leicht ansteigend) zu einem der schönsten<br />

Ausblickpunkte von <strong>Reutte</strong>. Entlang der Ehrenbergstraße nach dem<br />

Gasthof „Waldrast“ links zur „Katzenmühle“ und, mäßig steigend, zur<br />

Ehrenberger Klause. Unmittelbar nach der „Klause“ zweigt rechts der<br />

Weg zur Ruine ab. Nachdem man den ersten Torbogen passiert hat,<br />

kann man rechts hinauf zur Ruine Ehrenberg kommen.<br />

4. urisee, ½ Std.<br />

vor der Bushaltestelle gegenüber dem Bahnhof links abzweigen, Bahngeleise<br />

überqueren, auf der Mühler Feldstraße nach Mühl, über die Archbachbrücke<br />

zum Urisee. Wunderbare Sicht auf <strong>Reutte</strong> und ins<br />

Lechtal.<br />

5. archbach-Waldlehrpfad, 1 ½ Std.<br />

wie Urisee, jedoch nach Überquerung der Archbachbrücke links abzweigen,<br />

entlang dem Archbach bis Pflach. Nach erneuter Überquerung<br />

des Archbaches links über Pestfriedhof, oder rechts über Pflach<br />

(Straßenunterführung) und Lüß zurück nach <strong>Reutte</strong>.<br />

6. Lüß – prantlhof – Lechsteg – Lechaschau, 1 Std. bzw. 2 Std.<br />

Augasse, Oberlüß Richtung Pflach dann links zum Prantlhof und den<br />

Wegweisern „zum Lechsteg“ folgend nach Lechaschau auf der<br />

Lechaschauer Seite zurück nach <strong>Reutte</strong> oder weiter bis Höfen zum<br />

Segelflugplatz und über den Ehenbichler Lechsteg zurück.<br />

7. Stuibenfälle, 1 ½ Std. bis zum Plansee 2 Std.<br />

Besonders schöner und genussreicher Spaziergang. Von Mühl am<br />

Metallwerk Plansee vorbei zum Maschinenhaus des Elektrizitätswerkes<br />

<strong>Reutte</strong>. Von dort nach rechts einer Felsklamm zu, aus welcher<br />

der Archbach über mehrere Felsstufen herausbricht, Beginn<br />

des „Hermannsteiges“. Zunächst auf gutem und gesichertem Steig<br />

an kleinen Wasserfällen vorbei gelangt man auf freies Terrain und<br />

19


über schöne Waldböden zum Großen Stuibenfall. In Serpentinen hinauf<br />

zur Kanzel und weiter zum zweiten, etwas kleinerem Wasserfall.<br />

Von dort weiter zum Plansee.<br />

Zum Hermannsteig gelangt man auch über Breitenwang – Stegerberg<br />

und Hurt, von wo ein Verbindungsweg zum Hermannsteig besteht.<br />

Zu empfehlen ist die Rundwanderung von Mühl über den Hermannsteig<br />

zum kleinen Plansee und über den, nach schweren<br />

Überschwemmungen des Sommers 1999 im Jahr 2005 wieder eröffneten<br />

Ministersteig zurück nach Mühl.<br />

8. Neumühle – Lähn – Mäuerlein – Heiterwangersee, 3 Std.<br />

Sehr schöner, doch etwas steiler Weg. Herrlicher Rundblick auf<br />

<strong>Reutte</strong>. Von <strong>Reutte</strong> neben der Bundesstraße zur Neumühle. Links, unter<br />

der Brücke abzweigend, nun nicht die Straße zum Plansee weiter,<br />

sondern rechts abbiegen und die etwas steile Straße zum „Alphof –<br />

Lähn“ und von dort nach links dem Wald zu über den Bahnübergang.<br />

Durch einen Hohlweg erreicht man jenen Weg, der nach rechts auf die<br />

Höhe des Waldrückens führt. Bemerkt sei noch, dass man, um auf die<br />

Höhe der Mäuerlein zu kommen, den später nach rechts führenden<br />

Forstweg nicht benützen soll, sondern den Forstweg links weitergehen<br />

muss. Von der Höhe führt der Weg leicht fallend bis zu einem<br />

Wegweiser. Von dort kann man dann entweder auf steilem Steig zum<br />

Heiterwangersee hinuntergelangen oder, auf der Höhe bleibend, einen<br />

breiten Weg rechts weitergehen, der etwas oberhalb der Ortschaft<br />

Heiterwang in die Bundesstraße nach <strong>Reutte</strong> mündet.<br />

9. Durch den Klausenwald nach Rieden, 3 Std.<br />

Wie 3. („Ruine Ehrenberg“) bis zur Ehrenberger Klause, dann anfangs<br />

eben, später etwas steigend durch den Wald bis zur Klausenwaldhöhe.<br />

Jenseits dieser Höhe mäßig fallend hinunter zum Riedener See<br />

und Rieden. Von dort, dem Lechdamm entlang nach <strong>Reutte</strong> zurück.<br />

Ein zweiter Weg führt von der Ehrenberger Klause am Südhang des<br />

Schlosskopfes westwärts, biegt dann gegen Süden, kreuzt die vorstehend<br />

erwähnte Route und geht weiter südlich davon, ebenfalls<br />

am Riedener See vorbei, nach Rieden.<br />

10. pinswang – Fürstenstraße – Schlösser Neuschwanstein<br />

und Hohenschwangau, 1 ½ Std.<br />

Vom Gutshof zum Schluxen in Unterpinswang rechts dem Weg weiser<br />

„Fürstenstraße“ folgend, anfangs leicht ansteigend, dem Alpsee entlang<br />

zu den Bayerischen Königsschlössern.<br />

11. Frauensee, 1 ½ Std.<br />

Über den Lechsteg in der Lüß nach Hinterbichl und weiter zum<br />

Frauensee.<br />

12. <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn, 1 Std.<br />

Über den Ortsteil Kög, Floriangasse zur Tränkesiedlung. Von dort auf<br />

dem Fußweg zum Hotel Maximilian. Das Hotel passierend, gerade-<br />

20<br />

aus entlang des Lechs in Richtung Rieden. Den Lechsteg überqueren,<br />

am Sportplatz vorbei zur Bundesstraße. Diese überquerend gelangt<br />

man nach etwa zehn Minuten zur Talstation der<br />

<strong>Reutte</strong>ner Bergbahn. Oder Sie biegen beim Kreisverkehr bei der<br />

<strong>Reutte</strong>ner Kirche rechts in Richtung Lechtal ab, den Lech überqueren,<br />

vor der Lechaschauer Kirche links entlag des Lechs bis Höfen<br />

am Sportplatz vorbei bis zur Hauptstraße, diese überquerend gelangt<br />

man zur Talstation der <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn.<br />

13. Höhenpanoramaweg Höfen – Wängle – Lechaschau<br />

(Gesamtlänge 12 km)<br />

Hauptausgangspunkt des 12 km langen Höhenpanoramaweges ist<br />

Oberhornberg (Gemeinde Höfen) – beim Bauernhof entlang des<br />

Staudammes zum Wald – der Beschilderung folgend bis zum Forstweg,<br />

rechts zur Ausstiegsstelle Schollenwiesenlift-Talstation<br />

Bergbahn – den Damm aufwärts über den Hirschbach-Laimbach –<br />

entlang der Gemeindestraße bis Winkl – bei km 4,3 links durch den<br />

Ortsteil Winkl – links hoch zur Wängler Bärenfalle, über den ansteigenden<br />

Waldpfad bis zum Forstweg – rechts über die Lein, vorbei an<br />

der Wildfütterung – den Dreiweg weiter rechts hinab über die Viehweide<br />

– links aufwärts Richtung Frauensee – durch den Wald nach<br />

Oberletzen. Am Ende des Höhenweges nach rechts, Verbindung zum<br />

Rundwanderweg, auf welchem man zum Ausgangspunkt zurückgelangt.<br />

Der Höhenpanoramaweg mit Kilometerangbe ist im Uhrzeigersinn<br />

entsprechend beschildert.<br />

Für den Höhenpanoramaweg gibt es mehrere Ausgangspunkte.<br />

A: Bauernhof beim Schollenwiesenlift in Höfen, bergauf zur Ausstiegsstelle<br />

(km 2). B: Holzer Brücke (Ortsteil Holz, km 4). C: Dorfplatz<br />

Wängle, über den Oberhofweg zu km 6,5. D: Ottilienkapelle –<br />

Frauenseeweg, links vorbei am Frauensee zu km 8,5.<br />

14. Rundwanderweg Wängle – Lechaschau – Höfen<br />

(Gesamtlänge 13,5 km)<br />

Ausgangspunkt: Gemeindeplatz in Wängle.<br />

Auf der Gemeindestraße nach Niederwängle – Ottilienkapelle –<br />

Hinterbichl – ca. 100 m nach der Massagepraxis rechts über einige<br />

Stufen dem Lechdamm entlang zum Lechuferweg – dem Lech entlang<br />

weiter durch Lechaschau – nach Höfen – über den Leimbachsteg zum<br />

Segelflugplatz Höfen – Unterführung Bundesstraße, weiter nach<br />

Oberhornberg und zum Schollenwiesenlift – auf Feldweg zur Bergbahnstraße<br />

und über Holz und Winkl zurück zum Ausgangspunkt.<br />

15. Costarieskapelle – Frauensee, 1 ½ Std.<br />

Von Wängle Ortsmitte, bei der Metzgerei rechts zum Oberhofweg –<br />

Abzweigung links dem alten Frauenseeweg (Höhenweg) folgend bis<br />

zur Abzweigung Costarieskapelle. Steiler Anstieg zur Kapelle. Zurück<br />

erst auf schmalem Waldpfad und dann auf Forstweg zum Frauensee,<br />

nach Niederwängle – Wängle.<br />

21


16. plansee – Rundwanderweg, 3 ½ – 4 Std.<br />

Ausgangspunkt Hotel Seespitze. Hinter dem Hotel führt ein breiter<br />

Wanderweg bis zum Hotel Forelle (ca. 1 ½ Std.). Dieses Teilstück<br />

weist nur leichte Steigungen auf und ist auch für ältere oder gehbehinderte<br />

Gäste geeignet. Vom Hotel Forelle aus führt der Weg zum<br />

Seewinkel und weiter um den See zurück zum Ausgangspunkt. Die<br />

Wanderung kann durch eine Motorbootfahrt abgekürzt werden.<br />

17. Weißenbach – Wanderung unteres Lechufer, 1 Std.<br />

Von der Riedener Brücke in östlicher Richtung am linken Lechufer<br />

entlang führt ein schöner, asphaltierter Rad- und Wanderweg, der<br />

nach Überquerung der Bundesstraße am Ortsende beim Hotel Bären<br />

über einen Feldweg Richtung Gaichtpass zur Ortsmitte zurückführt.<br />

18. Weißenbach – unteres Lechufer – Höfen – Lechsteg – Rieden<br />

– Weißenbach, 3 Std.<br />

wie 17., jedoch am linken Lechufer weiter bis Höfen. Den Lech am<br />

Höfener Lechsteg überqueren und in westlicher Richtung am rechten<br />

Lechufer nach Rieden bzw. Weißenbach zurück. Leichter, bequemer<br />

Wanderweg!<br />

19. Weißenbach – Oberes Lechufer – Baggersee – Dreibrunnen<br />

– Stuiben Jagdhütte – Schwarzwassertal – Vorderhornbach, 3 Std.<br />

a) Von der Riedener Brücke in westliche Richtung auf dem Lechtal Radwanderweg<br />

