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WDV-SYSTEME VERARBEITUNGSRICHTLINIEN - Relius

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<strong>WDV</strong>-<strong>SYSTEME</strong><br />

<strong>VERARBEITUNGSRICHTLINIEN</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorbemerkungen ab Seite 4<br />

2. Untergrundvorbehandlung ab Seite 7<br />

3. Sockelabschluss ab Seite 9<br />

4. Befestigung der Dämmplatten ab Seite 10<br />

5. Anschlüsse an andere Bauteile, ab Seite 19<br />

Kantenausbildung und Dehnungsfugen<br />

6. Armierungsschicht ab Seite 22<br />

7. Endbeschichtungen und Oberfl ächen- ab Seite 24<br />

gestaltung<br />

8. RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme für den Sockelbereich ab Seite 29<br />

und für den erdberührten Bereich<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 3 von 32


1. Vorbemerkungen<br />

Eine außenseitige Wärmedämmung mit Wärmedämm-Verbundsystemen spart Heizkosten, schont die<br />

Umwelt, verbessert das Wohn- und Raumklima und schützt die Fassade. Wärmedämm-Verbundsysteme<br />

haben sich seit über 40 Jahren in der Praxis bewährt. Um die Funktion einer ge dämm ten<br />

Fassade dau er haft zu ge währ lei sten, müssen sie fachgerecht ge plant und sorgfältig verarbeitet<br />

werden.<br />

Diese Verarbeitungsrichtlinie verliert bei Erscheinen einer neuen Ausgabe ihre Gültigkeit. Mit den<br />

Angaben wollen wir nach bestem Wissen beraten. Die Verarbeitungshinweise sind un ver bind lich, sie<br />

müssen auf die jeweiligen Verhältnisse abgestimmt werden.<br />

1.1 Rechtliche Grundlagen<br />

Wärmedämm-Verbundsysteme (<strong>WDV</strong>-Systeme) unterliegen wie andere Baustoffe den ge setz li chen<br />

Be stim mun gen, technischen Vorschriften und Normen:<br />

- Landesbauordnungen<br />

- VOB<br />

- Normen, z.B. DIN EN 998-1 (Mineralische Putze)<br />

DIN 4102 (Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen)<br />

DIN 4108 (Wärmeschutz im Hochbau)<br />

DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau)<br />

DIN 13 162 (Wärmedämmstoffe für Gebäude: Mineralwolle)<br />

DIN 13 163 (Wärmedämmstoffe für Gebäude: expandiertes Po ly sty rol)<br />

DIN 18 299 (Allg. Regelung für Bauarbeiten jeder Art)<br />

DIN 18 345 (VOB Teil C ATV für Wärmedämm-Verbundsysteme)<br />

DIN 18 359 (Putz- und Stuckarbeiten)<br />

DIN 18 363 (Maler- und Lackiererarbeiten)<br />

DIN 18 550 (Mineralische Putze)<br />

DIN 18 558 (Kunstharzputze)<br />

DIN 55 699 (Verarbeitung von Wärmedämm-Verbundsystemen)<br />

DIN 13 914 (Planung, Zubereitung und Ausführung von Innen- und<br />

Außenputzen)<br />

DIN EN 13 500 (Außenseitige Wärmedämm-Verbundsysteme aus Mineralwolle)<br />

DIN EN 13 499 (Außenseitige Wärmedämm-Verbundsysteme aus expandiertem<br />

Polystyrol)<br />

DIN EN 1062-1 (Beschichtungsstoffe)<br />

- BFS-Merkblatt 21<br />

- Flachdachrichtlinie und Fachregeln des Klempnerhandwerks<br />

- Richtlinie Fassadensockelputz/Außenanlage<br />

- Richtlinie strukturierte Putzoberfl ächen – visuelle Anforderungen –<br />

- Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

Seite 4 von 32<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


Wärmedämm-Verbundsysteme zählen zu den „nicht geregelten Bauprodukten“ und sind deshalb<br />

in Allgemeinen bau auf sicht li chen Zulassungen bzw. nationalen Anwendungszulassungen der Europäisch<br />

technischen Zulassungen be schrie ben, die durch das Deut sche In sti tut für Bautechnik (DIBt)<br />

erteilt wer den.<br />

Befestigung<br />

Zul.-Nr.<br />

geklebt<br />

geklebt und<br />

gedübelt<br />

mechanisch,<br />

Schienensystem<br />

mechanisch,<br />

Stellfuchs<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme stehen für mehr als 30 Jahre Erfahrung im Bereich Fas sa den däm mung.<br />

Alle Systemkomponenten sind von der Firma RELIUS COATINGS GmbH & Co. KG zu beziehen.<br />

In den Zulassungen sind u.a. folgende Nachweise und Festlegungen enthalten:<br />

- Standsicherheit<br />

Aussagen zur Standsicherheit des Systems bezogen auf den Untergrund und die Befestigung<br />

der Dämmplatten (Verkleben, Verdübeln, mechanische Befestigung).<br />

- Brandschutz<br />

Einstufung der <strong>WDV</strong>-Systeme nach DIN 4102 in die Baustoffklasse A (nichtbrennbar) oder<br />

B1 (schwerentfl ammbar).<br />

- Wärmeschutz/Feuchteschutz<br />

Nachweis der Wärmeleitfähigkeit und der Wasseraufnahme der einzelnen Komponenten<br />

sowie der <strong>WDV</strong>-Systeme.<br />

- Schallschutz<br />

Aussagen zum Einfl uss von <strong>WDV</strong>-Systemen auf das bewertete Schalldämmmaß RW der<br />

Außenwand.<br />

- Verarbeitung<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-<br />

Systeme V 510<br />

Z-33.41-69<br />

Z-33.43-829<br />

(Z-33.43-235)<br />

Z-33.42-830<br />

(Z-33.42-382)<br />

Z-33.9-453<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-<br />

Systeme V 540<br />

Z-33.41-69<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-<br />

Systeme V 550<br />

Z-33.41-69<br />

Z-33.43-829<br />

(Z-33.43-235)<br />

Z-33.42-830<br />

(Z-33.42-382)<br />

Z-33.9-453<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>- RELIUS <strong>WDV</strong>-<br />

Systeme V 710 Systeme V 810<br />

Z-33.43-829<br />

(Z-33.43-235)<br />

Z-33.42-830<br />

(Z-33.42-382)<br />

Z-33.9-453<br />

Z-33.44-831<br />

(Z-33.44-383)<br />

Z-33.43-829<br />

(Z-33.43-235)<br />

Festlegung, dass die in den Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen aufgeführten Kom-<br />

ponenten des <strong>WDV</strong>-Systems ausschließlich von einem Hersteller zu liefern und vom ausfüh-<br />

renden Un ter neh mer zu verarbeiten sind.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 5 von 32


RELIUS <strong>WDV</strong>-<br />

Systeme V 510<br />

(Polystyrol Dämmplatten<br />

und di sper -<br />

si ons ge bun de ner,<br />

zementfreier<br />

Armierungsspachtel)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-<br />

Systeme V 540<br />

(Polystyrol Dämmplatten<br />

und mineralischer<br />

oder<br />

dispersionsgebundener,<br />

ze ment frei er<br />

Armierungsspachtel<br />

auf Holz un ter -<br />

grün den)<br />

1.2 Technische Grundlagen<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-<br />

Systeme V 550<br />

(Polystyrol Dämmplatten<br />

und mineralischerArmierungsspachtel)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-<br />

Systeme V 710<br />

(Mineralwolle<br />

Dämmplatten und<br />

mineralischer<br />

Armierungsspachtel)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-<br />

Systeme V 810<br />

(Mineralwolle<br />

Lamellen und<br />

mineralischer<br />

Armierungsspachtel)<br />

Bei der Planung von Wärmedämm-Verbundsystemen sind spezielle Anforderungen an den Un ter -<br />

grund und die Detailausbildung zu beachten.<br />

Je nach Wandbaustoff, Untergrundbeschaffenheit und gesetzlichen Anforderungen (z.B. Brandschutz)<br />

ist das <strong>WDV</strong>-System auszuwählen und der Untergrund entsprechend vorzubereiten. Ein zu dämmender<br />

Untergrund muss trocken und eben sein. D.h., Est rich- und In nen putz ar bei ten müssen<br />

ab ge schlos sen sein, größere Un ter grund un eben hei ten müssen vor Beginn der Dämmarbeiten durch<br />

geeignete Maßnahmen aus ge gli chen werden. Außerdem ist zu prüfen, ob das Mauerwerk keinen unzulässig<br />

hohen Feuchtigkeitsgehalt aufweist und eine funktionierende Gebäudeabdichtung vorhanden<br />

ist. Ar beits ge rü ste müs sen in einem ausreichenden Abstand zur Fassade aufgestellt und nach dem<br />

Stand der Technik verankert werden.<br />

Türen, Fenster, Rollladenkästen, Dachüberstände und horizontale Abdeckungen (z.B. Fen ster bän ke,<br />

Flachdachabdeckungen, Tropfkanten > 3 cm vor der fertigen Putzoberfl äche) müssen ausreichend<br />

be mes sen und vor Beginn der Dämmarbeiten fertiggestellt bzw. eingebaut sein.<br />

Die Anschlüsse hieran sowie an Balkone, andere Fassadenkonstruktionen und Durch stoß punk te von<br />

nachträglich an zu brin gen den Teilen müssen schlagregendicht geplant und sorgfältig ausgeführt werden.<br />

Der obere Abschluss des <strong>WDV</strong>-Systems muss gegen Witterungseinfl üsse abgedeckt werden.<br />

Deh nungs fu gen zwischen Ge bäu de tei len sind in das <strong>WDV</strong>-System zu übernehmen. Elementfugen<br />

von z.B. Plattenbauten können unter Beachtung spezieller Einschränkungen überbrückt werden (bitte<br />

