Info Deutsch - Reutte
Info Deutsch - Reutte
Info Deutsch - Reutte
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Tor zu Tirol<br />
Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />
INFO<br />
DEUTSCH<br />
<strong>Reutte</strong> • Breitenwang • Ehenbichl • Höfen • Lechaschau<br />
Musau • Pflach • Pinswang • Vils • Wängle • Weißenbach
Herzlich<br />
willkommen im Bezirkshauptort <strong>Reutte</strong>!<br />
Genießen Sie Ihren<br />
Aufenthalt und erleben<br />
Sie mit uns gemeinsam<br />
eine intakte Natur verbunden<br />
mit kulturellen Leckerbissen<br />
wie Ehrenberg oder das<br />
<strong>Reutte</strong>ner Ortsbild, geprägt<br />
von seinen historischen<br />
Bürgerhäusern.<br />
Schöne Urlaubstage<br />
wünscht Ihnen<br />
Alois<br />
Oberer<br />
Bürgermeister von <strong>Reutte</strong><br />
Herausgeber und Verleger:<br />
Naturparkregion <strong>Reutte</strong>, Untermarkt 34, A-6600 <strong>Reutte</strong><br />
Für den Inhalt verantwortlich: TVB Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />
August 2011<br />
WILLKOMMEN IN DER NatuRpaRKREgION<br />
REuttE (auSSERFERN)<br />
Mit dem alten Tiroler Gruß „Grüß Gott“ heißt Sie, lieber Gast, die<br />
Naturparkregion <strong>Reutte</strong> herzlich im Außerfern willkommen und<br />
wünscht Ihnen einen angenehmen Aufenthalt, viel Sonnenschein<br />
und reiche Erholung an Körper und Seele.<br />
Das Außerfern ist die Landschaft in der Nordwestecke Tirols, mit<br />
knapp einem Zehntel der Gesamtfläche, es wird aber nur von<br />
rund fünf Prozent der Tiroler Gesamtbevölkerung besiedelt. Das<br />
Außerfern bildet den politischen Bezirk <strong>Reutte</strong> mit seinen 37<br />
Gemeinden, davon eine Stadt- und eine Marktgemeinde. Es ist<br />
sehr vielgestaltig in seinem geologischen Aufbau, bekannt wegen<br />
seiner Pflanzen- und Tiervielfalt und liegt eingebettet zwischen<br />
dem Hauptkamm der Lechtaler und der Allgäuer Alpen,<br />
dem Südrand der Ammergauer Alpen und dem Wettersteinstock,<br />
fast zur Gänze abgeschlossen vom übrigen Tirol.<br />
Das Außerfern besitzt noch eine natürliche Landschaft mit zahlreichen<br />
echten, von Umweltverschmutzung verschonten Erholungsgebieten.<br />
Die Luftreinheit ist ein besonderes Merkmal des<br />
Außerferner Erholungsraumes, sie ist nach den neuesten Messergebnissen<br />
fast durchwegs in der Güteklasse I eingestuft. Hier<br />
finden Sie unzählige Oasen der Stille und Ruhe, um auszuspannen<br />
und zu sich selbst finden zu können.<br />
Das Außerfern ist noch frei vom unpersönlichen Massentourismus,<br />
ohne dabei auf den Fortschritt der Zeit mit seinen vielen<br />
technischen Errungenschaften verzichten zu müssen. Die vielen<br />
klaren Seen, die alle frei zugänglich sind, die herrliche Bergwelt,<br />
die großen Anstrengungen der Gastronomie und der Zimmervermieter,<br />
die Seilbahnen und Liftanlagen und nicht zuletzt das<br />
gastfreundliche Wesen der Außerferner Bevölkerung sind besondere<br />
Voraussetzungen für erholsame Ferien. Dazu gesellt sich die<br />
geografisch günstige Lage des Außerferns. Im Umkreis von nur<br />
ein bis zwei Autofahrstunden liegen bekannte Kultur- und Kunststätten<br />
sowie die gewaltige Gletscherwelt der Ötztaler und Stubaier<br />
Alpen, die in Halb- oder Tagesausflügen erreichbar sind und<br />
das Urlaubserlebnis bereichern.<br />
Die folgenden Seiten sollen ein Wegweiser durch dieses schöne<br />
Fleckchen Erde, dessen Geschichte und Infrastruktur und die<br />
zahlreichen Wander- und Ausflugsmöglichkeiten sein.<br />
Wir wünschen Ihnen erholsame Urlaubstage bei uns!<br />
3<br />
Ihre Naturparkregion <strong>Reutte</strong>
INHaLt<br />
• Zweigstellen der Naturparkregion<br />
• <strong>Reutte</strong> – heute<br />
• <strong>Reutte</strong> – aus verklungenen Tagen<br />
• Die Gemeinden um <strong>Reutte</strong><br />
• Das Heimatmuseum in <strong>Reutte</strong><br />
• Ruine Ehrenberg<br />
• Außerferner Sporttreff<br />
• <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn Sommer / Winter<br />
• Vorschläge für Talwanderungen<br />
• Vorschläge für Bergwanderungen<br />
• Vorschläge für Radtouren<br />
• Ausflüge – Kultur bei uns und rund um uns<br />
• Ausflüge – Natur<br />
• Spaziergang durch das historische <strong>Reutte</strong><br />
Wir sind für Sie da:<br />
• tourismusverband Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />
Untermarkt 34, 6600 <strong>Reutte</strong>,<br />
Tel. +43 (5672) 62336, Fax + 43 (5672) 62336-40<br />
e-mail: info@reutte.com<br />
• tourismusinformation Höfen<br />
Hauptstraße 24, 6604 Höfen<br />
Tel. +43 (5672) 64937, Fax +43 (5672) 65702<br />
e-mail: hoefen@reutte.com<br />
• tourismusinformation Lechaschau<br />
Dorfstraße 10, 6600 Lechaschau,<br />
Tel. +43 (5672) 63388, Fax +43 (5672) 72250<br />
e-mail: lechaschau@reutte.com<br />
• tourismusinformation Vils<br />
Stadtplatz, 6682 Vils<br />
Tel. +43 (5677) 8229, Fax +43 (5677) 20044<br />
e-mail: vils@reutte.com<br />
• tourismusinformation Wängle<br />
Oberdorf 4, 6610 Wängle<br />
Tel.+43 (5672) 63601, Fax +43 (5672) 64226<br />
e-mail: waengle@reutte.com<br />
• tourimusinformation Weißenbach<br />
Kirchplatz 3, 6671 Weißenbach,<br />
Tel. +43 (5678) 5303, Fax +43 (5678) 5265<br />
e-mail: weissenbach@reutte.com<br />
Wir stellen uns vor:<br />
REuttE IN tIROL<br />
<strong>Reutte</strong> – heute<br />
Seit den fünfziger Jahren bis heute hat <strong>Reutte</strong> dank seiner zentralen<br />
Stellung und seiner Verkehrslage einen ungeheuren Aufschwung<br />
erlebt. Die einst vorherrschende landwirtschaftliche Struktur im<br />
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ist verschwunden.<br />
Handel, Gewerbe, Industrie, Tourismus und Verwaltung sind heute<br />
die Merkmale des Ortes. Die Marktgemeinde liegt auf 854 m Seehöhe<br />
inmitten eines weiten Talbeckens am Lech, umsäumt von Bergen.<br />
Sie zählt 6.200 Einwohner und ist der Bezirkshauptort.<br />
Ortsteile: Ammerwald, Klause, Archbach- und Tränkesiedlung.<br />
<strong>Reutte</strong> ist für das außerfern<br />
DAS VERWALTUNGSZENTRUM – es ist der Sitz aller Bezirksbehörden<br />
und Bezirksämter (Bezirkshauptmannschaft, Bezirksgericht, Bezirksschulrat,<br />
Gesundheitsamt, Wirtschaftskammer, Finanzamt, Arbeitsamt<br />
u.a.m.)<br />
DER KULTURELLE MITTELPUNKT – viele Schulen und Kindergärten,<br />
Franziskanerkloster, Heimatmuseum, modernst ausgestattetes Bezirkskrankenhaus,<br />
Apotheken, praktische Ärzte, Fach- und Zahnärzte,<br />
Rotes Kreuz, Berg- und Wasserwacht, Bergrettung, Bücherei<br />
St. Anna.<br />
DER VERKEHRSMITTELPUNKT – in <strong>Reutte</strong> treffen sich mehrere wichtige<br />
Straßen aus dem süddeutschen Raum (Ulm, Augsburg, Sonthofen)<br />
mit der Lechtaler- und der Fernpass Bundesstraße. Es ist von<br />
alters her ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt.<br />
Der Bahnhof ist Ausgangs- bzw. Endstation der berühmten Außerfern-/Mittenwaldbahn<br />
über Garmisch-Partenkirchen nach Innsbruck<br />
bzw. nach Kempten. Beide Bahnen verbinden <strong>Reutte</strong> mit dem internationalen<br />
Eisenbahnnetz.<br />
<strong>Reutte</strong> ist Ausgangspunkt für mehrere Buslinien innerhalb des Bezirkes,<br />
nach Innsbruck, Imst und nach Bayern.<br />
aus verklungenen tagen<br />
Mitunter sehr bewegt verlief die verhältnismäßig junge Geschichte<br />
der Marktgemeinde <strong>Reutte</strong>.<br />
Aus der vor- und frühgeschichtlichen Zeit gibt es keine Zeugnisse für<br />
das Bestehen von Dauersiedlungen im Außerfern. Die bis jetzt gemachten<br />
Bodenfunde lassen lediglich den Schluss zu, dass gewisse<br />
Teile des Bezirkes gelegentlich begangen wurden, sei es von Jägern<br />
oder Hirten, von Soldaten oder Händlern.<br />
4 5
Aus der Frühzeit sind lediglich drei Gewässernamen erhalten geblieben,<br />
nämlich Lech, Vils und Loisach. Zur Römerzeit gehörte das Außerfern<br />
der Provinz Rätien an, deren Hauptstadt das heutige Augsburg<br />
war. Die wichtige Fernstraße Via Claudia Augusta führte sehr<br />
wahrscheinlich durch den Raum <strong>Reutte</strong>, wenn auch ihr Verlauf noch<br />
nicht restlos geklärt ist.<br />
Die Besiedlung des Gebietes erfolgte im Hoch- und Spätmittelalter<br />
aus dem Lech-Iller-Raum heraus, und zwar auf Initiative der Welfen<br />
und ihrer Besitznachfolger, der Staufer, sowie des Bischofs von<br />
Augsburg. An die einstige Rodungstätigkeit erinnern Name und Wappen<br />
der Marktgemeinde <strong>Reutte</strong>. Der Name bedeutet „Roden des<br />
Waldes“ = Urbarmachung der Flur. Urkundlich scheint <strong>Reutte</strong> erstmals<br />
1278 als Ruthi auf. 1440 lesen wir Rythy und in der Markterhebungsurkunde<br />
vom Jahre 1489 Reutj. Der Ortsname wird noch im<br />
18. Jahrhundert als „auf´m Reitti“ (Inschrift über der Haustür des<br />
Gasthofes „Krone“) genannt.<br />
Gegen Ende des 13. Jahrhunderts ließ Graf Meinhard II. von Tirol die<br />
Grenzfestung Ehrenberg südlich von <strong>Reutte</strong> in einer Talenge und auf<br />
einem Felskegel erbauen. Die Festung Ehrenberg hatte in der Folge<br />
neben der Aufgabe einer Grenzwacht noch die Funktionen eines<br />
Verwaltungs- und Gerichtssitzes für das Außerfern zu erfüllen. Mit<br />
dem Bau der Festung wurde auch die Straße so verlegt, dass sie<br />
durch die Klause, die unmittelbar unter der Festung die Straße sperrte,<br />
nun durch <strong>Reutte</strong> über den Kniepass nach Füssen und Augsburg<br />
führte. <strong>Reutte</strong> nahm durch die unmittelbare Berührung mit dem<br />
Verkehr einen raschen Aufstieg. Es wuchs in kurzer Zeit zum wichtigsten<br />
Verkehrs- und Handelsmittelpunkt des Außerfern empor. Vom<br />
blühenden Salzhandel und Salztransport zwischen Hall in Tirol und<br />
der Bodenseegegend sowie vom augsburgisch-venezianischen<br />
Handel genoss <strong>Reutte</strong> in vollen Zügen. Niederlagsgebäude, stattliche<br />
Gasthöfe, erhöhte Zugviehhaltung, Frächterei und Handwerksbetriebe<br />
brachten den <strong>Reutte</strong>nern Wohlstand und drückten dem Ort auch<br />
äußerlich ihren Stempel auf. Der Aufschwung <strong>Reutte</strong>s kann nur kurz<br />
gestreift werden: Am 5. Juli 1489 wurde <strong>Reutte</strong> von Erzherzog Sigmund<br />
von Tirol in Ansehung „irer getreuen, geflissen und unnderthänigen<br />
Dienste“ zum Markt erhoben. 1493 verlieh der spätere Kaiser<br />
Maximilian I. den Bürgern von <strong>Reutte</strong> und Breitenwang das weite<br />
Gebiet des Ammerwaldes. Ein Jahr später bekam Reute vom selben<br />
Kaiser das Niederlagsrecht, das bedeutete, dass fremde Händler, die<br />
durch <strong>Reutte</strong> zogen, hier einige Tage der einheimischen Bevölkerung<br />
ihre Waren anbieten musste, ehe sie weiterziehen durften. Dazu<br />
mussten ein Pallhaus (Warenlager), Kornhaus und Salzstadel errichtet<br />
bzw. erweitert werden. Vor allem aber war <strong>Reutte</strong> jetzt ein wichtiger<br />
Salzumschlagplatz mit verschiedenen Rechten, die in der Folgezeit<br />
von den jeweiligen Landesfürsten immer wieder bestätigt und<br />
erweitert wurden.<br />
In Kriegszeiten hatte <strong>Reutte</strong> infolge seiner Grenznähe und günstigen<br />
Verkehrslage besonders arg durch Heere und andere fremde Eindringlinge<br />
zu leiden. Den Schmalkalden war der Markt 1546 ebenso<br />
6<br />
preisgegeben wie 1552 den Haufen des Kurfürsten von Sachsen,<br />
1632 den Schweden, 1703 und oftmals in Koalitionskriegen den<br />
Franzosen, Bayern und ihren Verbündeten. Mehrmals wurde der<br />
Markt geplündert. 1611 und 1635 holte der „Schwarze Tod“ seine<br />
Opfer, Pestkapelle und Pestfriedhof, heute Soldatenfriedhof, in<br />
Pflach und die Rochuskapelle am Weg von <strong>Reutte</strong> nach Breitenwang,<br />
heute zu einer der künstlerisch gehaltvollsten Kriegergedenkstätten<br />
Tirols umgestaltet, erinnern an die Zeiten der furchtbaren Seuche,<br />
gegen die es damals keine Hilfe gab. Feuersbrünste verwüsteten<br />
öfters das Ortsbild.<br />
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts nahte für <strong>Reutte</strong> ein vorläufiges<br />
Ende als Verkehrsort. Der 1780 in Angriff genommene Bau einer<br />
Fahrstraße über Arlberg wies dem Verkehr nach Vorarlberg und in<br />
den Bodenseeraum einen neuen, kürzeren Weg. Als gar die Eisenbahn<br />
(Bau der Arlbergbahn mit dem 10 km langen Tunnel) den<br />
Haupttransport über den Fernpass an sich zog, sank die einst so<br />
bedeutsame Fernverkehrsstraße über den Fernpass in den Rang einer<br />
Lokalverbindung ab. Hand in Hand damit verlor der Marktflecken<br />
an Bedeutung.<br />
<strong>Reutte</strong> ist aber am Rückgang des Verkehrs nicht zerbrochen. Die<br />
rührige Marktgemeinde hatte sich bereits frühzeitig auch anderen<br />
Aufgaben und Erwerbsquellen zugewandt. Schon im 16. Jahrhundert<br />
hatte der Pfleger und Richter von Ehrenberg seinen Amtssitz<br />
nach <strong>Reutte</strong> verlegt. Dadurch wurde <strong>Reutte</strong> noch mehr zum Mittelpunkt<br />
für das Außerfern in politischen und gerichtlichen Belangen.<br />
Die wirtschaftlichen Einbußen durch das Nachlassen des Frachtverkehrs<br />
versuchte <strong>Reutte</strong> auf anderen Gebieten zu ersetzen. Der<br />
reichlich vorkommende Gips wurde schon frühzeitig (16. Jahrhun-<br />
dert) abgebaut und in Mühlen verarbeitet. Er fand guten Absatz in<br />
Bayern. 1767 entstand eine Papierfabrik (1875 stillgelegt), andere<br />
Kleinbetriebe (Fischbeinerzeugung, Gerberei, Lederfabrik, Kammacherei<br />
u. a.) schufen neue Arbeitsplätze. Schließ lich fand die Textilwirtschaft<br />
1825 Eingang, 1845 die Baumwollspinnerei und 1857 die<br />
Baumwollweberei. 1901 bis 1903 entstand das gemeindeeigene<br />
Elektrizitätswerk, damals hart umstritten. Heute stellt es eines der<br />
wichtigsten Wertobjekte der Marktgemeinde dar. 1905 war die Eröffnung<br />
der Bahnlinie Kempten – Pfronten – <strong>Reutte</strong>, 1913 die von<br />
<strong>Reutte</strong> über Garmisch/Partenkirchen nach Innsbruck. 1921 wurde<br />
das heute weltbekannte Metallwerk Plansee gegründet. Siehe dazu<br />
„Breitenwang“, Seite 9.<br />
Nach den Rückschlägen der beiden Weltkriege und der wirtschaftlichen<br />
Schwäche in der Zwischenkriegszeit begann um 1950 für<br />
<strong>Reutte</strong> ein neuer Aufschwung. Die Schwerpunkte bildeten dabei Industrie,<br />
Fremdenverkehr, Handel und Gewerbe. Die Landwirtschaft<br />
sank auf ein Minimum zurück.<br />
Weniger Tatkraft entwickelte <strong>Reutte</strong> im kirchlich-religiösen Bereich.<br />
Während es sich schon vor etlichen Jahrhunderten politisch von<br />
seiner Muttergemeinde Breitenwang loslöste, trennte es sich kirchlich<br />
erst jetzt im 20. Jahrhundert, am 1. Oktober 1945, als eigenes<br />
7
Pfarrvikariat von seiner Mutterpfarre Breitenwang. Ende des 15.<br />
Jahrhunderts wurde in <strong>Reutte</strong> eine Kapelle zu Ehren der hl. Mutter<br />
Anna erbaut. 1500 wurde diese Annakapelle vergrößert und hier<br />
1518 ein Kaplan genannt. Erzherzog Leopold II. von Österreich legte<br />
1628 den Grundstein zum Franziskanerkloster, dessen Patres seit<br />
1945 auch die Pfarrechte ausüben.<br />
Die Zunahme der Bevölkerung machte 1956 den Bau einer Filialkirche<br />
in der Tränkesiedlung notwendig. Ebenso errichteten sich die<br />
Protestanten ein Gotteshaus, das 1958 als Dreieinigkeitskirche geweiht<br />
und zum Sitz des evangelischen Pfarramtes für Westtirol bestimmt<br />
worden ist.<br />
Aus <strong>Reutte</strong> stammen manch begabte Menschen. Einige davon erlangten<br />
international Ruhm und Ansehen. So ist <strong>Reutte</strong> die Heimat<br />
der berühmten Barockmalerfamilie Zeiller, deren Bedeutung sich<br />