am linken Lechufer entlang zur Weißenbachbrücke und weiter zum<br />

Schwimmbad. (Sie können durch die Siedlung oder vom Schwimmbad zurück<br />

ins Ortszentrum wandern). Vom Schwimmbad weiter in westlicher<br />

Richtung gelangen Sie durch eine besonders reizvolle Aulandschaft zum<br />

Baggersee, Johannesbrücke, Dreibrunnen. Nach Überqueren der Lechtal<br />

Bundesstraße bei den Dreibrunnen wandern Sie weiter zur Stuibenhütte,<br />

Jagdhütte bis nach Vorderhornbach. Zurück mit dem Postautobus.<br />

b) Nach Überquerung der Bundesstraße auf halbem Weg den Lech<br />

auf der Hängebrücke überqueren und über Forchach nach Weißenbach<br />

zurück<br />

c) Ins Schwarzwassertal, dem Markierungsschild bei der Schwarzwasser<br />

brücke folgend. Anfangs etwas steil, dann ohne größere Steigung<br />

durchs Schwarzwassertal zur Unterlichtalm – 12 km<br />

20. Weißenbach – Wässertal – Lourdeskapelle, 1 ½ Std.<br />

Von Weißenbach zum Gaichtpass bis zur ersten Haarnadelkurve und<br />

dem Markierungsschild folgend auf einem Pfad durch das Wässertal<br />

zur Lourdeskapelle. Durch den Ort oder auf dem Radweg zurück.<br />

21. Weißenbach – Riedener Brücke – Rotlechschlucht – Bergle<br />

– Forchach oder Johannesbrücke – Baggersee, 2 ½ Std. (ohne<br />

Forchach)<br />

Auf der Riedener Brücke den Lech überqueren, dem Weg rechts folgend<br />

zur Rotlechschlucht und weiter am Fuß des Schartenberges<br />

zum Bergle bis zur Lechtal-Bundesstraße. Entweder nach Forchach<br />

22<br />

weiterwandern oder über die Johannesbrücke und rechts auf dem Rad-<br />

und Wanderweg am Baggersee vorbei nach Weißenbach zurück. Vom<br />

Baggersee besteht die Möglichkeit bis zur Bundesstraße zu wandern,<br />

die Straße zu überqueren und zum oberen Ortsteil von Weißenbach<br />

(Oberhof) zurückzuwandern. Bequem zu gehen, ohne Steigung.<br />

22. Weißenbach – Rundwanderung um den Knobel, 1 Std.<br />

Von der Ortsmitte auf dem Oberbacher Dorfweg zum Ortsteil Ober hof<br />

Richtung „Böser Weg“, vor dem Steinbruch rechts Richtung<br />

„Schleichtäla“ bis hinter den Knobel, dann über das Oberbacher Feld<br />

zurück zur Ortsmitte.<br />

23. Vils – alatsee (ca. ¾ Stunde)<br />

Vom Stadtplatz Vils an der Pfarrkirche vorbei ins Untertor, über die<br />

neue Vilsbrücke, dann halbrechts der Beschilderung Lände-Alatsee<br />

(Nr. 1) folgen. Nach ca. 300 m links abbiegen, am „Schartenhof“<br />

(großer Bauernhof) vorbei, am Asphaltweg bis zur Abzweigung<br />

Alatsee. Dort rechts abbiegen und auf dem neu angelegten, ansteigenden<br />

Wanderweg bis zum Seeufer.<br />

24. Vils – Lände – Faulenbach – alatsee – Vils (ca. 4 Stunden)<br />

Vom Stadtplatz Vils an der Pfarrkirche vorbei ins Untertor, über die<br />

neue Vilsbrücke, dann halbrechts der Beschilderung Richtung Lände<br />

(Nr. 2) folgend, am Reitstall Petz vorbei und durch die Unterführung<br />

der Schnellstraße zum ehemaligen „Ländehof“. Den Ländeweg entlang<br />

dem Lech, an der Staatsgrenze vorbei bis zum Lechfall. Durch<br />

den Kurort Bad Faulenbach auf asphaltiertem Weg zurück bis zum<br />

Alatsee und zum Ausgangspunkt Stadtplatz Vils.<br />

25. Vils – Ranzental – Musau (ca. 1 Stunde)<br />

Vom Stadtplatz Vils am Hotel „Grüner Baum“ und am Museum vorbei<br />

ins Obertor und weiter bis zum Eisstockplatz. Bei der Abzweigung<br />

links den Wegweisern Richtung Musau (Nr. 4) folgend, am Ranzenhof<br />

(Bauernhof) vorbei durch das Ranzental, zuerst auf asphaltiertem<br />

Wirtschaftsweg und später auf Schotterweg bis zur Ortschaft Musau.<br />

26. Vils – Zirmen – pfronten (ca. 1 Stunde)<br />

Vom Stadtplatz Vils an der Pfarrkirche vorbei ins Untertor, über die<br />

neue Vilsbrücke, dann halblinks Richtung Sportplatz, an der St. Anna<br />

Kirche und der Burgruine vorbei den Wegweisern Richtung Pfronten<br />

(Nr. 5) folgend. Vorbei am Keltischen Baumkreis und auf dem neuen<br />

Zirmenweg nach Pfronten.<br />

23


BERgWaNDERuNgEN<br />

Bitte * beginnen Sie mit leichten Spaziergängen und steigern<br />

Sie sich langsam zur anstrengenden Bergtour!<br />

* nur mit guter ausrüstung (feste, hohe Bergschuhe<br />

mit profilsohle, pullover, Regenschutz) wird Ihre<br />

Wanderung zum Naturerlebnis!<br />

* bleiben Sie auf markierten Wegen!<br />

* unternehmen Sie größere Bergtouren nicht allein!<br />

* hinterlassen Sie keine abfälle!<br />

* schließen Sie Weidezäune hinter sich!<br />

* verursachen Sie keinen Lärm!<br />

* erhalten und schützen Sie unsere alpenpflanzen!<br />

1. Dürrenberg alm, 1.434 m, 2 Std.<br />

Von <strong>Reutte</strong> zum Urisee und weiter auf gekennzeichnetem Steig auf<br />

die Dürrenberg Alm.<br />

2. Säulinghaus, 1.720 m, 2 ½ – 3 Std. – Säulinggipfel 2.047 m<br />

Von <strong>Reutte</strong> nach Pflach, dort ca. 100 m vor Hotel „Zum Schwanen“<br />

über die Bahngeleise (Wegweiser!) auf dem Feldweg bis zum Fuße<br />

des Berges. Nun führt der Weg steil durch lichten Wald und über<br />

blumenreiche Bergwiesen mit wettergegerbten Holzhütten hinauf<br />

zum Säulinghaus.<br />

Vom Säulinghaus auf markiertem Steig durch Fels zum Gipfel. Bei nassem<br />

Wetter rutschig, teilweise Lehmboden! Staatsgrenze am Grat des Berges.<br />

Weiter Blick ins bayerische Alpenvorland und in die nördlichen Kalkalpen.<br />

Übergang nach Hohenschwangau und in die Bleckenau möglich.<br />

3. Raaz alm, 1.720 m<br />

Ausgangspunkt des <strong>Reutte</strong>ner Höhenweges<br />

aufstiege:<br />

a) von Rinnen bei Berwang aus auf bezeichnetem Steig über den im<br />

Südwesten gelegenen Weiler Rauth durch Wald hinauf auf die Alpböden<br />

der Raazalpe. Gehzeit 2 Std. ab Rinnen. Leichte Bergwanderung, auch<br />

für Kinder.<br />

b) Von Rieden, Gemeinde Ehenbichl, durchs Rotlechtal in Richtung<br />

Rinnen bis zum Stausee. Über den Staudamm zum Aufstieg zur<br />

Raazalpe. Gehzeit ab Rieden 3 ½ Std, ab Staudamm 1 ½ Std.<br />

4. Musauer alm, 1.300 m – Otto Mayr Hütte, 1530 m – Füssener<br />

Hütte, 1.550 m<br />

ausgangspunkte:<br />

a) von Roßschläg (Bärenfalle) über sehr guten Forstweg zur Alpe.<br />

Gehzeit 2 Std.<br />

b) Bahnhof Musau, über Wiesen und felsige Erhebungen bis zum Forstweg,<br />

weiter zur Musauer Alm. Gehzeit ca. 3 Std., jedermann zumutbar<br />

c) <strong>Reutte</strong> – Lechaschau – Frauensee. Links weiter auf Waldsteig<br />

über Sulztal, Schallerkapelle und Hahlejoch zur Alpe. Gehzeit ca. 4<br />

Std., jedermann zumutbar<br />

24<br />

Tourismusverband<br />

Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />

Untermarkt 34, 6600 <strong>Reutte</strong>, Tel. +43 (5672) 62336, Fax DW 40<br />

E-Mail: info@reutte.com – www.reutte.com<br />

Sport,<br />

Spiel,<br />

Spaß,<br />

für unsere<br />

kleinen Gäste.<br />

Baden, plantschen, schwimmen<br />

im Urisee, Plansee, Frauensee, Alatsee, Freibad Weißenbach und Baggersee<br />

in Weißenbach<br />

Erlebnis Stuibenfälle<br />

Reiten in <strong>Reutte</strong>, Rieden, Vils, Weißenbach, Gaicht<br />

abentuerspielplätze in Breitenwang, Sintwag, Ehrenberger Klause, Höfen<br />

und Lechaschau<br />

Kletterturm in Höfen<br />

Kletterwald in Bichlbach - geöffnet ab den Pfingstferien bis nach den Sommerferien<br />

täglich von 9.30 - 18 Uhr. Öffnungszeiten nach den Sommerferien:<br />

an den Wochenenden von 10 - 18 Uhr. Tel. +49 (170) 6349688<br />

Kneipp-Bad in Weißenbach<br />

Bogenschießen in Weißenbach<br />

pferdekutschenfahrt in Lechaschau<br />

grillen am Baggersee in Weißenbach - Grillstelle vorhanden<br />

Schifffahrt auf dem Plansee und Heiterwangersee - Tel. +43 (5674) 5116<br />

Barfußwanderweg auf dem Hahnenkamm - Tel. +43 (5672) 62420<br />

alpentherme Ehrenberg <strong>Reutte</strong>, - Eröffnung im Dezember 2011<br />

Mittelalter erleben<br />

auf der Burgruine Ehrenberg, der Schauffestung Schloßkopf, dem Fort<br />

Claudia und im Museum „Dem Ritter auf der Spur“ - Tel. +43 (5672) 62007<br />

Tier- und Spielpark und Märchenwelt in Bichlbach (nur im Sommer<br />

geöffnet) Tel. +43 (650) 9114777<br />

Sommerrodelbahn in Biberwier, Tel. +43 (5673) 2111<br />

Märchenschlösser Neuschwanstein, Hohenschwangau<br />

Tel. +49 (8362) 930 830<br />

Schloss Linderhof, Tel. +49 (8822) 920 30<br />

Walderlebniszentrum in Füssen-Zweigwies, Tiroler Str. 10<br />

Tel. +49 (8362) 93875-50<br />

Natur- und Kulturführungen speziell für Kinder<br />

Tel. +43 (676) 5213180


Tor zu Tirol<br />

Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />

Untermarkt 34, 6600 <strong>Reutte</strong>, Tel. +43 (5672) 62336, Fax DW 40<br />

E-Mail: info@reutte.com – www.reutte.com<br />

... sollte das Wetter einmal<br />

nicht mitspielen ...<br />

• Museum „Dem Ritter auf der Spur“<br />

Burgenwelt Ehrenberg, Tel. +43 (5672) 62007<br />

• Heimatmuseum „Grünes Haus“<br />

<strong>Reutte</strong>, Untermarkt, Tel. +43 (5672) 72304<br />

• Kino in Füssen Tel. +49 (8362) 921467 -<br />

Programmansage: Tel. +49 (8362) 7690<br />

• Schnitzschule Elbigenalp<br />

Tel. +43 (5634) 20156, ca. 45 km<br />

• Ötzidorf in Umhausen<br />

Tel. +43 (5255) 50022, ca. 80 km<br />

• Swarovski-Kristallwelten in Wattens<br />

Tel. +43 (5224) 51080, ca. 113 km<br />

• Schwazer Silberbergwerk<br />

Tel. +43 (5242) 72372, ca. 120 km<br />

Sportlich…<br />

• Hallenbäder:<br />

ABC in Nesselwang, Tel. +49 (8361) 921620, ca. 30 km<br />

Alpenbad Pfronten, Tel. +49 (8363) 8585, ca. 17 km<br />

Ehrwalder Familienbad, Tel. +43 (5673) 2718, ca. 30 km<br />

Therme Schwangau, Tel. +49 (8362) 819630, ca. 15 km<br />

Therme Längenfeld, Tel. +43 (5253) 6400, ca. 90 km<br />

Alpentherme Ehrenberg <strong>Reutte</strong>, - Eröffnung im Dezember 2011<br />

Aqua Nova Steeg, Tel. +43 (5633) 5254, ca. 48 km<br />

• Tennis-Squash-Fitnesscenter <strong>Reutte</strong>, Tel. +43 (5672) 62260<br />