Fachberatung anfordern).<br />

Algenbefall tritt auch auf gedämmten Fassaden auf. Die Ursachen hierfür, wie verbesserte Luftqualität,<br />

hohe Feuchtebelastung, dichter Pfl anzenbewuchs etc. können nicht nur bedingt beeinfl usst<br />

werden. Liegt das zu dämmende Gebäude in einem durch Algen- und Pilzbefall gefährdeten Gebiet,<br />

können zu sätz li che Maßnahmen, wie z. B. ein spezieller Fassadenanstrich, einem Befall vorbeugen<br />

bzw. zeitlich verzögern. Der Verantwortliche sollte berücksichtigen, dass in Gebieten mit besonderer<br />

Gefährdung regelmäßige Nachbehandlungen erforderlich sein können.<br />

Bei hoher Lärmbelastung sind nicht alle Systemvarianten geeignet. Bitte die Technische Systeminfo<br />

Nr. 7 „Schallschutz“ des Fachverbandes Wärmedämm-Verbundsysteme e.V. beachten bzw. Fachberatung<br />

anfordern.<br />

Bei Verarbeitung eines RELIUS <strong>WDV</strong>-Systems sind die jeweils gültigen Technischen Un ter la gen (Allgemeine<br />

bauaufsichtliche und nationale Anwendungszulassung, Technische Merk blät ter, Tech ni sche<br />

Informationen, Detailzeichnungen, Verarbeitungsrichtlinie) zu beachten. Tech ni sche Merk blät ter, Detail<br />

zeich nun gen und die Ver ar bei tungs richt li nie stehen im Internet als Download unter www.relius.de<br />

zur Ver fü gung. Auf An fra ge senden wir Ihnen die Unterlagen auch gern auf dem Postweg zu. Hierin<br />

sind wesentliche Planungs- und Verarbeitungshinweise angegeben. So z.B. der Bemessungswert<br />

Seite 6 von 32<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


der Wärmeleitfähigkeit von Dämmstoffen (welcher von der Wärmeleitgruppe abweichen kann) und<br />

auch die je wei li gen Min dest ver ar bei tungs tem pe ra tu ren, z.B. für mi ne ra li sche Spachtel und Ober put ze<br />

+ 5 °C, für Si li kat pro duk te + 8 °C. Bei ex tre men Wit te rungs be din gun gen, wie direkter Son nen ein -<br />

strah lung, Regen und kräf ti gem Wind sowie Frost sind geeignete Schutz maß nah men zu ergreifen,<br />

z.B. Abdeckungen der Mauerkrone, Abplanen des Gerüsts.<br />

Insbesondere bei pastösen Produkten verlängern sich die Trocknungszeiten bei hoher rel. Luftfeuchtigkeit<br />

erheblich, dementsprechend sind die Schutzmaßnahmen zeitlich anzupassen.<br />

2. Untergrundvorbehandlung<br />

Vor dem Anbringen eines Wärmedämm-Verbundsystems auf eine Fassade muss der Un ter grund auf<br />

seine Eignung geprüft werden. Er muss immer standsicher, fest sauber, trocken sowie fett-, wachs-,<br />

silicon- und staubfrei sein (siehe VOB, Teil C, DIN 18363, Un ter grund prü fung siehe BFS-Merkblatt 21).<br />

Für <strong>WDV</strong>-Systeme, die durch Kleben (und Dübeln) befestigt werden, muss der vorhandene Un ter -<br />

grund außerdem klebegeeignet sein. Um hierfür eine sichere Befestigung zu erreichen, muss der<br />

Untergrund ggf. vorbehandelt werden (s. Tabelle). Für <strong>WDV</strong>-Systeme, die me cha nisch auf der Fassade<br />

befestigt werden (Schienensysteme, Stellfuchssysteme), ist eine Vor be hand lung in der Regel nicht<br />

notwendig.<br />

Folgende Untergrundunebenheiten können mit RELIUS <strong>WDV</strong>-Systemen ausgeglichen werden:<br />

≤ 1 cm/m RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 510 (geklebt, bei Bedarf konstruktiv gedübelt)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 540 (geklebt, bei Bedarf konstruktiv gedübelt)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 550 (geklebt, bei Bedarf konstruktiv gedübelt)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 810 (geklebt, bei Bedarf konstruktiv gedübelt)<br />

≤ 2 cm/m RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 510 (geklebt und statisch relevant gedübelt)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 550 (geklebt und statisch relevant gedübelt)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 710 (geklebt und statisch relevant gedübelt)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 810 (geklebt und statisch relevant gedübelt)<br />

≤ 3 cm/m RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 510 (mechanische Befestigung – Schienensystem)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 550 (mechanische Befestigung – Schienensystem)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 710 (mechanische Befestigung – Schienensystem)<br />

≤ 7 cm/m RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 510 (mechanische Befestigung – Stellfuchs)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 550 (mechanische Befestigung – Stellfuchs)<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-System V 710 (mechanische Befestigung – Stellfuchs)<br />

Wir empfehlen dringend, den Untergrund vor Beginn der Dämmarbeiten auf vorhandene Unebenheiten<br />

bzw. die Maßtoleranzen der Rohwand nach DIN 18202 zu überprüfen.<br />

Bei speziellen Fragestellungen stehen Ihnen unsere technischen Berater gern zur Verfügung.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 7 von 32


Untergrundbeurteilung für RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme<br />

Untergrund Behandlung Produktempfehlung<br />

(falls erforderlich)<br />

staubig, schmutzig abkehren, abbürsten, hochdruckreinigen<br />

durchfeuchtet Ursache abstellen, Trocknung<br />

abwarten<br />

Ausblühungen mechanisch entfernen<br />

(abkehren, abbürsten)<br />

fettig, Schalölreste dampfstrahlen mit Zusatz von Reinigungsmitteln,<br />

mit Wasser nachwaschen<br />

Putz:<br />

mürbe, nicht tragfähig<br />

Putz:<br />

mit Fehlstellen<br />

Putz:<br />

kreidend oder sandend<br />

Anstrich:<br />

kreidend<br />

mechanisch entfernen<br />

Alternative: mechanische Befestigung<br />

Hohlstellen abschlagen, Fehlstellen mit artgleichem<br />

Material (z.B. CS II) verfüllen<br />

RELIUS Tiefgrund L oder ELF<br />

Algen, Pilze, Moose entfernen, Nachbehandlung RELIUS Algosan<br />

Mörtelgrate abschlagen<br />

Anstrich:<br />

abblätternd<br />

reinigen und festigend grundieren RELIUS Tiefgrund L<br />

oder ELF<br />

abbürsten, reinigen und festigend<br />

grundieren<br />

entfernen<br />

Alternative: mechanische Befestigung<br />

RELIUS Tiefgrund L<br />

oder ELF<br />

stark saugend reinigen und grundieren<br />

RELIUS Tiefgrund L<br />

oder ELF<br />

Unebenheiten<br />

ggfs. mit geeignetem Mörtel ausgleichen<br />

(CS II, Abbindezeit mind. 1 Tag / mm)<br />

unbekannte Untergründe Tragfähigkeit überprüfen, ggfs. grundieren<br />

Risse Ursachen feststellen, Untergrund auf<br />

Tragfähigkeit prüfen<br />

Seite 8 von 32<br />

Dämmplatten möglichst mittig<br />

über Rissen anordnen, ggfs.<br />

Statiker hinzuziehen.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


3. Sockelabschluss<br />

Das Sockelprofi l dient vorwiegend dem unteren Systemabschluss, wenn dieser knapp über Oberkante<br />

Gelände liegt oder ein Rücksprung zwischen Fassade und Sockel herzustellen ist.<br />

Zu beachten ist, dass das Sockelprofi l bei Einbau auf beheizten Wandfl ächen eine geringe Wärmebrückenwirkung<br />

aufweist. Dieser Sachverhalt gewinnt mit zunehmender Dämmplattendicke an Bedeutung<br />

und sollte bei z.B. Passivhäusern berücksichtigt werden.<br />

Es kann beispielsweise die Fassaden- und Sockeldämmung in gleicher Dicke ohne zwischenliegendes<br />

Profi l hergestellt werden.<br />

3.1 Sockelabschluss mit Sockelprofi l<br />

Das der zu verwendenden Dämmplattendicke<br />

entsprechende RELIUS Sockelprofi l wird fl uchtrecht<br />

mit RELIUS Schlagdübeln (ca. 3 Stück/lfm) befestigt.<br />

Unebenheiten des Untergrundes können mit RELIUS<br />

Distanzstücken ausgeglichen werden.<br />

RELIUS Sockelschienenverbinder verhelfen zu einem<br />

sau be ren Übergang an den Stoßstellen der Profi le.<br />

Ansetzen der unteren Dämmplattenreihe auf dem<br />

Sockelprofi l.<br />

3.2 Sockelabschluss verputzt Das RELIUS APU-Abschlussprofi l mit Tropfkante<br />

eignet sich zur Herstellung des unteren Abschlusses<br />

mit verputzter Un ter sicht.<br />

Darüber hinaus sollte es an allen stärker von Tropfwasser<br />

beanspruchten Bauteilen, wie z.B. Balkonkragplatten,<br />

eingebaut werden.<br />

Wenn Fassaden- und Sockelplatten mit gleicher Dicke<br />

verwendet werden, ist kein Sockelprofi l einzubauen.<br />

Die Fläche wird mit RELIUS K.A.m. überzogen.<br />

Sofern dennoch ein rückspringender Sockel herzustellen<br />

ist, kann gemäß Bild 3.2 vorgegangen werden. In diesem<br />

Falle wird anstelle des Sockelprofi ls ein Richtscheit<br />

(z.B. aus Dachlatten) angebracht, die Fassadendämmung<br />

auf diesem verlegt und anschließend die<br />

Dämmplattenuntersicht mit einem Übermaß von etwa<br />

3 cm zur Vorderkante Sockelplatte verputzt. An der<br />

Vorderkante wird das übliche PVC-Tropfkantenprofi l<br />

angesetzt. Nach Erhärten des Klebers wird der Richtscheit<br />

entfernt und die Sockeldämmplatte darunter<br />

angeordnet. Die entstehende Fuge wird mit einem<br />

Fugendichtband geschlossen.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 9 von 32


