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April Mai 2008 - Evangelische Kirche Ehlen

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der Feier aus dieser Perspektive<br />

das Wichtigste ist.<br />

Bei allem Bemühen, daß man als<br />

Pfarrer die anwesenden Gäste<br />

dort erreicht, wo sie sich innerlich<br />

befinden, steht man vor dem Spagat<br />

zwischen gefälligen Modernismen<br />

und manchen unbequemen<br />

Gedanken, von denen ich einige<br />

hier nun einmal äußere.<br />

Jedes Jahr schaue ich mit Unbehagen<br />

den Monaten nach der Feier<br />

entgegen. Wer wird sich wohl<br />

dieses mal von<br />

der <strong>Kirche</strong> trennen,<br />

nachdem<br />

die Kinder konfirmiert<br />

sind Gerade<br />

gemessen an<br />

dem Einsatz, den<br />

man für manche<br />

Kinder erbracht<br />

hat, ist die Enttäuschung<br />

dann<br />

schon recht groß.<br />

„Christsein könne<br />

man auch ohne<br />

Mitgliedschaft<br />

in einer <strong>Kirche</strong>,<br />

der man Beiträge<br />

zu zahlen habe.“<br />

Die Zahl dieser „freimütigen“ Bekenntnisse<br />

nimmt stetig zu, während<br />

man selbstverständlich die<br />

Dienste der <strong>Kirche</strong> in Anspruch<br />

nimmt.<br />

Jüngst erklärte mir ein Elternteil<br />

bei der Anmeldung zum Konfirmandenunterricht<br />

im Beisein des<br />

eigenen Kindes: „Mein gerade<br />

vollzogener <strong>Kirche</strong>naustritt geschah<br />

aus Überzeugung, ich<br />

kann mir dem Firlefanz nichts<br />

anfangen“. Darauf hin die Reaktion<br />

des Kindes: „Das hast Du mir<br />

gar nicht erzählt, wie Du darüber<br />

denkst.“<br />

Eltern sind den Kindern - ob sie<br />

wollen oder nicht - prägendes<br />

Vorbild, auch in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit.<br />

Und das hört<br />

mit 13-14 Jahre alten Kindern<br />

nicht auf.<br />

Auch wenn dieses Beispiel ein<br />

Einzelfall sein<br />

mag, ist mein unterschwelliges<br />

Unbehagen<br />

gewachsen<br />

in den vergangenen<br />

Jahren.<br />

neun<br />

Dessen ungeachtet<br />

verbringe ich<br />

mit den Jahrgängen<br />

und auch mit<br />

manchen Elternhäusern<br />

eine intensive<br />

Zeit mit<br />

vertrauensvollen<br />

Gesprächen, während<br />

der ich die<br />

heranwachsenden Persönlichkeiten<br />

viel mehr kennenlerne, als<br />

die es sich selbst klarmachen.<br />

Da gibt es viel Anstrengendes,<br />

aber auch Schönes zu erleben.<br />

Besonders dankbar bin ich,<br />

wenn man positive Entwicklungen<br />

erzielt, wenn man etwas mit-

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