• Eishalle in Füssen, Tel. +49 (8362) 50750<br />

• Kletterhalle in Rieden am Forggensee, Tel. +49 (8362) 940187<br />

• Indoor Go-Karting in Kaufbeuren, Tel. +49 (8341) 94959, ca. 45 km<br />

• Boulder Arena in Weißenbach, Tel. +43 (676) 7092461<br />

• Eis- und Stocksportarena in Breitenwang, von November bis Mai geöffnet,<br />

Tel. +43 (5672) 62516<br />

d) <strong>Reutte</strong> – Höfen – mit der Bergbahn auf den Hahnenkamm –<br />

Alpenrosenweg – Lechaschauer Alm – Tiefjoch –Sabachjoch –<br />

Musauer Alm. Gehzeit ca. 3 Std. ab Bergstation.<br />

5. Hahnenkammgebiet – mit der <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn in Höfen<br />

leicht gemacht. Herrliches Alpenwandergebiet mit schönem Alpenblumengarten,<br />

Barfusswanderweg und prächtigen Aussichtspunkten.<br />

Auffahrt oder Aufstieg: Entweder Auffahrt mit der <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn<br />

(Kabinenseilbahn) Gemeinde Höfen oder Aufstieg von Holz,<br />

Gemeinde Wängle, auf markiertem Weg (meist entlang der Abfahrtsstrecke).<br />

Weitere Aufstiege von Winkl oder von Wängle aus möglich.<br />

a) Hahnenkamm, 1940 m: Von der Bergstation auf gutem Steig ist<br />

in 30 min. nicht schwierig der Gipfel zu erreichen, auch für Kinder.<br />

b) alpenrosenweg – Höhenwanderung: Er führt unterhalb der<br />

Bergstation auf breitem Weg zur Lechaschauer Alpe (bewirtschaftet)<br />

und weiter zur Gehrenalpe (bewirtschaftet). Sehr leichte Wanderung,<br />

auch für Kinder. Gehzeit rund 1 Std.<br />

c) gaichtspitze, 1988 m: Vom Grat oberhalb der Bergstation führt<br />

der Weg auf dem südlich ziehenden Kamm zum Gipfelaufbau. Unter<br />

diesem weiter zu dem nach Osten ziehenden Kamm und auf diesem<br />

westlich empor zum Gipfel. Gehzeit rund 1 Std.<br />

d) Ditzl, 1820 m: Zwischen Hochjoch (nördlich) und Tiefjoch (südlich)<br />

aufragender Grasberg, der am besten von der Lechaschauer<br />

Alpe aus ohne Schwierigkeiten bestiegen werden kann.<br />

e) Schneidspitze, 2009 m: Eine grasige, nach Süden steil und felsig<br />

abfallende Erhebung. Vom Gehrenjoch (Übergang zwischen Schneid<br />

u. Gehrenspitze) über steile Grashänge in knapp 30 Min. zu erreichen.<br />

f) gehrenspitze, 2164 m: Eleganter Wettersteinkalkgipfel, der den<br />

Talkessel von <strong>Reutte</strong> im Westen beherrscht; bietet eine herrliche<br />

Aussicht; die Besteigung ist nur geübten Bergwanderern zu empfehlen;<br />

beliebter Kletterberg mit steilen Wänden.<br />

g) Rund um die gehrenspitze, tageswanderung: Eine Tageswanderung<br />

für Ausdauernde. Von <strong>Reutte</strong> nach Wängle, am ehemaligen<br />

Schießstand vorbei, entweder den steilen Waldsteig oder die Forststraße<br />

bis zum Luchseris empor, von hier Aufstieg zur Gehrenalpe<br />

und weiter zum Gehrenjoch, Abstieg zur bewirtschafteten Musauer<br />

Alpe. Nun auf breiter Forststraße durch schöne Tannenwälder nach<br />

Roßschläg, Ortsteil von Musau, und von hier nach <strong>Reutte</strong> zurück –<br />

zum Großteil auf Feldwegen möglich. Ein zweiter Weg nach <strong>Reutte</strong><br />

zweigt von der Forststraße (Hinweisschild) nach rund einstündiger<br />

Gehzeit nach Süden ab und führt durch den Frauenwald, am Frauensee<br />

vorbei, über Lechaschau zum Ausgangspunkt zurück.<br />

6. Weißenbach – gaichtkapelle – Fengge – Fahlenbachtal,<br />

ca. 2 Std.<br />

Von der Weißenbachbrücke im Ortszentrum rechts abbiegen, dem<br />

Wanderweg am rechten Weißenbachufer entlang durchs Loach bis<br />

zum überdachten Untergaichtsteg folgen, die Brücke überqueren,<br />

weiterwandern zur untern Gaicht und Gaichtkapelle. Von der Kapelle<br />

führt der Weg weiter am Gipswerk vorbei bis zum oberen Gipsbruch.<br />

Bei der Haarnadelkurve am oberen Gipsbruch führt links ein Steig<br />

über die Fengge – Fahlenbachtal zurück nach Weißenbach. Teilweise<br />

sehr steil, bei Regen wird von dieser Tour abgeraten.<br />

29


7. Weißenbach – gaichtkapelle – Birkental – Rauth<br />

a) wie 6., jedoch bei der Abzweigung zur Fengge rechts auf dem breiten<br />

Fahrweg weiter und gerade dem Weg folgend ins Birkental. Am<br />

linken Weißenbach-Ufer dem Pfad folgend bis zum Örtchen Rauth,<br />

weiter zum Gaichtpass und zurück nach Weißenbach. Ca. 4 ½ Std.<br />

b) bei der Abzweigung Fengge rechts auf dem Fahrweg weiter. Kurz<br />

nach der Steigung beim „grünen Boden“ links dem Markierungsschild<br />

folgend zum Fahlenbachtal und nach Weißenbach zurück. Ca. 2 ½ Std.<br />

c) Vom Birkental aus über die Gappenfeldalm zur Landsberger Hütte<br />

aufsteigen. Abstieg zum Vilsalpsee. Ca. 8 Std. bis Vilsalpsee.<br />

8. Weißenbach – gaichtpasswanderung<br />

Zur Gaichtkapelle und weiter auf der alten Gaichtpassstraße, am<br />

Weißenbach-Stausee vorbei zum neuen Gaichtpass und wieder zurück<br />

nach Weißenbach. Nach der Einmündung alter/neuer Gaichtpass<br />

können Sie zum Örtchen Gaicht aufsteigen. Gehzeit ca. 2 Std.<br />

9. Schwarzhanskarspitze, 2.228 m, 6 bis 7 Std.<br />

Von Weißenbach aus über den Lech Richtung Bergle. Am Fuße der Weißenbacher<br />

Scharte (Hinweisschilder) Einstieg zum Hallander. Vorbei an<br />

einer verfallenen Alpe zum Schartenjoch (1.897m) und weiter zur<br />

Schwarzhanskarspitze. Abstieg übers Älpele nach Forchach. Von hier<br />

mit dem Postautobus oder zu Fuß nach Weißenbach zurück.<br />

10. Vils – Vilser alm, 1.228 m, ca. 1 ½ Std.<br />

Die Vilser Alm ist Ausgangspunkt zahlreicher Bergwanderungen, z. B.<br />

auf den Rossberg, Große und Kleine Schlicke, Kegel, Luskopf und in<br />

die Tannheimer Berge.<br />

11. Vils – Salober alm – Zirmengrat – Falkenstein (ca. 5 Stunden)<br />

Vom Stadtplatz Vils an der Pfarrkirche vorbei ins Untertor, über die<br />

Vilsbrücke, halblinks am Sägewerk vorbei, den Ritterweg entlang<br />

bis zur Beschilderung „Salober Alm“. Rechts auf schmalem Waldweg<br />

über die Schlosswiese, und auf ansteigendem Waldweg zur<br />

Salober Alm. Von dort auf dem schmalen Fußweg hinauf zum Höhe-<br />

punkt des Zirmengrates auf 1.292 m und teilweise am Grat entlang<br />

bis zum Falkenstein. Abstieg über die „Mariengrotte“ nach Pfronten<br />

zum Bahnhof Pfronten-Steinach oder über den Zirmenweg<br />

zurück nach Vils.<br />

12. thaneller, 2343 m<br />

Höchste Erhebung des Talkessels von <strong>Reutte</strong>, formschöne Dolomitpyramide<br />

mit herrlicher Aussicht in das Alpenvorland und in die<br />

Bergwelt der Nordtiroler Kalkalpen, bei guter Sicht in die Gletscher<br />

der Ötztaler Alpen.<br />

aufstiege:<br />

a) Von Berwang aus auf markiertem, nach Durchschreitung des Rainwaldes<br />

sonnigem Steig über den Südkamm in 3 ½ Std. auf den Gipfel.<br />

Keine Schwierigkeiten im Gelände, auch für Kinder mit Ausdauer möglich.<br />

b) Nur für geübte Bergsteiger zu empfehlen ist der durchs Thanellerkar<br />

führende, markierte Riezler-Steig, dessen Aufstieg vor Heiterwang<br />

beim zweiten Bahndurchlass – Station Thanellerkar – beginnt.<br />

30<br />

Weitere Angaben zu Bergwanderungen finden Sie in unserem „Wanderatlas“<br />

und der „Wander- und Radwanderkarte“ erhältlich in<br />

allen Büros und <strong>Info</strong>rmationsstellen der Naturparkregion <strong>Reutte</strong>.<br />

NORDIC-WaLKINg<br />

9-Strecken für Ihre Fitness<br />

Schon früh hat die Naturparkregion <strong>Reutte</strong> die Bedeutung des Nordic-Walking<br />

erkannt und stellt ihren Gästen im Sommer und Winter<br />

verschiedene Strecken zur Verfügung. Nordic-Walking ist ein Ganzkörpertraining<br />

mit Dehn- und Kräftigungsübungen. Durch richtiges<br />

Nordic-Walking verbessert sich die körperliche Fitness und das<br />

Herz-Kreislauf-System, Gewicht wird reduziert. Auch der Oberkörper<br />

wird durch den gezielten Einsatz der Stöcke gekräftigt, Gelenke werden<br />

entlastet und die Beweglichkeit im Schulter- und Nackenbereich<br />

nimmt zu.<br />

1. Hahnenkamm-High-parcour (3,5 km)<br />

Zu erreichen mit den <strong>Reutte</strong>ner Seilbahnen. Ausgangspunkt Berg-<br />

restaurant Hahnenkamm, Tour für Fortgeschrittene, nur im Sommer<br />

begehbar.<br />

2. panorama Walking 1 (6,2 km)<br />

Ausgangspunkt in Wängle beim Sportplatz oder in Holz, Tour für Forgeschrittene,<br />

im Sommer und Winter begehbar, ebenso Lauf- oder<br />

Wanderstrecke.<br />

3. panorama Walking 2 (5,5 km)<br />

Ausgangspunkt in Wängle beim Sportplatz oder in Holz, Tour für Fortgeschrittene,<br />

nur im Sommer begehbar.<br />

4. Moosbichl-Strecke (5 km)<br />

Ausgangspunkt in Wängle beim Sportplatz, Tour für Anfänger, nur im<br />

Sommer begehbar.<br />

5. Lechufer trail (4,8 km)<br />

Ausgangspunkt unterhalb der Lechaschauer Brücke (Kirche), Tour<br />

für Anfänger, Sommer und Winter begehbar.<br />

6. panorama Hill Walking (5,6 km)<br />

Ausgangspunkt in Wängle beim Sportplatz oder in Holz, Tour für Fortgeschrittene,<br />

nur im Sommer begehbar.<br />

7. „Nordic Hill Walking Höfen“<br />

Ausgangspunkt beim Parkplatz der <strong>Reutte</strong>ner Seilbahnen, Strecke<br />

3,7 km Hillwalking. Tour für sportliche Walker - Aufstieg über den<br />

Höhenweg, Abstieg über den Wanderweg Hahnenkamm, nur im<br />

Sommer begehbar.<br />

8. „Lechufertrail Höfen“<br />

Ausgangspunkt in Höfen beim Sportplatz, Strecke 5 km, flache Strecke<br />

für Anfänger, nur im Sommer begehbar - auch Laufstrecke.<br />

31


9. „Höfen Runde“<br />

Ausgangspunkt in Höfen beim Sportplatz, Strecke 7,2 km, Tour für<br />

Fortgeschrittene mit leichten Steigungen, nur im Sommer begehbar<br />

- auch Laufstrecke.<br />

unsere tipps: Aufwärmen vor Beginn und Abkühlen bzw. Dehnen<br />

bei Beendigung der Tour. Nicht zu vergessen ist das Walken mit der<br />

richtigen Herzfrequenz. Es wird das Tragen eines Herz-Frequenz-<br />

Messers empfohlen. Aufwärmübungen, Walk-Techniken und Dehnübungen,<br />

sowie Richtwerttabellen für Ihre Herzfrequenz können Sie<br />

den Tafeln an jedem Ausgangspunkt für unsere Touren entnehmen.<br />

LauFStRECKEN<br />

Ausgangspunkt für alle Laufstrecken ist die Riedener Brücke in<br />

Weissenbach.<br />

a Bergle 8,5 km<br />

B Lechufer 12,5 km<br />

C Rotlech 10,5 km<br />

unsere Lauftipps: Ca. 10 Minuten langsam warmlaufen. Anfangs<br />

kurze Strecken wählen. Viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Langsames<br />

