EGV-SZ 2006 [PDF, 2.00 MB] - Kanton Schwyz
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A 2.6<br />
die Berechnung der Gesellschaftspassiven; Substanziierungslast gesondert<br />
nach Pflichtverletzungen (Erw. 4).<br />
- Haftungsreduktion (Erw. 5)<br />
Aus den Erwägungen:<br />
2. Nach Art. 754 Abs. 1OR sind die Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
sowohl der Gesellschaft als auch deneinzelnen Aktionären und Gesellschaftsgläubigern<br />
für den Schaden verantwortlich, den sie durch absichtliche<br />
oder fahrlässige Verletzung ihrer Pflichten verursachen. Wer die<br />
Erfüllung einer Aufgabe befugterweise einemanderen Organ überträgt,<br />
haftet für den von diesem verursachten Schaden, sofern er nicht nachweist,<br />
dass er bei der Auswahl, Unterrichtung und Überwachung die<br />
nach denUmständen gebotene Sorgfalt angewendet hat (Art. 754 Abs. 2<br />
OR). Im Konkurs der geschädigten Gesellschaft sind auch dieGesellschaftsgläubiger<br />
berechtigt, Ersatz des Schadens der Gesellschaft an die<br />
Gesellschaft zu verlangen, sofern die Konkursverwaltung auf die Geltendmachung<br />
der Ansprüche verzichtet oder diese nach Art. 260 SchKG<br />
abtritt (Art. 757 Abs. 2und 3 OR). Voraussetzung ist dabei gemäss Lehre<br />
und Rechtsprechung nebst der – vorliegend unbestrittenen – Organstellung<br />
grundsätzlich eindurch schuldhafte Pflichtverletzung adäquat<br />
kausal verursachter Schaden (statt vieler: Böckli, Schweizer Aktienrecht,<br />
3. Aufl., Zürich 2004, N359 ff. zu § 18, m.w.V.).<br />
3. Eine Pflichtverletzung im Sinne von Art. 754 OR ist gegeben bei der<br />
Verletzung statutarischer oder gesetzlicher Pflichten zum Schutze der<br />
Aktionäre bzw. Gläubiger (vgl. BGE 122 III 190, Böckli, a.a.O.,<br />
N 377 ff./299 ff. zu § 18; Bärtschi, Verantwortlichkeit im Aktienrecht,<br />
Diss., Zürich 2001, S. 285 ff.), insbesondere bei einer Verletzung der<br />
Sorgfalts-, Treue- und Gleichbehandlungspflichten (Art. 717 Abs. 1OR)<br />
sowie von Pflichten aus den unentziehbaren und unübertragbaren Hauptaufgaben<br />
des Verwaltungsrates (Art. 716a Abs. 1OR). Die Vorinstanz hat<br />
bei der Beurteilung der Frage nach demVorliegen einer Pflichtverletzung<br />
zeitlich zwei Phasen unterschieden, eine erste Phase für den Zeitraum von<br />
1989 bis Ende 1996, eine zweite Phase für den Zeitraum ab 1997, in<br />
welchem Alleinaktionär H. als geschäftsleitender Direktor mit Einzelunterschrift<br />
fungierte; für die erste Phase hat die Vorinstanz ein pflichtwidriges<br />
Verhalten verneint, für die zweite Phase bejaht. (...). Ein pflichtwidriges<br />
Verhalten in der Zeit ab 1997 ist jedenfalls zubejahen.<br />
4. Der Beklagte wendet ferner ein, es fehle am relevanten Schaden. Er<br />
begründet dies zum einen damit, dass die Forderungen der Kläger vor<br />
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