weit über Tirol hinaus auf den süddeutschen Raum erstreckt. Ihre<br />
Hauptwerke befinden sich u. a. in den bekannten Stiften Ottobeuren,<br />
Ettal, Benediktbeuren, Altenburg.<br />
Weitere bekannte <strong>Reutte</strong>ner sind der Maler Franz Anton Leitensdorffer<br />
(1721 – 1795) und Pater Anton Maria Schyrle (1604 – 1660) Optiker,<br />
Astronom und Erfinder, seine Mondentdeckungen erhielten den<br />
Namen <strong>Reutte</strong>.<br />
Aus der Gegenwart können den bedeutenden <strong>Reutte</strong>nern zugezählt<br />
werden: Prof. Dr. Paul Schwarzkopf, Gründer des Metallwerkes Plansee<br />
und führender Forscher in der Metallurgie und Sintertechnik;<br />
Prof. Dr. Ignaz Dengel, Historiker; Prof. Dr. Otto Lutterotti, Kunsthistoriker.<br />
Nicht zu vergessen sind die großen musikalischen Leistungen der<br />
„Engelfamilie“, die nahezu die gesamte Erde durch Konzertreisen<br />
und Schallplatten mit Tiroler Volksmusik und der Naturparkregion<br />
<strong>Reutte</strong> bekannt gemacht hat.<br />
DIE gEMEINDEN uM REuttE<br />
BREItENWaNg<br />
Ortsteile: Lähn, Mühl, Neumühle, plansee<br />
Seehöhe 854 m, 1600 Einwohner<br />
Breitenwang ist die Muttergemeinde von <strong>Reutte</strong> und eine der ältesten<br />
Siedlungen, vielleicht sogar die älteste im Außerfern. Breitenwang<br />
ist Sitz des Dekans für das Dekanat Breitenwang, das zur<br />
Gänze den politischen Bezirk <strong>Reutte</strong> umfasst. Siedlungsmäßig ist<br />
Breitenwang heute mit <strong>Reutte</strong> zusammengewachsen. Urkundlich<br />
wird Breitenwang erstmals 1095 genannt anlässlich herzoglicher<br />
Hofschenkungen an schwäbische Klöster. Bereits im 12. Jahrhundert<br />
ist der Name Breitenwang in die deutsche Geschichtsschreibung<br />
eingegangen durch den Tod des <strong>Deutsch</strong>-Römischen Kaisers<br />
Lothar III. Der Kaiser befand sich mit seinem Gefolge auf der Rückreise<br />
von Italien, erkrankte in Oberitalien und verschied hier in Brei-<br />
8<br />
tenwang in einer armseligen Bauernhütte am 4. Dezember 1137,<br />
„sodass an ihm“, wie Otto von Freising schrieb, „das Elend alles<br />
Menschlichen offenbar wurde“.<br />
Um 1400 ist im Ort ein Gericht (Dingstatt) belegt. Wirtschaftlich bildete<br />
Breitenwang mit Ehenbichl, Pflach und <strong>Reutte</strong> eine Marktgenossenschaft,<br />
deren Verwaltungsführung <strong>Reutte</strong> 1507 übernahm.<br />
1409 gestattete Kaiser Maximilian I. den Gebrüdern Hoechstetter<br />
aus Augsburg das Schmieden von Kupfer und Messing mit dem<br />
Floßrecht auf dem Archbach, dem Abfluss des Plansees. Dazu erstanden<br />
sie noch die Eisenschürfrechte am Säuling, wo sie ein Eisenbergwerk<br />
betrieben. 1938 wurde Breitenwang mit <strong>Reutte</strong> zu einer<br />
Großgemeinde vereinigt, löste sich aber 1945 von <strong>Reutte</strong> los und<br />
wurde wieder eine selbständige Gemeinde. Seit 1965 führt Breitenwang<br />
ein Gemeindewappen.<br />
Eine Laune des Zufalls schenkte der Gemeinde Breitenwang und<br />
dem Talkessel vor sechs Jahrzehnten seinen größten Industriebetrieb.<br />
Auf Breitenwanger Boden entwickelte sich aus kleinen Anfängen<br />
das heute auf dem Gebiet der Metallurgie in Herstellung und<br />
Forschung in Europa führende Metallwerk Plansee. Seit 1952 finden<br />
hier alle vier Jahre die bekannten internationalen Planseeseminare<br />
statt, zu denen sich jeweils die führenden Metallurgen und Sintertechniker<br />
aus aller Welt einfinden. Der Gründer dieses bedeutenden<br />
Werkes war Prof. Dr. Paul Schwarzkopf, der in der Welt der Metallurgie<br />
zu den Pionieren und bedeutenden Forschern zählt. Sehenswert<br />
ist die St. Petrus Pfarrkirche, die, im 16. Jahrhundert erbaut, 1685<br />
bis 1691 um 8500 Gulden umgebaut worden ist, und 1974 bis 1978<br />
einer gründlichen Renovierung unterzogen wurde. Das Deckenfresko<br />
im Presbyterium malte Johann Jakob Zeiller. Das neue Deckenfresko<br />
im Langhaus schuf 1975 der akademische Maler Wolfram<br />
Köberl. Die Orgel mit schönem Rokokogehäuse stammt aus der bei<br />
der Säkularisation aufgehobenen Karmeliterkirche in Augsburg und<br />
wurde 1811 angekauft. Die Seitenkapelle, 1973 renoviert, enthält<br />
zwei Skulpturgruppen, Geburt Christi und Ölbergszene, von dem<br />
bekannten Bildhauer Anton Sturm (1716) und in der Hohlkehle in<br />
Kartuschenfeldern Symbole des Todes als Stuckreliefs (1725, Totentanz).<br />
Im Friedhof verdienen einige künsterlisch wertvolle Schmiedekreuze<br />
unsere Aufmerksamkeit.<br />
Kaiser Maximilian I. waren der Plansee und seine Wälder und Berge<br />
beliebte Fischerei- und Jagdgebiete. Der Bayernkönig Ludwig II.<br />
wollte am Plansee ein chinesisches Schloss erbauen.<br />
EHENBICHL<br />
Ortsteil: Rieden<br />
Seehöhe 864m, 700 Einwohner<br />
Das langgestreckte Dorf am Fuß des Schlossberges mit der Ruine Ehrenberg<br />
war ursprünglich eine Siedlung der Altpfarre und Marktgenossenschaft<br />
Breitenwang. Es löste sich 1833 aus der einstigen Großgemeinde<br />
und wurde politisch selbständig. Ein Fresko am Haus Nr. 18<br />
9
weist auf den ältesten Lechübergang im Raum <strong>Reutte</strong> hin, der bis 1464<br />
(Erbauung der Lechaschauer Lechbrücke) zwischen Ehenbichl und<br />
Höfen lag. Der Gemeindename findet sich erstmals 1404 in einer Urkunde<br />
und weist auf einen Familiennamen hin. Das um 1680/81 erbaute<br />
Magnuskirchlein beherbergt eine gotische Marienstatue (um 1450)<br />
und sehenswerte Kreuzwegbilder von Balthasar Riepp (1740).<br />
Der Landesfürst von Tirol besaß unterhalb der Festung Ehrenberg<br />
einen ausgedehnten Hirschgarten (Tiergarten). Daran erinnert die<br />
Hirschstange im Gemeindewappen. Ehenbichl war für einige Zeit<br />
Ländeplatz für das aus dem Lechtal auf dem Lech angeflößte Holz.<br />
Von hier wurde es mit Fuhrwerken zum Fernpass gebracht.<br />
Auf Ehenbichler Boden steht seit 1964 in sonniger Lage am Südrand<br />
des Sintwages das moderne Bezirkskrankenhaus. 1976 wurde eine<br />
Fußgängerbrücke zwischen Ehenbichl und Höfen gebaut, die u. a.<br />
eine verkürzte Fußgängerverbindung zur Talstation der <strong>Reutte</strong>ner<br />
Bergbahn darstellt.<br />
pFLaCH<br />
Ortsteile: Ober- unterletzen, Wiesbichl<br />
Seehöhe: 836 m, 1150 Einwohner<br />
Mit dem Bezirkshauptort <strong>Reutte</strong> siedlungsmäßig schon fast zur Gänze<br />
verbunden, liegt Pflach nordöstlich davon am Fuß des markanten<br />
Grenzberges, des 2047 m hohen Säulings. Es ist ein langgestrecktes<br />
Dorf, dem zu Beginn des 16. Jahrhunderts das Augsburger Handelshaus<br />
der Hoechstetter einen wirtschaftlichen Aufschwung brachte.<br />
Die Hoechstetter gründeten am Archbach ein Messinghüttenwerk,<br />
das seinerzeit der erste und bedeutendste Betrieb seiner Art in<br />
Westösterreich war. Die gotische St. Ulrichs-Kapelle aus dem Jahr<br />
1515 kündet heute noch vom Wohlstand des Hoechstetterschen<br />
Betriebes. Im sehenswerten Chorraum der Kapelle steht ein wertvoller<br />
bemalter Flügelaltar aus der Zeit Kaiser Maximilians.<br />
In Pflach baute man früher viel Flachs an. Nordwestlich des Dorfes<br />
lag am Kniepass ein Vorwerk für die Festung Ehrenberg. Die Ortsnamen<br />
Ober- und Unterletzen deuten ebenfalls auf einseitige Wehranlagen<br />
hin, die den Feind aufhalten sollten.<br />
MuSau<br />
Ortsteile: Brandstatt, Saba, Roßschläg<br />
Seehöhe: 821 m, 375 Einwohner<br />
Musau ist eine Streusiedlung, deren Ortsteile auf einer Länge von<br />
rund 4 Kilometern verteilt sind. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war<br />
die Landwirtschaft, vor allem die Viehzucht, der Haupterwerb der<br />
Dorfbewohner. Sie konnte die Lebensgrundlage aber nicht decken,<br />
sodass, wie aus allen Gegenden des Ausserfern, ein Teil der Männer<br />
und Kinder (Schwabenkinder!) gezwungen waren, den Sommer über<br />
als Gastarbeiter im Ausland ein paar Kreuzer für den Lebensunterhalt<br />
dazuzuverdienen. Außerdem wurden kleine Holzbottiche in der<br />
ehemaligen Fassfabrik Höllmühle hergestellt und dienten hauptsächlich<br />
der Verpackung von Zement. Bis 1914 baute man in kleinen<br />
10<br />
Mengen Eisenvitriol ab. Einige bemerkenswerte Bräuche haben sich<br />
bis heute gehalten. Am Spätnachmittag des Fasnachtsmontags ziehen<br />
die „Bareibuben“ unter ihrem Hauptmann mit farbenprächtigen<br />
Spitzhüten und langen Säbeln von Haus zu Haus und bitten um eine<br />
kleine Gabe (Bareien), damit sollen die Perchten und Bareien ausgetrieben<br />
werden. Am ersten Fastensonntag (Funkensonntag) findet<br />
dann das Scheibenschlagen und Hexverbrennen statt, mit dem der<br />
Winter endgültig ausgetrieben werden soll. In letzter Zeit wurden die<br />
drei Kapellen (Mariahilf, Maria-Heimsuchung und die Antoniuskapelle)<br />
restauriert und zu kleinen Schmuckstücken im Ortsbild. Ein beliebtes<br />
Ausflugsziel ist das Raintal mit den bewirtschafteten Hütten<br />
Musauer Alm, Otto-Mayr- und Füssener Hütte.<br />
pINSWaNg<br />
Ortsteile: Ober-/unterpinswang<br />
Seehöhe: 819 m, 450 Einwohner<br />
Pinswang, der Name erinnert an die mit Binsen bewachsenen Wiesen,<br />
wurde 1095 erstmals genannt. Durch seine Lage in Grenznähe<br />
und an einer einstmals wichtigen Straße über den Kniepass besaß<br />
es strategische Bedeutung, die allerdings mit dem Auflassen der Festungsanlagen<br />
am Kniepass (1782) wieder verlorenging. Auch<br />
diese „Sternschanze am Kniepass“ ein Vorposten der Festungsanlage<br />
Ehrenberg wird nach und nach wieder renoviert.<br />
Einst pilgerten viele Wallfahrer zum „Gottseligen Bruder Ulrich“,<br />
über dessen Grab sich heute die 1725 vom berühmten Barockbauer<br />
Johann Fischer aus Füssen erbaute Pfarrkirche erhebt. Ein alter<br />
Brauch wird bis heute von der Dorfjugend gepflegt: das Hexverbrennen,<br />
das einstige Symbol der Wintervertreibung, und anschließend<br />
sausen die glühenden Holzscheiben vom Scheibenbichl auf die<br />
nächtliche Flur. Am Tag der Unschuldigen Kinder ist noch der Brauch<br />
des „Holla gehn“ lebendig.<br />
Nördlich von Pinswang lag einstmals am Schwarzenberg in einer<br />
weiten Naturhöhle eine Festungsanlage, das „Schloss im Loch“ genannt.<br />
Bereits im 16. Jahrhundert war sie eine Ruine.<br />
VILS<br />
Seehöhe 828 m, 1600 Einwohner<br />
Einzige Stadt (Kleinstadt) des Bezirkes mit dörflichem Charakter, einst<br />
mit Ringmauern umgeben. Das Stadtwappen, 1327 verliehen, zeigt im<br />
goldenen Schild den schwarzen, rotbezungten Ochsenkopf der Edlen<br />
von Hohenegg, denen einstmals Vils und seine Umgebung unterstand.<br />
Vils liegt in reizvoller Landschaft, 12 km nordwestlich von <strong>Reutte</strong> an<br />
der bayrischen Grenze. Burgruine Vilsegg auf steiler Bergkuppe, urkundlich<br />
1263 im Besitz von Heinrich von Vilsegg, alte Hammerschmiede<br />
mit Wasserrad, einst weitum bekannter Lauten- und Geigenbau.<br />
Stadtpfarrkirche zur Himmelfahrt Mariens: einheitlicher Barockbau<br />
aus dem frühen 18. Jahrhundert, nach Plänen des Füssener Baumeisters<br />
Johann Jakob Herkommer erbaut. Reiche Innenausstattung<br />
mit Arbeiten von Paul Zeiller, Anton Sturm und Nikolaus Babel.<br />
11
Ausgangspunkt für prächtige Wanderungen und Bergtouren (Vilser<br />
Alm, Salober Alm, Alatsee). Reitmöglichkeit.<br />
LECHaSCHau<br />
Ortsteile: Buchenort, Weidasiedlung<br />
Seehöhe 850 m, 1950 Einwohner<br />
Die heutige Gemeinde Lechaschau, bis 1888 Lech genannt, bildete<br />
zusammen mit Wängle, Höfen, Weißenbach und Vorderhornbach seit<br />
der Besiedlung im 8. Jahrhundert durch die Alemannen bis ins 16.<br />
Jahrhundert hinein einen geschlossenen Verwaltungs-, Wirtschafts-,<br />
Gerichts- und Seelsorgeverband, das „Niedergericht Aschau“. Dieses<br />
Gebiet war bis 1609 Eigentum des Stiftes St. Mang in Füssen.<br />
Gerichtsort war Lech (Lechaschau), Pfarrort Wängle. Die bayerische<br />
Regierung löste während der Besetzung Tirols das Gericht Aschau<br />
auf und vereinigte es mit dem Gericht <strong>Reutte</strong>. Im Gemeindewappen,<br />
das die älteste Darstellung des einstigen Gerichtssiegels zeigt, lebt<br />
die Erinnerung an das Gericht Aschau weiter. Bemerkenswert ist die<br />
historische Marienglocke, die heute im Schalterraum der Zweigstelle<br />
Lechaschau der Sparkasse <strong>Reutte</strong> zu sehen ist. Sie trägt eine<br />
umlaufende Inschrift und reiche Reliefverzierungen. Sie wurde vor<br />
rund 500 Jahren (1484) in Augsburg von Stefan Wiggau gegossen.<br />
Im Turm der Heiliggeistkirche hängt eine noch ältere, die bienenkorbförmige<br />
Christusglocke aus der Zeit vor 1400.<br />
In Lechaschau gab es eine bekannte Hafnerei, Brauerei und eine Eisengießerei,<br />
in der auch Glocken gegossen und Feuerspritzen hergestellt<br />
wurden. Im 19. Jahrhundert widmeten sich einige Familien<br />
der Hinterglasmalerei und Holzschnitzerei.<br />
Auch aus Lechaschau stammen einige berühmte Persönlichkeiten,<br />
so wie der Erstbesteiger der Zugspitze (1820) Josef Anton Naus<br />
(1793 – 1871), der berühmte Bibelwissenschaftler, P. Arduin Kleinhans<br />
(1882 – 1976), ein Franziskaner und einer der größten Theologen<br />
der Neuzeit, oder der Kunstmaler Ludwig Schmid, Professor an<br />
der großherzoglichen Kunstakademie in Karlsruhe. Weitgehend unbekannt<br />
ist, dass einer der berühmtesten Maler des vorigen Jahrhunderts,<br />
Franz von Lenbach, väterlicherseits aus Lechaschau<br />
stammt. Sein Vater Franz Josef wird 1788 in Lechaschau geboren<br />
und zieht als Bauhandwerker ins Ausland. Sein Sohn ist Franz Lenbach,<br />
der am 13.9.1836 in Schrobenhausen das Licht der Welt erblickt.<br />
Ihm steht eine großartige Künstlerkarriere bevor.<br />
1995 wurde im Bereich Weida sied lung/Lüß eine neue Fußgängerbrücke<br />
errichtet.<br />
WÄNgLE<br />
Ortsteile: Hinterbichl, Niederwängle, Winkl, Holz<br />
Seehöhe: 883 m, 916 Einwohner<br />
Neben Breitenwang die älteste Siedlung im Außerfern. Die Pfarre<br />
dürfte bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen und wird in Amtsschriften<br />
bis ins 18. Jahrhundert als Pfarre Aschau bezeichnet. Wängle<br />
war für die Pfarre Aschau Sitz des Pfarrers und Standort der Pfarrkir-<br />
12<br />
che und des Friedhofs. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kam es<br />
dann zur Errichtung der ersten eigenen Seelsorgsstellen. Wängle<br />
war unter Pfarrer Johannes Reichardt von 1741 bis 1747 Sitz des<br />
Dekans für das Landkapitel Füssen. Wie in allen Orten des Bezirkes<br />
gingen auch aus Wängle viele Saisonarbeiter (hier vorwiegend als<br />
Maurer und Zimmerleute) den Sommer über ins Ausland, ebenso<br />
viele Kinder als Hirten oder Kindsmägde (Schwabenkinder!).<br />
Sehenswert ist die 1702 bis 1704 erbaute St. Martins-Pfarrkirche<br />
mit den Deckenfresken „Einsetzung des Altarsakramentes“ und<br />
„Einsammlung des Manna in der Wüste“ von Franz Anton Zeiller<br />
(1786). Die Altarblätter „St. Martin“ und „Hl. Familie“ malte 1704<br />
Paul Zeiller. Im Jahr 2004 wurde die Kirche liebevoll restauriert.<br />
Ein kleiner Teil des einst blühenden Salztransportes über den Gaichtpass<br />
durchs Tannheimer Tal in den Bodenseeraum trugen Saumtiere<br />
in der schneefreien Zeit von Wängle aus über das Tiefjoch nach<br />
Nesselwängle. Heute ist Wängle ein gesuchter Erholungsort. Wängle<br />
ist auch Heimatgemeinde des Abfahrtsweltmeisters Harti Weirather.<br />
HÖFEN<br />
Ortsteile: Hornberg, platten, graben<br />
Seehöhe: 869 m, 1252 Einwohner<br />
Höfen entwickelte sich aus einer Kleinsiedlung des einstigen Gerichtes<br />
und der Großgemeinde Aschau zur heute selbständigen politischen<br />
