Erlebnisgastronomie 300 m untertage – das ... - RDB eV
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wird vom Bundeswirtschaftministerium<br />
gefördert. Vor einigen Wochen ist ein<br />
wichtiger Meilenstein im Projekt bei der<br />
Abtrennung von Kohlendioxid aus den<br />
Rauchgasen von Kohlekraftwerken gelungen:<br />
Verglichen mit heute üblichen Prozessen<br />
lässt sich der Energieaufwand mit<br />
der innovativen Technologie unter Einsatz<br />
neuartiger chemischer Lösemittel für die<br />
CO2-Abscheidung um etwa 20 % senken.<br />
Daneben zeichnen sich die neuen Lösemittel<br />
durch eine deutlich erhöhte Stabilität<br />
gegenüber herkömmlichen Waschmitteln<br />
aus, so <strong>das</strong>s der Lösungsmittelverbrauch<br />
erheblich verringert wird. Ab 2020 soll<br />
die CO2-Abtrenntechnik im kommerziellen<br />
Maßstab für neue Kraftwerke und die<br />
Nachrüstung bestehender, moderner Anlagen<br />
zur Verfügung stehen.<br />
REAplus<br />
Voraussetzung für eine besonders effiziente<br />
CO2-Abtrennung ist eine der CO2-Wäsche<br />
vorgeschaltete Hochleistungs-Rauchgasentschwefelung.<br />
RWE entwickelt im Innovationszentrum<br />
Kohle mit dem österreichischen<br />
Partner Austrian Energy & Environment<br />
eine Hochleistungs-Rauchgasentschwefelungsanlage<br />
– kurz REA Plus. Damit soll <strong>das</strong><br />
Rauchgas vor der CO2-Wäsche noch besser<br />
als bisher von Schwefel- und Feinstaubpartikeln<br />
befreit und auf rund ein Zehntel der<br />
heutigen durchschnittlichen Restemissionen<br />
reduziert werden. Dadurch können auch die<br />
Immissionen am Kraftwerksstandort deutlich<br />
verringert- und so eine spürbare Verbesserung<br />
bei der Umweltbeeinträchtigung der direkten<br />
Umgebung erreicht werden.<br />
BoA 1 in Niederaußem<br />
Algenkonversionsanlage<br />
Mit ihrem Pilot-Algenprojekt zur CO2-<br />
Einbindung erkundet RWE Power die Möglichkeit,<br />
Kohlendioxid aus dem Rauchgas<br />
mit Hilfe von Algen zu binden und direkt in Algenprojekt im Innovationszentrum Kohle<br />
Biomasse umzuwandeln – so<br />
kann <strong>das</strong> Gas aus dem Kraftwerk<br />
klimaschonend genutzt werden.<br />
Wie alle Pflanzen nehmen die Algen<br />
<strong>das</strong> lebenswichtige Gas über<br />
die Photosynthese auf, also mit<br />
Hilfe von Licht, wachsen dabei<br />
aber etwa zehnmal schneller als<br />
Landpflanzen. Diesen Umstand<br />
machen sich RWE Power und<br />
ihre Projekt-Partner – die Jacobs<br />
University Bremen, <strong>das</strong> Forschungszentrum<br />
Jülich und<br />
die Algenexperten der Firma<br />
Phytolutions – zu nutze. Das<br />
Kohlendioxid kann direkt aus dem<br />
Rauchgas verwendet werden.<br />
Die erzeugte Algenbiomasse wird<br />
geerntet und anschließend auf<br />
ihre Verwendung insbesondere<br />
wiederum als Energieträger zur CO2-Wäsche im Kraftwerk Niederaußem<br />
Umweltschutz<br />
Minderung von CO2-Emissionen untersucht.<br />
Die seit 2008 betriebene Algenproduktionsanlage<br />
in Niederaußem kann bis zu 6 000 Kg<br />
Algen/a produzieren, wobei 12 000 Kg CO2<br />
eingebunden werden.<br />
Umwandlung durch<br />
Mikroorganismen<br />
Einen völlig neuartigen Ansatz zur<br />
CO2-Minderung und -Verwertung verfolgt<br />
RWE Power gemeinsam mit der BRAIN<br />
AG, deren Gründer Träger des Deutschen<br />
Umweltpreises ist. In dem Forschungsprojekt<br />
züchten der Stromproduzent und<br />
<strong>das</strong> Biotechnologie-Unternehmen Mikroorganismen,<br />
die <strong>das</strong> Rauchgas des<br />
Braunkohlekraftwerks verwerten. Dabei<br />
wird den Mikroorganismen <strong>das</strong> „Rauchgasfressen“<br />
regelrecht antrainiert. Ziel ist<br />
die Produktion von Biomasse oder werthaltiger<br />
Chemikalien auf CO2-Basis. Mit<br />
den Methoden der weißen Biotechnologie<br />
lässt sich aber noch mehr erreichen: Im<br />
zweiten Projektschritt soll den Mikroorganismen<br />
angezüchtet werden, direkt industriell<br />
nutzbare Produkte aus CO2 zu bilden.<br />
Dabei kann es sich um neue Biomaterialien,<br />
Bio-Kunststoffe oder auch chemische<br />
Zwischenprodukte handeln, die bei der<br />
Herstellung von Spezial- und Feinchemikalien<br />
Verwendung finden.<br />
DREAM Production<br />
In dem Gemeinschaftsprojekt „DREAM<br />
Production“ untersucht RWE Power mit<br />
Bayer MaterialScience, Bayer Technology<br />
Services und dem Institut für Technische<br />
und Makromolekulare Chemie der<br />
Universität RWTH Aachen, wie Kunststoffe<br />
zukünftig aus CO2 hergestellt werden<br />
können. Der darin enthaltene Kohlenstoff ist<br />
dafür ein wichtiger Grundbaustein. Dieses<br />
innovative Projekt wird vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung gefördert.<br />
Bisher werden in der chemischen<br />
Industrie in Deutschland jährlich<br />
rund 15 Mio. t Kohlenstoff aus<br />
Erdöl, Erdgas oder Kohle verarbeitet.<br />
In ferner Zukunft könnte<br />
ein wesentlicher Teil dieser<br />
Kohlenstoffmenge dank der neu<br />
erforschten Technologien durch<br />
CO2 ersetzt werden, die sonst<br />
bei der Verbrennung fossiler<br />
Brennstoffe in die Atmosphäre<br />
abgegeben würde.<br />
CO2RRECT<br />
CO2RRECT (CO2-Reaction<br />
using Regenerative Energies<br />
and Catalytic Technologies) ist<br />
der Name eines weiteren, vom<br />
Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung geförderten<br />
Projekts, <strong>das</strong>s RWE zusam-<br />
bergbau 11/2010 489