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Unser Auto soll grüner werden - Reifenpresse.de

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66<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

<strong>Unser</strong> <strong>Auto</strong> <strong>soll</strong> <strong>grüner</strong> <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

Stahl, Leichtmetall, Kunststoff – Schmie<strong>de</strong>n,<br />

Walzen, Drücken, Gießen, Backen …<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Rä<strong>de</strong>rreports in <strong>de</strong>r NEUE REIFENZEITUNG ist<br />

<strong>de</strong>m Wi<strong>de</strong>rstreit <strong>de</strong>r Materialien, aber auch <strong>de</strong>r Verfahren zur Herstellung<br />

von Fahrzeugrä<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Vergangenheit immer umfassend<br />

Raum gegeben wor<strong>de</strong>n. So dramatisch viel hat sich auch in<br />

<strong>de</strong>n letzten zwölf Monaten nicht getan, eine „Revolution“ hat nicht<br />

stattgefun<strong>de</strong>n und war wohl auch nicht zu erwarten. Einige Trends<br />

allerdings haben sich verstärkt, daher sei dieser Bericht als eine<br />

Momentaufnahme aus <strong>de</strong>m Frühjahr 2011 zu verstehen. Die drei<br />

wesentlichen Komponenten, die für o<strong>de</strong>r gegen einen bestimmten<br />

Radtyp sprechen, sind nach wie vor <strong>de</strong>r Preis, die Optik bzw. das<br />

Styling und drittens das Gewicht.


Die Argumente, warum<br />

Rä<strong>de</strong>r leichter zu <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

haben, sind im<br />

Prinzip die gleichen<br />

geblieben. Nach wie<br />

vor taucht in <strong>de</strong>n Beschreibungen<br />

von<br />

Rä<strong>de</strong>rn die Geschichte mit <strong>de</strong>n ungefe<strong>de</strong>rten<br />

Massen auf, die auch in dieser Zeitschrift<br />

schon unzählige Male nachgekaut<br />

wor<strong>de</strong>n ist. Hingewiesen sei aber darauf,<br />

dass sich die Gewichtungen verschieben,<br />

dass immer häufiger von Umweltaspekten<br />

die Re<strong>de</strong> ist, wenn begrün<strong>de</strong>t wird, warum<br />

die Rä<strong>de</strong>r – unter Einhaltung <strong>de</strong>r Sicherheitsaspekte<br />

wie Tragfähigkeit, Bruchfestigkeit<br />

usw. – beson<strong>de</strong>rs leicht zu sein haben.<br />

Selbstverständlich sind Preis und Optik als<br />

wichtige Argumente, die für o<strong>de</strong>r gegen die<br />

Wahl eines Ra<strong>de</strong>s sprechen, nicht out, aber<br />

allem Anschein nach geht es bei <strong>de</strong>n aktuellen<br />

Entwicklungen stärker als je zuvor um<br />

das Thema Gewicht, und zwar aus Umweltgrün<strong>de</strong>n.<br />

Je leichter das Rad, <strong>de</strong>sto weniger<br />

Material wird verbraucht, das schont<br />

Ressourcen wie Bauxit, ist also gut für die<br />

Umwelt. Je leichter das Rad, <strong>de</strong>sto weniger<br />

Treibstoff wird verbraucht, das schont Ressourcen<br />

wie Öle und verringert Schadstoffausstoße,<br />

vornehmlich Kohlendioxid, womit<br />

wir bei <strong>de</strong>r CO 2-Diskussion wären. Kampf<br />

<strong>de</strong>m Klimakiller auf allen Ebenen, bei allen<br />

er<strong>de</strong>nklichen Produkten, auch bei Fahrzeugrä<strong>de</strong>rn!<br />

Bei <strong>de</strong>n Materialien, aus <strong>de</strong>nen Pkw-Rä<strong>de</strong>r<br />

sind, dominieren weiterhin Stahl und<br />

das Leichtmetall Aluminium. Etwa 160 Kilogramm<br />

Aluminium fin<strong>de</strong>n sich heute durchschnittlich<br />

in Pkw, die in Westeuropa hergestellt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>: in Karosserieteilen, gerne in<br />

Motorhauben, in Motorblöcken, Kolben, Getriebegehäusen<br />

und nicht zuletzt sind die<br />

Rä<strong>de</strong>r von Sport-, Oberklasse- und weit<br />

verbreitet auch <strong>de</strong>r Mittelklasse ebenso aus<br />

Aluminium wie die sportlicheren o<strong>de</strong>r höherwertigeren<br />

Ausstattungsvarianten <strong>de</strong>r<br />

Kompakt- und <strong>de</strong>r Kleinwagenklasse. Freilich:<br />

Wer genau hinsieht, <strong>de</strong>r stellt fest, dass<br />

<strong>de</strong>r Siegeszug <strong>de</strong>s Aluminiumra<strong>de</strong>s gegen<br />

das Stahlrad ins Stocken gekommen ist. In<br />

<strong>de</strong>n Vereinigten Staaten gab es im Krisenjahr<br />

2009 gar eine Trendwen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Erstausrüstung<br />

zugunsten <strong>de</strong>s Stahlra<strong>de</strong>s. Einerseits<br />

haben die Anbieter von Stahlrä<strong>de</strong>rn<br />

– neben ihrem unverän<strong>de</strong>rten Preisvorteil<br />

– beim Thema Design Bo<strong>de</strong>n gutgemacht.<br />

Es gibt in <strong>de</strong>r Erstausrüstung wie im<br />

Ersatzgeschäft Alternativen, mit <strong>de</strong>nen man<br />

zwar (noch) nicht gegen ganz anspruchsvolle<br />

und in recht kleinen Losgrößen aufgelegte<br />

Aluminiumrä<strong>de</strong>r in ernsthaften Wettbewerb<br />

treten kann, aber bei einfacheren<br />

Stylings und Massenrä<strong>de</strong>rn sehr wohl. Die<br />

Hersteller von Stahlrä<strong>de</strong>rn haben es darüber<br />

hinaus in <strong>de</strong>n letzten Jahren durch immer<br />

raffiniertere Konstruktionen geschafft,<br />

das Gewichtsargument auszuhebeln. Manches<br />

Stahlrad war gegenüber <strong>de</strong>m Aluminiumpendant<br />

<strong>de</strong>r gleichen Größe auf ähnlichem<br />

Gewichtsniveau, manchmal gar<br />

leichter. Es dauerte ein wenig, bis die erfolgsverwöhnte<br />

und von alljährlichen Steigerungsraten<br />

verblen<strong>de</strong>te Alufraktion bereit<br />

war zur Kenntnis zu nehmen, dass die<br />

Stahlradhersteller aufgeholt hatten. Dabei<br />

hat nur das Gesetz funktioniert, dass die<br />

meisten kreativen Kräfte freigesetzt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>,<br />

wenn man – wie die Stahlradhersteller<br />

– unter Druck steht. Und nach genau<br />

diesem Gesetz schlägt jetzt das Pen<strong>de</strong>l<br />

wie<strong>de</strong>r in die an<strong>de</strong>re Richtung aus: Die Alugussradhersteller<br />

haben erkannt, dass sie<br />

etwas tun müssen und entwickeln die Kreativität,<br />

die <strong>de</strong>r gesättigten Zunft in <strong>de</strong>n 90er<br />

Jahren <strong>de</strong>s letzten Jahrhun<strong>de</strong>rts abhan<strong>de</strong>n<br />

gekommen schien und sie in <strong>de</strong>n ersten<br />

Jahren dieses Jahrhun<strong>de</strong>rts noch blind<br />

machte für Entwicklungen, die doch zum<br />

Greifen nah waren.<br />

So war das Flow-forming eigentlich ein<br />

alter Hut: Die Stahlrä<strong>de</strong>rhersteller beschäftigen<br />

sich damit die, die Schmie<strong>de</strong>n statt<br />

Gießen, wissen schon systembedingt um<br />

die Vorteile <strong>de</strong>r Bearbeitung <strong>de</strong>s zähen Materials<br />

gegenüber <strong>de</strong>m flüssigen. Und<br />

selbst in <strong>de</strong>r eigenen Zunft haben es<br />

Speedline, OZ und BBS geschafft, sogar<br />

voneinan<strong>de</strong>r abweichen<strong>de</strong> Ansätze <strong>de</strong>s<br />

Flow-forming voranzutreiben. Die großen<br />

Aluminiumgussrä<strong>de</strong>rhersteller aber haben<br />

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gepennt, haben solange gerechnet, bis sie<br />

selbst glaubten, mit Flow-forming wer<strong>de</strong> (in<br />

<strong>de</strong>r Erstausrüstung) niemals Geld zu verdienen<br />

sein. Innerhalb weniger Jahre war<br />

dann „das Thema durch“: Ohne Flow-forming<br />

brauchte man für viele groß dimensionierte<br />

Rä<strong>de</strong>r von Luxusautos gar keine Angebote<br />

mehr abzugeben. Das konventionell<br />

gegossene Aluminiumrad ohne Flow-forming<br />

war out. Jetzt stehen sich anspruchsvoll<br />

geschmie<strong>de</strong>tes Aluminiumrad und<br />

Gussrad gegenüber, bei <strong>de</strong>m auch noch<br />

das letzte Gramm Gewicht herausgeholt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> muss: Der letzte Schrei in technischer<br />

Hinsicht ist <strong>de</strong>r Hinterschnitt. Was so<br />

simpel anmutet, nämlich dort Gewicht wegzunehmen,<br />

wo man es nicht sieht und das<br />

Styling nicht beeinträchtigt wird, bringt erstaunlich<br />

viel: bei manchem Rad mehr als<br />

ein Kilogramm! Die Frage sei erlaubt: Wie<br />

konnte solch ein Potenzial so lange vernachlässigt<br />

bzw. nur unzureichend ausgeschöpft<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>?<br />

Auch auf die Gefahr hin, sich auf lange<br />

Zeit bei <strong>de</strong>n Herstellern von Aluminiumgussrä<strong>de</strong>rn<br />

unbeliebt zu machen: Sie waren<br />

lange Zeit arrogant und sind erst auf<br />

<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Tatsachen zurückgeholt<br />

wor<strong>de</strong>n, als ihnen die Stahlradleute zu dicht<br />

auf die Pelle rückten. Die Geschichte droht<br />

sich zu wie<strong>de</strong>rholen: BBS hat ein Karbonrad<br />

angekündigt (sofern das angesichts<br />

<strong>de</strong>s Insolvenzverfahrens überhaupt noch<br />

spruchreif ist), das Fraunhofer-Institut für<br />

Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit<br />

LBF in Darmstadt hat ein faserverstärktes<br />

Kunststoffrad kreiert und in allerlei er<strong>de</strong>nklicher<br />

Hinsicht auf <strong>de</strong>n Prüfstand gestellt,<br />

<strong>de</strong>r US-amerikanische Kleinserienhersteller<br />

Shelby SuperCars bzw. SSC (<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n Geschwindigkeitsweltrekord vor Bugatti<br />

hielt und seinen Ultimate Aero TT im<br />

Jahre 2007 auf 412 km/h getrieben hatte)<br />

bietet als Option ein Rad namens CR-9 an.<br />

Letzteres ist bei einer Größe von 8,5x19 Zoll<br />

lediglich 5,6 Kilogramm schwer, aus Karbonfiber<br />

und von <strong>de</strong>r australischen Firma<br />

„Carbon Revolution“ in Kooperation mit <strong>de</strong>r<br />

Deakin-Universität hergestellt wor<strong>de</strong>n. Und<br />

schon keimt erneut Arroganz, wird eine <strong>de</strong>rartige<br />

Entwicklung nicht ernst genommen.<br />

68<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

„Flow-forming“-Verfahren: Beim Herstellungsprozess sorgt die sogenannte Warmumformung<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Felgenbetts für eine Gefügeverdichtung und verbessert damit die<br />

Dauerfestigkeit<br />

Hallo! Faserverstärkte Kunststoffe <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

zwar im <strong>Auto</strong>mobilbau als Sekundärbauteile<br />

bislang erst im Bereich von Verkleidungen<br />

etwa für Motorhauben, Heckklappen<br />

o<strong>de</strong>r Türen verwen<strong>de</strong>t, revolutionieren aber<br />

bereits <strong>de</strong>n Flugzeugbau. „Sheet Moulding<br />

Compounds“ (SMC genannt) sind superleicht<br />

und glänzen durch enorme Festigkeitswerte.<br />

Gebacken in <strong>Auto</strong>klaven, <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

SMC-Teile in absolut sicherheitsrelevanten<br />

Bereichen von Flugzeugen vor allem<br />

bei Airbus, aber auch bei Boeing eingesetzt.<br />

Die <strong>Auto</strong>mobilhersteller sind schon<br />

ganz scharf auf die Erkenntnisse, die zum<br />

Beispiel in <strong>de</strong>r Airbus-CFK-Hochburg Sta<strong>de</strong><br />

erzielt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, wo eigens eine Hochschule<br />

gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, um die Forschungen<br />

auf diesem Gebiet voranzutreiben. Gegenüber<br />

Aluminiumbauweisen wird mit<br />

CFK (kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff)<br />

eine Gewichtsreduktion von etwa 30 Prozent<br />

erreicht.<br />

Ein Exkurs: Kohlefasern<br />

Wie weit o<strong>de</strong>r wie dicht ein Rad aus „<strong>de</strong>m<br />

Material <strong>de</strong>r Zukunft“ an <strong>de</strong>r Realisierung<br />

ist, das <strong>de</strong>n hergebrachten Materialien und<br />

Techniken <strong>de</strong>n Garaus macht, ist natürlich<br />

Spekulation. Hingewiesen sei aber auf je<strong>de</strong>n<br />

Fall darauf, dass es sich zwar bei Karbonfiber/Kohlefasern<br />

bzw. faserverstärkten<br />

Kunststoffen nicht nur um ein Hightech-Material<br />

han<strong>de</strong>lt, son<strong>de</strong>rn auch um eines, das<br />

möglicherweise recht preisgünstig hergestellt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> kann. Je<strong>de</strong>nfalls behaupten<br />

das Forscher auf diesem Gebiet.<br />

Utopien o<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>n Toren stehen<strong>de</strong><br />

Entwicklungen zum Thema bezogen aufs<br />

Rad? Verbundwerkstoffe gelten als wenigstens<br />

genauso torsions- und biegesteif wie<br />

Metalle, sind aber in je<strong>de</strong>m Falle leichter.<br />

„Advanced Composites“ – beim Materialmix<br />

ist das Potenzial noch nicht einmal im<br />

Ansatz bekannt – können in Lagen, unterschiedlichen<br />

Dicken und Faserwinkeln <strong>de</strong>rart<br />

angeordnet <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, dass sie genau dort<br />

stark sind, wo Stärke verlangt ist. Die Fasern<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> von Harzen zusammengehalten,<br />

die vibrationsdämpfend sind. Man mag sich<br />

gar nicht ausmalen, was das für die Einheit<br />

Rad-Reifen (plus <strong>de</strong>ren Aufhängung) be<strong>de</strong>uten<br />

kann. Das ist alles noch gar nicht<br />

richtig erforscht, setzt aber <strong>de</strong>r Phantasie<br />

freien Lauf.


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Stahl bleibt das Hauptmaterial<br />

im <strong>Auto</strong> in absehbarer<br />

Zukunft<br />

Wer Visionen hat, <strong>de</strong>r <strong>soll</strong>e zum Arzt gehen,<br />

hat ein höchst angesehener Ex-Politiker,<br />

<strong>de</strong>n man nicht allein aus diesem Grun<strong>de</strong><br />

auch Realpolitiker nannte, einmal gesagt.<br />

Wer aber sieht, in welch atemberauben<strong>de</strong>r<br />

Geschwindigkeit Technologien revolutioniert<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, <strong>de</strong>r <strong>soll</strong>te nicht so arrogant<br />

sein, die Fortschritte <strong>de</strong>r Kunststoffindustrie<br />

zu negieren. Dass in <strong>de</strong>r Vergangenheit Ansätze<br />

für Kunststoffrä<strong>de</strong>r floppten o<strong>de</strong>r sich<br />

nicht durchsetzten, heißt nicht, dass diese<br />

auf alle Ewigkeit als ernst zu nehmen<strong>de</strong> Alternativen<br />

ausfallen. Es wird solche Rä<strong>de</strong>r<br />

geben, die Frage ist nur wann.<br />

Noch und in <strong>de</strong>n nächsten Jahren dominiert<br />

Stahl im Fahrzeugbau. Vor allem in<br />

<strong>de</strong>n aufstreben<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn weltweit wird<br />

man auf Bewährtes zurückgreifen. In Indien,<br />

China und an<strong>de</strong>rswo benötigt man<br />

aufgrund <strong>de</strong>r noch miserablen Verkehrsinfrastruktur<br />

und mangeln<strong>de</strong>n Kaufkraft eher<br />

einfache <strong>Auto</strong>mobilkonstruktionen. Das<br />

Rad ist an diesen Fahrzeugen naturgemäß<br />

eher aus Stahl. Befürworter <strong>de</strong>s Aluminiumra<strong>de</strong>s<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> das nicht an<strong>de</strong>rs sehen, gehen<br />

aber davon aus, dass irgendwann <strong>de</strong>r<br />

Verdrängungsprozess einsetzt und das<br />

Aluminiumrad sukzessive die stählerne Alternative<br />

verdrängt – wenn nicht ein ganz<br />

an<strong>de</strong>res Material dafür sorgt (siehe oben),<br />

dass sich in dieser Hinsicht Geschichte<br />

nicht wie<strong>de</strong>rholt.<br />

Carbon-Rad CR-9, entwickelt in Australien<br />

70<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

Es wird (vom Anbieter Alcar) Hybridrad genannt, weil<br />

es Stylingelemente hat, die man einem Aluminiumrad<br />

beimisst, ist aber aus Stahl<br />

17 <strong>de</strong>r größten Stahlunternehmen <strong>de</strong>r<br />

Welt haben sich zur „World<strong>Auto</strong>Steel“ zusammengeschlossen:<br />

Namen wie Arcelor<br />

Mittal (Luxemburg), Baoshan Iron & Steel<br />

(China), Nippon Steel (Japan), Tata Steel &<br />

Corus (Indien), ThyssenKrupp (Deutschland)<br />

o<strong>de</strong>r voestalpine Stahl (Österreich)<br />

und <strong>de</strong>ren Multimillioneneinsatz garantieren<br />

<strong>de</strong>n Fortschritt dieses Materials im <strong>Auto</strong>mobilbau<br />

im Sinne einer CO 2-ärmeren<br />

Zukunft. Sie arbeiten an einem FutureSteel-<br />

Vehicle (FSV), das sicher ist, heute noch extrem<br />

erscheinen<strong>de</strong> Leichtbaustahlstrukturen<br />

haben wird und für erheblich weniger<br />

Kohlendioxidbelastungen steht als <strong>de</strong>rzeitige<br />

konventionelle <strong>Auto</strong>mobile. Wobei das<br />

Faszinieren<strong>de</strong> an <strong>de</strong>m Projekt ist, dass sich<br />

die Stahlgiganten <strong>de</strong>s gesamten Zyklus annehmen:<br />

von <strong>de</strong>r Erzgewinnung über die<br />

Herstellung <strong>de</strong>s Stahl, <strong>de</strong>r Verwendung im<br />

<strong>Auto</strong>mobil bis zum Recycling.<br />

„World<strong>Auto</strong>Steel“ ist die<br />

Antwort einer Branche, die<br />

für sich weiterhin eine strahlen<strong>de</strong><br />

Zukunft sieht und dafür<br />

bereit ist, großen materiellen<br />

Einsatz zu leisten.<br />

Und für Rä<strong>de</strong>r gilt dies, dass<br />

längst noch nicht feststeht,<br />

welcher aus <strong>de</strong>r Fülle <strong>de</strong>r<br />

Stähle, die schon heute zur<br />

Verfügung stehen, <strong>de</strong>r adäquate<br />

sein wird. Konstruktions-,<br />

aber eben auch materialbedingt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> Stahlrä-<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zukunft <strong>de</strong>utlich leichter sein als<br />

heute. Die Stahlhersteller <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> <strong>de</strong>n<br />

Stahlradherstellern neue Legierungen mit<br />

verbesserten Eigenschaften wie Festigkeit,<br />

Korrosionsunempfindlichkeit, Steifigkeit<br />

und so weiter anbieten können, die es<br />

ihnen ermöglichen, an immer mehr Stellen<br />

<strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>s Gewicht einzusparen, Wän<strong>de</strong><br />

noch dünner zu machen etc.<br />

Gewiss, gewiss: Mit <strong>de</strong>n Ökobilanzen<br />

wird auch weiter Schindlu<strong>de</strong>r betrieben, je<strong>de</strong>r<br />

schönt seine Bilanz so wie es seinen<br />

Interessen am ehesten dient: So heißt es<br />

beim FSV, in <strong>de</strong>r Produktion von Aluminium<br />

wer<strong>de</strong> etwa fünfmal mehr Kohlendioxid als<br />

beim Stahl erzeugt und in <strong>de</strong>r Produktion<br />

von Kohlefasern gar ca. zehnmal mehr. Für<br />

die an<strong>de</strong>ren Materialien <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> von <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Lobby Gegenrechnungen aufgemacht,<br />

die genauso hinterfragenswert sind.<br />

Auch Aluminium macht das<br />

<strong>Auto</strong> „<strong>grüner</strong>“<br />

So wie die Stahlfraktion ihre Ökobilanzen<br />

zur Argumentation für ihr Produkt nutzt, so<br />

macht es auch die „Gegenseite“. Die folgen<strong>de</strong>n<br />

Zahlen stammen vom größten Aluminiumkonzern<br />

weltweit Alcoa, <strong>de</strong>r nicht<br />

nur Aluminium herstellt, son<strong>de</strong>rn in seiner<br />

Wertschöpfungskette auch das Aluminiumrad<br />

nicht auslässt: Bei geschmie<strong>de</strong>ten<br />

Nutzfahrzeugrä<strong>de</strong>rn gar die Nummer eins<br />

in <strong>de</strong>r Welt, hat sich Alcoa mangels erkennbarer<br />

Strategie aus <strong>de</strong>m Geschäft mit gegossenen<br />

Pkw-Aluminiumrä<strong>de</strong>rn (waren<br />

<strong>de</strong>m Unternehmen bei <strong>de</strong>r Reynolds-Übernahme<br />

in <strong>de</strong>n 90er Jahren in <strong>de</strong>n Schoß gefallen)<br />

sukzessive zurückgezogen. Der sodann<br />

erwartete Angriff mit geschmie<strong>de</strong>ten<br />

Pkw-Aluminiumrä<strong>de</strong>rn – angekündigt aus<br />

russischer Produktion – ist dann allerdings<br />

auch ausgeblieben.<br />

Aber zu <strong>de</strong>n angekündigten Zahlen: 73<br />

Prozent allen seit 1888 produzierten Aluminiums<br />

ist auch heute noch in Gebrauch.<br />

Beim Recycling von Aluminium wird 95 Prozent<br />

weniger Energie verbraucht als bei <strong>de</strong>r<br />

Erzeugung von Primäraluminium. Und jetzt<br />

kommt’s: Die Aluminiumindustrie hat in ihren<br />

Fabriken in <strong>de</strong>n Jahren 1990 bis 2006


<strong>de</strong>n CO 2-Ausstoß um 86 Prozent verringert. Als Ziel<br />

wur<strong>de</strong> formuliert, im Jahre 2030 kohlendioxidneutral<br />

zu produzieren!<br />

Und was leistet Aluminium im Fahrzeugbau?<br />

<strong>Auto</strong>s <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> leichter, verbrauchen daher weniger<br />

Energie und erzeugen weniger Schadstoffe. Eher<br />

bezogen auf Nutzfahrzeuge ist es <strong>de</strong>m Aluminium<br />

ferner zu verdanken, dass mehr transportiert <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

kann pro Fahrzeug, manche Tour wird dadurch<br />

überflüssig. Nicht zuletzt be<strong>de</strong>utet die extrem hohe<br />

Recyclingquote ein Konzept von <strong>de</strong>r Wiege bis<br />

zur Bahre, das nicht erst entwickelt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> muss,<br />

son<strong>de</strong>rn bereits vorhan<strong>de</strong>n ist. Auch Alurä<strong>de</strong>rhersteller<br />

können ihren eigenen Aluminiumschrott be<strong>de</strong>nkenlos<br />

wie<strong>de</strong>r einschmelzen und als Rohstoff<br />

nutzen.<br />

Noch relativ selten hat in die Argumentation<br />

Einzug gehalten, dass die Verwendung von Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />

auch messbar <strong>de</strong>n Rollwi<strong>de</strong>rstand und<br />

<strong>de</strong>n Reifenabrieb verringert mit ebenfalls positiven<br />

ökologischen Folgen: Weniger Rollwi<strong>de</strong>rstand be<strong>de</strong>utet<br />

weniger Treibstoffverbrauch be<strong>de</strong>utet weniger<br />

Kohlendioxi<strong>de</strong>missionen … Weniger Reifenabrieb<br />

be<strong>de</strong>utet ein längeres Leben <strong>de</strong>s Pneus be<strong>de</strong>utet<br />

weniger Bedarf an Rohstoffen wie Öl o<strong>de</strong>r<br />

Kautschuk, weil ja nicht so viele neue Reifen produziert<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> müssen, be<strong>de</strong>utet …<br />

Pros und Cons wird’s<br />

weiter geben<br />

Wer mit Ökobilanzen um sich wirft, <strong>de</strong>r <strong>soll</strong>te auch<br />

sagen, von wem, besser von welcher Interessen-<br />

OTTO FUCHS<br />

Luft- und Raumfahrt | <strong>Auto</strong>motive | Bauindustrie/Solartechnik | Maschinen- und Anlagenbau<br />

Eigentlich müssten wir sie<br />

grün lackieren …<br />

Für unsere geschmie<strong>de</strong>ten Aluminiumrä<strong>de</strong>r setzen wir unser professionelles<br />

Know-how in Sachen Leichtbau ein, um für Sie ein Rad zu schmie<strong>de</strong>n, das bis zu<br />

25 % leichter ist als ein gegossenes. Das führt nicht nur zu spürbar verbesserter<br />

Fahrdynamik, <strong>de</strong>utlich reduzierten Lenkkräften und einem Minus an ungefe<strong>de</strong>rten<br />

Massen, son<strong>de</strong>rn reduziert außer<strong>de</strong>m messbar die CO 2 -Emissionen Ihres Fahrzeugs.<br />

Ein großes Plus für die Umwelt, ohne Abstriche bei Komfort und Sicherheit.<br />

Die Fuchsfelge ® von OTTO FUCHS.<br />

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gruppe sie fabriziert o<strong>de</strong>r finanziert wur<strong>de</strong>n. Wird<br />

ein Produkt wie das Fahrzeugrad nur über seine<br />

Nutzungsdauer betrachtet? Ist ein „Von-<strong>de</strong>r-Wiegebis-zur-Bahre-Konzept“<br />

wirklich lückenlos? Welche<br />

Rohstoffe – Bauxit, Magnesium,<br />

Eisenerz, Nickel, Öl usw.<br />

– sind zur Herstellung von Rä<strong>de</strong>rn<br />

notwendig, wo liegen sie,<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> dort tiefe Krater in die<br />

Landschaft geschlagen, gesun<strong>de</strong><br />

Ökosysteme nachhaltig<br />

zerstört, muss teure Energie<br />

zur Gewinnung hintransportiert<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> o<strong>de</strong>r ist Wasserkraft,<br />

Erdwärme o<strong>de</strong>r Öl vor Ort im<br />

Überfluss vorhan<strong>de</strong>n? Wer<strong>de</strong>n<br />

Menschen ausgebeutet, um<br />

das Produkt zu erzeugen? Fragen<br />

über Fragen, <strong>de</strong>ren Beantwortung<br />

unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>m<br />

Markt und <strong>de</strong>r ökologischen<br />

Verantwortung unterliegt. <strong>Auto</strong>s<br />

wird es weiter geben, weil sie<br />

das Grundbedürfnis nach Mobilität<br />

erfüllen, sie <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> in einigen<br />

Jahren ganz an<strong>de</strong>rs sein<br />

als heute, sie <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> unter an<strong>de</strong>rem<br />

„<strong>grüner</strong>“ sein.<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />

Auch ein lupenreines Stahlrad kann ansprechend<br />

<strong>de</strong>signt sein, vor allem wenn es<br />

für einen bestimmten Einsatz vorgesehen<br />

ist …<br />

… aber schon mit wenigen Mitteln lassen<br />

sich Stylingeffekte erzielen<br />

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OTTO FUCHS KG<br />

Derschlager Straße 26<br />

D-58540 Meinerzhagen<br />

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AUDI R8<br />

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En<strong>de</strong> März letzten Jahres setzten<br />

die drei marktbeherrschen<strong>de</strong>n<br />

Bergbaukonzerne – die australisch-britische<br />

BHP Billiton, die britische<br />

Rio Tinto und die brasilianische Vale<br />

– neben Preisaufschlägen auch erstmals<br />

Dreimonatsverträge für Eisenerz durch, die<br />

sich am Spotmarkt orientieren. Unabhängig<br />

von aktuellen Vorwürfen gegen die Eisenerzför<strong>de</strong>rer,<br />

sie wür<strong>de</strong>n die Preise in die Höhe<br />

treiben und ihre Oligopolstellung am<br />

Markt ausnutzen, hat diese verkürzte Vertragslaufzeit<br />

große Auswirkungen auf <strong>de</strong>n<br />

gesamten weltweiten Stahlmarkt. Einen<br />

solchen Umbruch <strong>de</strong>s Markts hin zu kurzfristigeren<br />

Preisanpassungen hat es auch<br />

in an<strong>de</strong>ren Rohstoffmärkten wie Aluminium,<br />

72<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

Erzpreissteigerung<br />

führt zu erheblich<br />

höherem Stahlpreis<br />

Eisenerz ist mit einem jährlichen Han<strong>de</strong>lsvolumen von<br />

mehr als 900 Millionen Tonnen einer <strong>de</strong>r weltweit wichtigsten<br />

Rohstoffe – sowohl mengen- als auch wertmäßig.<br />

Gehan<strong>de</strong>lt wird Eisenerz vor allem zwischen<br />

<strong>de</strong>n Minengesellschaften und <strong>de</strong>n Stahlproduzenten.<br />

Bis vor etwa ein, zwei Jahren geschah<br />

dies auf Basis jährlich neu verhan<strong>de</strong>lter<br />

Lieferverträge, wobei <strong>de</strong>r erste große Kontrakt<br />

<strong>de</strong>s Jahres als sogenannter Benchmark für alle<br />

an<strong>de</strong>ren galt – nach diesem ersten Kontrakt<br />

verhan<strong>de</strong>lten die Minen und Stahlhersteller nur<br />

noch über einen Auf- o<strong>de</strong>r Abschlag vom Benchmarkpreis.<br />

Einen Spotmarkt wie bei Erdöl und <strong>de</strong>n<br />

meisten an<strong>de</strong>ren Industriemetallen gibt es für Eisenerz<br />

zwar schon lange, doch wur<strong>de</strong>n hier in <strong>de</strong>n<br />

vergangenen Jahrzehnten nur vergleichsweise geringe<br />

Mengen gehan<strong>de</strong>lt. Denn die größten Volumina wur<strong>de</strong>n<br />

über stabile Jahresverträge abge<strong>de</strong>ckt, und lediglich <strong>de</strong>r<br />

Spitzenbedarf wur<strong>de</strong> durch Einkauf auf <strong>de</strong>m Spotmarkt ge<strong>de</strong>ckt,<br />

so die Unternehmensberatung Bain & Company.<br />

Zink o<strong>de</strong>r Kupfer in <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten<br />

bereits gegeben. Die Grün<strong>de</strong> hierfür<br />

waren – wie jetzt auch beim Eisenerz – die<br />

marktgerechtere Preisbildung.<br />

Die Entwicklung in diesen Märkten<br />

zeigt, dass das mittlere Preisniveau beim<br />

Übergang von <strong>de</strong>r langfristigen zur kurzfristigen<br />

Preisbildung ansteigt: Neben Finanzinvestoren<br />

verdienen auch die klassischen<br />

Finanzinstitute an kurzfristiger gehan<strong>de</strong>lten<br />

Rohstoffen, vor allem durch notwendig gewor<strong>de</strong>ne<br />

Absicherungsgeschäfte <strong>de</strong>r Marktteilnehmer<br />

– das sogenannte Hedging.<br />

Nach Schätzungen von Bain & Company<br />

verteuern sich am Spotmarkt gehan<strong>de</strong>lte<br />

Rohstoffe durch Hedging um rund zwei bis<br />

fünf Prozent.<br />

Viel härter als die mo<strong>de</strong>rate Steigerung<br />

<strong>de</strong>s mittleren Preisniveaus <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> sowohl<br />

die Stahlhersteller als auch die metallverarbeiten<strong>de</strong><br />

Industrie von <strong>de</strong>r größeren Volatilität<br />

<strong>de</strong>r Preise getroffen – <strong>de</strong>r Markt erhält<br />

spekulative Hoch- und Tiefphasen. Der<br />

Stahlpreis lag 2009 bei rund 110 Euro je<br />

Tonne und war 2010 bereits nach wenigen<br />

Monaten auf mehr als 200 Euro die Tonne<br />

geklettert. Eine <strong>de</strong>rartige „Rohstoffpreisrallye“<br />

ist zwar nach wie vor auch einerseits<br />

die Reaktion auf <strong>de</strong>n Rückgang <strong>de</strong>r Preise<br />

und damit eine notwendige Marktkorrektur.<br />

An<strong>de</strong>rerseits ist sie aber auch das Ergebnis<br />

spekulativer Aufkäufe von Han<strong>de</strong>lshäusern<br />

und Finanzinstituten. Die Stahlproduzenten<br />

versuchen, die höheren Preis-


schwankungen <strong>de</strong>r verarbeiteten Rohstoffe<br />

an ihre Kun<strong>de</strong>n weiterzugeben. Dadurch<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> auch die Stahlkontrakte kurzfristiger<br />

und die Preise volatiler. Für die metallverarbeiten<strong>de</strong><br />

Industrie be<strong>de</strong>utet das letztlich,<br />

einen Risikofaktor mehr beherrschen<br />

zu müssen.<br />

Fünf Aufgaben für<br />

metallverarbeiten<strong>de</strong><br />

Unternehmen<br />

Eine Preissteigerung bei Eisenerz sorgt zusammen<br />

mit einem ebenfalls stark gestiegenen<br />

Preis für Kokskohle für einen signifikanten<br />

Stahlpreisanstieg. In 2010 war die<br />

wie<strong>de</strong>rerstarkte Weltkonjunktur und <strong>de</strong>r<br />

Stahlhunger <strong>de</strong>r davon profitieren<strong>de</strong>n Staaten<br />

wie China, aber auch Deutschland ein<br />

großer Preistreiber. Und 2011 fing bezogen<br />

auf die Stahlpreise mit einer Hochwasserkatastrophe<br />

an: In Queensland/Australien<br />

liefen die Kokskohlezechen voll; Thyssen-<br />

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*unter Berücksichtigung unserer Garantiebedingungen . *according to our Terms of Warranty<br />

BRASILIANISCHER STAHLRADHERSTELLER<br />

WÄCHST WEITER<br />

Vor etwa an<strong>de</strong>rthalb Jahren hatte <strong>de</strong>r brasilianische Konzern Iochpe-Maxion (São<br />

Paulo) die Pkw-Stahlradaktivitäten <strong>de</strong>s amerikanischen Zulieferers Arvin Meritor mit<br />

Werken in Mexiko und Brasilien übernommen. Jetzt wur<strong>de</strong> eine weitere Akquisition<br />

abgeschlossen: Für 3,6 Millionen Dollar wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Nugar S.A.P.I., eine erst 2010<br />

erworbenen mexikanischen Tochtergesellschaft <strong>de</strong>r im spanischen Bilbao ansässigen<br />

CIE <strong>Auto</strong>motive Group, Anlagen zur Herstellung von Pkw-Stahlrä<strong>de</strong>rn erworben.<br />

Diese Anlagen am Standort Tlalnepantla (Bun<strong>de</strong>sstaat Mexiko) repräsentieren eine<br />

Rä<strong>de</strong>rfertigungskapazität von jährlich drei Millionen Einheiten. dv<br />

Krupp beispielsweise bezieht 40 Prozent<br />

seiner Kokskohle, die für die Stahlherstellung<br />

benötigt wird, aus Australien! Das ist<br />

ein „Frei-Haus-Argument“ für <strong>de</strong>n Stahlher-<br />

«RIAL – Das Rad!»<br />

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Ein Unternehmen <strong>de</strong>r UNIWHEELS Gruppe. Alle Felgen Geschmacksmuster geschützt.


