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EGV-SZ 2006 [PDF, 2.00 MB] - Kanton Schwyz

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C 18.1<br />

Aus den Erwägungen:<br />

1. Gemäss Art. 4 des Bundesgesetzes vom 26. März 1931 über Aufenthalt<br />

und Niederlassung der Ausländer (ANAG, SR 142.20) entscheidet<br />

die zuständige Behörde im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften<br />

und der Verträge mit dem Ausland nach freiem Ermessen über die Bewilligung<br />

von Aufenthalt und Niederlassung. Dieses Ermessen ist dort<br />

eingeschränkt, wo eine Norm des Bundesrechts oder ein Staatsvertrag<br />

dem Ausländer oder seinen Angehörigen einen Anspruch auf eine fremdenpolizeiliche<br />

Bewilligung einräumt. Einen solchen Anspruch begründen<br />

Art. 17 Abs. 2 ANAG und Art. 8 Ziff. 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention<br />

vom 4. November 1950 (EMRK, SR 0.101; vgl. auch<br />

Art. 13 Abs. 1 der Bundesverfassung vom 18. April 1999 [BV, SR 101]).<br />

2.1 Art. 17 Abs. 2 ANAG regelt den Familiennachzug niedergelassener<br />

Ausländer. Deren Kinder haben einen Rechtsanspruch auf Einbezug in<br />

die Niederlassungsbewilligung des Ausländers, wenn sie (im Zeitpunkt<br />

der Gesuchseinreichung) unter 18 Jahren und ledig sind und mit ihren<br />

Eltern zusammenwohnen. Der Anspruch erlischt, wenn der Anspruchsberechtigte<br />

gegen die öffentliche Ordnung verstossen hat. Zweck des Familiennachzugs<br />

im Sinne dieser Bestimmung ist es, die Zusammenführung<br />

und das Zusammenleben der Gesamtfamilie zu ermöglichen und rechtlich<br />

abzusichern. Im Vordergrund steht der Schutz der Familie als Einheit.<br />

Verlangt wird deshalb ausdrücklich, dass die Kinder mit ihren Eltern<br />

(Plural) zusammenwohnen werden. Die Nachzugsregelung ist daher<br />

auf Familien zugeschnitten, in denen die (leiblichen) Eltern bereits einen<br />

gemeinsamen ehelichen Haushalt führen (BGE 129 II 11; BGE 126 II<br />

330, E. 2a; <strong>EGV</strong>-<strong>SZ</strong> 1998 Nr. 57, E. 2.1; EJPD/Bundesamt für Zuwanderung,<br />

Integration und Auswanderung [IMES; seit 1. Januar 2005 Bundesamt<br />

für Migration {BFM}], Weisungen und Erläuterungen über Einreise,<br />

Aufenthalt und Arbeitsmarkt [ANAG-Weisungen], 2. Aufl.,<br />

Bern 2004, Ziff. 663).<br />

2.2 Ferner garantiert Art. 8 Ziff. 1 EMRK (bzw. Art. 13 Abs. 1 BV) den<br />

Schutz des Familienlebens. Darauf kann sich auch der Ausländer berufen,<br />

der nahe Verwandte mit gefestigtem Anwesenheitsrecht in der<br />

Schweiz hat (Schweizer Bürgerrecht oder Niederlassungsbewilligung).<br />

Wird dem ausländischen Verwandten die Anwesenheit in der Schweiz<br />

untersagt, kann Art. 8 EMRK verletzt sein. Voraussetzung ist jedoch,<br />

dass eine familiäre Beziehung tatsächlich existiert, gelebt wird und intakt<br />

ist, wofür auch ein regelmässiger Kontakt genügen kann (BGE 119<br />

Ib 84; Mark E. Villiger, Handbuch der Europäischen Menschenrechtskonvention<br />

[EMRK], 2. Aufl., Zürich 1999, Rz. 570; VGE 1018/00 vom<br />

266

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