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Erlebnisgastronomie 300 m untertage – das ... - RDB eV

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Durchschlag im<br />

Gotthard-Basistunnel<br />

Am 15.10. wurde der Gotthard-Basistunnel<br />

im Kanton Graubünden durchschlägig.<br />

Er ist der wichtigste Teil der Eisenbahn-<br />

Alpentraversale, die die Schweiz geplant<br />

hat und finanziert, um ihr verstopftes Straßennetz<br />

und die Bergwelt zu entlasten.<br />

Der nach Fertigstellung mit 57 km längste<br />

Tunnel der Welt überflügelt den 53,9 km<br />

langen Seikan-Tunnel in Japan. Er verbindet<br />

Erstfeld im Turner Talboden mit Bodio<br />

im Tessin. Nach der Fertigstellung soll ab<br />

2017 durch die beiden Eisenbahnröhren der<br />

meiste Güterverkehr durch die Schweizer<br />

Alpen fließen. Es wird mit täglich <strong>300</strong> Zügen<br />

gerechnet, von denen die Hochgeschwindigkeitszüge<br />

in den Tunneln Geschwindigkeiten<br />

von über 250 km/h erreichen sollen.<br />

Auch die Güterzüge werden mit dann 160<br />

km/h doppelt so schnell sein wie in der seit<br />

1882 bestehenden Eisenbahnröhre.<br />

Der Gotthard-Basistunnel ist Teil einer<br />

schnellen Eisenbahnverbindung von der<br />

Nordsee bis nach Genua. Die Fahrzeit von<br />

Zürich nach Mailand verkürzt sich um etwa<br />

1 h auf dann 2 h 40 min.<br />

Mehr als 2 500 Bergleute arbeiteten seit<br />

dem ersten Spatenstich am 04.11.1999 an<br />

dem Tunnelprojekt – 8 von ihnen verloren<br />

dabei ihr Leben. Erträgliche Arbeitsbedingungen<br />

für die Bergleute wurden durch eine<br />

leistungsstarke Klimatisierung geschaffen.<br />

Die Tunnelbohrmaschine „Sissi“ schaffte<br />

jetzt den Durchschlag in der östlichen der beiden<br />

Tunnelröhren, die in einem Abstand von<br />

40 m zueinander aufgefahren wurden und<br />

alle 312,5 m mit Querstollen verbunden sind.<br />

Die für den Vortrieb verwendete hydraulisch<br />

verspannte Gripper-Tunnelbohrmaschine<br />

schneidet Durchmesser von 8,8 bis<br />

9,5 m und wiegt etwa 2 700 t bei einer Länge<br />

der Maschine einschließlich Nachläufer<br />

von 450 m.<br />

Internet: www.gotthardtunnel.eu<br />

Nun geschlossen und energisch<br />

verhandeln<br />

Die IG BCE begrüßt, <strong>das</strong>s Bundeskanzlerin<br />

Merkel in der Koalition Einigkeit hergestellt<br />

hat und die Bundesregierung bei den<br />

Verhandlungen um die Steinkohlebeihilfen<br />

in Brüssel nun endlich einheitlich auftreten<br />

will. „Damit hat die Kanzlerin ihren klaren<br />

Aussagen zur Kohle Nachdruck verliehen.<br />

Wir erwarten, <strong>das</strong>s die Bundesregierung<br />

in Brüssel nun geschlossen und energisch<br />

für eine Beihilferegelung eintritt, die ermöglicht,<br />

<strong>das</strong> Steinkohlefinanzierungsgesetz<br />

umzusetzen. Die Zeit drängt“, sagte der<br />

IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis.<br />

„Die längst überfällige Einigung der<br />

Koalition auf <strong>das</strong> im Gesetz genannte Datum<br />

2018 ist ein wichtiges und richtiges<br />

Signal.<br />

486 bergbau 11/2010<br />

berg<br />

aktuell<br />

bau<br />

Nur so lässt sich die Sozialverträglichkeit<br />

sicherstellen.“ Die unterschiedlichen Aussagen<br />

von Politikern der schwarz-gelben<br />

Koalition zur Revisionsklausel seien nicht<br />

hilfreich und unverständlich. „Wir erwarten,<br />

<strong>das</strong>s die Regierung ihre eigenen Gesetze<br />

ernst nimmt. Die Revisionsklausel steht<br />

im Gesetz, <strong>das</strong> Bundestag und Bundesrat<br />

beschlossen haben und ist außerdem Bestandteil<br />

der Rahmenvereinbarung mit den<br />

Kohleländern“, sagte Vassiliadis.<br />

Internet: www.igbce.de<br />

Merkel warnt vor Stillstand beim<br />

Bau von Kohlekraftwerken<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich<br />