Gemeinde. Das Haufendorf Höfen scheint urkundlich erst<br />
1427 auf. In Platten, einem Ortsteil der Gemeinde, errichtete 1642<br />
Georg Nigg eine Haarstampfe = Flachsrösterei und -brecherei, die<br />
zur Wiege der späteren <strong>Reutte</strong>ner Textilwerke wurde. Die Flachsblüte<br />
im Gemeindewappen will an den einstigen Flachsanbau und die<br />
Flachsverarbeitung erinnern. Im 19. Jahrhundert gab es hier mehrere<br />
Ziegeleien und eine Kalkbrennerei, deren Ofen bis in die Gegenwart<br />
brannte. Bis zum Bau der Lechaschauer Lechbrücke (1464)<br />
wurde zwischen Höfen und Ehenbichl mittels einer Furt der Lech<br />
überquert. Aus Höfen stammt der Barockmaler Josef Anton Köpfle<br />
(1757 – 1843) und der Generalvikar des Bistums Augsburg Dr. Cölestin<br />
Nigg (1734 – 1809).<br />
Höfen ist an seinen Bewohnern gemessen ein langsam wachsender<br />
Ort mit dem Ziel seinen dörflichen Charakter beizubehalten. Das<br />
aktive Vereinsleben gemeinsam mit der örtlichen Lage am Fuße des<br />
Hahnenkammes bildet die Grundlage für zahlreiche Veranstaltungen<br />
mit regionalem und internationalem Charakter. Die <strong>Reutte</strong>ner Seilbahnen<br />
mit dem Firmensitz in Höfen erschließen das herrliche Schi-<br />
und Wandergebiet am Hahnenkamm. Zudem befindet sich in Höfen<br />
der einzige Flugplatz für Segel- und Motorflieger im Bezirk <strong>Reutte</strong>.<br />
WEISSENBaCH<br />
Ortsteil: gaicht<br />
Seehöhe: 887 m, 1350 Einwohner<br />
Weißenbach gehörte seit altersher zur Großpfarre „Aschau“. Dieses<br />
Gebiet soll nach einer Legende Pipin, der Frankenkönig, um 750 dem<br />
13
hl. Magnus zu einer Klostergründung in Füssen geschenkt haben.<br />
Bei Grabungsarbeiten im Bereich des Oberhofes, dem ältesten Ortsteil<br />
von Weißenbach, wurde 1948 ein menschliches Skelett gefunden.<br />
Fachleute weisen es dem 3. bis 4. Jahrhundert nach Christus<br />
zu. Erste urkundliche Nennung um 1200, im 14. Jahrhundert wurde<br />
Weißenbach bereits in 12 Höfe eingeteilt.<br />
Der große Aufschwung für den Ort setzte erst ein, nachdem 1550 die<br />
Straße über die Gacht erbaut wurde, zum Salztransport ins Allgäu und<br />
in die Bodenseegegend. Man nannte sie auch Salz- oder Hallstraße.<br />
Durch die ständig benötigten Vorspanne über den steilen Pass hinauf<br />
kamen die Weißenbacher für damalige Verhältnisse zu einem bescheidenen<br />
Wohlstand. Die Folge war, dass sich der Ort rasch vergrößerte.<br />
An diesem Gachtpass wurde 1632 eine Festigungsanlage als Vorwerk<br />
der Festung Ehrenberg errichtet. Nach ei-nem Bericht von 1694 bestand<br />
die Besatzung nur aus drei Mann. In Weißenbach wurde früher<br />
für die Leute im Lechtal der Lech mittels Floß überquert. Die Konzession<br />
dazu hatten nach altem Recht die Leute vom Eden-, Laggen- und<br />
Zittenhof. Sie ließen sich in einer Urkunde von 1751 ihr altes Recht<br />
vom Niedergericht Aschau sowie vom Pfleger von Ehrenberg neu bestätigen.<br />
Der größte Holzfangrechen im Lechtal war zwischen Weißenbach<br />
und Rieden. Die Tiroler Landesfürsten brauchten für ihre Saline<br />
in Hall Unmengen von Brennholz. Im Jahre 1776 übernahmen die Gebrüder<br />
Hirn im Auftrag der Saline in Hall die Holzschlägerung im<br />
Lechtal von 234.700 fm. Obwohl es im Dorf viele, verschiedene Handwerksberufe<br />
gab, musste doch ein Teil der Bevölkerung als Saisonarbeiter,<br />
vor allem Maurer und Stukkateure, ins benachbarte Bayern<br />
gehen. Die Frauen mussten dann allein den Sommer über die kleine<br />
Landwirtschaft versehen. Der Kinderreichtum war damals sehr groß.<br />
Sie halfen sich, indem sie die schulpflichtigen Kinder ins Allgäu<br />
schickten, als Hüterbub oder Kindermädchen. Das waren dann die sogenannten<br />
„Schwabenkinder“. Kirchlich gehörte Weißenbach zur<br />
Pfarre Wängle. Im Jahre 1635 wütete auch hier die Pest und forderte<br />
massenhaft Todesopfer. Diejenigen, die verschont geblieben waren,<br />
gelobten, als Dank dem hl. Sebastian eine kleine Kirche zu bauen.<br />
Zuerst bauten sie eine Kapelle, die 1642 noch nicht ganz vollendet war.<br />
1684 wurde Weißenbach eine Kaplanei. Erst 100 Jahre später, 1734 –<br />
1738, wurde die heutige Pfarrkirche von Baumeister Jakob Lutz aus<br />
Weißenbach erbaut. Unter Kaiser Josef II. wurde 1786 Weißenbach<br />
Lokalkuratie und erst 1891 Pfarrei.<br />
Kapellen in Weißenbach: Mariahilf Kapelle in Untergaicht, erbaut 1714<br />
und 1860 vergrößert. Die Johannes von Nepomuk Kapelle im Oberdorf,<br />
erbaut 1826. Die Lourdeskapelle, 1885 erbaut, am Dorfanfang. Die Ölbergkapelle<br />
wurde 1901 erbaut und die Wieskapelle 1974.<br />
Die Altäre in der Kirche schuf der Kunsttischler Josef Buck aus Weißenbach.<br />
Die Altarbilder malte der Kunstmaler Josef Hellweger. In<br />
beiden Seitenaltären befinden sich hl. Leiber von St. Clara und<br />
St. Wenceslaus aus den römischen Katakomben.<br />
Brauchtum: Seit Menschengedenken werden in Weißenbach am<br />
1. Fastensonntag, dem darauffolgenden Dienstag und Donnerstag,<br />
14<br />
Scheiben geschlagen. Diesen Brauch haben wahrscheinlich schon<br />
die ersten Siedler mitgebracht.<br />
Am 24. Oktober 1846 hat Kaiser Ferdinand I. in einer Urkunde den<br />
Weißenbachern das Recht verliehen, dass sie an jedem 26. September<br />
einen Markttag abhalten dürfen.<br />
DaS HEIMatMuSEuM „gRÜNES HauS“<br />
Das Heimatmuseum gibt einen guten Einblick in die kulturelle Vergangenheit<br />
des Bezirkes <strong>Reutte</strong>. Durch seine Besichtigung bekommen<br />
wir eine Vorstellung, wie die Menschen des Bezirkes in früheren<br />
Jahrhunderten gelebt haben. Neben bemalten Schränken und<br />
geschnitzten Truhen finden wir Hausrat aller Art vor. Durch alte<br />
Trachten und Kleidungsstücke wird dieses Bild ergänzt. Auch zahlreiche<br />
gewerbliche Erzeugnisse vergangener Tage sind zu sehen:<br />
keramische Erzeugnisse, alte Uhren, verzierte Kämme, die mit 1571<br />
datierten Kacheln eines alten Ofens und dergleichen. Auch an das<br />
Zunftwesen im Außerfern erinnern einige Ausstellungsstücke, der<br />
grösste Teil dieser Sammlung ist jedoch in das Zunftmuseum in<br />
Bichlbach, welches im Mai 2006 eröffnet wurde, ausgelagert.<br />
<strong>Reutte</strong> war seinerzeit auch ein wichtiges Verkehrszentrum, es lag an<br />
der Straße, auf der das Salz von Hall in die Schweiz und in weite<br />
Teile Süddeutschlands geliefert wurde. Zwei bemalte große Holz-<br />
tafeln geben über das Transportwesen dieser Zeit Aufschluss.<br />
An die Festung Ehrenberg, die auch Verwaltungs- und Gerichtssitz<br />
war, erinnern uns alte Waffen und Kanonenkugeln, die eiserne Amtskasse<br />
mit einem sehenswerten, komplizierten Schloss sowie interessante<br />
alte Ansichten (Aquarelle, Stiche) der einstmals großen<br />
Festungsanlage.<br />
Zahlreiche Ausstellungsstücke weisen darauf hin, dass im Bezirk<br />
<strong>Reutte</strong> die Kunst immer schon eine besondere Pflege erfahren hat.<br />
An das Musikschaffen früherer Tage erinnern uns einige alte Musikinstrumente,<br />
unter anderen ein Harmonium, das von dem aus Häselgehr<br />
stammenden Franziskanerpater Peter Singer gebaut wurde, als<br />
er ein zwölfjähriger Knabe war. Werke der Bildenden Kunst reichen<br />
von Gegenständen der einfachen, bäuerlichen Kunst, Kompositionen<br />
religiösen Inhalts (Klosterarbeiten) bis zu Werken einheimischer<br />
Maler, die auch im Ausland Anerkennung gefunden haben. Einen<br />
Höhepunkt des Museums stellen zweifellos die Werke von Angehörigen<br />
der in <strong>Reutte</strong> ansässig gewesenen Malerfamilie Zeiller dar. Wir<br />
finden zahlreiche Werke mit religiösen Motiven von Franz Anton<br />
Zeiller (1716 – 1794) sowie Bilder seines Vetters Johann Jakob Zeiller<br />
(1708 – 1783) und seines Vaters Paul Zeiller (1658 – 1738). Weitere<br />
Maler aus dieser Zeit, die im Bezirk <strong>Reutte</strong> lebten und von denen<br />
Bilder ausgestellt sind, sind Balthasar Riepp (1703 – 1764), Johann<br />
Christof Haas (1753 – 1829), Josef Anton Köpfle (1757 – 1843) und<br />
Karl Selb (1774 – 1819). Die barocke Fassadenmalerei am „Grünen<br />
Haus“ stammt von Johann Jakob Zeiller.<br />
15
BuRgENENSEMBLE EHRENBERg<br />
1293 BuRgRuINE EHRENBERg<br />
Ehrenberg bietet alles, was Sie von einem mittelalterlichen Schloss<br />
erwarten: wehrhafte Mauern, hohe Türme und viel Geschichte.<br />
Mit dem Bau von Ehrenberg definierte Meinhard II erstmalig die<br />
Tiroler Grenze nach Norden. Ehrenberg war mehrmals Mittelpunkt<br />
kriegerischen Ringens.<br />
1546 nahmen die protestantischen Schmalkalden die Festung ein.<br />
1552 wurde sie vom Kurfürsten Moritz von Sachsen überrumpelt.<br />
1632 machten die Schweden vor ihren Mauern Halt. 1703 fiel sie<br />
beim Spanischen Erbfolgekrieg den Bayern in die Hände.<br />
Von 1716 auf 1717 wurde Ehrenberg, dem russischen Zarewitsch<br />
Alexej, der vor seinem Vater Zar Peter dem Großen geflohen war, als<br />
Aufenthaltsort zugewiesen.<br />
1480 EHRENBERgER KLauSE<br />
Bald nach der ersten Erwähnung Ehrenbergs erfahren wir 1317 von<br />
der darunterliegenden Klause. 1480 wurde sie unter Sigmund dem<br />
Münzreichen zu einer Talsperre und Zollstation ausgebaut.<br />
1490 übernahm Kaiser Maximilian I die Regentschaft in Tirol und<br />
somit wurden auch die Klause zu einem wichtigen Teil des Reiches.<br />
Eine Marmortafel an der Nordseite erinnert daran, dass 1609<br />
Erzherzog Maximilian III. der <strong>Deutsch</strong>meister diese Klause um-<br />
und ausbauen ließ.<br />
Die Klause, im Mittelpunkt von 18 Burgen in Tirol und dem Allgäu<br />
stehend, beherbergt das Europäische Burgenmuseum.<br />
1645 FORt CLauDIa<br />
Die strategische Bedeutung des Ehrenberg gegenüber liegenden<br />
Bergrückens war schon lange bekannt.<br />
Von 1639 bis 1645 wurde unter der Tiroler Regentin Erzherzogin<br />
Claudia das Fort Claudia, das den Namen dieser Fürstin trägt, erbaut.<br />
1703 wurde das Fort Claudia von den Bayern eingenommen, die von<br />
hier aus die Besetzung von Ehrenberg einleiteten.<br />
1782 wurde die Festung aufgelassen.<br />
1741 FEStuNg aM SCHLOSSKOpF<br />
Die jüngste und zugleich mächtigste aller Anlagen ist die Festung<br />
Schlosskopf. 1733 begann man mit dem Festungsbau, der nach<br />
modernsten militärischen Erkenntnissen 1741 vollendet wurde.<br />
Nur 41 Jahre waren ihr gegönnt, bis sie 1782 wie alle anderen Bauwerke<br />
auch aufgelassen wurde. Die imposanten Reste lassen noch<br />
heute die Festung erahnen, die in ihrer Zeit als uneinnehmbar galt.<br />
16<br />
Die erfolgreiche Rekultivierung des Burgenensembles Ehrenberg<br />
ist eine Erfolgsgeschichte. Hier, wo einst Burg- und Festungsanlagen<br />
den Weg über die Alpen sperrten entstand die Völker- und Generationen<br />
verbindende Burgenwelt Ehrenberg, deren Motto lautet<br />
„Geschichte begreifen und hautnah erleben!“<br />
Im Jahr 2001 wurde der Verein Europäisches Burgenmuseum<br />
Ehrenberg gegründet mit dem Ziel, die Ruine Ehrenberg, die Festung<br />
am Schlosskopf, das Fort Claudia und speziell die Klause in ihrem<br />
Bestand zu sichern. Durch die Anstrengungen freiwilliger Helfer und<br />
gewaltige finanzielle Aufwendungen konnten bereits Teile des<br />
Burgenensembles renoviert werden, die jetzt als Museum und für<br />
Veranstaltungen aller Art genutzt werden. Besonders das Ehrenberg<br />
Historical, eine mutimediale Zeitreise durch die Geschichte von<br />
Ehrenberg, das wöchentlich im historischen Gemäuer der<br />
Veranstaltungs-Arena stattfindet, gibt interessante Einblicke in die<br />
bewegte Geschichte von Ehrenberg.<br />
auSSERFERNER SpORttREFF<br />
tENNIS – SQuaSH – SauNa – FItNESS – BILLaRD – DaRt<br />
3 Hallenplätze für Gruppen- Einzel-, Konditions- und Mentaltraining<br />
unter fachkundiger Anleitung der <strong>Reutte</strong>ner Tennisschule. 2 Squash-<br />
Boxen.<br />
Im Fitness Studio Kraft- und Kraftausdauertraining, Bodystyling, Aerobic,<br />
Wirbelsäulengymnastik unter Anteilung geprüfter Trainer.<br />
Zum Entspannen geht’s in die Sauna, zum Erfrischen ins Tennis-<br />
Stüberl. Oder vergessen Sie bei Billard und Dart Ihre Alltagssorgen!<br />
ERLEBNISaRENa HaHNENKaMM MIt<br />
BERgBaHN, aLpENBLuMENgaRtEN uND<br />
BaRFuSSWaNDERWEg<br />
Wander-, Schi- und gleitschirmfluggebiet<br />
S o m m e r<br />
Eine großräumige 8er-Einseilumlaufbahn bringt Sie von Höfen<br />
(930m) aus in zehn Minuten zur Bergstation (1742 m) auf den Hahnenkamm<br />
in das Gebiet der Höfener Alm. Dort bietet sich Ihnen ein<br />
herrlicher Rundblick über das Talbecken von <strong>Reutte</strong> und die Bergwelt<br />
der Lechtaler, Allgäuer (Tannheimer) Alpen und auf das Wettersteinmassiv<br />
mit der Zugspitze.<br />
Die Bergstation, wo Sie auch ein Bergrestaurant mit einer großen<br />
Sonnenterrasse vorfinden, ist idealer Ausgangspunkt für eine Vielzahl<br />
alpiner Bergwanderungen. Auch ältere Feriengäste und<br />
Familien mit Kindern haben hier die Möglichkeit, gefahrlos und ohne<br />
Anstrengung die schönsten Almgebiete zu begehen: die nahegele-<br />
17
genen Hochalmen (Höfener Alm, Schneetal Alm, Lechaschauer Alm<br />
und Gehrenalm) sind bequem zu erreichen. Die Übergänge ins Tannheimer<br />
Tal, zur Gimpelhütte und ins Raintal sind gerne begangene<br />
Tageswandertouren. Nur geübte Bergsteiger erklimmen die Gaicht,<br />
Gehrenspitze, Kellespitze, den Gimpel oder die Rot Flüh, um nur die<br />
bedeutendsten Klettersteige im Gebiet zu nennen.<br />
Eine Verbund-Jahreskarte, Sommersaisonkarte oder Punktekarte für<br />
Gleitschirmflieger ermöglicht das Fliegen im Gebiet Hahnenkamm,<br />
Tannheim, Bach, Pfronten und Nesselwang.<br />
In allernächster Nähe (acht Gehminuten) der Bergstation bietet der<br />
Alpenblumengarten Hahnenkamm eines der wohl schönsten Berg-<br />
erlebnisse der Tiroler Alpenregion. Als wohl einmalig darf die im<br />
Jahr 1976 von Idealisten der Bergwacht gegründete „botanische<br />
Arche Noah“ – der Alpenblumengarten auf der Höfener Alm – betrachtet<br />
werden. In einem Areal von über 1,5 Hektar in einer Höhe<br />
von 1.700 bis 1.800 m findet der Gast 600 Pflanzenarten, unter ihnen<br />
ca. 50 Gattungen sehr seltener Alpenblumen. Der Alpenblumen-<br />
garten ist ein Mekka für Blumenfreunde und Hobbyfotografen. Von<br />
Mitte Juni bis Ende September werden täglich von der Bergwacht<br />
<strong>Reutte</strong> Führungen durch den Alpenblumengarten gemacht. Dauer<br />
ca. 1,5 Stunden, bei jeder Witterung. Anmeldung am Vortag bei Albin<br />
Schreieck Tel. 05672 62615.<br />
Ob alt oder jung, die Erfahrung all dieser Bergerlebnisse und Naturschönheiten<br />
werden durch die „<strong>Reutte</strong>ner Bergbahn“ leicht gemacht!<br />
(Wandervorschläge für das Hahnenkammgebiet finden Sie<br />
unter „Bergwanderungen“)<br />
Eine weitere Attraktion ist der 1. Alpine Barfusswanderweg, der nur<br />
2 Minuten von der Bergstation der <strong>Reutte</strong>ner Seilbahnen entfernt<br />
liegt. Auf einer Weglänge von 1,2 km verleiten 18 Stationen zum Entspannen<br />
und Wohlfühlen. Gesundheit für die Barfusswanderer –<br />
Spaß für die Kinder – und Erstaunen bei den Kühen.<br />
W i n t e r<br />
Eine 8er-Einseilumlaufbahn, ein Höhenschlepplift und ein 4er Sessellift<br />
bieten Anspruchsvollen und Anfängern ideale Schi- und Snowboarderlebnisse.<br />
Die Hauptabfahrt Hahnenkamm wird vom Tal bis zur<br />
Bergstation beschneit (130.000 m²), dadurch ist Schneesicherheit von<br />
Dezember meist bis April gewährleistet. Das Bergrestaurant mit großer<br />
Sonnenterrasse und zwei Schihütten (Übernachtungsmöglichkeit)<br />
im Höhenschigebiet laden zur Einkehr ein.<br />
