09.11.2012 Aufrufe

PEP Nr. 5 2005 - Polarity-Verband Deutschland eV

PEP Nr. 5 2005 - Polarity-Verband Deutschland eV

PEP Nr. 5 2005 - Polarity-Verband Deutschland eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

polarity<br />

energie energie<br />

post<br />

pep<br />

Informationen<br />

Informationen<br />

aus dem<br />

<strong>Polarity</strong><br />

<strong>Verband</strong> erband<br />

<strong>Deutschland</strong> e.V. e.V<br />

<strong>Polarity</strong>-Kurs beim »Pyramidenbau«<br />

ausgabe 5 / <strong>2005</strong><br />

Inhalt<br />

PVD-Sternstunden: Feuer und Erde<br />

Der neue Vorstand<br />

Krankheit, Gesundheit und Heilsein<br />

Eine Frage der Nerven / Borreliose<br />

<strong>Polarity</strong> im klinischen Alltag<br />

Prozesse im <strong>Polarity</strong>-Modell<br />

<strong>Polarity</strong> – Versuch einer Begriffsbestimmung<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätskriterien<br />

<strong>Polarity</strong>-Ausbildung<br />

Anatomie und Energie im <strong>Polarity</strong>-Yoga<br />

Erlebte Anatomie – die Franklin-Methode®<br />

The Story Behind The Story<br />

Verwirrende Polaritäten<br />

Rückblick: <strong>Polarity</strong>-Kongress in Spanien und<br />

PVD-Fortbildung Perineal Work mit Mary Jo Ruggieri<br />

Interview mit Franklyn Sills<br />

Persönliches<br />

Therapeutenliste<br />

Ausblick: PVD-Fortbildung »Das Herz«<br />

Mitgliederversammlung 2006 / Interna<br />

Termine & Adressen


editorial<br />

pep<br />

impressum<br />

»pep« - 5. Ausgabe - Oktober <strong>2005</strong><br />

»pep - polarity energie post« - Informationen aus<br />

dem <strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong> e.V.<br />

erscheint einmal jährlich zum Herbst. »pep« ist eine verbandsinterne<br />

Mitgliederzeitung und nicht für gewerbliche<br />

Zwecke gedacht.<br />

Die Namen der Autoren stehen bei den einzelnen Beiträgen.<br />

Die Beiträge geben die Meinung der Autoren<br />

wieder und müssen im Einzelnen nicht die Meinung<br />

des <strong>Verband</strong>es oder der Redaktion sein.<br />

Fotos und Beiträge<br />

Bitte sendet Textbeiträge, Fotos, Termine und Veranstaltungshinweise<br />

per Post oder Email bis jeweils 15. August<br />

des Jahres an die Redaktion.<br />

seite 2 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

Liebe Leserin, liebe Leser<br />

Anfang und Ende, Gesundheit und Krankheit, Erfahrungen im sehr persönlichen<br />

Rahmen und im Klinikalltag, alter und neuer Vorstand, Wasser und Feuer, Sympathikus<br />

und Parasympathikus – immer wieder findet man in der vorliegenden pep<br />

das Prinzip der Polarität. Zwei Pole bieten immer die Möglichkeit von Gegensatz<br />

und Vereinigung, von entweder – oder, von weder noch und von sowohl als auch.<br />

Damit eine Bewegung entstehen kann, brauchen wir zusätzlich noch den Raum,<br />

das sattvasische Prinzip, in dem die beiden Pole sich ausdrücken können. Die pep<br />

ist solch ein »Raumgeber«. Sie soll nicht nur informieren, sondern uns allen Raum<br />

geben, Erfahrungen, Gedanken, Wissen und Ideen zu teilen. Im Idealfall resultiert<br />

daraus ein fruchtbarer Austausch. So möchte ich alle Leser einladen, sich mit Gabi<br />

Dietz zu überlegen, was <strong>Polarity</strong> für den einzelnen bedeutet, mit Frank Zurmühlen<br />

in die Tiefen der Definierbarkeit von <strong>Polarity</strong> vorzustoßen und sich Gedanken zu<br />

machen, wohin der Weg von Qualitätssicherung, Forschung und Anerkennung in<br />

der Öffentlichkeit gehen kann und soll.<br />

Johanna Bohlsen gewährt uns Einblicke in den klinischen Alltag. Veronika Panter<br />

und Iris Breuert laden ein, praktische Gesichtspunkte der <strong>Polarity</strong> Arbeit genauer<br />

unter die Lupe zu nehmen. Auch meine Artikel zu Yoga, Bewegung und Gesundheit<br />

sollen ermuntern, Parallelen zum eigenen Erfahren und zur Arbeit mit unseren Klienten<br />

zu ziehen.<br />

Margit Normann lässt uns teilhaben an ihren Erfahrungen vom Spanischen Kongress.<br />

Wie schön, dass die Europäische <strong>Polarity</strong> Gemeinschaft wieder ein Stück weiter zusammengewachsen<br />

ist! Ich selber stehe in engem Kontakt mit den Kollegen aus<br />

der Schweiz, die Österreicher berichten in der aktuellen Ausgabe ihrer Zeitung über<br />

die Aktivitäten in <strong>Deutschland</strong> und ein Treffen der deutschsprachigen Vorstände<br />

ist fürs nächste Jahr geplant. Ellen Wisman pflegt unsere Kontakte in den angloamerikanischen<br />

Raum und wir hoffen, im nächsten Jahr auch wieder den einen oder<br />

anderen Übersetzungsartikel in der pep präsentieren zu können.<br />

Allen, die zum Gelingen dieser Ausgabe beigetragen haben, gilt mein herzlicher<br />

Dank. Den Lesern wünsche ich angenehme und lehrreiche Stunden bei der Lektüre.<br />

Wir freuen uns über jede Rückmeldung und alle Beiträge für die nächste pep!<br />

Lily Merklin im September <strong>2005</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong> (PVD) e.V.<br />

Wonnhalde 7<br />

79100 Freiburg<br />

Redaktion<br />

Lily Merklin, 1. Vorsitzende<br />

Telefon: 0761 - 120 170 81<br />

Email: polarity@gmx.de<br />

Gestaltung<br />

Ulrike Harder<br />

Telefon: 0761 - 292 51 69<br />

Email: uharder@web.de<br />

www.polarity-verband.de


Liebe Mitglieder<br />

Immer wieder muss ich an die zahlreichen Diskussionen denken,<br />

die Ulrike Harder und ich in den vergangenen Jahren<br />

geführt haben. Immer wieder ging es darum, was der <strong>Verband</strong><br />

alles könnte, sollte und müsste. Und immer wieder wurde ich<br />

von ihr daran erinnert, dass ich mich doch einfach direkt engagieren<br />

solle. Jetzt bin ich Teil des Vorstandes. Unsere Gespräche<br />

sind nicht weniger geworden und kreisen immer noch um ähnliche<br />

Themen. Wie froh bin ich, eine Freundin an der Seite zu<br />

haben, die meine Freude und meine Verzweiflung gleichermaßen<br />

teilt.<br />

Und wie froh bin ich auch, mit Lilo Hehn-Rieck eine engagierte<br />

zweite Vorsitzende neben mir zu haben. Fast täglich wechseln<br />

die Emails zwischen uns her, jede Sorge wird ernstgenommen,<br />

jede Frage besprochen. Und davon hat das neue Amt zahlreiche<br />

mit sich gebracht. Nicht immer war es einfach, sich in<br />

einem komplett neu gewählten Vorstand zurechtzufinden ohne<br />

einen alten Hasen, der dabei war und uns führen konnte.<br />

So bestanden die ersten Monate unserer neuen Tätigkeit vor<br />

allem darin, sich zurechtzufinden zwischen Beschlüssen unserer<br />

Vorgänger, dem Elan jedes Einzelnen, den Sprachbarrieren,<br />

den verschiedenen Ansprüchen und Wünschen. Ralf hat<br />

uns immer wieder geholfen, indem er alte Protokolle nach den<br />

gewünschten Stichworten durchsuchte. Trotzdem kann ich Iris<br />

nur recht geben, wenn sie in den Sternstunden schreibt: »Unser<br />

feuriger Vorstand wird auf seine erdige Kraft geprüft.«<br />

Danken möchte ich an dieser Stelle allen bisher im Vorstand<br />

und den Kommissionen tätigen Mitgliedern für ihre Arbeit und<br />

Euch als Mitglieder für Eure Wahl und das Vertrauen, das Ihr<br />

in uns setzt!<br />

Zahlreiche Treffen im kleinen Kreis und zwei Vorstandssitzungen<br />

werden vergangen sein, wenn Ihr dieses Heft in den Händen<br />

haltet. Jeder wird sich noch ein bisschen besser in die neue<br />

Rolle eingefunden und in seine Tätigkeiten eingearbeitet haben.<br />

grußwort des vorstandes<br />

Die Tradition des »alten« Vorstandes, zwei Fortbildungen jährlich<br />

anzubieten, werden wir weiterverfolgen und freuen uns<br />

schon auf Urs Honnauer im Herbst in Freiburg und Oliver Bansmann<br />

am Tag nach unserer nächsten MV im Mai 2006! In diesem<br />

Zusammenhang möchte ich diese Möglichkeiten sich auszutauschen<br />

und zu lernen, allen Mitgliedern ans Herz legen<br />

und noch mal auf die Fortbildungsverpflichtung hinweisen.<br />

Einen europäischen <strong>Polarity</strong>-Kongress, von unseren Vorgängern<br />

angedacht, in groben Zügen entworfen und dann als noch<br />

nicht realisierbar zurückgestellt, werden auch wir uns in den<br />

nächsten Jahren noch nicht zutrauen.<br />

Mitgliederbetreuung (Danke Christine!) und pepper laufen weiter<br />

wie bisher. Die <strong>PEP</strong> wurde um die Rubrik Anzeigen erweitert,<br />

die Auflage erhöht und Ulrike hat dankenswerterweise das Layout<br />

wieder übernommen. Um die Homepage entspannen sich<br />

immer wieder heiße Diskussionen und wir hoffen ganz allgemein,<br />

das Medium Internet in den nächsten Jahren vermehrt<br />

nutzen zu können, um die Idee <strong>Polarity</strong> zu verbreiten.<br />

Überhaupt liegt uns die Öffentlichkeitsarbeit ganz besonders<br />

am Herzen. Nach sechs Jahren hat der <strong>Verband</strong> die ersten Kinderkrankheiten<br />

hinter sich, die Strukturen sind gefestigt und<br />

wir können vermehrt nach außen treten. Oder wie Iris im letzten<br />

Jahr so schön geschrieben hat: Die Pionierarbeit ist zu Ende,<br />

und der weitere Aufbau und die Verwurzelung können folgen.<br />

Gleichzeitig möchten wir die Vernetzung untereinander weiterhin<br />

fördern und hoffen, viele von Euch im Herbst an der<br />

Fortbildung und noch mehr nächstes Jahr auf der Mitgliederversammlung<br />

in Hannover zu treffen!<br />

Bis dahin wünsche ich Euch im Namen des ganzen Vorstands<br />

ein fröhliches »Pep auf, Pep ab«, viele sonnige Tage und immer<br />

ein Strahlen im Herzen!<br />

Lily Merklin, 1. Vorsitzende des PVD e.V.<br />

Der neue Vorstand des PVD (von links nach rechts): Frank Zurmühlen, Lily Merklin, Ralf Weinsziehr, Ellen Wisman, Christine<br />

