EGV-SZ 2006 [PDF, 2.00 MB] - Kanton Schwyz
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B 9.1<br />
- Begehren, die auf die Änderung eines (Nutzungs-)Planes abzielen, sind<br />
im Beschwerdeverfahren gegen die Enteignung unzulässig (Erw. 5.3).<br />
Aus den Erwägungen:<br />
2.2.2 Bei einer formellen Enteignung werden von der Eigentumsgarantie<br />
geschützte Rechte im öffentlichen Interesse und gegen Entschädigung<br />
durch einen Hoheitsakt ganz oder teilweise entzogen und in der<br />
Regel auf den Enteigner übertragen. Zweck des Eingriffes ist es, dem<br />
Enteigner die zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben nötigen Rechte zu<br />
verschaffen (Häfelin/Haller, Schweizerisches Bundesstaatsrecht, 6. A.,<br />
Zürich 2005, Rz. 607; Häfelin/Müller, Allgemeines Verwaltungsrecht,<br />
4. A., Zürich 2002, Rz. 2069 ff.). In Frage kommt die formelle Enteignung<br />
vor allem zur Deckung des Landbedarfs des Gemeinwesens und<br />
zwar i.d.R. zur Erstellung öffentlicher Werke (Vallender, St. Galler Kommentar<br />
zu Art. 26 BV, Rz. 49; Hänni, Planungs-, Bau- und besonderes<br />
Umweltschutzrecht, 4. A., Bern 2002, S. 574 f.). Beispielsweise sieht<br />
die kantonale Strassenverordnung vom 15. September 1999 (SR<strong>SZ</strong><br />
442.110), welche die Sicherstellung eines Netzes verkehrs- und umweltgerechter<br />
Strassen im <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong> bezweckt (§ 1), den Erwerb<br />
der hierfür erforderlichen dinglichen Rechte freihändig oder im Enteignungsverfahren<br />
vor (§ 25).<br />
…<br />
2.3.1 Gemäss § 1 lit. a des kantonalen Expropriationsgesetzes des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Schwyz</strong> vom 1. Dezember 1870 (ExpG; SR<strong>SZ</strong> 470.100) ist<br />
jeder Grundeigentümer pflichtig, dem <strong>Kanton</strong>, den Bezirken und den<br />
Gemeinden zur Anlegung neuer oder zur Korrektur und Verbreiterung<br />
schon bestehender Strassen und öffentlicher Wege den erforderlichen<br />
Grund und Boden sowie Gebäude und Bäume abzutreten.<br />
2.3.2 Eine Abtretungspflicht und Eigentumsbeschränkung normiert<br />
explizit das Planungs- und Baugesetz vom 14. Mai 1987 (PBG; SR<strong>SZ</strong><br />
400.100). Die Grundeigentümer sind verpflichtet, das in den Nutzungsplänen<br />
für öffentliche Bauten und Anlagen bestimmte Land dem zuständigen<br />
Gemeinwesen abzutreten und die erforderlichen dinglichen Rechte<br />
einzuräumen (§ 32 Abs. 1 PBG). Über das Instrument der Enteignung<br />
wird somit die Grundlage dafür geschaffen, dass die Gemeinden ihrer<br />
Groberschliessungspflicht im Sinne von § 38 Abs. 1 PBG nachkommen<br />
können. Anlagen der Groberschliessung sind gemäss § 27 Abs. 1 der<br />
Vollzugsverordnung zum Planungs- und Baugesetz vom 2. Dezember<br />
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