4. Befestigung der Dämmplatten<br />

4.1 Allgemeines<br />

Die Art und Weise der Befestigung richtet sich grundsätzlich nach der Beschaffenheit des Un ter -<br />

grun des (Baustoff, Ebenheit, Tragfähigkeit) und der Art des Dämmstoffes. Man unterscheidet in<br />

aus schließ lich geklebte <strong>WDV</strong>-Systeme, geklebte und zusätzlich gedübelte Systeme und solche mit<br />

mechanischer Be fe sti gung (Schienensysteme, Stellfuchs). Mit Ausnahme des Befestigungssystems<br />

„Stellfuchs“ erfolgt in jedem Fall eine Verklebung der Dämmplatten auf dem Untergrund. Dies kann<br />

durch verschiedene Techniken erfolgen:<br />

Wulst-Punkt-Verklebung (Standardmethode)<br />

Teilfl ächenverklebung mit Maschinentechnik (bei beschichteten Mineralwolle Lamellen<br />

und Polystyrol Dämmplatten auf tragfähigen Untergründen)<br />

Vollverklebung mit Maschinentechnik (Kleberauftrag auf den Untergrund)<br />

Vollverklebung per Hand (Kleberauftrag mit Zahntraufel auf die Dämmplatte)<br />

Punktverklebung (bei Schienensystemen)<br />

Kombiniertes Verfahren (Floating-Buttering) bei Untersichten<br />

Ein ausschließliches Verkleben des Dämmstoffes ist bei Polystyrol Dämmplatten und Mineralwolle<br />

Lamellen möglich, soweit der Untergrund ausreichend tragfähig ist und keine Unebenheiten > 1 cm/m<br />

aufweist. Dämmplatten sind grundsätzlich im Verband zu verlegen.<br />

Die Festlegung der Befestigungsweise des <strong>WDV</strong>-Systems ist nach folgenden Kriterien zu treffen:<br />

Kriterium: Ebenheit des Untergrundes<br />

Unebenheiten einsetzbare RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme<br />

≤ 1 cm / m alle<br />

≤ 2 cm / m alle geklebten und gedübelten Systeme*<br />

≤ 3 cm / m Schienensysteme<br />

≤ 7 cm / m Stellfuchssysteme<br />

* nur bei Verwendung statisch relevanter Dübel Tabelle 1<br />

Sind größere Unebenheiten vorhanden, muss der Untergrund mit einem geeigneten Mörtel<br />

ausgeglichen werden (siehe Untergrundvorbehandlung).<br />

Seite 10 von 32<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


Kriterium: Tragfähigkeit des Untergrundes<br />

Haftzugfestigkeit des Untergrundes Verdübelung *<br />

keine Verdübelung erforderlich:<br />

> 80 kN/m 2 (tragfähig, RELIUS Polystyrol Dämmplatten<br />

z.B. unverputztes Mauerwerk RELIUS Mineralwolle Dämmplatten 040/035<br />

oder Beton) RELIUS Mineralwolle Lamellen 040 LS<br />

< 80 kN/m 2 (nicht tragfähig, Statisch relevante Verdübelung bei allen<br />

z.B. schadhafter Altputz) Dämmplattentypen erforderlich!<br />

Kriterium: Art des Dämmstoffes<br />

Dämmplattentyp Verdübelung *<br />

RELIUS Polystyrol Dämmplatten Verdübelung mit bauaufsichtlich zugelassenen Dübeln<br />

nur bei nicht tragfähigen Untergründen er for der lich<br />

(bei klebegeeigneten Untergründen ggf. Montage-<br />

dübel setzen – konstruktive Verdübelung).<br />

RELIUS Mineralwolle Dämmplatte 035* 1 Verdübelung mit bauaufsichtlich zugelassenen Dübeln<br />

RELIUS Mineralwolle Dämmplatte 040 in jedem Fall erforderlich (statisch relevante<br />

Verdübelung).<br />

* 1 Dübelteller 90/140 mm verwenden<br />

RELIUS Mineralwolle Lamelle 040 LS Verdübelung mit bauaufsichtlich zugelassenen Dübeln<br />

nur bei nicht tragfähigen Untergründen und immer in<br />

Höhenbereichen oberhalb 20 m im Randbereich<br />

erforderlich (RELIUS Dübelteller 140 verwenden).<br />

4.2 Auswahl des Klebemörtels<br />

Untergrund Klebemörtel<br />

Neubau (Mauerwerk, Beton) RELIUS K.A.m.<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>S Kleber PHS<br />

Altputz oder Altanstrich RELIUS K.A.m.<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>S Kleber PHS<br />

Holzwerkstoffplatten (z.B. OSB-Platten,<br />

Holzspanplatten, Sperrholzplatten) RELIUS Dispersionskleber Flex DK<br />

bituminöse Bauwerksabdichtungen RELIUS 2K-Bitumen-Kleber<br />

* siehe auch Broschüre „RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Verdübelung“<br />

Tabelle 2<br />

Tabelle 3<br />

Tabelle 4<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 11 von 32


4.3 Klebemörtelauftrag Wulst-Punkt-Verklebung:<br />

Seite 12 von 32<br />

Im Randbereich der Dämmplatte wird durch Abstreifen der<br />

Kelle oder mit der Klebepistole eine Kleberwulst am Plattenrand<br />

aufgebracht. In der Plattenfl äche werden mehrere Kleberbatzen<br />

gleichmäßig verteilt. Beim Ansetzen der Dämmplatte wird der<br />

Kleber breitgedrückt, wodurch Rauigkeiten des Un ter grun des und<br />

in gewissen Grenzen Unebenheiten aus ge gli chen werden.<br />

Es muss eine wirksame Klebefl äche von mind. 40 % erreicht<br />

werden.<br />

Diese Klebetechnik kann bei allen Dämmstoffen außer bei RELIUS<br />

Mineralwolle Lamellen angewandt werden.<br />

Vollverklebung per Hand:<br />

Vorzugsweise bei sehr ebenen Untergründen kann ein Auftragen<br />

des Klebemörtels mittels Zahntraufel (10 mm-Zahnung) vorteilhaft<br />

sein.<br />

Ein typischer Anwendungsfall ist das Verkleben von RELIUS<br />

Polystyrol Dämmplatten auf Wänden in Holztafelbauweise.<br />

Teilfl ächenverklebung mit Maschinentechnik:<br />

In dieser rationellen Technik können RELIUS Mineralwolle<br />

Lamellen 040 LS (werksseitig vorbeschichtete Mineralwolle<br />

Lamellendämmplatten) und RELIUS Polystyrol Dämmplatten<br />

auf tragfähige, ebene Untergründe verklebt werden. Hierzu ist<br />

der Kleber in einer ca. 5 cm breiten und mind. 1 cm dicken<br />

Wulst schlangenförmig auf die Wand zu spritzen, wobei mind.<br />

60 % der Fläche mit Mörtel bedeckt sein müssen. Dies wird bei<br />

einem Achsabstand der Wülste von ca. 10 cm erreicht. Um eine<br />

haftmindernde Hautbildung des Klebers zu vermeiden, sollten<br />

keine zu großen Flächen vorgelegt werden. Die Dämmplatten<br />

werden unverzüglich, d.h. nach spätestens 10 Minuten, in das<br />

frische Kleberbett eingedrückt und durch schiebende Bewegungen<br />

ausgerichtet.<br />

Vollverklebung mit Maschinentechnik:<br />

Diese Verfahrensweise ist eine Alternative zur Teilfl ächenverklebung<br />

bei RELIUS Mineralwolle Lamellen 040 LS.<br />

Der Klebemörtel wird hierbei vollfl ächig mit der Putzmaschine<br />

auf den Untergrund gespritzt. Nach dem Aufkämmen des<br />

Kleberbettes mit der Zahntraufel (mind. 10 mm-Zahnung) werden<br />

die Dämmplatten unverzüglich angesetzt und eingeschwommen.<br />

(Weitere Aussagen siehe Teilfl ächenverklebung).<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


4.4 Verlegen der Dämmplatten<br />

Die Dämmplatten werden unmittelbar nach dem Auftrag<br />

des Klebers lot- und fl uchtrecht im Verband verlegt.<br />

Kreuzfugen sind nicht zulässig. Offene Stoßfugen<br />

sind zu vermeiden. Un ver meid ba re Spalten müssen mit<br />

gleichwertigen Dämmstoffen (Dämmstoffstreifen oder<br />

bei Polystyrol mit geeignetem Isolierschaum) geschlossen<br />

wer den. Auf die Stirn sei ten der Platten darf kein<br />

Kle be mör tel gelangen.<br />

Eventuell vorhandene Plattenversätze müssen unbedingt<br />

verschliffen werden, um Putzdickensprünge in der<br />

Armierungsschicht zu vermeiden.<br />

Um die Plattenoberfl äche nicht zu beschädigen, wird zum<br />

Anpressen ein fl ächiges Werkzeug (Holzreibebrett oder<br />

Schleifbrett) empfohlen.<br />

An Gebäudeaußenecken sind die Dämmplatten wechselseitig<br />

versetzt in Eckverzahnung zu verlegen.<br />

Im Eckbereich der Fensteröffnungen werden die<br />

Dämmplatten „ausgeklinkt“.<br />

Bei Fensterleibungen üblicher Tiefe ragen die Fassadendämmplatten<br />

in die Gebäudeöffnung hinein, so dass der<br />

Dämmstoffstreifen für die Leibung wärmebrückenfrei<br />

eingepasst werden kann.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 13 von 32


