Erlebnisgastronomie 300 m untertage – das ... - RDB eV
Erlebnisgastronomie 300 m untertage – das ... - RDB eV
Erlebnisgastronomie 300 m untertage – das ... - RDB eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
21 Stationäre Sprengwand in Schachtnähe<br />
Vortriebsarbeiten<br />
Am 21.09.2009 erfolgten die<br />
ersten Sprengarbeiten in der<br />
Pilotstrecke. Bis zu einer Länge<br />
von ca. 8 m wurde in 4 Zündgängen<br />
gesprengt. Diese unterteilten<br />
sich in<br />
● Einbruch<br />
● Erweiterung<br />
● Unterscheibe<br />
● Oberscheibe.<br />
Diese Unterteilung war auf<br />
Grund der Schachtnähe, der<br />
zu erwartenden Druckwelle<br />
und begrenzten Belastbarkeit der Bühne<br />
notwendig. Als Einbruch wurde ein Paralleleinbruch<br />
mit jeweils 8 Freibohrlöchern<br />
(Durchmesser 100 mm) gebohrt. Die Abschlaglänge<br />
betrug anfänglich 0,8 m. Die<br />
Sprengarbeiten wurden jeweils nur auf der<br />
Nachtschicht durchgeführt, um die Seilfahrt<br />
und den Materialtransport so wenig wie<br />
möglich zu stören.<br />
Ab 8 m Auffahrungslänge bis zum Ende<br />
der Pilotstrecke erfolgte der Vortrieb in 2<br />
Zündgängen bei einer Abschlaglänge<br />
bis zu 1,6 m. Es wurde<br />
jeweils die Unterscheibe und<br />
Oberscheibe an aufeinanderfolgenden<br />
Tagen gesprengt,<br />
da der Schachtbetrieb nur kleine<br />
Zeitfenster zuließ. Bild 23<br />
stellt die Pilotstrecke nach der<br />
Sprengarbeit der Unterscheibe<br />
dar.<br />
Um alle Arbeiten in der Peripherie<br />
besser abstimmen und<br />
planen zu können, richteten wir<br />
die Belegung und den Arbeits-<br />
umfang so ein, <strong>das</strong>s sich folgender Rhythmus<br />
ergab:<br />
1. Unterscheibe sprengen und laden<br />
2. Oberscheibe sprengen und laden<br />
3. Erste Spritzbetonschale aufbringen,<br />
Ortsbrustsicherung einbringen<br />
4. Rolldrahtmatte und Systemankerung<br />
einbringen<br />
5. Zweite Spritzbetonschale aufbringen,<br />
23 Pilotstrecke nach dem Sprengen der<br />
Unterscheibe<br />
22 Mobile Sprengwand geöffnet und geschlossen<br />
Fahrbahnbau<br />
6. Abschlag abbohren<br />
Nach einer relativ kurzen Eingewöhnungszeit<br />
war <strong>das</strong> Handling der Fahrer mit<br />
dem neuen Ladegerät unproblematisch.<br />
Die Zeit für ein Ladespiel lag nach ca. 10 m<br />
Auffahrung bei maximal 100 s. Geplant war<br />
der Einsatz des Bobcat ursprünglich nur für<br />
den ersten Teil des Pilotstollens, da er auf<br />
Grund des geringen Gewichtes zum Befahren<br />
der Bühne geeignet war. Die sehr guten<br />
24 Bobcat bei der Ladearbeit<br />
Bergbau<br />
Erfahrungen und erreichten Ladeleistungen<br />
führten schnell zur Änderung des Lade- und<br />
Förderkonzeptes. Wir verzichteten auf den<br />
Einbau eines herkömmlichen Laders (z.B.<br />
DH 250) in Verbindung mit einem weiteren<br />
Zwischenfördermittels in der Pilotstrecke.<br />
Selbst am Ende der Pilotstreckenauffahrung<br />
lagen die Zeiten für einen Ladevorgang<br />
unter 2 min. Anders als bei einem<br />
kettengetriebenen Lader war es jedoch<br />
notwendig, eine ebene Fahrbahn herzustellen.<br />
Dieser Arbeitsvorgang erfolgte<br />
jeweils im Anschluss an die Anspritzarbeiten<br />
der zweiten Spritzbetonschale. Bild 24<br />
stellt den Bobcat bei der Ladearbeit und<br />
beim Abkippen des Haufwerkes in den Ladetrichter<br />
dar.<br />
Die Spritzbetonarbeiten mit der „Schürenbergmaschine“<br />
waren sehr effektiv. Spritzleistungen<br />
von 2,5 t/h wurden durchgängig<br />
erreicht. Diese Leistung war natürlich nur bei<br />
der Anlieferung des Baustoffes in Bigbags<br />
möglich. Mittels Hubzug wurden die ca. 880<br />
kg schweren Bigbags zur Verarbeitung direkt<br />
über der Spritzmaschine aufgehangen (siehe<br />
auch Bild 20).<br />
Die Überwachung der Auffahrung<br />
hinsichtlich Konvergenz erfolgte<br />
zweimal wöchentlich durch<br />
die Werksmarkscheiderei. Über<br />
gesondert eingebrachte Messanker<br />
wurde <strong>das</strong> Konvergenzverhalten<br />
der Firste und der Stöße überwacht.<br />
Zusätzlich wurden an den<br />
Stationen 2 m, 12 m, 17 m und<br />
22 m Tell Tale-Extensiometer eingebracht.<br />
Beide Kontrollsysteme<br />
zeigten übereinstimmend keine<br />
erhöhten Messwerte gegenüber<br />
den Prognosen des numerischen<br />
Modells.<br />
Am 20.11.2009 wurde der Pilotstollen fertig<br />
gestellt. Neben der Systemankerung (vgl.<br />
Bild 7) mit 2,5 m langen GW-Ankern wurden<br />
ca. 230 t Baustoff aufgebracht und 190 Stk.<br />
4,0 m lange M33- Stahlanker eingebracht.<br />
Sowohl für <strong>das</strong> Bohren der Sprengbohrlöcher<br />
als auch für die Ankerarbeit waren der<br />
Bohrwagen und die gewählte Lafette bestens<br />
geeignet. Bild 25 stellt die fertig gestellt<br />
Pilotstrecke dar.<br />
Im Zeitraum Dezember 2009 bis Ende<br />
Januar 2010 wurde der Abschnitt<br />
Ib aufgefahren. Die<br />
erneut am Schacht beginnende<br />
Sprengarbeit für diesen Abschnitt<br />
war durch die vorhandene<br />
Pilotstrecke unkompliziert.<br />
Es war genügend Freiraum für<br />
<strong>das</strong> gesprengte Haufwerk vorhanden.<br />
In dieser Phase der<br />
Auffahrung hat sich die Verschiebebahn<br />
zum Verschieben<br />
des Bohrwagens gut bewährt.<br />
Für <strong>das</strong> Verfahren bzw. <strong>das</strong><br />
Umsetzen des Bohrwagens<br />
bergbau 11/2010 503