Steinmüller, vorne: Lilo Hehn-Rieck und Gabriela Dietz<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 3


pvd – sternstunden<br />

seite 4 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

Feuer und Erde<br />

PVD – Sternstunden<br />

Der PVD e.V. hat einen neuen Vorstand und das<br />

lässt sich auch am Himmel ablesen.<br />

Der Saturn, der für Arbeit, Realität, Anstrengung<br />

und Verantwortung steht, hat den Krebs (alter<br />

Vorstand hauptsächlich Wasserzeichen) verlassen<br />

und befindet sich seit Mitte Juli im Löwen. Der<br />

neue Vorstand besteht hauptsächlich aus Feuerzeichen.<br />

Sie werden die Dinge jetzt mal so richtig<br />

in Schwung bringen.<br />

Die Aspekte, die der Saturn bildet, sind ein Trigon<br />

zu Merkur und ein Trigon zum MC. Das heißt, die<br />

übernommene Verantwortung wird in Kommunikation<br />

und Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt. Das<br />

wird der Stabilität des PVD nutzen. In diesem Bereich<br />

geht es voran.<br />

Eine Schwierigkeit: Neptun, für Täuschungen, Illusionen<br />

aber auch für spirituelles Wachstum stehend,<br />

hat eine Opposition zum Saturn in Löwe. Es<br />

gilt, genau hinzusehen und sich nicht in Illusionen<br />

zu verlieren. Bei größeren Geldausgaben genau<br />

prüfen, ob auch alle Konsequenzen beachtet wurden.<br />

Positiv gedeutet könnte eine Verfeinerung des<br />

<strong>Verband</strong>es angestrebt werden, die uns alle im gemeinsamen<br />

Wachstum unterstützt.<br />

Der Saturn befindet sich weiterhin im 1. Haus des<br />

PVD Radix, was soviel bedeutet wie Aufbau und<br />

Realitätsprüfung des <strong>Verband</strong>es. Unsere Außendarstellung<br />

wird geprüft, um klare Konturen zu gewinnen.<br />

Wir sind, astrologisch gesehen, immer noch<br />

in der Aufbauphase.<br />

Noch eine Besonderheit gibt es zu beachten. Der<br />

Mars, für Durchsetzung und Arbeitskraft stehend,<br />

wird rückläufig. Das tut er nur alle 2 1/2 Jahre und<br />

ist dann besonders intensiv in dem Bereich, in dem<br />

er sich aufhält. Ende Juli 05 beginnt diese Phase<br />

im Zeichen Stier und endet im Februar 06. Der<br />

Mars hält sich 1/2 Jahr im Stier auf! Von Natur aus<br />

fühlt er sich da nicht so wohl, er kann seine feurige<br />

Kraft in der Erde nur mühsam zeigen. Widerstände<br />

machen sich breit. Ausdauer ist gefragt, ob<br />

man will oder nicht. Unser feuriger Vorstand wird<br />

auf seine erdige Kraft geprüft und mit ihm der<br />

ganze <strong>Verband</strong>. Der Mars geht in dieser Zeit auch<br />

über den Saturn des PVD und verstärkt damit Gas<br />

geben und gleichzeitiges Bremsen noch.<br />

Feuer und Erde geben den Ton an in der nächsten<br />

Zeit und wie wir wissen ergeben beide Elemente<br />

gemeinsam eine große bewegende Kraft.<br />

Ich wünsche uns allen dabei einen langen Atem.<br />

Iris Breuert<br />

PVD Gründungsdatum:<br />

19.04.1999, 11.53 h in Hattersheim/Main


Der Vorstand stellt sich vor<br />

Persöhnliches, Interessen und Aufgabenbereiche<br />

Lily Merklin (1. Vorsitzende)<br />

Ich liebe das Leben, das Leben<br />

liebt mich und ich freue mich total<br />

über die neue Herausforderung<br />

und Euer Vertrauen. Danke!<br />

Meistens lache ich, stillhalten kann<br />

ich nicht, durch Wände gehe ich<br />

Kopf voran, bevor ich rede, tue<br />

ich, Klappe halten liegt mir nicht,<br />

das Leben liebe ich und wenn mir<br />

der 24 Stunden-Tag nicht reicht,<br />

arbeite ich einfach nachts. Als neugieriger<br />

Schütze kann ich mich für fast alles begeistern, was<br />

mit Bewegung zu tun hat. Meine große Liebe gilt den Tieren,<br />

der Natur und dem Leben überhaupt, meine Leidenschaft dem<br />

Lernen und Lehren. Deshalb habe ich auch eine Ausbildung<br />

zum Reitpädagogen und verschiedene Weiterbildungen zur<br />

(Körper)Therapie für Mensch und Tier gemacht. Zur Zeit studiere<br />

ich in Freiburg Sport und Psychologie.<br />

Zur <strong>Polarity</strong> bin ich mit 19 Jahren gekommen, weil ich mich<br />

schon in ganz jungen Jahren für Therapie und Heilung interessiert<br />

habe. Der Ausbildung zum <strong>Polarity</strong> Therapeuten RPP<br />

bei Michael und Sonja Schubert in Freiburg folgte eine Assistenz<br />

und Lehrausbildung. Sowohl das Praktizieren als auch das Unterrichten<br />

machen mir großen Spaß und im Herbst werde ich<br />

mit Lilo eine (neue) Pol Ausbildung in Bonn/Meckenheim starten.<br />

Heute, zehn Jahre später und ein bisschen weiser, freue<br />

ich mich über die neue Herausforderung, den <strong>Verband</strong> und<br />

damit Euch alle als Teil des Vorstandes zu vertreten und der<br />

»Idee <strong>Polarity</strong>« zu einer größeren Bekanntheit zu verhelfen. Wie<br />

für viele von Euch auch, ist <strong>Polarity</strong> für mich mehr als »nur«<br />

eine Therapieform. Es ist in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Teil<br />

meines Lebens und ich hoffe, viele Menschen mit meiner<br />

Begeisterung anstecken zu können!<br />

Lilo Hehn-Rieck (2. Vorsitzende)<br />

Ich bin 1958 in Koblenz im Zeichen<br />

des Widders mit Fische Aszendent<br />

geboren. Nach dem Abitur<br />

absolvierte ich in Köln eine<br />

Ausbildung zur biologisch technischen<br />

Assistentin, anschließend<br />

arbeitete ich 20 Jahre im pharmazeutischen<br />

Labor für Selbstmedikationsmittel<br />

und anderes. 1987/88<br />

folgte eine Ausbildung zur Kosmetikerin<br />

mit Handwerkskammer Prüfung.<br />

Seit 1989 »auf der Suche«, begegneten mir viele Methoden,<br />

die im Jahr 2000, als ich zum ersten Mal etwas von<br />

<strong>Polarity</strong> las, hierin ihre Verbindung fanden.<br />

Mein bisheriger Weg mit <strong>Polarity</strong>: RPP Ausbildung von 2001<br />

bis 2004 in der Schweiz bei Andreas Ledermann, Brigitta Raimann,<br />

Zorka Grigorov und John Beaulieu. Regelmäßige Assistenz<br />

bei Andreas Ledermann in Zug und Zorka Grigorov in<br />

Genf/Lonay seit 2003. Seit April 2004 bin ich Mitglied im <strong>Polarity</strong>-<strong>Verband</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> und im Mai 2004 eröffnete ich eine<br />

eigene Praxis in Meckenheim bei Bonn.<br />

Meine Ziele im Vorstand/<strong>Verband</strong> sind die Vernetzung nach<br />

innen, Kommunikation – Kontakte – Zusammenhalt. Ich möch-<br />

der neue vorstand<br />

te Ansprechpartner sein, auch für kleine Sorgen und Nöte,<br />

Motivation geben und Mut machen, den <strong>Polarity</strong> Geist im<br />

<strong>Verband</strong> leben, die Vernetzung nach außen fördern, Bewusstsein<br />

schaffen für das Lebensmodell <strong>Polarity</strong>, <strong>Polarity</strong> in der breiteren<br />

Öffentlichkeit bekannter machen, Sponsoren finden und<br />

Anzeigen in der pep fördern.<br />

Als persönliches Ziel möchte ich mit Hilfe der Synergie und<br />

Kraft von uns allen gerne die Philosophie und das Modell von<br />

<strong>Polarity</strong> immer mehr verinnerlichen und verdauen. Daneben<br />

liegt mir viel daran, weiter im Geist von <strong>Polarity</strong> zu wachsen<br />

und so viele Menschen wie möglich daran teilhaben zu lassen.<br />

Frank Zurmühlen (Kassenwart)<br />

Ich bin 1973 in Bielefeld auf die Welt<br />

gekommen, habe dort schließlich<br />

auch mein Diplom in Psychologie gemacht.<br />

Nach 9 Monaten mit Praktika<br />

in Indien habe ich ein Jahr in einer<br />

Klinik für Alkoholentwöhnungsbehandlungen<br />

gearbeitet. Danach<br />

habe ich anderthalb Jahre in einer<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie gearbeitet.<br />

Seit kurzem wohne ich nun<br />

in der schönsten Stadt <strong>Deutschland</strong>s – Leipzig. Psychotherapeutisch<br />

bin ich im wesentlichen in systemischer Therapie und<br />

klinischer Hypnotherapie ausgebildet. 2003 habe ich bei Oliver<br />

Bansmann und Iris Breuert die <strong>Polarity</strong> Grundausbildung in<br />

Berlin gemacht. Nächstes Jahr beginne ich mit der Vollausbildung.<br />

Mitte Oktober <strong>2005</strong> werde ich in Leipzig das ZEN-<br />

TRUM DES LEBENS – eine Praxis für ganzheitliche Therapie und<br />

Selbsterfahrung eröffnen. Im Rahmen dieses Zentrums werden<br />

auch viele Gastdozenten Seminare zu Themen wie kreatives<br />

Theater, alternative Therapien, Wiederentdeckung der<br />

Sinnlichkeit u.a. anbieten. Besonders freue ich mich, dass Oliver<br />

Bansmann mir zugesagt hat, im Frühjahr 2006 hier eine<br />

<strong>Polarity</strong>-Grundausbildung zu leiten.<br />

Durch Eure Stimmen habe ich das Vorstandsamt des Kassenwarts<br />

übernommen. Dafür bedanke ich mich herzlich. Mein<br />

Ziel für den PVD – neben meinen Aufgaben als Kassenwart –<br />

ist die vermehrte Betonung & Verbreitung, dass <strong>Polarity</strong>therapie<br />

wesentlich mehr ist als energetische »Körperarbeit«. Aufgrund<br />

meines Hintergrundes, will ich Schwerpunkte im Bereich Gespräch<br />

und therapeutische Beziehungsgestaltung sowie künstlerischen<br />

Ausdruck setzen. Weiterhin möchte ich dazu anregen,<br />

<strong>Polarity</strong> Prinzipen auch auf andere Bereiche als den der Gesundheit<br />

hilfreich und erfolgreich anzuwenden. Im Rahmen meiner<br />

beginnenden Selbstständigkeit und meiner speziellen Funktion<br />

als Kassenwart, erprobe ich gerade die Anwendung der<br />

<strong>Polarity</strong> Prinzipen auf klein-betriebswirtschaftliche Bereiche.<br />

Ralf Weinsziehr (Schriftführer)<br />

Ich wurde am 23.06.1954 in Weilmünster im Taunus geboren.<br />

Vom Sternzeichen her bin ich Krebs mit Aszendent Waage.<br />

Dem vielen Wasser meines Horoskops habe ich einer Leidenschaft<br />

folgend das Element Erde zur Seite gestellt und habe<br />

meine Berufsausbildung als promovierter Geologe abgeschlossen.<br />

Das Wasser hat mich nicht losgelassen und so arbeite ich<br />

heute als Hydrogeologe im staatlichen Dienst für den Schutz<br />

des Grundwassers.<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 5


der neue vorstand<br />

Meinen ersten Kontakt zu <strong>Polarity</strong><br />

hatte ich am 23.06.1986 bei Marie-<br />

Luise Soltmann. Von 1994 bis 1997<br />

genoss ich die Ausbildung zum RPP<br />

bei Michael Schubert. Da ich nicht<br />

beabsichtigte, unmittelbar danach<br />

meinen Job an den Nagel zu hängen,<br />

wurde ich Mitglied im PVD, um<br />

so den Kontakt zur <strong>Polarity</strong> zu halten.<br />

Die Jahre vergingen wie im Fluge.<br />

Der <strong>Verband</strong> konstituierte sich und<br />

neben meinem Beruf habe ich die Energiearbeit recht sparsam<br />

als Hobby weiter betrieben. Im letzten Herbst wurde mir klar,<br />

dass ich wieder eine stärkere Anbindung an <strong>Polarity</strong> möchte.<br />

Als Schriftführer fühle ich mich im Vorstand am richtigen Platz.<br />

Struktur ist mir wichtig, und den Ergebnissen der Sitzungen<br />

eine schriftliche Form zu verleihen, wird mir Spaß machen.<br />

Fragen zur Satzung, der Geschäftsordnung, der Archivierung<br />

und der Dokumentation der bisher geleisteten <strong>Verband</strong>sarbeit<br />

zähle ich zu meinen Aufgaben. Im Ausbildungsausschuss werde<br />

ich mich für den Vorstand einbringen. Die Arbeit im neuen<br />

Vorstand ist inspirierend und ich wünsche mir, dass durch unsere<br />

Vorstandsarbeit und die Aktivitäten aller <strong>Verband</strong>esmitglieder<br />

<strong>Polarity</strong> auf solider Grundlage den Menschen auf ihrem Entwicklungsweg<br />

viel beitragen wird.<br />

Christine Steinmüller<br />

(neutrales Mitglied)<br />

Ich wurde am 1. August 1970 in<br />

Leipzig geboren. Durch meine<br />

Eltern bekam ich schon in jungen<br />

Jahren eine intensive Beziehung zur<br />

Natur. Auf den gemeinsamen Ausflügen<br />

und Touren gab es immer<br />

etwas zu entdecken und es machte<br />

mir Freude, die Pflanzen, Bäume<br />

und Tiere kennen zu lernen und zu<br />

beobachten. Arbeiten im Einklang<br />

mit der Natur, Gutes für meine Umwelt, für meine Mitmenschen<br />

zu tun, waren für mich immer Wegweiser. Auf der Suche<br />

nach neuen Wegen fand ich im Internet <strong>Polarity</strong>.<br />

Nach dem ersten Schnupperwochenende im <strong>Polarity</strong>-Institut<br />

Frankfurt, wusste ich: <strong>Polarity</strong>, das will ich lernen! Die Zeit der<br />