Hier kann man schon erkennen, dass daraus mal ein Stahlrad <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> <strong>soll</strong><br />

steller, bei seinen Kun<strong>de</strong>n – vor allem <strong>de</strong>r<br />

<strong>Auto</strong>mobilindustrie – schon mal höhere<br />

Preise anzukündigen, wie ja auch geschehen.<br />

Da Stahl erfahrungsgemäß fünf bis<br />

zehn Prozent <strong>de</strong>r Herstellkosten eines Mittelklassefahrzeugs<br />

ausmacht, hieße eine<br />

signifikante Stahlpreiserhöhung, dass ein<br />

solches <strong>Auto</strong> locker mehr als hun<strong>de</strong>rt Euro<br />

teurer wür<strong>de</strong>. Bei jährlich über fünf Millionen<br />

produzierten Fahrzeugen in Deutschland<br />

entsteht für die <strong>Auto</strong>bauer eine Kostenbelastung<br />

im hohen einstelligen Milliar<strong>de</strong>n-Euro-Bereich,<br />

die sie wie<strong>de</strong>rum nicht<br />

o<strong>de</strong>r bestenfalls kaum auf ihre Kun<strong>de</strong>n umlegen<br />

können. Ähnliche Rechnungen lassen<br />

sich auch für viele an<strong>de</strong>re typisch <strong>de</strong>utsche<br />

Branchen aufstellen, zum Beispiel die<br />

Anlagenbauer, Werkzeugmaschinenhersteller<br />

o<strong>de</strong>r die Bauindustrie. Wenn die<br />

Stahlpreise in Anlehnung an die Verträge<br />

mit <strong>de</strong>n Eisenerzlieferanten künftig nur<br />

noch für maximal drei Monate stabil bleiben,<br />

hat das für die metallverarbeiten<strong>de</strong> Industrie<br />

weitreichen<strong>de</strong> Konsequenzen. Sie<br />

muss lernen, mit dauerhaft stärker schwanken<strong>de</strong>n<br />

Stahlpreisen umzugehen.<br />

„Künftig müssen metallverarbeiten<strong>de</strong><br />

Betriebe die Kosten für Risikomanagement<br />

und Hedging einpreisen o<strong>de</strong>r die Stahl-<br />

74<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

preisschwankungen über Preisgleitklauseln<br />

in <strong>de</strong>n Verträgen weitergeben“, sagt Armin<br />

Schmie<strong>de</strong>berg, Partner bei Bain &<br />

Company und Leiter <strong>de</strong>r europäischen Praxisgruppe<br />

Industriegüter und -dienstleistungen.<br />

Für die Umstellung auf volatilere<br />

Stahlpreise empfiehlt Bain & Company <strong>de</strong>r<br />

Metallindustrie fünf Maßnahmen, um die<br />

neuen Risiken besser beherrschen zu können:<br />

1) Eine enge Verzahnung von Vertrieb, Einkauf<br />

und Risikomanagement muss dafür<br />

sorgen, dass die Laufzeiten <strong>de</strong>r Verträge<br />

mit Kun<strong>de</strong>n und Stahllieferanten<br />

synchronisiert sind, um das Risiko<br />

durch Stahlpreisschwankungen zu begrenzen.<br />

2) Das verbleiben<strong>de</strong> Risiko muss auf <strong>de</strong>m<br />

Finanzmarkt durch Hedging abgesichert<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> und die Kosten dafür in<br />

die Preisgestaltung einfließen.<br />

3) Für das Hedging benötigen vor allem<br />

Mittelständler völlig neues Know-how,<br />

das weit entfernt ist von ihrem Kerngeschäft<br />

und das sie erst aufbauen müssen.<br />

4) Ein zentrales Risikomanagement muss<br />

dafür sorgen, dass die eingegangenen<br />

Risiken für das Gesamtunternehmen in<br />

vertretbaren Grenzen bleiben. Zu<strong>de</strong>m<br />

müssen Vorstän<strong>de</strong> und Geschäftsführer<br />

je<strong>de</strong>rzeit vollständige Transparenz<br />

über die Risikosituation haben, um bei<br />

Bedarf schnell gegensteuern zu können.<br />

5) Den durch diese Maßnahmen entstehen<strong>de</strong>n<br />

Mehrkosten muss frühzeitig mit<br />

Einsparungsprogrammen begegnet <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

dv<br />

Der weltweite Stahlpreis entschei<strong>de</strong>t über das Wohl und Wehe <strong>de</strong>s Materials als Werkstoff für Fahrzeugrä<strong>de</strong>r<br />

ganz entschei<strong>de</strong>nd mit


Deutscher Pkw-<br />

Stahlradmarkt<br />

stabil<br />

Dass 2009 <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Markt für Pkw-<br />

Stahlrä<strong>de</strong>r erfreulich sein wür<strong>de</strong>, war angesichts<br />

<strong>de</strong>r Abwrackprämie und <strong>de</strong>s dadurch<br />

resultieren<strong>de</strong>n Absatzbooms vor<br />

allem von kleineren Neuwagen keine<br />

Überraschung. In dieser Fahrzeugklasse<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> überproportional viele Stahlrä<strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>r Erstausrüstung montiert, gerne in<br />

14 und 15 Zoll.<br />

Diese starke Nachfrage durch die<br />

<strong>Auto</strong>mobilhersteller hatte aber<br />

auch zur Folge, dass <strong>de</strong>r Trend<br />

im Ersatzgeschäft, <strong>de</strong>r jahrelang<br />

nach unten gerichtet war, umgekehrt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

konnte. Denn wer sein neues <strong>Auto</strong>, das<br />

ja heil durch die kalte Jahreszeit kommen<br />

<strong>soll</strong>te, auf Winterreifen umrüstete, <strong>de</strong>r hatte<br />

drei Alternativen: Entwe<strong>de</strong>r kaufte er sich<br />

DESIGN R41T<br />

Grössen: 6.5 x 15“- 8.0 x 18“<br />

Farbe: mattschwarz<br />

einen Satz Alurä<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>n er dann auch<br />

gleich für <strong>de</strong>n Sommer 2010 nutzen konnte,<br />

o<strong>de</strong>r er ließ ummontieren, also nutzte die<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Stahlrä<strong>de</strong>r auch winters, o<strong>de</strong>r<br />

er kaufte sich einen neuen Satz Stahlrä<strong>de</strong>r,<br />

sodass er über acht Komplettradsätze (vier<br />

mit Sommer-, vier mit Winterreifen) mit<br />

Stahlrä<strong>de</strong>rn verfügte.<br />

2008 hatte sich <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Stahlrad-<br />

DESIGN R51<br />

Grössen: 6.5 x 15“- 8.5 x 20“<br />

Farbe: <strong>de</strong>cor-titan<br />

ersatzmarkt bereits bedrohlich <strong>de</strong>r Zwei-<br />

Millionen-Rä<strong>de</strong>r-Marke genähert, 2009<br />

dürften es dann aber wie<strong>de</strong>r etwa 2,5 Millionen<br />

und 2010 sogar noch etwas mehr gewesen<br />

sein. Zu dieser Trendwen<strong>de</strong> haben<br />

diverse Einzelfaktoren beigetragen, keiner<br />

für sich genommen berauschend effektvoll,<br />

aber alle hilfreich. So zog das zuvor stark<br />

rückläufige Flottengeschäft wie<strong>de</strong>r an: Bei<br />

DESIGN R53T<br />

Grössen: 7.0 x 16“- 8.0 x 18“<br />

Farbe: mattschwarz-frontkopiert<br />

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Kurzgefasst.<br />

YHI will Erstausrüster von<br />

Aluminiumrä<strong>de</strong>rn <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

Die in Singapur ansässige YHI International<br />

Ltd. hat aktuell vier Produktionsstätten<br />

von Aluminiumgussfelgen in China<br />

(Shanghai und Suzhou), Taiwan (Taoyuan)<br />

und Malaysia (Sepang), mit <strong>de</strong>nen YHI im<br />

vergangenen Jahr mehr als 80 Millionen<br />

Euro umsetzte. Von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen gesamten<br />

Fertigungskapazität von jährlich<br />

3,4 Millionen Einheiten entfallen 200.000<br />

auf die gera<strong>de</strong> erst in Betrieb genommene<br />

vierte Produktionslinie in Sepang, die<br />

<strong>de</strong>n Gesamtausstoß <strong>de</strong>s Werkes auf<br />

800.000 Stück hievt. Bis zum Jahr 2015<br />

<strong>soll</strong> das maximale Produktionsvolumen<br />

allerdings um fünf Millionen auf dann 8,4<br />

Millionen Stück mehr als verdoppelt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>,<br />

wobei alle vier Werke profitieren <strong>soll</strong>en.<br />

Die neuen Kapazitäten <strong>soll</strong>en ganz<br />

überwiegend <strong>de</strong>r Erstausrüstung von <strong>Auto</strong>mobilherstellern<br />

in China zugute kommen,<br />

bislang ist YHI fast ausschließlich im<br />

Ersatzgeschäft mit Aluminiumrä<strong>de</strong>rn tätig,<br />

produziert und vertreibt unter an<strong>de</strong>rem<br />

die in vielen Märkten stark vertretene Marke<br />

Advanti Racing sowie darüber hinaus<br />

die Marken Enkei, OZ, Konig und 5-zigen.<br />

dv<br />

Aufstieg bei Alcoa<br />

Unlängst ist Olivier Jarrault (49) zum Präsi<strong>de</strong>nten<br />

<strong>de</strong>r Alcoa-Geschäftseinheit „Engineered<br />

Products and Solutions“ (EPS)<br />

ernannt wor<strong>de</strong>n, die für einen Umsatz von<br />

4,6 Milliar<strong>de</strong>n US-Dollar (im Jahre 2010)<br />

steht und zu <strong>de</strong>r auch das Geschäft mit<br />

Pkw- wie Nfz-Rä<strong>de</strong>rn gehört. Jetzt wur<strong>de</strong><br />

Jarrault zusätzlich zum Executive Vice<br />

Presi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Konzerns ernannt. dv<br />

76<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

Die Fertigungslinien für Pkw-Stahlrä<strong>de</strong>r <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> weiter laufen<br />

einem „Dienstwagen“ <strong>de</strong>r Kompaktklasse<br />

zählt <strong>de</strong>r automobile Geschmack <strong>de</strong>s Fahrers<br />

weniger als die Kostenkalkulation <strong>de</strong>s<br />

Flottenbetreibers. Die je<strong>de</strong>nfalls partiellen<br />

Verknappungen im Markt bei Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />

in 13 und 14 Zoll ermunterten einen<br />

Händler auch schon mal, seinem Endkun<strong>de</strong>n<br />

Stahlrä<strong>de</strong>r ans Herz zu legen, anstatt<br />

sich nach Alurä<strong>de</strong>rn die Finger wund zu<br />

wählen. Das jahrelange Wachstum bei<br />

Ganzjahresreifen hat auch dazu geführt,<br />

dass sich Verbraucher für „Ganzjahresrä<strong>de</strong>r“<br />

entschie<strong>de</strong>n, und die waren nun mal<br />

vornehmlich stählern; zumal die Größenstatistiken<br />

bei Allwetterreifen verraten, dass<br />

die kleineren Größen und niedrigeren<br />

Speedindizes dominieren.<br />

Stahlrä<strong>de</strong>r sind „Commodities“, Allerweltsprodukte,<br />

für die man zahlen muss, die<br />

man sich nicht wünscht. Aluminiumrä<strong>de</strong>r<br />

sind in <strong>de</strong>n letzten Jahren für immer mehr<br />

Verbraucher ebenfalls zu Commodities gewor<strong>de</strong>n,<br />

für die man etwas mehr zahlen<br />

muss, <strong>de</strong>ren Design man sich manches mal<br />

sogar wünscht. Der langfristige Trend weg<br />

vom Stahl- und hin zum Alurad ist nicht gebrochen.<br />

Da <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche <strong>Auto</strong>mobilmarkt<br />

als weitgehend gesättigt gilt, wird die jährliche<br />

Zwei-Millionen-Absatzmarke im Ersatzmarkt<br />

auch wie<strong>de</strong>r in Sicht kommen.<br />

Aussterben wird das Pkw-Stahlrad hierzulan<strong>de</strong><br />

aber auf absehbare Zeit nicht. Es<br />

wird auch weiterhin Konsumenten geben,<br />

<strong>de</strong>nen es wichtig ist von „A nach B“ zu kommen<br />

und die nicht verstehen wollen, auch<br />

nur einen Euro zu viel ins Fahrzeug zu stecken.<br />

Entwicklungen wie das Downsizing<br />

bei <strong>Auto</strong>s, eine Renaissance kleiner, vor allem<br />

schmaler Rä<strong>de</strong>r (mit treibstoffsparen<strong>de</strong>n<br />

Reifen) <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> das Überleben dieses<br />

Rä<strong>de</strong>rtyps sichern. Schlimmstenfalls wird<br />

das Stahlrad zur Nische. Erfahrungsgemäß<br />

kann man sich in Nischen ganz wohl fühlen.<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong>


Aluradhersteller haben Kapazitäten<br />

aus <strong>de</strong>m Markt genommen<br />

Bereits vor <strong>de</strong>r Pleite <strong>de</strong>r Lehman Brothers Mitte September 2008 dürfte<br />

es <strong>de</strong>n Verantwortlichen in <strong>de</strong>r europäischen Alurä<strong>de</strong>rbranche gedämmert<br />

haben: Die Fiesta geht zu En<strong>de</strong>. Die jahrelangen Steigerungsraten<br />

bei <strong>de</strong>n Kapazitäten, erst das Überholen, dann das Abhängen <strong>de</strong>s Wi<strong>de</strong>rsachers<br />

Stahlradhersteller wür<strong>de</strong> Geschichte <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Als erstes hatte die BBS<br />

Kraftfahrzeugtechnik AG<br />

im Mai 2007 Insolvenz<br />

anmel<strong>de</strong>n müssen. Mit<br />

<strong>de</strong>r Schließung <strong>de</strong>s Werkes<br />

Hoboken gut ein Jahr<br />

später, das die neuen<br />

BBS-Eigner Punch gera<strong>de</strong> zuvor Hayes Lemmerz<br />

abgekauft hatten, nahm das Karussell aber<br />

erst so richtig Fahrt auf. Wohlmeinen<strong>de</strong> nennen<br />

das, was folgte, Konsolidierungswelle. Übelmeinen<strong>de</strong><br />

nennen es die Pleiteserie einer überreifen<br />

Branche. Sie hatten übertrieben, die Aluminiumgussradhersteller,<br />

und viel zu viele Kapazitäten<br />

aufgebaut. Die mussten runter, unbedingt!<br />

Von einer guten Auslastung spricht man bei<br />

etwa 85 bis 90 Prozent <strong>de</strong>r theoretischen Kapa-<br />

zitäten. Wobei schon „vor Lehman“ <strong>de</strong>r genaue<br />

Blick entlarvt hätte, dass das mit <strong>de</strong>n Auslastungsgra<strong>de</strong>n<br />

so eine Sache ist, <strong>de</strong>nn die grobe<br />

Faustrechnung ist eine ganz banale: Je größer<br />

die Rä<strong>de</strong>r dimensioniert sind, <strong>de</strong>sto weniger Rä<strong>de</strong>r<br />

können gefertigt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>. Die <strong>Auto</strong>s wur<strong>de</strong>n<br />

immer größer in <strong>de</strong>r Blütezeit <strong>de</strong>r Aluminiumrä<strong>de</strong>rhersteller<br />

mit Erstausrüstungsambitionen, die<br />

Rä<strong>de</strong>r auch. Kaum einer machte sich mehr die<br />

Mühe, mal genauer nachzurechnen, wo er <strong>de</strong>nn<br />

wirklich stand. Die Branche war erfolgstrunken.<br />

Borbet in Thüringen, Ronal in Polen und Tschechien,<br />

Cromodora ebenfalls in Tschechien und so<br />

weiter. An ein selbstkritisches Innehalten <strong>de</strong>r<br />

Branche war nicht zu <strong>de</strong>nken.<br />

Die Landschaft <strong>de</strong>r Ersatzmarkthersteller italienischer<br />

Provenienz war schon geschliffen, er-<br />

Eine wechselvolle Geschichte mit<br />

vielen Aufs und Abs ist inzwischen<br />

selbst Geschichte: Werk in Ruina bei<br />

Ferrara<br />

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77


innert sei an die „M“s wie Mille Miglia, MIM<br />

o<strong>de</strong>r Melber. Im Sommer 2007 ging’s an<br />

Marktbereinigung im Erstausrüstungsbereich:<br />

Ronal tat sich gütlich am italienischen<br />

Traditionsunternehmen Speedline, Uniwheels<br />

schluckte die nicht weniger renommierte<br />

ATS. Aber erst nach Lehman ging es<br />

Schlag auf Schlag: Einen Monat später das<br />

Aus für RH Alurad und damit auch für das<br />

Werk im polnischen Gorzyce. Zwei Monate<br />

später muss in <strong>de</strong>r Folge <strong>de</strong>r Insolvenz bei<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Muttergesellschaft BBS Italia<br />

die Unternehmensgeschichte umschreiben:<br />

Umbenannt erst in BBS-Riva, dann in<br />

IGS-Riva, kämpfen die etwa 200 Mitarbeiter<br />

in <strong>de</strong>r 1,5-Millionen-Rä<strong>de</strong>rfabrik von Ruina<br />

(Ferrara/Italien) das ganze Jahr 2009<br />

ums Überleben – und müssen aufgeben,<br />

als sich die Hoffnung auf einen 150.000-Rä<strong>de</strong>r-Auftrag<br />

von Volkswagen zerschlägt, im<br />

März 2010 wird das Licht ausgeschaltet.<br />

Inzwischen ist viel passiert, Januar<br />

2009: Die undurchsichtigen Aktivitäten eines<br />

Dr. Heinz Schimmelbusch mit seiner<br />

kanadischen Firma Timminco, nach <strong>de</strong>r<br />

Kommune Høyanger zweitgrößter Gesellschafter<br />

<strong>de</strong>s norwegischen Rä<strong>de</strong>rherstellers<br />

Fundo Wheels (Kapazitäten von mehr<br />

als eine Million Rä<strong>de</strong>rn jährlich), hatten bereits<br />

Sorge bereitet, <strong>de</strong>r Konkurs ist nicht zu<br />

vermei<strong>de</strong>n, 350 Mitarbeiter stehen auf <strong>de</strong>r<br />

Straße. April 2009: Einer <strong>de</strong>r Großen <strong>de</strong>r<br />

Branche zieht die Bremse, Borbet schließt<br />

das Werk im französischen Soultzmatt, eine<br />

halbe Million Kapazität sind dahin, gut<br />

78<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

150 Personen müssen sich mit ihrem<br />

Schicksal abfin<strong>de</strong>n. Wann genau in 2009<br />

bei Toora endgültig <strong>de</strong>r Hammer gefallen<br />

ist, ist eine Frage <strong>de</strong>r Definition: Mit Maschinen<br />

aus <strong>de</strong>r Insolvenzmasse von Mille Miglia<br />

<strong>soll</strong>te es in Ostpolen zu neuen Ufern<br />

gehen, Aufträge waren wohl da, so richtig<br />

ans Laufen kam das Werk nie. Die türkischen<br />

Wettbewerber von CMS, erst zur<br />

Übernahme bereit, haben nach reiflicher<br />

Überlegung dann doch abgewunken, als<br />

das Toora-Werk zu haben war. An <strong>de</strong>r Insolvenzmasse<br />

hatte dann Uniwheels <strong>de</strong>n ersten<br />

Zugriff, was Uniwheels nicht gebrauchen<br />

konnte, war für Brock noch gut genug.<br />

Was Brock nicht gebrauchen konnte, das<br />

verrottete o<strong>de</strong>r verschwand auf Nimmerwie<strong>de</strong>rsehen.<br />

Der französische Marktteilnehmer<br />

Montupet hat angekündigt, aus <strong>de</strong>m Alurä<strong>de</strong>rbereich<br />

aussteigen zu wollen. Mit Kolben<br />

und sonstigen automobilen Teilen ist<br />

mehr zu verdienen, das Alurä<strong>de</strong>rwerk Belfast<br />

schon seit 2007 geschlossen. Immerhin<br />

stand Belfast mal für eine Jahreskapazität<br />

von fast einer Million Stück, Montupet<br />

insgesamt hat es immer wie<strong>de</strong>r verpasst,<br />

die Drei-Millionen-Grenze zu durchstoßen.<br />

In <strong>de</strong>r Vor-Lehman-Zeit hatten sich Interessenten<br />

aus <strong>de</strong>utschen Lan<strong>de</strong>n am Stammsitz<br />

in Châteauroux blicken lassen, in <strong>de</strong>r<br />

Krise wollten sie von <strong>de</strong>m Werk nichts wissen.<br />

Wäre auch ziemlich schwierig gewesen,<br />

<strong>de</strong>n Alurä<strong>de</strong>rbereich aus <strong>de</strong>m restlichen<br />

Werk herauszutrennen, vielleicht aber<br />

machbar. Als neuer Eigner <strong>de</strong>r Aluminiumgussrä<strong>de</strong>rfertigung<br />

wird im Februar 2010<br />

Deltronics Industries aus Indien von Montupet<br />

aus <strong>de</strong>m Hut gezaubert. Eine Überraschung,<br />

was <strong>de</strong>r indische Zulieferer damit<br />

vorhat, ist <strong>de</strong>n Brancheninsi<strong>de</strong>rn schleierhaft.<br />

Kurz zuvor, im Januar 2010, muss <strong>de</strong>r<br />

nächste Etablierte Fertigungsvolumen vom<br />

Markt nehmen: Hayes Lemmerz schließt<br />

das Werk Barcelona, 140 Menschen verlieren<br />

ihre Jobs, nur wenige Jahre zuvor war<br />

das Werk unternehmensintern noch<br />

Benchmark, jetzt nicht mehr wettbewerbsfähig.<br />

So schnell kann’s gehen.<br />

Auch <strong>de</strong>r knapp vor Borbet größte europäische<br />

Alugussradhersteller Ronal kann<br />

sich <strong>de</strong>m Sog nicht völlig entziehen. Die<br />

Schließung <strong>de</strong>s Werkes zur Herstellung von<br />

gegossenen Lkw-Rä<strong>de</strong>rn in Bozen hatte<br />

bereits <strong>de</strong>r Vorbesitzer Speedlines Mazzucconi<br />

für En<strong>de</strong> 2007 veranlasst, aber was<br />

neben <strong>de</strong>m Speedline-Hauptwerk Tabina<br />

mit Lenna (bekannt als Valbrem) anfangen?<br />

Ob Ronal wie alle an<strong>de</strong>ren tatsächlich Kapazitäten<br />

aus <strong>de</strong>m Markt genommen hat<br />

o<strong>de</strong>r nur – speziell in Norditalien – Kapazitäten<br />

hin- und hergeschoben hat, entzieht<br />

sich natürlich unserer Kenntnis. Möglicherweise<br />

hat Ronal die Monate <strong>de</strong>r Krise vielmehr<br />

clever genutzt, um <strong>de</strong>n <strong>Auto</strong>matisierungsgrad<br />

zu erhöhen und nicht wirklich<br />

Kapazitäten unwi<strong>de</strong>rbringlich aufzugeben.<br />

Aktuelle Aufträge konnte die im schweizerischen<br />

Härkingen ansässige Ronal AG je-


<strong>de</strong>nfalls erst schnell annehmen und dann<br />

ausführen. Ronal war hinsichtlich Kapazitäten<br />

flugs wie<strong>de</strong>r auf Vorkrisenniveau.<br />

XLINE Envy<br />

Einteiliges Rad, im versetzten<br />

10-Doppelspeichen-Design.<br />

Farbe: matt silver tech poliert<br />

verfügbare Größen: 15” - 16” - 17” - 18”<br />

Alle OZ-Rä<strong>de</strong>r sind mit TÜV-Gutachten verfügbar<br />

05. – 08. Mai 2011<br />

Da lief die Produktion bei RH Alurad im polnischen<br />

Gorzyce noch<br />

Aus <strong>de</strong>m Gerücht <strong>de</strong>s Jahres 2010 wur<strong>de</strong><br />

nichts: We<strong>de</strong>r Borbet noch CMS kamen<br />

beim türkischen Rä<strong>de</strong>rhersteller Cevher<br />

zum Zuge. Während <strong>de</strong>r Krise schien das<br />

Oberhaupt <strong>de</strong>r Eigentümerfamilie Haluk<br />

Özyavuz die Nerven zu verlieren. Dass ausgerechnet<br />

Erzrivale CMS die Finger nach<br />

Cevher ausstrecken wür<strong>de</strong>, war erwartet<br />

wor<strong>de</strong>n, muss für Özyavuz aber eine grauselige<br />

Vorstellung gewesen sein. Dass Peter<br />

Wilhelm Borbet an je<strong>de</strong>m er<strong>de</strong>nklichen<br />

Kandidaten Interesse hat und immer mal<br />

„guckt“, wird seit Jahren als Branchenweisheit<br />

kolportiert. Bereits zwei Jahre vorher<br />

war ein Treffen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Unternehmenschefs<br />

in München geplatzt, jetzt reiste <strong>de</strong>r<br />

Herzlich willkommen am<br />

Messestand von OZ! Wir<br />

präsentieren die Highlights <strong>de</strong>s<br />

Jahres mit allen Neuheiten 2011.<br />

www.oz-racing.<strong>de</strong><br />

Patron <strong>de</strong>r Borbet-Gruppe höchstselbst in<br />

die Türkei. Lei<strong>de</strong>r schwand just in diesem<br />

Moment <strong>de</strong>r ärgste Druck auf Haluk Özyavuz,<br />

besser zu verkaufen als sein ganzes<br />

industrielles Imperium zu gefähr<strong>de</strong>n. Alurä<strong>de</strong>rhersteller<br />

Cevher ist weiter im Markt, die<br />

Aufträge zogen wie<strong>de</strong>r an.<br />

Noch zwei Namen <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> im Markt immer<br />

wie<strong>de</strong>r genannt, weil man sie angeblich<br />

nicht brauche. Da ist zum einen Spaniens<br />

Mapsa mit einer Kapazität von etwa<br />

1,6 Millionen Rä<strong>de</strong>rn, letztes bekanntes Investment<br />

aus <strong>de</strong>m Oktober 2008: zehn Millionen<br />

Euro für eine mo<strong>de</strong>rne Lackieranlage.<br />

Beobachter wollen nicht verstehen, warum<br />

<strong>de</strong>r Eigner – die Kooperative Mondragon<br />

– am Standort bei Pamplona festhält.<br />

Zwei Erklärungen wären plausibel: Erstens<br />

ist das Rä<strong>de</strong>rgeschäft im Riesenreich <strong>de</strong>r


Genossenschaft nicht mehr als ein kleiner<br />

und vernachlässigbarer Pickel auf <strong>de</strong>r Nase,<br />

<strong>de</strong>n es nicht einmal lohnt auszudrücken.<br />

Die zweite Erklärung aber ist noch viel<br />

wahrscheinlicher: Die hehren Unternehmensziele<br />

Mondragons, von einer Mission<br />

ist gar die Re<strong>de</strong>, lassen es nicht zu, aus purem<br />

kapitalistischen Interesse Gewinnmaximierung<br />

zu betreiben, das Rä<strong>de</strong>rwerk einfach<br />

zu schließen und dorthin Lukrativeres<br />

zu setzen, statt <strong>de</strong>ssen <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> humane<br />

Ziele verfolgt und soziales Engagement gepflegt.<br />

Eher still ist es um die Cromodora<br />

Wheels (Ghedi/Brescia), an <strong>de</strong>r Giancarlo<br />

Dallera maßgeblich beteilgt ist, im letzten<br />

Jahr gewor<strong>de</strong>n (2008 noch ein Umsatz von<br />

115 Millionen Euro). Dallera stand bis 1985<br />

bis 2003 in immer be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>ren Managementpositionen<br />

beim größten Rä<strong>de</strong>rhersteller<br />

weltweit Hayes Lemmerz und wur<strong>de</strong><br />

schließlich „mit <strong>de</strong>m gol<strong>de</strong>nen Handschlag“<br />

(670.000 US-Dollar) verabschie<strong>de</strong>t. Danach<br />

hatte er nichte Eiligeres zu tun, als seinem<br />

ehemaligen Arbeitgeber mit seiner eigenen<br />

Firma Cromodora kräftig in die Suppe<br />

zu spucken: Er initiierte <strong>de</strong>n Bau einer<br />

Aluminiumrä<strong>de</strong>rfabrik im tschechischen<br />

Mosnov, das grenzt direkt an Ostrau, also<br />

just an <strong>de</strong>m Ort, an <strong>de</strong>m er Jahre zuvor für<br />