Die 16 km Schipisten (500.000 m²) werden täglich mit modernsten<br />
Pistengeräten präpariert. Schischule, Schiverleih und Schiservice<br />
direkt an der Talstation der <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn. Insgesamt stehen<br />
in der Naturparkregion <strong>Reutte</strong> 24 km Pisten zur Verfügung!<br />
Schipassverbund mit 93 Aufsteigshilfen und 173 km Pisten in der<br />
Naturparkregion <strong>Reutte</strong>, Tannheimer Tal, Lechtal, Jungholz und im<br />
benachbarten Pfronten, Nesselwang, Ober- Unterjoch, Hindelang,<br />
Schwangau, Buching und Wertach. Die Schipässe von 2 bis 17 Tagen<br />
18<br />
berechtigen auch zum Eintritt ins Alpenbad Pfronten, ins Eisstadion<br />
Pfronten sowie das Alpspitz-Bade-Center in Nesselwang.<br />
taLWaNDERuNgEN<br />
1. Wolfsberg, 15 Min. von Ortsmitte<br />
Kleine Erhebung in der Ortsmitte. Aufgang gegenüber von Lindenstraße<br />
19. Schöne Rundschau über <strong>Reutte</strong> und Umgebung.<br />
2. Rundweg um den Sintwag, 1 Std.<br />
Besonders schöner Waldspaziergang am südwestlichen Ortsausgang<br />
von <strong>Reutte</strong>. Zugang nach der Kög (Straße Richtung Ehenbichl) links oder<br />
vor dem Gasthof „Waldrast“ rechts. Gut angelegte Waldwege, genussreiche<br />
Wanderungen nach allen Richtungen und zur Sintwaghöhe.<br />
3. Ruine Ehrenberg, 1 ½ Std.<br />
Wunderbarer Spaziergang (leicht ansteigend) zu einem der schönsten<br />
Ausblickpunkte von <strong>Reutte</strong>. Entlang der Ehrenbergstraße nach dem<br />
Gasthof „Waldrast“ links zur „Katzenmühle“ und, mäßig steigend, zur<br />
Ehrenberger Klause. Unmittelbar nach der „Klause“ zweigt rechts der<br />
Weg zur Ruine ab. Nachdem man den ersten Torbogen passiert hat,<br />
kann man rechts hinauf zur Ruine Ehrenberg kommen.<br />
4. urisee, ½ Std.<br />
vor der Bushaltestelle gegenüber dem Bahnhof links abzweigen, Bahngeleise<br />
überqueren, auf der Mühler Feldstraße nach Mühl, über die Archbachbrücke<br />
zum Urisee. Wunderbare Sicht auf <strong>Reutte</strong> und ins<br />
Lechtal.<br />
5. archbach-Waldlehrpfad, 1 ½ Std.<br />
wie Urisee, jedoch nach Überquerung der Archbachbrücke links abzweigen,<br />
entlang dem Archbach bis Pflach. Nach erneuter Überquerung<br />
des Archbaches links über Pestfriedhof, oder rechts über Pflach<br />
(Straßenunterführung) und Lüß zurück nach <strong>Reutte</strong>.<br />
6. Lüß – prantlhof – Lechsteg – Lechaschau, 1 Std. bzw. 2 Std.<br />
Augasse, Oberlüß Richtung Pflach dann links zum Prantlhof und den<br />
Wegweisern „zum Lechsteg“ folgend nach Lechaschau auf der<br />
Lechaschauer Seite zurück nach <strong>Reutte</strong> oder weiter bis Höfen zum<br />
Segelflugplatz und über den Ehenbichler Lechsteg zurück.<br />
7. Stuibenfälle, 1 ½ Std. bis zum Plansee 2 Std.<br />
Besonders schöner und genussreicher Spaziergang. Von Mühl am<br />
Metallwerk Plansee vorbei zum Maschinenhaus des Elektrizitätswerkes<br />
<strong>Reutte</strong>. Von dort nach rechts einer Felsklamm zu, aus welcher<br />
der Archbach über mehrere Felsstufen herausbricht, Beginn<br />
des „Hermannsteiges“. Zunächst auf gutem und gesichertem Steig<br />
an kleinen Wasserfällen vorbei gelangt man auf freies Terrain und<br />
19
über schöne Waldböden zum Großen Stuibenfall. In Serpentinen hinauf<br />
zur Kanzel und weiter zum zweiten, etwas kleinerem Wasserfall.<br />
Von dort weiter zum Plansee.<br />
Zum Hermannsteig gelangt man auch über Breitenwang – Stegerberg<br />
und Hurt, von wo ein Verbindungsweg zum Hermannsteig besteht.<br />
Zu empfehlen ist die Rundwanderung von Mühl über den Hermannsteig<br />
zum kleinen Plansee und über den, nach schweren<br />
Überschwemmungen des Sommers 1999 im Jahr 2005 wieder eröffneten<br />
Ministersteig zurück nach Mühl.<br />
8. Neumühle – Lähn – Mäuerlein – Heiterwangersee, 3 Std.<br />
Sehr schöner, doch etwas steiler Weg. Herrlicher Rundblick auf<br />
<strong>Reutte</strong>. Von <strong>Reutte</strong> neben der Bundesstraße zur Neumühle. Links, unter<br />
der Brücke abzweigend, nun nicht die Straße zum Plansee weiter,<br />
sondern rechts abbiegen und die etwas steile Straße zum „Alphof –<br />
Lähn“ und von dort nach links dem Wald zu über den Bahnübergang.<br />
Durch einen Hohlweg erreicht man jenen Weg, der nach rechts auf die<br />
Höhe des Waldrückens führt. Bemerkt sei noch, dass man, um auf die<br />
Höhe der Mäuerlein zu kommen, den später nach rechts führenden<br />
Forstweg nicht benützen soll, sondern den Forstweg links weitergehen<br />
muss. Von der Höhe führt der Weg leicht fallend bis zu einem<br />
Wegweiser. Von dort kann man dann entweder auf steilem Steig zum<br />
Heiterwangersee hinuntergelangen oder, auf der Höhe bleibend, einen<br />
breiten Weg rechts weitergehen, der etwas oberhalb der Ortschaft<br />
Heiterwang in die Bundesstraße nach <strong>Reutte</strong> mündet.<br />
9. Durch den Klausenwald nach Rieden, 3 Std.<br />
Wie 3. („Ruine Ehrenberg“) bis zur Ehrenberger Klause, dann anfangs<br />
eben, später etwas steigend durch den Wald bis zur Klausenwaldhöhe.<br />
Jenseits dieser Höhe mäßig fallend hinunter zum Riedener See<br />
und Rieden. Von dort, dem Lechdamm entlang nach <strong>Reutte</strong> zurück.<br />
Ein zweiter Weg führt von der Ehrenberger Klause am Südhang des<br />
Schlosskopfes westwärts, biegt dann gegen Süden, kreuzt die vorstehend<br />
erwähnte Route und geht weiter südlich davon, ebenfalls<br />
am Riedener See vorbei, nach Rieden.<br />
10. pinswang – Fürstenstraße – Schlösser Neuschwanstein<br />
und Hohenschwangau, 1 ½ Std.<br />
Vom Gutshof zum Schluxen in Unterpinswang rechts dem Weg weiser<br />
„Fürstenstraße“ folgend, anfangs leicht ansteigend, dem Alpsee entlang<br />
zu den Bayerischen Königsschlössern.<br />
11. Frauensee, 1 ½ Std.<br />
Über den Lechsteg in der Lüß nach Hinterbichl und weiter zum<br />
Frauensee.<br />
12. <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn, 1 Std.<br />
Über den Ortsteil Kög, Floriangasse zur Tränkesiedlung. Von dort auf<br />
dem Fußweg zum Hotel Maximilian. Das Hotel passierend, gerade-<br />
20<br />
aus entlang des Lechs in Richtung Rieden. Den Lechsteg überqueren,<br />
am Sportplatz vorbei zur Bundesstraße. Diese überquerend gelangt<br />
man nach etwa zehn Minuten zur Talstation der<br />
<strong>Reutte</strong>ner Bergbahn. Oder Sie biegen beim Kreisverkehr bei der<br />
<strong>Reutte</strong>ner Kirche rechts in Richtung Lechtal ab, den Lech überqueren,<br />
vor der Lechaschauer Kirche links entlag des Lechs bis Höfen<br />
am Sportplatz vorbei bis zur Hauptstraße, diese überquerend gelangt<br />
man zur Talstation der <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn.<br />
13. Höhenpanoramaweg Höfen – Wängle – Lechaschau<br />
(Gesamtlänge 12 km)<br />
Hauptausgangspunkt des 12 km langen Höhenpanoramaweges ist<br />
Oberhornberg (Gemeinde Höfen) – beim Bauernhof entlang des<br />
Staudammes zum Wald – der Beschilderung folgend bis zum Forstweg,<br />
rechts zur Ausstiegsstelle Schollenwiesenlift-Talstation<br />
Bergbahn – den Damm aufwärts über den Hirschbach-Laimbach –<br />
entlang der Gemeindestraße bis Winkl – bei km 4,3 links durch den<br />
Ortsteil Winkl – links hoch zur Wängler Bärenfalle, über den ansteigenden<br />
Waldpfad bis zum Forstweg – rechts über die Lein, vorbei an<br />
der Wildfütterung – den Dreiweg weiter rechts hinab über die Viehweide<br />
– links aufwärts Richtung Frauensee – durch den Wald nach<br />
Oberletzen. Am Ende des Höhenweges nach rechts, Verbindung zum<br />
Rundwanderweg, auf welchem man zum Ausgangspunkt zurückgelangt.<br />
Der Höhenpanoramaweg mit Kilometerangbe ist im Uhrzeigersinn<br />
entsprechend beschildert.<br />
Für den Höhenpanoramaweg gibt es mehrere Ausgangspunkte.<br />
A: Bauernhof beim Schollenwiesenlift in Höfen, bergauf zur Ausstiegsstelle<br />
(km 2). B: Holzer Brücke (Ortsteil Holz, km 4). C: Dorfplatz<br />
Wängle, über den Oberhofweg zu km 6,5. D: Ottilienkapelle –<br />
Frauenseeweg, links vorbei am Frauensee zu km 8,5.<br />
14. Rundwanderweg Wängle – Lechaschau – Höfen<br />
(Gesamtlänge 13,5 km)<br />
Ausgangspunkt: Gemeindeplatz in Wängle.<br />
Auf der Gemeindestraße nach Niederwängle – Ottilienkapelle –<br />
Hinterbichl – ca. 100 m nach der Massagepraxis rechts über einige<br />
Stufen dem Lechdamm entlang zum Lechuferweg – dem Lech entlang<br />
weiter durch Lechaschau – nach Höfen – über den Leimbachsteg zum<br />
Segelflugplatz Höfen – Unterführung Bundesstraße, weiter nach<br />
Oberhornberg und zum Schollenwiesenlift – auf Feldweg zur Bergbahnstraße<br />
und über Holz und Winkl zurück zum Ausgangspunkt.<br />
15. Costarieskapelle – Frauensee, 1 ½ Std.<br />
Von Wängle Ortsmitte, bei der Metzgerei rechts zum Oberhofweg –<br />
Abzweigung links dem alten Frauenseeweg (Höhenweg) folgend bis<br />
zur Abzweigung Costarieskapelle. Steiler Anstieg zur Kapelle. Zurück<br />
erst auf schmalem Waldpfad und dann auf Forstweg zum Frauensee,<br />
nach Niederwängle – Wängle.<br />
21
16. plansee – Rundwanderweg, 3 ½ – 4 Std.<br />
Ausgangspunkt Hotel Seespitze. Hinter dem Hotel führt ein breiter<br />
Wanderweg bis zum Hotel Forelle (ca. 1 ½ Std.). Dieses Teilstück<br />
weist nur leichte Steigungen auf und ist auch für ältere oder gehbehinderte<br />
Gäste geeignet. Vom Hotel Forelle aus führt der Weg zum<br />
Seewinkel und weiter um den See zurück zum Ausgangspunkt. Die<br />
Wanderung kann durch eine Motorbootfahrt abgekürzt werden.<br />
17. Weißenbach – Wanderung unteres Lechufer, 1 Std.<br />
Von der Riedener Brücke in östlicher Richtung am linken Lechufer<br />
entlang führt ein schöner, asphaltierter Rad- und Wanderweg, der<br />
nach Überquerung der Bundesstraße am Ortsende beim Hotel Bären<br />
über einen Feldweg Richtung Gaichtpass zur Ortsmitte zurückführt.<br />
18. Weißenbach – unteres Lechufer – Höfen – Lechsteg – Rieden<br />
– Weißenbach, 3 Std.<br />
wie 17., jedoch am linken Lechufer weiter bis Höfen. Den Lech am<br />
Höfener Lechsteg überqueren und in westlicher Richtung am rechten<br />
Lechufer nach Rieden bzw. Weißenbach zurück. Leichter, bequemer<br />
Wanderweg!<br />
19. Weißenbach – Oberes Lechufer – Baggersee – Dreibrunnen<br />
– Stuiben Jagdhütte – Schwarzwassertal – Vorderhornbach, 3 Std.<br />
a) Von der Riedener Brücke in westliche Richtung auf dem Lechtal Radwanderweg<br />
am linken Lechufer entlang zur Weißenbachbrücke und weiter zum<br />
Schwimmbad. (Sie können durch die Siedlung oder vom Schwimmbad zurück<br />
ins Ortszentrum wandern). Vom Schwimmbad weiter in westlicher<br />
Richtung gelangen Sie durch eine besonders reizvolle Aulandschaft zum<br />
Baggersee, Johannesbrücke, Dreibrunnen. Nach Überqueren der Lechtal<br />
Bundesstraße bei den Dreibrunnen wandern Sie weiter zur Stuibenhütte,<br />
Jagdhütte bis nach Vorderhornbach. Zurück mit dem Postautobus.<br />
b) Nach Überquerung der Bundesstraße auf halbem Weg den Lech<br />
auf der Hängebrücke überqueren und über Forchach nach Weißenbach<br />
zurück<br />
c) Ins Schwarzwassertal, dem Markierungsschild bei der Schwarzwasser<br />
brücke folgend. Anfangs etwas steil, dann ohne größere Steigung<br />
durchs Schwarzwassertal zur Unterlichtalm – 12 km<br />
20. Weißenbach – Wässertal – Lourdeskapelle, 1 ½ Std.<br />
Von Weißenbach zum Gaichtpass bis zur ersten Haarnadelkurve und<br />
dem Markierungsschild folgend auf einem Pfad durch das Wässertal<br />
zur Lourdeskapelle. Durch den Ort oder auf dem Radweg zurück.<br />
21. Weißenbach – Riedener Brücke – Rotlechschlucht – Bergle<br />
– Forchach oder Johannesbrücke – Baggersee, 2 ½ Std. (ohne<br />
Forchach)<br />
Auf der Riedener Brücke den Lech überqueren, dem Weg rechts folgend<br />
zur Rotlechschlucht und weiter am Fuß des Schartenberges<br />
zum Bergle bis zur Lechtal-Bundesstraße. Entweder nach Forchach<br />
22<br />
weiterwandern oder über die Johannesbrücke und rechts auf dem Rad-<br />
und Wanderweg am Baggersee vorbei nach Weißenbach zurück. Vom<br />
Baggersee besteht die Möglichkeit bis zur Bundesstraße zu wandern,<br />
die Straße zu überqueren und zum oberen Ortsteil von Weißenbach<br />
(Oberhof) zurückzuwandern. Bequem zu gehen, ohne Steigung.<br />
22. Weißenbach – Rundwanderung um den Knobel, 1 Std.<br />
Von der Ortsmitte auf dem Oberbacher Dorfweg zum Ortsteil Ober hof<br />
Richtung „Böser Weg“, vor dem Steinbruch rechts Richtung<br />
„Schleichtäla“ bis hinter den Knobel, dann über das Oberbacher Feld<br />
zurück zur Ortsmitte.<br />
23. Vils – alatsee (ca. ¾ Stunde)<br />
Vom Stadtplatz Vils an der Pfarrkirche vorbei ins Untertor, über die<br />
neue Vilsbrücke, dann halbrechts der Beschilderung Lände-Alatsee<br />
(Nr. 1) folgen. Nach ca. 300 m links abbiegen, am „Schartenhof“<br />
(großer Bauernhof) vorbei, am Asphaltweg bis zur Abzweigung<br />
Alatsee. Dort rechts abbiegen und auf dem neu angelegten, ansteigenden<br />
Wanderweg bis zum Seeufer.<br />
24. Vils – Lände – Faulenbach – alatsee – Vils (ca. 4 Stunden)<br />
Vom Stadtplatz Vils an der Pfarrkirche vorbei ins Untertor, über die<br />
neue Vilsbrücke, dann halbrechts der Beschilderung Richtung Lände<br />
(Nr. 2) folgend, am Reitstall Petz vorbei und durch die Unterführung<br />
der Schnellstraße zum ehemaligen „Ländehof“. Den Ländeweg entlang<br />
dem Lech, an der Staatsgrenze vorbei bis zum Lechfall. Durch<br />
den Kurort Bad Faulenbach auf asphaltiertem Weg zurück bis zum<br />
Alatsee und zum Ausgangspunkt Stadtplatz Vils.<br />
25. Vils – Ranzental – Musau (ca. 1 Stunde)<br />
Vom Stadtplatz Vils am Hotel „Grüner Baum“ und am Museum vorbei<br />
ins Obertor und weiter bis zum Eisstockplatz. Bei der Abzweigung<br />
links den Wegweisern Richtung Musau (Nr. 4) folgend, am Ranzenhof<br />
(Bauernhof) vorbei durch das Ranzental, zuerst auf asphaltiertem<br />
Wirtschaftsweg und später auf Schotterweg bis zur Ortschaft Musau.<br />
26. Vils – Zirmen – pfronten (ca. 1 Stunde)<br />
Vom Stadtplatz Vils an der Pfarrkirche vorbei ins Untertor, über die<br />
neue Vilsbrücke, dann halblinks Richtung Sportplatz, an der St. Anna<br />
Kirche und der Burgruine vorbei den Wegweisern Richtung Pfronten<br />
(Nr. 5) folgend. Vorbei am Keltischen Baumkreis und auf dem neuen<br />
Zirmenweg nach Pfronten.<br />
23
BERgWaNDERuNgEN<br />
Bitte * beginnen Sie mit leichten Spaziergängen und steigern<br />
Sie sich langsam zur anstrengenden Bergtour!<br />
* nur mit guter ausrüstung (feste, hohe Bergschuhe<br />
mit profilsohle, pullover, Regenschutz) wird Ihre<br />
Wanderung zum Naturerlebnis!<br />
* bleiben Sie auf markierten Wegen!<br />
* unternehmen Sie größere Bergtouren nicht allein!<br />
* hinterlassen Sie keine abfälle!<br />
* schließen Sie Weidezäune hinter sich!<br />
* verursachen Sie keinen Lärm!<br />
* erhalten und schützen Sie unsere alpenpflanzen!<br />
1. Dürrenberg alm, 1.434 m, 2 Std.<br />
Von <strong>Reutte</strong> zum Urisee und weiter auf gekennzeichnetem Steig auf<br />
die Dürrenberg Alm.<br />
2. Säulinghaus, 1.720 m, 2 ½ – 3 Std. – Säulinggipfel 2.047 m<br />
Von <strong>Reutte</strong> nach Pflach, dort ca. 100 m vor Hotel „Zum Schwanen“<br />
über die Bahngeleise (Wegweiser!) auf dem Feldweg bis zum Fuße<br />
des Berges. Nun führt der Weg steil durch lichten Wald und über<br />
blumenreiche Bergwiesen mit wettergegerbten Holzhütten hinauf<br />
zum Säulinghaus.<br />
Vom Säulinghaus auf markiertem Steig durch Fels zum Gipfel. Bei nassem<br />
Wetter rutschig, teilweise Lehmboden! Staatsgrenze am Grat des Berges.<br />
Weiter Blick ins bayerische Alpenvorland und in die nördlichen Kalkalpen.<br />
Übergang nach Hohenschwangau und in die Bleckenau möglich.<br />
3. Raaz alm, 1.720 m<br />
Ausgangspunkt des <strong>Reutte</strong>ner Höhenweges<br />