Grundausbildung hat mich sehr berührt. Die Möglichkeiten<br />

von <strong>Polarity</strong> begeistern mich immer mehr und jede neue Erfahrung<br />

ist auch eine tiefe Erfahrung für mich selbst. Im Oktober<br />

werde ich die <strong>Polarity</strong> Ausbildung mit der Fachausbildung (RPP)<br />

fortsetzen und freue mich schon sehr auf diese Zeit. Als eine<br />

wunderbare Ergänzung zu <strong>Polarity</strong> empfinde ich meine Ausbildung<br />

in Ayurvedischer Massage. Oft kann ich dabei auch Gelerntes<br />

aus <strong>Polarity</strong> integrieren.<br />

Für die Arbeit im <strong>Verband</strong> bringe ich meine guten Computerkenntnisse<br />

mit und werde als erstes für die Datenpflege der<br />

Mitgliederbank zuständig sein. Ich freue mich auf die neuen<br />

Erfahrungen in der <strong>Verband</strong>sarbeit.<br />

seite 6 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

Gabriela Dietz<br />

(neutrales Mitglied)<br />

Ich bin am 10.12.1950 geboren<br />

und alleinerziehende Mutter von<br />

vier, mittlerweile erwachsenen Kindern.<br />

Ich bin Kinderpflegerin, Krankenschwester<br />

und Yogalehrerin, seit<br />

vier Jahren arbeite ich als Betreuerin<br />

in einer Krabbelstube mit elf Kleinkindern.<br />

Das Leben brachte <strong>Polarity</strong><br />

zu mir, gerade vor vier Jahren, als ich<br />

mich neu orientieren musste, denn<br />

ich hatte meinen Arbeitsplatz in einem Privatkindergarten verloren<br />

und suchte nach einer sinnvollen Aufgabe für mich, die<br />

ich wirklich 100%ig erfüllen wollte. Ich bin dankbar, <strong>Polarity</strong><br />

in seiner Vielfalt kennen zu lernen und befinde mich gerade<br />

in der Fachausbildung zur <strong>Polarity</strong>therapeutin (RPP).<br />

Meinen Aufgabenbereich sehe ich vor allem in der Präsenz auf<br />

entsprechenden Messeständen. Da dies im Moment noch nicht<br />

genauer definiert ist, übernehme ich spontan gerade aufkommende<br />

Themen und gebe Unterstützung, wo sie gebraucht<br />

wird, und es mir möglich ist, sie zu geben. Ich danke für das<br />

mir entgegengebrachte Vertrauen, in den Vorstand gewählt<br />

zu sein und freue mich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Ellen Wisman (neutrales Mitglied)<br />

Ich lebe in Holland, bin Wissenschaftlerin<br />

in Biologie und molekularer Genetik.<br />

Während meines 5-jährigen<br />

Aufenthalts in den USA habe ich eine<br />

Massageausbildung gemacht und<br />

die <strong>Polarity</strong> Ausbildung begonnen.<br />

In der Mitte der RPP-Ausbildung bin<br />

ich nach Holland zurückgekehrt<br />

und schließe die Ausbildung jetzt bei<br />

Kornelia Kilb in Hattersheim ab. Ich<br />

möchte eine Praxis mit Energiearbeit<br />

in den Niederlanden eröffnen. Mein<br />

Ziel ist es, Menschen den Nutzen von Energiearbeit nahe zu<br />

bringen und es ihnen mit Hilfe von Bewusstsein ein reiches<br />

und gesundes Leben ermöglichen.<br />

Wegweiser: Ansprechpartner<br />

Allgemeine Fragen, Sorgen, Nöte, Anregungen, Ideen etc. sind<br />

bei uns allen herzlich willkommen. Ansonsten könnt Ihr euch<br />

in unten genannten Anliegen am besten direkt an das entsprechende<br />

Vorstandsmitglied wenden:<br />

Adressänderungen > Christine<br />

Mitgliedschaften > Christine<br />

Presse und Öffentlichkeitsarbeit > Lily<br />

Finanzielles > Frank<br />

Bestellungen Flyer > Christine<br />

Fortbildungen > Lilo


Gesund – gesünder – alles im Fluss<br />

Die Definition von Krankheit, Gesundheit und Heilsein in <strong>Polarity</strong><br />

Gesundheit ist gut, Krankheit ist schlecht. Die Erde ist eine<br />

Scheibe und das Leben so herrlich einfach. Oder etwa nicht?<br />

Warum können wir es dann genießen, krank im Bett zu liegen<br />

und uns versorgen zu lassen. Warum machen wir dann<br />

blau und feiern sogar krank?<br />

Was ist das überhaupt: Krankheit und Gesundheit? Ein Widerspruch?<br />

Ein und dasselbe nur von verschiedenen Seiten betrachtet?<br />

Anzeichen von Wohlbefinden oder eben nicht? Und<br />

gibt es das eine ohne das andere?<br />

Definitionen<br />

Eine gängige Definition, über die wohl jeder schon mal gestolpert<br />

ist, ist die der WHO, die Gesundheit als »Zustand vollkommenen<br />

physischen, mentalen und sozialen Wohlbefindens und<br />

nicht nur die Abwesenheit von Krankheit« bezeichnet. Womit<br />

sich jegliche weitere Diskussion erübrigt, weil diesen Zustand<br />

wohl niemand von uns – schon gar nicht über einen längeren<br />

Zeitraum – erlebt.<br />

Gesundheit? Gibt es nicht? Das wäre doch eigentlich schade<br />

– und vielleicht auch ein bisschen zu einfach. Schauen wir uns<br />

die Definition der WHO noch einmal genauer an, werden wir<br />

vielleicht stutzig. Da haben wir auf der einen Seite Krankheit<br />

und auf der anderen Seite den Zustand des vollkommenen<br />

Wohlbefindens. Und dazwischen? Auch da muss es etwas<br />

geben, schließlich ist Gesundheit nicht nur einfach die Abwesenheit<br />

von Krankheit. Was aber ist dieses Dazwischen? Wie<br />

groß ist es? Lässt es sich messen? Und wofür ist es gut? Vielleicht<br />

würde uns ja auch ein Leben reichen, das nur aus Krankheit<br />

und Gesundheit besteht, ohne Abstufungen?<br />

Die Idee der zwei Pole<br />

Wenn wir im <strong>Polarity</strong> Modell denken sicher nicht! Im Leben<br />

gibt es immer zwei Pole und einen dritten, damit Bewegung<br />

entstehen kann. So können wir die Idee von Gesundheit und<br />

Krankheit vielleicht auch als Kontinuum verstehen, als zwei<br />

Seiten einer Medaille oder eben als zwei Pole, zwischen denen<br />

wir uns ständig bewegen. Und woher wissen wir dann, wo<br />

wir auf diesem Kontinuum stehen? Ob wir uns nun gerade<br />

krank nennen dürfen oder gesund?<br />

Genau hier kommt etwas zum Tragen, was ich an <strong>Polarity</strong> so<br />

schätze: die Eigenverantwortlichkeit jedes eigenen! Jeder definiert<br />

Krankheit und Gesundheit für sich. Jeder entscheidet selber,<br />

wo er steht und in welche Richtung er sich bewegen möchte.<br />

Oder um es mit den Worten von Dr. Stone auszudrücken:<br />

Egal, wie kaputt oder krank oder gesund jemand ist, er kann<br />

sich jederzeit in Richtung Gesundheit oder Krankheit entscheiden.<br />

Es gibt kein Ende von Gesundheit oder Krankheit.<br />

Krankheit ist ein Prozess, Gesundheit auch.<br />

Der Einzelne entscheidet<br />

Und so darf es in der <strong>Polarity</strong> Menschen wie mich geben, die<br />

mit fast 40°C Fieber munter auf dem Platz stehen und Reitstunden<br />

geben – mit dem Mikro in der Hand, weil sie fast keine<br />

Stimme mehr haben – und strahlend von sich behaupten, dass<br />

es ihnen ganz wunderbar prächtig geht und sie sicher gesund<br />

sind. Wenn sie sich hingegen, aus welchem Grund auch immer,<br />

zwei Tage lang nicht wie gewohnt bewegen können, fühlen<br />

sie sich mindestens todkrank und finden das Leben eigentlich<br />

krankheit, gesundheit und heilsein<br />

schon fast nicht mehr lebenswert. Andere humpeln fröhlich<br />

durch die Weltgeschichte, gehen am Stock oder sitzen im<br />

Rollstuhl und lassen sich dadurch keineswegs beirren. Haben<br />

sie jedoch Fieber oder einen Schnupfen, gehen sie sofort zum<br />

Arzt und nehmen sicherheitshalber gleich mal Antibiotika. Im<br />

<strong>Polarity</strong> Modell finden sie alle einen Platz und Möglichkeiten<br />

sich weiter in die gewünschte Richtung zu bewegen.<br />

Systeme in freiem Fluss<br />

Heißt das nun, dass in <strong>Polarity</strong> alles egal ist? Dass <strong>Polarity</strong> kein<br />

Konzept von Krankheit und Gesundheit hat? Keineswegs!<br />

Gesundheit im Sinne von <strong>Polarity</strong> herrscht dann, wenn sich<br />

alle Systeme in freiem Fluss befinden – was auch immer das<br />

für den Einzelnen bedeutet. Oder, um wieder Stones herrlich<br />

bildliche Sprache zur Hilfe zu nehmen: Gesundheit ist eine angemessene<br />

Beziehung zwischen dem Mikrokosmos (=Mensch)<br />

und dem Makrokosmos (=Universum). Man kann Gesundheit<br />

auch mit der Fähigkeit in Verbindung bringen, für sich selber<br />

Verantwortung zu übernehmen. Womit die provokative Frage<br />

im Raum steht: Wenn ich gesund bin, was mache ich daraus?<br />

Im Sinne von <strong>Polarity</strong> können wir Leben als einen Energiefluss,<br />

der in Bewegung sein muss, um sauber zu bleiben, sehen. Und<br />

Stone hat uns mit seiner vielfältigen Therapie wahrlich viele<br />

Mittel an die Hand gegeben, um diesen Fluss in Bewegung<br />

und sauber zu halten!<br />

Krankheit als Zeichen<br />

Doch wozu gibt es dann Krankheit? Wir können Krankheit betrachten<br />

als Anzeichen für die Verneinung des Lebens oder einen<br />

Mangel als Leben. Krankheit fängt da an, wo wir einen<br />

Teil von uns abspalten oder negieren. Das geschieht natürlich<br />

bei weitem nicht immer bewusst oder gar willentlich. Vielleicht<br />

ist Krankheit auch einfach mal ein Zeichen dafür, dass wir Ruhe<br />

brauchen, Kräfte sammeln müssen oder Unterstützung brauchen,<br />

um die Herausforderungen des Lebens zu meistern.<br />

Damit ist Krankheit kein Feind mehr, sondern eine Hilfe auf<br />

dem Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden. Wir können uns<br />

in diesem Zusammenhang vielleicht nicht mehr die Frage stellen:<br />

»Warum hat es mich erwischt?«, sondern »Was bringt mir<br />

das?«. Im Sinne der Achtsamkeit, die bei Stone bekanntlich<br />

hoch im Kurs stand, können wir uns außerdem immer wieder<br />

vor Augen führen, dass alles, was wir fürchten, denken oder<br />

glauben, unsere Gesundheit beeinflusst. Wir können nicht<br />

negative Gedanken säen und positive Ergebnisse ernten!<br />

Im therapeutischen Kontext<br />

In erster Linie ist demnach jeder einzelne selber für seine Gesundheit<br />

und/oder Krankheit verantwortlich. Als <strong>Polarity</strong>-<br />

Therapeuten sollen wir also nicht unseren Patienten die Verantwortung<br />

abnehmen, sondern haben »nur« die Verantwortung<br />

für uns gegenüber dem Patienten beziehungsweise der Begleitung.<br />

Unsere Aufgabe ist es auch nicht, für mehr Gesundheit<br />

zu sorgen, sondern allenfalls für einen besseren Energiefluss.<br />

Hier zitiere ich wieder Stone: Erstes Ziel jeder Heilkunst sollte<br />

es sein, den Fluss des Lebens in stagnierende oder schmerzhafte<br />

Bereiche zu bringen.<br />

Schön finde ich auch die Idee vom Therapeuten als Lehrer,<br />

der dem Patienten Techniken vermittelt, um mit seinen inne-<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 7


krankheit, gesundheit und heilsein<br />

ren Ressourcen in Kontakt zu kommen. Oder das Bild vom<br />

Rahmen, den der Therapeut schafft oder hält, in dem es für<br />

den Patienten sicher ist, Gefühle zu erleben, die ihm helfen,<br />

seine Traumen zu lösen.<br />

Natürlich möchte ich auch Stones Aufforderung hier nicht unerwähnt<br />

lassen: Wir wissen so viel über Krankheit und nichts über<br />

Gesundheit. Behandelt nicht die Krankheit, behandelt das<br />

Individuum. Findet heraus, wo die Energie blockiert ist!<br />

Heilsein<br />

Wo in der Beziehung zwischen Gesundheit und Krankheit findet<br />

denn nun das Heilsein seinen Platz? In meiner Auffassung<br />

ist Heilsein die Dimension, die ins Spiel kommt, wenn man<br />

seite 8 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

die Seele ruft. Schließlich ist <strong>Polarity</strong> eine Heilkunst, in deren<br />

Fokus die Seele als Quelle für Leben und Heilung steht. Das<br />

Leben selber stellt optimalerweise eine heilsame Erfahrung für<br />

die Seele dar. Und vielleicht ist Leben sogar überhaupt Heilung.<br />

Auf jeden Fall ist Heilung ein kreativer Prozess. Indem wir leben,<br />

kreieren wir unsere Heilung jeden Moment neu. Heilsein ist<br />

dabei nicht so sehr eine Frage der physischen Fitness, sondern<br />

resultiert daraus, dass die Seele sich frei ausdrücken kann –<br />

durch den Geist und Körper des Einzelnen.<br />

Oder um es ganz einfach zu machen: Heilsein ist Gesundheit<br />

für die Seele.<br />

Lily Merklin


Eine Frage der Nerven<br />

Sympathikus- und Parasympathikustypen in der <strong>Polarity</strong> Behandlung<br />