Auslaufen soll dem Körper Zeit zum regenerieren geben. Dehnen<br />

wichtig!<br />

Eine Übersichtskarte der Nordic-Walking und Laufstrecken in der<br />

Naturparkregion <strong>Reutte</strong> erhalten Sie in allen Büros und <strong>Info</strong>rmationsstellen<br />

der Naturparkregion <strong>Reutte</strong>.<br />

RaDtOuREN für die ganze Familie<br />

Bitte * nehmen Sie Rücksicht auf Wanderer, lassen Sie<br />

Fußgängern immer Vorrang!<br />

* nehmen Sie Rücksicht auf die Natur und fahren<br />

Sie nicht abseits der Wege!<br />

* schließen Sie Weidegitter!<br />

* hinterlassen Sie keine abfälle!<br />

* fahren Sie abwärts mit kontrollierter geschwindigkeit<br />

und auf Sicht, besonders bei Kurven!<br />

* fahren Sie bei Dunkelheit nicht ohne Licht!<br />

* schützen Sie Ihren Kopf durch einen Helm!<br />

Durch den Klausenwald<br />

Gesamtlänge: 16 km<br />

Schwierigkeit: leicht<br />

Höhenunterschied: 200 m<br />

32<br />

tiefster Punkt: <strong>Reutte</strong> 850 m<br />

höchster Punkt: im Klausenwald 1030 m<br />

Fahrzeit: ca. 1 Stunde 30 Minuten.<br />

Einkehren: Gasthof Kreuz, Rieden; Landgasthof Klause.<br />

Kurzbeschreibung: Leichte Tour dem Lech entlang nach Rieden.<br />

Dort beginnt beim Riedener See die Auffahrt in den Klausenwald.<br />

Anschließend ein Stück eben durch den Klausenwald und Abfahrt<br />

über den Forstweg zur alten Klause. Nun folgt eine kurze, aber etwas<br />

steilere Abfahrt über die Katzenmühle zur Waldrast und von dort radelt<br />

man zurück nach <strong>Reutte</strong><br />

Dem Lech entlang zur Forchacher Hängebrücke<br />

Gesamtlänge: 28 km<br />

Schwierigkeit: leicht<br />

Höhenunterschied ca. 110 m<br />

tiefster Punkt: <strong>Reutte</strong> 850 m<br />

höchster Punkt: Hängebrücke 910 m<br />

Fahrzeit: ca. 2 Stunden.<br />

Einkehren: in jedem Dorf abseits der Route zahlreiche<br />

Gasthäuser<br />

Kurzbeschreibung: Leichte Tour mit keinen größeren Anstiegen,<br />

immer entlang dem letzten großen „Wildfluss“ Lech. Auf Schotterstraßen<br />

am linken Lechufer leicht aufwärts. Vor der Weißenbacher<br />

Brücke hält man sich wieder links und gelangt auf Forstwegen in<br />

Richtung Forchach. Bei der Johannesbrücke kann man die Tour abkürzen<br />

oder sonst am gleichen Lechufer weiterfahren bis man zur<br />

Hängebrücke gelangt. Diese überquert man nun und radelt entlang<br />

dem anderen Ufer zurück (oder links weiter bis Vorderhornbach).<br />

Nach überqueren der Lechtalbundesstraße führt ein asphaltierten<br />

Radweg durch die Flussauen zurück nach <strong>Reutte</strong>.<br />

Vilstalrunde<br />

Gesamtlänge: 63 km<br />

Schwierigkeit: mittel<br />

Höhenunterschied: 500 m<br />

tiefster Punkt: <strong>Reutte</strong> 850 m<br />

höchster Punkt: Nesselwängle 1140 m<br />

Fahrzeit: 3 Stunden 45 Minuten.<br />

Einkehren: zahlreiche Gasthäuser im Tannheimer Tal<br />

Kurzbeschreibung: Relativ lange, aber nicht allzu schwierige<br />

Rundtour, zum Teil entlang dem Flüsschen Vils. Mit etwas geschickter<br />

Routenführung kann man fast die ganze Strecke abseits der Straße<br />

fahren (auf Markierung achten). Den Gaichtpass kann man auf der<br />

für Mountainbiker renovierten, alten Straße befahren!<br />

Weitere Anregungen zu Radtouren finden Sie in unserem „Rad- &<br />

Bike-atlas“ und der „Wander- und Radwanderkarte“ erhältlich in<br />

allen Büros und <strong>Info</strong>rmationsstellen der Naturparkregion <strong>Reutte</strong>.<br />

33


MOutaINBIKEtOuREN<br />

plansee – Kuhklause – (Dürrenberg) oder umgekehrt<br />

Gesamtlänge: 30 km (33 km)<br />

Schwierigkeit: mittel / schwer!<br />

Höhenunterschied: ca. 850 m (1.150 m)<br />

tiefster Punkt: <strong>Reutte</strong> 850 m<br />

höchster Punkt: unter der Melkalpe 1200 m<br />

(Dürrenbergalm 1430 m)<br />

Fahrzeit: ca. 2 Stunden (ca. 3 Stunden)<br />

Einkehren: Hotel Forelle (Dürrenberger Alm)<br />

Kurzbeschreibung: Abwechslungsreiche Runde, die in beiden Richtungen<br />

befahren werden kann. Auf- und Abfahrten wechseln ständig ab.<br />

Konditionsstarke Bergradler können im Anschluss an die Runde von der<br />

Melk noch den Dürrenberg befahren (Hausberg der <strong>Reutte</strong>ner Mountainbiker<br />

– das wären noch zusätzlich ca. 3 km Strecke u. 300 Höhenmeter).<br />

plansee – Naidernach – griesen<br />

Gesamtlänge: 10 km<br />

Schwierigkeit: leicht / mittel<br />

Höhenunterschied: ca. 150 m<br />

tiefster Punkt: Grenzstation Griesen 930 m<br />

höchster Punkt: Plansee 975 m<br />

Fahrzeit: ca. 1 Stunde<br />

Einkehren: Hotel Forelle<br />

Kurzbeschreibung: Wunderschöner Radweg nach Naidernach (3<br />

Wasserquellen!), von hier Weiterfahrt auf bayerischer Seite entlang<br />

eines herrlichen Gebirgsbaches zur Grenzstation Griesen möglich.<br />

Hier Anschlussmöglichkeit zum überregionalen Radweg Zwischentoren-Loisachtal.<br />

Musau – ins Raintal<br />

Gesamtlänge: 9 km<br />

Schwierigkeit: mittel<br />

Höhenunterschied: ca. 710 m<br />

tiefster Punkt: Musau/Bärenfalle 830 m<br />

höchster Punkt: Füssener Hütte 1540 m<br />

Fahrzeit: ca. 2 Stunden 15 Minuten<br />

Einkehren: Bärenfalle, Musauer Alm, Otto-Mayr-Hütte,<br />

Füssener Hütte<br />

Kurzbeschreibung: Forstweg durch das Raintal. Mittelschwierige<br />

Strecke mit kurzen, steileren Anstiegen zur Almwirtschaft Musauer<br />

Alm und Otto-Mayr-Hütte bzw. Füssener Hütte.<br />

Weitere Anregungen zu Mountainbiketouren finden Sie in unserem<br />

„Rad- & Bike-atlas“ und der „Wander- und Radwanderkarte“<br />

erhältlich in allen Büros und <strong>Info</strong>rmationsstellen der Naturpark region<br />

<strong>Reutte</strong>.<br />

34<br />

WaNDERuNgEN IM WINtER<br />

1. <strong>Reutte</strong> – Stegerberg-Rundweg, 2 Std.<br />

Von <strong>Reutte</strong> nach Breitenwang, vorbei an der Pfarrkirche, etwas weiter<br />

rechts in die Gipsmühlstraße zum Wanderweg Stegerberg bis<br />

Mühl und weiter zur Planseestraße – Gasthof Waldhof – zurück nach<br />

Breitenwang.<br />

2. <strong>Reutte</strong> – urisee – Mösle – pflach – Rundweg, 2 ½ Std.<br />

Von <strong>Reutte</strong> nach Mühl zum Hotel Urisee zum Wanderweg oberhalb<br />

der Umfahrungsstraße in die Felder von Pflach. Nach der Straßenunterführung<br />

weiter zur Füssener Straße, die Hauptstraße querend<br />

gelangt man in Pflach auf die Alte Straße, dieser folgt man Richtung<br />

<strong>Reutte</strong> durch den Lüßweg bis zur Augasse in die Allgäuer Straße und<br />

wieder nach <strong>Reutte</strong>.<br />

Die verkürzte Route führt am Archbach entlang nach Pflach (nach<br />

Überqueren des Archbaches vor dem Schießstand links abzweigen).<br />

3. pinswang – Fürstenweg – Schlösser Neuschwanstein und<br />

Hohenschwangau, 2 Std.<br />

Vom Gutshof zum Schluxen in Pinswang über den Fürstenweg dem<br />

Alpsee entlang zu den Bayerischen Königsschlössern.<br />

4. Ehenbichl – Rieden, 1 ½ Std.<br />

a) Vom Parkplatz Waldrast auf geräumtem Wanderweg (Lech damm)<br />

nach Rieden.<br />

b) Vom Parkplatz Waldrast auf geräumtem Wanderweg rund um den<br />

Sintwag ¾ Std<br />

5. Wängle – Frauensee, 1 ½ Std.<br />

Von Niederwängle, Restaurant Fredy, in Richtung Lech aschau bis zur<br />

Ottilienkapelle. Bei der Kapelle links auf geräumten Forstweg zum<br />

Frauensee.<br />

6. Wängle – Lechaschau – Höfen – Rundweg, 2 Std.<br />

Vom Gemeindeplatz Wängle zur Ottilienkapelle, weiter nach Hinterbichl.<br />

Nach der Massagepraxis rechts zum Lechdamm, entlang des<br />

Lechuferweges weiter durch Lech aschau nach Höfen und über Holz<br />

und Winkl zurück nach Wängle.<br />

7. Weißenbach – Schwarzwassertal, 2 Std.<br />

Vom Schwimmbad in Weißenbach auf dem Trailweg bis zur Johannesbrücke.<br />

Rechts neben der Brücke auf geräumten Forstweg ins<br />

Schwarzwassertal zur Hängebrücke und hinüber nach Forchach<br />

oder weiter bis zum Jagdhaus.<br />

8. Dürrenberg alm, 1.434 m, 2 Std.<br />

Von <strong>Reutte</strong>, Hotel Urisee, auf gekennzeichneten Weg zur Dürrenberger<br />

Alm. Öffnungszeiten und Ruhetage der Hütten finden Sie in unserer<br />

Gästezeitung.<br />

35


9. Salober alm, 1.120 m, ½ Std.<br />

Vom nördlichen Ufer des Alatsees auf geräumten Forstweg zur sonnig<br />

gelegenen Salober Alm. Öffnungszeiten und Ruhetage der Hütten<br />

finden Sie in unserer Gästezeitung.<br />

10. Vilser alpe, 1.226m, 1 Std.<br />

Vom westlichen Ortsausgang von Vils halblinks zur Kühbachbrücke<br />

am Waldrand. Weiter auf geräumten Weg vorbei am Alpstrudel-Wasserfall<br />

durch das Kühbachtal zur Vilser Alpe. Öffnungszeiten und<br />

Ruhetage der Hütten finden Sie in unserer Gästezeitung.<br />

Weitere Anregungen für Wanderungen im Winter finden Sie in unserem<br />

„Winteratlas“ und in der Karte „Loipen und Winterwanderwege“<br />

erhältlich in allen Büros und <strong>Info</strong>rmationstellen der Naturparkregion<br />

