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EGV-SZ 2006 [PDF, 2.00 MB] - Kanton Schwyz

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C 2.2<br />

nach objektiven Massstäben, und es kann weder auf die subjektiven<br />

Vorstellungen und Wünsche des Einzelnen noch auf die persönliche<br />

Zweckmässigkeit oder Bequemlichkeit ankommen. An diese Erfordernisse<br />

sind strenge Anforderungen zu stellen (EJPD/BRP, Erläuterungen<br />

RPG, 1981, NN 12 ff. zu Art. 24; BGE 124 II 255 f. mit Hinweisen;<br />

AGVE 2003, S. 205; BVR 2000, S. 260 f.; RRB Nr. 1021 vom 12. August<br />

2003, E. 6.1 mit Hinweisen).<br />

7.2 Die Einzäunung der Pferdeweide (KTN 3895), die als Futterbasis<br />

für die zulässige Hobbytierhaltung auf dem Nachbarbetrieb in der Landwirtschaftszone<br />

dient, ist auf einen Standort ausserhalb der Bauzone<br />

angewiesen, weil sich ihr Zweck nur dort und nicht in der Bauzone realisieren<br />

lässt (BGE 124 II 256, E. 4b). Ein Zaun ist denn auch aus sachlichen<br />

Gründen, insbesondere aus Sicherheitsgründen, für die Pferdehaltung<br />

notwendig. Denn die Tiere sollen auf der einen Seite am Verlassen<br />

der Weide gehindert werden, um Unfälle zu vermeiden. Auf der andern<br />

Seite soll die Umzäunung aber auch nach Aussen signalisieren, dass es<br />

sich um ein den Tieren vorbehaltenes Gebiet handelt, dessen Betreten<br />

unter Umständen für den Menschen gefährlich sein kann (BGE 131 III<br />

117 f., E. 2.3). Im Weitern soll der Zaun vorliegend mit einem Maschendrahtgeflecht<br />

den weidenden Pferden vor allem auch Schutz bieten<br />

vor dem Zutritt jagender Hunde.<br />

7.3.1 Die Sorgfaltspflicht des Tierhalters nach Art. 56 Abs. 1 OR verlangt,<br />

dass ein Zaun erstellt wird, der die vorerwähnte Doppelfunktion<br />

erfüllt (BGE 131 III 117 f., E. 2.3; <strong>EGV</strong>-<strong>SZ</strong> 2004, A. 2.1, E. 2e). Die<br />

Einzäunung einer Pferdeweide muss höheren Ansprüchen genügen als<br />

die Einzäunung einer Rinderweide, insbesondere reichen dünne Drähte<br />

nicht aus, weil sie kaum sichtbar sind. Am besten eignen sich weisse<br />

Bänder oder Holzlatten. Zudem muss der Zaun mindestens 1.50 m hoch<br />

sein (vgl. Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft<br />

[BUL], Broschüre B 10 „Tierhaltung“; Bundesamt für Veterinärwesen<br />

[BVET], Richtlinie 800.106.06 [3], Ziff. 43; Schweizer Tierschutz<br />

[STS], Pferde, Leitfaden für die tiergerechte Haltung, S. 23).<br />

7.3.2 Der vom Beschwerdeführer I errichtete Holzzaun erfüllt die Anforderungen<br />

einer funktionsgerechten Absperrung der Pferdeweide nach<br />

Aussen. Er ist robust und ausbruchsicher. Auf der andern Seite macht er<br />

den Menschen, insbesondere auch den Kindern gegenüber deutlich, dass<br />

diese Abgrenzung nicht überschritten werden darf. Dies ist vorliegend<br />

schon deshalb wichtig, weil die Meliorationsstrasse, die ins Naherholungsgebiet<br />

Allmig führt, von zahlreichen Spaziergängern und Freizeitsportlern<br />

frequentiert wird. Zwar könnte man auch mit den vom Be-<br />

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