Hayes Lemmerz eine Fabrik aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n<br />

gestampft hatte. Cromodora Wheels<br />

wollte 2008 mit rund hun<strong>de</strong>rt Mitarbeitern<br />

beginnen und nach 2010 die Mitarbeiterzahl<br />

verdreifachen. In <strong>de</strong>r ersten Ausbaustufe<br />

<strong>soll</strong>te die jährliche Kapazität rund<br />

400.000 Alufelgen betragen. Ursprünglich<br />

war das tschechische Werk als ein Joint<br />

Venture <strong>de</strong>r italienischen Firmen Cromodora<br />

Wheels S.p.A. mit <strong>de</strong>m Stahlradhersteller<br />

Magnetto Wheels S.p.A. geplant, dann<br />

han<strong>de</strong>lte es sich doch um eine reine Tochterfirma<br />

von Cromodora Wheels in Italien.<br />

Stahl- und Aluleute können aber halt nicht<br />

80<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

Ronal hat nicht alle Speedline-Kapazitäten benötigt<br />

so miteinan<strong>de</strong>r; Hayes Lemmerz ist das<br />

einzige nennenswerte Unternehmen, das<br />

sich im Bereich Pkw mit bei<strong>de</strong>n Materialien<br />

beschäftigt. Bei Hayes Lemmerz dürfte die<br />

Wie<strong>de</strong>rsehensfreu<strong>de</strong> gedämpft gewesen<br />

sein, als Cromodora bei guten eigenen<br />

Kun<strong>de</strong>n ebenfalls um Aufträge buhlte. Dallera,<br />

mittlerweile 64, sitzt darüber hinaus im<br />

Aufsichtsrat <strong>de</strong>s großen Bremsenherstellers<br />

Brembo. Pikant: Vor gut drei Jahren<br />

wechselte <strong>de</strong>r langjährige hochrangige<br />

Hayes-Lemmerz-Manager Daniel M. Sandberg<br />

ausgerechnet zu Brembo. Überraschend:<br />

Im Herbst letzten Jahres hatte<br />

Brembo angekündigt, eine bestehen<strong>de</strong> Betriebsanlage<br />

in eine Bremsenfabrik umbauen<br />

zu wollen, ausgerechnet in Ostrau. Der<br />

Sitz von Brembo Czech ist in Mosnov. Viele<br />

Zufälle …<br />

Der nächste Beitrag zur Konsolidierung<br />

<strong>de</strong>r Kapazitäten erfolgt dieser Tage: Bereits<br />

im letzten Jahr hatte die Otto Fuchs KG angekündigt,<br />

die Kapazitäten für gegossene<br />

Aluminiumrä<strong>de</strong>r mit einem Volumen von 1,5<br />

Millionen Einheiten jährlich am ungarischen<br />

Standort Tatabánya stilllegen zu wollen.<br />

Die frühe Ankündigung war erfolgt, um<br />

einen möglichst reibungslosen Übergang<br />

auf an<strong>de</strong>re Anbieter von Gussrä<strong>de</strong>rn gewährleisten<br />

zu können, die die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Tatabánya-Kapazitäten auffangen<br />

können. Im Frühjahr 2010 hatten die bei<strong>de</strong>n<br />

Partner angekündigt, dass die Amerikaner<br />

bei <strong>de</strong>r Suoftec Light Metals Production and<br />

Distribution Kft. (Tatabanya/Ungarn) – 1995<br />

als 50:50-Joint-Venture <strong>de</strong>r Superior Industry<br />

Inc. (Van Nuys/USA) und <strong>de</strong>r Otto Fuchs<br />

KG (Meinerzhagen) mit <strong>de</strong>m Ziel gegrün<strong>de</strong>t<br />

wor<strong>de</strong>n, gemeinsam sowohl geschmie<strong>de</strong>te<br />

als auch gegossene Aluminiumrä<strong>de</strong>r für<br />

<strong>de</strong>n europäischen Markt zu produzieren –<br />

aussteigen wür<strong>de</strong>n. Mit Wirkung zum<br />

18.6.2010 hatte dann Otto Fuchs die Gesellschaftsanteile<br />

<strong>de</strong>s amerikanischen Partners<br />

übernommen und führt das Unternehmen<br />

seit<strong>de</strong>m unter <strong>de</strong>m Namen Otto Fuchs<br />

Hungary Kft. alleine weiter. Da die Marktbearbeitung<br />

auch bisher durch Otto Fuchs erfolgt<br />

war, än<strong>de</strong>rte sich für die Kun<strong>de</strong>n nichts,<br />

die gewohnten Ansprechpartner blieben in<br />

vollem Umfang erhalten – und <strong>de</strong>r erklärte<br />

Schmie<strong>de</strong>spezialist vermarktete neben<br />

<strong>de</strong>m „natürlichen Hausprodukt Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>r“<br />

eben auch solche, die gegossen waren.<br />

Ob es die Erkenntnis war, eben nicht<br />

über die notwendige Gussexpertise zu verfügen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätskonflikt einfach<br />

nicht mehr länger zu ertragen war, sei dahingestellt:<br />

Den Verantwortlichen von Otto<br />

Fuchs fällt je<strong>de</strong>nfalls die Argumentation pro<br />

Schmie<strong>de</strong>rad jetzt wie<strong>de</strong>r leichter.<br />

Nimmt man all die europäischen Stillegungen<br />

zusammen, so sind in <strong>de</strong>n letzten<br />

etwa drei bis vier Jahren gut zehn Millionen


Einheiten an (Über-)Kapazitäten abgebaut wor<strong>de</strong>n.<br />

Das war notwendig, aber das war’s wohl<br />

auch im Wesentlichen. Die Branche hatte überzogen,<br />

das wur<strong>de</strong> repariert. Tatsächlich ist <strong>de</strong>r<br />

wahre Kapazitätsabbau übrigens wahrscheinlich<br />

geringer. Denn die führen<strong>de</strong>n Unternehmen haben<br />

die Krisenzeit genutzt, ihre Werke weiter zu<br />

mo<strong>de</strong>rnisieren. Das betraf alle drei (großen) Produktionsstufen<br />

Gießen, Bearbeiten und Lackieren.<br />

Auf diese Weise konnte schon mal kompensiert<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, dass neue Produktionsschritte wie<br />

das Flowforming<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

nach wie vor<br />

anhalten<strong>de</strong><br />

Trend zu größerdimensioniertenRä<strong>de</strong>rn<br />

eine Werkskapazität drücken. Clevere Verkettungen,<br />

flexiblere Strukturen und kürzere<br />

Taktzeiten wo möglich sind heute – nach <strong>de</strong>r Krise<br />

– ein Pfund, mit <strong>de</strong>m die großen Rä<strong>de</strong>rhersteller<br />

punkten können. Davon profitiert in erster<br />

Linie die Erstausrüstung mit <strong>de</strong>r Folge, dass für<br />

Anbieter <strong>de</strong>s Ersatzmarktes die Fertigungsalternativen<br />

(wie<strong>de</strong>r) knapp <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Ein Beispiel: Standorte wie <strong>de</strong>r von Finnlands<br />

Componenta in <strong>de</strong>r Türkei, die von Brancheninsi<strong>de</strong>rn<br />

schon abgeschrieben waren, weil wie in<br />

diesem Falle beispielsweise die Lackieranlage<br />

nicht mehr <strong>de</strong>m<br />

Stand <strong>de</strong>r Technik<br />

entsprach, erleben eine<br />

Renaissance: Im<br />

Oktober 2006 hatten<br />

die Finnen erst 55,<br />

später 92,6 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Anteile an <strong>de</strong>r<br />

Döktas Dökümcülük<br />

Sanayi ve Ticaret A.S.<br />

übernommen, einem<br />

Produktionsstandort,<br />

<strong>de</strong>m ATU jahrelang<br />

eine prima Auslastung<br />

beschert hatte<br />

(im Juni 2008 hat<br />

die finnische Muttergesellschaft<br />

ihre tür-<br />

kische Tochter übrigens<br />

in Componenta<br />

Dökümcülük Ticaret<br />

ve Sanayi A.S. umbenannt, kurz Componenta<br />

Türkei). Plötzlich wird auch eine Firma Kormetal<br />

(Istanbul), um die früher ein großer Bogen gemacht<br />

wur<strong>de</strong>, in die Reiseplanung Kapazitätssuchen<strong>de</strong>r<br />

aufgenommen. Und dann hat jemand<br />

von jeman<strong>de</strong>m gehört, dass doch auch noch in<br />

Tschechien, Bulgarien, Rumänien, Russland …<br />

Man muss schon Rä<strong>de</strong>rexpertise haben, bevor<br />

man leichtfertig an solche No names <strong>de</strong>r Branche<br />

Produktionsaufträge vergibt. Es wäre gewiss<br />

kurzsichtig, wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n gleichen Wahn <strong>de</strong>s Kapazitätsausbaus<br />

in Europa zu verfallen, wie er<br />

lange Zeit geherrscht hatte, nur weil einige kleinere<br />

Anbieter aus <strong>de</strong>m Aftermarkt <strong>de</strong>r Probleme<br />

mit China-Rä<strong>de</strong>rn überdrüssig sind und mit Aufträgen<br />

winken. Wer als Anbieter von Leichtmetallfelgen<br />

glaubt, mit hierzulan<strong>de</strong> bislang nicht<br />

o<strong>de</strong>r kaum bekannten Rä<strong>de</strong>rherstellern sein<br />

Glück versuchen zu <strong>soll</strong>en, <strong>de</strong>r könnte sich<br />

schnell mangels Qualitäten ins Abseits katapultieren.<br />

Und vergesst die Hersteller von Stahlrä<strong>de</strong>rn<br />

und geschmie<strong>de</strong>ten Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />

nicht! – Auch dort <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> Fortschritte gemacht<br />

und wird <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rmarkt weiterhin beackert <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />

Mit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Joint Ventures mit Superior läuft dieser Tage die Gussrä<strong>de</strong>rfertigung aus: Eine<br />

Kapazität von 1,5 Millionen Einheiten verschwin<strong>de</strong>t bzw. wird sukzessive durch Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>r<br />

ersetzt<br />

81


82<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

Kapazitäten knapp, Stimmung gut<br />

Bei Brock in Jajce (Bosnien-Herzegowina)<br />

wird mittels dazugekauftem<br />

Equipment die Kapazität an eine<br />

Million Einheiten pro Jahr herangeführt<br />

So schnell kann sich <strong>de</strong>r Markt drehen: Da haben größere und kleinere Hersteller<br />

von Pkw-Aluminiumrä<strong>de</strong>rn gera<strong>de</strong> und teilweise mit großen Schmerzen Kapazitäten<br />

aus <strong>de</strong>m Markt genommen bzw. wur<strong>de</strong>n einige auch Opfer einer Konsolidierung<br />

<strong>de</strong>r Branche, die immer dann erfolgt, wenn Überkapazitäten im Markt sind und<br />

nicht wenn ein Mangel an Fertigungskapazitäten herrscht. Jetzt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> von <strong>de</strong>n<br />

Alurä<strong>de</strong>ranbietern hän<strong>de</strong>ringend Werke gesucht, in <strong>de</strong>nen die Auslastungsgra<strong>de</strong><br />

unter hun<strong>de</strong>rt Prozent liegen.<br />

Selbst die Großen unter <strong>de</strong>n Herstellern<br />

vergessen trotz ihrer bestens<br />

auf Effizienz getrimmten Fabriken<br />

im aktuellen Nachfragehoch<br />

ihre Vorbehalte gegenüber an<strong>de</strong>ren<br />

Produzenten: Borbet-Rä<strong>de</strong>r<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> in sechsstelliger Zahl bei<br />

Komponenta (einem finnischen Unternehmen mit<br />

Werk in <strong>de</strong>r Türkei), Rä<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zweitmarke CW gar<br />

in Fernost gefertigt. Ronal hätte so gerne <strong>de</strong>m Erzrivalen<br />

BBS sein Werk in Herbolzheim abgenommen,<br />

wusste man doch wegen <strong>de</strong>r dort erfolgten<br />

Offtake-Fertigung um die Qualitäten <strong>de</strong>s Standortes.<br />

Uniwheels hat sich noch schnell an Restequip-<br />

ment von Toora in Polen und Fundo in Norwegen<br />

bedient, die die Krise nicht überlebt hatten: Die Maschinen<br />

ließen sich gut nutzen, um kurzfristig etwas<br />

Luft in die eigene Fertigung zu bringen. Die<br />

Brocks fuhren ebenfalls nach Polen, um nach<br />

brauchbarem Equipment für das eigene Werk in<br />

Bosnien-Herzegowina Ausschau zu halten. Bei<br />

AEZ in Neuenra<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n flugs neue Lagerkapazitäten<br />

in einigen Kilometern Entfernung aufgetan,<br />

weil man <strong>de</strong>n Platz im Werk Neuenra<strong>de</strong> lieber für<br />

Fertigungsmaschinen nutzen möchte. Allerorten<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> einige hun<strong>de</strong>rttausend Einheiten Rä<strong>de</strong>rkapazitäten<br />

jährlich draufgesattelt, am Mut für gänzlich<br />

neue Fabriken in Europa mangelt es allerdings<br />

(noch?).<br />

Wer selber Produktion<br />

hat, <strong>de</strong>r hat vergleichsweise<br />

ein echtes<br />

Luxusproblem: Zuerst<br />

wird <strong>de</strong>r Eigenbedarf<br />

befriedigt, Fremdkun<strong>de</strong>n<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> vertröstet,<br />

müssen in die<br />

Röhre blicken o<strong>de</strong>r<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> gar mehr o<strong>de</strong>r<br />

weniger höflich vom<br />

Hof geschickt. Vor einem<br />

Jahr wur<strong>de</strong>n sie<br />

noch hofiert. Sind irgendwo<br />

aktuell noch<br />

Produktionskapazitäten<br />

von Aluminiumgussrä<strong>de</strong>rn<br />

in Europa<br />

vakant, so wird dies als<br />

„Insi<strong>de</strong>rinformation“,<br />

als „geheime Kommandosache“behan<strong>de</strong>lt.<br />

Ausweichen auf


Fernost ist mit Problemen behaftet: China-<br />

Rä<strong>de</strong>r haben wegen <strong>de</strong>r Strafzölle ihren<br />

Bonus eingebüßt, an<strong>de</strong>re Standorte in Indonesien,<br />

Taiwan, Korea etc. sind auch kurz<br />

vor <strong>de</strong>r Vollauslastung. Und von einigen<br />

Produzenten lässt man besser die Finger:<br />

Obwohl das Gießen von Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />

alles an<strong>de</strong>re als eine Raketenwissenschaft<br />

ist, fehlt es an <strong>de</strong>r Garantie, dass sämtliche<br />

Produkte <strong>de</strong>n mitteleuropäischen Ansprüchen<br />

genügen. Etwaige Audits, Zertikate<br />

und Bescheinigungen selbst renommierter<br />

Instanzen sind gelegentlich mit Vorsicht zu<br />

genießen; und manch einer, <strong>de</strong>r es produktseitig<br />

eigentlich könnte, patzt beim Handling<br />

und wird die Rä<strong>de</strong>r liefern, wenn die<br />

Saison vorbei ist und sie keiner mehr benötigt.<br />

Die Warenbeschaffung ist das Problem<br />

<strong>de</strong>r Aluminiumrä<strong>de</strong>rfrühjahrssaison 2011<br />

schlechthin, die Einkäufer <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>ranbieter<br />

sind gefrustet. Die Verkäufer hingegen<br />

frohlocken: Wer Ware verfügbar hat, <strong>de</strong>r<br />

muss sich auf kein Geschacher einlassen.<br />

Ohnehin entsprechen viele Reifenhändler<br />

diesem Klischee aus schlechten Zeiten aktuell<br />

so ganz und gar nicht: Winterreifenpflicht<br />

und -wetter hatten zu einem ausgezeichneten<br />

Geschäft geführt, selbst die<br />

Sommerreifenabsätze 2010 waren zur<br />

Überraschung aller Marktteilnehmer viel<br />

besser als erwartet. Die Läger sind leer o<strong>de</strong>r<br />

übersichtlich bestückt – übrigens auch die<br />

mancher Grossisten –, die Kassen dagegen<br />

gut gefüllt. Was Aufstockung ihrer eigenen<br />

Läger anbelangt, operieren Einzelhändler<br />

zwar vorsichtig, haben sie doch gelernt,<br />

dass sie in dieser Hinsicht in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

gelegentlich zu nachlässig waren.<br />

Statt <strong>de</strong>ssen feilschen sie nicht um Zahlungsziele,<br />

son<strong>de</strong>rn begleichen Rechnungen<br />

prompt und alle sind froh: Der Endverbraucher,<br />

<strong>de</strong>r sich in Konsumlaune einen<br />

neuen Satz Aluminiumrä<strong>de</strong>r gegönnt hat.<br />

Der Einzelhändler, <strong>de</strong>r endlich mal wie<strong>de</strong>r<br />

ein Geschäft machen konnte, bei <strong>de</strong>m nicht<br />

<strong>de</strong>r Preis, son<strong>de</strong>rn das Aussehen <strong>de</strong>s <strong>Auto</strong>s<br />

entschei<strong>de</strong>nd war. Der Großhändler, <strong>de</strong>r<br />

im allgemeinen Trend zur Direktvermarktung<br />

Rä<strong>de</strong>rindustrie an Einzelhan<strong>de</strong>l schon<br />

auf <strong>de</strong>r Strecke zu bleiben drohte. Der Rä-<br />

<strong>de</strong>rhersteller, <strong>de</strong>r volle Auftragsbücher hat<br />

und gönnerhaft neue Or<strong>de</strong>rs annehmen<br />

o<strong>de</strong>r mit mehr o<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>r gespieltem Bedauern<br />

ablehnt; zumal <strong>de</strong>r europäische, <strong>de</strong>r<br />

davon profitiert, dass Fernostware in zweifelhaften<br />

Ruf geraten und hiesige Fertigung<br />

– ma<strong>de</strong> in Germany allzumal – <strong>de</strong>m Konsumenten<br />

doch ein Euro mehr wert zu sein<br />

scheint. Der Einzige, <strong>de</strong>r verdrießlich dreinblicken<br />

könnte, ist <strong>de</strong>r Distributeur, <strong>de</strong>r keine<br />

eigene Fertigung hat und <strong>de</strong>ssen Kokillen<br />

in irgen<strong>de</strong>iner Fabrik dieser Rä<strong>de</strong>rwelt<br />

einstauben – bis er die Rä<strong>de</strong>r ohnehin nicht<br />

mehr benötigt, die Mo<strong>de</strong> sich gedreht hat,<br />

seine Kun<strong>de</strong>n sich von ihrem treulosen Lieferanten<br />

abgewen<strong>de</strong>t haben …<br />

Ja, ja, es gibt neben <strong>de</strong>n Verfügbarkeitsproblemen<br />

auch ansonsten Misslichkeiten:<br />

Die Chinesen kaufen <strong>de</strong>n Rohmaterialmarkt<br />

leer, die Aluminumpreise steigen in nie geahnte<br />

Sphären; (Sommer-)Reifen <strong>soll</strong>en,<br />

hört man, ja knapp <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, weil die Erstausrüstung<br />

alle Kapazitäten aufsaugt: Ohne<br />

Umrüstreifen auch keine Umrüstfelge, wird<br />

geunkt. Und schließlich: Wir leben in einer<br />

schnelllebigen Zeit, nicht nur <strong>de</strong>r erst im<br />

Vorjahr angeschaffte Computer ist schon<br />

zum „alten Schätzchen“ mutiert, auch die<br />

Rä<strong>de</strong>rmo<strong>de</strong> scheint sich selbst überholen<br />

zu wollen. Nennen wir das, was es ist und<br />

wonach wir uns in Zeiten <strong>de</strong>r Krise zurückgewünscht<br />

haben: Jammern auf hohem Niveau.<br />

Gingen die Reifenpreise hoch, dann waren<br />

das auch immer gute Zeiten für Reifenhändler,<br />

weiß man in <strong>de</strong>r Gummibranche.<br />

Vielleicht <strong>soll</strong>te die Rä<strong>de</strong>rbranche, in <strong>de</strong>r<br />

diese Weisheit noch nicht so verbreitet ist,<br />

darüber mal nach<strong>de</strong>nken und kommt zu einem<br />

ähnlichen Ergebnis. Denn man erinnere<br />

sich: Als Aluminiumrä<strong>de</strong>r noch <strong>Auto</strong>s geschmückt<br />

haben und weit davon entfernt,<br />

ein „Commodity“ zu sein – das war so vor<br />

etwa 15 bis 30 Jahren –, da brach bei einigen<br />

Unternehmern dieser Branche höchster<br />

Wohlstand aus!<br />

Auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Stückzahlen dürfte<br />

in <strong>de</strong>n nächsten Jahren nicht mehr so ganz<br />

viel zu holen sein. Der <strong>de</strong>utsche <strong>Auto</strong>mobilmarkt<br />

ist gesättigt, Händler berichten von<br />

einer zunehmen<strong>de</strong>n Zahl an Verbrauchern,<br />

6,5 x 15 | 7,0 x 16<br />

8,0 x 17<br />

8,0 x 18 | 9,0 x 18<br />

8,5 x 19 | 9,5 x 19<br />

dotzmag.com


Der Lagerraum im AEZ-Werk ist zu scha<strong>de</strong> und <strong>soll</strong> künftig für die Produktion genutzt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

die ihre Rä<strong>de</strong>r lediglich umstecken lassen<br />

und nicht ummontieren müssen, weil sie<br />

acht Reifen und vier Rä<strong>de</strong>r haben. Sommers<br />

ist die Sättigungsquote mit Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />

hoch. Und winters haben wir<br />

doch gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n letzten Jahren von <strong>de</strong>n<br />

Aluleuten gehört, dass sich <strong>de</strong>r Herbst zu<br />

ihrem Hauptgeschäft gewan<strong>de</strong>lt hat: Also<br />

keine Überraschung, wenn <strong>de</strong>r Aluanteil in<br />

<strong>de</strong>r kalten Jahreszeit schon beachtlich und<br />

<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Kombination Stahlrä<strong>de</strong>r/Winterreifen<br />

ja schließlich auch eine Folge davon<br />

ist, dass beispielsweise mit Neufahrzeugen<br />

ausgelieferte und optisch zwar vielleicht<br />

nicht schöne, aber allemal funktionsfähige<br />

Stahlrä<strong>de</strong>r auch irgendwo bleiben müssen.<br />

Dass bestimmte Rä<strong>de</strong>r „out“ sind, mag<br />

man bedauern: Mehrteilige o<strong>de</strong>r verchromte<br />

Rä<strong>de</strong>r haben schließlich immer gute Preise<br />

erzielt, <strong>de</strong>r Verbraucher war bereit, dafür<br />

etwas tiefer in die Taschen zu greifen. In <strong>de</strong>r<br />

Premiumklasse können Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>r<br />

diese Marktverän<strong>de</strong>rung kompensieren,<br />

darunter allerdings sind die Trends wie Hinwendung<br />

zu „Anthraziträ<strong>de</strong>rn“, farblichen<br />

Applikationen o<strong>de</strong>r sonstigen Features gu-<br />

84<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

te Gelegenheiten, auf einen Zusatzobolus<br />

<strong>de</strong>s Verbrauchers zu hoffen – immerhin! Ob<br />

<strong>de</strong>r Trend <strong>de</strong>r letzten Jahre hin zum Ganzjahresreifen<br />

vorbei o<strong>de</strong>r nur vorübergehend<br />

gestoppt wur<strong>de</strong>, das ist schwer zu sagen:<br />

Der Ganzjahresreifen kann je<strong>de</strong>nfalls nicht<br />

im Sinne <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>ranbieter sein, weil Verbraucher<br />

dann dazu neigen, das ganze Jahr<br />

nicht nur <strong>de</strong>n gleichen Reifen, son<strong>de</strong>rn<br />

auch das gleiche Rad zu fahren.<br />

Wie groß <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Ersatzmarkt ist,<br />

das versucht <strong>de</strong>r Arbeitskreis <strong>de</strong>r Felgenhersteller<br />

im BRV zu taxieren und so für ein<br />

Plus an Transparenz zu sorgen. Ob <strong>de</strong>r Gesamtmarkt<br />

Aluminiumgussrä<strong>de</strong>r 2010 in<br />

Deutschland über o<strong>de</strong>r unter vier Millionen<br />

Einheiten gelegen hat, wagt diese Zeitschrift<br />

nicht zu beurteilen. Nach einem früheren<br />

Abgleich ist die NEUE REIFENZEITUNG da<br />

eher ein wenig pessimistischer. Dass das<br />

zweite Halbjahr 2010 <strong>de</strong>utlich besser gelaufen<br />

ist als zu erwarten, darin dürfte sich aber<br />

bei<strong>de</strong> Seiten einig sein. Das Absatzvolumen<br />

für ganz Europa wird übrigens in guten Jahren<br />

auf acht, in schlechten auf sieben Millionen<br />

Einheiten geschätzt.<br />

Dass vorsichtiger<br />

Optimismus für 2011<br />

angebracht ist, auch<br />

da ein kräftiges d’accord.<br />

Die noch junge<br />

und damit weiterhin<br />

Potenzial verheißen<strong>de</strong><br />

Winterreifenpflicht<br />

wird auch im Herbst<br />

2011 ihre positive Wirkung<br />

entfalten und dazu<br />

beitragen, dass <strong>de</strong>r<br />

zweite Saisonhöhepunkt<br />

volumenmäßig<br />

größer bleibt als <strong>de</strong>r<br />

erste für das Produkt<br />

Aluminiumrad. Ob <strong>de</strong>r<br />

Dumpingzoll auf China-Ware<br />

allerdings als<br />

Abschottung bis 2015<br />

hält angesichts <strong>de</strong>r<br />

Tatsache, dass wir dazu<br />

neigen, vom freien<br />

Welthan<strong>de</strong>l zu parlieren,<br />

wenn es unserer<br />

Wirtschaft dient und sodann ins Granteln zu<br />

verfallen, wenn die Regeln nicht im Westen<br />

aufgestellt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> – das sei einmal vorsichtig<br />

in Zweifel gezogen. Dennoch überwiegen<br />

die positiven Vorzeichen für <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utschen Alurä<strong>de</strong>rersatzmarkt: Die Abverkaufszahlen<br />

Pkw <strong>de</strong>uten in <strong>de</strong>n ersten Monaten<br />

2011 fürs Gesamtjahr auf ein gutes<br />

Ergebnis „drei Millionen plus X“ hin; so<br />

schnell lassen sich gar keine neuerlichen<br />

Überkapazitäten aufbauen; Ronal und Co.<br />

haben sich (wie<strong>de</strong>r) stärker in die OE-Abhängigkeit<br />

begeben und können dies Rad<br />

nicht immer wie<strong>de</strong>r dann so in Richtung<br />

Um- und Nachrüstmarkt zurückdrehen,<br />

wenn es ihnen gera<strong>de</strong> passt – die Stimmung<br />

ist gut!<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong>


RH Alurad: An das gute Image<br />

vergangener Zeiten anknüpfen<br />

Dass <strong>de</strong>r Name RH Alurad zu <strong>de</strong>n wenigen gehört aus <strong>de</strong>r Alurä<strong>de</strong>rbranche, die beim<br />

autoaffinen Endverbraucher bekannt sind, hat nicht zuletzt etwas damit zu tun, dass das<br />

in Attendorn beheimatete Unternehmen vornehmlich in <strong>de</strong>n 90er-Jahren kräftig die Werbetrommel<br />

gerührt hat und vor allem Sportstars – nicht die Sternchen, son<strong>de</strong>rn schon<br />

echte „Promis“ wie Tennisspielerin Steffi Graf, Hochspringerin Heike Henkel, Fechterin<br />

Anja Fichtel, Gewichtheber Manfred Nerlinger und an<strong>de</strong>re – ebenso mit <strong>de</strong>n glänzen<strong>de</strong>n<br />

Aluminiumrä<strong>de</strong>rn posierten wie die Fußballer erst <strong>de</strong>s FC Schalke 04 und später<br />

<strong>de</strong>s 1. FC Köln in ihren Stadien vor <strong>de</strong>n Ban<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Schriftzug <strong>de</strong>s Rä<strong>de</strong>ranbieters<br />

medienwirksam <strong>de</strong>m Ball hinterherrannten.<br />

Auch <strong>de</strong>r Fachhan<strong>de</strong>l hat letztlich von RH<br />

Alurad profitiert, auch wenn manche<br />

Maßnahme aus Attendorn erst einmal<br />

Befrem<strong>de</strong>n auslöste. Den Trend hin zu<br />

immer größeren Rä<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>r Einsatz für mehrteilige<br />

Rä<strong>de</strong>r und nicht zuletzt die Einstufung <strong>de</strong>s<br />

Aluminiumra<strong>de</strong>s nicht als Gebrauchsgut, son<strong>de</strong>rn<br />

als Mo<strong>de</strong>artikel haben <strong>de</strong>n Absatz ganz allgemein<br />

angekurbelt und <strong>de</strong>n höherwertig positionierter<br />

und damit für <strong>de</strong>n Absatzmittler Reifenhändler<br />

margenstärkerer Rä<strong>de</strong>r ganz beson<strong>de</strong>rs.<br />

Dass sich RH Alurad als Erster locker über die<br />

bekannten Absatzstrukturen hinwegsetzte und<br />

<strong>de</strong>n Großhan<strong>de</strong>l ausbootete, dass RH Alurad mit<br />

seinen Direktmailings in Auflagen von mehr als<br />

30.000 an <strong>Auto</strong>häuser <strong>de</strong>n „natürlichen Feind“<br />

<strong>de</strong>r Reifenhändler als Absatzkanal erst so richtig<br />

hoffähig machte und dass RH das Komplettrad<br />

„erfand“ und damit die Kernkompetenz <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls<br />

attackierte, war schon ziemlich grundsätzlich<br />

als wenig hilfreich empfun<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n. Dass<br />

sich RH Alurad in Fragen wie Reklamationsabwicklung<br />

als wenig kulant zeigte, wirkt da schon<br />

wie eine Petitesse.<br />

Ihr<br />

totaler<br />

Reifenlieferant!<br />

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Fax: +31 (0) 181 - 322 627<br />

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Bei seinen direkten Wettbewerbern –<br />

an<strong>de</strong>ren Rä<strong>de</strong>ranbietern und Tunern – war<br />

RH Alurad wenig gelitten. Das mag zum einen<br />

am Neidfaktor liegen, <strong>de</strong>nn RH hatte<br />

einfach Marketingdrive mit I<strong>de</strong>en wie einem<br />

„Gol<strong>de</strong>nen Ventil“ und erschrak die Zunft<br />

86<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

NEU VON RH ALURAD: COLOUR YOUR WHEELS<br />

Wie<strong>de</strong>rholt klopfte es in <strong>de</strong>n letzten Monaten an die Tür von RH-Geschäftsführer<br />

Wolfgang Späth. Da stan<strong>de</strong>n sie dann im Rahmen, die Kun<strong>de</strong>n<br />

mit ihren run<strong>de</strong>n Errungenschaften – doch <strong>de</strong>r silberne Glanz beeindruckte<br />

sie anscheinend nicht. Sie wollten die neuen Rä<strong>de</strong>r lieber in<br />

Farbe – vornehmlich in <strong>de</strong>r Farbe ihres Wagens. Bei RH gab es vor einigen<br />

Jahren schon einmal dieses Angebot. Doch damals kam die I<strong>de</strong>e<br />

wohl noch zu früh. „Jetzt“, so Wolfgang Späth, „könnte daraus anscheinend<br />

ein Trend <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.“<br />

Im Frühjahrskatalog 2011 von RH gibt es <strong>de</strong>swegen die neue Linie<br />

RHi (wie individual). Sieben ein- und 13 mehrteilige Rä<strong>de</strong>r können in je<strong>de</strong>r<br />

Farbe <strong>de</strong>s Regenbogens lackiert <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>. Wenn man be<strong>de</strong>nkt, dass<br />

das menschliche Auge etwa zehn Millionen Farbtöne (!) wahrnehmen<br />

kann, eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe. Allein: Der <strong>Auto</strong>besitzer<br />

muss bei <strong>de</strong>r Bestellung <strong>de</strong>n Farbco<strong>de</strong> seines Fahrzeugs angeben, alles<br />

an<strong>de</strong>re erledigt das Unternehmen. Das Foto zeigt das BE Twin unterm Regenbogen in Blau (Größen ab 8x17<br />

Zoll). All jenen, die sich nicht von <strong>de</strong>r Farbe Silber trennen können und die <strong>de</strong>nnoch ein außergewöhnliches Rad<br />

fahren möchten, bietet RHi als Alternative eine superedle Kugelpolierung. Dabei wird die Oberfläche <strong>de</strong>r Felge<br />

poliert und hochglanzvere<strong>de</strong>lt. So fällt die natürliche Wertigkeit von Aluminium beson<strong>de</strong>rs ins Auge. dv<br />

mit ungewöhnlich üppiger, oftmals teurer,<br />

aber auch nachhaltig erfolgreicher Werbung;<br />

sonst wäre <strong>de</strong>r Name nicht bis heute<br />

– siehe oben – bei Endverbrauchern gut<br />

verankert. RH Alurad hat sich keine Freun<strong>de</strong><br />

unter <strong>de</strong>n Wettbewerbern gemacht, weil<br />

Die bei<strong>de</strong>n geschäftsführen<strong>de</strong>n Gesellschafter <strong>de</strong>r RH Alurad im für die Saison gefüllten Lager: Robert Böhmer<br />