aufstiege:<br />
a) von Rinnen bei Berwang aus auf bezeichnetem Steig über den im<br />
Südwesten gelegenen Weiler Rauth durch Wald hinauf auf die Alpböden<br />
der Raazalpe. Gehzeit 2 Std. ab Rinnen. Leichte Bergwanderung, auch<br />
für Kinder.<br />
b) Von Rieden, Gemeinde Ehenbichl, durchs Rotlechtal in Richtung<br />
Rinnen bis zum Stausee. Über den Staudamm zum Aufstieg zur<br />
Raazalpe. Gehzeit ab Rieden 3 ½ Std, ab Staudamm 1 ½ Std.<br />
4. Musauer alm, 1.300 m – Otto Mayr Hütte, 1530 m – Füssener<br />
Hütte, 1.550 m<br />
ausgangspunkte:<br />
a) von Roßschläg (Bärenfalle) über sehr guten Forstweg zur Alpe.<br />
Gehzeit 2 Std.<br />
b) Bahnhof Musau, über Wiesen und felsige Erhebungen bis zum Forstweg,<br />
weiter zur Musauer Alm. Gehzeit ca. 3 Std., jedermann zumutbar<br />
c) <strong>Reutte</strong> – Lechaschau – Frauensee. Links weiter auf Waldsteig<br />
über Sulztal, Schallerkapelle und Hahlejoch zur Alpe. Gehzeit ca. 4<br />
Std., jedermann zumutbar<br />
24<br />
Tourismusverband<br />
Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />
Untermarkt 34, 6600 <strong>Reutte</strong>, Tel. +43 (5672) 62336, Fax DW 40<br />
E-Mail: info@reutte.com – www.reutte.com<br />
Sport,<br />
Spiel,<br />
Spaß,<br />
für unsere<br />
kleinen Gäste.<br />
Baden, plantschen, schwimmen<br />
im Urisee, Plansee, Frauensee, Alatsee, Freibad Weißenbach und Baggersee<br />
in Weißenbach<br />
Erlebnis Stuibenfälle<br />
Reiten in <strong>Reutte</strong>, Rieden, Vils, Weißenbach, Gaicht<br />
abentuerspielplätze in Breitenwang, Sintwag, Ehrenberger Klause, Höfen<br />
und Lechaschau<br />
Kletterturm in Höfen<br />
Kletterwald in Bichlbach - geöffnet ab den Pfingstferien bis nach den Sommerferien<br />
täglich von 9.30 - 18 Uhr. Öffnungszeiten nach den Sommerferien:<br />
an den Wochenenden von 10 - 18 Uhr. Tel. +49 (170) 6349688<br />
Kneipp-Bad in Weißenbach<br />
Bogenschießen in Weißenbach<br />
pferdekutschenfahrt in Lechaschau<br />
grillen am Baggersee in Weißenbach - Grillstelle vorhanden<br />
Schifffahrt auf dem Plansee und Heiterwangersee - Tel. +43 (5674) 5116<br />
Barfußwanderweg auf dem Hahnenkamm - Tel. +43 (5672) 62420<br />
alpentherme Ehrenberg <strong>Reutte</strong>, - Eröffnung im Dezember 2011<br />
Mittelalter erleben<br />
auf der Burgruine Ehrenberg, der Schauffestung Schloßkopf, dem Fort<br />
Claudia und im Museum „Dem Ritter auf der Spur“ - Tel. +43 (5672) 62007<br />
Tier- und Spielpark und Märchenwelt in Bichlbach (nur im Sommer<br />
geöffnet) Tel. +43 (650) 9114777<br />
Sommerrodelbahn in Biberwier, Tel. +43 (5673) 2111<br />
Märchenschlösser Neuschwanstein, Hohenschwangau<br />
Tel. +49 (8362) 930 830<br />
Schloss Linderhof, Tel. +49 (8822) 920 30<br />
Walderlebniszentrum in Füssen-Zweigwies, Tiroler Str. 10<br />
Tel. +49 (8362) 93875-50<br />
Natur- und Kulturführungen speziell für Kinder<br />
Tel. +43 (676) 5213180
Tor zu Tirol<br />
Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />
Untermarkt 34, 6600 <strong>Reutte</strong>, Tel. +43 (5672) 62336, Fax DW 40<br />
E-Mail: info@reutte.com – www.reutte.com<br />
... sollte das Wetter einmal<br />
nicht mitspielen ...<br />
• Museum „Dem Ritter auf der Spur“<br />
Burgenwelt Ehrenberg, Tel. +43 (5672) 62007<br />
• Heimatmuseum „Grünes Haus“<br />
<strong>Reutte</strong>, Untermarkt, Tel. +43 (5672) 72304<br />
• Kino in Füssen Tel. +49 (8362) 921467 -<br />
Programmansage: Tel. +49 (8362) 7690<br />
• Schnitzschule Elbigenalp<br />
Tel. +43 (5634) 20156, ca. 45 km<br />
• Ötzidorf in Umhausen<br />
Tel. +43 (5255) 50022, ca. 80 km<br />
• Swarovski-Kristallwelten in Wattens<br />
Tel. +43 (5224) 51080, ca. 113 km<br />
• Schwazer Silberbergwerk<br />
Tel. +43 (5242) 72372, ca. 120 km<br />
Sportlich…<br />
• Hallenbäder:<br />
ABC in Nesselwang, Tel. +49 (8361) 921620, ca. 30 km<br />
Alpenbad Pfronten, Tel. +49 (8363) 8585, ca. 17 km<br />
Ehrwalder Familienbad, Tel. +43 (5673) 2718, ca. 30 km<br />
Therme Schwangau, Tel. +49 (8362) 819630, ca. 15 km<br />
Therme Längenfeld, Tel. +43 (5253) 6400, ca. 90 km<br />
Alpentherme Ehrenberg <strong>Reutte</strong>, - Eröffnung im Dezember 2011<br />
Aqua Nova Steeg, Tel. +43 (5633) 5254, ca. 48 km<br />
• Tennis-Squash-Fitnesscenter <strong>Reutte</strong>, Tel. +43 (5672) 62260<br />
• Eishalle in Füssen, Tel. +49 (8362) 50750<br />
• Kletterhalle in Rieden am Forggensee, Tel. +49 (8362) 940187<br />
• Indoor Go-Karting in Kaufbeuren, Tel. +49 (8341) 94959, ca. 45 km<br />
• Boulder Arena in Weißenbach, Tel. +43 (676) 7092461<br />
• Eis- und Stocksportarena in Breitenwang, von November bis Mai geöffnet,<br />
Tel. +43 (5672) 62516<br />
d) <strong>Reutte</strong> – Höfen – mit der Bergbahn auf den Hahnenkamm –<br />
Alpenrosenweg – Lechaschauer Alm – Tiefjoch –Sabachjoch –<br />
Musauer Alm. Gehzeit ca. 3 Std. ab Bergstation.<br />
5. Hahnenkammgebiet – mit der <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn in Höfen<br />
leicht gemacht. Herrliches Alpenwandergebiet mit schönem Alpenblumengarten,<br />
Barfusswanderweg und prächtigen Aussichtspunkten.<br />
Auffahrt oder Aufstieg: Entweder Auffahrt mit der <strong>Reutte</strong>ner Bergbahn<br />
(Kabinenseilbahn) Gemeinde Höfen oder Aufstieg von Holz,<br />
Gemeinde Wängle, auf markiertem Weg (meist entlang der Abfahrtsstrecke).<br />
Weitere Aufstiege von Winkl oder von Wängle aus möglich.<br />
a) Hahnenkamm, 1940 m: Von der Bergstation auf gutem Steig ist<br />
in 30 min. nicht schwierig der Gipfel zu erreichen, auch für Kinder.<br />
b) alpenrosenweg – Höhenwanderung: Er führt unterhalb der<br />
Bergstation auf breitem Weg zur Lechaschauer Alpe (bewirtschaftet)<br />
und weiter zur Gehrenalpe (bewirtschaftet). Sehr leichte Wanderung,<br />
auch für Kinder. Gehzeit rund 1 Std.<br />
c) gaichtspitze, 1988 m: Vom Grat oberhalb der Bergstation führt<br />
der Weg auf dem südlich ziehenden Kamm zum Gipfelaufbau. Unter<br />
diesem weiter zu dem nach Osten ziehenden Kamm und auf diesem<br />
westlich empor zum Gipfel. Gehzeit rund 1 Std.<br />
d) Ditzl, 1820 m: Zwischen Hochjoch (nördlich) und Tiefjoch (südlich)<br />
aufragender Grasberg, der am besten von der Lechaschauer<br />
Alpe aus ohne Schwierigkeiten bestiegen werden kann.<br />
e) Schneidspitze, 2009 m: Eine grasige, nach Süden steil und felsig<br />
abfallende Erhebung. Vom Gehrenjoch (Übergang zwischen Schneid<br />
u. Gehrenspitze) über steile Grashänge in knapp 30 Min. zu erreichen.<br />
f) gehrenspitze, 2164 m: Eleganter Wettersteinkalkgipfel, der den<br />
Talkessel von <strong>Reutte</strong> im Westen beherrscht; bietet eine herrliche<br />
Aussicht; die Besteigung ist nur geübten Bergwanderern zu empfehlen;<br />
beliebter Kletterberg mit steilen Wänden.<br />
g) Rund um die gehrenspitze, tageswanderung: Eine Tageswanderung<br />
für Ausdauernde. Von <strong>Reutte</strong> nach Wängle, am ehemaligen<br />
Schießstand vorbei, entweder den steilen Waldsteig oder die Forststraße<br />
bis zum Luchseris empor, von hier Aufstieg zur Gehrenalpe<br />
und weiter zum Gehrenjoch, Abstieg zur bewirtschafteten Musauer<br />
Alpe. Nun auf breiter Forststraße durch schöne Tannenwälder nach<br />
Roßschläg, Ortsteil von Musau, und von hier nach <strong>Reutte</strong> zurück –<br />
zum Großteil auf Feldwegen möglich. Ein zweiter Weg nach <strong>Reutte</strong><br />
zweigt von der Forststraße (Hinweisschild) nach rund einstündiger<br />
Gehzeit nach Süden ab und führt durch den Frauenwald, am Frauensee<br />
vorbei, über Lechaschau zum Ausgangspunkt zurück.<br />
6. Weißenbach – gaichtkapelle – Fengge – Fahlenbachtal,<br />
ca. 2 Std.<br />
Von der Weißenbachbrücke im Ortszentrum rechts abbiegen, dem<br />
Wanderweg am rechten Weißenbachufer entlang durchs Loach bis<br />
zum überdachten Untergaichtsteg folgen, die Brücke überqueren,<br />
weiterwandern zur untern Gaicht und Gaichtkapelle. Von der Kapelle<br />
führt der Weg weiter am Gipswerk vorbei bis zum oberen Gipsbruch.<br />
Bei der Haarnadelkurve am oberen Gipsbruch führt links ein Steig<br />
über die Fengge – Fahlenbachtal zurück nach Weißenbach. Teilweise<br />
sehr steil, bei Regen wird von dieser Tour abgeraten.<br />
29
7. Weißenbach – gaichtkapelle – Birkental – Rauth<br />
a) wie 6., jedoch bei der Abzweigung zur Fengge rechts auf dem breiten<br />
Fahrweg weiter und gerade dem Weg folgend ins Birkental. Am<br />
linken Weißenbach-Ufer dem Pfad folgend bis zum Örtchen Rauth,<br />
weiter zum Gaichtpass und zurück nach Weißenbach. Ca. 4 ½ Std.<br />
b) bei der Abzweigung Fengge rechts auf dem Fahrweg weiter. Kurz<br />
nach der Steigung beim „grünen Boden“ links dem Markierungsschild<br />
folgend zum Fahlenbachtal und nach Weißenbach zurück. Ca. 2 ½ Std.<br />
c) Vom Birkental aus über die Gappenfeldalm zur Landsberger Hütte<br />
aufsteigen. Abstieg zum Vilsalpsee. Ca. 8 Std. bis Vilsalpsee.<br />
8. Weißenbach – gaichtpasswanderung<br />
Zur Gaichtkapelle und weiter auf der alten Gaichtpassstraße, am<br />
Weißenbach-Stausee vorbei zum neuen Gaichtpass und wieder zurück<br />
nach Weißenbach. Nach der Einmündung alter/neuer Gaichtpass<br />
können Sie zum Örtchen Gaicht aufsteigen. Gehzeit ca. 2 Std.<br />
9. Schwarzhanskarspitze, 2.228 m, 6 bis 7 Std.<br />
Von Weißenbach aus über den Lech Richtung Bergle. Am Fuße der Weißenbacher<br />
Scharte (Hinweisschilder) Einstieg zum Hallander. Vorbei an<br />
einer verfallenen Alpe zum Schartenjoch (1.897m) und weiter zur<br />
Schwarzhanskarspitze. Abstieg übers Älpele nach Forchach. Von hier<br />
mit dem Postautobus oder zu Fuß nach Weißenbach zurück.<br />
10. Vils – Vilser alm, 1.228 m, ca. 1 ½ Std.<br />
Die Vilser Alm ist Ausgangspunkt zahlreicher Bergwanderungen, z. B.<br />
auf den Rossberg, Große und Kleine Schlicke, Kegel, Luskopf und in<br />
die Tannheimer Berge.<br />
11. Vils – Salober alm – Zirmengrat – Falkenstein (ca. 5 Stunden)<br />
Vom Stadtplatz Vils an der Pfarrkirche vorbei ins Untertor, über die<br />
Vilsbrücke, halblinks am Sägewerk vorbei, den Ritterweg entlang<br />
bis zur Beschilderung „Salober Alm“. Rechts auf schmalem Waldweg<br />
über die Schlosswiese, und auf ansteigendem Waldweg zur<br />
Salober Alm. Von dort auf dem schmalen Fußweg hinauf zum Höhe-<br />
punkt des Zirmengrates auf 1.292 m und teilweise am Grat entlang<br />
bis zum Falkenstein. Abstieg über die „Mariengrotte“ nach Pfronten<br />
zum Bahnhof Pfronten-Steinach oder über den Zirmenweg<br />
zurück nach Vils.<br />
12. thaneller, 2343 m<br />
Höchste Erhebung des Talkessels von <strong>Reutte</strong>, formschöne Dolomitpyramide<br />
mit herrlicher Aussicht in das Alpenvorland und in die<br />
Bergwelt der Nordtiroler Kalkalpen, bei guter Sicht in die Gletscher<br />
der Ötztaler Alpen.<br />
aufstiege:<br />
a) Von Berwang aus auf markiertem, nach Durchschreitung des Rainwaldes<br />
sonnigem Steig über den Südkamm in 3 ½ Std. auf den Gipfel.<br />
Keine Schwierigkeiten im Gelände, auch für Kinder mit Ausdauer möglich.<br />
b) Nur für geübte Bergsteiger zu empfehlen ist der durchs Thanellerkar<br />
führende, markierte Riezler-Steig, dessen Aufstieg vor Heiterwang<br />
beim zweiten Bahndurchlass – Station Thanellerkar – beginnt.<br />
30<br />
Weitere Angaben zu Bergwanderungen finden Sie in unserem „Wanderatlas“<br />
und der „Wander- und Radwanderkarte“ erhältlich in<br />
allen Büros und <strong>Info</strong>rmationsstellen der Naturparkregion <strong>Reutte</strong>.<br />
NORDIC-WaLKINg<br />
9-Strecken für Ihre Fitness<br />
Schon früh hat die Naturparkregion <strong>Reutte</strong> die Bedeutung des Nordic-Walking<br />
erkannt und stellt ihren Gästen im Sommer und Winter<br />
verschiedene Strecken zur Verfügung. Nordic-Walking ist ein Ganzkörpertraining<br />
mit Dehn- und Kräftigungsübungen. Durch richtiges<br />
Nordic-Walking verbessert sich die körperliche Fitness und das<br />
Herz-Kreislauf-System, Gewicht wird reduziert. Auch der Oberkörper<br />
wird durch den gezielten Einsatz der Stöcke gekräftigt, Gelenke werden<br />
entlastet und die Beweglichkeit im Schulter- und Nackenbereich<br />
nimmt zu.<br />
1. Hahnenkamm-High-parcour (3,5 km)<br />
Zu erreichen mit den <strong>Reutte</strong>ner Seilbahnen. Ausgangspunkt Berg-<br />
restaurant Hahnenkamm, Tour für Fortgeschrittene, nur im Sommer<br />
begehbar.<br />
2. panorama Walking 1 (6,2 km)<br />
Ausgangspunkt in Wängle beim Sportplatz oder in Holz, Tour für Forgeschrittene,<br />
im Sommer und Winter begehbar, ebenso Lauf- oder<br />
Wanderstrecke.<br />
3. panorama Walking 2 (5,5 km)<br />
Ausgangspunkt in Wängle beim Sportplatz oder in Holz, Tour für Fortgeschrittene,<br />
nur im Sommer begehbar.<br />
4. Moosbichl-Strecke (5 km)<br />
Ausgangspunkt in Wängle beim Sportplatz, Tour für Anfänger, nur im<br />
Sommer begehbar.<br />
5. Lechufer trail (4,8 km)<br />
Ausgangspunkt unterhalb der Lechaschauer Brücke (Kirche), Tour<br />
für Anfänger, Sommer und Winter begehbar.<br />
6. panorama Hill Walking (5,6 km)<br />
Ausgangspunkt in Wängle beim Sportplatz oder in Holz, Tour für Fortgeschrittene,<br />
nur im Sommer begehbar.<br />
7. „Nordic Hill Walking Höfen“<br />
Ausgangspunkt beim Parkplatz der <strong>Reutte</strong>ner Seilbahnen, Strecke<br />
3,7 km Hillwalking. Tour für sportliche Walker - Aufstieg über den<br />
Höhenweg, Abstieg über den Wanderweg Hahnenkamm, nur im<br />
Sommer begehbar.<br />
8. „Lechufertrail Höfen“<br />
Ausgangspunkt in Höfen beim Sportplatz, Strecke 5 km, flache Strecke<br />
für Anfänger, nur im Sommer begehbar - auch Laufstrecke.<br />
31
9. „Höfen Runde“<br />
Ausgangspunkt in Höfen beim Sportplatz, Strecke 7,2 km, Tour für<br />
Fortgeschrittene mit leichten Steigungen, nur im Sommer begehbar<br />
- auch Laufstrecke.<br />
unsere tipps: Aufwärmen vor Beginn und Abkühlen bzw. Dehnen<br />
bei Beendigung der Tour. Nicht zu vergessen ist das Walken mit der<br />
richtigen Herzfrequenz. Es wird das Tragen eines Herz-Frequenz-<br />
Messers empfohlen. Aufwärmübungen, Walk-Techniken und Dehnübungen,<br />
sowie Richtwerttabellen für Ihre Herzfrequenz können Sie<br />
den Tafeln an jedem Ausgangspunkt für unsere Touren entnehmen.<br />
LauFStRECKEN<br />
Ausgangspunkt für alle Laufstrecken ist die Riedener Brücke in<br />
Weissenbach.<br />
a Bergle 8,5 km<br />
B Lechufer 12,5 km<br />
C Rotlech 10,5 km<br />
unsere Lauftipps: Ca. 10 Minuten langsam warmlaufen. Anfangs<br />
kurze Strecken wählen. Viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Langsames<br />
Auslaufen soll dem Körper Zeit zum regenerieren geben. Dehnen<br />
wichtig!<br />
Eine Übersichtskarte der Nordic-Walking und Laufstrecken in der<br />
Naturparkregion <strong>Reutte</strong> erhalten Sie in allen Büros und <strong>Info</strong>rmationsstellen<br />
der Naturparkregion <strong>Reutte</strong>.<br />
RaDtOuREN für die ganze Familie<br />
Bitte * nehmen Sie Rücksicht auf Wanderer, lassen Sie<br />
Fußgängern immer Vorrang!<br />
* nehmen Sie Rücksicht auf die Natur und fahren<br />
Sie nicht abseits der Wege!<br />
* schließen Sie Weidegitter!<br />
* hinterlassen Sie keine abfälle!<br />
* fahren Sie abwärts mit kontrollierter geschwindigkeit<br />
und auf Sicht, besonders bei Kurven!<br />
* fahren Sie bei Dunkelheit nicht ohne Licht!<br />
* schützen Sie Ihren Kopf durch einen Helm!<br />
Durch den Klausenwald<br />
Gesamtlänge: 16 km<br />
Schwierigkeit: leicht<br />
Höhenunterschied: 200 m<br />
32<br />
tiefster Punkt: <strong>Reutte</strong> 850 m<br />
höchster Punkt: im Klausenwald 1030 m<br />
Fahrzeit: ca. 1 Stunde 30 Minuten.<br />
Einkehren: Gasthof Kreuz, Rieden; Landgasthof Klause.<br />
Kurzbeschreibung: Leichte Tour dem Lech entlang nach Rieden.<br />