Um die Gegensätzlichkeiten der Sympathikus- und Parasympathikustypen<br />

zu verstehen, braucht es ein Verständnis über die<br />

genauso gegensätzlichen Funktionen und Wirkungsweisen des<br />

vegetativen Nervensystems.<br />

Das Nervensystem allgemein dient der Erfassung, Verarbeitung,<br />

Speicherung, Auswertung und Aussendung von Informationen,<br />

es steuert gemeinsam mit dem Hormonsystem alle Organe.<br />

Das Nervensystem ist aber viel mehr als nur eine Schaltzentrale.<br />

Es ist die strukturelle Grundlage aller Gedanken, Gefühle, Emotionen<br />

und Wünsche.<br />

Es unterteilt sich in das Zentrale Nervensystem ZNS (willkürliches<br />

Nervensystem) und das Vegetative Nervensystem VNS<br />

(unwillkürliches Nervensystem, welches nicht bzw. nur bedingt<br />

unserem Willen, unserem Bewusstsein unterliegt). Das vegetative<br />

Nervensystem besteht aus zwei Anteilen, dem Sympathikus<br />

und dem Parasympathikus. Sie steuern autonom alle lebenswichtigen<br />

Organfunktionen wie Kreislauf, Atmung, Stoffwechsel,<br />

Verdauung, Wasserhaushalt und die Fortpflanzung. Sie haben<br />

zueinander eine antagonistische Wirkung.<br />

Ein Wechselspiel<br />

Während der Sympathikus uns über Freisetzung von Energie<br />

auf Aktion, augenblickliche Höchstleistung sowie auf Kampf<br />

und Flucht vorbereitet, ist der Parasympathikus durch Energiespeicherung<br />

für Stoffwechselsteigerung, Regeneration und<br />

Erholung zuständig. Man kann sagen, der Sympathikus entspricht<br />

der Aktion im Außen und dem Stillstand im Innen, während<br />

der Parasympathikus der Aktion im Innen und dem Stillstand<br />

im Außen entspricht. So ist auch der Sympathikus eher<br />

aktiv, wenn wir wach sind und handeln, der Parasympathikus<br />

dagegen im Schlaf- beziehungsweise Ruhezustand.<br />

Damit unsere Organfunktionen störungsfrei ablaufen können,<br />

muss zwischen beiden Anteilen des vegetativen Nervensystems<br />

ein Gleichgewicht bestehen, das heißt, energieverbrauchende<br />

und energiespeichernde Prozesse, Anspannung und Entspannung<br />

müssen sich abwechseln und insgesamt die Waage<br />

halten. Ein Verlust des Gleichgewichtes führt zu körperlichen,<br />

emotionalen und mentalen Störungen.<br />

Erinnert man sich, dass die Funktion des vegetativen Nervensystems<br />

allgemein als Anpassungsleistung zu verstehen ist, dann<br />

überrascht es nicht, dass vegetative Reaktionen in enger Beziehung<br />

zur emotionalen und sozialen Situation stehen. Das<br />

vegetative Nervensystem gleicht aus und fängt Einwirkungen<br />

und Anforderungen von innen und außen ab.<br />

Der Sympathikustyp<br />

Der Sympathikustyp entspricht dem Choleriker. Der Choleriker<br />

wird beschrieben als der zu starken Affekten neigende, in seinen<br />

Gefühlen wechselhafte Mensch, warmblütig, hitzig, rasch<br />

handelnd und impulsiv. Er ist extrovertiert, das heißt, er orientiert<br />

sich verstärkt an der Umwelt. Der extrovertierte Mensch<br />

denkt, fühlt und handelt auf das Objekt, er reagiert auf alles<br />

was er im Außen vorfindet.<br />

Emotional ist er in starken Gefühlen wie Wut, Ärger, Zorn, überschäumender<br />

Freude zuhause, er ist leicht aufbrausend, reizbar,<br />

explosiv, rücksichtslos, rechthaberisch und neigt zu Gewalttätigkeit.<br />

Er ist der energische und dynamische, der nicht zur<br />

Ruhe kommende Mensch. Beruflich neigt er zu Überarbeitung,<br />

eine frage der nerven<br />

verwickelt sich in Konkurrenzkämpfe, ist machthungrig und<br />

herrschsüchtig, er definiert sich über Leistung. Auch im privaten<br />

Umfeld wird er oft in einer Führerrolle zu finden sein. Sympathikotone<br />

Menschen verändern am häufigsten gesellschaftliche<br />

Strukturen, wenn sie es schaffen, zuerst in die Gesellschaft<br />

einzutauchen, sich anzupassen und sich erst dann für die erstrebenswerten<br />

Veränderungen einsetzen.<br />

Sie haben ein großes Bedürfnis, sich körperlich zu betätigen,<br />

haben Freude am Risiko und Zufall wie beispielsweise einem<br />

rasanten Fahrstil oder Extremsportarten. Sie werden sich wenig<br />

Zeit für sinnliche Genüsse wie fürs Essen und Gemütlichkeit<br />

nehmen, ihnen ist das Außen, die Aktivität wichtig. Zu ihrem<br />

Inneren haben sie wenig Zugang. Der Sympathikustyp kann<br />

durch sein bestimmtes Auftreten klüger erscheinen als er tatsächlich<br />

ist. Bei Kummer hat er Verlangen nach Tätigkeit.<br />

Der Parasympathikustyp<br />

Der Parasympatikustyp entspricht dem Phlegmatiker, dem als<br />

ruhig und behäbig charakterisierten Menschen. Er ist kaltblütig,<br />

besitzt einen Hang zur Untätigkeit, Neigungen konzentrieren<br />

sich auf Sättigung und Schlaf, er ist langsam aber beständig,<br />

verträglich und überlegt. Er ist introvertiert und selbstorientiert,<br />

das heißt, die eigene Person ist Ausgangspunkt der Orientierung,<br />

er zieht sich schnell zurück, verhält sich zögernd, zurückgezogen,<br />

misstrauisch und abweisend.<br />

Emotional ist er am ehesten in verletzlichen Gefühlen wie<br />

Scham, Trauer, verschmelzender Liebe, Verletztsein und Kummer<br />

heimisch, er ist nur wenig emotional erregbar. Er ist in<br />

unserer Gesellschaft der sozial verträglichere, angepasstere und<br />

erwünschtere Typ Mensch. Er vermeidet Störungen oder erträgt<br />

sie geduldig und bedeutend länger als üblich ohne zu klagen,<br />

er ist ein guter Zuhörer und nur äußerst schwer aus der Ruhe<br />

zu bringen.<br />

Er hat Freude am Essen und Verdauen, genießt gemütliches<br />

Essen in Gesellschaft, er findet auch Gefallen an gesellschaftlichen<br />

Formen. Im Alltag bekommt er sich schlecht organisiert,<br />

fühlt sich schnell überfordert, verliert sich gern in Träumereien<br />

und hat wenig Bedürfnis sich zu bewegen. Bei Kummer hat<br />

er Verlangen nach Gesellschaft.<br />

Immer beide Pole<br />

Erwähnen möchte ich, dass diese zwei Menschentypen isoliert<br />

für sich nicht überlebensfähig sind. Es braucht immer beide<br />

Pole. Isoliert gesehen würde der sympathikotone Mensch durch<br />

permanente Überreizung am Herzinfarkt oder Schlaganfall sterben.<br />

Der parasympathikotone Mensch dagegen würde einfach<br />

so dahinvegetieren, was beispielsweise oft bei Gefangenen in<br />

Lagerhaft der Fall war. Die Selbstaufgabe und Lethargie in Hoffnungslosigkeit<br />

und seelischer Erschöpfung endete mit auffallend<br />

hoher Sterblichkeit. Wenn es jedoch gelang, dass die Gefangenen<br />

von ihren Kameraden nachhaltig geärgert, ja sogar<br />

geschlagen wurden, bis sie sich in einer geradezu krisenhaften<br />

ergotropen Aufwallung zur Wehr setzten, dann waren sie<br />

gerettet.<br />

Woran erkenne ich diese Menschen?<br />

Der Sympathikustyp kommt eventuell außer Atem in die Praxis,<br />

wirkt gestresst und voller Tatendrang. Er kann aber auch auf-<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 9


eine frage der nerven<br />

seite 10 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

grund von häufig unterdrückten aggressiven Impulsen übertrieben<br />

beherrscht, stoisch, gelassen und kühl wirken. Sein<br />

Händedruck bei der Begrüßung ist fest und zupackend, er besitzt<br />

eine eher laute ungedämpfte Stimme. Die Haut kann gerötet<br />

sein, was auf ein hitziges Temperament, Erregungszustand<br />

oder einen Bluthochdruck hinweist. Der Körperbau ist eher<br />

mesomorph, das heißt bei ihm dominieren Knochen- und Muskelentwicklung,<br />

er ist kräftig gebaut und hat eine feste und<br />

dicke Haut. Er entspricht dem Athletiker und weist eine stramme<br />

Körperhaltung auf. Beim sympathikotonen Menschen können<br />

wir einen aufmerksamen, allseits orientierten und geradeaus<br />

gerichteten Blick erkennen.<br />

Der Parasympathikustyp kommt, wenn er überhaupt kommt,<br />

wahrscheinlich zu spät, weil er sich schlecht organisiert bekommt<br />

und nur schwer in die Gänge kommt. Am Händedruck,<br />

der eher schwach und zaghaft ausfällt, zeigt sich seine vorsichtige<br />

und zurückhaltende Art, ebenso in einer leisen zurückhaltenden<br />

Stimme. Seine Hautfarbe ist blass, er wirkt anämisch.<br />

Der Körperbau ist eher endomorph. Bei ihm dominiert die starke<br />

Entwicklung der Atmungs- und Verdauungsorgane bei<br />

schwachen Muskeln und Knochen, er hat einen runden Körper<br />

und ist oft fettleibig. Er entspricht dem Pykniker. Im Kontakt<br />

ist wenig Lebendigkeit spürbar, er wirkt freundlich, in sich gekehrt,<br />

verträumt, abwesend, es ist ein glatter Gefühlskontakt.<br />

Körperhaltung und Bewegungen sind schlaff, Reaktionen langsam.<br />

Sein Blick ist eher verschleiert, umherschweifend, er starrt<br />

vielleicht auch Löcher in die Luft als Ausdruck davon, dass sein<br />

Augenmerk nach innen gerichtet ist.<br />

Anamnese/Diagnostik<br />

Die vegetativen und somatischen Störungen können wir als<br />

einen Versuch der Persönlichkeit verstehen, die Gemütsschwankungen<br />

unter Kontrolle zu halten.<br />

Der Sympathikustyp tendiert vor allem zu stressbedingten Erkrankungen<br />

wie Herz-Kreislaufproblemen, Herzinfarkt, Magenund<br />

Darmgeschwüren, Verdauungsproblemen, Hypertonie<br />

oder Schlaganfall. Der permanente Stress führt zur Schwächung<br />

des Immunsystems. Er neigt biesweilen zu Kopfschmerzen und<br />

Migräne, zu Ein- und Durchschlafstörungen, zu Hyperthyreose<br />

oder Weitsichtigkeit. Laut Tepperwein sind viele sympathikotone<br />

Menschen weitsichtig. Sie sehen entfernte Gegenstände<br />

besser als nahe. Die Orientierung ist mehr im Außen, weniger<br />

im Innen.<br />

Ein Mensch, der zu sehr in seiner männlichen, aktiven, nach<br />

außen gerichteten Energie lebt und nicht auch im weiblichen,<br />

im tieferen Geschehen, im tiefen Verschmelzen, neigt zu verfrühter<br />

Ejakulation. Bei Frauen kann es zu Libidoverlust kommen.<br />

Ständige Überreizung des sympathischen Nervensystems, permanentes<br />

über die eigenen Grenzen gehen führt zum Ausbrennen<br />

des gesamten Systems (Burn out). Des weiteren können<br />

Hyperaktivität mit affektiver Überempfindlichkeit, agitierter Hektik,<br />

Ruhelosigkeit und verminderter Reizschwelle für Schmerzen<br />

oder gar Erschöpfungsdrepressionen auftreten.<br />

Der Parasympathikustyp neigt zu bronchokonstriktiven Erkrankungen<br />

wie dem Asthma bronchiale, zu Magen-Darmgeschwüren<br />

infolge von Übersäuerung, zu krampf- und kolikartigen<br />

Schmerzen, Colitis ulcrosa oder Morbus Crohn. Probleme in


der Sexualität zeigen sich in Form von Lustlosigkeit, verminderter<br />

Libido, Frigidität.<br />

Kurzsichtige Menschen sind laut Tepperwein besonders häufig<br />

Parasympathiker und damit weniger emotional erregbar<br />

und duldsamer. Sie neigen dazu, sich von äußeren Dingen zurückzuziehen<br />

und dafür die inneren Dinge verstärkt wahrnehmen.<br />

Depression, mangelnde Lebenslust, Apathie, Lethargie<br />

und Asthenie lassen sich genauso beobachten wie Hypoaktivität<br />

mit erhöhtem Schlafbedürfnis, vorzeitiger Ermüdbarkeit, reduziertem<br />

emotionalem Engagement, langsamer Entscheidungs-<br />

und Entschlussfähigkeit.<br />

<strong>Polarity</strong> – Körperarbeit<br />

Bei Menschen, die ihr Feuer überziehen, also zu sehr sympathikoton<br />

leben, findet sich oft an der Wirbelsäule im Solarplexusbereich<br />

eine Einziehung mit großporiger Haut. Abgesehen<br />

von unserem Bauplan entscheidet der Umgang mit unseren<br />

Lebenserfahrungen darüber, ob wir ein ausgeglichenes Nervensystem<br />

haben oder uns in die eine oder andere Richtung<br />

entwickeln. Diese Lebenserfahrungen sind in unserem Körper,<br />

insbesondere im Zentralnervensystem und im Bindegewebe<br />

gespeichert. Dr. Stone schrieb: Alles liegt im Bindegewebe begründet.<br />

Unsere Gedanken, Gefühle und physischen Vorgänge<br />

manifestieren sich in Bindegewebsmustern des Körpers. So finden<br />

wir bei beiden Typen Verspannungen oder Verhärtungen<br />

des Bindegewebes, die sich besonders an den Übergängen von<br />

einem ovalen Feld ins andere konzentrieren. Bei beiden Typen<br />

sind Zeichen geringer Vitalität vorhanden, <strong>PEP</strong> ist nur wenig<br />