(links) und Wolfgang Späth<br />

das Unternehmen<br />

– obwohl<br />

als Premiummarkepositioniert<br />

– auch immer<br />

mal wie<strong>de</strong>r unter das allgemein akzeptierte<br />

niedrigste Preisniveau schoss, weil<br />

RH-Rä<strong>de</strong>r manchmal nicht Trends setzten,<br />

son<strong>de</strong>rn Trends hinterliefen: Im Allgemeinen<br />

nennt man dies Kopieren.<br />

Zum Abschluss <strong>de</strong>r Geschichte: Seit<br />

Mitte <strong>de</strong>s abgelaufenen Jahrzehnts war RH<br />

Alurad immer stärker in Schieflage gerutscht.<br />

Der Eigner <strong>de</strong>s Unternehmens Rüdiger<br />

Höffken erschien nicht mehr im Wirtschaftsteil<br />

vor allem <strong>de</strong>r lokalen Presse mit<br />

Erfolgsstorys, son<strong>de</strong>rn wegen „Steuersachen“.<br />

Bekanntlich <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> diese Negativschlagzeilen<br />

ja gerne gelesen – zumal sie<br />

dann von <strong>de</strong>r lokalen Ebene sogar <strong>de</strong>n Weg<br />

bis hin in die Bild fan<strong>de</strong>n. Am 16. Oktober<br />

2008 kam, was sich abgezeichnet hatte: Insolvenzantrag.<br />

Die Werke in Gorcyze (Polen:<br />

Guss, Bearbeitung und Wärmebehandlung)<br />

und La<strong>de</strong>nburg (Lackieren) gingen<br />

ganz schnell <strong>de</strong>n Bach runter, das Insolvenzverfahren<br />

für <strong>de</strong>n Standort Attendorn<br />

mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Marken RH und Artec entwickelte<br />

sich 2009 hingegen zu einer für<br />

<strong>de</strong>n Außenstehen<strong>de</strong>n mitunter skurril anmuten<strong>de</strong>n<br />

zähen Geschichte mit einigen<br />

Volten, die aber schließlich doch erfolgreich<br />

zum En<strong>de</strong> gebracht wur<strong>de</strong>: Schließlich gilt


Radtyp „Agrano“ mit <strong>de</strong>r Oberfläche schwarz voll<br />

poliert knüpft an alte RH-Tugen<strong>de</strong>n an<br />

<strong>de</strong>r verantwortliche<br />

Rechtsanwalt Dr. Bruno<br />

Kübler als äußerst<br />

erfahrener Insolvenzverwalter<br />

und Koryphäe auf<br />

seinem Gebiet. We<strong>de</strong>r<br />

chinesische Anbieter<br />

(hinter <strong>de</strong>nen<br />

China Wheel stand)<br />

noch ein „Verwerter“<br />

bekamen <strong>de</strong>n Zuschlag,<br />

son<strong>de</strong>rn die<br />

ortsansässige erfolgreicheUnternehmerfamilie<br />

Böhmer<br />

(zu <strong>de</strong>r auch die<br />

auch über die Region hinaus bekannte Attahöhle gehört).<br />

Zum Neuanfang <strong>de</strong>r Geschichte: Für einen Betrag irgendwo<br />

zwischen einer und zwei Millionen Euro bekam die Unternehmerfamilie<br />

Böhmer zum 1. Januar 2010 <strong>de</strong>n Zuschlag, wie viel genau,<br />

ist Definitionssache. Einerseits hatte <strong>de</strong>r Übernehmen<strong>de</strong> Verpflichtungen<br />

wie Arbeitsplatzgarantien einzugehen, an<strong>de</strong>rerseits sind<br />

Werte wie Lagerbestän<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> bei Aluminiumrä<strong>de</strong>rn schwer zu<br />

beurteilen: Was ist<br />

schon ein La<strong>de</strong>nhüter,<br />

was lässt sich<br />

noch zu einem passablen<br />

Preis vermarkten,<br />

was ein<br />

„Renner“? Eine typische<br />

Situation, in<br />

<strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>r eine<br />

reich, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

arm rechnen kann.<br />

Zum geschäftsführen<strong>de</strong>nGesellschaf-<br />

Ein „Multispoke“-Klassiker: RH-Design BM sw poliert ter wur<strong>de</strong> Robert<br />

Böhmer (29) ernannt,<br />

<strong>de</strong>r zwar nicht direkt aus <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rbranche kommt, aber als<br />

Wirtschaftsingenieur bereits in <strong>de</strong>n Diensten <strong>de</strong>s <strong>Auto</strong>mobilherstellers<br />

Audi und <strong>de</strong>s -zulieferers Magneti Marelli stand und <strong>de</strong>ssen<br />

Bekenntnis zur automobilen Affinität schon von daher nachvollziehbar<br />

ist. Zweiter Geschäftsführer ist mit Wolfgang Späth (56) ein<br />

Mann, <strong>de</strong>r schon mehr als drei Jahrzehnte Branchenerfahrung mitbringt,<br />

die Marke Artec – die schließlich in die RH-Gruppe integriert<br />

wor<strong>de</strong>n war – aufgebaut hatte und damit nicht nur produktions-,<br />

marketing- und vertriebsmäßig mit <strong>de</strong>m Produkt bestens vertraut<br />

ist, son<strong>de</strong>rn auch das Unternehmen RH Alurad aus <strong>de</strong>m Effeff<br />

kennt. Auch Späth hält Anteile an <strong>de</strong>r „neuen“ RH Alurad GmbH,<br />

er ist Min<strong>de</strong>rheitsgesellschafter. Mit 26 Beschäftigten (Stand En-<br />

<strong>de</strong> 2010) hat sich die Gesamtmitarbeiterzahl im Vergleich zur alten<br />

RH (nur Standort Attendorn) zwar in etwa halbiert, im Branchenvergleich<br />

ist das für eine reine Vertriebsgesellschaft <strong>de</strong>nnoch eher<br />

üppig.<br />

Eine Alurä<strong>de</strong>rfirma zum 1. Januar zu übernehmen, ist kein optimaler<br />

Zeitpunkt – wenn es <strong>de</strong>nn überhaupt einen gibt. Das Winterrä<strong>de</strong>rgeschäft<br />

ist gelaufen, fürs anstehen<strong>de</strong> Frühjahrsgeschäft<br />

ist es zu spät, um noch Akzente zu setzen usw. In diesem Falle kamen<br />

2010 auch nicht unbedingt die Arbeit erleichternd gerichtliche<br />

Scharmützel um Namensrechte mit <strong>de</strong>m Alteigner, um Zugriff<br />

auf Kokillen und Altbestän<strong>de</strong> etc. hinzu – 2010 war noch nicht das<br />

richtige Startjahr für RH, son<strong>de</strong>rn ein Jahr <strong>de</strong>s Übergangs. Immerhin:<br />

Die RH-Designs <strong>de</strong>s vergangenen Jahres mochten in einer<br />

schnelllebigen Mo<strong>de</strong>branche wie <strong>de</strong>m Umrüstmarkt von Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />

zwar als nicht mehr wirklich „up to date“ gelten, sind aber<br />

als „klassische Designs“ auch nicht wirklich „out“ gewesen.<br />

Man habe immerhin schwarze Zahlen geschrieben 2010, betont<br />

Wolfgang Böhmer (57), <strong>de</strong>r die Diversifikation <strong>de</strong>s Familienunternehmens<br />

betont. Die Ziele mit <strong>de</strong>m neuen Unternehmensbe-<br />

_ BE COOL – BE ALUTEC _ and feel the drift!<br />

Ein Unternehmen <strong>de</strong>r UNIWHEELS Gruppe. www.alutec.<strong>de</strong>


Kurzgefasst.<br />

McGard: Sechskantbolzen<br />

wahlweise beschichtet<br />

Die Firma<br />

McGard –<br />

weltweit<br />

führen<strong>de</strong>r<br />

Hersteller von<br />

Raddiebstahlsicherungen<br />

– bietet<br />

nun auch Sechskantbolzen<br />

wahlweise mit Chrombeschichtung<br />

o<strong>de</strong>r mit schwarzer<br />

PVD-Beschichtung (Vakuum-Metallisierung<br />

für hervorragen<strong>de</strong> Schichteigenschaften)<br />

an, wie die in Nordheim ansässige<br />

McGard Deutschland GmbH mitteilt.<br />

Die Dreifach-Nickel-Chrom-Beschichtung<br />

<strong>de</strong>r Bolzen bietet neben <strong>de</strong>m unvergleichbaren<br />

Erscheinungsbild auch die hohe<br />

Korrosionsbeständigkeit und somit einen<br />

jahrelangen Schutz gegen hässliche<br />

Rostspuren auf wertvollen Alufelgen. In<br />

Verbindung mit <strong>de</strong>n passen<strong>de</strong>n McGard-<br />

Raddiebstahlsicherungen stellen die neuen<br />

McGard-Sechskantbolzen im praktischen<br />

„Installation-Kit“ eine perfekt anmuten<strong>de</strong><br />

Befestigung für Alufelgen dar.<br />

Die Sechskantbolzen sind in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Abmessungen für diverse Fahrzeugtypen<br />

erhältlich. dv<br />

EuroCarParts seit Anfang<br />

2011 H&R-Importeur in<br />

Großbritannien<br />

Seit Anfang <strong>de</strong>s Jahres fungiert <strong>de</strong>r britische<br />

Kfz-Teilehändler EuroCarParts (Wembley/<br />

Middlesex) für Großbritannien als<br />

Importeur <strong>de</strong>r kompletten Produktlinie<br />

von H&R Spezialfe<strong>de</strong>rn. Über 85 lan<strong>de</strong>sweite<br />

Shops und verschie<strong>de</strong>ne Zustellmöglichkeiten<br />

<strong>soll</strong>en dabei dafür sorgen,<br />

dass die Ware schnellstmöglich zum Kun<strong>de</strong>n<br />

kommt. cm<br />

88<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

reich im <strong>Auto</strong>mobilzubehörgeschäft seien<br />

im vergangenen Jahr nicht nur erreicht,<br />

son<strong>de</strong>rn übertroffen wor<strong>de</strong>n. Das ermutigt<br />

ihn um so mehr, weiter ins Rä<strong>de</strong>rgeschäft<br />

zu investieren, da eine Erfolgsgeschichte<br />

schreiben zu wollen und die Unternehmensgruppe<br />

noch breiter aufzustellen. All<br />

dies habe man geschafft trotz diverser Widrigkeiten<br />

und Anfeindungen von außen, die<br />

es aber we<strong>de</strong>r geschafft haben, die Euphorie<br />

<strong>de</strong>s Mannschaft nachhaltig zu torpedieren<br />

noch die Motivation zu bremsen.<br />

Dass Wolfgang Späth ein „Rä<strong>de</strong>rmann“<br />

ist, weiß man und wird keiner in <strong>de</strong>r Branche<br />

bestreiten. Aber auch Robert Böhmer<br />

scheint von <strong>de</strong>m Virus, <strong>de</strong>r von Alurä<strong>de</strong>rn<br />

auszugehen scheint, infiziert. Begeistert<br />

zeigt er ein neues, zu <strong>de</strong>m Zeitpunkt noch<br />

geheimes Design – und ist enttäuscht,<br />

wenn <strong>de</strong>r ins Vertrauen Gezogene sich<br />

„nur“ angetan zeigt. Wobei Böhmer sich keineswegs<br />

in <strong>de</strong>n Stylingfantasien eines<br />

Newcomers verliert, son<strong>de</strong>rn durchaus realitätsbezogen<br />

aufzählt, auf welchen Fahrzeugmo<strong>de</strong>llen<br />

er sich das RH-Neu<strong>de</strong>sign in<br />

welchen Größen vorstellt.<br />

Und damit auch schon gleichzeitig signalisiert,<br />

wo er „die neue RH“ positioniert<br />

sehen möchte: in etwa da, wo „die alte RH“<br />

stand. Robert Böhmer: „Wir wollen an das<br />

gute Image vergangener Tage anknüpfen,<br />

die Marke RH Alurad <strong>soll</strong> ganz ein<strong>de</strong>utig im<br />

Premiumsegment positioniert sein. RH-Designs<br />

<strong>soll</strong>en das Highend-Segment besetzen.“<br />

RH <strong>soll</strong> einen Exklusivstatus bei ausgewählten<br />

Händlern haben, von „VIP-Kun<strong>de</strong>n“<br />

ist die Re<strong>de</strong>.<br />

Allerdings gibt es sehr wohl mehr als<br />

Abweichungen um Nuancen zu vergangenen<br />

Zeiten: Mit Mehrteilern wolle man sich<br />

künftig weniger befassen, nicht nur weil dieses<br />

Segment im Markt rückläufig ist aus<br />

<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Grün<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />

auch weil es schwierig ist, einen zuverlässigen<br />

Lieferanten vor allem für die Sterne<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Die von <strong>de</strong>r „alten“ RH Alurad aufgegebene<br />

Volumenmarke Artec (siehe geson<strong>de</strong>rten<br />

Beitrag im Rahmen <strong>de</strong>s Rä<strong>de</strong>rreports)<br />

<strong>soll</strong> revitalisiert <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, was übrigens<br />

schon bei Übernahme zum Jahreswechsel<br />

2009/2010 mit Gründung <strong>de</strong>r Ar-<br />

tec <strong>Auto</strong>motive GmbH beschlossene Sache<br />

war. Und was die vormaligen Macher für<br />

überflüssig hielten, wur<strong>de</strong> bereits wie<strong>de</strong>r<br />

eingeführt: RH hat wie<strong>de</strong>r einen ganz aktiven<br />

Außendienst, <strong>de</strong>r im Übrigen auch noch<br />

weiter gestärkt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> <strong>soll</strong>. Auch die früher<br />

schon gelegentlich beklagten Defizite im<br />

Exportgeschäft <strong>soll</strong>en jetzt endlich beseitigt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>. Und noch eine Verän<strong>de</strong>rung: Wur<strong>de</strong><br />

früher das Komplettradgeschäft kräftig<br />

gepusht, wird es jetzt eher marktkonform<br />

betrieben.<br />

Und natürlich darf die Frage nach <strong>de</strong>r<br />

Produktion nicht fehlen, zumal die alten in<br />

Vor-Insolvenzzeit eigenen Werke in Polen<br />

und La<strong>de</strong>nburg nicht mehr zur Verfügung<br />

stehen. Wolfgang Späth kennt die in Frage<br />

kommen<strong>de</strong>n Alurä<strong>de</strong>rwerke und setzt dabei<br />

einerseits auf jene, die auch Erstausrüstungsrä<strong>de</strong>r<br />

herstellen, bei <strong>de</strong>nen also schon<br />

von daher Qualität gewährleistet ist, aber<br />

auch eine gewisse Mentalität. Und zu seinen<br />

Überzeugungen hat auch immer gehört,<br />

Aufträge zu streuen, um Abhängigkeiten<br />

zu vermei<strong>de</strong>n. Ferner ist er nicht auf <strong>de</strong>n<br />

niedrigsten Produktionspreis fixiert, <strong>de</strong>n<br />

man vielleicht in China erzielen kann, son<strong>de</strong>rn<br />

zieht Europa-Fertigung nicht nur ins<br />

Kalkül, son<strong>de</strong>rn ist permanent auf <strong>de</strong>r Suche.<br />

Wenn alles Sonstige passt, dann dürfen<br />

die Kosten auch mal höher sein als bei<br />

einem Fernostpartner. RH Alurad hat <strong>de</strong>rzeit<br />

verschie<strong>de</strong>ne Produzenten in Europa sowie<br />

Fernost und selbst in Deutschland Kokillen<br />

platziert, blickt sich aber weiter nach Alternativen<br />

um.<br />

Die Gesellschafter und Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n unabhängigen Firmen RH Alurad<br />

und Artec <strong>Auto</strong>motive eint das Ziel, erst<br />

einmal Vertrauen im Markt aufbauen, intensive<br />

Kun<strong>de</strong>npflege betreiben, Partnerschaften<br />

schmie<strong>de</strong>n zu wollen und auch im Detail<br />

– so bei <strong>de</strong>r Reklamationsabwicklung –<br />

allzeit gesprächsbereit und wo möglich kulant<br />

zu sein. Das Jahr 2010 ist genutzt wor<strong>de</strong>n,<br />

um erst einmal klare, vernünftige<br />

Strukturen bzw. eine wirklich neue RH Alurad<br />

aufzubauen. An 2011 wird man <strong>de</strong>n Erfolg<br />

messen können.<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong>


Excentric:<br />

Neuanfänge<br />

Wolfgang Jansen, geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter <strong>de</strong>r Bremer<br />

Excentric GmbH, mag für sein Alter äußerst umtriebig, vielseitig<br />

interessiert, körperlich und geistig ohnehin topfit sein –<br />

die Augen vor <strong>de</strong>n Realitäten verschließt er nicht: „Ich bin jetzt<br />

über 70, da war es Zeit, die Nachfolge zu regeln und für das<br />

Unternehmen zukunftsfähige Strukturen zu schaffen.“ Bei<strong>de</strong>s<br />

hat er in <strong>de</strong>n letzten Monaten mit <strong>de</strong>m ihm eigenen Elan vorangetrieben.<br />

Der neue Mann, <strong>de</strong>n Jansen für die Excentric-Führung<br />

auserwählt hat, ist ein altbekannter: Jean-Pierre Ulrich<br />

hat einst bei Excentric das Geschäft erlernt, jetzt<br />

kommt er aus Berlin zurück an seine alte Wirkungsstätte<br />

und wird – so sich <strong>de</strong>nn alles so entwickelt, wie es sich<br />

Jansen vorstellt – mit Wirkung 1. Januar 2013 endgültig das Excentric-Zepter<br />

übernehmen.<br />

Dass die Strukturen <strong>de</strong>s Unternehmens aus Sicht <strong>de</strong>s aktuellen<br />

Excentric-Chefs zukunftsfähig sind, sieht er in einem Neuanfang<br />

2010/2011 begrün<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>n er in zwei Phasen absolviert<br />

hat, verdankt es aber auch <strong>de</strong>m Comeback <strong>de</strong>r Italomarke ATP,<br />

mit <strong>de</strong>r Excentric einst zu seiner Marktbe<strong>de</strong>utung avancierte.<br />

Neuanfang in zwei Etappen<br />

Erst galt es, das Geschäft zurück auf sicheren Grund zu führen.<br />

Wolfgang Jansen trägt das Herz auf <strong>de</strong>r Zunge: Ja, vor allem als<br />

<strong>de</strong>r Umsatz wegen <strong>de</strong>r Insolvenz <strong>de</strong>s italienischen Rä<strong>de</strong>rherstellers<br />

mit <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rbranche wohlklingen<strong>de</strong>n Kürzel ATP<br />

wegbrach, geriet Excentric in schweres Fahrwasser. Die Jahre<br />

2007 bis 2009 aber sind überwun<strong>de</strong>n, im vergangenen Jahr ist<br />

es gelungen, wie<strong>de</strong>r schwarze Zahlen zu schreiben. Dazu wur<strong>de</strong>n<br />

Kostenstrukturen verän<strong>de</strong>rt, statt in firmeneigenen Dienstwagen<br />

ist man beispielsweise jetzt in geleasten unterwegs. Auch<br />

finanziell mussten Abstriche gemacht <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>: Was in fetten Jahren<br />

möglich war, kann in mageren nicht so bleiben. Was in <strong>de</strong>n<br />

Erfolgsjahren <strong>de</strong>s Großhan<strong>de</strong>ls ein wenig eingeschlafen war, wird<br />

jetzt auf Trab gebracht: Womit das Endverbrauchergeschäft unter<br />

<strong>de</strong>m Namen „Car Evolution“ gemeint ist.<br />

Die inhaltlichen Umstrukturierungen hatten natürlich Auswirkungen<br />

auf die Mannschaft und <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> von Jansen als zweite


Wolfgang Jansen<br />

90<br />

Etappe <strong>de</strong>s Neuanfangs gewertet. Das Team wur<strong>de</strong><br />

gewissermaßen „run<strong>de</strong>rneuert“ und besteht<br />

jetzt aus zehn Personen. Die können auf einen festen<br />

und soli<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nstamm von etwa 4.500<br />

Adressen aufbauen. Als Geschäftsfel<strong>de</strong>r und damit<br />

Säulen <strong>de</strong>s Großhan<strong>de</strong>ls dienen die drei Produktgruppen<br />

Reifen (vor allem offroad), Felgen und Öl.<br />

In Bezug auf Leichtmetallrä<strong>de</strong>r differenziert<br />

Wolfgang Jansen vier Einheiten, die auch jeweils<br />

mit eigenen Katalogen bestückt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>: So sieht<br />

man sich als guten Brock-Kun<strong>de</strong>n und ist <strong>de</strong>s Lobes<br />

voll über <strong>de</strong>ssen Rä<strong>de</strong>rwerk in Bosnien-Herzegowina.<br />

Schmidt Revolution ist nicht nur eine<br />

passen<strong>de</strong> Verbindung, weil bei<strong>de</strong> als Nord<strong>de</strong>utsche<br />

zueinan<strong>de</strong>r passen,<br />

son<strong>de</strong>rn mit Schmidt<br />

lassen sich auch immer<br />

mal wie<strong>de</strong>r ausgefallene<br />

Projekte realisieren. Eigene<br />

Kataloge gelten<br />

ferner <strong>de</strong>r Eigenmarke<br />

Excentric und <strong>de</strong>r Marke<br />

ATP, die ebenso wie Excentric<br />

einen Neustart<br />

hinlegt.<br />

Schon bei <strong>de</strong>r Nennung<br />

<strong>de</strong>s Geschäftsfel<strong>de</strong>s<br />

„Öl“ springt die Verbindung<br />

zu DBV Würz-<br />

burg ins Auge, die Kooperation<br />

bezieht sich<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

aber auch auf das Rä<strong>de</strong>rprogramm.<br />

Schließlich gehört DBV als Einzelmarke<br />

mit einem Jahresabsatz von<br />

„200.000 plus X“ in Deutschland zu<br />

<strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten Marken <strong>de</strong>s Alurä<strong>de</strong>rersatzgeschäftes.<br />

Excentric und<br />

DBV profitieren voneinan<strong>de</strong>r, wobei<br />

<strong>de</strong>r Geschäftsführer <strong>de</strong>s Bremer Unternehmens<br />

aus <strong>de</strong>m Ursprung von<br />

ihm vertriebener Rä<strong>de</strong>r kein Geheimnis<br />

zu machen ge<strong>de</strong>nkt: „In <strong>de</strong>n Kartons<br />

ist außer <strong>de</strong>r Excentric-Linse<br />

auch die <strong>de</strong>s Anbieters mit enthalten.“<br />

Freilich gilt sein Ehrgeiz vor allem<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Eigenprogramms: Über die<br />

bekannten und erfolgreichen Radtypen hinaus sind<br />

„in <strong>de</strong>r Pipeline“ 17- bis 19-Zoll-Rä<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Marke<br />

Excentric mit E<strong>de</strong>lstahlring, ob das noch alles<br />

rechtzeitig zur Frühjahrssaison 2011 klappt, das<br />

treibt Jansen um. Fix hingegen ist <strong>de</strong>r Zeitplan bezüglich<br />

ATP: Zum 1. April ist die Excentric GmbH<br />

wie<strong>de</strong>r Alleindistributeur <strong>de</strong>r italienischen Exklusivmarke;<br />

bei diesem Neuanfang allerdings nicht nur<br />

in Deutschland, son<strong>de</strong>rn gleich für <strong>de</strong>n gesamten<br />

<strong>de</strong>utschsprachigen Raum, also auch in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn<br />

Österreich und Schweiz.<br />

Man erinnere sich: Als ATP im Jahre 2008 in<br />

die Insolvenz gehen musste, geschah dies ja nicht<br />

In Silber und als Version „Nera“: Die „Truck“ mit E<strong>de</strong>lstahlflachbett in 23 Zoll ist ein Highlight im<br />

Excentric-Rä<strong>de</strong>rprogramm


aus ehrenrührigen Grün<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn – wenn überhaupt gekrittelt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> kann – aus Überehrgeiz. Obwohl das Markenimage<br />

bereits prächtig war, ATP als technisch herausragend positioniert<br />

galt, wollten die damaligen Macher nach immer höher hängen<strong>de</strong>n<br />

Trauben greifen und investierten in neuartiges Equipment,<br />

um die eigenen Ansprüche noch höher zu schrauben – mit <strong>de</strong>r<br />

Folge, dass sich ATP finanziell übernahm, <strong>de</strong>m damaligen Inhaber<br />

blieb keine an<strong>de</strong>re Wahl, als das Handtuch zu werfen.<br />

Jetzt tritt ein neuer Investor an, <strong>de</strong>r Jansen gleich vermitteln<br />

konnte, dass <strong>de</strong>r technische Anspruch als ATP-Tugend erhalten<br />

bleibt: Seine ambitionierten Techniker sind die ambitionierten<br />

Techniker von einst. Mit Hochtouren wird seit <strong>de</strong>r Neubelebung<br />

als ATP Srl im Herbst 2010 daran gearbeitet, nicht nur mit äußerst<br />

attraktivem Programm, son<strong>de</strong>rn auch mit Lieferfähigkeit in diesem<br />

Frühjahr durchzustarten. Die hochmo<strong>de</strong>rne Gießerei und das<br />

fortschrittliche Equipment, das <strong>de</strong>m vormaligen Eigner finanziell<br />

<strong>de</strong>n Garaus gemacht hatte, wird für <strong>de</strong>n neuen Investor zum<br />

Trumpf. Die Rückkehr in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Markt geht ATP mit sechs<br />

einteiligen Rä<strong>de</strong>rn in verschie<strong>de</strong>nen Designs und Ausführungen<br />

an, die sich als „Klassiker“ <strong>de</strong>finieren lassen und schon von daher<br />

gewährleisten, dass <strong>de</strong>r Neuanfang gelingt. Als ATP-typische<br />

Features dürfen E<strong>de</strong>lstahlfrontblen<strong>de</strong> bzw. E<strong>de</strong>lstahlfelgenbettab<strong>de</strong>ckung<br />

dabei nicht fehlen.<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />

PRÄZISION<br />

racing-schwarz doppel hornpoliert<br />

17“, 18“, 19“, 20“<br />

ATS is World Touring Car Champion<br />

and winner of the Formula 3 Macau Grand Prix 2010<br />

www.ats-wheels.com Ein Unternehmen <strong>de</strong>r UNIWHEELS Gruppe.<br />

RADSICHERUNGEN


Strukturen<br />

angepasst<br />

Uniwheels mit vier Marken im<br />

Ersatzmarkt<br />

Mit <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r ATS-Gruppe durch Uniwheels Anfang<br />

2008 war ein an<strong>de</strong>res Unternehmen entstan<strong>de</strong>n, immerhin <strong>de</strong>r<br />

drittgrößte Aluminiumrä<strong>de</strong>rhersteller in Europa in <strong>de</strong>r Erstausrüstung<br />

und führend in <strong>de</strong>n Nach- und Umrüstmärkten mit <strong>de</strong>n<br />

Marken ATS, Rial, Alutec und (nach einer Umfirmierung En<strong>de</strong><br />

2009) jetzt Anzio. Da sei eine organisatorische Umstrukturierung<br />

folgerichtig gewesen, sagt Simone Maier-Paselk, Leiterin<br />

Aftermarket <strong>de</strong>r Uniwheels <strong>Auto</strong>motive Holding GmbH. Sie<br />

selbst hatte die Marke Alutec langjährig aufgebaut, bevor sie<br />

2009 von Fußgönheim kommend in die neue Funktion mit<br />

Standort Bad Dürkheim gewechselt war.<br />

Darüber hinaus gab es<br />

einige an<strong>de</strong>re Einflussgrößen,<br />

die eine<br />

Neuaufstellung gera<strong>de</strong>zuherausfor<strong>de</strong>rten.<br />

So ließ sich<br />

das Komplettradgeschäftsmo<strong>de</strong>ll<br />

von „Wheels24“ nicht recht<br />

weiterentwickeln und erfolgte eine Umbenennung<br />

in Anzio, eine vom Unternehmen<br />

bereits vertriebene Aluminiumrä<strong>de</strong>rbudgetmarke.<br />

In etwa zeitgleich ging Gerhard<br />

Ackermann, <strong>de</strong>r über Jahre vor allem die<br />

Marke Rial sehr erfolgreich im Ersatzmarkt<br />

platziert hatte und dort gera<strong>de</strong>zu eine Instanz<br />

war, in <strong>de</strong>n Ruhestand.<br />

Der Uniwheels-Han<strong>de</strong>lsbereich zählt<br />

insgesamt etwa 80 Mitarbeiter. Simone<br />

Maier-Paselk hat die Gesamtleitung, darunter<br />

angesie<strong>de</strong>lt sind die Markenverantwortlichen,<br />

einheitlich „Brand Manager“ genannt.<br />

Jüngstes Mitglied <strong>de</strong>r Mannschaft ist<br />

92<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

seit <strong>de</strong>m letzten Herbst Martin Klos, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Vertrieb von Rä<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Anzio Wheels (Poland)<br />

Sp. z o.o. mit Firmensitz in Stalowa<br />

Wola verantwortet, wo die Uniwheels-Gruppe<br />

zwei Produktionsstätten hat und Anzio<br />

gewissermaßen ein „Lager direkt ab Werk“.<br />

Während Klos aus <strong>de</strong>r Reifenbranche zur<br />

Mannschaft kam, stehen die an<strong>de</strong>ren drei<br />

„Brand Manager“ bereits langjährig für „ihre“<br />

Alurä<strong>de</strong>rmarken: Sascha Frenger für<br />

Alutec, Peter Metzger für Rial, bei<strong>de</strong> ansässig<br />

in Fußgönheim. Brand Manager für ATS<br />

ist seit <strong>de</strong>n 90er Jahren Erwin Eigel (Bad<br />

Dürkheim). Die Strukturen sind geän<strong>de</strong>rt,<br />

die dazugehörigen Namen stehen <strong>de</strong>nnoch<br />

für Kontinuität.<br />

Uniwheels-Mehrheitsgesellschafter<br />

Ralf Schmid hatte schon in <strong>de</strong>r „Zeit vor<br />

ATS“ die Philosophie verfolgt, je<strong>de</strong>r seiner<br />

Marken ein hohes Maß an Eigenständigkeit<br />

zuzugestehen und sie im Markt auch<br />

durchaus gegeneinan<strong>de</strong>r kämpfen zu las-<br />

sen. Daran hat sich im Prinzip nichts geän<strong>de</strong>rt.<br />

Je<strong>de</strong> Marke mache „ihr eigenes Ding“<br />

und verfolge einen eigenen Weg, sagt Frenger.<br />

Einen klassischen Außendienst mit einem<br />

„Bauchla<strong>de</strong>n“ von vier Rä<strong>de</strong>rmarken<br />

gibt es nicht. Der Endverbraucher weiß ohnehin<br />

nicht, dass die vier Marken ATS, Rial,<br />

Alutec und Anzio ein gemeinsames Dach<br />

haben, wahrscheinlich weiß es nicht mal<br />

manch kleinerer Händler. Alle vier Rä<strong>de</strong>rgesellschaften<br />

sind rechtlich selbstständig,<br />

sie agieren im Markt völlig autonom, übrigens<br />

selbst was <strong>de</strong>n Export anbelangt.<br />

Eigenständigkeiten <strong>de</strong>r Marken beinhalten<br />

selbstverständlich Differenzierungen.<br />

Die ergeben sich aus <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Historie <strong>de</strong>r Marken ebenso wie aus <strong>de</strong>n<br />

persönlichen Präferenzen <strong>de</strong>r Markenverantwortlichen,<br />

die „ihre Brand leben“. Diese<br />

Unterschiedlichkeiten resultieren aber<br />

auch daraus, dass die Uniwheels-Gruppe<br />

tunlichst alle Marktsegmente ab<strong>de</strong>cken will.