Dort beginnt beim Riedener See die Auffahrt in den Klausenwald.<br />
Anschließend ein Stück eben durch den Klausenwald und Abfahrt<br />
über den Forstweg zur alten Klause. Nun folgt eine kurze, aber etwas<br />
steilere Abfahrt über die Katzenmühle zur Waldrast und von dort radelt<br />
man zurück nach <strong>Reutte</strong><br />
Dem Lech entlang zur Forchacher Hängebrücke<br />
Gesamtlänge: 28 km<br />
Schwierigkeit: leicht<br />
Höhenunterschied ca. 110 m<br />
tiefster Punkt: <strong>Reutte</strong> 850 m<br />
höchster Punkt: Hängebrücke 910 m<br />
Fahrzeit: ca. 2 Stunden.<br />
Einkehren: in jedem Dorf abseits der Route zahlreiche<br />
Gasthäuser<br />
Kurzbeschreibung: Leichte Tour mit keinen größeren Anstiegen,<br />
immer entlang dem letzten großen „Wildfluss“ Lech. Auf Schotterstraßen<br />
am linken Lechufer leicht aufwärts. Vor der Weißenbacher<br />
Brücke hält man sich wieder links und gelangt auf Forstwegen in<br />
Richtung Forchach. Bei der Johannesbrücke kann man die Tour abkürzen<br />
oder sonst am gleichen Lechufer weiterfahren bis man zur<br />
Hängebrücke gelangt. Diese überquert man nun und radelt entlang<br />
dem anderen Ufer zurück (oder links weiter bis Vorderhornbach).<br />
Nach überqueren der Lechtalbundesstraße führt ein asphaltierten<br />
Radweg durch die Flussauen zurück nach <strong>Reutte</strong>.<br />
Vilstalrunde<br />
Gesamtlänge: 63 km<br />
Schwierigkeit: mittel<br />
Höhenunterschied: 500 m<br />
tiefster Punkt: <strong>Reutte</strong> 850 m<br />
höchster Punkt: Nesselwängle 1140 m<br />
Fahrzeit: 3 Stunden 45 Minuten.<br />
Einkehren: zahlreiche Gasthäuser im Tannheimer Tal<br />
Kurzbeschreibung: Relativ lange, aber nicht allzu schwierige<br />
Rundtour, zum Teil entlang dem Flüsschen Vils. Mit etwas geschickter<br />
Routenführung kann man fast die ganze Strecke abseits der Straße<br />
fahren (auf Markierung achten). Den Gaichtpass kann man auf der<br />
für Mountainbiker renovierten, alten Straße befahren!<br />
Weitere Anregungen zu Radtouren finden Sie in unserem „Rad- &<br />
Bike-atlas“ und der „Wander- und Radwanderkarte“ erhältlich in<br />
allen Büros und <strong>Info</strong>rmationsstellen der Naturparkregion <strong>Reutte</strong>.<br />
33
MOutaINBIKEtOuREN<br />
plansee – Kuhklause – (Dürrenberg) oder umgekehrt<br />
Gesamtlänge: 30 km (33 km)<br />
Schwierigkeit: mittel / schwer!<br />
Höhenunterschied: ca. 850 m (1.150 m)<br />
tiefster Punkt: <strong>Reutte</strong> 850 m<br />
höchster Punkt: unter der Melkalpe 1200 m<br />
(Dürrenbergalm 1430 m)<br />
Fahrzeit: ca. 2 Stunden (ca. 3 Stunden)<br />
Einkehren: Hotel Forelle (Dürrenberger Alm)<br />
Kurzbeschreibung: Abwechslungsreiche Runde, die in beiden Richtungen<br />
befahren werden kann. Auf- und Abfahrten wechseln ständig ab.<br />
Konditionsstarke Bergradler können im Anschluss an die Runde von der<br />
Melk noch den Dürrenberg befahren (Hausberg der <strong>Reutte</strong>ner Mountainbiker<br />
– das wären noch zusätzlich ca. 3 km Strecke u. 300 Höhenmeter).<br />
plansee – Naidernach – griesen<br />
Gesamtlänge: 10 km<br />
Schwierigkeit: leicht / mittel<br />
Höhenunterschied: ca. 150 m<br />
tiefster Punkt: Grenzstation Griesen 930 m<br />
höchster Punkt: Plansee 975 m<br />
Fahrzeit: ca. 1 Stunde<br />
Einkehren: Hotel Forelle<br />
Kurzbeschreibung: Wunderschöner Radweg nach Naidernach (3<br />
Wasserquellen!), von hier Weiterfahrt auf bayerischer Seite entlang<br />
eines herrlichen Gebirgsbaches zur Grenzstation Griesen möglich.<br />
Hier Anschlussmöglichkeit zum überregionalen Radweg Zwischentoren-Loisachtal.<br />
Musau – ins Raintal<br />
Gesamtlänge: 9 km<br />
Schwierigkeit: mittel<br />
Höhenunterschied: ca. 710 m<br />
tiefster Punkt: Musau/Bärenfalle 830 m<br />
höchster Punkt: Füssener Hütte 1540 m<br />
Fahrzeit: ca. 2 Stunden 15 Minuten<br />
Einkehren: Bärenfalle, Musauer Alm, Otto-Mayr-Hütte,<br />
Füssener Hütte<br />
Kurzbeschreibung: Forstweg durch das Raintal. Mittelschwierige<br />
Strecke mit kurzen, steileren Anstiegen zur Almwirtschaft Musauer<br />
Alm und Otto-Mayr-Hütte bzw. Füssener Hütte.<br />
Weitere Anregungen zu Mountainbiketouren finden Sie in unserem<br />
„Rad- & Bike-atlas“ und der „Wander- und Radwanderkarte“<br />
erhältlich in allen Büros und <strong>Info</strong>rmationsstellen der Naturpark region<br />
<strong>Reutte</strong>.<br />
34<br />
WaNDERuNgEN IM WINtER<br />
1. <strong>Reutte</strong> – Stegerberg-Rundweg, 2 Std.<br />
Von <strong>Reutte</strong> nach Breitenwang, vorbei an der Pfarrkirche, etwas weiter<br />
rechts in die Gipsmühlstraße zum Wanderweg Stegerberg bis<br />
Mühl und weiter zur Planseestraße – Gasthof Waldhof – zurück nach<br />
Breitenwang.<br />
2. <strong>Reutte</strong> – urisee – Mösle – pflach – Rundweg, 2 ½ Std.<br />
Von <strong>Reutte</strong> nach Mühl zum Hotel Urisee zum Wanderweg oberhalb<br />
der Umfahrungsstraße in die Felder von Pflach. Nach der Straßenunterführung<br />
weiter zur Füssener Straße, die Hauptstraße querend<br />
gelangt man in Pflach auf die Alte Straße, dieser folgt man Richtung<br />
<strong>Reutte</strong> durch den Lüßweg bis zur Augasse in die Allgäuer Straße und<br />
wieder nach <strong>Reutte</strong>.<br />
Die verkürzte Route führt am Archbach entlang nach Pflach (nach<br />
Überqueren des Archbaches vor dem Schießstand links abzweigen).<br />
3. pinswang – Fürstenweg – Schlösser Neuschwanstein und<br />
Hohenschwangau, 2 Std.<br />
Vom Gutshof zum Schluxen in Pinswang über den Fürstenweg dem<br />
Alpsee entlang zu den Bayerischen Königsschlössern.<br />
4. Ehenbichl – Rieden, 1 ½ Std.<br />
a) Vom Parkplatz Waldrast auf geräumtem Wanderweg (Lech damm)<br />
nach Rieden.<br />
b) Vom Parkplatz Waldrast auf geräumtem Wanderweg rund um den<br />
Sintwag ¾ Std<br />
5. Wängle – Frauensee, 1 ½ Std.<br />
Von Niederwängle, Restaurant Fredy, in Richtung Lech aschau bis zur<br />
Ottilienkapelle. Bei der Kapelle links auf geräumten Forstweg zum<br />
Frauensee.<br />
6. Wängle – Lechaschau – Höfen – Rundweg, 2 Std.<br />
Vom Gemeindeplatz Wängle zur Ottilienkapelle, weiter nach Hinterbichl.<br />
Nach der Massagepraxis rechts zum Lechdamm, entlang des<br />
Lechuferweges weiter durch Lech aschau nach Höfen und über Holz<br />
und Winkl zurück nach Wängle.<br />
7. Weißenbach – Schwarzwassertal, 2 Std.<br />
Vom Schwimmbad in Weißenbach auf dem Trailweg bis zur Johannesbrücke.<br />
Rechts neben der Brücke auf geräumten Forstweg ins<br />
Schwarzwassertal zur Hängebrücke und hinüber nach Forchach<br />
oder weiter bis zum Jagdhaus.<br />
8. Dürrenberg alm, 1.434 m, 2 Std.<br />
Von <strong>Reutte</strong>, Hotel Urisee, auf gekennzeichneten Weg zur Dürrenberger<br />
Alm. Öffnungszeiten und Ruhetage der Hütten finden Sie in unserer<br />
Gästezeitung.<br />
35
9. Salober alm, 1.120 m, ½ Std.<br />
Vom nördlichen Ufer des Alatsees auf geräumten Forstweg zur sonnig<br />
gelegenen Salober Alm. Öffnungszeiten und Ruhetage der Hütten<br />
finden Sie in unserer Gästezeitung.<br />
10. Vilser alpe, 1.226m, 1 Std.<br />
Vom westlichen Ortsausgang von Vils halblinks zur Kühbachbrücke<br />
am Waldrand. Weiter auf geräumten Weg vorbei am Alpstrudel-Wasserfall<br />
durch das Kühbachtal zur Vilser Alpe. Öffnungszeiten und<br />
Ruhetage der Hütten finden Sie in unserer Gästezeitung.<br />
Weitere Anregungen für Wanderungen im Winter finden Sie in unserem<br />
„Winteratlas“ und in der Karte „Loipen und Winterwanderwege“<br />
erhältlich in allen Büros und <strong>Info</strong>rmationstellen der Naturparkregion<br />
<strong>Reutte</strong>.<br />
auSFLÜgE KuLtuR<br />
Im Lechtal<br />
Stanzach<br />
Sehenswert die 1660 erbaute Pfarrkirche St. Michael. In Stanzach<br />
links abzweigen nach Namlos und Kelmen mit sehenswertem Altar<br />
in der renovierten Kapelle. Zurück über Rinnen und Berwang nach<br />
<strong>Reutte</strong>.<br />
Elbigenalp<br />
Pfarrkirche Elbigenalp im Lechtal, Schnitzschule Elbigenalp<br />
Älteste Seelsorgstation im Lechtal und eine der sehenswertesten<br />
Kirchen im Außerfern. Die jetzige St. Nikolaus Kirche wurde 1664 bis<br />
1674 mit flacher Holzdecke erbaut, 1774 ein Deckengewölbe gemauert,<br />
von 1881 bis 1884 und von 1966 bis 1969 restauriert. 1776<br />
malte der bekannte Barockmaler Johann Jakob Zeiller. Tabernakel,<br />
Engel, Strahlenkranz und Deckenleuchter entstanden in den heimischen<br />
Schnitzwerkstätten. Reste der ersten Pfarrkirche sind der<br />
gotische Turm und an dessen Innenseite ein Fresko sowie der Taufstein<br />
aus dem Mittelalter.<br />
Bemerkenswert ist die Friedhofskapelle zum hl. Martin, ein rechteckiger,<br />
zweigeschossiger Karner. Er enthält im Obergeschoss Reste<br />
gotischer Fresken (Magdalenen-Zyklus), eine wertvolle Kreuzigungsgruppe<br />
und einen eindrucksvollen Totentanz des heimischen<br />
Künstlers Anton Falger. Das Untergeschoss diente als Beinhaus.<br />
Schnitzschule: In vier Klassen werden die Schüler in der Holzschnitzkunst,<br />
bei Begabung bis zur Meisterprüfung ausgebildet. Der Besuch<br />
der Ausstellungs-Verkaufsräume ist zu empfehlen.<br />
36<br />
Bach<br />
Expositurkirche Hl. Josef in Oberstockach. Äußerlich schlich te Dorfkirche<br />
mit sehenswerten Fresken im Inneren. Hochaltarbild von Johann<br />
Jakob Zeiller.<br />
Holzgau<br />
Reich an Fassadenmalereien mit Anleihen aus der Schloss architektur<br />
und Kirchenmalerei aus der Zeit um 1800, als die Holzgauer durch<br />
ihre rege Handelstätigkeit und als Saisonarbeiter (Maurer und Stukkateure)<br />
in <strong>Deutsch</strong>land, Holland und der Schweiz wohlhabend geworden<br />
waren. Die bis zum Kreuzgiebel gemauerten Häuser – damals<br />
eine Seltenheit – zeugen vom Reichtum der Besitzer.<br />
Heimatmuseum.<br />
Im Zwischentoren<br />
Heiterwang<br />
Dorfkirche „Unsere liebe Frau Maria Himmelfahrt“, ursprünglich gotisch,<br />
später barockisiert mit Rokokoaltar, Deckengemälde von Anton<br />
Josef Walch um 1750.<br />
Bichlbach<br />
Zunftkirche Hl. Josef. Einzige Zunftkirche Österreichs, war Zunftkirche<br />
der Außer ferner Maurer, Steinhauer und Zimmerleute, wurde<br />
nach dem Plan des schwäbischen Barockmeisters Jakob Herkommer<br />
unter dem späteren Stadtbaumeister von Prag, Hafenegger, aus<br />
dem Tannheimer Tal errichtet. Die Kirche galt als Barockjuwel, verfiel<br />
allerdings nach Auflösung der Zünfte und Einführung der Gewerbefreiheit.<br />
Aufgrund mehrerer Aufrufe und Aktionen wurde die Zunftkirche<br />
1973/74 gründlich renoviert und stellt heute ein einmaliges<br />
Kulturgut dar. – Seit Mai 2006 gibt es auch ein Zunftmuseum in Bichlbach.<br />
Berwang<br />
Pfarrkirche Berwang. Sehenswert ist der holzgeschnitzte Altar mit<br />
der Darstellung des letzten Abendmahles. Johannes Obleiter schuf<br />
im Jahre 1945 dieses großartige Schnitzwerk.<br />
Lermoos<br />
Pfarrkirche St. Katharina. Barocker Zentralbau (1753) mit Deckengemälde<br />
und Barockkrypta.<br />
Ehrwald<br />
Sehenswert die Pfarrkirche „Maria Heimsuchung“ und die Annenkapelle<br />
(1729 – 34), das Ludwig Ganghofer Haus und das Wohnhaus<br />
und die Grabstätte von Clemens Krauss.<br />
Biberwier<br />
Hier wurde bis 1938 Bergbau auf Bleiglanz und Zinkblende betrieben.<br />
Sehenswert die Pfarrkirche und die Pestkapelle „auf der Geißel“<br />
als Erinnerung an das Pestjahr 1611.<br />
37
Im Tannheimertal<br />
Rauth<br />
Dreifaltigkeitskapelle mit spätgotischer Magnusstatue und Rokokostukkaturen.<br />
Nesselwängle<br />
Pfarrkirche „Unserer lieben Frau Maria Himmelfahrt“ aus 1712 fiel<br />
einem Großbrand zum Opfer und wurde 1885 erneuert.<br />
grän<br />
Sehenswerte Barockkirche „Zum heiligen Wendelin“ mit Deckengemälde<br />
von Franz Anton Zeiller, die Verehrung des heilgen Lammes<br />
darstellend.<br />
tannheim<br />
In Tannheim, dem Hauptort des Tales prächtige Kirche „Zum heiligen<br />
Nikolaus“, eine der größten Landkirchen mit reicher Stukkaturarbeit<br />
von Georg Pflauder und Deckengemälde „Abendmahl“ von Josef<br />
Keller um 1800.<br />
Schattwald<br />
Pfarrkirchhaus aus 1893 mit neuromanischer Ausstattung. In der<br />
angrenzenden Ortschaft Wies die 1860 überarbeitete Kirche mit<br />
einem Lattengewölbe und Darstellung des „Totentanzes“ von A. Falger<br />
in der Eingangshalle.<br />
Zöblen<br />
In Zöblen geht die heute erhaltene Kirche auf die Pestzeit 1630 zurück<br />
und wurde im 17. Jhdt. zur Kirche mit nazarenischer Ausstattung<br />
erweitert. Deckenfresken von J. Kärle.<br />
Im Tiroler Oberland und Landeshauptstadt Innsbruck<br />
Maria Locherboden<br />
Östlich von Mötz auf dem höchsten Punkt des Locherbodens steht<br />
die Wallfahrtskirche „Maria Locherboden“. Ein Stolleneinbruch und<br />
die glückliche Rettung der Bergknappen führten zur Errichtung eines<br />
Muttergottesbildes vor der Höhle. Nach Gebetserhörungen wurde<br />
1881 vor der Grotte eine Kapelle errichtet. Seither pilgern viele Leidende<br />
zum Gnadenbild und so wurde 1896 oberhalb der Grotte eine<br />
Marienkirche im neugotischen Stil errichtet.<br />
Stift Stams<br />
Zwischen Imst und Telfs im Oberinntal gelegen, eine der bedeutendsten<br />
Sehenswürdigkeiten in Nordtirol. Fahrzeit rund 1 ½ Std. Zisterzienserstift,<br />
gestiftet 1273 von Elisabeth, der Gemahlin Meinhards II. von Tirol,<br />
zur Erinnerung an den Hinrichtungstod ihres Sohnes Konradin, dem<br />
38<br />
letzten Staufenkaiser. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts Begräbnisstätte<br />
der Tiroler Landesfürsten, größte Barockkirche Tirols, Stukkaturen der<br />
Wessobrunner Schule, Fresken von J. G. Wolker. Stiftsgebäude barockisiert<br />
mit Bernhardsaal, Fürstenzimmer und Kreuzgang.<br />
Heute sind im Stift mehrere Schulen untergebracht, darunter das<br />
einzige Schigymnasium in Österreich.<br />
Landeshauptstadt Innsbruck<br />
Neben den vielen weltbekannten Sehenswürdigkeiten sei auf den Besuch<br />
des Landesmuseums Ferdinandeum, des Tiroler Volkskunstmuseums<br />
und des Naturkundlichen Museums im ehemaligen Zeughaus Kaiser<br />
Maximilians I. hingewiesen. Sie bieten einen umfassenden Einblick in die<br />
Kultur, Kunst, Natur und das Volkstum Tirols. Den Sportfreunden bietet<br />
sich der Besuch der olympischen Kampfstätten an. Europas höchstgelegener<br />
Zoo, der Alpenzoo Innsbruck, versteht sich als Erlebnis-, Bildungs-,<br />
Forschungs- und Naturschutzzoo und ist ganzjährig geöffnet.<br />
... und bei unseren Nachbarn:<br />
1. Stadt Füssen (12 km)<br />
Historisch interessante Altstadt. Benediktinerkloster (barocker Bau<br />
von Johann Jakob Herkommer), das 1802 säkularisiert wurde und<br />
seit 1909 als Rathaus dient.<br />
2. Bayerische Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau<br />
(15 km)<br />
Besichtigung nur im Rahmen einer Führung (ca. 35 Minuten möglich)<br />
Schloss Hohenschwangau<br />
1.4 – 30.9. von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />
1.10. – 31.3. von 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
am 24.12. geschlossen<br />
Schloss Neuschwanstein<br />
1.4 – 30.9. von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />
1.10. – 31.3. von 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
am 1.1., 24., 25., 31.12. geschlossen<br />
Schloss Linderhof (30 km)<br />
Besichtigung nur im Rahmen einer Führung (Sommer ca. 2 Std.,<br />
Winter ca. 45 Minuten) möglich<br />
1.4. bis Mitte Oktober von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Mitte Oktober bis 31.3. von 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
am 1.1., 24., 25., 31.12. und Faschingsdienstag geschlossen<br />
Kloster Ettal<br />
Berühmte Barockkirche, Benediktinerabtei (gegründet 1330)<br />
Oberammergau (40 km)<br />
