EGV-SZ 2006 [PDF, 2.00 MB] - Kanton Schwyz
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B 11.2<br />
verbot bezieht sich auf alle Personen, die auf das Zustandekommen des<br />
Verwaltungsaktes Einfluss nehmen können; dazu gehören auch Sachbearbeiter<br />
oder Protokollführer mit beratender Funktion. Es genügt dabei<br />
der Anschein der Befangenheit, ob tatsächlich eine Befangenheit vorliegt,<br />
ist nicht nachzuweisen (Galli/Moser/Lang, a.a.O., Rz. 523). Ein<br />
Ablehnungsgrund ist umgehend geltend zu machen, andernfalls ein Untätigbleiben<br />
oder eine Einlassung in ein Verfahren als Verzicht und Verwirkung<br />
des Ablehnungsanspruchs angenommen wird (Galli/Moser/Lang,<br />
a.a.O., Rz. 528; BGE 126 III 254 E. 3c, 4).<br />
5.2 Wenn externe Fachleute zur Vorbereitung und/oder Durchführung<br />
des Submissionsverfahrens beigezogen werden, sind sie vorbefasst und<br />
grundsätzlich als Anbieter auszuschliessen (Galli/Moser/Lang, a.a.O.,<br />
Rz. 516; VGE 1053-55/02 vom 17.4.03, Erw. 4a). In § 8 VIVöB wird<br />
dieser Tatbestand neuerdings explizit wie folgt geregelt: „Personen und<br />
Unternehmen, die an der Vorbereitung der Unterlagen oder des Vergabeverfahrens<br />
derart mitgewirkt haben, dass sie die Vergabe zu ihren Gunsten<br />
beeinflussen können, dürfen sich am Verfahren nicht beteiligen.“ Die<br />
Vorbefassung ist mit der Ausstandspflicht mithin eng verwandt (BR<br />
2/03, S17, S. 65). Das Verwaltungsgericht hat in einem jüngeren Entscheid<br />
indes festgehalten, dass in einer Dienstleistungsbranche, die nur<br />
von wenigen Anbietern betrieben wird, eine rigorose Handhabung der<br />
Ausstandsvorschriften, die die Durchführung von Submissionsverfahren<br />
sehr stark behindern, wenn nicht gar verunmöglichen würde, nicht angebracht<br />
ist (VGE 1053-55/02 vom 17.4.03, Erw. 4b/d).<br />
In der Rechtsprechung verschiedener <strong>Kanton</strong>e wird hervorgehoben,<br />
dass es genüge, wenn ein Wettbewerbsvorteil als möglich erscheine (Galli/Moser/Lang,<br />
a.a.O, Rz. 517 [GR], 518 [AG]; BR 2/03 S17, S. 65).<br />
Anderseits führt nicht jede Vorbefassung bzw. jeder Wissensvorsprung<br />
zum Ausschluss eines Anbieters. Nebst der geringen Anzahl von Anbietern<br />
einer bestimmten Leistung vermag auch der geringe Grad einer Mitwirkung<br />
einen Verzicht auf Verfahrensausschluss zu rechtfertigen (Galli/Moser/Lang,<br />
a.a.O., Rz. 520 [LU]; Rz. 518 [AG]; weitere mögliche<br />
Ausnahmesituationen: bei Neuausschreibung eines Dauerauftrages, Wissensvorsprung<br />
des bisherigen Auftragsinhabers [Rz. 516]; siehe auch<br />
Rz. 521). Allerdings darf ein Unternehmer die Ausschreibung nicht zu<br />
seinen Gunsten beeinflussen. Das Verwaltungsgericht des <strong>Kanton</strong>s Aargau<br />
verlangt, dass ein solches Mitwirken offen gelegt und ein allfälliger<br />
Wissensrückstand der übrigen Bewerber durch geeignete Ausgleichsmechanismen<br />
kompensiert wird (Galli/Moser/Lang, a.a.O., Rz. 518). Ähnlich<br />
argumentiert das Verwaltungsgericht Luzern (Galli/Moser/Lang,<br />
a.a.O., Rz. 520). Auch die Eidg. Rekurskommission verlangt die Offenle-<br />
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