<strong>Reutte</strong>.<br />

auSFLÜgE KuLtuR<br />

Im Lechtal<br />

Stanzach<br />

Sehenswert die 1660 erbaute Pfarrkirche St. Michael. In Stanzach<br />

links abzweigen nach Namlos und Kelmen mit sehenswertem Altar<br />

in der renovierten Kapelle. Zurück über Rinnen und Berwang nach<br />

<strong>Reutte</strong>.<br />

Elbigenalp<br />

Pfarrkirche Elbigenalp im Lechtal, Schnitzschule Elbigenalp<br />

Älteste Seelsorgstation im Lechtal und eine der sehenswertesten<br />

Kirchen im Außerfern. Die jetzige St. Nikolaus Kirche wurde 1664 bis<br />

1674 mit flacher Holzdecke erbaut, 1774 ein Deckengewölbe gemauert,<br />

von 1881 bis 1884 und von 1966 bis 1969 restauriert. 1776<br />

malte der bekannte Barockmaler Johann Jakob Zeiller. Tabernakel,<br />

Engel, Strahlenkranz und Deckenleuchter entstanden in den heimischen<br />

Schnitzwerkstätten. Reste der ersten Pfarrkirche sind der<br />

gotische Turm und an dessen Innenseite ein Fresko sowie der Taufstein<br />

aus dem Mittelalter.<br />

Bemerkenswert ist die Friedhofskapelle zum hl. Martin, ein rechteckiger,<br />

zweigeschossiger Karner. Er enthält im Obergeschoss Reste<br />

gotischer Fresken (Magdalenen-Zyklus), eine wertvolle Kreuzigungsgruppe<br />

und einen eindrucksvollen Totentanz des heimischen<br />

Künstlers Anton Falger. Das Untergeschoss diente als Beinhaus.<br />

Schnitzschule: In vier Klassen werden die Schüler in der Holzschnitzkunst,<br />

bei Begabung bis zur Meisterprüfung ausgebildet. Der Besuch<br />

der Ausstellungs-Verkaufsräume ist zu empfehlen.<br />

36<br />

Bach<br />

Expositurkirche Hl. Josef in Oberstockach. Äußerlich schlich te Dorfkirche<br />

mit sehenswerten Fresken im Inneren. Hochaltarbild von Johann<br />

Jakob Zeiller.<br />

Holzgau<br />

Reich an Fassadenmalereien mit Anleihen aus der Schloss architektur<br />

und Kirchenmalerei aus der Zeit um 1800, als die Holzgauer durch<br />

ihre rege Handelstätigkeit und als Saisonarbeiter (Maurer und Stukkateure)<br />

in <strong>Deutsch</strong>land, Holland und der Schweiz wohlhabend geworden<br />

waren. Die bis zum Kreuzgiebel gemauerten Häuser – damals<br />

eine Seltenheit – zeugen vom Reichtum der Besitzer.<br />

Heimatmuseum.<br />

Im Zwischentoren<br />

Heiterwang<br />

Dorfkirche „Unsere liebe Frau Maria Himmelfahrt“, ursprünglich gotisch,<br />

später barockisiert mit Rokokoaltar, Deckengemälde von Anton<br />

Josef Walch um 1750.<br />

Bichlbach<br />

Zunftkirche Hl. Josef. Einzige Zunftkirche Österreichs, war Zunftkirche<br />

der Außer ferner Maurer, Steinhauer und Zimmerleute, wurde<br />

nach dem Plan des schwäbischen Barockmeisters Jakob Herkommer<br />

unter dem späteren Stadtbaumeister von Prag, Hafenegger, aus<br />

dem Tannheimer Tal errichtet. Die Kirche galt als Barockjuwel, verfiel<br />

allerdings nach Auflösung der Zünfte und Einführung der Gewerbefreiheit.<br />

Aufgrund mehrerer Aufrufe und Aktionen wurde die Zunftkirche<br />

1973/74 gründlich renoviert und stellt heute ein einmaliges<br />

Kulturgut dar. – Seit Mai 2006 gibt es auch ein Zunftmuseum in Bichlbach.<br />

Berwang<br />

Pfarrkirche Berwang. Sehenswert ist der holzgeschnitzte Altar mit<br />

der Darstellung des letzten Abendmahles. Johannes Obleiter schuf<br />

im Jahre 1945 dieses großartige Schnitzwerk.<br />

Lermoos<br />

Pfarrkirche St. Katharina. Barocker Zentralbau (1753) mit Deckengemälde<br />

und Barockkrypta.<br />

Ehrwald<br />

Sehenswert die Pfarrkirche „Maria Heimsuchung“ und die Annenkapelle<br />

(1729 – 34), das Ludwig Ganghofer Haus und das Wohnhaus<br />

und die Grabstätte von Clemens Krauss.<br />

Biberwier<br />

Hier wurde bis 1938 Bergbau auf Bleiglanz und Zinkblende betrieben.<br />

Sehenswert die Pfarrkirche und die Pestkapelle „auf der Geißel“<br />

als Erinnerung an das Pestjahr 1611.<br />

37


Im Tannheimertal<br />

Rauth<br />

Dreifaltigkeitskapelle mit spätgotischer Magnusstatue und Rokokostukkaturen.<br />

Nesselwängle<br />

Pfarrkirche „Unserer lieben Frau Maria Himmelfahrt“ aus 1712 fiel<br />

einem Großbrand zum Opfer und wurde 1885 erneuert.<br />

grän<br />

Sehenswerte Barockkirche „Zum heiligen Wendelin“ mit Deckengemälde<br />

von Franz Anton Zeiller, die Verehrung des heilgen Lammes<br />

darstellend.<br />

tannheim<br />

In Tannheim, dem Hauptort des Tales prächtige Kirche „Zum heiligen<br />

Nikolaus“, eine der größten Landkirchen mit reicher Stukkaturarbeit<br />

von Georg Pflauder und Deckengemälde „Abendmahl“ von Josef<br />

Keller um 1800.<br />

Schattwald<br />

Pfarrkirchhaus aus 1893 mit neuromanischer Ausstattung. In der<br />

angrenzenden Ortschaft Wies die 1860 überarbeitete Kirche mit<br />

einem Lattengewölbe und Darstellung des „Totentanzes“ von A. Falger<br />

in der Eingangshalle.<br />

Zöblen<br />

In Zöblen geht die heute erhaltene Kirche auf die Pestzeit 1630 zurück<br />

und wurde im 17. Jhdt. zur Kirche mit nazarenischer Ausstattung<br />

erweitert. Deckenfresken von J. Kärle.<br />

Im Tiroler Oberland und Landeshauptstadt Innsbruck<br />

Maria Locherboden<br />

Östlich von Mötz auf dem höchsten Punkt des Locherbodens steht<br />

die Wallfahrtskirche „Maria Locherboden“. Ein Stolleneinbruch und<br />

die glückliche Rettung der Bergknappen führten zur Errichtung eines<br />

Muttergottesbildes vor der Höhle. Nach Gebetserhörungen wurde<br />

1881 vor der Grotte eine Kapelle errichtet. Seither pilgern viele Leidende<br />

zum Gnadenbild und so wurde 1896 oberhalb der Grotte eine<br />

Marienkirche im neugotischen Stil errichtet.<br />

Stift Stams<br />

Zwischen Imst und Telfs im Oberinntal gelegen, eine der bedeutendsten<br />

Sehenswürdigkeiten in Nordtirol. Fahrzeit rund 1 ½ Std. Zisterzienserstift,<br />

gestiftet 1273 von Elisabeth, der Gemahlin Meinhards II. von Tirol,<br />

zur Erinnerung an den Hinrichtungstod ihres Sohnes Konradin, dem<br />

38<br />

letzten Staufenkaiser. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts Begräbnisstätte<br />

der Tiroler Landesfürsten, größte Barockkirche Tirols, Stukkaturen der<br />

Wessobrunner Schule, Fresken von J. G. Wolker. Stiftsgebäude barockisiert<br />

mit Bernhardsaal, Fürstenzimmer und Kreuzgang.<br />

Heute sind im Stift mehrere Schulen untergebracht, darunter das<br />

einzige Schigymnasium in Österreich.<br />

Landeshauptstadt Innsbruck<br />

Neben den vielen weltbekannten Sehenswürdigkeiten sei auf den Besuch<br />

des Landesmuseums Ferdinandeum, des Tiroler Volkskunstmuseums<br />

und des Naturkundlichen Museums im ehemaligen Zeughaus Kaiser<br />

Maximilians I. hingewiesen. Sie bieten einen umfassenden Einblick in die<br />

Kultur, Kunst, Natur und das Volkstum Tirols. Den Sportfreunden bietet<br />

sich der Besuch der olympischen Kampfstätten an. Europas höchstgelegener<br />

Zoo, der Alpenzoo Innsbruck, versteht sich als Erlebnis-, Bildungs-,<br />

Forschungs- und Naturschutzzoo und ist ganzjährig geöffnet.<br />

... und bei unseren Nachbarn:<br />

1. Stadt Füssen (12 km)<br />

Historisch interessante Altstadt. Benediktinerkloster (barocker Bau<br />

von Johann Jakob Herkommer), das 1802 säkularisiert wurde und<br />

seit 1909 als Rathaus dient.<br />

2. Bayerische Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau<br />

(15 km)<br />

Besichtigung nur im Rahmen einer Führung (ca. 35 Minuten möglich)<br />

Schloss Hohenschwangau<br />

1.4 – 30.9. von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />

1.10. – 31.3. von 10.00 bis 16.00 Uhr<br />

am 24.12. geschlossen<br />

Schloss Neuschwanstein<br />

1.4 – 30.9. von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />

1.10. – 31.3. von 10.00 bis 16.00 Uhr<br />

am 1.1., 24., 25., 31.12. geschlossen<br />

Schloss Linderhof (30 km)<br />

Besichtigung nur im Rahmen einer Führung (Sommer ca. 2 Std.,<br />

Winter ca. 45 Minuten) möglich<br />

1.4. bis Mitte Oktober von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />

Mitte Oktober bis 31.3. von 10.00 bis 16.00 Uhr<br />

am 1.1., 24., 25., 31.12. und Faschingsdienstag geschlossen<br />

Kloster Ettal<br />

Berühmte Barockkirche, Benediktinerabtei (gegründet 1330)<br />

Oberammergau (40 km)<br />

Reich an kunstvollen alten, bemalten Bürgerhäusern aus dem 18.<br />

und 19. Jahrhundert. Passionsspiel – Leidensgeschichte Christi, be-<br />

39


ginnend mit dem Einzug in Jerusalem und endend mit der Auferstehung<br />

und Verklärung – seit 1634 in jedem vollen Zehnerjahr. Pfarrkirche<br />

„St. Peter und Paul“ (Rokoko), errichtet 1736 – 41.<br />

abtei Steingaden (30 km)<br />

Ehemaliges Prämonstratenserkloster, 1147 gegründet. Romanische<br />

Basilika im alpenländischen Grundriss, außen noch in der ursprünglichen,<br />

wuchtigen romanischen Gestalt erhalten.<br />

Wieskirche (35 km)<br />

Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland. 1745 – 54 durch Dominikus<br />

Zimmermann erbaut. Eine der schönsten Rokokokirchen<br />

<strong>Deutsch</strong> lands.<br />

Die romanische Basilika von altenstadt bei Schongau (50 km)<br />

Klare, monumentale Gliederung des Außenbaus. Besonders bemerkenswert<br />

ist die Kreuzigungsgruppe der „Große Gott von Altenstadt“,<br />

um 1200. Reste eines frühgotischen Freskenzyklus. Taufstein um<br />

1200. Beachtenswertes Marienbildnis um 1330.<br />

Schongau (50 km)<br />

Gut erhaltene Altstadt auf einem Hügel neben dem Lech mit vollständig<br />

erhaltener Stadtmauer mit Türmen und Wehrgängen. Stadtpfarrkirche<br />

Mariä Himmelfahrt mit barockem Chor (Mitte 17. Jhd.) des<br />

Dominikus Zimmermann.<br />

auSFLÜgE NatuR<br />

plansee – der zweitgrößte See tirols<br />

Der fjordähnliche, farblich zwischen hellem Moosgrün und dunklem<br />

Schwarzblaugrün wechselnde See, von den Wäldern des Zwiesel-<br />

und Zwerchenberges, der Spießwand und des Tauern umrahmt,<br />

kann in zehn Minuten erreicht werden. Der Plansee, verbunden mit<br />

dem Heiterwanger See, zählt zu den saubersten Seen Tirols. In seiner<br />

wärmsten Zeit erreicht er zwischen 17 und 21°, in besonders<br />

heißen Sommern 22 bis 23°. Außer der während der Sommermonate<br />

verkehrenden Planseeschiffahrt ist seit Jahren keinem Motorboot erlaubt,<br />

die Ruhe des Sees zu stören. Seehöhe: 976 m. Fläche: 285 ha.<br />

Länge 6,3 km. Breite 1,2 km. Maximiale Tiefe: 76,5 m.<br />

Sie können den See in etwa 3 ½ bis 4 Stunden umwandern. Bequemere<br />

nehmen das Schiff.<br />

Lechtaler alpen & Dreipässefahrt<br />

<strong>Reutte</strong> – Lermoos – Fernpass (1.210m) – Nassereith – Imst – Landeck<br />