4.5 Brandschutztechnische Maßnahmen<br />

Seite 14 von 32<br />

Bei RELIUS Polystyrol Dämmplatten mit<br />

Dicken von mehr als 100 mm sind oberhalb der<br />

Fensteröffnungen nichtbrennbare Mineralwolle<br />

Lamellen mit einem seitlichen Überstand von<br />

mind. 300 mm einzubauen und ggf. zusätzlich<br />

zu verdübeln. Wird die Leibung im Sturzbereich<br />

ge dämmt, so sind hier ebenfalls Mineralwolle<br />

Dämmplatten zu verwenden.<br />

Werden RELIUS Polystyrol Dämmplatten<br />

15-035 <strong>WDV</strong> (Typ NeoWall) verwendet, ist diese<br />

Maßnahme nicht erforderlich, sofern das Fenster<br />

nicht über die Rohbauebene hinausragt. Hier<br />

muss im Sturzbereich lediglich Gewebe vorgelegt<br />

wer den, welches später nach vorn geklappt wird.<br />

Das Flächengewebe wird dabei um die Leibung<br />

herum ge zo gen (dop pel te Gewebeschlaufe).<br />

Werden z.B. bei Passivhäusern die Fenster in der<br />

Dämmplattenebene eingebaut, so sind auch im<br />

Bereich der Leibungen Mineralwolle-Lamellen<br />

anzuordnen (siehe z.B. Zulassung Z-33.41-69).<br />

Bei Anwendung der Stellfuchs-Technologie (siehe<br />

Ab schnitt 4.6.2) gilt diese Regelung analog, mit<br />

der Be son der heit, dass bei der Bemessung der<br />

Lamellenplatten-Dicke der jeweilige Luftspalt<br />

zu berücksichtigen ist. Darüber hinaus ist hier<br />

in Höhe jeder Geschossdecke ein mind. 50 mm<br />

hoher und dem Luftspalt entsprechend dicker<br />

Mineralwollestreifen zwischen Dämmplatte und<br />

Wand einzulegen.<br />

Bei Reihenhäusern und ähnlichen Gebäuden<br />

größerer Länge, die durch Brand wän de voneinander<br />

getrennt werden, ist es ggf. erforderlich,<br />

den potenziellen Brand über schlags be reich<br />

zwischen den einzelnen Gebäudeabschnitten<br />

mit nichtbrennbaren Dämmstoffen auszuführen.<br />

Die Lan des bau ord nun gen der Bundesländer<br />

behandeln diesen Sach ver halt jedoch<br />

stark abweichend, so dass wir in jedem Fall<br />

eine konkrete Prüfung des Einzelfalles empfehlen.<br />

Weitere brandschutztechnisch relevante<br />

Regelungen, wie z.B. Rollladenkästen,<br />

Dehnungsfugen etc. sind den RELIUS Detailzeichnungen<br />

sowie der technischen Systeminfo<br />

Nr. 6 „Brandschutz“ des Fachverbandes<br />

Wärmedämm-Ver bund sy ste me e.V. zu entnehmen.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


4.6 RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme mit mechanischer Befestigung<br />

4.6.1 RELIUS Schienensysteme<br />

Bei den RELIUS Schienensystemen mit Polystyrol- bzw.<br />

Mineralwolle-Dämmplatten erfolgt die Befestigung des<br />

Dämmstoffes durch Halte- und Verbindungsschienen<br />

aus PVC bzw. bei Mineralwolle Dämmplatten M aus<br />

Aluminium, die mittels spezieller Kragenkopfdübel<br />

im Untergrund verankert werden. Dabei können<br />

Unebenheiten von bis zu 3 cm/m durch Unterfüttern der<br />

Hal te schie nen mit RELIUS Distanzhaltern ausgeglichen<br />

wer den.<br />

Die Halteschienen werden mit Kragenkopfdübeln,<br />

die auf den Untergrund und die zu überbrückenden<br />

Unebenheiten/Altbeschichtungen abgestimmt sind, in<br />

einem Abstand von max. 30 cm befestigt.<br />

Der Klebemörtel wird punktweise auf die Dämmplatten<br />

aufgetragen. Es ist eine wirksame Klebefl äche von<br />

mind. 20 % einzuhalten.<br />

Die Randbereiche des Schienensystems, wie am Sockel,<br />

am Dach und an Ge bäu de öff nun gen sind durch z.B. das<br />

Auftragen eines durchgehenden Klebewulstes dicht bzw.<br />

hinterlüftungssicher herzustellen.<br />

Die Dämmplatten sind mit der Nut an der Unter- bzw.<br />

Längsseite in den Schenkel der horizontal montierten<br />

Halteschiene einzuführen. In die Nut der vertikalen Seite<br />

wird anschließend eine T-förmige Verbindungsschiene<br />

eingepasst, welche wiederum in die Vertikalnut der<br />

nachfolgenden Platte eingreift. Nach Fertigstellung<br />

einer horizontalen Plat ten rei he wird in deren obere Nut<br />

eine neue Ver bin dungs schie ne eingelegt, die an den<br />

Un ter grund an ge dü belt wird.<br />

Weitere Informationen fi nden Sie in der Broschüre „RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Verdübelung“.<br />

Je nach Dämmplattentyp, Gebäudehöhe und Fassadenbereich ist eine zusätzliche Verdübelung der<br />

Dämmplatten erforderlich.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 15 von 32


4.6.2 RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme mit Stellfuchsbefestigung<br />

Die Befestigung der RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme mit Stellfuchs erfolgt am Untergrund durch 80 – 200 mm<br />

dicke Polystyrol Dämmplatten (PS 15, WLG 040, Kantenausbildung Nut und Feder) oder Mineralwolle<br />

Dämmplatten (HD) ohne zu sätz li che Ver kle bung aus schließ lich mit einem spe zi el len Schraubele<br />

ment - dem „RELIUS Stellfuchs“. Dabei können Untergrundunebenheiten von bis zu 7 cm/m<br />

über brückt wer den. Gebäude mit einer Länge bis 20 m und einer Höhe bis 22 m dürfen ohne<br />

Dehnungsfugen ausgeführt werden.<br />

Dehnungsfugen des Gebäudekörpers selbst sind unabhängig davon im <strong>WDV</strong>S auszubilden. Das<br />

Element besteht aus einem Dübel (Ø 10 mm) mit vormontierter Schraube und dem Stellfuchs-<br />

Schraubwendel. Hierzu sind folgende Spezialwerkzeuge erforderlich: Bundbohrer, Eindrehwerkzeug,<br />

Setz- und Justierwerkzeug. Ergänzend wird der RELIUS Mineralfaserstreifen 60 x 30 benötigt. Bei<br />

einem Plattenabstand von der Wand > 30 mm müssen die Mineralfaserstreifen 60 x 30 doppelt<br />

eingelegt werden.<br />

RELIUS Stellfuchs HSF-FV E1/B3<br />

RELIUS Stellfuchs HSF-FV E100/B300<br />

Farbe für<br />

Dämmplattendicke<br />

grün<br />

schwarz<br />

Anzahl* der Befestigungselemente in Stück/m 2 :<br />

Gebäudehöhe<br />

RELIUS Stellfuchs HSF-FV<br />

mit Polystyrol Dämmplatte N+F<br />

Dicke > 80 mm<br />

RELIUS Stellfuchs HSF-FV mit<br />

Mineralwolle Dämmplatten (HD)<br />

Dicke > 80 bis 100 mm<br />

Dicke 100 bis 140 mm<br />

Dicke 140 bis 200 mm<br />

1) Brandschutz beachten! (HD)<br />

Verlegebild<br />

der Polystyrol Dämmplatten N+F<br />

(Nut und Feder)<br />

* Hinweis: Zur Umsetzung der neuen Windlastnorm<br />

* DIN 1055-4 bitte aktuelle Unterlagen anfordern.<br />

Seite 16 von 32<br />

80 – 140 mm<br />

80 – 200 mm<br />

bei Unebenheiten<br />

bis 3 cm/m<br />

bis 7 cm/m<br />

bis 8 m 8 – 20 m 20 m – An wen dungs -<br />

gren ze<br />

Fläche Rand Fläche Rand Fläche Rand<br />

4 8 6 12 8 1) 16 1)<br />

12<br />

8<br />

12<br />

12<br />

10<br />

12<br />

12<br />

8<br />

12<br />

14<br />

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14<br />

12<br />

8<br />

12<br />

18<br />

18<br />

18<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


Verlegebild<br />

der Mineralwolle Dämmplatten<br />

Die Dicke des Sockelprofi ls ist entsprechend den zu überbrückenden Unebenheiten zu wählen.<br />

Dabei ist ein Mindestabstand zwischen Dämmplatte und Wand von 1 cm einzukalkulieren, d.h. bei<br />

einer 80 mm dicken Dämmplatte ist mind. ein 90 mm-Sockelprofi l zu verwenden. Eine Hinterlüftung<br />

des Sy stems ist unbedingt zu vermeiden. Hierzu sind die systemzugehörigen Mineralwollestreifen<br />

(60 x 30 mm) zwischen Dämmplatten und Mauerwerk einzubauen:<br />

– an allen Anschlüssen (z.B. beim Sockelprofi l, um jedes Fenster, am Dachanschluss)<br />

– umlaufend in Höhe jeder Geschossdecke (aus Brandschutzgründen)<br />

– bei Abständen zum Untergrund über 3 cm Streifen doppelt einlegen<br />

Die grundsätzlichen Verfahrensschritte bei der Verarbeitung des Stellfuchses sind auf der folgenden<br />

Seite bildlich dargestellt. Weitere Hinweise sind der Broschüre „Verarbeitungsanweisung Stellfuchs<br />

HSF-FV“ sowie der entsprechenden Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung zu entnehmen.<br />

Zur Umsetzung der neuen Windlastnorm bitte aktuelle Unterlagen anfordern.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 17 von 32