Reich an kunstvollen alten, bemalten Bürgerhäusern aus dem 18.<br />
und 19. Jahrhundert. Passionsspiel – Leidensgeschichte Christi, be-<br />
39
ginnend mit dem Einzug in Jerusalem und endend mit der Auferstehung<br />
und Verklärung – seit 1634 in jedem vollen Zehnerjahr. Pfarrkirche<br />
„St. Peter und Paul“ (Rokoko), errichtet 1736 – 41.<br />
abtei Steingaden (30 km)<br />
Ehemaliges Prämonstratenserkloster, 1147 gegründet. Romanische<br />
Basilika im alpenländischen Grundriss, außen noch in der ursprünglichen,<br />
wuchtigen romanischen Gestalt erhalten.<br />
Wieskirche (35 km)<br />
Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland. 1745 – 54 durch Dominikus<br />
Zimmermann erbaut. Eine der schönsten Rokokokirchen<br />
<strong>Deutsch</strong> lands.<br />
Die romanische Basilika von altenstadt bei Schongau (50 km)<br />
Klare, monumentale Gliederung des Außenbaus. Besonders bemerkenswert<br />
ist die Kreuzigungsgruppe der „Große Gott von Altenstadt“,<br />
um 1200. Reste eines frühgotischen Freskenzyklus. Taufstein um<br />
1200. Beachtenswertes Marienbildnis um 1330.<br />
Schongau (50 km)<br />
Gut erhaltene Altstadt auf einem Hügel neben dem Lech mit vollständig<br />
erhaltener Stadtmauer mit Türmen und Wehrgängen. Stadtpfarrkirche<br />
Mariä Himmelfahrt mit barockem Chor (Mitte 17. Jhd.) des<br />
Dominikus Zimmermann.<br />
auSFLÜgE NatuR<br />
plansee – der zweitgrößte See tirols<br />
Der fjordähnliche, farblich zwischen hellem Moosgrün und dunklem<br />
Schwarzblaugrün wechselnde See, von den Wäldern des Zwiesel-<br />
und Zwerchenberges, der Spießwand und des Tauern umrahmt,<br />
kann in zehn Minuten erreicht werden. Der Plansee, verbunden mit<br />
dem Heiterwanger See, zählt zu den saubersten Seen Tirols. In seiner<br />
wärmsten Zeit erreicht er zwischen 17 und 21°, in besonders<br />
heißen Sommern 22 bis 23°. Außer der während der Sommermonate<br />
verkehrenden Planseeschiffahrt ist seit Jahren keinem Motorboot erlaubt,<br />
die Ruhe des Sees zu stören. Seehöhe: 976 m. Fläche: 285 ha.<br />
Länge 6,3 km. Breite 1,2 km. Maximiale Tiefe: 76,5 m.<br />
Sie können den See in etwa 3 ½ bis 4 Stunden umwandern. Bequemere<br />
nehmen das Schiff.<br />
Lechtaler alpen & Dreipässefahrt<br />
<strong>Reutte</strong> – Lermoos – Fernpass (1.210m) – Nassereith – Imst – Landeck<br />
– St. Anton am Arlberg – Arlbergpass (1.793m) – Flexenpass<br />
(1.773 m) – Zürs – Lech – Warth – Steeg – <strong>Reutte</strong> (ca. 200 km). Bei<br />
der Dreipässefahrt werden die Lechtaler Alpen zur Gänze umfahren,<br />
dementsprechend auch eine reiche Abwechslung in den großartigen<br />
Hochgebirgsbildern. Auf dieser Fahrt werden auch die bekannten<br />
Wintersportorte St. Anton, Lech und Zürs berührt.<br />
40<br />
Hahntennjoch<br />
Tonnagebeschränkung 14 t, Fahrverbot für KFZ mit Wohnwagenanhänger.<br />
Wintersperre.<br />
<strong>Reutte</strong> – Stanzach – Elmen – Bschlabs/Boden/Pfafflar – Hahntennjoch<br />
(1.903 m) – Imst – Fernpass – <strong>Reutte</strong> (ca. 110 km) Unterwegs empfiehlt<br />
sich ein Besuch der barocken Wallfahrtskirche „Maria Schnee“<br />
in Bschlabs, der St. Josefs Kirche in Boden. Sehenswert Pfafflar mit<br />
seinen alten Holzhäusern, ohne Säge und Metallteile gebaut.<br />
Stanzach – Namlos/Fallerschein – Berwang<br />
<strong>Reutte</strong> – Stanzach – zwischen Stanzach und Namlos lohnender Spaziergang<br />
in das Almdorf Fallerschein (ca. 1 Stunde) mit seinen<br />
Blockhütten. Fallerschein ist das Weide- und Bergheugebiet von<br />
Stanzach. Dieses „Sommerdorf“ war früher ganzjährig bewohnt. Im<br />
Sommer wird eine Sennerei betrieben – Namlos – Kelmen – Rinnen<br />
(höchstgelegene Brauerei!) – Berwang – <strong>Reutte</strong> (ca. 55 km)<br />
tannheimer alpen – Vilsalpsee<br />
<strong>Reutte</strong> – Weißenbach – Gaichtpass – Tannheimertal (ca. 20 km).<br />
Reizvolles Hochtal mit Haldensee und dem, in einem Naturschutzgebiet<br />
gelegenen, Vilsalpsee. Die Straße zum Vilsalpsee ist in der Zeit<br />
von 10.00 bis 17.00 Uhr für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Buspendelverkehr<br />
oder zu Fuß ca. 1 Stunde.<br />
Ehrwalder Becken – Zugspitzbahn<br />
auf der B179 Richtung Innsbruck bis Lermoos – Ehrwald (ca. 25 km).<br />
Das Ehrwalder Becken mit dem wuchtigen Wettersteinmassiv bietet<br />
eines der großartigsten Landschaftsbilder in den Alpen. In steter Erinnerung<br />
bleibt eine Fahrt mit der Tiroler Zugspitzbahn auf den Gipfel der<br />
Zugspitze (höchster Berg <strong>Deutsch</strong>lands, 2.962 m), von dem aus sich ein<br />
grandioser Blick auf die Gipfel und Gletscher der Alpen anbietet.<br />
Silvretta-Hochalpenstraße – Stauseen, Kraftwerke<br />
<strong>Reutte</strong> – Warth – Flexenpass – Stuben – durch das Klostertal nach<br />
Bludenz (Bundesland Vorarlberg). Hier Abzweigung ins Montafontal<br />
und Auffahrt zur Silvretta Hochalpenstraße (Stausee, 2.036m, Wintersperre,<br />
Mautgebühr!) – Bieler Höhe – durch das Paznauntal nach<br />
Landeck und zurück nach <strong>Reutte</strong>. (ca. 270 km).<br />
Ötztal – gletscherfahrt – timmelsjoch<br />
<strong>Reutte</strong> – Fernpass – Imst – Ötztal (ca.110 km). Von Sölden oder<br />
Obergurgl aus besteht die Möglichkeit, mit Seilbahnen in die Gletscherregionen<br />
zu gelangen.<br />
Über das Timmelsjoch (2.509m, Wintersperre, Mautgebühr!) Grenzübertritt<br />
nach Meran/Italien (ca. 400 km).<br />
41
Wir laden Sie ein zu einem Spaziergang<br />
durch das historische <strong>Reutte</strong><br />
Beginnen Sie Ihren Rundgang bei unserem Büro, dem tourismusverband<br />
<strong>Reutte</strong> (Untermarkt 34) – wir begleiten Sie auf Ihrem Spaziergang<br />
durch unseren schönen Heimatort mit Hinweisen, die wir dem<br />
Buch „<strong>Reutte</strong> – 500 Jahre Markt 1489 – 1989“ entnommen haben.<br />
Beim Durchwandern der Parkanlage im Untermarkt entdecken Sie<br />
einen gusseisernen, mit dekorativen Elementen geschmückten<br />
Brunnen aus dem Jahre 1907. Es ist einer von vielen historischen<br />
Brunnen, die heute das Ortsbild von <strong>Reutte</strong> bereichern und anlässlich<br />
der 500-Jahr-Feier des Marktes restauriert und an ihrem ursprünglichen<br />
Standort wieder aufgestellt wurden.<br />
Nach wenigen Metern erreichen Sie das Hotel gasthaus „Zum<br />
Mohren“ – Untermarkt 26.<br />
Der Gasthof „Zum Mohren“ zählt zu den alteingesessenen Gasthäusern<br />
von <strong>Reutte</strong>. Im Jahre 1765 wurde in den Ratsprotokollen erstmals<br />
der Besitzer, Joseph Wagner „Bestandswirt zum Mohrenkopf“,<br />
erwähnt. Im Laufe der Zeit wechselten zwar die Namen der Gastwirtsfamilien,<br />
der Name der Gaststätte aber blieb unverändert. Das<br />
ursprüngliche Gasthausschild befindet sich heute in unserem Heimatmuseum<br />
„Grünes Haus“ (Untermarkt 25).<br />
Anschließend steht das „tauscher-Haus“ – Untermarkt 24.<br />
Das sogenannte „Tauscher-Haus“ stammt aus dem 18. Jahrhundert.<br />
Das Fresko der „Immakulata“ (Mariendarstellung) unter dem Giebel<br />
des Hauses ist um 1780 zu datieren und dürfte dem bekannten <strong>Reutte</strong>ner<br />
Barockmaler Johann Jakob Zeiller zugeschrieben werden.<br />
Das Bürgerhaus wurde nach seinem ehemaligen Besitzer, dem Kaufmann<br />
und Bürgermeister von <strong>Reutte</strong>, Karl Ludwig Tauscher (1827 –<br />
1897), benannt. Seit 1930 befindet sich das Gebäude im Besitz der<br />
Marktgemeinde <strong>Reutte</strong>.<br />
Schräg gegenüber befindet sich der neu angelegte „Zeiller-platz“<br />
– eine angenehme Ruhezone inmitten des Untermarktes – der von<br />
den historischen Gebäuden des ehemaligen „unteren Salzstadels“,<br />
dem „Zeiller-Haus“ und „Grabherr-Haus“ umgeben ist.<br />
„unterer Salzstadel“ – Untermarkt 31.<br />
Im heutigen Geschäfts- und Wohnhaus befand sich bis zum Ende<br />
des 18. Jahrhunderts der „untere Salzstadel“. Er wurde bald nach<br />
der schriftlichen Genehmigung Herzog Sigismunds aus dem Jahre<br />
1471 zur Errichtung einer Salzniederlage in Unterreutte aus Holz erbaut;<br />
im Jahre 1712 erfolgte ein Neubau aus Stein. Für die Lagerung<br />
der Salzfässer musste an den Besitzer, die Pfarre Breitenwang, eine<br />
Abgabe geleistet werden. Als der Salzhandel stagnierte, wurde der<br />
„untere Salzstadel“ in den Jahren von 1778 – 1841 als Zollamt („Dogana-Stadel“)<br />
für den Warenverkehr von und nach Füssen benützt.<br />
Seither befindet sich das baulich unveränderte Haus mit seinem<br />
charakteristischen Walmdach in Privatbesitz.<br />
42<br />
„Zeiller-Haus“ – Untergsteig 1.<br />
Das „ Zeiller-Haus“ oder das „Schöne Haus“ blieb von den <strong>Reutte</strong>ner<br />
Großbränden in den Jahren 1703 und 1704 verschont. An der Südseite<br />
des Gebäudes befinden sich noch Freskenfragmente, die um<br />
1600 zu datieren sind. Die Fassadenmalereien an den drei anderen<br />
Seiten des Hauses – hervorzuheben sind besonders die Fresken an<br />
der Giebelseite – sind um 1776 entstanden und stammen von dem<br />
Barockmaler Johann Jakob Zeiller (1708 – 1783). Sein Vater und erster<br />
Lehrer, Paul Zeiller (1658 – 1738), hatte dieses Haus von Vater<br />
Christoph als Erbe erhalten. Paul Zeiller, der als Begründer der Außerferner<br />
Malerschule gelten kann und auch seinen Neffen, Franz<br />
Anton Zeiller (1716 – 1794), unterrichtete, hatte hier seine Malerwerkstätte.<br />
Sein berühmter Sohn Johann Jakob wurde in diesem<br />
Haus geboren.<br />
„grabherr-Haus“ – Untermarkt 29.<br />
Zu der ehemaligen Gaststätte „Zur güldenen Rosen“ (Untermarkt 29)<br />
gehörte weiters noch der „Turm“ (Untermarkt 27) und das „Zeiller-<br />
Haus“. Bereits im 15. Jahrhundert zählte das gesamte Anwesen zum<br />
Besitz der alteingesessenen <strong>Reutte</strong>ner Familie Klainhanns. In der 2.<br />
Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde es von dem reichen <strong>Reutte</strong>ner<br />
Bürger und Salzfaktor Christoph Zeiller erworben und blieb für einige<br />
Generationen im Besitz der Zeiller-Familie. Ein Brand im Jahre<br />
1704 zerstörte die Gastwirtschaft völlig. Der Bau in seiner heutigen<br />
Form wurde im Jahre 1737 fertiggestellt und diente noch bis zum<br />
Beginn der bayerischen Regierungszeit als Gastwirts- und Herbergsbetrieb.<br />
In den Jahren von 1806 – 1814 befand sich das „Königlich<br />
Bayerische Rentamt“ (Finanzamt) in dem Gebäude. Nach dem Ende<br />
der Bayernherrschaft war das Haus im Besitz der Kaufleute Grabherr,<br />
Senetin und Hösle. Die Fassadenbemalung mit den reich gestalteten<br />
Scheinarchitekturportalrahmen stammt aus der Zeit um<br />
1800. An der Längsfront des Hauses, am mittleren Fenster, deuten<br />
ein Medaillon mit einer Rose und eine Speiseplatte, die von zwei<br />
Putti gehalten wird, noch auf die Gaststätte „Zur güldenen Rosen“<br />
hin.<br />
Am Ende der Längsseite des „Grabherr-Hauses“ befindet sich der<br />
„turm“ – Untermarkt 27.<br />
Der „Turm“ ist wohl das älteste erhaltene Bauwerk von <strong>Reutte</strong>. Die<br />
Räumlichkeiten im ersten Stock dienten reisenden Persönlichkeiten<br />
als Übernachtungsquartier. Auch Kaiser Friedrich III., der Vater Maximilians<br />
I., dürfte sich im Jahre 1488 als Durchreisender hier aufgehalten<br />
haben.<br />
Beim Weitergehen kommen Sie zum „grünen Haus“ – Untermarkt 25.<br />
Das „Grüne Haus“ dürfte aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />
stammen, wie jüngst entdeckte Renaissancemalereien im 2. Stock<br />
des Hauses belegen. Als Inhaber nachweisbar sind um die Mitte des<br />
18. Jahrhunderts die begüterten Schwestern von Strelle. Wohl in ih-<br />
43
em Auftrag führte Johann Jakob Zeiller im Jahre 1779 die Fassadendekorationen<br />
auf grünem Grund durch. Unter dem Giebel, um<br />
das mittlere Fenster, ist die Darstellung der „Hl. Dreifaltigkeit“ symmetrisch<br />
auf Wolken gruppiert. Architekturmalereien wie das<br />
Scheinportal, Säulen an den Ecken, Gesimse und Hermenpilaster an<br />
den kartuschenbekrönten Fenstern schmücken das Haus. Wohl um<br />
1800 entstanden die schmiedeeisernen Fensterkörbe im Rokokostil.<br />
In den Jahren von 1821 bis 1918 war das Bürgerhaus im Besitz der<br />
Postmeister-Familie Angerer (den Inhabern des ehemals nebenliegenden<br />
Großgasthofes „Zur Post“).<br />
Die Marktgemeinde <strong>Reutte</strong> erwarb das Haus 1986 aus Privatbesitz.<br />
Für die Tiroler Landesausstellung im Jahre 1989, die anläßlich der<br />
500-Jahr-Feier der Markterhebung in <strong>Reutte</strong> stattfand, wurde das<br />
Haus grundlegend renoviert. Für die hervorragende Revitalisierung<br />
wurde das Gebäude mit dem internationalen „Europa-Nostra-Verdienstdiplom“<br />
ausgezeichnet. Seit 1990 ist das <strong>Reutte</strong>ner Heimatmuseum<br />
in den Räumlichkeiten untergebracht. Neben den freigelegten<br />
Renaissancemalereien und den exquisiten Stuckdecken, um<br />
1720/30 datiert, bietet das Museum einen interessanten Einblick in<br />
die künstlerische und handwerkliche Entwicklung des Außerferns.<br />
Ein Besuch ist empfehlenswert!<br />
Schräg gegenüber steht die „Rose“ – Untermarkt 16.<br />
Der ehemalige Brauereigasthof „Zur goldenen Rose“ soll seinen Namen<br />
um 1800 von der Gaststätte „Zur güldenen Rosen“ übernommen<br />
haben, als diese ihren Gastbetrieb einstellte. Der Überlieferung<br />
nach ließ Johann Ammann im Jahre 1724 über einer alten gotischen<br />
Bausubstanz das stattliche Mittelflurhaus errichten. Sein Sohn, der<br />
wohlhabende Gastwirt Jakob Mang Ammann, verlegte im Jahre<br />
1774 die Brauerei seines in der Nachbarschaft stehenden Gasthauses<br />
„Goldenes Kreuz“ (Untermarkt 18) in einen Anbau der „Goldenen<br />
Rose“.<br />
Noch auf derselben Straßenseite befindet sich am Ende des Untermarktes<br />
der „goldene Hirsch“ – Mühlerstraße 1.<br />
Der in der Nähe des Marktplatzes gelegene Gasthof „Zum goldenen<br />
Hirschen“ zählt zu den ältesten Gasthäusern von <strong>Reutte</strong>. Im Jahre<br />
1615 erwarb Christoph Zeiller, Vater des Barockmalers Paul Zeiller,<br />
die Weinwirtschaft für seine große Familie. Das Gasthaus blieb über<br />
ein Jahrhundert im Besitz der angesehenen Zeiller-Familie und<br />
wechselte dann zur Familie Geisenhof, der schließlich 1782 das<br />
„Bräustattrecht“ zuerkannt wurde. Der Brauereibetrieb wurde bis<br />
1906 fortgesetzt, allerdings hatte der Brauereigasthof in der Zwischenzeit<br />
die Familie gewechselt.<br />
Schräg links gegenüber der Hauptverkehrsstraße sehen Sie eines<br />
der schönsten Häuser von <strong>Reutte</strong>, das „Dengel-Haus“ – Obermarkt 3.<br />
Das Dengel-Haus wurde im Jahre 1704 von dem „Handelsfactor“<br />
Johann Ammann in großzügiger Weise erbaut. Das Marmorwappen<br />
des Handelsunternehmers befindet sich über dem Eingangsportal.<br />
44<br />
Bis 1780 blieb das Haus im Besitz der reichen <strong>Reutte</strong>ner Unternehmerfamilie<br />
Ammann, die das Gebäude als Geschäftshaus und<br />
Gastwirtschaft „Zum schwarzen Bären“ nutzten. Auch die nachfolgenden<br />
Inhaber, die Familie Strelle von Löwenberg und Strahlenburg,<br />
waren hier als Großunternehmer, Bierbrauer und Wirte tätig.<br />
Der Wohlstand der Familie zeigt sich besonders eindrucksvoll in der<br />
von ihnen in Auftrag gegebenen Fassadengestaltung des Ansitzes<br />
um 1800. Die Malereien im damals modernen Empirestil umrahmen<br />
die Fenster und heben sich geschmackvoll vom grünen Untergrund<br />
ab. Hervorragend gearbeitete Rokoko-Fensterkörbe mit vielen Details<br />
schmücken die Giebelseite des Hauses. Die meisterhaften<br />
Kunstschmiedearbeiten – sie zählen zu den schönsten dieser Art im<br />
Außerfern – werden dem Ehrwalder Meister Johann Franz Guem<br />