spürbar, das Energiefeld der Ost-West-Ströme ist wenig ausgedehnt,<br />

die Feuerenergie ist blockiert (überzogen, unterdrückt<br />

oder ungleichmäßig verteilt).<br />

Wenn im parasympathischen Nervensystem keine Energie vorhanden<br />

ist, können wir im Zentralnervensystem, im Long-Line-<br />

System nachschauen, ob dort eine Stauung ist. Bei den überlappenden<br />

Dreiecken wird der sympathikotone Mensch eine<br />

dominantes Yang-Dreieck, der parasympathikotone Mensch<br />

ein dominanteres Yin-Dreieck aufweisen. Je nach Ursache können<br />

wir auf struktureller Ebene eine Kompression der Schädelbasis<br />

oder Wirbelverschiebungen finden, die zur Nervenreizung<br />

führen. An den ovalen Feldern können wir erkennen, wie jemand<br />

seine Welt, seine Erfahrungen interpretiert. Der sympathikotone<br />

Mensch ist ein Mensch, der stark die rajasische, die<br />

nach außen gerichtete Energie lebt und die tamasische Qualität<br />

nicht abwartet. Folge ist, dass solche Menschen wenig reflexionsfähig<br />

sind. Der parasympathikotone Mensch dagegen<br />

gibt zu wenig Kraft nach außen und dementsprechend wenig<br />

Kraft kommt natürlich zurück. Er kann auch fremdbestimmt<br />

sein, was an einem schwammigen ovalen Feld spürbar ist.<br />

Fallbeispiel Sympathikustyp<br />

Herr B., 52 Jahre, mittelgroß, kräftig gebaut, verheiratet in 3.<br />

Ehe, Chef einer Firma mit 40 Angestellten, die er selbst aufgebaut<br />

hat, schilderte ausführlich und klar seine Symptomatik<br />

sowie seine persönlichen Hintergründe. Er war allseits orientiert.<br />

Affektiv wirkte er angespannt, deutlich depressiv herabgestimmt,<br />

der Antrieb war nicht vermindert.<br />

Er leide seit 1/2 Jahr an zunehmenden Kopfschmerzen, so dass<br />

er nicht mehr klar denken könne und das Gefühl habe, per-<br />

eine frage der nerven<br />

manent unter Strom zu stehen. Es resultierten daraus Ein- und<br />

Durchschlafstörungen mit Unruhe und Angstzuständen in Verbindung<br />

mit Schweißausbrüchen und Todesängsten, sowie<br />

herzbezogene Ängste (stechende thorakale Schmerzen). Wegen<br />

einer Hypertonie sei er medikamentös mit einem Betablocker<br />

eingestellt. Er habe sich auch zunehmend zurückgezogen,<br />

während er früher gesellig gewesen sei und auch viel<br />

unternommen habe. Manchmal überfalle ihn ein Zittern, so<br />

dass er fürchte, sich vor seinen Mitarbeitern zu blamieren. Seit<br />

circa 3 Monaten fühle er sich innerlich wie gelähmt, kraftlos,<br />

wache morgens wie gerädert auf, ist innerlich aber aufgewühlt.<br />

Er sei übermäßig kränkbar geworden, habe dann aggressive<br />

Impulsdurchbrüche.<br />

Sein Anliegen ist neben der Verbesserung seiner Schmerzsymptomatik<br />

auch, wieder so leistungsfähig wie früher zu werden.<br />

Therapieansatz<br />

Patient lebt starken Yang-Aspekt, ist sehr nach außen (zentrifugal)<br />

gerichtet. Er hat eine eigene Firma aufgebaut, hat viel<br />

Kraft und Energie reingesteckt, er hat sich völlig verausgabt.<br />

Wer lebt für ihn die Yin-Seite? Seine Frauen? Er ist in dritter<br />

Ehe verheiratet. Wo lagen die Probleme? Wollten seine Partnerinnen<br />

diesen Part nicht mehr übernehmen?<br />

Wenn alles so weiterlaufen würde, wo würde es hinlaufen? Er<br />

verheizt sein Feuer, findet kein gesundes Maß, gestaute Emotionen<br />

entladen sich in aggressiven Impulsdurchbrüchen, seine<br />

Grenzen nimmt er nur über starke körperliche Schmerzen wahr,<br />

die Vitalität ist auf dem Nullpunkt. Bisher identifizierte er sich<br />

über Leistung. Sein Körper signalisiert ihm, dass dies nicht mehr<br />

funktioniert. Über was identifiziert es sich nun? Wo ist der<br />

Mensch hinter der Leistung? Wo ist seine Lebenslust, seine<br />

Leidenschaft?<br />

Er steht unter massiver inneren Anspannung, einem immens<br />

hohen Leistungs- und Lebensdruck. Was steckt dahinter? Dahinter<br />

verbirgt sich ein fehlendes Selbstbewusstsein, ein mangelndes<br />

Selbstwertgefühl und die Suche nach Anerkennung<br />

und Wertschätzung, die er wahrscheinlich als Kind schon nicht<br />

bekam. Wenn wir dies erkennen, kann es die Basis für unsere<br />

Arbeit sein.<br />

Ressourcen: Anerkennung seiner Art, seiner Leistungen. Beachten<br />

sollten wir, dass wir keine guten Tipps und Ratschläge erteilen,<br />

da er sonst das Gefühl hat, nicht gut genug zu sein, was<br />

das Selbstwertgefühl nicht unbedingt fördert.<br />

Körperarbeit: Seine Körpersymptome müssen in jedem Fall<br />

medizinisch abgeklaert werden. Er ist ausgebrannt, hat keine<br />

Vitalität mehr. Er braucht eine Pause, braucht Raum und Luft.<br />

Wichtig ist, darauf zu achten, dass er die Behandlungstermine<br />

nicht zwischenrein schiebt, sondern etwas aus seinem Terminkalender<br />

streicht oder sich sogar für vier bis acht Wochen ganz<br />

aus dem Geschäftsleben herauslöst.<br />

Ein Ziel ist, ihm wieder Energie zuzuführen: <strong>PEP</strong>-Arbeit, sattvasische<br />

Behandlungen, für Entspannung sorgen, eventuell Entspannungsmassage,<br />

die Nervensysteme ausgleichen, insbesondere<br />

das parasympathische Nervensystem.<br />

Der Patient lebt starken Yang-Aspekt, deshalb Yin-stärkend<br />

arbeiten, um ihn mit seiner weiblichen, weichen Seite bekannt<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 11


eine frage der nerven<br />

seite 12 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

zu machen: Arbeit am unteren Dreieck, viel Beckenarbeit, mit<br />

Körpergefühl arbeiten, Aufmerksamkeit nach innen lenken,<br />

Wassertriade, Wasserelement, Fußarbeit, ovale Feldarbeit, Bindegewerbsarbeit<br />

etc.<br />

Auch die Feuerenergie muss ausgeglichen werden: Wo ist seine<br />

Lust, seine Leidenschaft? Wie organisiert sich sein Leben, wenn<br />

er nach seinen Bedürfnissen geht?<br />

Die Ehefrau sollte auf jeden Fall in den Therapieprozess mit<br />

einbezogen werden.<br />

<strong>Polarity</strong>-Yoga: Wasserübungen um ihn ins Becken zu bringen,<br />

Prana-Atem, Ätherübungen (regenerativ), zur Entlastung der<br />

Kopfschmerzen zum Beispiel Kopf formen, Kopf-zu-Kopf Partnerübung,<br />

Feuerübungen um blockierte Feuerenergie freizusetzen<br />

und kreativ mit Emotionen umzugehen, Zwerchfellentspannendes<br />

Stehen und Liegen (macht unter anderem das<br />

Herz frei, um ohne Furcht und Besorgnis handeln zu können).<br />

Ernährung: Den Patienten am Anfang nicht mit Diät überfordern,<br />

Augenmerk auf Gemütlichkeit, Genussfähigkeit legen.<br />

Dieser Therapieansatz wird sich über einen längeren Zeitraum<br />

erstrecken, schätzungsweise über zwei bis drei Jahre, je nach<br />

Behandlungsintensität.<br />

Fallbeispiel Parasympathikustyp<br />

Frau B., 29 Jahre, korpulent gebaut, leide seit einem Jahr an<br />

chronischer Übelkeit. Sie habe richtig Säure im Mund, erbreche<br />

aber nicht. Wegen gelegentlicher Durchfälle fürchte sie,<br />

an einem Darmtumor erkrankt zu sein, weshalb sie auch schon<br />

einige Ärzte konsultiert habe, die jedoch nichts finden konnten.<br />

Ihre Befürchtungen konnten dadurch nicht vollständig ausgeräumt<br />

werden, zumal sie sich seit einiger Zeit kraftlos und<br />

erschöpft fühle. Ihr Gesamtbefinden habe sich in den letzten<br />

Monaten derart verschlechtert, dass sie kaum noch in der Lage<br />

sei, ihren beruflichen und häuslichen Alltag zu bewältigen. Ihr<br />

fehle besonders morgens der Antrieb, es strenge sie alles an,<br />

sie ermüde sehr schnell und verfalle immer öfters in eine apathisch-düstere<br />

Stimmung.<br />

Frau B. berichtet zudem, dass sie, seit sie sich zurückerinnern<br />

könne, nie Gefühle gehabt habe. Sie habe sich mit dem, was<br />

sie tat, meist nach anderen gerichtet und dadurch wenig<br />

Eigenes gehabt. Dies sei wohl auch der Grund gewesen, dass<br />

ihr Mann sie vor einem 1/2 Jahr verlassen habe.<br />

Im Kontakt wirkt sie still, in sich gekehrt, ruhig und abwartend.<br />

Sie will auch lieber gefragt werden als frei zu erzählen.<br />

Auffallend ist ihre motorische und mimische Unbeweglichkeit,<br />

der deutlich eingeschränkte Antrieb, sowie die zum depressiven<br />

Pol hin verschobene verringerte Affektschwingungsfähigkeit.<br />

Ihr Hauptanliegen sei, wieder mehr Lebensfreude zu bekommen<br />

und körperlich stabiler zu werden.<br />

Therapieansatz<br />

Lebensinhalt war ein geregeltes Leben mit Mann und Arbeit,<br />

sie lebte angepasst, scheinbar ohne eigene Bedürfnisse und<br />

Wünsche. Wer lebte diese für sie? Ihr Mann? Ihr Umfeld? Was<br />

bedeut mehr Lebensfreude für sie?