mit Nachdruck für Kohle und Kernkraft als<br />

Brückentechnologie zum Zeitalter der erneuerbaren<br />

Energie ausgesprochen.<br />

Insbesondere die Landesregierung in<br />

NRW müsse sich in dieser wichtigen Frage<br />

klar positionieren, sagte Merkel vor der<br />

Bundesversammlung der Senioren-Union<br />

in Recklinghausen. Ohne <strong>das</strong> in weiten Teilen<br />

mit einem Baustopp belegte Kraftwerksprojekt<br />

in Datteln namentlich zu nennen,<br />

bezeichnete die Kanzlerin jüngste Bürgerproteste<br />

und die Blockade von Neubauprojekten<br />

als eine Gefahr für den Fortschritt in<br />

der Republik.<br />

Wörtlich sagte Merkel im Ruhrfestspielhaus:<br />

„Keine Kohlekraftwerke, möglichst<br />

keinen neuen Bahnhof, um jede Straße<br />

Theater, keine Hochspannungsleitungen<br />

mehr – so wird Deutschland seinen Wohlstand<br />

nicht sichern können.“<br />

Internet:<br />

www.www.dattelner-morgenpost.de<br />

Kohle-Streit entzweit Bund und<br />

Land<br />

In den zurückliegenden Wochen hat<br />

Hannelore Kraft die Kanzlerin geschont.<br />

Wann immer sie zum schwelenden Streit<br />

um die Kohlefinanzierung gefragt wurde,<br />

blieb die Düsseldorfer Ministerpräsidenten<br />

Angela Merkel gegenüber freundlich.<br />

Sie mahnte sowohl Brüssel wie Berlin allenfalls<br />

mit leicht erhobenem Zeigefinger<br />

und gab den Kumpeln Recht, die darauf<br />

pochen, <strong>das</strong>s geschlossene Verträge einzuhalten<br />

seien. Inzwischen mag sich die<br />

neue Düsseldorfer Regierungschefin <strong>das</strong><br />

hin und her in der Berliner Koalition nicht<br />

mehr mit ansehen.<br />

Natürlich ist ihr zu Ohren gekommen,<br />

<strong>das</strong>s Wirtschaftsminister Rainer Brüderle<br />

die angebliche Einigung auf ein Enddatum<br />

für die Kohlesubventionen im Jahre 2018<br />

innerhalb der Koalition hintertreibt. Brüderle<br />

hatte unter Parteifreunden durchblicken<br />

lassen, <strong>das</strong>s er nach wie vor nur widerwillig<br />

die vertraglich vereinbarte Regel in Brüssel<br />

vertreten werde.<br />

„Ich habe die Sorge, <strong>das</strong>s bei den Ver-<br />

handlungen in Brüssel ein Ergebnis herauskommt,<br />

<strong>das</strong> hinter dem liegt, was wir<br />

heute haben“, kabelte Kraft deshalb jetzt<br />

nach Berlin und ging zum ersten Mal die<br />

Kanzlerin direkt an. „Es verwundert mich,<br />

<strong>das</strong>s sie <strong>das</strong> Steinkohlefinanzierungsgesetz<br />

ändern möchte, <strong>das</strong> sie 2007 selbst<br />

beschlossen hat“, ärgert sich Kraft und fügt<br />

noch hinzu, „ich verstehe die Strategie der<br />

Kanzlerin nicht.“<br />

In Düsseldorf hält man <strong>das</strong> jetzt ausgehandelte<br />

Ergebnis für materiell schlecht<br />

und außerdem für taktisch falsch. Brüderle<br />

und die FDP geben die sowohl per Gesetz<br />

wie vertraglich abgesicherte Revisionsklausel<br />

auf, die sicher stellen sollte, <strong>das</strong>s<br />

2012 überprüft werden soll, ob man angesichts<br />

der rapide steigenden Energiepreise<br />

wirklich aus der Kohle aussteigen will.<br />

„Wenn man Brüssel dieses Zugeständnis<br />

auf dem Silbertablett serviert, wird man am<br />

Ende noch mehr geben müssen und mit<br />

dem Datum 2016 nach Hause kommen“,<br />

erklärt einem dazu ein Insider in Düsseldorf,<br />

der auch noch gleich hinzufügt, wem<br />

<strong>das</strong> politisch nutzt: „Brüderle lässt sich<br />

dann von seiner Klientel als Subventionskiller<br />

feiern.“<br />

Mehrere andere Punkte gehen damit aus<br />

Düsseldorfer Sicht völlig unter. Der gültige<br />

Kohlekompromiss, der gesetzlich und vertraglich<br />

abgesichert wurde, entstand vor<br />

dem Hintergrund der Brüsseler Steinkohle-<br />

Verordnung aus dem Jahre 2002, die bis<br />

zum 31.12.2010 gilt. Der gültige Brüsseler<br />

Verordnungstext wurde nahezu wortgleich<br />

beim historischen Kohlekompromiss von<br />

2007 in Deutschland berücksichtigt, und<br />

natürlich hat Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

der Kommission die Details der Regelung<br />

mitgeteilt. „Eine Mindestproduktion<br />

an Steinkohle sowie andere Maßnahmen<br />

werden wichtige Komponenten bei der Erhaltung<br />

eines Anteils heimischer Primärenergiequellen<br />

bilden“, heißt es da in der<br />

aktuell gültigen Verordnung.<br />

Außerdem erklärt man sich ausdrücklich<br />

damit einverstanden, <strong>das</strong>s „Beihilfen für<br />

den Zugang zu Steinkohlevorkommen“ gezahlt<br />

werden. Die Brüsseler Bürokraten erkennen<br />

zusätzlich an, <strong>das</strong>s „eine Mindestproduktion<br />

an Steinkohle“ der „Sicherung<br />

der Führungsposition der europäischen<br />

Technologie“ auf diesem Feld diene.<br />

Weil sich all diese Elemente im deutschen<br />

Kohlekompromiss wiederfinden, versteht<br />

in Düsseldorf niemand den Schwenk<br />

der Brüsseler Kommission. In ihrer neuen<br />

Verordnung will die EU für den Zeitraum<br />

ab 2011 von ihrer eigenen Linie abweichen<br />

und die Kohle deutlich kritischer bewerten.<br />

„Damit verändert Brüssel rückwirkend Gesetze,<br />

<strong>das</strong> darf in einem Rechtsstaat nicht<br />

passieren“, schimpft Norbert Römer, der<br />

SPD-Fraktionschef in Düsseldorf.<br />

Internet: www.general-anzeiger-bonn.de

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