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

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Wendel eindrehen:<br />

Mit Hilfe des Eindrehwerkzeuges wird der Stellfuchswendel<br />

in einem Winkel von 90° in die Dämmplatte<br />

eingedreht.<br />

(Vorab sind die Dämmplatten mit dem Eindrehwerkzeug<br />

einzustechen).<br />

Loch durch den Stellfuchswendel bohren:<br />

Mit dem Bohrhammer und dem systemzugehörigen<br />

Bundbohrer durch den Wendel hindurch bohren bis der<br />

Bund des Bohrers an dem eingedrehten Wendel ansteht.<br />

Dübel setzen:<br />

Mit dem Setz- und Justierwerkzeug den Dübel mit der<br />

vormontierten Schraube durch den Wendel hindurch<br />

stecken bis das Werkzeug an der Wendel ansteht<br />

(Kontrolle für Setztiefe).<br />

Dübelschraube eindrehen:<br />

Dübelschraube mit dem Eindrehwerkzeug bis zum<br />

Schraubensitz fest eindrehen.<br />

Feinjustierung:<br />

Mit dem Setz- und Justierwerkzeug die Feineinstellung<br />

durchführen und die Platte exakt ausrichten. Je nach<br />

Wahl der Wendel ist eine Feinjustierung (Abstand zur<br />

Wand) bis zu 7 cm möglich.<br />

Verschließen des Bohrloches:<br />

Die Bohrlöcher des Stellfuchses sind mit einem gering<br />

quellenden Isolierschaum oder mit den als Zubehör<br />

erhältlichen Polystyrol-Stangen zu schließen.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


5. Anschlüsse an andere Bauteile, Kantenausbildung und Dehnungsfugen<br />

5.1 Anschlüsse an andere Bauteile<br />

Sämtliche Anschlüsse der RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme an angrenzende Bauteile, Fenster, Fensterbänke,<br />

Türen, Systemdurchdringungen usw. sind luft- und schlagregendicht auszubilden. Grundsätzlich<br />

wird die Schlagregendichtheit durch ein Fugendichtband, der elastische Anschluss durch einen<br />

Kellenschnitt oder eine Anputzleiste hergestellt.<br />

An Fenster- oder Türrahmen ermöglichen auch spezielle, auf den Anwendungsfall abgestimmte<br />

Anputzprofi le einen schlagregendichten Anschluss:<br />

Anschlusslänge bis ca. 2 m bzw. Fenstergröße bis ca. 2 m 2 RELIUS Anputzleiste mit Gewebe<br />

Anschlusslänge über ca. 2 m bzw. Fenstergröße über RELIUS Anputzleiste mit erhöhter Bewegungsca.<br />

2 m 2 , bzw. größeren Plattendicken über 100 mm aufnahme (z. B. Teleskopfunktion)<br />

Fenster vor der Rohbaukante eingebaut und größere RELIUS Anputzleiste mit integriertem Fugen-<br />

Anschlusslänge und/oder größere Plattendicke dichtband<br />

Hinweis für den Planer:<br />

Der Wegfall des zusätzlichen Fugendichtbandes hinter der Anputzleiste bedeutet jedoch im Falle<br />

eines Versagens der Anputzleiste einen Verlust der Schlagregendichtheitsfunktion. Daher empfehlen<br />

wir weiterhin den Einbau eines zusätzlichen Fugendichtbandes als zweite Sicherheits-Dichtebene<br />

(Ausnahme: Anputzleiste mit integriertem Fugendichtband). Der Verzicht auf ein zusätzliches<br />

Fugendichtband ist daher stets objektbedingt abzustimmen. Wenn in der Leistungsbeschreibung<br />

Fugendichtband und Anputzleiste gefordert ist, muss die Leistung ebenfalls so erbracht werden.<br />

Weitere Hinweise zu Anputzleisten:<br />

Für <strong>WDV</strong>S sind nur RELIUS Anputzleisten mit anhängendem Gewebe zu verwenden. Bei<br />

Fassadenöffnungen über 10 m 2 Fläche ist eine objektspezifi sche Beratung erforderlich. Der<br />

fachgerechte Einbau von Fenster, Türen etc. nach gültigen Normen und Vorschriften ist zu<br />

überprüfen.<br />

Die Angaben der Tabelle sind als Richtempfehlung zu verstehen, eine objektabhängige Beurteilung<br />

kann zu einer abweichenden Produktauswahl bzw. Empfehlung führen.<br />

Im Folgenden werden drei Varianten vorgestellt, mit denen diesen For de run gen entsprochen wird.<br />

1. Fugendichtband + Kellenschnitt Vor Ansetzen der Dämmplatten wird das vorkomprimierte<br />

RELIUS 2D-Fugendichtband mit der Klebeseite auf das<br />

angrenzende Bauteil geklebt. Die Dämmplatten werden<br />

unmittelbar dagegen gestoßen. Fugendichtband und<br />

Dämmplatten sind so an zu set zen, dass das Fugendichtband<br />

bündig mit der Vor der kan te der Dämmplatte abschließt.<br />

Die Fugendichtbänder dürfen nicht um die Ecken<br />

herumgezogen werden, sondern sind im Eckbereich auf<br />

Stoß zu schneiden.<br />

Armierungsschicht und Oberputz werden über das Fu gendicht<br />

band gezogen und jeweils mit einem Kellenschnitt<br />

oder einer geeigneten Anputzleiste vom angrenzenden<br />

Bauteil ge trennt.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 19 von 32


2. Fugendichtband +<br />

Anputzleiste<br />

3. Putzabschlussprofi l +<br />

Fugendichtband<br />

Detailpunkt<br />

Fensterbank-Anschluss<br />

Seite 20 von 32<br />

Die entsprechende RELIUS Anputzleiste wird zugeschnitten, die La sche<br />

für die Schutz fo lie im Eckbereich ge kürzt und ent lang der Dämmplattenoberfl<br />

äche angesetzt. Leisten nicht auf Gehrung schneiden. Vertikal<br />

einzubauende Leisten einpassen. Brüstungsleiste genau zuschneiden.<br />

Die Folie zum Schutz der Fen ster wird auf die Selbstklebelaschen auf -<br />

ge klebt. Das Putzsystem wird in die Anputzleiste geführt, hierbei ist der<br />

Gewebestreifen der Leiste mit dem Armierungsmörtel zu unterfüttern,<br />

das Systemgewebe ist mit dem der Anputzleiste in voller Länge zu<br />

überlappen. Nach Abschluss der Putzarbeiten wird die Lasche mit der<br />

Folie von der Anputzleiste abgeknickt und entfernt.<br />

Bei Fensteranordnungen, die große Bewegungen erwarten lassen, ist<br />

das Fugendichtband im Bereich der Dämmplatten wie oben beschrieben,<br />

bzw. sind speziell geeignete Anputzleisten, wie z.B. Teleskopleisten,<br />

ein zu bau en. Fach be ra tung an for dern.<br />

Die Fenster sind gemäß den gültigen tech ni schen Richtlinien, z.B. Technische<br />

Richt li ni en des Bundesverbandes „Einbau und An schluss von<br />

Fen stern und Fenstertüren“, so zu be fe sti gen, dass die auftretenden<br />

Kräfte sicher in die tra gen de Konstruktion abgeleitet wer den können.<br />

Das RELIUS Putzabschlussprofi l wird mit Armierungsspachtel z.B.<br />

RELIUS K.A.m. angesetzt, wobei zum angrenzenden Bauteil ein Abstand<br />

von ca. 4 mm eingehalten wird.<br />

Die Armierungsschicht mit dem Gewebe und der Oberputz werden bis<br />

an den kurzen Schenkel des Profi ls her an ge führt.<br />

Nach Beendigung der Putzarbeiten wird das RELIUS 2D-Fugendichtband<br />

14/2 (mit verzögertem Aufgehen) in die ver blei ben de Fuge zwischen<br />

Profi l und Bauteil eingebaut. Diese Va ri an te ist immer dann zu<br />

empfehlen, wenn größere Bewegungen des an gren zen den Bauteils zu<br />

erwarten sind, z.B. bei Fen stern mit Längen über 4 m, Anschlüssen an<br />

Holz bau tei len etc.<br />

Grundsätzlich sollten Fensterbänke mit seitlichen Aufsteckprofi len und<br />

entsprechenden Aufkantungen verwendet werden. Die Aufsteckprofi le<br />

müssen so beschaffen sein, dass eine Hinterfeuchtung des Systems<br />

aus ge schlos sen ist und durch die thermische Dehnung der Fensterbank<br />

keine Spannungen auf den Putz übertragen werden. Der Hohlraum unter<br />

der Fensterbank ist zu dämmen. Die RAL-Empfehlung "Fensterbank"<br />

von 08.2002 der Gütegemeinschaft Wärmedämmung von Fassaden e.V.<br />

(6 WF) ist zu beachten.<br />

Wegen der Längenänderung durch Temperaturwechsel sollen größere<br />

Fensterbänke mit einem Dehnungsprofi l nach Herstellerangaben<br />

getrennt werden. Ein Tropfkantenüberstand von mind. 30 mm zur<br />

verputzten Wandfl äche muss eingehalten werden.<br />

Der Anschluss des <strong>WDV</strong>-Systems an die Fensterbankstirn- und -unterseiten<br />

ist mittels RELIUS 2D-Fugendichtband schlagregendicht auszuführen.<br />

Der elastische Putzanschluss im Bereich der Aufsteckprofi le<br />

erfolgt mit dem RELIUS 2D-Fugendichtband, einem speziellen<br />

Anputzprofi l oder alternativ einem Kellenschnitt.<br />

Der Oberputz in der Fensterleibung schließt bündig mit dem seitlichen<br />

Aufsteckprofi l ab, wodurch Regenwasser sicher auf die Fensterbank<br />

abgeleitet wird.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


5.2 Kantenausbildung<br />

5.3 Dehnungsfugen<br />

Alle am Bauwerk vorhandenen Bewegungs- bzw. Gebäudetrennfugen müssen auch in das RELIUS<br />