– St. Anton am Arlberg – Arlbergpass (1.793m) – Flexenpass<br />

(1.773 m) – Zürs – Lech – Warth – Steeg – <strong>Reutte</strong> (ca. 200 km). Bei<br />

der Dreipässefahrt werden die Lechtaler Alpen zur Gänze umfahren,<br />

dementsprechend auch eine reiche Abwechslung in den großartigen<br />

Hochgebirgsbildern. Auf dieser Fahrt werden auch die bekannten<br />

Wintersportorte St. Anton, Lech und Zürs berührt.<br />

40<br />

Hahntennjoch<br />

Tonnagebeschränkung 14 t, Fahrverbot für KFZ mit Wohnwagenanhänger.<br />

Wintersperre.<br />

<strong>Reutte</strong> – Stanzach – Elmen – Bschlabs/Boden/Pfafflar – Hahntennjoch<br />

(1.903 m) – Imst – Fernpass – <strong>Reutte</strong> (ca. 110 km) Unterwegs empfiehlt<br />

sich ein Besuch der barocken Wallfahrtskirche „Maria Schnee“<br />

in Bschlabs, der St. Josefs Kirche in Boden. Sehenswert Pfafflar mit<br />

seinen alten Holzhäusern, ohne Säge und Metallteile gebaut.<br />

Stanzach – Namlos/Fallerschein – Berwang<br />

<strong>Reutte</strong> – Stanzach – zwischen Stanzach und Namlos lohnender Spaziergang<br />

in das Almdorf Fallerschein (ca. 1 Stunde) mit seinen<br />

Blockhütten. Fallerschein ist das Weide- und Bergheugebiet von<br />

Stanzach. Dieses „Sommerdorf“ war früher ganzjährig bewohnt. Im<br />

Sommer wird eine Sennerei betrieben – Namlos – Kelmen – Rinnen<br />

(höchstgelegene Brauerei!) – Berwang – <strong>Reutte</strong> (ca. 55 km)<br />

tannheimer alpen – Vilsalpsee<br />

<strong>Reutte</strong> – Weißenbach – Gaichtpass – Tannheimertal (ca. 20 km).<br />

Reizvolles Hochtal mit Haldensee und dem, in einem Naturschutzgebiet<br />

gelegenen, Vilsalpsee. Die Straße zum Vilsalpsee ist in der Zeit<br />

von 10.00 bis 17.00 Uhr für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Buspendelverkehr<br />

oder zu Fuß ca. 1 Stunde.<br />

Ehrwalder Becken – Zugspitzbahn<br />

auf der B179 Richtung Innsbruck bis Lermoos – Ehrwald (ca. 25 km).<br />

Das Ehrwalder Becken mit dem wuchtigen Wettersteinmassiv bietet<br />

eines der großartigsten Landschaftsbilder in den Alpen. In steter Erinnerung<br />

bleibt eine Fahrt mit der Tiroler Zugspitzbahn auf den Gipfel der<br />

Zugspitze (höchster Berg <strong>Deutsch</strong>lands, 2.962 m), von dem aus sich ein<br />

grandioser Blick auf die Gipfel und Gletscher der Alpen anbietet.<br />

Silvretta-Hochalpenstraße – Stauseen, Kraftwerke<br />

<strong>Reutte</strong> – Warth – Flexenpass – Stuben – durch das Klostertal nach<br />

Bludenz (Bundesland Vorarlberg). Hier Abzweigung ins Montafontal<br />

und Auffahrt zur Silvretta Hochalpenstraße (Stausee, 2.036m, Wintersperre,<br />

Mautgebühr!) – Bieler Höhe – durch das Paznauntal nach<br />

Landeck und zurück nach <strong>Reutte</strong>. (ca. 270 km).<br />

Ötztal – gletscherfahrt – timmelsjoch<br />

<strong>Reutte</strong> – Fernpass – Imst – Ötztal (ca.110 km). Von Sölden oder<br />

Obergurgl aus besteht die Möglichkeit, mit Seilbahnen in die Gletscherregionen<br />

zu gelangen.<br />

Über das Timmelsjoch (2.509m, Wintersperre, Mautgebühr!) Grenzübertritt<br />

nach Meran/Italien (ca. 400 km).<br />

41


Wir laden Sie ein zu einem Spaziergang<br />

durch das historische <strong>Reutte</strong><br />

Beginnen Sie Ihren Rundgang bei unserem Büro, dem tourismusverband<br />

<strong>Reutte</strong> (Untermarkt 34) – wir begleiten Sie auf Ihrem Spaziergang<br />

durch unseren schönen Heimatort mit Hinweisen, die wir dem<br />

Buch „<strong>Reutte</strong> – 500 Jahre Markt 1489 – 1989“ entnommen haben.<br />

Beim Durchwandern der Parkanlage im Untermarkt entdecken Sie<br />

einen gusseisernen, mit dekorativen Elementen geschmückten<br />

Brunnen aus dem Jahre 1907. Es ist einer von vielen historischen<br />

Brunnen, die heute das Ortsbild von <strong>Reutte</strong> bereichern und anlässlich<br />

der 500-Jahr-Feier des Marktes restauriert und an ihrem ursprünglichen<br />

Standort wieder aufgestellt wurden.<br />

Nach wenigen Metern erreichen Sie das Hotel gasthaus „Zum<br />

Mohren“ – Untermarkt 26.<br />

Der Gasthof „Zum Mohren“ zählt zu den alteingesessenen Gasthäusern<br />

von <strong>Reutte</strong>. Im Jahre 1765 wurde in den Ratsprotokollen erstmals<br />

der Besitzer, Joseph Wagner „Bestandswirt zum Mohrenkopf“,<br />

erwähnt. Im Laufe der Zeit wechselten zwar die Namen der Gastwirtsfamilien,<br />

der Name der Gaststätte aber blieb unverändert. Das<br />

ursprüngliche Gasthausschild befindet sich heute in unserem Heimatmuseum<br />

„Grünes Haus“ (Untermarkt 25).<br />

Anschließend steht das „tauscher-Haus“ – Untermarkt 24.<br />

Das sogenannte „Tauscher-Haus“ stammt aus dem 18. Jahrhundert.<br />

Das Fresko der „Immakulata“ (Mariendarstellung) unter dem Giebel<br />

des Hauses ist um 1780 zu datieren und dürfte dem bekannten <strong>Reutte</strong>ner<br />

Barockmaler Johann Jakob Zeiller zugeschrieben werden.<br />

Das Bürgerhaus wurde nach seinem ehemaligen Besitzer, dem Kaufmann<br />

und Bürgermeister von <strong>Reutte</strong>, Karl Ludwig Tauscher (1827 –<br />

1897), benannt. Seit 1930 befindet sich das Gebäude im Besitz der<br />

Marktgemeinde <strong>Reutte</strong>.<br />

Schräg gegenüber befindet sich der neu angelegte „Zeiller-platz“<br />

– eine angenehme Ruhezone inmitten des Untermarktes – der von<br />

den historischen Gebäuden des ehemaligen „unteren Salzstadels“,<br />

dem „Zeiller-Haus“ und „Grabherr-Haus“ umgeben ist.<br />

„unterer Salzstadel“ – Untermarkt 31.<br />

Im heutigen Geschäfts- und Wohnhaus befand sich bis zum Ende<br />

des 18. Jahrhunderts der „untere Salzstadel“. Er wurde bald nach<br />

der schriftlichen Genehmigung Herzog Sigismunds aus dem Jahre<br />

1471 zur Errichtung einer Salzniederlage in Unterreutte aus Holz erbaut;<br />

im Jahre 1712 erfolgte ein Neubau aus Stein. Für die Lagerung<br />

der Salzfässer musste an den Besitzer, die Pfarre Breitenwang, eine<br />

Abgabe geleistet werden. Als der Salzhandel stagnierte, wurde der<br />

„untere Salzstadel“ in den Jahren von 1778 – 1841 als Zollamt („Dogana-Stadel“)<br />

für den Warenverkehr von und nach Füssen benützt.<br />

Seither befindet sich das baulich unveränderte Haus mit seinem<br />

charakteristischen Walmdach in Privatbesitz.<br />

42<br />

„Zeiller-Haus“ – Untergsteig 1.<br />

Das „ Zeiller-Haus“ oder das „Schöne Haus“ blieb von den <strong>Reutte</strong>ner<br />

Großbränden in den Jahren 1703 und 1704 verschont. An der Südseite<br />

des Gebäudes befinden sich noch Freskenfragmente, die um<br />

1600 zu datieren sind. Die Fassadenmalereien an den drei anderen<br />

Seiten des Hauses – hervorzuheben sind besonders die Fresken an<br />

der Giebelseite – sind um 1776 entstanden und stammen von dem<br />

Barockmaler Johann Jakob Zeiller (1708 – 1783). Sein Vater und erster<br />

Lehrer, Paul Zeiller (1658 – 1738), hatte dieses Haus von Vater<br />

Christoph als Erbe erhalten. Paul Zeiller, der als Begründer der Außerferner<br />

Malerschule gelten kann und auch seinen Neffen, Franz<br />

Anton Zeiller (1716 – 1794), unterrichtete, hatte hier seine Malerwerkstätte.<br />

Sein berühmter Sohn Johann Jakob wurde in diesem<br />

Haus geboren.<br />

„grabherr-Haus“ – Untermarkt 29.<br />

Zu der ehemaligen Gaststätte „Zur güldenen Rosen“ (Untermarkt 29)<br />

gehörte weiters noch der „Turm“ (Untermarkt 27) und das „Zeiller-<br />

Haus“. Bereits im 15. Jahrhundert zählte das gesamte Anwesen zum<br />

Besitz der alteingesessenen <strong>Reutte</strong>ner Familie Klainhanns. In der 2.<br />

Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde es von dem reichen <strong>Reutte</strong>ner<br />

Bürger und Salzfaktor Christoph Zeiller erworben und blieb für einige<br />

Generationen im Besitz der Zeiller-Familie. Ein Brand im Jahre<br />

1704 zerstörte die Gastwirtschaft völlig. Der Bau in seiner heutigen<br />

Form wurde im Jahre 1737 fertiggestellt und diente noch bis zum<br />

Beginn der bayerischen Regierungszeit als Gastwirts- und Herbergsbetrieb.<br />

In den Jahren von 1806 – 1814 befand sich das „Königlich<br />

Bayerische Rentamt“ (Finanzamt) in dem Gebäude. Nach dem Ende<br />

der Bayernherrschaft war das Haus im Besitz der Kaufleute Grabherr,<br />

Senetin und Hösle. Die Fassadenbemalung mit den reich gestalteten<br />

Scheinarchitekturportalrahmen stammt aus der Zeit um<br />

1800. An der Längsfront des Hauses, am mittleren Fenster, deuten<br />

ein Medaillon mit einer Rose und eine Speiseplatte, die von zwei<br />

Putti gehalten wird, noch auf die Gaststätte „Zur güldenen Rosen“<br />

hin.<br />

Am Ende der Längsseite des „Grabherr-Hauses“ befindet sich der<br />

„turm“ – Untermarkt 27.<br />

Der „Turm“ ist wohl das älteste erhaltene Bauwerk von <strong>Reutte</strong>. Die<br />

Räumlichkeiten im ersten Stock dienten reisenden Persönlichkeiten<br />

als Übernachtungsquartier. Auch Kaiser Friedrich III., der Vater Maximilians<br />