zugeschrieben. Das Haus war bis 1821 im Besitz der Familie Strelle<br />
und wechselte anschließend öfters den Besitzer. Im Jahre 1920<br />
erbte Dr. Ignaz Philipp Dengel, ein Außerferner Gelehrter und Heimatforscher,<br />
das heute nach ihm benannte Haus. Anlässlich der<br />
durchgeführten Renovierungsarbeiten ließ Dengel an dem Erker an<br />
der Nordseite des Hauses sein Wappen anbringen. Ein Spruch des<br />
Tiroler Mundartdichters Bruder Willram nimmt auf die Renovierung<br />
Bezug.<br />
Gemäß einer testamentarischen Verfügung Professor Dengels kam<br />
das Haus im Jahre 1955 in den Besitz der Marktgemeinde <strong>Reutte</strong> mit<br />
der Auflage, es für soziale und kulturelle Zwecke zu verwenden. Das<br />
wurde von der Marktgemeinde mit der Einrichtung der sogenannten<br />
„Dengel-Galerie“ in den alten Gewölben des Erdgeschosses erfüllt,<br />
wo regelmäßig Ausstellungen stattfinden.<br />
Unmittelbar vor dem „Dengel-Haus“ ist das Markt-gemeindeamt<br />
– Obermarkt 1.<br />
Das Gebäude des Marktgemeindeamtes steht auf geschichtsträchtigem<br />
Boden. Bereits im Jahre 1491 errichtete die Bürgerschaft von<br />
<strong>Reutte</strong> auf diesem Grund ein Korn- und Rathaus, das in folgender Zeit<br />
laufend ausgebaut und vergrößert wurde. Das Erdgeschoss des<br />
Hauses wurde zur Lagerung des Kornes für die wöchentlichen Markttage,<br />
als Handelsplatz bei Schlechtwetter, als Versammlungsraum und<br />
sogar als „Wahllokal“ bei der ursprünglich jährlichen Bürgermeisterwahl<br />
verwendet. Im Obergeschoss befand sich ab dem 18. Jahrhundert<br />
ein Archivraum für die Urkunden und Schriften der Gemeinde.<br />
Weiters war ein Sitzungszimmer für den Rat, ein Kanzleiraum für den<br />
Ratsschreiber sowie eine eigene Amtsstube für den Bürgermeister<br />
vorhanden. Aber erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts verlor das<br />
Haus seine vorrangige Funktion als Kornlager und Handelsplatz und<br />
ist seither ausschließlich Sitz der Gemeindeverwaltung.<br />
Im 15. und 16. Jahrhundert wurde vor dem Haus im Freien öfters ein<br />
Gerichtstag abgehalten. Von seinem Richtstuhl („Dingstuhl“) aus<br />
sprach der Richter von Ehrenberg dabei das Recht. Auch die Wochen-<br />
und Jahrmärkte fanden rund um das Kornhaus statt. Das Bild<br />
45
dieses Marktplatzes wurde von einem großen Lindenbaum dominiert,<br />
der angeblich aus der Zeit der Markterhebung im Jahre 1489<br />
stammt. Nicht zuletzt wegen seiner Größe und seines Alters musste<br />
der Baum 1947 gefällt werden. Anlässlich der 500-Jahr-Feier der<br />
Markterhebung wurde an gleicher Stelle wieder ein junger Baum<br />
inmitten des Straßenverkehrs gepflanzt.<br />
Die „Nagelsäule“ steht seit 1917 an der Südwestecke des Marktgemeindeamtes<br />
und dokumentiert die große Hilfsbereitschaft der Einheimischen<br />
während der Not des Ersten Weltkriegs. Bei der Spende<br />
eines Geldbetrages für Kriegerwitwen und -waisen des Bezirkes<br />
wurde ein Nagel in die Holzsäule geschlagen.<br />
Anschließend ist die Bezirkshauptmannschaft – Obermarkt 7.<br />
In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute Joseph Carl Falger<br />
(1704 – 1777) hier für vornehme Reisende den Gasthof „Zur Gemse“.<br />
Zu den Gästen zählten Kaiser Joseph II. sowie Papst Pius VI., der<br />
auf seiner Durchreise im Jahre 1782 vom Balkon des Hauses der<br />
Bevölkerung seinen Segen erteilte. Ein Denkmal an der Fassade der<br />
heutigen Bezirkshauptmannschaft erinnert an dieses Ereignis.<br />
Vis-a-vis steht das Bezirksgericht – Obermarkt 2.<br />
Bereits um 1600 wurde das heute schmucklose Haus mit steilem<br />
Satteldach als Ansitz „Ehrenheim“ der begüterten Edlen von Klainhanns<br />
erwähnt. Es zählte damals zu den wenigen Steinbauten von<br />
<strong>Reutte</strong> und beherrschte durch seine Höhe zusammen mit der angrenzenden<br />
St. Anna Kirche das Marktbild. Das Haus wurde bald<br />
nach 1600 von dem späteren Pfleger von Ehrenberg, Burkart Layman<br />
zu Liebenau, erworben. Er verlegte 1606 die Pflegschaft vom<br />
Schloss Ehrenberg nach „Ehrenheim“, wenig später kam auch das<br />
Amt des Richters vom Schloss in dieses Gebäude. Von 1854 bis 1938<br />
waren Bezirkshauptmannschaft und Gericht hier gemeinsam untergebracht.<br />
Seit 1938 befinden sich in den Räumlichkeiten des alten<br />
„Ehrenheim“ das Bezirksgericht und Gendarmeriekommando.<br />
Anschließend führt Sie der neugestaltete Kirchenplatz mit einem<br />
Brunnen aus dem Jahre 1874 zum Franziskanerkloster mit der<br />
pfarrkirche St. anna.<br />
Am 15. März 1628 legten der Tiroler Landesfürst Erzherzog Leopold<br />
V. und seine Gemahlin Claudia von Medici in <strong>Reutte</strong> den Grundstein<br />
für das Franziskanerkloster. Die bereits bestehende, der Hl. Mutter<br />
Anna geweihte Kapelle oder Kirche wurde mit dem Kloster verbunden,<br />
das die Franziskaner bereits im Jahre 1631 beziehen konnten.<br />
Pfarr- und Klosterkirche St. Anna.<br />
Die Baugestalt der heutigen Kirche stammt aus der Zeit nach dem<br />
Brand im Jahre 1703. Bei der Feuerkatastrophe des Jahres 1846<br />
wurde die barocke Einrichtung der Kirche zerstört. Im Zuge der letzten<br />
großen Kirchenrenovierung in den Jahren von 1964 bis 1967<br />
entfernte man die neuklassizistische Ausstattung des 19. Jahrhunderts.<br />
Der nüchterne Kirchenraum wird heute von wenigen, dafür<br />
aber umso wertvolleren Kunstwerken geschmückt: von beiden Brän-<br />
46<br />
den verschont blieb die spätgotische Figurengruppe der „Anna selbdritt“,<br />
die der bedeutende Allgäuer Bildhauer Jörg Lederer um<br />
1510/15 anfertigte. Die kostbare Schnitzarbeit befindet sich in erhöhter<br />
Lage an der Stirnwand des Chorraumes, umgeben von einem<br />
in jüngster Zeit angefertigten Strahlenkranz. Über dem rechten Seitenaltar<br />
hängt das Gemälde mit der Darstellung des „Hl. Antonius<br />
von Padua als Fürbitter für Gefangene und Kranke“. Es stammt von<br />
dem <strong>Reutte</strong>ner Paul Zeiller und ist mit 1707 datiert. Besonders hinzuweisen<br />
ist außerdem auf die um 1725 entstandene „Kreuzigungsgruppe<br />
mit Maria und Johannes“ am linken Seitenaltar, die dem<br />
bedeutenden Barockbildhauer Anton Sturm (1690 – 1757) zugeschrieben<br />
wird. (Weitere Hinweise finden Sie in dem in der Kirche<br />
aufliegenden Kunstführer.)<br />
Entlang der Klostermauer erinnern drei alte Kastanienbäume noch<br />
an die Arbeit des <strong>Reutte</strong>ner Verschönerungsvereines um die Jahrhundertwende.<br />
Sehenswert ist auf der anderen Seite der Straße besonders das<br />
„Lumper-Haus“ – Obermarkt 25.<br />
An das um 1500 erbaute Haus der landesfürstlichen Jäger erinnert<br />
heute nur noch das kleine Bild eines Armbrustschützen an der Nordfassade.<br />
Das Haus fiel bei der großen Brandkatastrophe im Jahre<br />
1703 dem Feuer zum Opfer und wurde 1710 wieder aufgebaut. Das<br />
Medaillon mit der Darstellung eines Brautwerbers über den Hauseingang<br />
weist auf die Hochzeit des Christian Carl Lumper, Sohn eines<br />
Anwalts aus dem oberen Lechtal, und der Maria Anna Jäger, Tochter<br />
eines <strong>Reutte</strong>ner Handelsmannes und Ratsbürgers, im Jahre 1782<br />
hin. Die Väter des Brautpaares hatten das Haus aus diesem Anlass<br />
für ihre Kinder erworben. Seither befindet sich das Anwesen in ununterbrochener<br />
Folge im Besitz der Familie Lumper.<br />
Sie spazieren durch den Obermarkt, kommen am ältesten historischen<br />
Brunnen aus dem Jahre 1820 vorbei, der vor dem Sparkassen-Gebäude<br />
steht, und erreichen den Gasthof „Zum schwarzen<br />
adler“ – Obermarkt 75.<br />
Auf dem Platz unmittelbar vor dem Gasthof „Zum schwarzen Adler“<br />
stand bis 1494 das „Tanzhaus“. Es wurde für Tanzunterhaltungen,<br />
als Versammlungsraum zur Besprechung von Gemeindeangelegenheiten<br />
und als Gerichtsstätte benützt. Anschließend befand sich bis<br />
in das Jahr 1766 an dieser Stelle der „bürgerliche Guetstadel“ (auch<br />
„Pallhaus“ genannt), der als Lagerplatz für die durch <strong>Reutte</strong> beförderten<br />
Handelswaren diente.<br />
Der Gasthof „Zum schwarzen Adler“ aus dem 18. Jahrhundert beeindruckt<br />
besonders durch seine Fassadenmalerei, die Josef Anton<br />
Köpfle (1757 – 1843), ein Johann Jakob Zeiller-Schüler, um 1800<br />
ausführte. Unter dem Giebel sieht man die Auferstehung Christi.<br />
Klassizistische Scheinarchitekturmalereien – wie Säulen und Pilaster,<br />
Empirevasen, Blatt- und Tuchfestons – umrahmen das Portal<br />
und die Fenster. Hinzuweisen ist auch auf das kunstvoll angefertigte<br />
47
Korbgitter über dem Hauseingang.<br />
Machen Sie einen kleinen Abstecher vom Gasthof „Zum schwarzen<br />
Adler“ nach rechts zum ältesten Ortsteil <strong>Reutte</strong>s, der „Kög“. Nach<br />
wenigen Schritten erreichen Sie die Florianskapelle.<br />
Der Überlieferung zufolge soll nach der großen Feuerkatastrophe<br />
von 1703 eine Kapelle zu Ehren des Hl. Florian errichtet worden sein.<br />
Die Florianskapelle in ihrer heutigen Gestalt wurde nachweislich um<br />
1760 erbaut. Das Fresko des Hl. Florian am Fassadengiebel sowie<br />
die Deckengemälde im Inneren der Kirche aus dem Jahre 1951<br />
stammen von dem Innsbrucker Maler Franz Seelos. Der <strong>Reutte</strong>ner<br />
Maler Johann Christoph Haas (1753 – 1829), ein Schüler von Franz<br />
Anton Zeiller, schuf wohl um 1780 das Altarbild „Hl. Florian schützt<br />
den Markt <strong>Reutte</strong>“. Zur Ausstattung der kürzlich restaurierten Kapelle<br />
gehört weiters die Statue einer „Maria dolorosa“ sowie die Figur<br />
des sogenannten „Wiesheilands“ (Christus an der Geißelsäule).<br />
Nach Ihrer Rückkehr in den Obermark t kommen Sie zur „Krone“ –<br />
Obermarkt 46.<br />
In dem großen Mittelflurhaus aus dem 17. Jahrhundert befindet sich<br />
heute noch der Gasthof „Zur goldenen Krone“, zu dem ehemals eine<br />
eigene Brauerei gehörte. Bei dem damaligen Kronenwirt Paul<br />
<strong>Deutsch</strong> übernachtete vom 28. zum 29. Juli 1777 Kaiser Joseph II.<br />
Über dem Portal weisen die Darstellung einer sechsspännigen Kutsche<br />
und ein erklärender Text auf dieses Ereignis hin.<br />
Am Ende des Obermarktes biegen Sie links ab in die Kaiser-Lothar-<br />
Straße und erreichen nach einigen Minuten den Ort Breitenwang, in<br />
dem Kaiser Lothar III. am 4. Dezember 1137 auf dem Rückweg seines<br />
Italienkriegszuges im Beisein Heinrichs des Stolzen starb.<br />
Die Meinung, dass der Kaiser zufällig in dem Dorf Breitenwang in<br />
einer „elenden Bauernhütte“ verschied, wurde in jüngster Zeit überzeugend<br />
widerlegt. Da in Breitenwang seit 1094 nachweisbar ein<br />
welfischer Hof stand, ist zu vermuten, dass der Kaiser in der Hofanlage<br />
seines Schwiegersohnes aus welfischem Geschlecht, Heinrich<br />
des Stolzen, starb. (Eine Gedenktafel am Haus in der Dorfstraße 3<br />
weist auf den vermuteten Standort hin.)<br />
Am Ende der Kaiser-Lothar-Straße, zu Ihrer Linken, befindet sich die<br />
Breitenwanger Dekanatspfarrkirche. Es ist nicht genau festzustellen,<br />
wann die erste Kapelle oder Kirche am gegenwärtigen Standort erbaut<br />
wurde. Breitenwang ist aber bereits im 12. Jahrhundert als<br />
Zentrum der Urpfarre erwähnt.<br />
Dekanatspfarrkirche peter und paul<br />
Die Kirche in ihrer heutigen Gestalt wurde zwischen 1685 und 1691<br />
neu errichtet; der Kirchturm entstand kurze Zeit vorher. Von der reichen,<br />
im Barockstil gehaltenen Ausgestaltung des Kircheninneren<br />
sind folgende künstlerische Arbeiten besonders beachtenswert: Das<br />
Deckenfresko im Chorraum mit der Darstellung der „Schlüsselübergabe<br />
an Petrus“ aus dem Jahre 1755 stammt von Johann Jakob<br />
Zeiller. Sein Schwager, der in <strong>Reutte</strong> ansässige Maler Balthasar<br />
48<br />
Riepp (1703 – 1763), schuf das kleine Gemälde oberhalb des Hauptaltarbildes,<br />
das die „Bekehrung des Hl. Paulus“ zeigt. Das Hauptaltarblatt<br />
mit der „Verleugnung Christi durch Petrus“ malte Johann<br />
Christoph Haas um 1789/90. Von dem Lechtaler Maler Karl Selb<br />
(1760 – 1819), einem Schüler Johann Jakob Zeillers, stammen die<br />
beiden Seitenaltarbilder aus dem Jahre 1809, das „Martyrium des<br />
Hl. Sebastian“ und die „Hl. Familie“ darstellend. Wolfram Köberl aus<br />
Innsbruck malte im Jahre 1975 die barocknachempfundenen Langhausfresken.<br />
Dargestellt werden die beiden Kirchenpatronatsheiligen<br />
Petrus und Paulus, wie sie die Menschheit auf dem Weg zu Gott<br />
begleiten. (Beachten Sie dazu die in der Kirche aufliegende Beschreibung.)<br />
„auferstehungskapelle“, früher „totenkapelle“<br />
An den Kirchturm angebaut ist die sogenannte „Auferstehungskapelle“,<br />
die bereits um 1680 bestand und im Jahre 1724 vergrößert<br />
wurde. Stundenglas, Kreuz und Kerzenleuchter am Giebelaufsatz<br />
weisen auf die Funktion des Gotteshauses als Toten- bzw. Auferstehungskapelle<br />
hin. Von Bedeutung sind die im Inneren der Kapelle in<br />
Stuck ausgeführten Totentanzdarstellungen, die von den Stukkateuren<br />
Nikolaus Kaufmann und Thomas Seiz in den Jahren zwischen<br />
1724 und 1726 angefertigt wurden. Der Freskenschmuck, wohl um<br />
1725 entstanden, stammt von Paul Zeiller. Zur Einrichtung gehören<br />
weiters die um 1730 datierten Skulpturen des Bildhauers Anton<br />
Sturm, der in den Jahren um 1725/30 vor allem für das Benediktinerkloster<br />
St. Mang in Füssen arbeitete.<br />
Friedhof<br />
An der Südwand der Dekanatspfarrkirche, im Bereich des älteren<br />
Friedhofs, sind zwei aus dem 16. Jahrhundert stammende Grabplatten<br />
der Familie Klainhanns mit ihrem Familienwappen zu sehen.<br />
Am Ende der östlichen Friedhofsarkaden steht die Grabstätte des im<br />
Jahre 1628 verstorbenen Ehepaares Christoph Zeiller und seiner<br />
Frau Barbara, geb. Hössing. Auf der Gedenktafel wird in der Mitte<br />
Jesus als Kinderfreund dargestellt, das kniende Stifter-Elternpaar<br />
mit seinen zahlreichen Kindern ist im schmalen Sockelfeld zu sehen.<br />
Die Namenspatrone der Verstorbenen und zwei Schrifttafeln mit ihren<br />
Lebensdaten flankieren zu beiden Seiten das Mittelbild. Im aufgesetzten<br />
Segmentbogen befindet sich das Familienwappen der<br />
Zeiller und Höß.<br />
Im Friedhof beachtenswert sind weiters die Grabkreuze – hervorzuheben<br />
ist besonders ein doppelseitig angefertigtes Rokokoschmiedeeisenkreuz<br />
um 1760 (Grab Köpfle).<br />
Von der Dekanatspfarrkirche Breitenwang führt der Weg die Planseestraße<br />
entlang noch zur Rochuskapelle, die auf die beiden Pestheiligen<br />
Rochus und Sebastian geweiht ist. Aufgrund des Patroziniums<br />
kann angenommen werden, dass die Kapelle in der Pestzeit<br />
(1611 und 1635) errichtet wurde. Ein urkundlicher Beleg über die<br />
genaue Entstehungszeit fehlt aber. Möglicherweise ist die über dem<br />
49
Eingang sichtbare Zahl 1526 mit der Errichtung in Verbindung zu<br />
bringen. In den Jahren 1953 – 1954 gestaltete man das Kirchlein in<br />
eine Kriegergedächtniskapelle um. Das Sgraffito mit Darstellung der<br />
Kreuzigung an der Außenfassade und das Fresko am Chorbogen im<br />
Inneren stammen von Professor Max Spielmann aus Innsbruck. Ruhebänke<br />
neben der Rochuskapelle laden zum Verweilen ein, bevor<br />
Sie beim Weitergehen der Planseestraße wieder das Ortszentrum<br />
von <strong>Reutte</strong> mit seinen Cafes und Geschäften erreichen.<br />
➚Ehenbichl<br />
➚Lechaschau<br />
➚Pflach
Tor zu Tirol<br />
Naturparkregion <strong>Reutte</strong><br />
KONtaKt<br />
Untermarkt 34, A-6600 <strong>Reutte</strong>/Tirol<br />
Telefon 0043-(0)5672-62 3 36<br />
Fax 0043-(0)5672-62 3 36-40<br />
info@reutte.com • www.reutte.com