Sie beschreibt ihre Gefühlsarmut. Gefühle, Emotionen scheinen<br />

gefährlich für sie zu sein, so dass sie diese nicht wahrnehmen<br />

darf und sich durch gefühlsmäßiges Sichzurückziehen<br />

davor schützt (vegetativer Rückzug). Wahrscheinlich reagiert<br />

sie durch Abwehr ihrer unbewussten Wünsche (Wunsch gefüttert<br />

zu werden, Wunsch nach Geborgenheit und Sicherheit)<br />

mit vermehrter Magensäureproduktion. Ihre hypochondrischen<br />

Anzeichen zeigen uns ihre verstärkte Ausrichtung nach innen.<br />

Sie benutzt andere, um sich zu spüren, um einen Sinn im Leben<br />

zu haben, ihr Gespür für sich selbst scheint sich nur auf<br />

Körpersymptome zu beschränken. Dahinter steht die Angst vor<br />

Ablehnung und Liebesentzug, Angst vor Wertlosigkeit, Angst<br />

sich selbst wahrzunehmen (= Luftthema).<br />

Ziele: Selbstwert und Lebenssinn aufbauen (Was sind die wahren<br />

Bedürfnisse?), sich selbst spüren, innere Achtsamkeit auf<br />

sich selbst lenken. Fernziel kann der Umgang mit Konflikten<br />

sein, sich Konflikten zu stellen, den Mut entwickeln – ungeachtet<br />

der Konsequenzen, die eigene Meinung, die eigenen Bedürfnisse<br />

nach außen zu kommunizieren und durchzusetzen.<br />

Körperarbeit: Körperwahrnehmung (Was ist das, was ich will?),<br />

Rajas-Behandlung, Yang-stärkende Arbeit, das Feuer anfachen<br />

(Feuer klärt, reinigt, polarisiert.), Ausgleich der Nervensysteme,<br />

besonders des sympathischen Nervensystems, Zugang zu ihrer<br />

Sehnsucht herstellen, innere Bildarbeit, Visualisationsübungen,<br />

Phantasien über Zukunft, Träume<br />

<strong>Polarity</strong>-Yoga: Ätherübungen wie Fötales Frontliegen mit innerer<br />

Achtsamkeit als Hausaufgabe einmal täglich mitgeben, Wirbelsäulen-Dehnungshocke<br />

(löst Herzblockaden), Herzöffnungshocke,<br />

Feuerübungen wie Holzhacker um die männliche<br />

Feuerenergie auszugleichen, blockierte Feuerenergie freizusetzen,<br />

Gaumen- Reflexe (stimuliert das sympathische Nervensystem),<br />

den Patienten anhalten, sich oft an der frischen Luft<br />

zu bewegen (zum Beispiel täglicher Spaziergang)<br />

Ernährung: Reizstoffe, die die Magensäurenproduktion anregen<br />

wie zum Beispiel Kaffee, Nikotin, scharfe Gewürze etc. meiden.<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Spezialliteratur außer den <strong>Polarity</strong> Büchern<br />

- »Naturheilpraxis Heute« von Elvira Bierbach<br />

- Grundstudium Persönlichkeitspsychologie von Peter R.<br />

Wellhöfer<br />

- »Vegetative Fehlregulationen« herausgegeben von J.<br />

Kugler, H. Lechner und D. Fontanari<br />

- Psychosomatische Medizin von Becker / Lüdeke<br />

- »Neurotische Konflikverarbeitung« von Stavros Mentzos<br />

- »Der Körper erinnert sich« von Babette Rothschild<br />

Die Autorin:<br />

Veronika Panter ist <strong>Polarity</strong>-Therapeutin RPP in Freiburg. Grundlage<br />

für diesen Artikel war ihre <strong>Polarity</strong>-Diplomarbeit.<br />

Borreliose<br />

borreliose<br />

Ein Vortrag von Dr. Klinghardt<br />

Nach Dr. Klinghardt ist Borreliose, eine schleichende chronisch<br />

Infektion, weit mehr verbreitet als bisher angenommen und<br />

kann außer durch Zeckenbisse auch auf anderen Wegen übertragen<br />

werden (Stechmücken, Flöhe, Läuse etc.). Er ist der<br />

Meinung, dass in den bisher üblichen Borreliosetests die Erreger<br />

häufig nicht nachgewiesen werden können und auch die<br />

Antibiotika-Behandlung alleine nicht ausreichend ist.<br />

Dr. Klinghardt hat vielfältige diagnostische Methoden entwickelt,<br />

um diesen Erreger nachzuweisen. Auch bedient er sich<br />

vielfältiger Behandlungsmethoden, um die Erkrankung möglichst<br />

auf ganzheitlichem Wege zu heilen. Die besten Erfahrungen<br />

machte er mit einer Kombination aus:<br />

- Entgiftung, Schwermetallausleitung<br />

- Stärkung des Immunsystems<br />

- Traumaarbeit (z.B. Mentalfeldtherapie)<br />

- Psychokinesiologie<br />

- Kräuterkunde<br />

- und anderen selbstentwickelten Präparaten wie z.B. dem<br />

Rechtsregulat (zur Auflösung des Fibrinmantels) und vieles<br />

mehr.<br />

Weitere wichtige Informationen kann man im Internet unter<br />

http://ink.ag abrufen.<br />

Literaturempfehlung:<br />

Zeitschrift Hier & Jetzt (Fachzeitschrift für Neurobiologie nach<br />

Dr. Klinghardt), 7. Jahrgang - Ausgabe 1/<strong>2005</strong><br />

Karl Hüsing: Borreliose - Krank nach Zeckenbiss - Wege zur<br />

Heilung, ISBN 3-00-011633-8<br />

Harris Brody: Lyme Disease. An Elemental Approach, APTA energy<br />

Vol. XVII, No. 4, fall 2002, www.polaritytherpy.org<br />

Die Autorin:<br />

Bei einem Regio-Treff in Freiburg hat Ulrike Pallutt (RPP) ihre<br />

Informationen zum Thema Borreliose nach einem Vortrag von<br />

Dr. Klinghardt weitergegeben. Spontan ist daraus im Anschluss<br />

dieser kleine Bericht entstanden.<br />

In einigen Städten haben sich Regionalgruppen<br />

gebildet. Uns würde interessieren,<br />

was Ihr dort macht, wie die Resonanz<br />

ist etc. Wer schickt uns einen Bericht für<br />

die pep oder den pepper?<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 13


polarity im klinischen alltag<br />

<strong>Polarity</strong> im klinischen Alltag<br />

von Johanna Bohlsen<br />

Seit über einem Jahr bin ich als Dipl. Sozialpädagogin und<br />

Körpertherapeutin Angestellte in der orthopädischen Reha-<br />

Klinik »Moorbad Bad Doberan« an der Ostsee. Meine vorherige<br />

Selbstständigkeit als Heilpraktikerin in eigener Praxis in<br />

Berlin hat unter anderem dazu beigetragen, dass ich zudem<br />

meine Erfahrungen im Bereich Naturheilverfahren einbringen<br />

kann. Neben verschiedenen anderen Aufgaben gehört die Körpertherapie<br />

zu meinem Aufgabenbereich. Meine Schwerpunkte<br />

sind: <strong>Polarity</strong> (Ausbildung zum RPP bei Jim Feil in Berlin),<br />

Focusing, Yoga und Meditation (Vipassana).<br />

Ich möchte an dieser Stelle gerne meine Erfahrungen mit der<br />

Körpertherapie weitergeben, da ich erlebe, dass die Patienten<br />

auch im zeitlich begrenzten klinischen Rahmen sehr positiv auf<br />

<strong>Polarity</strong> reagieren. Die Indikationen dieser Klinik sind die degenerativen<br />

Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates,<br />

postoperative orthopädische Zustände, Rheuma und chronische<br />

Schmerzen. Zu 90% haben die Patienten von Körpertherapie<br />

noch nichts gehört, sie kennen Massagen und Krankengymnastik<br />

und haben damit oft gute Erfahrungen gemacht.<br />

So besteht im ersten Kontakt die Aufgabe, <strong>Polarity</strong> zu erklären<br />

und die Patienten zu ermutigen, sich auf die neue Erfahrung<br />

einzulassen. Das gelingt in diesem Rahmen sehr leicht, denn<br />

durch die Klinik wird Vertrauen und Professionalität gefördert.<br />

In meinen Behandlungen treffe ich sehr häufig auf Schmerz<br />

und damit verbunden eine hohe Anspannung des Systems.<br />

Posttraumatische Zustände, Somatisierung und die unterschiedlichsten<br />

psychischen Belastungen führen dazu, dass Teile<br />

des Körpers von den Empfindungen abgespalten werden oder<br />

nur noch als schmerzvoll und ablehnend erlebt werden.<br />

Von entscheidender Bedeutung in den Behandlungen ist ein<br />

behutsamer und klarer Kontakt, das Akzeptieren von Grenzen<br />

und sensible Eingehen auf den sich ausbreitenden Prozess. Dadurch<br />

ist es möglich, dass insbesondere chronische Schmerz-<br />

seite 14 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

patienten den Körper auf eine raumgebende, satvasische Art<br />

erfahren, sie können entspannen und erleben, dass ihr Körper<br />

nicht nur aus Schmerz besteht. Mit Focusing ist es möglich,<br />

dem Schmerz und dem körperlichen Erleben ein Bild oder eine<br />

Stimme zu geben, so dass das Unbegreifliche eine Form bekommt<br />

und das Schlimme fassbarer oder auch verständlicher<br />

wird. Der Kontakt ist nicht manipulierend, sondern gibt dem<br />

System den neutralen Raum, den es braucht, um seinen eigenen<br />

Weg des Verstehens und der Heilung zu finden.<br />

Ich sehe, wie vielfältig jeder einzelne Mensch seine Form entwickelt<br />

auf das Leben zu reagieren, und es ist bereichernd zu<br />

erleben, dass sich die Form durch neue Erfahrungen wandeln<br />

und entwickeln kann. In der Naturheilkunde gibt es das schöne<br />

Wort »Ordnungstherapie« – es gibt die Chance, dass sich<br />

alles wieder ordnet und auch <strong>Polarity</strong> leistet seinen Beitrag dazu.<br />

Ich habe in dieser Klinik das Glück, dass eine Offenheit komplementären<br />

Verfahren gegenüber besteht und es ist möglich,<br />

der Körpertherapie seinen eigenen Platz in Zusammenarbeit<br />

mit der Psychologie, der Physio- und Sporttherapie und der<br />

Schulmedizin zu geben. <strong>Polarity</strong> ist für mich integrierend und<br />

findet seine Grenzen und Möglichkeiten auch innerhalb einer<br />

Institution.<br />

Über Anregungen, Fragen oder einen Erfahrungsaustausch<br />

freue ich mich.<br />

Johanna Bohlsen<br />

Moorbad Bad Doberan<br />

Schwaaner Chaussee 2<br />

18209 Bad Doberan<br />

Telefon 03 82 03/93 5 13<br />

Email bohlsen@moorbad-doberan.de<br />

Neuauflage »<strong>Polarity</strong> Therapie«<br />

Bald ist Dr. Stones Buch »<strong>Polarity</strong> Therapie«<br />

wieder erhältlich. Der Hugendubel<br />

Verlag arbeitet an einer Neuauflage, die<br />

noch in diesem Jahr erscheinen soll. Urs<br />

Honauers unermüdlichem Drängen ist es<br />

zu verdanken, dass der Titel von »Polaritätstherapie«<br />

in das heute im deutschsprachigen<br />

Raum übliche »<strong>Polarity</strong> Therapie«<br />

geändert und im Text einige wichtige Korrekturen<br />

vorgenommen wurden. Welches<br />

Format die Neuauflage haben und was sie<br />

kosten soll, stand zum Redaktionsschluss<br />

noch nicht fest.


Anfang – Mitte – Ende<br />

Prozesse im <strong>Polarity</strong> Modell<br />

Prozesse haben einen Anfang und ein Ende, Alpha und Omega.<br />

Sie laufen gesetzmäßig ab, darauf können wir uns verlassen.<br />

Die Art wie das <strong>Polarity</strong> Modell diesen Ablauf, diese Zyklen sieht,<br />

ist eine Möglichkeit, Ordnung in die Abläufe des Lebens zu<br />

bringen, seien sie nun klein oder groß. Wissenschaftlich gibt<br />

es nichts Vergleichbares. Dort gibt es Zufälle.<br />

Äther<br />

Das <strong>Polarity</strong> Modell arbeitet mit den Elementen und strukturiert<br />