<strong>WDV</strong>-System übernommen werden. Die Dämmplatten werden mit einem Abstand von ca. 10-20 mm<br />

angesetzt. Zur Vermeidung von Wärmebrücken wird die Fuge mit komprimierbarem Dämmstoff,<br />

z.B. Mi ne ral wol le, verfüllt (Brandschutzvorschriften beachten).<br />

Variante 1: Variante 2:<br />

Dehnungsfugenprofi l Putzabschlussprofi le + Fugendichtband<br />

Das RELIUS Dehnfugenprofi l wird von unten<br />

beginnend angesetzt, wobei das elastische<br />

Mittelteil des oberen Profi ls zum Schutz vor<br />

Hinterfeuchtung das untere immer überdecken<br />

muss. Die beid sei tig angebrachten<br />

Kantenprofi le mit Gewebe werden mit 10 cm<br />

Überlappung im Dehnfugenprofi l-Stoßbereich<br />

vollfl ächig in Armierungsspachtel eingebettet.<br />

Das RELIUS Dehnfugenprofi l E-Form kommt<br />

bei ebenen Flächen, das Profi l V-Form<br />

bei ver setz ten Flächen (Innenecken) zur<br />

Anwendung.<br />

Das RELIUS Eckprofi l mit Gewebe wird vollfl ächig<br />

mit Armierungsmörtel angesetzt und ausgerichtet.<br />

Anschließend kann mit dem Armieren der Fläche<br />

fortgefahren werden. Eine Überlappung der<br />

RELIUS Eckprofi le mit Gewebe mit dem Flächengewebe<br />

von mindestens 10 cm ist einzuhalten.<br />

Zwei RELIUS Putzabschlussprofi le werden gegeneinander<br />

mit einem Abstand von ca. 15 mm mit<br />

RELIUS K.A.m. an ge setzt.<br />

Die Armierungsschicht mit dem Gewebe und der<br />

Oberputz werden bis an die kurzen Schenkel der<br />

Profi le heran geführt.<br />

Nach Beendigung der Putzarbeiten wird das<br />

RELIUS 2D-Fugendichtband für Dehnungsfugen<br />

in die verbliebene Fuge zwischen den Profi len<br />

eingebaut.<br />

Bei Verwendung von Polystyrol Dämmplatten<br />

mit einer Dicke > 100 mm ist der Hohlraum mit<br />

Mineralwolle (Baustoffklasse A) zu hin ter fül len.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 21 von 32


6. Armierungsschicht<br />

6.1 Allgemeines<br />

Putzarbeiten dürfen gemäß DIN 18 550 bzw. DIN 18 558 nicht unter + 5 °C Wand- und Lufttemperatur<br />

durchgeführt werden. Nach der Verarbeitung muss es während der gesamten Trocknungsphase<br />

mindestens 48 Stunden und mehr frostfrei sein. Bei größeren Putzdicken verlängern sich die<br />

Trocken- bzw. Abbinde- und damit die erforderlichen Schutzzeiten. Zum Schutz vor schädlichen<br />

Witterungseinfl üssen sind während der Trocknungsphase geeignete Abdeckmaßnahmen zu treffen.<br />

Für das Anmischen des Mörtels muss kaltes Leitungswasser verwendet werden.<br />

Bei großer Hitze, Wind und direkter Sonneneinstrahlung besteht die Gefahr der vorzeitigen Erhärtung<br />

bzw. des „Verdurstens“ des Putzes. Daher stets „Vor der Sonne“ arbeiten, Putz nicht auf aufgeheizte<br />

Flä chen aufziehen (ggf. Gerüst abhängen, Flächen nachnässen).<br />

Vor dem Aufbringen des Unterputzes mit Bewehrung/Armierung müssen folgende Voraussetzungen<br />

erfüllt sein:<br />

– die Dämmstoffoberfl äche muss eben und frei von Verunreinigungen bzw. Beschädigungen sein;<br />

– die Fugen zwischen den Dämmplatten müssen dicht geschlossen sein;<br />

– die Anschlüsse an andere Bauteile müssen hergestellt sein;<br />

– die Dämmplatten müssen ausreichend trocken sein;<br />

– durch UV-Einwirkung vergilbte Schichten von Polystyrol Dämmplatten müssen abgeschliffen sein<br />

(Schleifstaub entfernen)<br />

– der Ausgleich von Unebenheiten mit der eigentlichen Armierungsschicht ist unzulässig.<br />

Ist der Klebemörtel ausreichend abgebunden (je nach Witterung 2-5 Tage), kann mit der ggf. erforderlichen<br />

Verdübelung der Dämmplatten und anschließend mit den Armierungsarbeiten begonnen<br />

werden.<br />

Wir weisen darauf hin, dass insbesondere bei Verwendung von grauen Polystyrol-Dämmplatten<br />

des Typs PS 15 035 <strong>WDV</strong> die Plattenoberfl äche vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen ist.<br />

Es wird empfohlen, die Armierungsschicht schnellstmöglich nach Abschluss der Montagearbeiten<br />

aufzubringen.<br />

Zuerst sind an allen waagerechten und senkrechten Ecken (Fensterleibungen, Gebäudeaußenecken)<br />

die RELIUS Eckwinkel mit Armierungsspachtel vollfl ächig anzusetzen und auszurichten. Bei RELIUS<br />

Eckprofi len mit Gewebe oder Gewebeeckwinkeln ist eine Überlappung des Gewebes von mindestens<br />

10 cm einzuhalten. Anschließend kann mit dem Armieren der Fläche fortgefahren werden.<br />

Alle Ecken von Gebäudeöffnungen (Fenster, Türen) bzw. von Durchdringungen des <strong>WDV</strong>-Systems<br />

(z.B. Balkonkragplatten) werden mit diagonal eingelegten Gewebestreifen (ca. 20 x 30 cm), RELIUS<br />

Armierungspfeilen oder RELIUS Sturzeckwinkeln armiert. Diese Diagonalarmierungen sind auf dem<br />

Flächengewebe aufzubringen, s.a. 6.3.<br />

6.2 Erhöhung der Stoßfestigkeit<br />

Um die Stoßfestigkeit des Dämmsystems zu erhöhen, kann vor dem Auftragen der eigentlichen<br />

Armierungsschicht eine zusätzliche Putzlage aus RELIUS K.A.m. mit eingelegtem RELIUS Panzergewebe<br />

auf die Dämmplatten aufgebracht werden.<br />

Eine weitere Va ri an te ist der Einbau der RELIUS Wandschutzplatte. Für weitere Informationen fordern<br />

Sie bitte die ent spre chen den Unterlagen an. Beim Aufbringen einer zusätzlichen Putzlage mit<br />

Panzergewebe ist zu beachten, dass die Stöße stumpf auszubilden sind. Der Kantenschutz wird mit<br />

RELIUS Panzereckwinkeln her ge stellt.<br />

In besonders stoßgefährdeten Bereichen, z.B. Schulpausenhof, kann durch den Einbau von RELIUS<br />

Wandschutzplatten ein mechanisch sehr hoch belastbares <strong>WDV</strong>-System hergestellt werden. Die<br />

10 mm dicke, vorgebohrte Calcium-Silikatplatte wird auf der um ca. 20 mm ausgeklinkten Dämmplatte<br />

vollfl ächig verklebt und statisch relevant mit ca. 7 Dübel/m2 verdübelt. Die Wandschutzplatten<br />

sind im Verband und versetzt den Stößen der darunterliegenden Dämmplatten anzusetzen. Die<br />

Plattenstöße und der Übergang zur Fassadendämmung wird mit einem ca. 20 cm breiten Armierungsgewebestreifen<br />

überspachtelt, der Aufbau des Putzsystems erfolgt analog den Vorgaben zum<br />

verwendeten RELIUS Dämmsystem.<br />

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Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


6.3 Armieren der Leibung<br />

6.4 Armieren der Fläche<br />

Für das Armieren der Leibungen empfi ehlt sich die Verwendung<br />

des RELIUS Eckprofi ls mit Gewebe.<br />

Es kann wie folgt vorgegangen werden: Es wird mit dem Eckprofi<br />

l im Sturz be gon nen. Das Profi l wird rechts und links jeweils<br />

10 cm ein ge schnit ten und die Eckverstärkung in diesem<br />

Be reich her aus ge nom men (1).<br />

Die Eckprofi le in den senkrechten Leibungen stoßen stumpf an<br />

die Innenecke. Im Übergang zum Fenstersturz ergibt sich die<br />

erforderliche Überlappung (2).<br />

Das RELIUS Gittergewebe (Flächengewebe) stößt dann stumpf<br />

an die Leibungskanten. Es sollte im Eckbereich möglichst nicht<br />

gestoßen werden, da die dann notwendige Über lap pung zu<br />

einer evtl. sicht ba ren Erhöhung der Putzdicke führen kann (3).<br />

Anschließend werden an allen Ecken diagonale Gewebestreifen<br />

(20x30 cm) oder RELIUS Armierungspfeile angebracht.<br />

Dabei ist darauf zu achten, dass der erste Faden des Diagonalgewebes<br />

durch die Ecke läuft (4).<br />

Der Dia go nal strei fen darf auch mit der Flächenarmierung aufgebracht<br />

werden (nach Fertigstellung Arbeitsschritt Bild 3). Er<br />

wird dann direkt auf dem Flächengewebe eingebettet und mit<br />

der zweiten Flächenspachtelschicht dünn überzogen.<br />

Grundsätzlich ist auf eine ausreichende Überlappung des<br />

RELIUS Gittergewebes an Stößen und Schnittstellen zu achten<br />

(min de stens 10 cm). Das Gittergewebe muss immer im oberen<br />

Drittel der Armierungsschicht liegen.<br />

Der Armierungsspachtel RELIUS K.A.m. wird sofort in der<br />

end gül ti gen Schichtdicke von ca. 4 mm aufgebracht. Bei<br />

Ver wen dung von RELIUS Armierungsspachtel V 555 beträgt<br />

die Schicht dicke ca. 2-4 mm. Anschließend wird RELIUS<br />

Gittergewebe in die frische Masse eingebettet. Es muss<br />

komplett mit Spachtel bedeckt sein, hierzu ggfs. nochmals<br />

Spachtel 1-2 mm dick aufziehen. Nochmaliger Spachtelauftrag<br />

auch, wenn Diagonalarmierung auf dem Flächengewebe<br />

aufgebracht wird.<br />

Verarbeitung mit Zahntraufel<br />

Mit Hilfe einer Zahntraufel kann eine gleichmäßige Schicht<br />

aus Armierungsspachtel hergestellt werden, in die im frischen<br />

Zustand das Armierungsgewebe mit einem Glättespachtel<br />

unter leichtem Druck eingearbeitet wird.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 23 von 32