Bei Anzio ist das Komplettradgeschäft<br />

völlig aufgegeben wor<strong>de</strong>n, statt <strong>de</strong>ssen erfolgte<br />

eine Konzentration auf das „Kerngeschäft<br />

Aluminiumrä<strong>de</strong>r“ im Aftermarkt, ohne<br />

allerdings <strong>de</strong>n Anspruch eines Vollsortimenters<br />

erfüllen zu wollen. Mit Anzio <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

überwiegend Großkun<strong>de</strong>n bedient,<br />

gerne gleich lastzugweise vom Lager Stalowa<br />

Wola aus. Im eher preisgünstigen Bereich<br />

angesie<strong>de</strong>lt, sind die Markenverantwortlichen<br />

auch großzügig, wenn ein Kun<strong>de</strong><br />

partout sein eigenes Label draufgepappt<br />

haben möchte. Was sehr wohl verständlich<br />

wäre, <strong>de</strong>nn die Designpalette ist eher untypisch<br />

für Billigmarken und beinhaltet keineswegs<br />

nur Einfachststylings, son<strong>de</strong>rn<br />

greift durchaus Markttrends auf. Wenn man<br />

so will, ist Anzio mit diesen anspruchsvolleren<br />

Stylings in diesem Segment sogar ein<br />

Trendsetter.<br />

Als <strong>de</strong>signorientierte Trendsettermarke<br />

ist allerdings eher Alutec positioniert. Ne-<br />

ben einem „Standardprogramm“ mit Klassikern<br />

stehen auch immer wie<strong>de</strong>r neue Designs,<br />

wird etwas „ausprobiert“. Alutec ist<br />

auf ein jüngeres Publikum fokussiert. Man<br />

sieht die Marke bei Tuningevents, beim Driften<br />

im Grenzbereich von Motorsport und<br />

Show. Die angesprochene Klientel ist bereit,<br />

Geld für die individuelle Aufwertung <strong>de</strong>s<br />

<strong>Auto</strong>s auszugeben, kann sich oftmals allzu<br />

teure und technisch anspruchsvolle Aluminiumrä<strong>de</strong>r<br />

jedoch (noch) nicht leisten.<br />

Sowohl Alutec als auch Rial können als<br />

„volumenorientiert“ bezeichnet <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, wobei<br />

letztere Marke so etwas wie das „Lastpferd“<br />

im Verbund ist. Nicht zufällig dürfte<br />

Rial mit einem knapp zwei Drittel umfassen<strong>de</strong>n<br />

Anteil am eigenen Absatz die stärkste<br />

Präsenz im Winterrä<strong>de</strong>rgeschäft haben. Das<br />

langjährig aufgebaute Markenimage ist unta<strong>de</strong>lig,<br />

die Marke steht für Qualität und Zuverlässigkeit.<br />

Bei Rial fühlt sich <strong>de</strong>r durchaus<br />

autoaffine, aber bereits seiner „Sturm-<br />

Simone Mayer-Paselk mit ihrer Mannschaft: <strong>de</strong>n verantwortlichen Brand Managern<br />

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8.0x17” ...... 161,– 9.5x19” ...... 239,–<br />

9.0x17” ...... 185,– 9.0x20” ...... 316,–<br />

8.0x18” ...... 185,–<br />

9.0x18” ...... 196,–<br />

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8.5x18” ...... 196,–<br />

8.5x19” ...... 239,–<br />

9.5x19” ...... 250,–<br />

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Schwarz-Sei<strong>de</strong>nmatt<br />

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94<br />

Rä<strong>de</strong>rmarke mit<br />

Tradition<br />

ATS steht für Hightech, auch im Motorsport<br />

und-Drang-Phase“ entwachsene Verbraucher gut<br />

aufgehoben. Wenn er sich <strong>de</strong>r Rennsportgeschichte<br />

Rials erinnert, um so besser, aber das ist innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Markenstraußes jetzt das Betätigungsfeld<br />

<strong>de</strong>r Premiummarke ATS.<br />

Für die hatte es in <strong>de</strong>r Zeit vor Uniwheels an<br />

Kontinuität gemangelt, muss im Nachhinein kritisiert<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>. Mal stand ATS für Premium, dann für<br />

Mainstream. ATS <strong>soll</strong>te bei<strong>de</strong>s leisten: eine exklusive<br />

Marke sein und Volumina generieren. Das geht<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

nicht. Unter <strong>de</strong>m Dach von Uniwheels wur<strong>de</strong> ATS<br />

<strong>de</strong>r Volumendruck genommen. Die Marke steht für<br />

Hightech, wird als Innovationsführer herausgehoben,<br />

ist technologieorientiert. Und wird nicht nur im<br />

Spitzenmotorsport eingesetzt, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r wird<br />

auch in Bezug auf Marketing und Werbung kräftig<br />

genutzt. Zwar haben auch die „Schwestermarken“<br />

ihre Werbebudgets, aber ATS hat darüber hinaus<br />

<strong>de</strong>n ersten Zugriff auf die anspruchsvollsten Technologien<br />

nicht nur aus <strong>de</strong>m Motorsport, son<strong>de</strong>rn<br />

auch auf herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Projekte aus <strong>de</strong>r Erstausrüstung.<br />

Die Fertigungslinie für Motorsporträ<strong>de</strong>r<br />

ist ebenso im sauerländischen Werk Werdohl<br />

angesie<strong>de</strong>lt wie die Flow-forming-Möglichkeiten<br />

von Uniwheels.<br />

Schwerpunktmäßig <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> ATS-Rä<strong>de</strong>r in<br />

Deutschland gefertigt, ma<strong>de</strong> in Europe wird man ab<br />

En<strong>de</strong> 2011 wohl auch sehr weitgehend für die an<strong>de</strong>ren<br />

hauseigenen Marken sagen können, wenn<br />

Produktionsvereinbarungen in Indonesien sukzessive<br />

auslaufen. Seit <strong>de</strong>n alten ATS-, besser Stahlschmidt-&-Maiworm-Zeiten<br />

bestehen beste Kontakte<br />

zum indonesischen Alurä<strong>de</strong>rhersteller PT Excel<br />

Metal Industry, <strong>de</strong>r in seinem Heimatmarkt<br />

selbst die Erstausrüstung bedient und <strong>de</strong>m die<br />

Deutschen in früheren Jahren in technologischer<br />

Hinsicht auch schon mal unter die Arme gegriffen<br />

hatten. Durchaus im Eigeninteresse, wur<strong>de</strong> doch<br />

dadurch gewährleistet, dass relativ preisgünstig<br />

eingekaufte Fernostware die hohen hauseigenen


Mit Alutec auch einmal etwas wagen<br />

Qualitätsansprüche erfüllte. Dennoch: Vom Gesamtvolumen <strong>de</strong>r<br />

Uniwheels-Ersatzmarkträ<strong>de</strong>r kommen weniger als zehn Prozent<br />

aus Fernost, klärt Simone Maier-Paselk auf. Schließlich haben die<br />

einzelnen Marken auch die Funktion, die drei europäischen Werke<br />

(zwei in Stalowa Wola/Polen, eines in Werdohl/Deutschland)<br />

möglichst optimal auszulasten. Mit <strong>de</strong>n Akquisitionen von Fertigungsequipment<br />

aus an<strong>de</strong>ren Alurä<strong>de</strong>rfabriken in Polen (von Toora<br />

und RH Alurad) und Norwegen (von Fundo) rüstet die nach Zahlen<br />

dieser Zeitschrift Nummer drei unter <strong>de</strong>n europäischen Rä<strong>de</strong>rherstellern<br />

gar noch weiter auf. Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n wesentlichen<br />

Wettbewerbern (davor Ronal und Borbet, dahinter Hayes Lemmerz)<br />

kommen <strong>de</strong>rartige Kapazitätsausweitungen allerdings längst nicht<br />

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in vergleichbarem Ausmaße <strong>de</strong>r Erstausrüstung zugute,<br />

son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>m Ersatzgeschäft mit <strong>de</strong>n von Simone<br />

Maier-Paselk vertretenen Marken. Wie hoch <strong>de</strong>r<br />

Anteil an <strong>de</strong>n aktuell ca. acht Millionen Einheiten Jahreskapazität<br />

(weiterer Ausbau ist beschlossene Sache)<br />

ist, gilt als Firmengeheimnis, im Gegensatz zu <strong>de</strong>n genannten<br />

Wettbewerbern aber im zweistelligen Prozentbereich.<br />

Festgelegt wur<strong>de</strong> dieser Rahmen in <strong>de</strong>r<br />

Uniwheels-Firmenzentrale im schweizerischen Hünenberg.<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />

Preisgünstige Marken können<br />

durchaus anspruchsvolles Design<br />

bieten


96<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

Bekannt unter <strong>de</strong>m Namen „Repetaler“<br />

Zubehörteile für Leichtmetallrä<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Sauerland<br />

„Repetaler“ – <strong>de</strong>n Namen haben fast alle<br />

Anbieter von Leichtmetallrä<strong>de</strong>rn hierzulan<strong>de</strong><br />

schon gehört und viele davon sind<br />

eifrige Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r gleichnamigen Firma.<br />

Namensgeber <strong>de</strong>s idyllischen Repetals<br />

ist das Flüsschen Repe, das fließt bei Attendorn<br />

und ist auch für die Firmierung<br />

von „Repetaler Kunststoff Color GmbH“<br />

(RKC) und „Repetaler Metall Color GmbH“<br />

(RMC) verantwortlich. Die bei<strong>de</strong>n Schwesterunternehmen<br />

haben ihren Sitz in einem<br />

Gewerbegebiet von Attendorn, in direkter<br />

Nachbarschaft eines Leichtmetallrä<strong>de</strong>ranbieters<br />

(ICW – International Complete<br />

Wheels) und keine fünf Fahrminuten<br />

von einem zweiten entfernt (RH Alurad).<br />

Die Kun<strong>de</strong>nliste freilich ist um einiges länger<br />

und liegt bei „50 plus“, wie <strong>de</strong>r geschäftsführen<strong>de</strong><br />

Alleingesellschafter Diplom-Kaufmann<br />

Marcus Henz (31) auflistet.<br />

Die Wettbewerbslandschaft unter <strong>de</strong>n<br />

Anbietern von Nabenkappen und Zentrierringen<br />

aus <strong>de</strong>utschen Lan<strong>de</strong>n ist<br />

übersichtlich, über manch einen be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n ist Henz froh, mit einigen<br />

käme er gern noch ins Geschäft bzw. wür<strong>de</strong><br />

er seine Anteile gerne ausbauen. Auch<br />

gerne im Ausland, <strong>de</strong>r aktuelle Exportanteil<br />

wird von ihm auf 30 Prozent taxiert.<br />

Begrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> Repetaler in <strong>de</strong>n<br />

90er Jahren von Robert Koch, <strong>de</strong>r<br />

immer mal wie<strong>de</strong>r gerne bei seiner<br />

alten Firma vorbeischaut und<br />

sich freut, wie prächtig sie sich weiterentwickelt,<br />

seit Henz zum 1. Januar 2009 bei<strong>de</strong><br />

Firmen übernommen hatte. Wobei Henz<br />

bereits zuvor etwa drei Jahre im Unternehmen<br />

war, er die Abläufe und das Potenzial<br />

<strong>de</strong>r Firma kannte und Koch sicher sein<br />

konnte, dass diese Form <strong>de</strong>r Nachfolgeregelung<br />

Nachhaltigkeit versprach. Denn<br />

Henz hatte sich gegen eine sich abzeichnen<strong>de</strong><br />

Laufbahn im Bankenwesen ent-<br />

Christian Benz (Qualitätsmanagement), Marcus Henz (Geschäftsführer), Pascal Dröge (Technischer<br />

Leiter) und Robert Koch (Firmengrün<strong>de</strong>r)<br />

schie<strong>de</strong>n und für das Unternehmertum.<br />

Und das Produkt gefiel ihm, er hat eine Affinität<br />

zum schönen <strong>Auto</strong> und zu <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Accessoires, um es aufzuwerten.<br />

Robert Koch weiß noch um „die alten<br />

Zeiten“, als Marktgrößen <strong>de</strong>s Rä<strong>de</strong>rgeschäftes<br />

bei ihm ein und aus gingen, um<br />

Nabenkappen <strong>de</strong>r im Trend liegen<strong>de</strong>n<br />

Leichtmetallrä<strong>de</strong>r zu beschichten, zumeist<br />

mit <strong>de</strong>m Namenszug <strong>de</strong>s Anbieters. Allesamt<br />

Marktteilnehmer <strong>de</strong>s Ersatzgeschäftes,<br />

auch Henz ist sehr weitgehend auf dieses<br />

Segment fixiert und hat erstausrüstungsähnliche<br />

Aufträge bislang nur für einige<br />

wenige <strong>Auto</strong>mobilimporteure bearbeitet.<br />

Die Anfänge <strong>de</strong>s Unternehmens liegen<br />

im Kunststoffbereich, bei <strong>de</strong>r RKC also, die<br />

noch heute für mehr als 50 Prozent <strong>de</strong>s<br />

Umsatzes steht. Der „Metallbereich“ wächst<br />

zwar, dürfte aber wegen <strong>de</strong>s starken Bedarfes<br />

bei Winterrä<strong>de</strong>rn, bei <strong>de</strong>nen die Kunststoffkappe<br />

klar bevorzugt wird, und wegen<br />

<strong>de</strong>s auch <strong>de</strong>r RKC zuzurechnen<strong>de</strong>n Geschäftes<br />

mit Zentrierringen noch auf absehbare<br />

Zeit im Hintertreffen bleiben.<br />

Die von <strong>de</strong>r RMC angebotene Kappe<br />

mit Metall (E<strong>de</strong>lstahl o<strong>de</strong>r Aluminium) hat<br />

eine ansprechen<strong>de</strong>re Anmutung, ist dafür<br />

aber teurer. Kappen aus Vollaluminium sind<br />

zwar die Premiumprodukte, haben aber erst<br />

einen eher kleinen Anteil am Repetaler-<br />

Umsatz.<br />

„Die Nabenkappe ist die Krone je<strong>de</strong>r<br />

Felge“ heißt es in einem Unternehmensprospekt<br />

selbstbewusst.<br />

Von <strong>de</strong>r polyurethanversiegelten und<br />

daher witterungsbeständigen langlebigen<br />

Kunststoffkappe gibt es drei Varianten: erstens<br />

mit Polyurethan versiegelte, bedruck-


Extreme Sauberkeit ist für unta<strong>de</strong>lige Embleme eine Voraussetzung<br />

te Folie, die auf einen Kunststoffträger geklebt wird; zweitens bedruckte<br />

Hartkunststofflinsen, die auf einen Kunststoffträger geklebt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>; und drittens bedruckte Komplettkunststoffkappen.<br />

Als Drucktechnik hat sich das Siebdruckverfahren bewährt,<br />

durchgeführt wird es im Unternehmen in einem partikelfreien Sauberraum.<br />

Die Metallkappen <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> geformt bzw. gewölbt, geprägt,<br />

eine 100-Tonnen-Vier-Säulen-Hydraulikpresse steht dafür parat;<br />

per Kunststoffträger <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> sie an <strong>de</strong>r Felge befestigt.<br />

Neben <strong>de</strong>n Nabenkappen sind glasfaserverstärkte Kunststoffzentrierringe,<br />

die je<strong>de</strong> Felge passgenau machen, ein zweiter Produktbereich;<br />

genau genommen wird davon nach Einzelteilen gerechnet<br />

sogar mehr als doppelt so viel abgesetzt wie von <strong>de</strong>n Nabenkappen.<br />

Repetaler hat mehr als 400 Zentrierringvarianten unterteilt<br />

nach Farben und Größen im Angebot. Nischenprodukte sind<br />

ferner durch Verchromung, Vernickelung o<strong>de</strong>r Vergoldung oberflächenvere<strong>de</strong>lte<br />

Kunststoffzierschrauben in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Farben sowie Felgenhalter, die auf Messen wie in <strong>de</strong>r Garage zum<br />

Einsatz kommen können und auf Rä<strong>de</strong>rgrößen bis 22 Zoll ausgelegt<br />

sind.<br />

RKC und RMC beschäftigen <strong>de</strong>rzeit sechs Vollzeitkräfte und<br />

etwa ein Dutzend in Teilzeit, für die sich teilweise auch Heimarbeit<br />

anbietet, <strong>de</strong>nn für das Bekleben von Kappen in relativ kleinen Losgrößen<br />

rechnet sich eine maschinelle Lösung nicht. Von <strong>de</strong>n Festangestellten<br />

kümmert sich einer fast ausschließlich um das Qualitätsmanagement<br />

(Zertifikat gemäß ISO 9001:2008 liegt vor) und<br />

sogar <strong>de</strong>r aggressive Salzsprühtest sowie <strong>de</strong>r CASS-Test <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

innerhalb <strong>de</strong>r eigenen vier Wän<strong>de</strong> durchgeführt. Als Nächstes lässt<br />

Marcus Henz die <strong>de</strong>rzeit noch an eine Fremdfirma ausgelagerte<br />

Lackierung in <strong>de</strong>r eigenen Produktionsstätte implantieren.<br />

Henz ist mit seiner Entscheidung fürs freie Unternehmertum<br />

im Nachhinein sehr zufrie<strong>de</strong>n. Er weiß, worauf es beim Produkt ankommt:<br />

Es muss zuverlässig halten, gut aussehen, <strong>de</strong>r Preis muss<br />

stimmen. Und RKC und RMC müssen schnell produzieren und liefern<br />

können. Das ist gewährleistet: Denn an<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>n Leichtmetallrä<strong>de</strong>ranbietern,<br />

die zwei Saisonhöhepunkte haben, ist bei<br />

ihm das Geschäft entzerrt und verteilt sich aufs ganze Jahr.<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />

Mo<strong>de</strong>rnes Equipment: Solche Maschinen kann man nicht „von <strong>de</strong>r Stange“ kaufen Enorme Vielfalt an Zentrierringen<br />

97


Kurzgefasst.<br />

Carlsson-Leichtmetallrad<br />

1/10 in 20 Zoll auf <strong>de</strong>m neuen<br />

CLS<br />

Die elegante<br />

Formensprache<br />

ist das<br />

Markenzeichen<br />

<strong>de</strong>r neuenMo<strong>de</strong>llgeneration<br />

<strong>de</strong>s<br />

Merce<strong>de</strong>s-<br />

Benz CLS<br />

(Typ C 218).<br />

Für die <strong>Auto</strong>mobilmanufakturCarlsson<br />

bietet<br />

dies die Basis,<br />

um das neue<br />

Mo<strong>de</strong>ll mit<br />

Auf <strong>de</strong>m Foto mit Vre<strong>de</strong>stein-Bereifung<br />

noch mehr<br />

Eleganz und Sportlichkeit zu perfektionieren.<br />

Die sportlich elegante Linienführung<br />

<strong>de</strong>s im Windkanal entwickelten neuen<br />

Aerodynamikpakets unterstützen auch<br />

die Leichtmetallrä<strong>de</strong>r im Carlsson-Design<br />

1/10 bis 20 Zoll. Mit <strong>de</strong>r Kombination aus<br />

fünf einfachen und fünf Doppelspeichen<br />

geht die <strong>Auto</strong>mobilmanufaktur aus <strong>de</strong>m<br />

saarländischen Merzig neue Wege in Design.<br />

Die fünf oben liegen<strong>de</strong>n Speichen<br />

sind so gestaltet, dass sie bündig in <strong>de</strong>n<br />

Felgenrand auslaufen, während die fünf<br />

Doppelspeichen tiefer aus <strong>de</strong>r Radaufnahme<br />

starten und außen auf <strong>de</strong>m oberen<br />

Felgenrand aufliegen. Der Verzicht auf<br />

ein Tiefbett und die bis über <strong>de</strong>n Rand gezogenen<br />

Speichen verleihen <strong>de</strong>m 1/10<br />

einen beson<strong>de</strong>rs sportlichen Charakter.<br />

Das Schmie<strong>de</strong>rad kommt dank <strong>de</strong>s Herstellungsverfahrens<br />

auf einen Gewichtsvorteil<br />

von 40 Prozent gegenüber gewöhnlichen<br />

Serienrä<strong>de</strong>rn bei einer höheren<br />

Festigkeit und <strong>de</strong>utlich verbesserten<br />

Rundlaufeigenschaften. dv<br />

98<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

FBA 24 Turbo<br />

Rä<strong>de</strong>rbearbeitung von Rösler Oberflächentechnik mit<br />

Turboeffekt<br />

Ob Erstausrüster o<strong>de</strong>r Tuningbetriebe –<br />

die Ansprüche an Oberflächenbeschaffenheit<br />

und Glanzgrad von Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />

sind enorm gestiegen. Die neue Bearbeitungsanlage<br />

FBA 24 Turbo verleiht<br />

Neu- und Gebrauchträ<strong>de</strong>rn sowie vielen<br />

an<strong>de</strong>ren polierfähigen Pkw- und Motorradteilen<br />

in kürzester Zeit eine<br />

Spiegelglanzoberfläche.<br />

Bei Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />

steht Spiegelglanz<br />

hoch im Kurs. Um diesen<br />

gefragten Look<br />

selbst bei komplizierten<br />

Geometrien<br />

schnell und effizient<br />

zu erzielen,<br />

hat die Rösler Oberflächentechnik<br />

GmbH<br />

(Untermerzbach) die<br />

Bearbeitungsanlage<br />

FBA 24 Turbo entwickelt.<br />

Sie ermöglicht laut Anbieter<br />

eine gegenüber Maschinen<br />

mit seitlicher Zweimotorentechnik<br />

eine Leistungssteige-<br />

rung von bis zu 120 Prozent<br />

– die Laufzeiten<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> damit schlichtweg<br />

mehr als halbiert.<br />

Aber nicht nur diese<br />

Bauteile können bearbeitet <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, son<strong>de</strong>rn<br />

auch sonstige Komponenten aus<br />

Stahl, E<strong>de</strong>lstahl und Aluminium, die sich bei<br />

Bei <strong>de</strong>r für die Bearbeitung von Rä<strong>de</strong>rn bzw.<br />

Felgen entwickelten, kompakten FBA 24 lassen<br />

sich durch die Abstimmung von Anlage,<br />

Schleif- und Polierkörpern sowie Compound<br />

spiegelglänzen<strong>de</strong> Oberflächen erzielen<br />

<strong>de</strong>tailverliebten <strong>Auto</strong>mobilisten unter <strong>de</strong>r<br />

Haube o<strong>de</strong>r an an<strong>de</strong>rer Stelle <strong>de</strong>s Fahrzeugs<br />

befin<strong>de</strong>n, lassen sich darin problemlos<br />

auf spiegeln<strong>de</strong>n Hochglanz bringen. Mit<br />

komfortabler Steuerungstechnik ausgestattet,<br />

kann die Anlage auch personenunabhängig<br />

mehrstündige Bearbeitungsprozesse<br />

zum Beispiel in <strong>de</strong>r Nacht<br />

selbstständig abarbeiten.<br />

Felgenaufbereitung<br />

leicht<br />

gemacht<br />

Abgestimmt auf<br />

<strong>de</strong>n Ausgangszustand<br />

<strong>de</strong>s Bauteiles<br />

erledigt die FBA<br />

24 Turbo bei <strong>de</strong>r Felgenaufbereitung<br />

das<br />

Vor- und Feinschleifen<br />

sowie Glanzpolieren (Hochglanzverdichten).<br />

Der als<br />

extrem robust und langlebig<br />

beschriebene Vibrationsmotor<br />

ermöglicht zusammen<br />

mit <strong>de</strong>r stufenlosen Geschwindigkeitsregelung<br />

die Anpassung an je<strong>de</strong><br />

Bearbeitungsaufgabe<br />

und je<strong>de</strong>s Felgen<strong>de</strong>sign.<br />

Neben <strong>de</strong>r leistungsfähigen Maschinentechnik<br />

in diesem Marktsegment bietet<br />

Rösler auch Schleif- und Poliermedien aus


Patentierte Rösler-Tauchschleifanlage für die Serienfertigung von<br />

hochglanzpolierten Rä<strong>de</strong>rn<br />

eigener Herstellung an. Bei ihrer Entwicklung<br />

sind neben <strong>de</strong>r Leistungskomponente auch alle<br />

umweltrelevanten Aspekte berücksichtigt. Die<br />

kosten- und ressourcensparen<strong>de</strong> Kreislaufführung<br />

<strong>de</strong>r Prozesswässer kann so schnell umgesetzt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Highend-Finish für die<br />

Serienfertigung<br />

Bei <strong>de</strong>r Serienfertigung von hochglanzpolierten<br />

Rä<strong>de</strong>rn wird die FBA 24 Turbo ausschließlich<br />

für die Feinbearbeitung und<br />

Endpolitur eingesetzt. Das Vorschleifen<br />

von ca. 30 bis 50 Minuten wird von <strong>de</strong>r<br />

patentierten Rösler-Tauchschleifanlage<br />

übernommen.<br />

Im Technikum in Untermerzbach bietet<br />

Rösler die Möglichkeit, Versuche mit<br />

<strong>de</strong>r FBA 24 durchzuführen. Lösungen für<br />

die Bearbeitung von Rä<strong>de</strong>rn, die größer<br />

als 24 Zoll sind, stehen bei Rösler ebenfalls<br />

zur Verfügung.<br />

*<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH ist nach eigener<br />

Einschätzung als Komplettanbieter internationaler<br />

Marktführer bei <strong>de</strong>r Herstellung<br />

von Gleitschliff- und Strahlanlagen, Lackierund<br />

Konservierungssystemen sowie Verfahrensmitteln<br />

und Technologie für die rationelle<br />

Oberflächenbearbeitung (Entgraten, Entzun<strong>de</strong>rn,<br />

Entsan<strong>de</strong>n, Polieren, Schleifen ...)<br />

von Metallen und an<strong>de</strong>ren Werkstoffen. Zur<br />

Rösler-Gruppe gehören neben <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Werken in Untermerzbach/Memmelsdorf<br />

und Bad Staffelstein/Hausen Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />

in Großbritannien, Frankreich, Italien,<br />

<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n, Belgien, Österreich,<br />

Schweiz, Spanien, Rumänien, Russland, Brasilien,<br />

Südafrika, Indien, China und <strong>de</strong>n USA.<br />

dv<br />

Die Felgenbearbeitungsanlage FBA 24 verleiht Neurä<strong>de</strong>rn, Gebrauchtfelgen<br />

sowie vielen an<strong>de</strong>ren polierfähigen Pkw-, Oldtimer- und Motorradteilen<br />

in kürzester Zeit eine Spiegelglanzoberfläche<br />

99


100<br />

Vor ziemlich genau zwei<br />

Jahrzehnten hatte die<br />

NEUE REIFENZEITUNG<br />

einen Newcomer im damals<br />

so prosperieren<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utschen Ersatzmarkt<br />

für Aluminiumrä<strong>de</strong>r vorstellen<br />

können: Voller Enthusiasmus präsentierte<br />

ein gewisser Wolfgang Späth – bis dato zwar in <strong>de</strong>r<br />

Branche erfahren, aber im Dienste an<strong>de</strong>rer stehend<br />

– seine „Artec <strong>Auto</strong>teilehan<strong>de</strong>lsgesellschaft“. Die<br />

war manchen Unkenrufen zum Trotz in <strong>de</strong>n Folgejahren<br />

höchst erfolgreich, und Späth gelang es, in<br />

die damalige Phalanx etablierter Rä<strong>de</strong>rmarken einzubrechen.<br />

Von diesen etablierten Rä<strong>de</strong>rmarken jener Zeit ist<br />

manche hinweggespült wor<strong>de</strong>n und auch Artec <strong>soll</strong>te<br />

es später nicht besser ergehen: Sukzessive eingeglie<strong>de</strong>rt<br />

in die RH-Gruppe und schließlich ganz geschluckt,<br />

wur<strong>de</strong> auch<br />

diese Marke ein Fall<br />

für die Insolvenzgerichte<br />

– und ist wie die<br />

als Premiummarke positionierte<br />

RH Alurad<br />

inzwischen „auferstan<strong>de</strong>n<br />

aus Ruinen“,<br />

um ein wenig Pathos<br />

zu bemühen.<br />

Dabei: Als RH Alurad<br />

im Herbst 2008 Insolvenz anmel<strong>de</strong>n musste,<br />

kippte zwar auch Artec, stand geschäftlich vergleichsweise<br />

aber eigentlich ganz passabel da.<br />

Und hat auch jetzt, wo die Marke gut ein Jahr<br />

nach RH Alurad <strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>reinstieg in <strong>de</strong>n<br />

Markt sucht, gegenüber RH <strong>de</strong>n Vorteil, keine<br />

Altlasten mit sich herumschleppen zu müssen<br />

– was Späth (56) erfreut. Freilich ist er in <strong>de</strong>r<br />

neuen Artec, <strong>de</strong>ren Geschäfte er wie bei RH<br />

Alurad gemeinsam mit Robert Böhmer (29)<br />

führt, heute Min<strong>de</strong>rheitsgesellschafter.<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

Die Rückkehr <strong>de</strong>r Marke<br />

Die Voraussetzungen für <strong>de</strong>n Neustart<br />

erscheinen günstig<br />

Die Majorität <strong>de</strong>r Anteile liegt bei <strong>de</strong>r Unternehmensgruppe<br />

Böhmer, die am gleichen Standort Attendorn<br />

beheimatet ist wie RH und die Artec <strong>Auto</strong>motive<br />

GmbH. Die letzteren bei<strong>de</strong>n firmieren sogar<br />

unter <strong>de</strong>r gleichen Adresse. RH und Artec sind rechtlich<br />

unabhängige Unternehmen, nutzen aber die gleichen<br />

Verwaltungsressourcen, haben auch ein gemeinsames<br />

Zentrallager sowie Zugriff auf eine dort<br />

installierte mo<strong>de</strong>rne Komplettradmontage, so die<br />

<strong>de</strong>nn benötigt wird. Nach außen hin, im Vertrieb und<br />

beim Marketing, <strong>soll</strong>en bei<strong>de</strong> Marken allerdings so<br />

klar wie irgendmöglich getrennt voneinan<strong>de</strong>r agieren<br />

und auch im Produktsortiment frei von Überschneidungen<br />

sein.<br />

Preislich <strong>soll</strong> RH Alurad eher im gehobenen Bereich<br />

angesie<strong>de</strong>lt sein, Artec als Volumenmarke sicherlich<br />

darunter positioniert. Damals, bei Gründung<br />

Artecs im Jahre 1991, sprach Wolfgang Späth von einem<br />

marktkonformen Programm ohne extreme technische<br />

o<strong>de</strong>r stilistische Experimente, wollte „vernünftige<br />

technische Freigaben“ und vor allem für Großund<br />

Einzelhändler sowie Verbraucher unproblematische<br />

Rä<strong>de</strong>r. Dieses Rezept <strong>soll</strong> auch mit <strong>de</strong>r neuen<br />

Artec wie<strong>de</strong>r funktionieren.<br />

Die Anfangserfolge Artecs vom Beginn <strong>de</strong>r 90er<br />

Jahre kann sich Wolfgang Späth noch allein ans Revers<br />

heften, beim Höhenflug stand ihm als Vertriebsund<br />

Marketingverantwortlicher dann allerdings mit<br />

Jens Klaus<strong>de</strong>inken jemand zur Seite, <strong>de</strong>r nicht nur<br />

vom Produkt begeistert ist, son<strong>de</strong>rn auch Kun<strong>de</strong>n begeistern<br />

kann. Vertriebsund<br />

Marketingleiter <strong>de</strong>r<br />

neuen Artec <strong>Auto</strong>-<br />

Typ AR2 gibt es in<br />

<strong>de</strong>n Größen von 8x17<br />

und 7,5x18 Zoll mit<br />

fast allen Lochkreisen<br />

in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>farbe<br />

schwarz poliert


Artec<br />

motive GmbH ist: Jens<br />

Klaus<strong>de</strong>inken (62), allseits<br />

bekannt in <strong>de</strong>r Branche<br />

und von seinen<br />

Freun<strong>de</strong>n KD gerufen.<br />

Während RH Alurad<br />

mit einem Außendienst<br />

<strong>de</strong>n Markt bearbeitet, suchen<br />

Späth und Klaus<strong>de</strong>inken<br />

<strong>de</strong>n Artec-Markterfolg<br />

mit einem stützpunkthändlerähnlichen<br />

System. Während sich<br />

Wolfgang Späth um die<br />

Rä<strong>de</strong>rbeschaffung kümmert<br />

und dabei auch gelegentlich<br />

<strong>de</strong>n Volumenvorteil<br />

mit zwei Marken<br />

bei Rä<strong>de</strong>rproduzenten<br />

aus Europa und Fernost<br />

zu nutzen weiß, reist Klaus<strong>de</strong>inken landauf, landab<br />

von potenziellem Händler zu Händler – und<br />

kann nach solch kurzer Zeit bereits eine beachtliche<br />

Adressliste namhafter Grossisten und Han<strong>de</strong>lsketten<br />

präsentieren. KD ist – wie man ihn<br />

kennt – euphorisch: „Die Marke Artec hat trotz <strong>de</strong>r<br />

Pause in <strong>de</strong>n letzten Jahren einen großartigen<br />

Jens Klaus<strong>de</strong>inken ist zu seiner „alten Liebe“ Artec<br />

zurückgekehrt<br />

Das eher zeitlose Design AR3 ist in<br />

7x16, 8x17 und 8x18 Zoll mit fast<br />

allen Lochkreisen und <strong>de</strong>n Farben<br />

Silber und Gun<br />

Metall Grey glänzend erhältlich<br />

Klang bei <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

und ist überhaupt nicht<br />

beschädigt.“ Die Akzeptanz<br />

im Markt erscheint<br />

aus <strong>de</strong>m Stand heraus<br />

wie<strong>de</strong>r da zu sein. Späth<br />

allerdings mahnt zu<br />

Realismus: „Wir haben<br />

klare Vorstellungen,<br />

auch hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

machbaren Volumina.<br />

Einen fliegen<strong>de</strong>n Start<br />

kann es angesichts <strong>de</strong>r<br />

aktuell äußerst knappen<br />

Produktionskapazitäten<br />

bei renommierten Rä<strong>de</strong>rherstellern<br />

fürs Frühjahrsgeschäft<br />

2011 noch<br />

nicht geben. Vom Wintergeschäft<br />

in diesem<br />

Jahr <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> wir uns aber mehr als nur eine Scheibe<br />

abschnei<strong>de</strong>n können.“<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />

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Excentric<br />

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Bereits im Februar präsentierte<br />

CMS C14 in einer sportlichen<br />

Farboptik: „Racing-Silber“ . Die<br />

fünf Doppelspeichen <strong>de</strong>s RS<br />

und die technischen Details im<br />

Radzentrum ver<strong>de</strong>utlichen damit ihre Aussage.<br />

„Wir wollten <strong>de</strong>r markanten Ausarbeitung<br />

<strong>de</strong>s C14 ein zweites Gesicht geben,<br />

das noch konsequenter Präzision und Qualität<br />

wi<strong>de</strong>rspiegelt. Die dreidimensionale Erscheinung<br />

<strong>de</strong>s Rads wirkt in dieser einfarbigen<br />

Ausführung subtiler und gleichzeitig<br />

kraftvoller“, so ein Sprecher <strong>de</strong>s CMS-Designteams.<br />

102<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

Mit CMS Wheels ins Frühjahr 2011<br />

Mit jährlich mehr als vier Millionen ausgelieferten Leichtmetallrä<strong>de</strong>rn gehört CMS<br />

Wheels (Türkei) seit Jahren zu <strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Radherstellern Europas. Als Erstausrüster<br />

für Kfz-Marken wie Alfa Romeo, Audi, BMW, Bentley, Honda, Porsche,<br />

Renault, Seat, Toyota o<strong>de</strong>r VW konnte sich CMS ebenso etablieren wie durch<br />

spezielle Rä<strong>de</strong>r<strong>de</strong>signs für Porsche-Mo<strong>de</strong>lle und SUVs o<strong>de</strong>r durch „Opti-Tuning“<br />

und Spurverbreiterungstechnologie. Die in St. Leon-Rot ansässige Vertriebsgesellschaft<br />

stellt jetzt die Innovationen fürs Frühjahr 2011 vor.<br />

Neue Oberfläche „Racing-Silber“<br />

für C14 …<br />

Bei<strong>de</strong> Farbvarianten – das bekannte<br />

„Diamant-Titan-Matt“ sowie<br />

das neue „RS“ – <strong>soll</strong>en Beständigkeit<br />

und Souveränität ausstrahlen.<br />

Die zwei C14-Mo<strong>de</strong>lle wen<strong>de</strong>n sich<br />

an die gehobene Mittel- und Oberklasse<br />

z.B. von Audi, BMW o<strong>de</strong>r Merce<strong>de</strong>s-Benz.<br />

Allgemeine Betriebserlaubnis<br />

und TÜV-Gutachten liegen für alle verfügbaren<br />

Größen 7x16, 7,5x17, 8x18 und 8,5x19<br />

Zoll vor.<br />

„Racing Silber“ auch für C16<br />

Dieser Tage erscheint mit <strong>de</strong>m C16 in „Racing-Silber“<br />

eine zweite Designausführung<br />

eines Rads, <strong>de</strong>ssen Performance und Preisleistung<br />

alle lei<strong>de</strong>nschaftlichen Fahrer<br />

von Kompaktwagen bis zu kompakten<br />

Sportwagen begeistern<br />

<strong>soll</strong>. „Mit <strong>de</strong>r Einführung<br />

<strong>de</strong>s C16 vor zwei<br />

Jahren haben wir erfolgreich<br />

auf die<br />

Ansprüche dieser<br />

Zielgruppe reagiert:<br />

sportlicher<br />

Look und Topqualität<br />

zum Einstiegspreis<br />

von<br />

unter 100 Euro.<br />

Das neue Design<br />

in „Racing-<br />

Silber“ erweitert<br />

die Vielfalt <strong>de</strong>s<br />

C16“, so ein CMS-<br />

Entwickler. Bereits<br />

die bekannte Bicolor-<br />

Ausführung in „Diamant-<br />

… und C16<br />

Schwarz-Matt“ signalisiere kompromisslose<br />

Sportlichkeit. In „RS“ erfährt die schnörkellose<br />

Linienführung <strong>de</strong>s 15-Speichen-<br />

Rads eine zusätzliche Dimension. Der matte<br />

Schimmer steht für hochwertiges Aluminium.<br />

Die Speichen sind optisch auf zwei<br />

Ebenen angeordnet: ein Detail, das für vollen<strong>de</strong>te<br />

Designqualität spricht. „Uns war<br />

wichtig, ein perfekt verarbeitetes und äußerst<br />

beständiges Rad zu fertigen, das<br />

Emotionen weckt. Die Farbe ,Racing-Silber’<br />

haben wir zusammen mit namhaften Erstausrüsterkun<strong>de</strong>n<br />

entwickelt. Sie ist ein<br />

Statement für die großen Ambitionen <strong>de</strong>r<br />

Kompaktklasse.“<br />

Honda Civic, <strong>de</strong>r VW Scirocco, <strong>de</strong>r Ford<br />

Focus und weitere Kompakte erleben mit<br />

bei<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>s C16 eine optische<br />

und fahrqualitative Aufwertung durch Dynamik<br />

im Design. Allgemeine Betriebserlaubnis<br />

und TÜV-Gutachten liegen für alle verfügbaren<br />

Größen vor. C16 ist als Vier- und<br />

Fünf-Loch-Rad erhältlich in <strong>de</strong>n Größen<br />

6,5x15, 6,5x16 und 7,5x17 Zoll.