mit ihnen die ablaufenden Zyklen. Bevor ein Zyklus beginnen<br />

kann, muss es Raum geben, hier Äther genannt. Dieser<br />

Raum, die Quelle wie Dr. Stone sie nannte, ist unendlich. Wir<br />

können sie Quelle, Kosmos oder Gott nennen. Die Quelle birgt<br />

das Potential aller Möglichkeiten in sich. Im unendlichen Raum<br />

sind unendliche Möglichkeiten. Hier gibt es weder Richtung<br />

noch Form. Es gibt die unendliche neutrale Zuwendung Gottes<br />

oder der Quelle.<br />

Jedes Wesen braucht Raum um zu sein. Wir bekommen ihn<br />

zur Verfügung gestellt und meist merken wir das nicht einmal.<br />

Da ist etwas, das uns da sein lässt, wo wir sind, uns freundlich<br />

den Raum bereitet, den wir so selbstverständlich einnehmen.<br />

Um es mit alltäglichen Worten zu sagen, jeder Raum,<br />

der in uns oder um uns herum entsteht, bietet Möglichkeiten.<br />

Ohne diesen Raum gibt es nichts.<br />

Luft<br />

Aus diesem unendlichen Raum, der in uns ein alltägliches Maß<br />

annimmt, entsteht ein Impuls. Dieser Impuls ist positiv und<br />

mit dem Element Luft bezeichnet. Es entsteht Bewegung. Diese<br />

Bewegung ist gedanklich, es entstehen Ideen. Sie haben noch<br />

keine Richtung, können sich frei bewegen und jederzeit in alle<br />

Richtungen gehen. Ideen, Planungen, Möglichkeiten – schnell<br />

gemacht, schnell verlassen, alles ist leicht und spielerisch. Es<br />

gibt wenig Form, alles kann jederzeit umgeworfen werden und<br />

neu gedacht werden.<br />

Diese Phase macht Spaß und ist luftig leicht, weil alles möglich<br />

ist, aber nicht immer einfach, weil noch keine Richtung<br />

zu sehen ist. Alles dreht sich und bewegt sich.<br />

Feuer<br />

Der anfängliche Impuls geht weiter, ist immer noch positiv und<br />

mit dem Element Feuer bezeichnet. In dieser Phase gibt es eine<br />

Richtung, wir sehen unser Ziel. Jetzt können wir loslegen und<br />

handeln, um dieses Ziel zu erreichen. Aktivität, Handlung und<br />

Enthusiasmus ist die Qualität dieser Phase. Wir sind mitreißend<br />

und können andere begeistern für unser Ziel.<br />

Wir beginnen, die in der Luft gedachten Ideen in die Tat umzusetzen.<br />

Wir versuchen, aus den Ideen eine Handlung zu machen.<br />

Diese Phase ist freudig und voller Aufbruchstimmung.<br />

Sie hat sich von der neutralen Quelle entfernt und weiß vielleicht<br />

gar nicht mehr, dass sie dort mal herkam. Jetzt ist Aktion<br />

angesagt und die Freude daran füllt alles.<br />

Wasser<br />

Der Impuls aus der Quelle ist jetzt nicht mehr neu, er hat sich<br />

verlangsamt, die nächste Phase wird mit dem Element Wasser<br />

bezeichnet und ist negativ. Der Impuls bewegt sich in Richtung<br />

auf eine Form. Die Handlung aus der Feuerphase führt zu ersten<br />

prozesse im polarity-modell<br />

Ergebnissen. Der Widerstand wächst, die Realität ist schwerer<br />

als die Feuerdynamik annahm. Es gibt erste Schwierigkeiten<br />

in der Umsetzung.<br />

Hier brauchen wir eine emotionale Bindung an das, was wir<br />

tun, sonst geben wir auf. Die wässrige gefühlsmäßige Bindung<br />

an unser Ziel hilft uns, das Ziel weiter zu verfolgen. Wir lassen<br />

uns nicht abbringen von dessen Verfolgung. Wir bewegen<br />

uns in Richtung Vollendung.<br />

Erde<br />

In der nächsten Phase, der Erdphase, ebenfalls negativ, wächst<br />

der Widerstand weiter. Schafft es der anfängliche Impuls weiterzulaufen?<br />

Hier kristallisiert sich die Form. Die Dinge, die Projekte<br />

und so weiter kommen zum Abschluss. Hier sehen wir, was<br />

aus der anfänglichen Idee tatsächlich geworden ist. Die Idee<br />

war vielleicht glänzender als diese Form, aber die Form ist das<br />

Ergebnis. Sie steht in der Welt, ist Materie gewordene Energie.<br />

Unser Projekt ist vollendet und kann von der Welt genutzt werden.<br />

Wir haben es geschafft.<br />

Ende?<br />

Jetzt könnten wir denken, der Prozess sei zu einem Ende gekommen.<br />

In der aufbauenden Phase trifft das auch zu.<br />

Stellen wie uns aber vor, unser Projekt arbeitet in der Welt seit<br />

einigen Jahren. Je nach Art des Projekts ist es dann »alt«, die<br />

Energie die in ihm steckt, ist verbraucht. Die Form steht noch,<br />

aber die ursprüngliche Kraft ist nicht mehr da.<br />

Und es geht doch weiter!<br />

Wir befinden uns weiterhin im Element Erde. Wir haben jetzt<br />

den größten Abstand zur Quelle. Im Laufe des Prozesses haben<br />

wir eine Zunahme von Form und Sicherheit erlebt und eine<br />

Abnahme von Freiheit und Möglichkeit. Der ursprüngliche Impuls<br />

will wieder zur Quelle zurück. Seine Energie ist verbraucht.<br />

Unser Projekt füllt uns nicht mehr mit Stolz, es ist selbstverständlich<br />

geworden, gibt uns Sicherheit, nimmt uns aber auch<br />

die Bewegungsfreiheit. Es ist Zeit diese Form zu verlassen. Wir<br />

sind nicht mehr identifiziert mit ihr und lassen sie los. Das ist<br />

auch schon der Übergang in die Wasserphase, unsere emotionale<br />

Bindung löst sich und die Form beginnt sich aufzulösen,<br />

sie »stimmt« nicht mehr.<br />

In der nun folgenden Feuerphase unternehmen wir Handlungen,<br />

die die Form aktiv beenden. Wir sagen »ja« zum Ende.<br />

In der Luftphase können wir auch unsere Gedanken von dem<br />

Projekt lösen und beenden es auch gedanklich. Mit jedem<br />

Schritt haben wir die Form weiter losgelassen und unsere<br />

Freiheit ist gewachsen. Im Moment der Rückkehr zur Quelle<br />

findet die Integration des Gelernten statt. Wir sind wieder »zu<br />

Hause«. Es entsteht neuer Raum der Neues möglich macht.<br />

Die nächste Pulsation kann beginnen.<br />

Mit dem <strong>Polarity</strong> Modell können wir alle Zyklen betrachten,<br />

ob es unser ganzes Leben ist, unser beruflicher Werdegang oder<br />

das Kochen eines Essens. Überall gilt es den gleichen Phasen<br />

mit ihren Freuden und Herausforderungen zu begegnen.<br />

Iris Breuert<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 15


polarity – versuch einer begriffsbestimmung<br />

»<strong>Polarity</strong>« nach Dr. Randolph Stone<br />

Versuch einer Begriffsbestimmung mit Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit<br />

Als Zweck hat sich der <strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong> in seiner<br />

Satzung (§2) »die Förderung und Verbreitung der Polaritätstherapie<br />

nach Dr. Randolph Stone« gesetzt. Entsprechend<br />

scheint es notwendig, herauszuarbeiten, was das besondere<br />

und hochwertige dieses Systems in Vergleich zu anderen Systemen<br />

oder Konzepten ist. Uns muss deutlich sein, was für uns<br />

das Besondere an Dr. Stones System ist, damit wir wissen, welche<br />

Aspekte besonders gefördert und betont werden können.<br />

Dadurch werden wir auch in der Lage sein, neue Anwendungsweisen<br />

auf ihre Integrierbarkeit zu überprüfen.<br />

Bevor wir weiter in die Öffentlichkeit treten, um <strong>Polarity</strong> bekannter<br />

zu machen, müssen wir eine klare Beschreibung davon<br />

geben können, was »<strong>Polarity</strong>« oder »<strong>Polarity</strong> Therapie« eigentlich<br />

ist. Der Aufruf, eigene Beschreibungen und Definitionen<br />

von »<strong>Polarity</strong>« zu geben, wurde schon wiederholt vom vorherigen<br />

Vorstand an alle Mitglieder gemacht und ich möchte<br />

ihn gerne wiederholen.<br />

<strong>Polarity</strong> erleben<br />

Manche mögen meinen, dass »<strong>Polarity</strong>« erlebt (oder gelebt)<br />

werden muss, da es nur unzureichend in Worte zu fassen ist.<br />

Es mag sein, dass das Erfassen aller Dimensionen am besten<br />

über das Erleben möglich ist. Dennoch brauchen wir eine Beschreibung<br />

für die Menschen, die nicht gewillt sind oder die<br />

Möglichkeit haben, sich sofort in eine Behandlung zu begeben.<br />

Darüber hinaus bietet eine Beschreibung oder sogar eine<br />

Definition einen begreifbaren Rahmen, etwas, das einen Raum<br />

eröffnet, etwas, woran oder worin man sich orientieren, anlehnen<br />

oder auch reiben kann. So wie eine Beschreibung beschränkt<br />

und eingrenzt, schafft sie auch einen klaren Eindruck<br />

über die Weite der Möglichkeiten.<br />

Meiner Ansicht nach, gibt es verschiedene Ebenen zu unterscheiden:<br />

Das <strong>Polarity</strong> System<br />

Das <strong>Polarity</strong> System (»System« meint hier ein »in sich geschlossenes,<br />

geordnetes und gegliedertes Ganzes, eine Ganzheit, ein<br />

Gefüge von Teilen, die voneinander abhängig sind, ineinander<br />

greifen, sich wechselseitig beeinflussen und zusammenwirken«.<br />

Dieser Begriff erscheint mir hier lebendiger, dynamischer<br />

und ganzheitlicher als »Konzept« oder gar »Theorie«.) als in<br />

sich geschlossene, universell-energetische Betrachtungsweise<br />

der Welt und des Selbst. Es ist ganzheitlich-mystisch, da »die<br />

Quelle« aller Energie Ursprung, Basis und Ziel aller Dinge darstellt:<br />

Eine Quelle, aus der alles entsteht, auf der alles beruht<br />

und zu der alles zurückkehrt. Mit dieser Betrachtungsweise<br />

können Erlebnisinhalte beschrieben, klassifiziert und erklärt werden.<br />

Sie ist kompatibel mit den verschiedensten Glaubensvorstellungen,<br />

seien es »religiöse« oder »wissenschaftliche«. Als<br />

allgemeines umfassendes Meta-System bietet es sich als Kommunikationsmittel<br />

zwischen unterschiedlichsten Disziplinen<br />

(Praxis und Forschung; Physik, Biologie, Psychologie, Medizin,<br />

Wirtschaftswissenschaften, Kunst etc.) besonders an. Dieses<br />

System basiert im wesentlichen auf Prinzipien.<br />

<strong>Polarity</strong> Prinzipien<br />

<strong>Polarity</strong> Prinzipien als Grundannahmen der Beschaffenheit, des<br />

Wandelns und Wirkens von Energie in der Welt und im Selbst<br />

seite 16 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

(Beispiele: Guna-Qualitäten der Energie, Involutions- & Evolutions-Zyklen<br />

der Energie, »wie oben, so unten - wie im Großen,<br />

so im Kleinen« etc.). Diese Prinzipien sind als Begriffe eher<br />

qualitativ-symbolischer Art und beschreiben Ordnungs- und<br />

Wirkweisen von Energie in ihren unterschiedlichen Qualitäten.<br />

Quantitäten von Energie werden in Relationen statt in Maßeinheiten<br />

betrachtet. Diese Prinzipien sind nutzbar zum Erstellen<br />

von zusammenhängenden Wirkweisen von Energie in<br />

ihren verschiedenen Formen. Darüber hinaus lassen sich Hypothesen<br />

über Energiebeschaffenheit, -ladungsverhältnisse, -<br />

konstellationen und -wirkweisen im Vorhinein erstellen und im<br />

Nachhinein überprüfen.<br />

Es wird berichtet, Dr. Randolph Stone habe aufgrund eigener<br />

Erfahrungen – besonders als Therapeut bei der Behandlung<br />

von Patienten, intensiver Forschung in westlichen und östlichen<br />

Wissens-, Weisheits- und Gesundheitslehren und intensiver Meditation<br />

– das in sich geschlossene <strong>Polarity</strong> System entwickelt.<br />

Entsprechend ist Dr. Stone nicht als »Erfinder« oder »Entdecker«<br />

der <strong>Polarity</strong> Prinzipien anzusehen, sondern als jemand, der uralte<br />

östliche und westliche Konzepte »wiederentdeckte«, zu einem<br />

neuen System vereinte und auf dem Gebiet der Naturheilkunde<br />

in konkrete Anwendungsweisen umsetzte.<br />

Allgemein ist hier zu beachten, dass es zwar kompatibel erscheinende<br />

Anwendungssysteme gibt, die mit ähnlichen Bezeichnungen<br />

und Prinzipien arbeiten (wie Ayurveda, Traditionelle<br />

Chinesische Medizin, Tibetische Medizin, Astrologie, Feng Shui,<br />

Schamanismus, Reiki, etc.), dass diese jedoch teilweise anders<br />

codiert (siehe die Fünf Elemente in der chinesischen Betrachtungsweise)<br />

oder in ihren Grundsätzen teilweise verschieden<br />

sein können. Vor jedem Vergleich oder einer Übernahme von<br />

Prinzipien aus anderen Konzepten oder Systemen, bedarf es<br />

vorsichtiger und ausgiebiger Prüfungen in der Praxis.<br />

<strong>Polarity</strong> Anwendungen<br />

<strong>Polarity</strong> Anwendungen sind prinzipiengeleitete Betrachtungs-<br />

(z.B. spezifische Tafeln zur Verteilung/Fließweisen von Energie<br />

am/im Körper, Farbkategorien, Nahrungsqualitäten) und<br />

Handlungsweisen (z. B. drei Berührqualitäten), um Energie auf<br />

verschiedenen Ebenen Angebote zur Stabilisierung und Veränderung<br />

ihrer Ladung im menschlichen System zu machen.<br />

<strong>Polarity</strong> Therapie<br />

<strong>Polarity</strong> Therapie können wir sehen als Teilbereich des <strong>Polarity</strong><br />

Systems und dessen Anwendung zum Aufbau und zum Erhalt<br />

von Gesundheit. Hierbei gibt es wiederum viele Ebenen der<br />

Behandlung:<br />

1) Körperarbeit, die durch eine Behandler am Klienten durchgeführt<br />

wird. Über diese Ebene wurde von Dr. Stone am meisten<br />

publiziert und – wie ich annehme – unterrichtet.<br />

2) Yoga-Übungen, die jeder Mensch selbständig in fast allen<br />

Rahmenbedingungen ausführen kann.<br />

3) Ernährungsweise, welche nach einfachen Prinzipien (5 Elemente)<br />

bis hin zu komplexen Klassifikationen (Höhe des Wachstums,<br />

Farbe, Geschmack, Zubereitungsart, ...) gestaltet werden<br />

kann.