7. Endbeschichtungen und Oberfl ächengestaltung<br />

RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme können mit zahlreichen Beschichtungen versehen werden, wodurch der<br />

Ge stal tung und Planung von Fassaden kaum Grenzen gesetzt sind. Neben zahlreichen Oberputzen<br />

mit organischen oder mineralischen Bindemitteln stehen RELIUS Fassadenprofi le zur optischen<br />

Aufwertung von Fassaden zur Verfügung. Auch Klinkerfassaden können mit ent spre chen den<br />

Riemchen nachgebildet werden.<br />

Oberfl ächengestaltung mit RELIUS <strong>WDV</strong>-Systemen:<br />

Siliconharzputze<br />

Dispersionsputze<br />

Silikatputze<br />

mineralische Strukturputze (dünnlagig)<br />

Buntsteinputze<br />

Flachverblender<br />

Fassadenprofi le<br />

Auch hier gilt: Putzarbeiten dürfen gemäß DIN 18 550 / 18 558 nicht unter + 5 °C (bzw. + 8 °C bei<br />

Silikatputzen) Wand- und Luft tem pe ra tur durchgeführt werden. Nach der Verarbeitung muss es<br />

während der gesamten Trocknungsphase mindestens 48 Stunden frostfrei sein. Bei größeren<br />

Putzdicken verlängern sich die Trocken- bzw. Abbinde- und damit die erforderlichen Schutzzeiten.<br />

Zum Schutz vor schädlichen Witterungseinfl üssen sind während der Trocknungsphase geeignete<br />

Abdeckmaßnahmen zu treffen.<br />

Der Hellbezugswert von Oberputzen auf <strong>WDV</strong>-Systemen darf den Mindestwert von 20 nicht unterschreiten.<br />

7.1 Oberputze<br />

Seite 24 von 32<br />

Siliconharzputz<br />

- RELIUS Silcosan Edelputz (Kratzputzstruktur)<br />

- RELIUS Silcosan Rillenputz (Rillen- oder Reibeputzstruktur)<br />

Dispersionsputze<br />

- RELIUS Edelputz (Kratzputzstruktur)<br />

- RELIUS Rillenputz (Rillen- oder Reibeputzstruktur)<br />

- RELIUS Buntsteinputze (verschiedenste Farbkombinationen, nur auf Sockel-<br />

und Innenfl ächen)<br />

Silikatputze<br />

- RELIUS Silat Edelputz (Kratzputzstruktur)<br />

- RELIUS Silat Rillenputz (Rillen- oder Reibeputzstruktur)<br />

Kalk-Zement-Oberputze<br />

- RELIUS Mineralputz KM (Kratzputzstruktur)<br />

- RELIUS Mineralputz RM (Rillen- oder Reibeputzstruktur)<br />

- RELIUS Mineralputz leicht KM (Kratzputzstruktur)<br />

- RELIUS Waschelputz (gefi lzt oder modelliert, in Fläche oder auch für Faschen etc.)<br />

- RELIUS K.A.m. (gefi lzt, im Sockelbereich oder auch für Faschen etc.)<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


Je nach Untergrund und verwendetem Oberputz muss<br />

die trockene Armierungsschicht mit der entsprechenden<br />

Grundierung gerollt wer den. Bitte informieren Sie sich<br />

in den jeweiligen Technischen Merkblättern. Bei Putzkörnungen<br />

< 3 mm (siehe DIN 55 699) und bei Rei beput<br />

zen wird in jedem Fall eine Grundierung empfohlen,<br />

um das Durchscheinen der Armierungsschicht zu vermeiden.<br />

Nach mind. einem Tag Trockenzeit wird der Oberputz<br />

mit einer rostfreien Stahltraufel aufgetragen und auf<br />

Kornstärke abgezogen.<br />

Das Strukturieren des Oberputzes erfolgt mit der<br />

Kunststofftraufel oder der Moosgummischeibe. Um<br />

Struk tur un ter schie de und Gerüstlagen zu vermeiden,<br />

ist immer vor der Sonne her zu arbeiten und genügend<br />

Personal einzusetzen.<br />

Bei durchgefärbten mineralischen Oberputzen kann<br />

witterungs- und verarbeitungsbedingt ein uneinheitliches<br />

Farbbild entstehen. Dieses ist kein tech ni scher<br />

Mangel. Ein homogenes Erscheinungsbild der Fassade<br />

kann nach dem Erhärten des Ober put zes mit<br />

einem ein ma li gen Egalisationsanstrich mit RELIUS<br />

Egalisationsfarbe erreicht wer den.<br />

Je nach dem individuellen Standort des Gebäudes,<br />

z.B. in feuchten Niederungen, kann sich ein Befall<br />

durch Mikroorganismen, z.B. Algen, einstellen. Zum<br />

Ergreifen spezieller Maßnahmen, wie algizid und fungizid<br />

ein ge stell ter Schutzanstriche, bitte vorab Fachberatung<br />

anfordern.<br />

Zur Aufrechterhaltung der bioziden Schutzwirkung gegen<br />

einen möglichen Befall von Mikroorganismen sollte<br />

bei mineralischen Oberputzen auf eine ausreichende<br />

Putzabbindung (1-2 Tage/mm Putzdicke) geachtet<br />

werden. Vor Ausführung der Anstricharbeiten sollte die<br />

Putzoberfl äche neutralisiert (< Ph 9,5) sein. Ggfs. ist<br />

durch Fluatierung eine ausreichende Putzneutralisation<br />

herzustellen. Darüber hinaus sollten frisch abgebundene<br />

mineralische Putze auf <strong>WDV</strong>-Systemen zweimalig mit<br />

einem Egalisationsanstrich behandelt werden.<br />

Die Verwendung mineralischer Rohstoffe kann zur<br />

Folge haben, dass Nachlieferungen im Farbton abweichen.<br />

Deshalb ausreichend Material bestellen, um<br />

Nach lie fe run gen zu vermeiden und nur Material mit<br />

gleicher Chargennummer für durchgehende Flächen<br />

verwenden.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 25 von 32


7.3. Bekleidungen mit Flachverblendern<br />

Seite 26 von 32<br />

RELIUS Flachverblender eignen sich auf allen trockenen,<br />

festen und tragfähigen Untergründen, insbesondere als<br />

Endabdeckung auf RELIUS <strong>WDV</strong>-Systemen V 510 oder<br />

V 550.<br />

Für die Verlegung der RELIUS Flach- und Eckverblender<br />

muss zuerst die Fläche richtig eingeteilt werden. (Die<br />

Flächen dabei so groß wählen, dass der Ansatzmörtel<br />

vor dem Einlegen der Verblender keine Haut bildet.)<br />

Ansatzmörtel für Flachverblender mit der Zahnkelle<br />

streifenweise auftragen und waagerecht durchkämmen.<br />

An Gebäudeecken erst die Eckverblender ansetzen und<br />

ausrichten, dann die Flachverblender an einer Schnur<br />

entlang ansetzen und mit leicht schiebender Bewegung<br />

vollfl ächig eindrücken.<br />

Anschließend den noch frischen Ansatzmörtel für Flachverblender<br />

im Fugenbereich mit einem Flachpinsel verstreichen,<br />

so dass alle Verblenderkanten geschlossen sind.<br />

Mit einem Handfeger die Fläche leicht abfegen.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


7.4 Fassadenprofi le<br />

RELIUS Fassadenprofi le stellen ein hochwertiges Gestaltungsmittel für Fassaden aller Art dar. Mit<br />

ihnen können Gesimse und Stuckprofi le vom Original optisch nicht unterscheidbar nachempfunden<br />

werden. Nahezu jedes Stuckelement einer Fassade lässt sich stilgetreu nachbilden.<br />

Die RELIUS Fassadenprofi le werden mittels einer handelsüblichen Gehrungssäge mit Eisensägeblatt<br />

bzw. mittels Trennschleifer mit Diamantblatt präzise zugeschnitten.<br />

Auf der Rückseite der Fassadenprofi le wird RELIUS<br />

K.A.m. mittels einer Zahntraufel (empfohlene Zahnung<br />

4 mm) aufgebracht. Die Verklebung muss vollfl ächig<br />

erfolgen. Der Klebemörtel ist auch zusätzlich auf den<br />

Untergrund aufzubringen.<br />

Die Profi le werden mit leicht schiebenden Bewegungen<br />

fest an den Untergrund gedrückt, so dass der<br />

Kle be mör tel herausquillt. Gegebenenfalls muss bis<br />

zur Er här tung des Klebemörtels das Profi l gegen Verrutschen<br />

gesichert werden. Herausquellender Klebemörtel<br />

ist zu entfernen.<br />

Bei ggfs. erforderlichen Stoßfugen werden die einzelnen<br />

Profi lstäbe auf ca. 5 mm Abstand verlegt.<br />

Nach Aushärtung des Klebemörtels werden die<br />

Stoßfugen vorgenässt ...<br />

... und mit PU-Pistolenschaum ausgefüllt.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 27 von 32


Überstehender ausgehärteter Schaum wird abgeschnitten<br />

und ca. 4 mm tief, z.B. mit einem Cuttermesser,<br />

ausgekratzt.<br />

Die verbleibende Fuge wird mit einem Acryl-Fugendichtstoff<br />

ausgespritzt.<br />

Die Struktur der ausgespritzten Fuge wird mit dem<br />

beigefügten Quarzsand angeglichen.<br />

Zum Abschluss erfolgt ein zweimaliger Anstrich der<br />

Fassadenprofi le mit RELIUS Silcosan Fassadenfarbe.<br />

Vor dem anschließenden Aufbringen des Oberputzes / Fas sa den an stri ches sind die Profi le abzudecken<br />

bzw. abzukleben.<br />

Bei direkter Sonneneinstrahlung bzw. sehr hoher Temperaturen sollten die Profi le während der<br />

Er här tungs pha se des Mörtels abgedeckt (beschattet) werden.<br />

Auf horizontal gelegenen Flächen der Profi le besteht ohne entsprechenden Dachüberstand<br />

eine erhöhte Belastung durch Hagel, Schnee und Schlagregen. Die Dauerhaftigkeit üblicher<br />

