EGV-SZ 2006 [PDF, 2.00 MB] - Kanton Schwyz
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B 7.1<br />
meinde befugt, vom Beschwerderecht gemäss § 8 Abs. 3 GOG Gebrauch<br />
zu machen (VGE 892/02 vom 30. Oktober 2002 Erw. 1 [= nicht publ.<br />
Erw. 1 von <strong>EGV</strong> 2002 B.7.1] mit Hinweis auf P. Gander, Die Volksinitiative<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong>, ZBl 1990, S. 402; vgl. J. Hensler, Die Verwaltungsgerichtsbeschwerde<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong>, S. 45).<br />
2.3.1 Gemäss § 95 Abs. 1 GOG kann jede Person, die ein Interesse<br />
nachweist, gegen rechtswidrige Beschlüsse und Wahlen des Volkes Beschwerde<br />
erheben.<br />
2.3.2 Die Verfügung über die Zulässigkeit eines Initiativbegehrens ist<br />
als anfechtbare Vorbereitungshandlung zu qualifizieren (vgl. P. Schönbächler,<br />
Das Verfahren der Gemeindeversammlung im <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong>,<br />
2. überarb. Auflage 2001, Rz. 82 mit FN 242 u. Hinweis auf F. Huwyler,<br />
Das Recht der Volksinitiative in den Bezirken und Gemeinden des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Schwyz</strong>, in: <strong>EGV</strong>-<strong>SZ</strong> 1986, S. 157 ff., S. 177). Für die Anfechtung<br />
von Unregelmässigkeiten bei der Vorbereitung oder Durchführung<br />
von Volkwahlen in den Bezirken und Gemeinden und von Sachabstimmungen<br />
des Volkes verlangt § 53a Abs. 1 lit. b des Gesetzes über die<br />
Wahlen und Abstimmungen vom 15. Oktober 1970 (WAG SR<strong>SZ</strong><br />
120.110) ein schützenswertes Interesse. Mit der Einführung dieser Bestimmung<br />
wurde gemäss den Materialien (vgl. Bericht und Vorlage an<br />
den <strong>Kanton</strong>srat betr. Änderung des Gesetzes über die Wahlen und Abstimmungen<br />
[RRB Nr. 1552/1992] vom 8. September 1992 S. 15) die<br />
Erweiterung des Rechtsschutzes bei Wahlen und Abstimmungen auf<br />
kantonaler Ebene anvisiert. U.a. wurde auch darauf hingewiesen, dass es<br />
gegen Handlungen und Anordnungen bei der Vorbereitung von Wahlen<br />
und Abstimmungen kein Rechtsmittel gebe.<br />
2.3.3 Sowohl § 95 GOG wie auch § 53a WAG setzen somit ein Rechtsschutzinteresse<br />
(Interessennachweis bzw. schützenswertes Interesse)<br />
voraus. Es sind keine Anhaltspunkte dafür erkennbar, dass sich dieses<br />
Rechtsschutzinteresse ähnlich der Stimmrechtsbeschwerde gemäss<br />
Art. 85 OG ans Bundesgericht im Schutz der politischen Rechte des<br />
Bürgers, welche ihm die Mitwirkung an der Staatstätigkeit ermöglichen<br />
sollen, erschöpfen will. Das schützenswerte Interesse bzw. die Legitimation<br />
zur Stimmrechtsbeschwerde gemäss § 53 Abs. 1 lit. b WAG ergibt<br />
sich - wie auch bei § 95 GOG - grundsätzlich bereits aus der Eigenschaft<br />
als Stimmberechtigter des betreffenden Gemeinwesens (vgl. Schönbächler,<br />
a.a.O., Rz. 86).<br />
Das Rechtsschutzinteresse kann auch über die Teilnahme als Stimmberechtigter<br />
am politischen Willensprozess hinausgehen. Es sind ohne<br />
weiteres auch Fälle denkbar, in welchen ein Nichtstimmberechtigter<br />
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