I., dürfte sich im Jahre 1488 als Durchreisender hier aufgehalten<br />

haben.<br />

Beim Weitergehen kommen Sie zum „grünen Haus“ – Untermarkt 25.<br />

Das „Grüne Haus“ dürfte aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />

stammen, wie jüngst entdeckte Renaissancemalereien im 2. Stock<br />

des Hauses belegen. Als Inhaber nachweisbar sind um die Mitte des<br />

18. Jahrhunderts die begüterten Schwestern von Strelle. Wohl in ih-<br />

43


em Auftrag führte Johann Jakob Zeiller im Jahre 1779 die Fassadendekorationen<br />

auf grünem Grund durch. Unter dem Giebel, um<br />

das mittlere Fenster, ist die Darstellung der „Hl. Dreifaltigkeit“ symmetrisch<br />

auf Wolken gruppiert. Architekturmalereien wie das<br />

Scheinportal, Säulen an den Ecken, Gesimse und Hermenpilaster an<br />

den kartuschenbekrönten Fenstern schmücken das Haus. Wohl um<br />

1800 entstanden die schmiedeeisernen Fensterkörbe im Rokokostil.<br />

In den Jahren von 1821 bis 1918 war das Bürgerhaus im Besitz der<br />

Postmeister-Familie Angerer (den Inhabern des ehemals nebenliegenden<br />

Großgasthofes „Zur Post“).<br />

Die Marktgemeinde <strong>Reutte</strong> erwarb das Haus 1986 aus Privatbesitz.<br />

Für die Tiroler Landesausstellung im Jahre 1989, die anläßlich der<br />

500-Jahr-Feier der Markterhebung in <strong>Reutte</strong> stattfand, wurde das<br />

Haus grundlegend renoviert. Für die hervorragende Revitalisierung<br />

wurde das Gebäude mit dem internationalen „Europa-Nostra-Verdienstdiplom“<br />

ausgezeichnet. Seit 1990 ist das <strong>Reutte</strong>ner Heimatmuseum<br />

in den Räumlichkeiten untergebracht. Neben den freigelegten<br />

Renaissancemalereien und den exquisiten Stuckdecken, um<br />

1720/30 datiert, bietet das Museum einen interessanten Einblick in<br />

die künstlerische und handwerkliche Entwicklung des Außerferns.<br />

Ein Besuch ist empfehlenswert!<br />

Schräg gegenüber steht die „Rose“ – Untermarkt 16.<br />

Der ehemalige Brauereigasthof „Zur goldenen Rose“ soll seinen Namen<br />

um 1800 von der Gaststätte „Zur güldenen Rosen“ übernommen<br />

haben, als diese ihren Gastbetrieb einstellte. Der Überlieferung<br />

nach ließ Johann Ammann im Jahre 1724 über einer alten gotischen<br />

Bausubstanz das stattliche Mittelflurhaus errichten. Sein Sohn, der<br />

wohlhabende Gastwirt Jakob Mang Ammann, verlegte im Jahre<br />

1774 die Brauerei seines in der Nachbarschaft stehenden Gasthauses<br />

„Goldenes Kreuz“ (Untermarkt 18) in einen Anbau der „Goldenen<br />

Rose“.<br />

Noch auf derselben Straßenseite befindet sich am Ende des Untermarktes<br />

der „goldene Hirsch“ – Mühlerstraße 1.<br />

Der in der Nähe des Marktplatzes gelegene Gasthof „Zum goldenen<br />

Hirschen“ zählt zu den ältesten Gasthäusern von <strong>Reutte</strong>. Im Jahre<br />

1615 erwarb Christoph Zeiller, Vater des Barockmalers Paul Zeiller,<br />

die Weinwirtschaft für seine große Familie. Das Gasthaus blieb über<br />

ein Jahrhundert im Besitz der angesehenen Zeiller-Familie und<br />

wechselte dann zur Familie Geisenhof, der schließlich 1782 das<br />

„Bräustattrecht“ zuerkannt wurde. Der Brauereibetrieb wurde bis<br />

1906 fortgesetzt, allerdings hatte der Brauereigasthof in der Zwischenzeit<br />

die Familie gewechselt.<br />

Schräg links gegenüber der Hauptverkehrsstraße sehen Sie eines<br />

der schönsten Häuser von <strong>Reutte</strong>, das „Dengel-Haus“ – Obermarkt 3.<br />

Das Dengel-Haus wurde im Jahre 1704 von dem „Handelsfactor“<br />

Johann Ammann in großzügiger Weise erbaut. Das Marmorwappen<br />

des Handelsunternehmers befindet sich über dem Eingangsportal.<br />

44<br />

Bis 1780 blieb das Haus im Besitz der reichen <strong>Reutte</strong>ner Unternehmerfamilie<br />

Ammann, die das Gebäude als Geschäftshaus und<br />

Gastwirtschaft „Zum schwarzen Bären“ nutzten. Auch die nachfolgenden<br />

Inhaber, die Familie Strelle von Löwenberg und Strahlenburg,<br />

waren hier als Großunternehmer, Bierbrauer und Wirte tätig.<br />

Der Wohlstand der Familie zeigt sich besonders eindrucksvoll in der<br />

von ihnen in Auftrag gegebenen Fassadengestaltung des Ansitzes<br />

um 1800. Die Malereien im damals modernen Empirestil umrahmen<br />

die Fenster und heben sich geschmackvoll vom grünen Untergrund<br />

ab. Hervorragend gearbeitete Rokoko-Fensterkörbe mit vielen Details<br />

schmücken die Giebelseite des Hauses. Die meisterhaften<br />

Kunstschmiedearbeiten – sie zählen zu den schönsten dieser Art im<br />

Außerfern – werden dem Ehrwalder Meister Johann Franz Guem<br />

zugeschrieben. Das Haus war bis 1821 im Besitz der Familie Strelle<br />

und wechselte anschließend öfters den Besitzer. Im Jahre 1920<br />

erbte Dr. Ignaz Philipp Dengel, ein Außerferner Gelehrter und Heimatforscher,<br />

das heute nach ihm benannte Haus. Anlässlich der<br />

durchgeführten Renovierungsarbeiten ließ Dengel an dem Erker an<br />

der Nordseite des Hauses sein Wappen anbringen. Ein Spruch des<br />

Tiroler Mundartdichters Bruder Willram nimmt auf die Renovierung<br />

Bezug.<br />

Gemäß einer testamentarischen Verfügung Professor Dengels kam<br />

das Haus im Jahre 1955 in den Besitz der Marktgemeinde <strong>Reutte</strong> mit<br />

der Auflage, es für soziale und kulturelle Zwecke zu verwenden. Das<br />

wurde von der Marktgemeinde mit der Einrichtung der sogenannten<br />

„Dengel-Galerie“ in den alten Gewölben des Erdgeschosses erfüllt,<br />

wo regelmäßig Ausstellungen stattfinden.<br />

Unmittelbar vor dem „Dengel-Haus“ ist das Markt-gemeindeamt<br />

– Obermarkt 1.<br />

Das Gebäude des Marktgemeindeamtes steht auf geschichtsträchtigem<br />

Boden. Bereits im Jahre 1491 errichtete die Bürgerschaft von<br />

<strong>Reutte</strong> auf diesem Grund ein Korn- und Rathaus, das in folgender Zeit<br />

laufend ausgebaut und vergrößert wurde. Das Erdgeschoss des<br />

Hauses wurde zur Lagerung des Kornes für die wöchentlichen Markttage,<br />

als Handelsplatz bei Schlechtwetter, als Versammlungsraum und<br />

sogar als „Wahllokal“ bei der ursprünglich jährlichen Bürgermeisterwahl<br />

verwendet. Im Obergeschoss befand sich ab dem 18. Jahrhundert<br />

ein Archivraum für die Urkunden und Schriften der Gemeinde.<br />

Weiters war ein Sitzungszimmer für den Rat, ein Kanzleiraum für den<br />

Ratsschreiber sowie eine eigene Amtsstube für den Bürgermeister<br />

vorhanden. Aber erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts verlor das<br />

Haus seine vorrangige Funktion als Kornlager und Handelsplatz und<br />

ist seither ausschließlich Sitz der Gemeindeverwaltung.<br />

Im 15. und 16. Jahrhundert wurde vor dem Haus im Freien öfters ein<br />

Gerichtstag abgehalten. Von seinem Richtstuhl („Dingstuhl“) aus<br />

sprach der Richter von Ehrenberg dabei das Recht. Auch die Wochen-<br />

und Jahrmärkte fanden rund um das Kornhaus statt. Das Bild<br />

45


dieses Marktplatzes wurde von einem großen Lindenbaum dominiert,<br />

der angeblich aus der Zeit der Markterhebung im Jahre 1489<br />

stammt. Nicht zuletzt wegen seiner Größe und seines Alters musste<br />

der Baum 1947 gefällt werden. Anlässlich der 500-Jahr-Feier der<br />

Markterhebung wurde an gleicher Stelle wieder ein junger Baum<br />

inmitten des Straßenverkehrs gepflanzt.<br />

Die „Nagelsäule“ steht seit 1917 an der Südwestecke des Marktgemeindeamtes<br />

und dokumentiert die große Hilfsbereitschaft der Einheimischen<br />

während der Not des Ersten Weltkriegs. Bei der Spende<br />

eines Geldbetrages für Kriegerwitwen und -waisen des Bezirkes<br />

wurde ein Nagel in die Holzsäule geschlagen.<br />

Anschließend ist die Bezirkshauptmannschaft – Obermarkt 7.<br />

In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute Joseph Carl Falger<br />

(1704 – 1777) hier für vornehme Reisende den Gasthof „Zur Gemse“.<br />

Zu den Gästen zählten Kaiser Joseph II. sowie Papst Pius VI., der<br />

auf seiner Durchreise im Jahre 1782 vom Balkon des Hauses der<br />

Bevölkerung seinen Segen erteilte. Ein Denkmal an der Fassade der<br />

heutigen Bezirkshauptmannschaft erinnert an dieses Ereignis.<br />

Vis-a-vis steht das Bezirksgericht – Obermarkt 2.<br />

Bereits um 1600 wurde das heute schmucklose Haus mit steilem<br />

Satteldach als Ansitz „Ehrenheim“ der begüterten Edlen von Klainhanns<br />

erwähnt. Es zählte damals zu den wenigen Steinbauten von<br />

<strong>Reutte</strong> und beherrschte durch seine Höhe zusammen mit der angrenzenden<br />

St. Anna Kirche das Marktbild. Das Haus wurde bald<br />

nach 1600 von dem späteren Pfleger von Ehrenberg, Burkart Layman<br />

zu Liebenau, erworben. Er verlegte 1606 die Pflegschaft vom<br />

Schloss Ehrenberg nach „Ehrenheim“, wenig später kam auch das<br />

Amt des Richters vom Schloss in dieses Gebäude. Von 1854 bis 1938<br />

waren Bezirkshauptmannschaft und Gericht hier gemeinsam untergebracht.<br />

Seit 1938 befinden sich in den Räumlichkeiten des alten<br />

„Ehrenheim“ das Bezirksgericht und Gendarmeriekommando.<br />

Anschließend führt Sie der neugestaltete Kirchenplatz mit einem<br />

Brunnen aus dem Jahre 1874 zum Franziskanerkloster mit der<br />

pfarrkirche St. anna.<br />

Am 15. März 1628 legten der Tiroler Landesfürst Erzherzog Leopold<br />

V. und seine Gemahlin Claudia von Medici in <strong>Reutte</strong> den Grundstein<br />

für das Franziskanerkloster. Die bereits bestehende, der Hl. Mutter<br />

Anna geweihte Kapelle oder Kirche wurde mit dem Kloster verbunden,<br />

das die Franziskaner bereits im Jahre 1631 beziehen konnten.<br />

Pfarr- und Klosterkirche St. Anna.<br />

Die Baugestalt der heutigen Kirche stammt aus der Zeit nach dem<br />

Brand im Jahre 1703. Bei der Feuerkatastrophe des Jahres 1846<br />

wurde die barocke Einrichtung der Kirche zerstört. Im Zuge der letzten<br />

großen Kirchenrenovierung in den Jahren von 1964 bis 1967<br />

entfernte man die neuklassizistische Ausstattung des 19. Jahrhunderts.<br />

Der nüchterne Kirchenraum wird heute von wenigen, dafür<br />

aber umso wertvolleren Kunstwerken geschmückt: von beiden Brän-<br />

46<br />

den verschont blieb die spätgotische Figurengruppe der „Anna selbdritt“,<br />

die der bedeutende Allgäuer Bildhauer Jörg Lederer um<br />

1510/15 anfertigte. Die kostbare Schnitzarbeit befindet sich in erhöhter<br />

Lage an der Stirnwand des Chorraumes, umgeben von einem<br />

in jüngster Zeit angefertigten Strahlenkranz. Über dem rechten Seitenaltar<br />

hängt das Gemälde mit der Darstellung des „Hl. Antonius<br />

von Padua als Fürbitter für Gefangene und Kranke“. Es stammt von<br />

dem <strong>Reutte</strong>ner Paul Zeiller und ist mit 1707 datiert. Besonders hinzuweisen<br />

ist außerdem auf die um 1725 entstandene „Kreuzigungsgruppe<br />

mit Maria und Johannes“ am linken Seitenaltar, die dem<br />

bedeutenden Barockbildhauer Anton Sturm (1690 – 1757) zugeschrieben<br />

wird. (Weitere Hinweise finden Sie in dem in der Kirche<br />

aufliegenden Kunstführer.)<br />

Entlang der Klostermauer erinnern drei alte Kastanienbäume noch<br />

an die Arbeit des <strong>Reutte</strong>ner Verschönerungsvereines um die Jahrhundertwende.<br />