Bicolor-Rad C18 jetzt neu<br />

in „Diamant-Racing-Silber“<br />

und „Racing-Orange“<br />

Das Bicolor-Designrad C18 wertet Fahrzeuge<br />

<strong>de</strong>r Golf- und Mittelklasse optisch und<br />

technisch auf. Ab April 2011 kommt es im<br />

neuen „Diamant-Racing-Silber“ in <strong>de</strong>n<br />

Fachhan<strong>de</strong>l nach <strong>de</strong>r bewährten Oberfläche<br />

„Diamant-Schwarz-Matt“. Der neue Bicolor-<br />

Look verleiht <strong>de</strong>r Formensprache <strong>de</strong>s C18<br />

eine elegante Note. Neben sportlich ambitionierten<br />

Tunern <strong>soll</strong> das neue Mo<strong>de</strong>ll vor<br />

allem stilbewusste Veredler begeistern. Der<br />

Wechsel zwischen matt schimmern<strong>de</strong>m Silber<br />

und diamantpolierten Elementen akzentuiert<br />

die sichtbare Dynamik <strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>s<br />

in Laufrichtung und erscheint doch weniger<br />

aggressiv als die bekannte Ausführung in<br />

„Diamant-Schwarz-Matt“. Trotz<strong>de</strong>m wirkt<br />

das C18 nach wie vor <strong>de</strong>utlich größer als es<br />

ist. Sein tief liegen<strong>de</strong>s Felgenbett erinnert<br />

an <strong>de</strong>n Rennsport, je<strong>de</strong>r Blick offenbart<br />

neue Details.<br />

Diamantpolierung, präzise ausgearbeitete<br />

Kanten und Pulverlackbeschichtung<br />

sorgen dafür, dass das Rad auch in Verarbeitung<br />

und Beständigkeit hervorsticht.<br />

Das C18 ist entsprechend<br />

<strong>de</strong>n Nabenbohrungen<br />

und Originalschrauben<br />

<strong>de</strong>r gängigen Kfz-<br />

Hersteller lieferbar in<br />

<strong>de</strong>n Größen 7x16,<br />

7,5x17, 8x18, 8,5x19<br />

und 9,5x19 Zoll.<br />

Ab April 2011<br />

können Tuningfans<br />

das Rad mit einer<br />

Klebefolie in „Racing-Orange“erstmals<br />

selbst vere<strong>de</strong>ln,<br />

Farbe aufs Rad dank Folie<br />

und zwar in 16, 17 und 18 Zoll. Die speziell<br />

zugeschnittenen Designfoliensticker in<br />

Form <strong>de</strong>r diamantpolierten Radflächen lassen<br />

sich einfach fixieren und trotzen <strong>de</strong>m<br />

Alltagseinsatz <strong>de</strong>r Felge für drei bis vier<br />

Jahre, schreibt das Unternehmen. Sie seien<br />

für Waschstraßen geeignet und witterungsbeständig,<br />

trotz<strong>de</strong>m könnten sie vom<br />

Anwen<strong>de</strong>r rückstandsfrei entfernt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Aufgebracht <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> die Sticker aus<br />

cadmiumfreier Weich-PVC-Folie bei min<strong>de</strong>stens<br />

18° C Umgebungstemperatur auf<br />

die fettfreie Felge: entwe<strong>de</strong>r trocken durch<br />

präzise Direktpositionierung o<strong>de</strong>r mittels einem<br />

Gemisch aus einem Liter Wasser und<br />

zwei Tropfen Spülmittel. Dabei wird die gereinigte<br />

Felge zunächst mit <strong>de</strong>m Gemisch<br />

besprüht, anschließend können die einzelnen<br />

Sticker exakt positioniert <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>. Danach<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> grobe Wasserrückstän<strong>de</strong> zwischen<br />

Folie und poliertem Felgensegment<br />

herausgedrückt, das restliche Wasser verdunstet<br />

innerhalb von sechs Stun<strong>de</strong>n. Ein<br />

semipermanenter Acrylkleber fixiert die Sticker<br />

zuverlässig und schützt die Felge.<br />

dv<br />

103<br />

www.borbet.<strong>de</strong>


Kurzgefasst.<br />

Com4Wheels bringt neues<br />

Design „Vapor“ auf <strong>de</strong>n Markt<br />

Mit <strong>de</strong>m Rad „Vapor“, <strong>de</strong>m neuen Produkt<br />

<strong>de</strong>r Marke Com4Wheels, sei <strong>de</strong>n Entwicklern<br />

ein raffiniertes Design gelungen, das<br />

je nach Perspektive als V-Speichen-Rad<br />

o<strong>de</strong>r mit fünf Doppelspeichen erscheint.<br />

Wie es dazu weiter in einer Mitteilung<br />

heißt, ist das Rad in kühlem Highgloss-<br />

Lack in <strong>de</strong>n gängigsten Dimensionen von<br />

17 bis 20 Zoll mit ABE erhältlich und wirke<br />

durch die durchdachte Linienführung<br />

<strong>de</strong>r Speichen gleichermaßen kräftig wie<br />

sportlich-<strong>de</strong>zent. „Eine gelungene, pflegeleichte<br />

Kombination aus edler Lackvariante,<br />

perfekter Designtechnologie und<br />

mo<strong>de</strong>rnster Fertigungsmetho<strong>de</strong>n“, fin<strong>de</strong>t<br />

man folglich bei Com4Wheels. ab<br />

R-Style von Hölzel:<br />

Funktionell und sachlich<br />

Es gibt viele Stilrichtungen, die immer<br />

wie<strong>de</strong>r gerne zitiert <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>: In <strong>de</strong>r Architektur<br />

ist dies zum Beispiel <strong>de</strong>r Bauhausstil,<br />

<strong>de</strong>r geprägt ist durch Funktionalismus<br />

und Sachlichkeit – genauso wie die Felge<br />

R-Style im Kreuzspeichen<strong>de</strong>sign. Entstan<strong>de</strong>n<br />

aus <strong>de</strong>r Prämisse, ein leichtes<br />

und gleichzeitig stabiles Rad für <strong>de</strong>n Motorsporteinsatz<br />

zu bauen, entstand ein<br />

Design, das in seiner Einfachheit begeistern<br />

<strong>soll</strong>te und heute gerne als Klassiker<br />

bezeichnet wird. Ein Grund, warum R-Style<br />

dieses Rad mit mo<strong>de</strong>rnen Materialien<br />

und neuen Fertigungstechniken wie<strong>de</strong>r<br />

auferstehen lässt, erhältlich bei Hölzel <strong>Auto</strong>motive<br />

aus Ratingen. Das Rad „RS1“<br />

gibt’s gold-, silber- und schwarzpoliert in<br />

7x15, 7,5x16, 9x16, 7,5x17, 8x18, 10x18,<br />

8,5x19, 9,5x19 sowie 11x19 Zoll auch in<br />

Porsche-Anwendungen. dv<br />

104<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

SCC-Tochter betreibt Onlineplattform<br />

rund um Felgenschlösser<br />

Die zur SCC-Gruppe (Georgensgmünd)<br />

gehören<strong>de</strong> Wemar <strong>Auto</strong>zubehör<br />

GmbH ist im Bereich Felgenschlösser<br />

eigenen Worten zufolge<br />

„bestens sortiert“. Deswegen<br />

betreibt die Vertriebsgesellschaft<br />

unter <strong>de</strong>r Adresse www.felgenschloesser.<strong>de</strong><br />

eine spezielle<br />

Website rund um Produkte aus<br />

diesem Segment. Die Plattform<br />

unterstützt die Suche nach <strong>de</strong>m<br />

richtigen Schloss entwe<strong>de</strong>r über<br />

<strong>de</strong>n Fahrzeug- o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Gewin<strong>de</strong>typ.<br />

Das Wemar-Lager <strong>soll</strong> nicht<br />

weniger als 50.000 Satz Felgenschlösser<br />

umfassen. „Features<br />

wie Ab<strong>de</strong>ckkappen zum<br />

Schutz vor Ablagerungen o<strong>de</strong>r Felgenschlösser<br />

mit beson<strong>de</strong>rs kleinen<br />

Köpfen stehen für das breit gefächerte<br />

Angebot. Alle Sets stammen aus <strong>de</strong>utscher<br />

o<strong>de</strong>r europäischer Fertigung und<br />

Bei <strong>de</strong>r Wahl zur „Felge <strong>de</strong>s Jahres 2011“<br />

von Lesern <strong>de</strong>r Schweizer <strong>Auto</strong>illustrierten<br />

sind zwei Rä<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Uniwheels-Gruppe<br />

auf <strong>de</strong>m Podium gelan<strong>de</strong>t. Das „Präzision“<br />

genannte ATS-Design konnte sich<br />

dabei gegen alle 204 zur Wahl gestellten<br />

Leichtmetallrä<strong>de</strong>r durchsetzen und sich<br />

somit <strong>de</strong>n ersten Platz bzw. <strong>de</strong>n Titel sichern.<br />

„Das Ergebnis ist eine tolle Bestätigung<br />

für die innovative Arbeit unserer<br />

ganzen Mannschaft. Es erfüllt uns mit<br />

Stolz, einmal mehr <strong>de</strong>n Titel ‚Felge <strong>de</strong>s<br />

Jahres’ für uns gewinnen zu können. Und<br />

zeichnen sich durch beste Qualität aus.<br />

Alle Felgenschlösser sind aus hoch gehärtetem<br />

Stahl gefertigt und verfügen<br />

über beson<strong>de</strong>rs maßgenaue Gewin<strong>de</strong>“,<br />

so das Unternehmen. cm<br />

Doppelerfolg für Uniwheels-<br />

Rä<strong>de</strong>r bei Leserwahl<br />

das auch noch mit einem Rad, das erst<br />

unlängst präsentiert wur<strong>de</strong>“, freut sich<br />

Harald Jacksties, Leiter Marketing und<br />

Motorsport bei Uniwheels. „Mit <strong>de</strong>m dritten<br />

Platz <strong>de</strong>s Rial ‚Murago’ unterstreichen<br />

wir die Innovationskraft von Uniwheels.<br />

Damit zeigt sich, dass wir mit unseren<br />

Produkten nicht nur das qualitativ höchste<br />

Niveau repräsentieren, son<strong>de</strong>rn mit unseren<br />

Designs auch absolut <strong>de</strong>n Zeitgeist<br />

treffen“, meint Simone Maier-Paselk,<br />

Leiterin Aftermarket Uniwheels. cm


Sommerkomplettradprogramm bei Volkswagen<br />

Zubehör ausgebaut<br />

Für die diesjährige Sommersaison hat die<br />

Volkswagen Zubehör GmbH ihr Komplettradprogramm<br />

erweitert. Als Highlight <strong>de</strong>r<br />

2011er Kollektion wird dabei das „Silex“ genannte<br />

17-Zoll-Komplettrad für <strong>de</strong>n neuen<br />

Jetta und sämtliche Golf-Mo<strong>de</strong>lle bezeichnet.<br />

Die Lackierung in Sterling Silber <strong>soll</strong><br />

das Rad, das mit <strong>de</strong>m Dunlop „SP Sport Maxx“ kombiniert<br />

wird, beson<strong>de</strong>rs e<strong>de</strong>l erscheinen lassen. „Die Sommerkompletträ<strong>de</strong>r<br />

2011 von Volkswagen Zubehör sind die optimal<br />

aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmte Kombination von Reifen<br />

und Leichtmetallrä<strong>de</strong>rn. Hier treffen aufwendige Gusstechnik<br />

und hochwertige Verarbeitung auf exzellente Fahreigenschaften,<br />

Umweltfreundlichkeit und hohe Laufleistung“,<br />

sagt das Unternehmen, das auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r<br />

eine „3-plus-1“-Aktion anzubieten hat: Vom 1. März 2011<br />

bis zum 30. September 2011 gewähren Volkswagen-Partner<br />

in <strong>de</strong>ren Rahmen 25 Prozent Rabatt beim Kauf von vier<br />

Kompletträ<strong>de</strong>rn „Sima“, bei <strong>de</strong>m in Sachen Reifen die Wahl<br />

auf Bridgestones „Turanza ER300 Ecopia“ fiel. In <strong>de</strong>r Dimension<br />

6,5Jx16 Zoll bzw. 205/55 R16 91V passe diese<br />

Rad-Reifen-Kombination auf die Volkswagen-Mo<strong>de</strong>lle Passat,<br />

Passat Variant, Passat Blue Motion und Eos bis zu einer<br />

Motorleistung von 110 kW. Das „Amazonit“ genannte<br />

Komplettrad in <strong>de</strong>r Größe 8Jx19 Zoll ist <strong>de</strong>mgegenüber für<br />

<strong>de</strong>n Amarok gedacht, und für <strong>de</strong>n Touareg bietet Volkswagen<br />

Zubehör neuerdings ein 21-Zoll-Rad namens „Dolomit“<br />

an, um <strong>de</strong>m SUV darüber zu einem sportlich-souveränen<br />

Look zu verhelfen. Bei all <strong>de</strong>m bietet <strong>de</strong>r Fahrzeughersteller<br />

einen interaktiven Konfigurator für Felgen und<br />

Kompletträ<strong>de</strong>r, sodass <strong>Auto</strong>fahrer ihren Volkswagen unter<br />

www.volkswagen-zubehoer.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r direkt beim Volkswagen-Partner<br />

mit verschie<strong>de</strong>nen Felgen o<strong>de</strong>r Kompletträ<strong>de</strong>rn<br />

zur „virtuellen Anprobe“ schicken können. „Der Kun<strong>de</strong><br />

kann sich nicht nur anschauen, wie das gewünschte<br />

Produkt an seinem Fahrzeug statisch wirkt, son<strong>de</strong>rn er<br />

kann neben <strong>de</strong>r Komplett- und Detailansicht am Fahrzeug<br />

das Komplettrad per Kamerafahrt auf <strong>de</strong>m Bildschirm in<br />

3D-Ansicht einzeln nah heranfahren und es in <strong>de</strong>r gewünschten<br />

Geschwindigkeit drehen“, so <strong>de</strong>r Anbieter. cm<br />

ZWEI ZUBEHÖRRÄDER VON<br />

VW FÜR DEN GOLF<br />

Trendig-sportliche und praktische Produkte bietet Volkswagen<br />

Zubehör für <strong>de</strong>n beliebten Volkswagen Golf an. Damit lässt sich<br />

<strong>de</strong>r kompakte Wolfsburger hochwertig und passgenau aufwerten.<br />

Das 17-Zoll-Sommerkomplettrad „Silex“ ist in Sterlingsilber<br />

lackiert und lässt es beson<strong>de</strong>rs e<strong>de</strong>l erscheinen. Bereift ist das<br />

Komplettrad mit <strong>de</strong>m Ultra-High-Performance-Reifen Dunlop SP<br />

Sport Maxx. Die kantige Linienführung <strong>de</strong>r fünf schlanken Speichentripel<br />

sind die sportlichen Charakteristika <strong>de</strong>r Leichtmetallfelge<br />

Onyx. Eine leichte Innenwölbung zur Felgenmitte und zur<br />

mittleren Speiche betont zusätzlich das prägnante Design <strong>de</strong>r<br />

glanzgedrehten 17-Zoll-Felge in Brillantsilber.<br />

Die Volkswagen Zubehör GmbH entwickelt und vertreibt als<br />

Tochtergesellschaft <strong>de</strong>r Volkswagen AG weltweit Fahrzeugzubehör<br />

für die Pkw- und Nutzfahrzeugmo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>s <strong>Auto</strong>mobilherstellers.<br />

Das breite Produktsortiment umfasst mehr als 8.000 Zubehörartikel<br />

in <strong>de</strong>n Bereichen Sport & Design, Rä<strong>de</strong>r & Reifen, Kommunikation,<br />

Transport, Komfort & Schutz, Service & Pflege sowie<br />

Lifestyle. Das Unternehmen beschäftigt heute mehr als 200 Mitarbeiter<br />

an drei Standorten. Hauptsitz <strong>de</strong>r Volkswagen Zubehör<br />

GmbH ist Dreieich bei Frankfurt am Main. dv<br />

Design Onyx<br />

105


Leichtmetallrä<strong>de</strong>r wie die glanzgedrehten Varianten im trendigen<br />

Bicolor-Design o<strong>de</strong>r die gewichts- und strömungstechnisch<br />

optimierten Serienrä<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r BlueEfficiency-Mo<strong>de</strong>lle sind <strong>de</strong>r<br />

vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die bei <strong>de</strong>n Merce<strong>de</strong>s-<br />

Benz-Serienfahrzeugen bereits 1970 beginnt. Bis dato ist Stahl<br />

<strong>de</strong>r Stoff, aus <strong>de</strong>m die Rä<strong>de</strong>r sind. Alternative Werkstoffe wie z.B.<br />

Aluminium kommen – wenn überhaupt – nur im Rennsport und<br />

bei einzelnen Prototypen wie <strong>de</strong>m C111 zum Einsatz. Der Durchbruch<br />

in <strong>de</strong>r Großserie gelingt En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1960er-Jahre, neue Metalllegierungen<br />

und Fertigungsmetho<strong>de</strong>n halten Einzug in die<br />

Großserienproduktion.<br />

Als zu Beginn <strong>de</strong>r 1970er-Jahre das erste Leichtmetallrad<br />

auf <strong>de</strong>n Markt kommt, ist die Mo<strong>de</strong>llpalette<br />

von Merce<strong>de</strong>s-Benz noch recht übersichtlich.<br />

Der Vorgänger <strong>de</strong>r heutigen E-Klasse<br />

hört auf <strong>de</strong>n Namen „Strich-Acht“ und ist das Volumenmo<strong>de</strong>ll,<br />

die Luxuslimousinen, -coupés und<br />

-cabrios S, SE, SEL, die Roadsterfamilie SL, <strong>de</strong>r<br />

SLC sowie <strong>de</strong>r 600 komplettieren das Angebot. Die Mo<strong>de</strong>llreihen<br />

liegen also nicht so weit auseinan<strong>de</strong>r wie die Fahrzeuge <strong>de</strong>r heutigen,<br />

breit gefächerten Angebotspalette, die von <strong>de</strong>r leichten Aund<br />

B-Klasse über die Limousinen <strong>de</strong>r C-, E- und S-Klasse bis zu<br />

<strong>de</strong>n mittleren und großen SUVs <strong>de</strong>r R-, M-, GL-Klasse o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />

GLK reicht und ihre sportliche Note durch die Roadster-Baureihen<br />

SLK und SL sowie <strong>de</strong>n neuen Flügeltürer SLS verliehen bekommt.<br />

106<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

Von Barockrä<strong>de</strong>rn und Kanal<strong>de</strong>ckeln<br />

Leichtmetallradklassiker von Merce<strong>de</strong>s-Benz<br />

Das „Barock-Rad“ war Anfang <strong>de</strong>r 1970er-Jahre das erste<br />

Merce<strong>de</strong>s-Benz-Leichtmetallrad im Serieneinsatz<br />

Legendäres „Kanal<strong>de</strong>ckelrad“ auf einem<br />

Merce<strong>de</strong>s-Benz 190 E 2.3-16 (1985)<br />

Angesichts <strong>de</strong>r frühen, übersichtlichen Mo<strong>de</strong>llpalette konnte<br />

man sich damals mit einem Radmo<strong>de</strong>ll aus <strong>de</strong>m neuen Stoff begnügen,<br />

das für alle Baureihen angeboten wur<strong>de</strong>. Merce<strong>de</strong>s-Benz<br />

startet zunächst mit geschmie<strong>de</strong>ten Aluminiumrä<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s renommierten<br />

Herstellers Fuchs, <strong>de</strong>r auch durch die für <strong>de</strong>n Porsche 911<br />

gefertigten Fünf-Speichen-Rä<strong>de</strong>r mit mattschwarz lackierter Felgenschüssel<br />

und silbernem Felgenbett bekannt ist (die Fuchsfelge).<br />

Das Premierenrad ist zunächst für die Limousinen 280 S bis<br />

300 SEL 6.3 <strong>de</strong>r Baureihe W 108 in <strong>de</strong>r Dimension 6x14 und 6,5x14<br />

Zoll als Son<strong>de</strong>rausstattung im Angebot und wird später wegen <strong>de</strong>s<br />

verschnörkelten Designs auf <strong>de</strong>n Spitznamen „Barockrad“ getauft.<br />

Bis Mitte <strong>de</strong>r 1980er-Jahre ist das „Barockrad“ das Merce<strong>de</strong>s-Benz<br />

Leichtmetallrad schlechthin und untrennbar mit <strong>de</strong>r Marke verbun<strong>de</strong>n.<br />

Nach dieser Initialzündung in Sachen Leichtmetallrad weitet<br />

sich das Angebot kontinuierlich aus. Für die kompakte Baureihe<br />

190 und Mo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r mittleren Baureihe 200 bis 300 E taucht ab<br />

Mitte <strong>de</strong>r 1980er-Jahre das 20-Speichen-Leichtmetallrad mit <strong>de</strong>r<br />

Dimension 6x15 Zoll in <strong>de</strong>n Zubehörkatalogen auf, das bald wegen<br />

seiner charakteristischen Form <strong>de</strong>r Radschüssel <strong>de</strong>n Spitznamen<br />

„Polizeisternrad“ verliehen bekommt und gewissermaßen als<br />

Erstlingswerk von Merce<strong>de</strong>s-Benz Accessories gilt. Der endgültige<br />

Siegeszug folgt in <strong>de</strong>r gleichen Deka<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m legendären<br />

„Kanal<strong>de</strong>ckelrad“. Bis auf wenige Ausnahmen stehen heute nahezu<br />

alle Serienfahrzeuge von Merce<strong>de</strong>s-Benz auf Leichtmetallrä<strong>de</strong>rn.<br />

Wie erfolgreich <strong>de</strong>r Siegeszug <strong>de</strong>r Leichtmetallrä<strong>de</strong>r ist, belegt<br />

ein Vergleich: Mit <strong>de</strong>m „Barock“-Mo<strong>de</strong>ll wur<strong>de</strong>n zu Beginn <strong>de</strong>r<br />

1970er-Jahre jährlich rund 4.600 Exemplare abgesetzt. Heute steht<br />

<strong>de</strong>r Großteil <strong>de</strong>r Merce<strong>de</strong>s-Benz-Neufahrzeuge auf „Alus“. dv


F1-Engagement von OZ ein „Wettbewerbsvorteil<br />

für die Han<strong>de</strong>lspartner“<br />

Anteras neue Radtypen „503“ (oben) und<br />

„505“<br />

Wolfhard von Heyking, Geschäftsführer <strong>de</strong>r OZ<br />

Deutschland GmbH, verbin<strong>de</strong>t mit <strong>de</strong>m Motorsportengagement<br />

<strong>de</strong>s Rä<strong>de</strong>rherstellers einen Wettbewerbsvorteil<br />

für die Han<strong>de</strong>lspartner. „Seit 27 Jahren<br />

engagiert sich OZ Racing in <strong>de</strong>r Königsklasse <strong>de</strong>s<br />

Motorsports und war mehrmals bei Weltmeistertiteln<br />

mit von <strong>de</strong>r Partie. Der Erfolg von Sebastian Vettel<br />

unterstreicht das anhaltend hohe Niveau von OZ-<br />

Produkten und die beeindrucken<strong>de</strong> 40-jährige Erfahrung<br />

in Sachen Qualität, Technologie und Design.<br />

Das macht die Marke OZ einzigartig, was unseren<br />

Han<strong>de</strong>lspartnern Möglichkeiten bietet, sich<br />

auch von ihrem Wettbewerbsumfeld positiv abzuheben“,<br />

erklärt er, nicht ohne auf die immerhin 14 Produktneuheiten<br />

<strong>de</strong>s Anbieters zu verweisen, die erstmals<br />

schon zur Essen Motor Show En<strong>de</strong> vergangenen<br />

Jahres <strong>de</strong>r Öffentlichkeit präsentiert und Anfang<br />

2011 dann auch im Rahmen <strong>de</strong>r „<strong>Auto</strong>Zum“ in<br />

Salzburg gezeigt wur<strong>de</strong>n. cm<br />

Zum Antera-Jubiläum zwei<br />

neue Radtypen<br />

Antera – italienischer Hersteller von Leichtmetallrä<strong>de</strong>rn – kann in<br />

diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum begehen. Dieser Anlass wird<br />

bei <strong>de</strong>m Unternehmen, das nach eigenen Aussagen seit <strong>de</strong>r Gründung<br />

das Ziel verfolgt, bei seinen Produkten in puncto Design und<br />

Qualität auf <strong>de</strong>m Umrüstmarkt neue Maßstäbe zu setzen, mit zwei<br />

Neuheiten gefeiert: <strong>de</strong>n „503“ und „505“ genannten Rä<strong>de</strong>rn. Ersteres<br />

wird in <strong>de</strong>n Größen 9,0x20 Zoll, 10,5x20 Zoll, 9,0x22 Zoll sowie<br />

10,0x22 Zoll angeboten, weist fünf als filigran beschriebene Speichen<br />

auf und <strong>soll</strong> durch die Kombination aus „Hyper-Silver“-Lackierung<br />

und <strong>de</strong>m sogenannten „Mirror-Finishing“ im Mehrteiler-Look<br />

überzeugen. Filigran und sportlich sind die Attribute, die Antera mit<br />

<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n Dimensionen 8,0x18 Zoll, 9,0x18 Zoll, 8,5x19 Zoll, 9,5x19<br />

Zoll, 8,5x20 Zoll und 10,5x20 Zoll erhältlichen Radtyp „505“ verbin<strong>de</strong>t.<br />

Er lehnt sich <strong>de</strong>m Anbieter zufolge mit seinem „offenen Design<br />

in geteilter Fünfspeichenoptik“ sowie einer „Bright-Silver“-Lackierung<br />

mit diamantgeschliffenen Konturen und extra abgesetzten Applikationen<br />

an die Designlinien aktueller Fahrzeuge an. cm<br />

the new art of wheels.<br />

NEUES<br />

DESIGN<br />

PXC<br />

PQ<br />

PXX<br />

PXN<br />

PG<br />

PE<br />

B 700<br />

ProLine wheels GmbH, 68210 Mannheim<br />

Tel.: 06 21 / 8 03 30 - 0 � Fax: - 200<br />

info@proline-wheels.<strong>de</strong><br />

www.proline-wheels.<strong>de</strong>


108<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

Schritt für Schritt nach vorne<br />

Aber wenn es sein muss, geht Ronal auch mal einen kleinen Schritt zurück<br />

Wenn in <strong>de</strong>r Aluminiumrä<strong>de</strong>rindustrie in<br />

<strong>de</strong>n letzten Jahren Unternehmen zum<br />

Verkauf stan<strong>de</strong>n, dann wur<strong>de</strong> die Ronal<br />

AG (Härkingen/Schweiz) eher selten als<br />

Interessent genannt. Zur Unternehmensphilosophie<br />

hat es seit Gründung im Jahre<br />

1969 in Forst, wo noch immer die <strong>de</strong>utsche<br />

Vertriebsgesellschaft Ronal GmbH<br />

beheimatet ist, immer gehört, vornehmlich<br />

aus eigener Kraft zu wachsen und – wenn<br />

es <strong>de</strong>nn sein <strong>soll</strong>te – neue Werke in strategisch<br />

wichtigen Märkten nach eigenen<br />

Vorstellungen hochzuziehen anstatt vorgefun<strong>de</strong>ne<br />

Strukturen an die eigenen anzupassen.<br />

Als Ronal im Jahr<br />

2007 Italiens Speedline<br />

mit Rä<strong>de</strong>rfabriken<br />

in Santa Maria<br />

di Sala (bzw. Tabina)<br />

und Lenna (bekannt<br />

als Valbrem)<br />

übernahm, herrschte allgemein Überraschung,<br />

dass Ronal aktiv an <strong>de</strong>r Konsolidierung<br />

<strong>de</strong>r Branche mitwirken wür<strong>de</strong>. Gleichwohl<br />

blieb sich Ronal treu und klotzte nicht<br />

mit <strong>de</strong>n zusätzlichen Kapazitäten, son<strong>de</strong>rn<br />

betrieb auch intern Konsolidierung: Das<br />

Lkw-Aluminiumgussrä<strong>de</strong>rwerk in Bozen<br />

hatte noch <strong>de</strong>r Alteigentümer Mazzucconi<br />

geschlossen; als dann in Folge <strong>de</strong>r Lehman-Pleite<br />

ein Jahr später die <strong>Auto</strong>mobilmärkte<br />

zusammenbrachen, nahm auch Ronal<br />

Kapazitäten vom Markt: Valbrem wur<strong>de</strong><br />

Ronal-Werke in permanenter Weiterentwicklung wie hier in Landau<br />

als Standort für die Herstellung von Pkw-<br />

Aluminiumgussrä<strong>de</strong>rn aufgegeben, immerhin<br />

ein Volumen von etwa 700.000 bis<br />

800.000 Einheiten jährlich.<br />

Als sich zum Jahreswechsel 2010/2011<br />

allerdings die Option zu eröffnen schien,<br />

<strong>de</strong>m in Schwierigkeiten geratenen Wettbewerber<br />

BBS <strong>de</strong>ssen Werk Herbolzheim (in<br />

<strong>de</strong>m im Offtake übrigens schon geraume<br />

Zeit Ronal-Rä<strong>de</strong>r gefertigt wur<strong>de</strong>n) abzukaufen,<br />

hätte Ronal das wohl gerne gemacht.<br />

Wie man weiß zerschlug sich das ursprünglich<br />

durch eine Absichtserklärung<br />

vom 30. Dezember bekanntgegebene Unterfangen<br />

allerdings, bei Redaktionsschluss<br />

schien Ronal „aus <strong>de</strong>m Rennen“ um diesen<br />

Standort zu sein. Ob damit das letzte Wort<br />

im Pokerspiel um Herbolzheim und damit<br />

von allen relevanten Spielern eigentlich be-<br />

nötigte Kapazitäten gesprochen ist, entzieht<br />

sich <strong>de</strong>r Kenntnis dieser Fachzeitschrift.<br />

Vor <strong>de</strong>m Wie<strong>de</strong>ranziehen <strong>de</strong>r Konjunktur<br />

hätte das Interesse in <strong>de</strong>r Branche und<br />

wohl auch bei Ronal an einem weiteren<br />

Werk je<strong>de</strong>nfalls gewiss ganz an<strong>de</strong>rs ausgesehen.<br />