Fassadenbeschichtungen, z.B. von Farbsystemen, ist hier aufgrund der hohen Belastung deutlich<br />

eingeschränkt. Daher können an diesen Flächen spezielle Maßnahmen, wie z.B. eine Verblechung,<br />

sinnvoll bzw. erforderlich sein, dies ist ggfs. mit dem Gewerkspartner „Klempner“ abzustimmen.<br />

Zu beachten sind auch die fl ankierenden, vertikalen Oberputzfl ächen. Je nach Exposition und<br />

verwendetem Putz- bzw. Farbsystem, kann eine zusätzliche Imprägnierung oder der Einsatz<br />

sockeltauglicher Putze erforderlich werden. Dies ist objektbedingt festzulegen.<br />

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Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


8. RELIUS <strong>WDV</strong>-System für den Sockelbereich und für den erdberührten Bereich<br />

Spritzwasserbereich<br />

Der Sockelbereich, welcher sich in den Spritzwasserbereich<br />

und den Perimeterbereich gliedert, sollte im<br />

Zuge von Dämmmaßnahmen möglichst ebenfalls vor<br />

Wär me ver lu sten geschützt werden. Hierbei werden<br />

besondere Anforderungen an die zu verwendenden<br />

Materialien gestellt.<br />

Durch konstruktive Maßnahmen (z.B. Kiesbett,<br />

Dränplatten o.ä.) muss Niederschlagswasser von der<br />

Fassade weggeleitet werden.<br />

Der Spritzwasserbereich beginnt mit der Gelände- bzw. Belagoberkante und hat eine Höhe von<br />

min de stens 30 cm. Gegenüber anderen Fassadenbereichen ist er wesentlich höheren Belastungen<br />

ausgesetzt , z.B. durch Feuchtigkeit, Schmutz sowie mechanische Beanspruchung. Durch das DIBt<br />

wird deshalb in den Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen grundsätzlich gefordert, dass bei<br />

<strong>WDV</strong>-Systemen im Sockelbereich besondere Maßnahmen zu treffen sind.<br />

Die Vertikalabdichtung soll bauseits mindestens bis zur Geländeoberkante geführt werden.<br />

Aufgrund der erhöhten Feuchtigkeitsbelastung werden im Sockelbereich spezielle Dämmstoffe<br />

mit geringer Feuchtigkeitsaufnahme bzw. Feuchtigkeitstransport (RELIUS Perimeter Dämmplatte<br />

PS 30–035 <strong>WDV</strong>) eingesetzt.<br />

Die Beschichtung der Dämmplatten erfolgt mit geeigneten Putzen in Anlehnung an<br />

DIN 18 550, z.B. RELIUS Dispersions-, Siliconharz- oder Buntsteinputz oder auch RELIUS K.A.m.<br />

RELIUS Perimeter Dämmplatten PS 30–035 <strong>WDV</strong><br />

werden im Sockelbereich mit RELIUS K.A.m. vollfl ächig<br />

oder mittels Wulst-Punkt-Verklebung lot- und fl uchtrecht<br />

im Verband verlegt.<br />

Zusätzlich werden die Dämmplatten mit 4 Dübeln/m 2<br />

befestigt, um ein Abrutschen infolge nachträglicher Erdarbeiten,<br />

z.B. Verdichten, zu verhindern. Hierbei sind<br />

die Dübel erst ab einer Höhe von 15 cm oberhalb der<br />

Oberkante fertiger Gelände zu setzen. Anschlussfugen,<br />

z.B. an RELIUS Sockelprofi le, sind mit RELIUS 2D-Fugendichtband<br />

schlagregendicht und elastisch auszuführen.<br />

Nach dem Erhärten des Klebemörtels wird die<br />

Armierungsschicht aufgebracht (s. 6.4).<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme Seite 29 von 32


Endbeschichtung:<br />

RELIUS K.A.m. kann nach Verfestigung der Armierungsschicht am darauffolgenden Tag nochmals<br />

in einer weiteren, ca. 2 mm starken Schicht aufgebracht und während des Ansteifens mit dem<br />

Schwammbrett (empfohlen: weißer Schwamm) abgefi lzt werden.<br />

Der Spritzwasserbereich ist nach dem Abbinden dieser Putzlage mit RELIUS Silcosan Grundfestiger<br />

LF zu behandeln. Nach vollständiger Trocknung des Untergrundes wird RELIUS Silcosan<br />

Fassadenfarbe im gewählten Farbton in einem Grund- und Deck an strich aufgebracht.<br />

Soll der Fassaden- und Sockelbereich auf Wunsch des Bauherren eine einheitliche Struktur auf -<br />

wei sen, kann nach ggfs. erforderlicher Grundierung auf der gesamten Fläche RELIUS Dispersionsputz<br />

oder RELIUS Siliconharzputz verwendet werden.<br />

Neben RELIUS K.A.m. eignet sich auch RELIUS Armierungsspachtel V 555 als Armierungsmasse im<br />

Soc kel be reich.<br />

8.1 Perimeterbereich<br />

Der Perimeterbereich oder auch erdberührte Bereich ist der Fassadenteil unterhalb der Geländeoberkante.<br />

Diese Flächen sind gemäß DIN 18 195 gegen das Eindringen von Feuchtigkeit ab zudich<br />

ten. Dazu kann z.B. RELIUS 2K-Bitumenkleber (lösemittelfrei) verwendet werden. Wird auch<br />

dieser Bereich außenseitig gedämmt, so sind ausschließlich bauaufsichtlich zugelassene Perimeterplatten<br />

zu verwenden. (Bei drückendem Wasser dürfen Perimeter-Dämmplatten nicht verwendet<br />

werden, bitte Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung beachten.)<br />

Seite 30 von 32<br />

RELIUS Perimeter-Dämmplatten PS 30–035 <strong>WDV</strong><br />

werden auf „schwarzen Untergründen“ (Dickbeschichtungen<br />

wie KMB‘s, Schweißbahnen etc.) mit<br />

RELIUS 2K-Bitumenkleber punkt wei se auf den bauseits<br />

ab ge dich te ten Untergrund geklebt. Eine ggf.<br />

erforderliche zu sätz li che Verdübelung muss dabei<br />

soweit als möglich, mind. 15 cm, oberhalb der Oberkante<br />

fertiges Gelände er fol gen. Im bzw. nahe des<br />

Pe ri me ter be rei ches dürfen keine Dübel gesetzt werden.<br />

Wird die Beschichtung des Sockelbereiches bis in das<br />

Erdreich hineingeführt, ist die Armierungsschicht zusätz<br />

lich mit einer lösungsmittelfreien Bauwerksabdichtung<br />

nach DIN 18 195, z.B. RELIUS 2K-Bitumenkleber,<br />

zu versehen. Dabei ist die Ab dich tung um die untere<br />

Stirnseite des Soc kel put zes herum, mind. 10 cm breit,<br />

bis auf die Perimeterdämmplatten zu führen.<br />

Zum Schutz der Abdichtung ist davor eine Noppenfolie<br />

anzuordnen.<br />

Verarbeitungsrichtlinie RELIUS <strong>WDV</strong>-Systeme


Geschäftsprofi l<br />

Coatings Solutions<br />

Coatings Solutions: Zwei Worte bringen unternehmerische Kompetenz auf den Punkt.<br />

Unsere Fähigkeit, intelligente Lösungen zu entwickeln, macht die Produkte unserer Kunden<br />

besser. Die Unternehmen der RELIUS-Gruppe sind Teil der BASF Coatings, eines<br />

weltweit tätigen Unternehmens der Farben- und Lackindustrie.<br />

BASF Coatings entwickelt, produziert und vermarktet ein hochwertiges Sortiment innovativer<br />

Fahrzeug-, Autoreparatur- und Industrielacke sowie Bautenanstrichmittel. Mit<br />

RELIUS und SUVINIL existieren in den Regionen Europa und Südamerika starke Marken<br />

für Farben und Lacke.<br />

BASF<br />

BASF Coatings ist ein Unternehmensbereich der BASF, des führenden Chemieunternehmens<br />

der Welt. Mit intelligenten Systemlösungen sowie hochwertigen Produkten hilft<br />

die BASF ihren Kunden, erfolgreicher zu sein. Das Portfolio der BASF umfasst Chemikalien,<br />

Kunststoffe, Veredlungsprodukte, Pfl anzenschutzmittel sowie Feinchemikalien<br />

und reicht bis zu Erdöl und Erdgas. Neue Technologien werden genutzt, um zusätzliche<br />

Marktchancen zu erschließen. Die BASF richtet ihr Handeln am Leitbild der nachhaltig<br />

zukunftsverträglichen Entwicklung, Sustainable Development, aus.<br />

Rechtlicher Hinweis<br />

Die Informationen in dieser Broschüre entsprechen den heutigen Kenntnissen und Erfahrungen nach<br />

bestem Wissen. Sie werden jedoch ohne Verbindlichkeit weitergegeben. Änderungen im Rahmen des technischen<br />

Fortschritts und der betrieblichen Weiterentwicklung bleiben vorbehalten.<br />

Die Informationen beschreiben lediglich die Beschaffenheit der Produkte und Leistungen und stellen<br />

keine Garantien dar. Der Abnehmer ist von einer sorgfältigen Prüfung der Funktionen bzw. Anwendungsmöglichkeiten<br />

der Produkte durch dafür qualifi ziertes Personal nicht befreit. Dies gilt auch hinsichtlich<br />

der Wahrung von Schutzrechten Dritter. Die Erwähnung von Handelsnamen anderer Unternehmen ist keine<br />

Empfehlung und schließt die Verwendung anderer gleichartiger Produkte nicht aus.<br />

Technischer Hinweis<br />

Gültige Technische Merkblätter/EU-Sicherheitsdatenblätter beachten.


RELIUS COATINGS GmbH & Co. KG · Donnerschwer Straße 372<br />

26123 Oldenburg / Germany · T +49 441 3402-0 · F +49 441 3402-350<br />

www.relius.de<br />

Stand: 07.2007

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