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EGV-SZ 2006 [PDF, 2.00 MB] - Kanton Schwyz

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A 2.2<br />

nisse nach dem Recht am Aufenthaltsort der Kinder (vgl. dazu für die<br />

Schweiz Art. 286 Abs. 2 und 3 ZGB). (...).<br />

(Urteil vom 22. August <strong>2006</strong>, ZK <strong>2006</strong> 14).<br />

2.2 Werkmangel<br />

- Werkmangel bei einer Wassertiefe von 1.50 m im öffentlichen<br />

Schwimmbad trotz Warnschild bejaht, wenn die Startsockel für den<br />

Publikumsbetrieb nicht entfernt werden (Erw. 2.a).<br />

- Unterbrechung des Kausalzusammenhangs durch Selbstverschulden<br />

(„Seemannsköpfler“; Erw. 2.b).<br />

Aus den Erwägungen:<br />

2. Nach Art. 58 Abs. 1 OR hat der Eigentümer eines Gebäudes oder<br />

eines andern Werkes den Schaden zu ersetzen, den das Werk infolge<br />

fehlerhafter Anlage oder Herstellung oder infolge mangelhaften Unterhalts<br />

verursacht. Vorausgesetzt ist weiter, dass zwischen Werkmangel<br />

und Schaden ein adäquater Kausalzusammenhang besteht und die<br />

Schädigung widerrechtlich erfolgt (Oftinger/Stark, Schweizerisches Haftpflichtrecht,<br />

Bd. II/1, 4. Aufl., Zürich 1987, N 94/95a zu § 19; Rey,<br />

Ausservertragliches Haftpflichtrecht, 3. Aufl., Zürich/Basel/Genf 2003,<br />

Rz 1033/1035). Nicht erforderlich ist ein Verschulden (Oftinger/Stark,<br />

a.a.O., N 1 zu § 19; Rey, a.a.O., Rz 1059; Brehm, Berner Kommentar,<br />

N 55/56 zu Art. 58 OR). Die Frage der Verjährung (Art. 60 Abs. 1 OR)<br />

stellt sich dabei vorliegend nicht (Art. 142 OR). Im Übrigen ist seitens<br />

der Parteien unbestritten geblieben, dass das fragliche Hallenbad als<br />

Werk zu qualifizieren ist, ferner, dass die Beklagten im Sinne von Art. 58<br />

Abs. 1 OR Werkeigentümer sind. Die Beklagten stellen jedoch das Vorliegen<br />

eines Werkmangels in Abrede, ausserdem sei das Verhalten des<br />

Klägers als kausalitätsunterbrechendes Selbstverschulden zu werten;<br />

ferner fehle es am Schaden.<br />

a) Ein Werkmangel liegt vor, wenn eine sichere Funktion des Werks<br />

nicht gewährleistet ist ("neminem laedere"). Dabei gilt: Je grösser der<br />

Benutzerkreis, desto strenger die Anforderungen (Rey, a.a.O., Rz 1060;<br />

Brehm, a.a.O., N 62 zu Art. 58 OR). Massgebend ist grundsätzlich der<br />

bestimmungsgemässe Gebrauch; für eine zweckwidrige Nutzung haftet<br />

der Eigentümer im Normalfall nicht. Sofern eine zweckwidrige Nutzung<br />

jedoch absehbar ist, muss der Werkeigentümer im Rahmen der Verhältnismässigkeit<br />

entweder den zweckwidrigen Gebrauch unterbinden oder<br />

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