Denn auch an <strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Valbrem-Schließung<br />

verbliebenen acht an<strong>de</strong>ren<br />

Produktionsstätten für Aluminiumgussrä<strong>de</strong>r<br />

ging die Krise nicht vollständig vorbei:<br />

Ronal verringerte, wenn auch nur behutsam,<br />

Personal, ohne allerdings in größerem<br />

Stile Equipment zu <strong>de</strong>montieren. Statt<br />

<strong>de</strong>ssen nutzte das Unternehmen <strong>de</strong>n gravieren<strong>de</strong>n<br />

Nachfrageeinbruch durch die<br />

<strong>Auto</strong>mobilhersteller, um gezielt zu mo<strong>de</strong>rnisieren<br />

und zu automatisieren. Schließlich<br />

hatten einige Aluminiumrä<strong>de</strong>rfabriken auch


schon einige Jährchen auf <strong>de</strong>m Buckel:<br />

Das Werk Tabina war bereits 1967 errichtet<br />

wor<strong>de</strong>n, die Fabriken in Teruel (Spanien) im<br />

Jahre 1985 und Landau 1988. Die Standorte<br />

Jicin (Tschechien/1994), Walbrzych (Polen/1996),<br />

Queretaro (Mexiko/ 2001), Jelcz-<br />

Laskowice (Polen/2002) und Pardubice<br />

(Tschechien/2006) dürften allerdings als<br />

relativ jung und daher technologisch sehr<br />

weitgehend auf <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Zeit angesehen<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Insgesamt hatte Ronal mit diesen acht<br />

Fabriken im Jahre 2010 eine Jahreskapazität<br />

von 15 Millionen Stück, kein Werk überdimensioniert<br />

(Jelcz-Laskowice ist auf 3,2<br />

Millionen Einheiten jährlich ausgelegt und<br />

damit das größte im Verbund), keines zu<br />

klein, um überlebensfähig zu sein (in Tabina<br />

können 1,3 Millionen Rä<strong>de</strong>r jährlich gefertigt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>). Von <strong>de</strong>n ca. 4.800 Mitarbeitern<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens sind etwa 95 Prozent<br />

<strong>de</strong>m Rä<strong>de</strong>rbereich zuzurechnen, die<br />

übrigen stehen bei <strong>de</strong>r im Sanitärbereich<br />

tätigen Sanswiss in Diensten. In <strong>de</strong>n drei<br />

Zentren zur technischen Kun<strong>de</strong>nbetreuung<br />

Härkingen, Landau und Tabina beschäftigt<br />

Ronal mehr als 80, in <strong>de</strong>r hauseigenen<br />

Wärmebehandlung ist bei <strong>de</strong>r Legierung GK-AlSi 7 Mg ein „Must“<br />

Werkzeugherstellung (außer<br />

in <strong>de</strong>r Schweiz auch bei<br />

<strong>de</strong>r PT-Cantanhe<strong>de</strong> in<br />

Portugal) etwa 135 Mitarbeiter.<br />

Der Standort<br />

Southfield (bei Dearborn/Michigan,<br />

USA)<br />

ist <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

mit <strong>de</strong>r Speedline-Übernahme<br />

zugefallen und<br />

hat die Funktion, die<br />

nordamerikanischenErstausrüs-<br />

tungskun<strong>de</strong>n zu<br />

betreuen. Entwicklungsprojekte<br />

obliegen <strong>de</strong>r Ronal AG und <strong>de</strong>r Ron AG in<br />

Härkingen.<br />

Mit <strong>de</strong>n Fabriken in Europa und <strong>de</strong>m<br />

mexikanischen Werk ist Ronal ein internationaler<br />

Zulieferer <strong>de</strong>r <strong>Auto</strong>mobilindustrie,<br />

ein „Global Player“ jedoch eher nicht, dazu<br />

fehlt – von einigen eher losen Verbindungen<br />

einmal abgesehen – die Verankerung<br />

in <strong>de</strong>n sich stark entwickeln<strong>de</strong>n BRIC-Staaten<br />

(Brasilien, Russland, Indien, China). Für<br />

einen <strong>de</strong>r weltweit größten Hersteller von<br />

Aluminiumgussfelgen ist<br />

dies angesichts <strong>de</strong>r Globalisierung<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />

auf Dauer kaum akzeptabel.<br />

Und sicherlich<br />

wird Ronal dieses Defizit<br />

ausmerzen wollen,<br />

aber erstens gewiss<br />

nicht überhastet und<br />

zweitens ebenso gewiss<br />

nicht in allen vier<br />

Wachstumsregionen<br />

auf einmal,<br />

son<strong>de</strong>rn Schritt<br />

für Schritt und unter<br />

sorgfältiger Prüfung<br />

aller Optionen. Die Kun<strong>de</strong>nbasis von<br />

Ronal gilt als vorbildlich diversifiziert, ausbaufähig<br />

erscheinen bestenfalls Renault<br />

und Hyundai/Kia.<br />

Kreativität mit technischer Kompetenz gepaart: Design R52 als<br />

„Multi Color Rim“<br />

Think Global, Act Local<br />

Bewusst wird <strong>de</strong>n einzelnen Werken Verantwortung<br />

mit klar <strong>de</strong>finierten Zielen für ihr<br />

jeweiliges Geschäft zugewiesen. Die Managementteams<br />

in <strong>de</strong>n Fabriken haben sich<br />

gewissermaßen „mit <strong>de</strong>n eigenen Nägeln<br />

zu kratzen“, aktuell läuft ein Projekt<br />

zur weiteren <strong>Auto</strong>matisierung <strong>de</strong>s<br />

Werkes Walbrzych, teilweise nach <strong>de</strong>m<br />

Vorbild von Pardubice. Der Standort<br />

Härkingen wird <strong>de</strong>nn auch weniger als<br />

Zentrale <strong>de</strong>nn als unterstützen<strong>de</strong> Koordinierungsstelle<br />

verstan<strong>de</strong>n und übt<br />

die Funktionen aus, für die ein <strong>de</strong>zentraler<br />

Ansatz auch keinen Sinn machen<br />

wür<strong>de</strong>. Die Ronal AG folgt einer Strategie<br />

<strong>de</strong>s „Think Global, Act Local“.<br />

In allen Werken gleich ist die prinzipielle<br />

Herstellungsmetho<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rdruckkokillenguss<br />

und dass sie autark<br />

sind, also alle Produktionsschritte vom<br />

Schmelzen bis zur Rä<strong>de</strong>rbeschichtung<br />

unabhängig von Schwesterwerken ab<strong>de</strong>cken.<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten wie ein gewichtsreduzieren<strong>de</strong>r<br />

Hinterschnitt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

sukzessive und bei Kun<strong>de</strong>nbedarf<br />

produktionstechnisch umgesetzt. Ein<br />

allerdings bekannteres Beispiel ist das<br />

Flow-forming, das bei groß dimensio-<br />

109


Die Lackieranlagen in <strong>de</strong>n Ronal-Werken sind „state of the art“<br />

nierten Rä<strong>de</strong>rn Anwendung fin<strong>de</strong>t und die<br />

<strong>Auto</strong>mobilhersteller von ihren Premiumzulieferern<br />

erwarten. Übrigens wäre es unvollständig,<br />

im Flow-forming lediglich die Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gewichtsverringerung zu sehen,<br />

vielmehr dient diese Technologie auch<br />

<strong>de</strong>r Sicherheit im Bereich <strong>de</strong>s Felgenhorns,<br />

wo große, konventionell gefertigte Rä<strong>de</strong>r<br />

schon mal zur Rissbildung neigen können.<br />

Mit <strong>de</strong>r Übernahme Speedlines vor einigen<br />

Jahren hatte Ronal nicht nur Flow-forming-<br />

Anlagen (inzwischen sechs an <strong>de</strong>r Zahl, die<br />

fast die gesamte Werkskapazität in Tabina<br />

ab<strong>de</strong>cken) akquiriert, wie es sie in dieser<br />

Größenordnung sonst nirgendwo gab, son<strong>de</strong>rn<br />

auch die dazugehörige Erfahrung.<br />

Zwar senkt die Einführung eines neuen<br />

Produktionsschrittes erst einmal die Werkskapazität<br />

und muss <strong>de</strong>r Materialfluss bzw.<br />

die Verkettung erst wie<strong>de</strong>r neu justiert und<br />

optimiert <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, aber ein Standort wie<br />

Landau (Kapazität ca. zwei Millionen Rä<strong>de</strong>r<br />

jährlich), <strong>de</strong>r relativ nah an <strong>de</strong>n <strong>Auto</strong>mobilwerken<br />

mit Premiummo<strong>de</strong>llen angesie<strong>de</strong>lt<br />

ist, bietet sich für Flow-forming an, drei Anlagen<br />

sind aktuell installiert. Seit <strong>de</strong>m letzten<br />

Jahr verfügt auch die Fabrik in Queretaro<br />

(Kapazität ca. 2,2 Millionen Rä<strong>de</strong>r jähr-<br />

110<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

lich) über eine erste Flow-forming-Fertigungsinsel,<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> von dort schließlich<br />

nicht nur beispielsweise die amerikanischen<br />

<strong>Auto</strong>bauer mit Rä<strong>de</strong>rn versorgt, son<strong>de</strong>rn<br />

auch die Werke <strong>de</strong>utscher <strong>Auto</strong>mobilhersteller<br />

in <strong>de</strong>n Vereinigten Staaten.<br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>s „Multi Color Rim“<br />

(MCR, vorgestellt in <strong>de</strong>r NEUE REIFENZEI-<br />

TUNG Ausgabe 11/2010) erfolgte sehr<br />

weitgehend durch die Kooperation <strong>de</strong>r<br />

Oberflächenexperten mit <strong>de</strong>r Designabteilung<br />

am Standort Landau, ergo <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> entsprechen<strong>de</strong><br />

Rä<strong>de</strong>r dort auch gefertigt.<br />

Denn das ist die wesentliche Innovation <strong>de</strong>r<br />

MCR-Rä<strong>de</strong>r: Während man sich bei an<strong>de</strong>ren<br />

im Markt erhältlichen „bunten“ Rä<strong>de</strong>rn<br />

mit Klebefolien und farbigen Lacken behilft,<br />

ist die MCR-Innovation reproduzierbar und<br />

lassen sich nahezu alle er<strong>de</strong>nklichen Farben,<br />

Nuancen und Kombinationen so umsetzen,<br />

dass sie <strong>de</strong>n Ansprüchen einer industriellen<br />

Fertigung genügen.<br />

Ob MCR-Rä<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Erstausrüstung<br />

angenommen <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, wird sich zeigen.<br />

Denkbar sind sie aufgrund <strong>de</strong>r relativ geringen<br />

Losgrößen, in <strong>de</strong>nen sie aufgelegt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> können, für automobile Son<strong>de</strong>rserien<br />

à la Funcars, aufgrund <strong>de</strong>r ökologi-<br />

schen Lacksysteme aber auch eventuell für<br />

spezielle „Umwelt“- o<strong>de</strong>r beispielsweise<br />

Elektroautos. Immerhin: Die <strong>Auto</strong>mobilhersteller<br />

haben jetzt die Möglichkeit, nach<br />

OE-Standards gefertigte Farbrä<strong>de</strong>r zu or<strong>de</strong>rn.<br />

Diese Option war vorher im Markt<br />

nicht gegeben. Erfahrungsgemäß <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

solche Designi<strong>de</strong>en aber erst im Aftermarkt<br />

erprobt. Akzeptiert <strong>de</strong>r Verbraucher dort die<br />

neue Optik, fällt es einem <strong>Auto</strong>mobilhersteller<br />

leichter, <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Mut zur<br />

Umsetzung auch in <strong>de</strong>r Erstausrüstung aufzubringen.<br />

Dass Ronal stark erstausrüstungslastig<br />

ist, ist offenkundig. Auf das Ersatzgeschäft<br />

mögen bezogen auf Stückzahlen lediglich<br />

etwa drei Prozent aller produzierten Rä<strong>de</strong>r<br />

entfallen. Vom Um- und Nachrüstmarkt wird<br />

Ronal <strong>de</strong>nnoch nicht lassen. Zumal das Unternehmen<br />

auch für renommierte Kleinserienhersteller<br />

bzw. Tuner – in einer Präsentation<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> Namen wie AC Schnitzer, Alpina,<br />

Brabus, Carlsson, Hartge, Irmscher<br />

und Lorinser genannt – fertigt und schon<br />

dadurch ein Feeling für <strong>de</strong>n Markt durch die<br />

automobilen Trendsetter quasi frei Haus geliefert<br />

bekommt.<br />

Mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Marken Ronal und<br />

Speedline Corse sieht sich das Unternehmen<br />

im Ersatzgeschäft gut positioniert, produziert<br />

und vertreibt Designs von 14 bis<br />

22,5 Zoll und investiert beispielsweise am<br />

<strong>de</strong>utschen Standort Forst in Service und<br />

Logistik. Der „Industriebereich“ <strong>soll</strong> vom Aftermarkt<br />

profitieren. Sollten irgendwann die<br />

Marken Ronal und Speedline Corse für die<br />

Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Aftermarkts nicht mehr<br />

ausreichen, hätte das Unternehmen aus<br />

<strong>de</strong>m Stand ein Markenportfolio, gegebenenfalls<br />

auf neue Trends schnell reagieren<br />

zu können. Mehrteilige Rä<strong>de</strong>r sind aktuell<br />

out, eine Marke ACT allerdings ist nur eingemottet.<br />

Je<strong>de</strong>rzeit wie<strong>de</strong>rbelebt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

könnten bei Bedarf und neuer Konstellation<br />

auch ehemalige Marken wie Centra –<br />

o<strong>de</strong>r (siehe geson<strong>de</strong>rten Beitrag in dieser<br />

Rubrik) bei Lkw-Rä<strong>de</strong>rn „Speedline Truck“.<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong>


Uniwheels begibt 7,5-Prozent-Anleihe im „Bondm“ <strong>de</strong>r<br />

Börse Stuttgart<br />

Die Uniwheels-Gruppe, ein führen<strong>de</strong>r<br />

europäischer Hersteller von Leichtmetallrä<strong>de</strong>rn,<br />

hat eine Anleihe mit einem<br />

Volumen von voraussichtlich 50 Millionen<br />

Euro (Abschluss nach Redaktionsschluss) und<br />

einem Zinssatz von 7,5 Prozent begeben. Emittentin<br />

ist die Uniwheels Holding (Germany) GmbH. Die<br />

Anleihe wird zusätzlich von <strong>de</strong>r Dachgesellschaft<br />

<strong>de</strong>r Uniwheels-Gruppe, <strong>de</strong>r Rasch Holding Ltd. garantiert.<br />

Der Wertpapierprospekt wur<strong>de</strong> am 30.<br />

März von <strong>de</strong>r BaFin gebilligt und ist beim Unternehmen<br />

direkt und auf <strong>de</strong>r Webseite www.<br />

uniwheelsbond.com erhältlich.<br />

Die Zeichnungsfrist über die Zeichnungsbox<br />

<strong>de</strong>r Börse Stuttgart begann am 4. April und lief maximal<br />

bis zum 15. April 2011. Bei Überzeichnung<br />

konnte sie aber auch schon vorzeitig geschlossen<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>. Der Uniwheels-Bond ist nicht nachrangig,<br />

<strong>de</strong>r Ausgabepreis liegt bei hun<strong>de</strong>rt Prozent und die<br />

Stückelung beträgt tausend Euro nominal. Anleger<br />

konnten <strong>de</strong>n Bond innerhalb <strong>de</strong>r Zeichnungsfrist<br />

direkt über ihre Haus- bzw. Onlinebank durch<br />

Übermittlung eines Kaufauftrags an die Börse<br />

Stuttgart zeichnen. Die Han<strong>de</strong>lsaufnahme im Mittelstandssegment<br />

„Bondm“ <strong>de</strong>r Boerse Stuttgart<br />

war für <strong>de</strong>n 19. April terminiert.<br />

Der Mittelzufluss durch <strong>de</strong>n Bond <strong>soll</strong> für <strong>de</strong>n<br />

weiteren Ausbau von Vertrieb und Logistik sowie<br />

Kapazitätserweiterungen in <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Produktionsstandorten<br />

verwen<strong>de</strong>t <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>. Durch die<br />

teilweise Rückführung von Bankdarlehen <strong>soll</strong> darüber<br />

hinaus die bestehen<strong>de</strong> Fremdkapitalstruktur<br />

optimiert <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Das Unternehmen hatte zur Emission bei zwei<br />

unabhängigen Agenturen Ratings in Auftrag gegeben.<br />

Bei<strong>de</strong> bewerteten die Uniwheels-Gruppe mit<br />

einem BB+, wobei Creditreform schwerpunktmäßig<br />

auf die Emittentin und Euler Hermes primär auf die<br />

Uniwheels-Gruppe abstellte. Durch dieses, über<br />

das Regelwerk <strong>de</strong>r Börse Stuttgart hinausgehen<strong>de</strong>,<br />

zusätzliche Rating will die Gesellschaft ihre Bereitschaft<br />

zu einer erhöhten Transparenz gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Kapitalmarkt und <strong>de</strong>n Anlegern dokumentieren.<br />

Durch eine im Prospekt verankerte Ausschüttungsbeschränkung<br />

und eine Klausel zum<br />

Kontrollwechsel, wie sie sonst nur bei größeren<br />

Emittenten üblich ist, <strong>soll</strong>te das Vertrauen <strong>de</strong>r An-<br />

leger in die Bedienung <strong>de</strong>r Anleihe zusätzlich gestützt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Mit einer En<strong>de</strong> März zugesagten, regelmäßigen<br />

Veröffentlichung von Bond-spezifischen Finanzkennzahlen,<br />

wie sie von <strong>de</strong>r DVFA (Deutsche Vereinigung<br />

für Finanzanalyse und Asset Management)<br />

gefor<strong>de</strong>rt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, hebt sich Uniwheels ebenfalls<br />

von <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>sterfor<strong>de</strong>rnissen ab und will so<br />

die Professionalität seines Finanzwesens unter Beweis<br />

stellen.<br />

Ralf Schmid, Hauptgesellschafter und geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Gesellschafter <strong>de</strong>r Uniwheels<br />

Holding (Germany) GmbH: „<strong>Unser</strong> Geschäft ist für<br />

die nächste Zeit auch ohne <strong>de</strong>n Bond voll durchfinanziert.<br />

Mit <strong>de</strong>n Mitteln, die wir mit <strong>de</strong>m<br />

Uniwheels-Bond einwerben, können wir weiterreichen<strong>de</strong><br />

Wachstumschancen, die sich durch die<br />

weltweit stark steigen<strong>de</strong> <strong>Auto</strong>mobilproduktion bieten,<br />

noch besser nutzen.“<br />

Finanzinformationen/Investorenpräsentation<br />

Die Unternehmenspräsentation zur Bon<strong>de</strong>mission<br />

sowie die vollständigen Finanztabellen <strong>de</strong>r Einzelbzw.<br />

Konzernjahresabschlüsse von Emittentin bzw.<br />

Garantin sind als Teil <strong>de</strong>s Wertpapierprospekts unter<br />

uniwheelsbond.com verfügbar. Im Rahmen einer<br />

Investorenveranstaltung am Donnerstag, <strong>de</strong>m<br />

31. März 2011, um 10:30 in Stuttgart hat das Management<br />

von Uniwheels das Unternehmen und<br />

die Eckdaten <strong>de</strong>r Bon<strong>de</strong>mission interessierten Anlegern<br />

noch einmal persönlich vorgestellt. dv<br />

111


112<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

Alcar-Gruppe rüstet Ambrosetti auf<br />

Zukunftschancen auch im Pkw-Stahlradbereich<br />

Ja, das Geschäft mit Pkw-Stahlrä<strong>de</strong>rn<br />

muss sich <strong>de</strong>m mit Pkw-Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />

erwehren. Ja, das Geschäft<br />

mit Pkw-Stahlrä<strong>de</strong>rn verliert seit<br />

Jahren Anteile gegenüber Pkw-Aluminiumrä<strong>de</strong>rn.<br />

Ja, das gilt sowohl für<br />

die Erstausrüstung wie fürs Ersatzgeschäft.<br />

Ja, das Pkw-Stahlrad ist <strong>de</strong>m Pkw-Aluminiumrad<br />

in optischer Hinsicht unterlegen. Aber:<br />

Heutige mo<strong>de</strong>rne Pkw-Stahlrä<strong>de</strong>r sind nicht mehr<br />

unbedingt schwerer als ihre Pendants, die <strong>de</strong>n Ausdruck<br />

„Leichtmetall“ so gerne in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

stellen. Und <strong>de</strong>r preisliche Vorteil <strong>de</strong>s Pkw-Stahlra<strong>de</strong>s<br />

ist gegenüber <strong>de</strong>m gegossenen o<strong>de</strong>r geschmie<strong>de</strong>ten<br />

aus Aluminium nach wie vor signifikant.<br />

Die bislang im Markt platzierten Hybri<strong>de</strong> („Hybridrad“<br />

von Alcar, „VersaStyle“ von Hayes Lemmerz)<br />

sind preislich zwischen Aluminium- und<br />

Stahlrad angesie<strong>de</strong>lt und bei genauerem Hinsehen<br />

doch eher Stahlrä<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Versuch <strong>de</strong>r opti-<br />

schen Aufwertung zu sehen. Dieser Rä<strong>de</strong>rtyp hat<br />

es schwer im Markt, liegt er doch für <strong>de</strong>n einen Verbraucher<br />

zu dicht am Aluminium-, für <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

zu dicht am Stahlrad. Vielleicht benötigt <strong>de</strong>r Markt<br />

auch schlicht keine Alternative zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

marktbeherrschen<strong>de</strong>n Rä<strong>de</strong>rtypen.<br />

„Totsagen“ lässt sich das Hybridrad je<strong>de</strong>nfalls<br />

nicht, dafür ist es im Übrigen zu kurz im Markt, das<br />

Pkw-Stahlrad aber schon gar nicht: Es hat seinen<br />

Platz im Markt als Zulieferteil <strong>de</strong>r <strong>Auto</strong>mobilhersteller<br />

von preissensiblen Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>r Klein- o<strong>de</strong>r<br />

Kompaktwagenklasse. Und es hat seinen Platz im<br />

Nachrüstmarkt für <strong>de</strong>n preissensiblen Verbraucher,<br />

nach wie vor als Winterrad und in <strong>de</strong>n Märkten, in<br />

<strong>de</strong>nen individuelle automobile Aufwertung noch<br />

nicht so ausgeprägt ist wie im <strong>de</strong>utschsprachigen<br />

Raum: Genannt seien beispielhaft mediterrane<br />

Län<strong>de</strong>r, in <strong>de</strong>nen das <strong>Auto</strong> die überwiegen<strong>de</strong> Funktion<br />

hat, von „A nach B“ zu gelangen, o<strong>de</strong>r osteuropäische<br />

Län<strong>de</strong>r, in <strong>de</strong>nen die Kaufkraft <strong>de</strong>m Vordringen<br />

<strong>de</strong>s Aluminiumra<strong>de</strong>s<br />

noch und auf absehbare<br />

Zeit Grenzen<br />

setzt.<br />

Den europäischen<br />

Erstausrüstungsmarkt<br />

für Stahlrä<strong>de</strong>r dominieren<br />

die Mefro-Gruppe<br />

und Hayes Lemmerz,<br />

dritter relevanter Spieler<br />

ist die italienische Magnetto-Gruppe<br />

mit Stahlrä<strong>de</strong>rwerken<br />

in Italien,<br />

Frankreich, Polen, Rumänien<br />

und Partnerschaften<br />

mit Iochpe-Maxion<br />

(Brasilien) mit<br />

Schwerpunkt auf <strong>de</strong>m<br />

amerikanischen Kontinent<br />

und Topy (Japan)<br />

mit Schwerpunkt auf<br />

<strong>de</strong>m asiatischen. Das<br />

europäische Ersatzgeschäft<br />

wird dominiert


Die Pkw-Stahlrä<strong>de</strong>rfertigung verlangt nach hoher <strong>Auto</strong>matisierung<br />

von <strong>de</strong>r Alcar-Gruppe mit Vertriebsgesellschaften<br />

in allen relevanten nationalen<br />

90 Jahre Erfahrung in <strong>de</strong>r Pkw-Stahlradfertigung bei Ambrosetti<br />

Märkten. Die Alcar-Gruppe ist Distributeur<br />

von Pkw-Stahlrä<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Herstellers Hayes<br />

Lemmerz, hat in Manno bei Lugano<br />

(Schweiz) aber darüber hinaus unter <strong>de</strong>m<br />

Namen Ambrosetti Rä<strong>de</strong>r AG auch eine eigene<br />

Produktionsstätte. Von <strong>de</strong>n durch die<br />

Alcar-Gruppe vertriebenen Pkw-Stahlrä<strong>de</strong>rn<br />

liegt <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r bei Hayes Lemmerz<br />

hergestellten bei 60, <strong>de</strong>r aus eigener<br />

Fertigung bei 40 Prozent.<br />

Ambrosetti ist seit <strong>de</strong>m Jahre 1995 eine<br />

hun<strong>de</strong>rtprozentige Gesellschaft <strong>de</strong>r Alcar<br />

Holding und im dortigen Firmengebil<strong>de</strong><br />

bei <strong>de</strong>r Kromag Metallindustrie angesie<strong>de</strong>lt.<br />

Manfred Wiedhalm trägt als Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Alcar Holding GmbH sowie <strong>de</strong>r<br />

Kromag Metallindustrie gleichermaßen<br />

auch für <strong>de</strong>n Bereich Kfz Stahlrä<strong>de</strong>r und da-<br />

mit die Verantwortung für Ambrosetti.<br />

Der Schweizer Standort hat eine<br />

lange Geschichte – und wie unlängst<br />

erfolgte größere Investitionen<br />

belegen auch eine Zukunft, die die<br />

Investoren von <strong>de</strong>r Alcar-Gruppe in<br />

rosaroten Farben sehen.<br />

Auch ein Plus an<br />

Kapazitäten<br />

Ambrosetti ist bereits im Jahre 1885<br />

gegrün<strong>de</strong>t, die Rä<strong>de</strong>rproduktion<br />

1921 aufgenommen wor<strong>de</strong>n. Damit<br />

lässt sich die Historie bis in die Anfänge <strong>de</strong>r<br />

<strong>Auto</strong>mobilisierung zurückverfolgen. Im Jahre<br />

1990 war Ambrosetti<br />

ein Gründungsmitglied<br />

<strong>de</strong>s europäischen<br />

Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r<br />

Rä<strong>de</strong>rhersteller<br />

EUWA. Das Werk<br />

gilt im Wettbewerbsvergleich<br />

eher als klein,<br />

konnte mit <strong>de</strong>n<br />

jetzt erfolgten Investitionenallerdings<br />

die Jahreskapazität<br />

um rund<br />

zwanzig Prozent<br />

auf etwa 2,5 Millionen<br />

Einheiten hochschrauben. An dieser<br />

Stelle <strong>soll</strong>te nicht unerwähnt bleiben, dass<br />

dieser Kapazitätsausbau<br />

auch als<br />

Kompensation für<br />

ein vor etwa zweieinhalb<br />

Jahren geschlosseneswesentlich<br />

kleineres Schwesterwerk<br />

namens<br />

Consud (bei Neapel)<br />

gesehen <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

kann.<br />

In Manno sind<br />

zwei Felgenfertigungslinien<br />

mit ver-<br />

knüpftenEinrichtungen zum Zusam-<br />

menbau installiert und eine Radscheibenlinie.<br />

Für die Oberflächenbehandlung wird<br />

die Lackierstraße um eine Anlage zur Kataphorese-Grundierung<br />

und eine zur Decklackierung<br />

ergänzt. Das aktuelle Produktionsprogramm<br />

umfasst etwa 280 Radmo<strong>de</strong>lle,<br />

aus <strong>de</strong>nen die Offroadstahlrä<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Marke Dotz Survival und das schon erwähnte<br />

Alcar-Hybridrad herausragen. Kun<strong>de</strong>n<br />

sind einerseits die Alcar Holding mit ihren<br />

europaweit verstreuten Vertriebsgesellschaften<br />

für das klassische Ersatzgeschäft<br />

und an<strong>de</strong>rerseits OES-Kun<strong>de</strong>n, womit im<br />

Wesentlichen japanische und koreanische<br />

Fahrzeugproduzenten bzw. -importeure gemeint<br />

sind.<br />

Die Stärke <strong>de</strong>s Werkes ist im Wettbewerbsvergleich<br />

die enorme Flexibilität, die<br />

es gleichzeitig ermöglicht, mit geringeren<br />

Losgrößen in <strong>de</strong>r Produktion profitabel zu<br />

sein. Während die Serienproduktion bei<br />

Stahlrä<strong>de</strong>rn normalerweise wenigstens<br />

vierstellig sein <strong>soll</strong>te, um rentabel zu sein,<br />

können bei Ambrosetti dreistellige Losgrößen<br />

aufgelegt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, was für Nischenprodukte<br />

wie beispielsweise das Hybridrad<br />

auch erfor<strong>de</strong>rlich ist. Die Umrüstzeit von einem<br />

Radtyp zum an<strong>de</strong>ren dürfte bei Ambrosetti<br />

im Wettbewerbsvergleich unerreicht<br />

niedrig sein.<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />

Die jüngsten Investitionen in Manno galten nicht nur <strong>de</strong>r Kapazität, son<strong>de</strong>rn auch<br />

<strong>de</strong>r Oberflächenbeschichtung<br />

113


114<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

BBS kämpft erneut um Existenz, Standort<br />

Herbolzheim begehrt<br />

Begehrt: Werk Herbolzheim<br />

Die bei<strong>de</strong>n Aluminiumrä<strong>de</strong>rhersteller BBS (Schiltach/Deutschland) und Ronal (Härkingen/<br />

Schweiz) hatten am 30.12.2010 einen Letter of Intent (LOI) unterzeichnet, um die Fabrik und<br />

das Anlagevermögen von BBS in Herbolzheim an Ronal zu verkaufen. Was auf <strong>de</strong>n ersten<br />

Blick durchaus Sinn gemacht hätte, <strong>de</strong>nn Ronal ließ im Offtake bereits Rä<strong>de</strong>r in Herbolzheim<br />

fertigen und ist um Produktionskapazitäten verlegen. Über das Vermögen <strong>de</strong>r BBS International<br />

GmbH in Schiltach, vertreten durch Guido Dumarey, war vom Amtsgericht Rottweil ebenfalls<br />

am 30.12.2010 im Rahmen eines Insolvenzeröffnungsverfahrens Rechtsanwalt Thomas<br />

Oberle (Hei<strong>de</strong>lberg, Mitglied <strong>de</strong>r Partnerschaftsgesellschaft Wellensiek Rechtsanwälte) zum<br />

vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wor<strong>de</strong>n. Zum Jahreswechsel 2010/2011 schien alles<br />

klar und in die Wege geleitet. Es ist nichts klar!<br />

Mit diesem Bericht haben wir bis zum<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />

gewartet und hat die Redaktion um je<strong>de</strong><br />

Minute Aufschub in <strong>de</strong>r Technik<br />

dieser Fachzeitschrift gekämpft, um nicht von Aktualitäten<br />

plötzlich überholt zu <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>. Wenn Oberle<br />

gegenüber <strong>de</strong>r lokalen Presse erklärt, dass „man<br />

eine gewisse Sicherheit (habe), <strong>de</strong>nn die Fortführungsvereinbarung<br />

mit <strong>de</strong>r <strong>Auto</strong>mobilindustrie ist<br />

für sechs Monate – also En<strong>de</strong> August – zugesagt“,<br />

dann kann sich allerdings das Pokerspiel noch ein<br />

wenig hinziehen und wäre das redaktionelle<br />

Feilschen um je<strong>de</strong> Minute im Nachhinein<br />

albern. Der Insolvenzverwalter<br />

kann je<strong>de</strong>n Tag<br />

eine Lösung aus<br />

<strong>de</strong>m Hut<br />

zaubern – aber auch erst in einigen Monaten. Letzteres<br />

ist wahrscheinlicher, zumal für <strong>de</strong>n 10. Mai vor<br />

<strong>de</strong>m Amtsgericht Rottweil „ein Berichts- und Prüfungstermin<br />

zur Durchführung einer Gläubigerversammlung“<br />

anberaumt ist.<br />

Was ist geschehen? Um die Reorganisation<br />

und Restrukturierung von BBS so schnell und so<br />

effektiv wie möglich durchführen zu können, hatte<br />

BBS <strong>de</strong>m zuständigen Rottweiler Insolvenzgericht<br />

En<strong>de</strong> letzten Jahres vorgeschlagen, eine Umstrukturierung<br />

in Eigenverwaltung mit „pre-packaged<br />

plan“ durchzuführen. Was sich dahinter verbirgt,<br />

hatte <strong>de</strong>r damals noch amtieren<strong>de</strong> BBS-Geschäftsführer<br />