Sehenswert ist auf der anderen Seite der Straße besonders das<br />

„Lumper-Haus“ – Obermarkt 25.<br />

An das um 1500 erbaute Haus der landesfürstlichen Jäger erinnert<br />

heute nur noch das kleine Bild eines Armbrustschützen an der Nordfassade.<br />

Das Haus fiel bei der großen Brandkatastrophe im Jahre<br />

1703 dem Feuer zum Opfer und wurde 1710 wieder aufgebaut. Das<br />

Medaillon mit der Darstellung eines Brautwerbers über den Hauseingang<br />

weist auf die Hochzeit des Christian Carl Lumper, Sohn eines<br />

Anwalts aus dem oberen Lechtal, und der Maria Anna Jäger, Tochter<br />

eines <strong>Reutte</strong>ner Handelsmannes und Ratsbürgers, im Jahre 1782<br />

hin. Die Väter des Brautpaares hatten das Haus aus diesem Anlass<br />

für ihre Kinder erworben. Seither befindet sich das Anwesen in ununterbrochener<br />

Folge im Besitz der Familie Lumper.<br />

Sie spazieren durch den Obermarkt, kommen am ältesten historischen<br />

Brunnen aus dem Jahre 1820 vorbei, der vor dem Sparkassen-Gebäude<br />

steht, und erreichen den Gasthof „Zum schwarzen<br />

adler“ – Obermarkt 75.<br />

Auf dem Platz unmittelbar vor dem Gasthof „Zum schwarzen Adler“<br />

stand bis 1494 das „Tanzhaus“. Es wurde für Tanzunterhaltungen,<br />

als Versammlungsraum zur Besprechung von Gemeindeangelegenheiten<br />

und als Gerichtsstätte benützt. Anschließend befand sich bis<br />

in das Jahr 1766 an dieser Stelle der „bürgerliche Guetstadel“ (auch<br />

„Pallhaus“ genannt), der als Lagerplatz für die durch <strong>Reutte</strong> beförderten<br />

Handelswaren diente.<br />

Der Gasthof „Zum schwarzen Adler“ aus dem 18. Jahrhundert beeindruckt<br />

besonders durch seine Fassadenmalerei, die Josef Anton<br />

Köpfle (1757 – 1843), ein Johann Jakob Zeiller-Schüler, um 1800<br />

ausführte. Unter dem Giebel sieht man die Auferstehung Christi.<br />

Klassizistische Scheinarchitekturmalereien – wie Säulen und Pilaster,<br />

Empirevasen, Blatt- und Tuchfestons – umrahmen das Portal<br />

und die Fenster. Hinzuweisen ist auch auf das kunstvoll angefertigte<br />

47


Korbgitter über dem Hauseingang.<br />

Machen Sie einen kleinen Abstecher vom Gasthof „Zum schwarzen<br />

Adler“ nach rechts zum ältesten Ortsteil <strong>Reutte</strong>s, der „Kög“. Nach<br />

wenigen Schritten erreichen Sie die Florianskapelle.<br />

Der Überlieferung zufolge soll nach der großen Feuerkatastrophe<br />

von 1703 eine Kapelle zu Ehren des Hl. Florian errichtet worden sein.<br />

Die Florianskapelle in ihrer heutigen Gestalt wurde nachweislich um<br />

1760 erbaut. Das Fresko des Hl. Florian am Fassadengiebel sowie<br />

die Deckengemälde im Inneren der Kirche aus dem Jahre 1951<br />

stammen von dem Innsbrucker Maler Franz Seelos. Der <strong>Reutte</strong>ner<br />

Maler Johann Christoph Haas (1753 – 1829), ein Schüler von Franz<br />

Anton Zeiller, schuf wohl um 1780 das Altarbild „Hl. Florian schützt<br />

den Markt <strong>Reutte</strong>“. Zur Ausstattung der kürzlich restaurierten Kapelle<br />

gehört weiters die Statue einer „Maria dolorosa“ sowie die Figur<br />

des sogenannten „Wiesheilands“ (Christus an der Geißelsäule).<br />

Nach Ihrer Rückkehr in den Obermark t kommen Sie zur „Krone“ –<br />

Obermarkt 46.<br />

In dem großen Mittelflurhaus aus dem 17. Jahrhundert befindet sich<br />

heute noch der Gasthof „Zur goldenen Krone“, zu dem ehemals eine<br />

eigene Brauerei gehörte. Bei dem damaligen Kronenwirt Paul<br />

<strong>Deutsch</strong> übernachtete vom 28. zum 29. Juli 1777 Kaiser Joseph II.<br />

Über dem Portal weisen die Darstellung einer sechsspännigen Kutsche<br />

und ein erklärender Text auf dieses Ereignis hin.<br />

Am Ende des Obermarktes biegen Sie links ab in die Kaiser-Lothar-<br />

Straße und erreichen nach einigen Minuten den Ort Breitenwang, in<br />

dem Kaiser Lothar III. am 4. Dezember 1137 auf dem Rückweg seines<br />

Italienkriegszuges im Beisein Heinrichs des Stolzen starb.<br />

Die Meinung, dass der Kaiser zufällig in dem Dorf Breitenwang in<br />

einer „elenden Bauernhütte“ verschied, wurde in jüngster Zeit überzeugend<br />

widerlegt. Da in Breitenwang seit 1094 nachweisbar ein<br />

welfischer Hof stand, ist zu vermuten, dass der Kaiser in der Hofanlage<br />

seines Schwiegersohnes aus welfischem Geschlecht, Heinrich<br />

des Stolzen, starb. (Eine Gedenktafel am Haus in der Dorfstraße 3<br />

weist auf den vermuteten Standort hin.)<br />

Am Ende der Kaiser-Lothar-Straße, zu Ihrer Linken, befindet sich die<br />

Breitenwanger Dekanatspfarrkirche. Es ist nicht genau festzustellen,<br />

wann die erste Kapelle oder Kirche am gegenwärtigen Standort erbaut<br />

wurde. Breitenwang ist aber bereits im 12. Jahrhundert als<br />

Zentrum der Urpfarre erwähnt.<br />

Dekanatspfarrkirche peter und paul<br />

Die Kirche in ihrer heutigen Gestalt wurde zwischen 1685 und 1691<br />

neu errichtet; der Kirchturm entstand kurze Zeit vorher. Von der reichen,<br />

im Barockstil gehaltenen Ausgestaltung des Kircheninneren<br />

sind folgende künstlerische Arbeiten besonders beachtenswert: Das<br />

Deckenfresko im Chorraum mit der Darstellung der „Schlüsselübergabe<br />

an Petrus“ aus dem Jahre 1755 stammt von Johann Jakob<br />

Zeiller. Sein Schwager, der in <strong>Reutte</strong> ansässige Maler Balthasar<br />

48<br />

Riepp (1703 – 1763), schuf das kleine Gemälde oberhalb des Hauptaltarbildes,<br />

das die „Bekehrung des Hl. Paulus“ zeigt. Das Hauptaltarblatt<br />

mit der „Verleugnung Christi durch Petrus“ malte Johann<br />

Christoph Haas um 1789/90. Von dem Lechtaler Maler Karl Selb<br />

(1760 – 1819), einem Schüler Johann Jakob Zeillers, stammen die<br />

beiden Seitenaltarbilder aus dem Jahre 1809, das „Martyrium des<br />

Hl. Sebastian“ und die „Hl. Familie“ darstellend. Wolfram Köberl aus<br />

Innsbruck malte im Jahre 1975 die barocknachempfundenen Langhausfresken.<br />

Dargestellt werden die beiden Kirchenpatronatsheiligen<br />

Petrus und Paulus, wie sie die Menschheit auf dem Weg zu Gott<br />

begleiten. (Beachten Sie dazu die in der Kirche aufliegende Beschreibung.)<br />

„auferstehungskapelle“, früher „totenkapelle“<br />

An den Kirchturm angebaut ist die sogenannte „Auferstehungskapelle“,<br />

die bereits um 1680 bestand und im Jahre 1724 vergrößert<br />

wurde. Stundenglas, Kreuz und Kerzenleuchter am Giebelaufsatz<br />

weisen auf die Funktion des Gotteshauses als Toten- bzw. Auferstehungskapelle<br />

hin. Von Bedeutung sind die im Inneren der Kapelle in<br />

Stuck ausgeführten Totentanzdarstellungen, die von den Stukkateuren<br />

Nikolaus Kaufmann und Thomas Seiz in den Jahren zwischen<br />

1724 und 1726 angefertigt wurden. Der Freskenschmuck, wohl um<br />

1725 entstanden, stammt von Paul Zeiller. Zur Einrichtung gehören<br />

weiters die um 1730 datierten Skulpturen des Bildhauers Anton<br />

Sturm, der in den Jahren um 1725/30 vor allem für das Benediktinerkloster<br />

St. Mang in Füssen arbeitete.<br />

Friedhof<br />

An der Südwand der Dekanatspfarrkirche, im Bereich des älteren<br />

Friedhofs, sind zwei aus dem 16. Jahrhundert stammende Grabplatten<br />

der Familie Klainhanns mit ihrem Familienwappen zu sehen.<br />

Am Ende der östlichen Friedhofsarkaden steht die Grabstätte des im<br />

Jahre 1628 verstorbenen Ehepaares Christoph Zeiller und seiner<br />

Frau Barbara, geb. Hössing. Auf der Gedenktafel wird in der Mitte<br />

Jesus als Kinderfreund dargestellt, das kniende Stifter-Elternpaar<br />

mit seinen zahlreichen Kindern ist im schmalen Sockelfeld zu sehen.<br />

Die Namenspatrone der Verstorbenen und zwei Schrifttafeln mit ihren<br />

Lebensdaten flankieren zu beiden Seiten das Mittelbild. Im aufgesetzten<br />

Segmentbogen befindet sich das Familienwappen der<br />

Zeiller und Höß.<br />

Im Friedhof beachtenswert sind weiters die Grabkreuze – hervorzuheben<br />

ist besonders ein doppelseitig angefertigtes Rokokoschmiedeeisenkreuz<br />

um 1760 (Grab Köpfle).<br />

Von der Dekanatspfarrkirche Breitenwang führt der Weg die Planseestraße<br />

entlang noch zur Rochuskapelle, die auf die beiden Pestheiligen<br />

Rochus und Sebastian geweiht ist. Aufgrund des Patroziniums<br />

kann angenommen werden, dass die Kapelle in der Pestzeit<br />

(1611 und 1635) errichtet wurde. Ein urkundlicher Beleg über die<br />

genaue Entstehungszeit fehlt aber. Möglicherweise ist die über dem<br />

49


Eingang sichtbare Zahl 1526 mit der Errichtung in Verbindung zu<br />

bringen. In den Jahren 1953 – 1954 gestaltete man das Kirchlein in<br />

eine Kriegergedächtniskapelle um. Das Sgraffito mit Darstellung der<br />

Kreuzigung an der Außenfassade und das Fresko am Chorbogen im<br />

Inneren stammen von Professor Max Spielmann aus Innsbruck. Ruhebänke<br />

neben der Rochuskapelle laden zum Verweilen ein, bevor<br />

Sie beim Weitergehen der Planseestraße wieder das Ortszentrum<br />

von <strong>Reutte</strong> mit seinen Cafes und Geschäften erreichen.<br />

➚Ehenbichl<br />

➚Lechaschau<br />

➚Pflach


Tor zu Tirol<br />

Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />

KONtaKt<br />

Untermarkt 34, A-6600 <strong>Reutte</strong>/Tirol<br />

Telefon 0043-(0)5672-62 3 36<br />

Fax 0043-(0)5672-62 3 36-40<br />

info@reutte.com • www.reutte.com

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