Norbert Zumblick gegenüber <strong>de</strong>m Schwarzwäl<strong>de</strong>r<br />

Boten erläutert: Demnach <strong>soll</strong>te für das<br />

Werk in Schiltach ein neuer Insolvenzplan erstellt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>. Dies sei notwendig gewor<strong>de</strong>n, weil es<br />

sonst nicht möglich gewesen sei, das Geschäft angesichts<br />

<strong>de</strong>s geplanten Verkaufs an Ronal auseinan<strong>de</strong>rzudividieren.<br />

Den Antrag auf<br />

Eigenverwaltung hat das Amtsgericht<br />

am 1. März abgelehnt, Ronal<br />

hatte nämlich Tage zuvor die<br />

Absichtserklärung zurückgezogen:<br />

Der ganze Dumarey-/Zumblick-Plan<br />

war damit wert- und<br />

sinnlos gewor<strong>de</strong>n.<br />

Ob eine Ronal-Übernahme<br />

von Herbolzheim überhaupt so<br />

ohne Weiteres auf <strong>de</strong>m geplanten<br />

Wege machbar gewesen wäre,<br />

wur<strong>de</strong> alurä<strong>de</strong>rbranchenweit<br />

sowieso von Anfang an bezwei-


felt: Denn am Standort<br />

Herbolzheim wür<strong>de</strong>n<br />

auch an<strong>de</strong>re Rä<strong>de</strong>rherstellerInteresse<br />

haben und ihrerseits<br />

Rechtsanwalt<br />

Oberle Vorschläge<br />

unterbreiten. Am Schiltacher<br />

Werk hatten –<br />

daran sei an dieser<br />

Stelle erinnert – die<br />

beteiligten Bieter<br />

schon bei <strong>de</strong>r ersten<br />

BBS-Insolvenz kein<br />

Will weiterkämpfen: Guido Dumarey<br />

Interesse gehabt und<br />

mehr o<strong>de</strong>r weniger durchblicken lassen, „<strong>de</strong>n La<strong>de</strong>n“ wür<strong>de</strong>n sie als<br />

Erstes schließen, so sie <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>n Zuschlag bekämen. Aus industrieller<br />

Sicht war Schiltach je<strong>de</strong>nfalls für diese Unternehmen nicht<br />

rettbar.<br />

Das sahen Guido Dumarey und Norbert Zumblick zum Beginn<br />

<strong>de</strong>s Jahres 2011 offensichtlich an<strong>de</strong>rs: Zumblick wird in <strong>de</strong>n Medien<br />

dahingehend zitiert, im Sinne <strong>de</strong>s Insolvenzplans umstrukturieren<br />

zu wollen. Ob am Stammsitz und Produktionsstandort Schiltach Mitarbeiter<br />

entlassen <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> müssten, könne er nicht sagen. Die Vollproduktion<br />

von Aluminiumgussrä<strong>de</strong>rn (vom Guss bis zur Lackierung)<br />

<strong>soll</strong>e je<strong>de</strong>nfalls in Schiltach beibehalten <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, bestätigte er<br />

auch auf Nachfrage dieser Fachzeitschrift. Rohlinge für Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>r<br />

(so für die Formel 1) bezieht das Unternehmen weiterhin überwiegend<br />

vom früheren japanischen BBS-Min<strong>de</strong>rheitsgesellschafter<br />

(16,7 Prozent bei Insolvenz 2007) Washi Beam, darüber hinaus von<br />

Alcoa aus <strong>de</strong>n Vereinigten Staaten. BBS <strong>soll</strong>e sich im Markt im Rahmen<br />

einer „Stand-alone“-Politik mit eigenen Nägeln kratzen und ohne<br />

größeren Partner überlebensfähig gemacht <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Ob dieses angedachte Geschäftsmo<strong>de</strong>ll tragfähig war, darf bezweifelt<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>. Mit welcher Vertriebsstruktur und Mannschaft sie<br />

hätte realisiert <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> können, bleibt als offene Frage. Während<br />

Zumblick bereits En<strong>de</strong> Februar die Brocken hingeschmissen hat, will<br />

Dumarey weiterkämpfen, wird er in Interviews zitiert. Im Einklang mit<br />

neuer Strategie wolle BBS das OEM-Geschäft, das im Jahre 2010<br />

etwa zwei Drittel zum Unternehmensumsatz beigetragen hat, ausglie<strong>de</strong>rn<br />

und zu seinem Kerngeschäft – <strong>de</strong>r Herstellung und <strong>de</strong>m<br />

Vertrieb von Rä<strong>de</strong>rn im Premiumsegment (übrigens inklusive Spezialrä<strong>de</strong>r<br />

für die Erstausrüstung), Motorsport und Aftermarket – zurückkehren,<br />

ließ BBS wissen, als Ronal noch mit im Boot gewesen<br />

war. Die Vereinbarungen mit Ronal hätten es <strong>de</strong>m Unternehmen erlaubt,<br />

diesen Prozess zu beschleunigen und schneller zu seinem<br />

Kerngeschäft zurückzukehren.<br />

Mittlerweile ist Dumarey (51) für manch einen zur „Reizfigur“ gewor<strong>de</strong>n:<br />

„Das Ansehen von Guido Dumarey in <strong>de</strong>r Belegschaft hat<br />

erheblich gelitten“, lässt sich <strong>de</strong>r Erste Bevollmächtigte <strong>de</strong>r IG Metall<br />

Freu<strong>de</strong>nstadt Reiner Neumeister zitieren. Einerseits bringen Mit-<br />

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bereits Opfer, an<strong>de</strong>rerseits wer<strong>de</strong><br />

Dumarey „ein rü<strong>de</strong>r Umgang mit Mitarbeitern“<br />

nachgesagt, gegenüber einem an<strong>de</strong>ren<br />

Gewerkschafter sei er sogar einmal<br />

handgreiflich gewor<strong>de</strong>n. Gewerkschaftssekretär<br />

Uwe Wallbrecher wolle <strong>de</strong>n Belgier<br />

wegen <strong>de</strong>ssen „Schlingerkurs“ je<strong>de</strong>nfalls<br />

los<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, sodass selbst Dumarey sagt:<br />

„Zwischen Uwe Wallbrecher und mir besteht<br />

in <strong>de</strong>r Tat nicht das beste Verhältnis.“<br />

Zur Beruhigung ein Blick zurück: Die<br />

1970 von Heinrich Baumgartner (bis 2007<br />

Mehrheitsgesellschafter) und Klaus Brand<br />

gegrün<strong>de</strong>te und später in eine Aktiengesellschaft<br />

umgewan<strong>de</strong>lte BBS Kraftfahrzeugtechnik<br />

AG (die bei<strong>de</strong>n „B“ stehen für<br />

die bei<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>r, „S“ für Schiltach) hatte<br />

bereits am 2. Februar 2007 erstmalig wegen<br />

drohen<strong>de</strong>r Zahlungsunfähigkeit einen<br />

Insolvenzantrag gestellt. Völlig überraschend<br />

war Monate später beim Poker um<br />

BBS vom damaligen Insolvenzverwalter Dr.<br />

Jobst Wellensiek <strong>de</strong>r belgischen Punch International<br />

NV (Sint-Martens-Latem) <strong>de</strong>r<br />

Zuschlag erteilt wor<strong>de</strong>n. Die Übernahme<br />

umfasste die Fabriken<br />

<strong>de</strong>r BBS Kraftfahr-<br />

Traditionsstandort Schiltach<br />

116<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

zeugtechnik AG in Schiltach und Herbolzheim,<br />

das (als Profit Center geführte) Motorsport<strong>de</strong>partment<br />

BBS Motorsport & Engineering<br />

GmbH, die BBS-Tochtergesellschaft<br />

in Nordamerika sowie die Markenrechte.<br />

Die BBS-Tochtergesellschaft RIVA in<br />

Ruina (Italien) war nicht Gegenstand <strong>de</strong>r<br />

Übernahme, das China-Engagement von<br />

BBS noch eine Zeit lang Gegenstand von<br />

Verhandlungen und verlief schließlich im<br />

San<strong>de</strong>.<br />

Die diversifizierte Holding „Punch International<br />

nv“ (St-Martens-Latem/Belgien)<br />

hatte im Frühsommer 2009 schließlich BBS<br />

an ihren größten Gesellschafter Creacorp<br />

nv wegen Erfolglosigkeit und tiefroter Zahlen<br />

weitergeschoben, die Dumarey-Partner<br />

waren offenkundig entnervt. Der Punch-<br />

CEO Guido Dumarey trat damals mit sofortiger<br />

Wirkung von seinem Amt zurück. Die<br />

Markenrechte an BBS verblieben bei<br />

Punch, die von Dumarey beherrschte Creacorp<br />

<strong>soll</strong>te Lizenzgebühren für die Nutzung<br />

<strong>de</strong>s Markennamens BBS zahlen. Dumarey<br />

übernahm die Verantwortung, <strong>de</strong>r Einstieg<br />

ins <strong>Auto</strong>motive-Geschäft (und damit die<br />

Übernahme von BBS) sei in hohem Maße<br />

auf seine persönlichen Interessen zurückzuführen<br />

gewesen. Als<br />

ein führen<strong>de</strong>r Anteilseigner<br />

<strong>de</strong>r übernehmen<strong>de</strong>n<br />

Creacorp wolle<br />

er sich auf <strong>de</strong>ssen<br />

weitere Entwicklung<br />

konzentrieren und trat<br />

noch auf <strong>de</strong>r letzten<br />

<strong>Auto</strong>mechanika – inzwischen<br />

alleiniger Inhaber<br />

<strong>de</strong>r BBS International<br />

GmbH – mit großen<br />

Plänen vor die<br />

Presse. Der damals<br />

versprühte Optimismus<br />

wird in <strong>de</strong>r Rückschau<br />

in Anbetracht<br />

<strong>de</strong>r Ereignisse im Dezember<br />

2010 zum Mirakel.<br />

Dumarey droht<br />

sein Lebenwerk zu<br />

verlieren. Bei Punch<br />

Hat En<strong>de</strong> Februar das handtuch geworfen: Norbert<br />

Zumblick<br />

spielt seine Creacorp nicht mehr die große<br />

Rolle, bei BBS könnte er je<strong>de</strong>nfalls viel Geld<br />

versenken. Dumarey, <strong>de</strong>ssen unternehmerischer<br />

Start als junger Mann übrigens ein<br />

Reifenzentrum war, wird von <strong>de</strong>r Badischen<br />

Zeitung ein Faible für <strong>de</strong>n Motorsport beigemessen.<br />

Innerhalb <strong>de</strong>s BBS-Firmengeflechts<br />

galt (neben <strong>de</strong>m Markennamen) immer<br />

das Motorsport<strong>de</strong>partment als „Mutter<br />

aller Perlen im BBS-Collier“. Da muss es<br />

schmerzen, dass seit <strong>de</strong>m 31.3. auch die<br />

„BBS Motorsport & Engineering GmbH“ zu<br />

einer Angelegenheit <strong>de</strong>s Insolvenzgerichts<br />

Rottweil wur<strong>de</strong>.<br />

Je<strong>de</strong>r Ausblick ist an dieser Stelle Spekulation.<br />

Der Maschinenpark in Schiltach ist<br />

alt, Herbolzheim dagegen mo<strong>de</strong>rn, die dortige<br />

Lackiererei gilt gar als eine <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnsten<br />

Europas. Crux: So ganz einfach ist<br />

es nicht, bei<strong>de</strong> Standorte auseinan<strong>de</strong>rzudividieren,<br />

in Teilen arbeiten sie einan<strong>de</strong>r zu,<br />

sind aktuell voneinan<strong>de</strong>r abhängig. Wer immer<br />

das mo<strong>de</strong>rne Herbolzheim übernimmt,<br />

steht vor kräftigen Investitionen. Wer immer<br />

Schiltach übernimmt (o<strong>de</strong>r weiterführt),<br />

steht vor einer Herkulesaufgabe – o<strong>de</strong>r<br />

schließt diesen Standort.<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong>


Speedline Truck am Start<br />

Die Ronal-Gruppe ist eines <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

marktführen<strong>de</strong>n Unternehmen im Bereich<br />

<strong>de</strong>r gegossenen Pkw-Aluminiumrä<strong>de</strong>r. Die<br />

vormalige italienische Firma Speedline – im<br />

Frühjahr 2007 von <strong>de</strong>r Ronal AG (Härkingen/Schweiz)<br />

übernommen – bzw. <strong>de</strong>ren<br />

Eigner-Familie Mazzucconi hatte auch gegossene<br />

Lkw-Aluminiumrä<strong>de</strong>r im Produktportfolio,<br />

die Fertigung aber bereits kurz vor<br />

<strong>de</strong>r Veräußerung an Ronal vom Traditionswerk<br />

Bozen in das Valbrem-Werk in Lenna<br />

bei Bergamo verlagert. Jetzt wird das Geschäft<br />

wie<strong>de</strong>rbelebt: Ronal hat die hun<strong>de</strong>rtprozentige<br />

Tochtergesellschaft Speedline<br />

Truck s.r.l. (Ponte San Pietro bei Bergamo)<br />

gegrün<strong>de</strong>t. Dass die von Speedline Truck<br />

vertriebenen Lkw-Aluminiumrä<strong>de</strong>r allerdings<br />

nicht gegossen, son<strong>de</strong>rn geschmie<strong>de</strong>t<br />

sind, ist offensichtlich <strong>de</strong>r Einsicht geschul<strong>de</strong>t,<br />

dass es trotz diverser Versuche<br />

verschie<strong>de</strong>ner Anbieter über Jahre hinweg<br />

keinem gelungen ist, die technologische<br />

Lücke zwischen Lkw-Schmie<strong>de</strong>- und Lkw-<br />

Gussrad zu schließen.<br />

Das geschmie<strong>de</strong>te Lkw-Rad ist leichter<br />

als das gegossene, es kommt ohne aufwendige<br />

Lackierung aus und ist daher weniger<br />

korrosionsanfällig, es bringt unerreichte<br />

Festigkeitswerte mit. Was also tun,<br />

wenn ein Rä<strong>de</strong>rspezialist wie Ronal an eine<br />

positive Entwicklung <strong>de</strong>s Segmentes<br />

Lkw-Aluminiumrä<strong>de</strong>r glaubt, die enorme eigene<br />

Expertise aber eher beim Gieß- <strong>de</strong>nn<br />

beim Schmie<strong>de</strong>verfahren liegt? Das bisherige<br />

Pkw-Rä<strong>de</strong>rwerk von Valbrem war zwar<br />

zur Produktion von (gegossenen) Lkw-Rä<strong>de</strong>rn<br />

umgebaut wor<strong>de</strong>n, musste dann aber<br />

<strong>de</strong>r großen Wirtschaftskrise und damit <strong>de</strong>r<br />

allgemeinen Marktlage Tribut zollen: Das<br />

Thema gegossene Lkw-Rä<strong>de</strong>r hatte sich<br />

erledigt – nicht aber <strong>de</strong>r Glaube an eine Zukunft<br />

<strong>de</strong>s Lkw-Ra<strong>de</strong>s aus Aluminium an<br />

sich! Die Lösung: Es musste <strong>de</strong>r richtige,<br />

das heißt ein kompetenter Produktionspartner<br />

gefun<strong>de</strong>n <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Der Hersteller FullChamp Technologies<br />

Co. Ltd. (FCT) mit Sitz im Industriepark <strong>de</strong>r<br />

Stadt Chu-Shan auf Taiwan – gegrün<strong>de</strong>t im<br />

Sommer 2002 von Mike Wie und zwischen-<br />

zeitlich mit <strong>de</strong>r Firma China Wheel liiert, die<br />

sich Pkw-seitig das Schmie<strong>de</strong>-Know-how<br />

zunutze machen wollte – ist einer von drei<br />

Schmie<strong>de</strong>radherstellern im Lan<strong>de</strong>. Seit Mitte<br />

<strong>de</strong>s letzten Jahrzehnts hat <strong>de</strong>r taiwanische<br />

Mischkonzern Mayer Steel Pipe Corporation<br />

in mehreren Schritten Anteile<br />

übernommen. Sämtliche er<strong>de</strong>nklichen<br />

ISO-Zertifikate (9001:2008, ISO 14000,<br />

TS16949) und TÜV-Bescheinigungen liegen<br />

selbstverständlich vor, Ronal hat sich<br />

für das Unternehmen mit <strong>de</strong>r höchsten Reputation<br />

entschie<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r FCT-Slogan lautet<br />

„The lea<strong>de</strong>r of Metal Forging“.<br />

Die Geschäftsbeziehung zwischen<br />

<strong>de</strong>m Rä<strong>de</strong>rproduzenten FullChamp und<br />

Speedline Truck ist ein klassisches Offtake<br />

und beinhaltet Exklusivstatus für Europa.<br />

Die Rä<strong>de</strong>rentwicklungen, Zeichnungen etc.<br />

stammen von Speedline Truck/Ronal, die<br />

Formen gehören ebenfalls zu <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

aus <strong>de</strong>r mit so viel Rä<strong>de</strong>rtradition<br />

behafteten Umgebung von Bergamo. FCT<br />

schmie<strong>de</strong>t außer Pkw- und Lkw-Rä<strong>de</strong>rn<br />

auch solche für Motorrä<strong>de</strong>r und darüber hinaus<br />

ein breites Portfolio an Produkten beispielsweise<br />

für die Luftfahrt und militärische<br />

Anwendungen. Weil FullChamp im<br />

Werk Chu-Shan einen zweistufigen Produktionsprozess<br />

und Flow-forming bietet,<br />

dürften sich die Fertigungstechniker aus<br />

<strong>de</strong>m Hause Ronal/Speedline und die Taiwanesen<br />

gleich verstan<strong>de</strong>n haben, die Produktionsphilosophien<br />

ähneln einan<strong>de</strong>r.<br />

Erste Tests mit FullChamp-Rä<strong>de</strong>rn unter<br />

Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s F+E-Zentrums von<br />

Ronal fan<strong>de</strong>n im Sommer 2010 statt – und<br />

waren direkt erfolgreich. Zwar damals noch<br />

nicht mit <strong>de</strong>n für Europa passen<strong>de</strong>n Anschlussmaßen,<br />

aber die Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>r<br />

dieses Herstellers haben sich längst auf<br />

beispielsweise australischen o<strong>de</strong>r amerikanischen<br />

Straßen bewährt. Im Herbst letzten<br />

Jahres folgten dann die Freigaben, seit Anfang<br />

2011 liegen die ABEs für die europäischen<br />

Standardanwendungen vor. Speedline<br />

Truck startet mit <strong>de</strong>n drei Rennerausführungen<br />

9.00x22.5 und 11.75x22.5 mit<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Einpresstiefen null sowie 120.<br />

Weitere Größen und sogenannte „Peripherieprodukte“<br />

sind in Vorbereitung.<br />

Speedline Truck wird sich messen lassen<br />

müssen vor allem mit <strong>de</strong>m Marktführer<br />

(Alcoa) und einem zweiten Newcomer (Otto<br />

Fuchs). Der banalste Vergleichstest ist<br />

das Radgewicht, vor allem bei <strong>de</strong>n Traglasten<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> kritische Kun<strong>de</strong>n allerdings<br />

nachhaken: Speedline Truck hat in dieser<br />

Hinsicht bereits nachgebessert und sieht<br />

sich in einer Liga mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Anbietern<br />

von geschmie<strong>de</strong>ten Lkw-Aluminiumrä<strong>de</strong>rn.<br />

Die noch junge Firma in Presezzo, <strong>de</strong>ren<br />

Mitarbeiterzahl bereits zweistellig ist<br />

und die weiter wachsen <strong>soll</strong>, wen<strong>de</strong>t sich an<br />

die drei relevanten Segmente: Lkw-Erstausrüstung,<br />

Traileranbieter und das Ersatzgeschäft.<br />

Im Ersatzmarkt ist die Suche nach<br />

potenziellen Distributions- und Han<strong>de</strong>lspartnern<br />

(wofür sich auch <strong>de</strong>r Reifenhan<strong>de</strong>l<br />

anbietet) noch nicht abgeschlossen. In <strong>de</strong>m<br />

kleinen Städtchen nur wenige Kilometer<br />

westlich von Bergamo wird <strong>de</strong>rzeit ein Zentrallager<br />

aufgebaut, von wo aus die Belieferung<br />

<strong>de</strong>r europäischen Kundschaft erfolgen<br />

<strong>soll</strong>. Ein Qualitätsmanagement in Presezzo<br />

hat bereits die Arbeit aufgenommen.<br />

Speedline Truck tritt als Hersteller im<br />

Markt an und will zu <strong>de</strong>n signifikanten Wettbewerbern<br />

aufrücken. Muttergesellschaft<br />

Ronal erwartet eine sukzessive Verschiebung<br />

weg vom traditionellen Stahl- hin zum<br />

Aluminiumrad und will diesen Markt aktiv<br />

mitgestalten, dabei aber eigene Wege gehen.<br />

Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n bereits genannten<br />

Märkten Australien und Nordamerika<br />

gilt Europa als kostenorientierter, sodass<br />

sich <strong>de</strong>r von Marktteilnehmern bereits in<br />

<strong>de</strong>n 90er Jahren prognostizierte Siegeszug<br />

<strong>de</strong>s Lkw-Aluminiumra<strong>de</strong>s verschleppt hat.<br />

Doch mit <strong>de</strong>m aktuellen Be<strong>de</strong>utungszuwachs<br />

ökologischer Argumente und erst<br />

recht in Verbindung mit ökonomischen Aspekten<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> die Karten neu gemischt.<br />

Speedline Truck will Bekanntheit gewinnen<br />

und engagiert sich bei <strong>de</strong>n Endkun<strong>de</strong>n mit<br />

<strong>de</strong>n Argumenten, die „pro Alurad“ sprechen.<br />

<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />

117


Kurzgefasst.<br />

Neue „Accu-Lite“-Alurä<strong>de</strong>r<br />

Auf <strong>de</strong>r „Mid-America Trucking Show“, die<br />

in Louisville (Kentucky) stattfand, hat <strong>de</strong>r<br />

Nutzfahrzeugzulieferer Accuri<strong>de</strong> Corp.<br />

(Evansville/Indiana) vier neue Aluminiumrä<strong>de</strong>rtypen<br />

in das Zentrum <strong>de</strong>s Messestan<strong>de</strong>s<br />

platziert. Die Rä<strong>de</strong>r gelten als beson<strong>de</strong>rs<br />

leicht sowie durch ein nochmals<br />

optimiertes Finish charakterisiert und ergänzen<br />

das hauseigene Spektrum an<br />

„Accu-Lite“-Stahlrä<strong>de</strong>rn. Gegenüber <strong>de</strong>n<br />

hauseigenen Duplex-Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />

habe man nochmals eine Gewichtsverringerung<br />

um etwa 5,4 Kilogramm erreicht;<br />

ein „Accu-Lite“-Aluminiumrad in 8.25x<br />

22.5 bringt gut zwanzig Kilogramm, das<br />

Supersingle-Rad vom Typ Duplex dagegen<br />

mehr als 26 Kilogramm auf die Waage.<br />

dv<br />

Sicuplus entwickelt sich<br />

Bei Sicuplus<br />

(Wesseling),<br />

Spezialist für<br />

Raddiebstahlsicherungen,<br />

gibt es ab sofort<br />

statt Silbermetall-Kappen<br />

zum Produkt Sicurit alternativ auch<br />

schwarze Kappen im Angebot und können<br />

als Set (vier Stück) dazu bestellt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Weiterhin ist <strong>de</strong>r neue PDF-Zuordnungskatalog<br />

April 2011 für alle Produkte<br />

<strong>de</strong>r Marken Sicustar, Sicurit, Sicubloc und<br />

Sicutune zum Abruf bereit und enthält alle<br />

neuen Fahrzeuge. Im mehrsprachigen<br />

„BMF Konfigurator Felgenschlösser“ sind<br />

alle neuen Fahrzeuge Stand März 2011<br />

integriert. Zu fin<strong>de</strong>n sind diese unter<br />

www.siculocks.<strong>de</strong> sowie unter nagelschmidt.<strong>de</strong>.<br />

Alle Angaben berufen sich<br />

auf TÜV-Gutachten o<strong>de</strong>r ABE. Für diejenigen,<br />

die sich mit <strong>de</strong>m Konfigurator verlinken<br />

möchten: http://farad001.mxlive.com/<strong>de</strong>fault.aspx.<br />

dv<br />

118<br />

TEIL ·2·<br />

4/2011<br />

ASA von GEWE<br />

Die sportlichen Leichtmetallrä<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r GE-<br />

WE Reifengroßhan<strong>de</strong>l GmbH (Kaiserslautern)<br />

sind für alle gängigen Fahrzeugmo<strong>de</strong>lle<br />

erhältlich. Die breite Produktpalette <strong>de</strong>ckt<br />

alle Kun<strong>de</strong>nwünsche ab: ob Formel-1-Technologie<br />

für <strong>de</strong>n Alltag, sportlich, klassischelegant,<br />

matt o<strong>de</strong>r glänzend, schwarz o<strong>de</strong>r<br />

farbig – die sechs Produktlinien machen<br />

<strong>de</strong>n optischen Unterschied für je<strong>de</strong>s Fahrzeug.<br />

Natürlich sind alle Rä<strong>de</strong>r vom TÜV geprüft.<br />

Bei bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Produktionsstätten<br />

ist <strong>de</strong>r Trend <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

zurück nach Europa und<br />

Deutschland. So <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> zwei Designs<br />

in Deutschland bei Brock<br />

und BBS, zwei Designs in Korea<br />

und zwei Rä<strong>de</strong>r in China produziert.<br />

Diese breite Aufstellung <strong>de</strong>r<br />

Produktionsstätten garantiert die schnelle<br />

Verfügbarkeit aller ASA-Rä<strong>de</strong>r und die<br />

Unabhängigkeit von <strong>de</strong>n produzieren<strong>de</strong>n<br />

Gießereien. Die Gewe Reifengroßhan<strong>de</strong>l<br />

GmbH ist einer <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Anbieter für<br />

Rä<strong>de</strong>r und Reifen in Europa. dv<br />

Continental Schweiz baut<br />

Felgenprogramm aus<br />

ASA GT III PÜNKTLICH<br />

ZUR UMRÜSTSAISON<br />

VERFÜGBAR<br />

Rechtzeitig zur Umrüstssaison wird das<br />

neue ASA-Highlight GT III im<br />

Han<strong>de</strong>l verfügbar sein.<br />

Das neue Design<br />

zeichnet ein nach<br />

innen versetztes<br />

Zentrum und damit<br />

aggressives Speichenbild<br />

aus. Es<br />

wird in 18-, 19- und<br />

20-Zoll-Größen angeboten.<br />

Ein beson<strong>de</strong>res<br />

Leichtgewicht ist das 20-Zoll-Rad: Hergestellt<br />

im Flow-forming-Verfahren, wird<br />

eine Gewichtsreduktion von drei Kilogramm<br />

pro Rad erreicht. Produziert <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

alle Größen <strong>de</strong>s neuen Designs GT<br />

III von 8x18 bis 10,5x20 Zoll bei BBS in<br />

Deutschland. dv<br />

Tuning fängt meist mit Än<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>r Rad-Reifen-Kombination an, weshalb Continental<br />

Schweiz eigenen Worten zufolge jetzt sein Angebot an Leichtmetallrä<strong>de</strong>rn erweitert<br />

hat. Damit <strong>soll</strong> sich eine Vielzahl von Fahrzeugen nicht nur optisch, son<strong>de</strong>rn auch in<br />

ihren Fahreigenschaften verbessern lassen. Die Felgenauswahl beginnt <strong>de</strong>mnach bei 14-<br />

Zöllern und reicht bis zu großen 22-Zoll-Felgen, wobei zur Saison 2011 einige Neuheiten<br />

ins Programm aufgenommen wur<strong>de</strong>n wie beispielsweise Alutecs „Xplosive“, „Poison“ und<br />

„Poison Cup“ o<strong>de</strong>r das „Präzision“ genannte ATS-Design. Einen beson<strong>de</strong>ren Service bietet<br />

Conti übrigens unter <strong>de</strong>r Internetadresse www.conti-wheels.ch: Hier können sich <strong>Auto</strong>fahrer<br />

über das Angebot informieren und die Felgen mit einem Konfigurator an <strong>de</strong>n eigenen<br />

Wagen anpassen. „Fahrzeug und Felgenkombinationen sind auf <strong>de</strong>m Bildschirm<br />

zu sehen, sodass die optisch beste Kombination ausgesucht <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> kann. So <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

Fehlkäufe verhin<strong>de</strong>rt. Gleichzeitig wird die benötigte Reifengröße angezeigt“, so das Unternehmen.<br />

cm


ICW-Rä<strong>de</strong>r für größere und kleinere <strong>Auto</strong>s<br />

Als sportlich beschreibt die Attendorner<br />

International Complete<br />

Wheels GmbH (ICW) ihr „i-<br />

SW3“ genanntes einteiliges<br />

Aluminiumrad, das<br />

in Dimensionen von 17<br />

bis 19 Zoll mit Einpresstiefen<br />

zwischen<br />

ET 35 und ET 45<br />

angeboten wird. Eine<br />

Kombination aus<br />

polierten Mittelspeichen<br />

und schwarzen, leicht nach<br />

hinten versetzten Zwischenspeichen<br />

<strong>soll</strong> die Blicke auf das Rad lenken, das sich nach Meinung<br />

von ICW durch eine „optische Leichtigkeit gepaart mit<br />

Sportlichkeit und Dynamik“ auszeichnet. Dass die fünf polierten<br />

Speichen nahtlos in das Felgenhorn fließen, lasse<br />

das Leichtmetallrad größer wirken, heißt es darüber hinaus.<br />

„Wie alle Produkte aus <strong>de</strong>m Hause International Complete<br />

Wheels durchlaufen auch diese Leichtmetallrä<strong>de</strong>r mehrere<br />

Qualitätssicherungsstationen. Röntgendurchleuchtung und<br />

Dichtigkeitsprüfung sind dabei nur zwei Verfahren, um <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Firma ICW Topprodukte zu liefern“, sagt <strong>de</strong>r Anbieter.<br />

Gleich drei neue Smoor-Rä<strong>de</strong>r<br />

Mit gleich drei neuen Leichtmetallrä<strong>de</strong>rn<br />

startet die Smoor Performance Wheels<br />

GmbH (Nordhorn) in die Frühjahrssaison.<br />

Drei auf einen Streich: „Tech 1“, „Tech 2“ und „Tech 3“ von Smoor<br />

Für Minis vom Schlage eines Smart, Toyota iQ o<strong>de</strong>r Fiat 500<br />

ist das „i-BE“ genannte einteilige 16-Zoll-Leichtmetallrad in <strong>de</strong>r<br />

ICW-Produktpalette gedacht. Die Verjüngung von <strong>de</strong>ssen Speichen<br />

zur Mitte hin <strong>soll</strong> dabei eine „optische Leichtigkeit“ erzeugen, wobei<br />

dieser Effekt – so heißt es weiter – in <strong>de</strong>r Farbvariante „schwarz<br />

poliert“ beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich hervortrete. Abgesehen davon ist das<br />

Rad allerdings auch in „Hypersilber“ o<strong>de</strong>r „Schwarz matt“ erhältlich.<br />

cm<br />

Für <strong>de</strong>n Smart betragen die „i-BE“-Einpresstiefen 25 mm an <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rachse sowie 15 mm an<br />

<strong>de</strong>r Hinterachse<br />

Von „Perfektion in Aluminium“ spricht <strong>de</strong>r<br />

Anbieter im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n zweiteiligen<br />

Mo<strong>de</strong>llen, welche die Bezeichnungen<br />

„Tech 1“, „Tech 2“ sowie<br />

„Tech 3“ tragen. Laut<br />

<strong>de</strong>m Unternehmen sind<br />

in ihre Entwicklung 20<br />

Jahre Erfahrung eingeflossen:<br />

Wie es heißt,<br />

habe man bei ihnen „alle<br />

Register gezogen, die<br />

die Rä<strong>de</strong>rtechnik hergibt“.<br />

Dank geschmie<strong>de</strong>tem<br />

und gewichtsoptimiertem<br />

Radstern <strong>soll</strong>en<br />

sie ein Maximum an<br />

Stabilität mit einem mi-<br />

nimalen Gewicht kombinieren. Und aufgrund<br />

eingeschweißter Radsterne und<br />

hochglanzpolierter E<strong>de</strong>lstahlbetten könne<br />

die sonst bei Mehrteilern übliche Verschraubung<br />

entfallen, was <strong>de</strong>n Zeitaufwand<br />

für die Pflege <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>r verringere bzw. gera<strong>de</strong>zu<br />

zum Kin<strong>de</strong>rspiel mache. „Auch wird<br />

dank <strong>de</strong>s E<strong>de</strong>lstahlbettes Korrosion von<br />

vorneherein ausgeschlossen“, sagen die<br />

Nordhorner über die in Größen von 8,5x19<br />

Zoll bis 9,5x20 Zoll erhältlichen Rä<strong>de</strong>r. Für<br />

Tuner ist <strong>de</strong>mnach auch die Produktion<br />

spezieller Son<strong>de</strong>rgrößen möglich. cm<br />

119

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