4) Das Gespräch oder die therapeutische Begleitung oder<br />

bewusstseinsvertiefende, -erweiternde Interventionen. Möglicherweise<br />

könnte man auch hier das Körperlesen einordnen.<br />

5) sowie weitere Möglichkeiten (so z. B. die Arbeit mit Tönen<br />

und Stimmgabeln von John Beaulieu), bzw. andere Therapieverfahren,<br />

wenn sie mit dem <strong>Polarity</strong> System vereinbar (vgl.<br />

oben) sind und nach <strong>Polarity</strong> Prinzipien sinnvoll und hilfreich<br />

angewendet werden.<br />

Diese Klassifikation könnte einen Rahmen darstellen, in dem<br />

vorhandene <strong>Polarity</strong>-Aspekte eingeordnet werden oder weitere<br />

Entwicklungen hin ausgerichtet werden könnten. Weiterhin<br />

könnte er helfen, Missverständnissen (oder Unverständnis) vorzubeugen,<br />

die dadurch entstehen, dass man sich nicht darüber<br />

klar ist, welche Bereiche man meint oder auf welche Ebene<br />

der Inhalt bezogen ist, über den gesprochen wird.<br />

Dabei sollte deutlich sein, wie unzureichend es immer bleiben<br />

wird »Lebensenergie« oder »<strong>Polarity</strong> Therapie« mit Sprache<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

<strong>Polarity</strong> nach Dr. Randolph Stone mit Lily Merklin und Michael Schubert<br />

Schnupperkurse: 29./30. Oktober <strong>2005</strong> in Bonn-Meckenheim<br />

19./20. November <strong>2005</strong> in Freiburg<br />

10./11. Dezember <strong>2005</strong> in Bonn-Meckenheim<br />

28./29. Januar 2006 in Freiburg<br />

polarity – versuch einer begriffsbestimmung<br />

allein zu erfassen. Ähnlich, wie wir nur schwer unsere Sinneswahrnehmungen<br />

oder Gefühle in Worten vermitteln können,<br />

bleibt das Erleben und somit die eigene Erfahrung immer ein<br />

notwendiger Pol, um gemeinsam mit dem reinen Wissen zu<br />

Erkenntnissen zu gelangen.<br />

Literaturtipp<br />

Anscheinend ist mein Anliegen auch nicht ganz neu: Kurz vor<br />

der Veröffentlichung dieses Artikels habe ich im Internet einen<br />

Artikel von Urs Honauer gefunden, der diese Thematik bereits<br />

2004 behandelte (Honauer, Urs (2004). »Das grosse Polarty<br />

Metamodell, Lebenskonzept Natur pur«. Aus- und Weiterbildung<br />

2004 – Zeitschrift des <strong>Polarity</strong> Therapie Zentrums<br />

Schweiz (April 2004).<br />

Zu finden auf Kornelia Kilbs Homepage unter: www.polarity.de/downloads/polaritymetamodellartikelurshonauer.pdf<br />

Beginn der nächsten 1-jährigen Grundausbildungen: 3.-5. März 2006 in Bonn-Meckenheim (Lily<br />

Merklin) und 11.-12. März 2006 in Freiburg (Lily Merklin und Michael Schubert), jeweils im Anschluss<br />

möglich: 2-jähriges professionelles Training zum <strong>Polarity</strong>-Therapeuten.<br />

Fortbildung »Federleicht und Felsenfest« - Fortbildung in <strong>Polarity</strong> Yoga ud Meditation<br />

für diplomierte <strong>Polarity</strong>-Therapeuten und alle, die in Ausbildung sind oder waren,<br />

vom Sa, 25. bis Mo, 27. Februar 2006 in Freiburg (siehe Beilagezettel dieser »pep«)<br />

Craniosacraltherapie »breath of life« mit Michael Schubert<br />

Schnupperkurse: 24. - 26. März 2006 in Aarau (CH)<br />

23. - 25. Juni 2006 in Aarau (CH)<br />

Beginn der nächsten Ausbildung: Mo, 11. September 2006 in Aarau (CH)<br />

Infos und Anmeldung zur Aarauer Schule: Sabine Stöhr Hertig, 0041-62-824 86 81<br />

Frank Zurmühlen<br />

Freiburger Craniound<br />

<strong>Polarity</strong> Schule<br />

Freiburg<br />

Hannover<br />

Bonn<br />

Aarau (CH)<br />

Lily Merklin und<br />

Michael Schubert<br />

anzeige<br />

Tel. 07664 / 600 731<br />

www.polarity-schule.de<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 17


öffentlichkeitsarbeit und qualitätskriterien<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätskriterien<br />

vor allgemeiner Kassenzulassung und Forschung<br />

von Frank Zurmühlen<br />

In der Vorstandssitzung am 27. Mai <strong>2005</strong> wurde entschieden,<br />

dass die Aktivitäten des Vorstands bezüglich einer allgemeinen<br />

Kassenzulassung der <strong>Polarity</strong> Therapie und wissenschaftlicher<br />

Erforschung von Anwendung und Effizienz von Dr. Stones<br />

<strong>Polarity</strong> Therapie zurückgestellt werden. Stattdessen wird unsere<br />

Energie vermehrt in die Präzisierung der Definition, was<br />

»<strong>Polarity</strong> Therapie« ist, eine intensive und umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit<br />

und die Etablierung von Qualitätskriterien einer<br />

<strong>Polarity</strong> Ausbildung im Sinne des PVD fließen. Eine Kostenübernahme<br />

oder -beteiligung durch die Krankenkassen wird<br />

gezielt im Bereich der Prävention geprüft, da dieser angemessener<br />

zu Dr. Stones System zu passen und die Kriterien leichter<br />

für unsere Mitglieder zu erfüllen scheinen. In diesem Bereich<br />

werde ich mich persönlich kundig machen und einsetzen.<br />

Möglicherweise könnte dieser Entschluss die <strong>Verband</strong>smitglieder<br />

in Erstaunen und Empörung versetzen, ist es doch bestimmt<br />

gerade für viele selbstständige Behandler und Ausbilder ein<br />

Herzenswunsch, ein größeres Klientel (und damit eine finanziell<br />

sicherere Basis) durch eine »wissenschaftliche Anerkennung«<br />

der Wirksamkeit und Kostenübernahme durch die Krankenkassen<br />

zu erreichen.<br />

Um die Hintergründe zu diesen Entscheidungen verständlich<br />

zu machen, habe ich in dieser <strong>PEP</strong>-Ausgabe mehrere Artikel<br />

geschrieben.<br />

Erstellung von Gütekriterien und einer möglichst angemessenen<br />

und umfassenden Beschreibung des <strong>Polarity</strong>-<br />

Systems vor einem Bemühen um die Beantragung von<br />

Kostenübernahmen durch Krankenkassen<br />

Bevor wir uns als <strong>Verband</strong> dafür einsetzen können, dass die<br />

Effektivität des <strong>Polarity</strong>-Systems nach Dr. Stone (in Vergleich<br />

und Abgrenzung zu anderen Verfahren) für die Gesundheit<br />

anerkannt und finanziell durch das Gesundheitssystem gefördert<br />

wird, ist es unabdingbar, zunächst einmal eine allgemein<br />

akzeptierte Definition von »<strong>Polarity</strong> nach Dr. Stone« zu finden<br />

und Voraussetzungen für Ausbilder und Gütekriterien für die<br />

Ausbildung zu entwickeln. Andernfalls fehlt uns die Grundlage,<br />

auf der wir mit den entsprechenden Institutionen verhandeln<br />

können. (Siehe hierzu auch »<strong>Polarity</strong>« nach Dr. Randolph Stone<br />

– Versuch einer Begriffsbestimmung mit Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit<br />

auf Seite 16 f.)<br />

Im Folgenden sollen die Rahmenbedingungen von konventionell<br />

anerkannter Forschung, die Bedeutung von »Wissenschaftlichkeit«<br />

und Forschung für die Vertreter des Gesundheitssystems<br />

und die Sinnhaftigkeit von Forschung im Bereich<br />

des <strong>Polarity</strong>-Systems nach Dr. Stone diskutiert werden.<br />

Wissenschaftliche Forschung im Bereich der <strong>Polarity</strong><br />

Therapie<br />

Möglicherweise mag es viele <strong>Verband</strong>smitglieder geben, die<br />

sich wünschen, dass es umfangreiche wissenschaftliche Forschung<br />

geben möge, die die Wirksamkeit der <strong>Polarity</strong> Therapie<br />

nach Dr. Randolph Stone beweist. Sie versprechen sich davon<br />

Anerkennung bei anderen Therapeuten, Attraktivität für Ausbildungskandidaten<br />

und eine finanzielle Würdigung der Therapie<br />

durch die Krankenkassen.<br />

seite 18 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

Begriffe wie »Wissenschaft« und »wissenschaftlich« sind mittlerweile<br />

im Alltagsgebrauch recht blumig und diffus geworden.<br />

Viele verstehen darunter »wahr«, »seriös«, »bewiesen«,<br />

»belegt«, »objektiv« und »neutral und rein vernünftig ermittelt«.<br />

Zunächst einmal muss hier mit dem Mythos aufgeräumt<br />

werden, dass es »die Wissenschaft« oder »die Forschung« per<br />

se gibt. »Wissenschaft« ist ein grober Oberbegriff, der (laut<br />

Wahrig) »ein geordnetes, folgerichtig aufgebautes, zusammenhängendes<br />

Gebiet von Erkenntnissen» darstellt. Was »Ordnung»<br />

ist (Im Forschungsbereich der Synergetik wird Chaos<br />

als »Ordnung höchster Komplexität« verstanden.) und was »Erkenntnisse«<br />

sind und auf welche Weise man zu ihnen kommt,<br />

darüber wird seit Jahrhunderten philosophisch gestritten und<br />

gerungen. »Forschung« ist ein Oberbegriff, mit dem man Tätigkeiten<br />

beschreibt, bei denen man sich mit einem hohem Ausmaß<br />

an Bewusstheit und geleitet von logischen, nachvollziehbaren<br />

Theorien versucht Wissen (oder »Erkenntnisse«) über sich<br />

und die Welt zu erlangen (ob es die eine, ewige und unveränderbare<br />

Wahrheit über die Welt gibt, blieb und bleibt in universitären<br />

Kreisen auch umstritten).<br />

Weiterhin gibt es verschiedene Bereiche und Richtungen von<br />

Forschung und Wissenschaft (zum Beispiel Geistes- und Naturwissenschaften),<br />

die sich wiederum in viele weitere Bereiche<br />

und Richtungen verzweigen und Vertreter haben, die teilweise<br />

gegensätzliche Sichtweisen, Meinungen und entsprechend<br />

auch Forschungsweisen haben und so auch zu unterschiedlichen<br />

Erkenntnissen kommen. Da ist es offensichtlich, dass es<br />

hier schwer fällt, zu beurteilen »wer denn mehr recht hat« oder<br />

»wer näher an der Wahrheit ist«. Geprüft werden kann lediglich,<br />

ob das Gedankengebäude sinnvoll, logisch und klar verständlich<br />

ist und die Art der Forschungsweise konsequent<br />

durchgeführt wurde. Letztendlich bleibt es »Geschmackssache«<br />

des Forschers, welche Theorien, Forschungsbereiche, Fragestellungen<br />

und Forschungsmethoden er verwendet und wie<br />

er seine »Erkenntnisse« interpretiert.<br />

Im universitären Bereich des Westens stellen sich Wissenschaftler,<br />

die quantitativ forschen, das heißt, die ihre Erkenntnisse in<br />

Form von Zahlen erfassen und beschreiben oft als »objektiver«<br />

und »überlegener« dar. Auch in den Medien wird quantitative<br />

Forschung oft entsprechend präsentiert. Die Grundgedanken,<br />

die hinter dieser Wissenschaftstheorie, der Fragestellung und<br />

der Forschungsmethodik stehen, bleiben überwiegend im Dunkeln<br />

bzw. sind so kompliziert und mit einer speziellen Fachsprache<br />

verfasst, dass man tatsächlich ein Studium braucht,<br />

um sie verstehen zu können. Hat man sie näher verstanden<br />

wird deutlich, wie rigide, mechanistisch, übergeneralisierend<br />

und einseitig sie sind.<br />

Der Alltagsmensch erhofft sich von »der Wissenschaft« und<br />

ihren Forschungsergebnissen eine vereinfachende Darstellung<br />

der komplizierten Wirklichkeit und dadurch eine »bessere«<br />

Orientierung, die ihm das Gefühl von Sicherheit geben. Komplexe<br />

Wirklichkeit soll in einseitig-linearen Ursache-Wirkung-<br />

Denkmodellen dargestellt werden, die einfache möglichst im-


mer wirksame Antworten und Lösungsweisen auf die Herausforderungen<br />

des Lebens geben sollen. Höchstes Ziel westlicher<br />

Wissenschaft ist es, Phänomene vorauszusagen und Prozesse<br />

direkt willentlich kontrollierbar zu machen. Da der Verstand<br />

und das Denken in der westlichen Kultur höher angesehen sind<br />

als zum Beispiel das Gefühl, und unsere Ausbildung entsprechend<br />

mehrheitlich eine Ausbildung unseres Denkens ist und<br />

Denken kontrollierbarer erscheint als Gefühl, sind Zahlen hier<br />

die Erkenntnisform schlechthin. Entsprechend wirken Zahlen<br />

(»harte Fakten«) beruhigender, weil greifbarer als Beschreibungen<br />

und Meinungen, und klare platte Wahrheiten ziehen mehr<br />

Zuhörer, Leser und Zuschauer an als komplexe, umfangreiche<br />

Ausführungen, bei denen man selbst sein Weltbild eher erweitern<br />

muss als es zu vereinfachen. Wer den vorletzten Abschnitt<br />

noch einmal liest, wird feststellen, dass diese Vereinfachungstendenz<br />

auch den Wissenschaftsbegriff selbst unzulässig vereinfacht<br />

hat.<br />

Nun könnte man argumentieren, dass man doch im Rahmen<br />

einer (möglichst der gesellschaftlich angesehensten) bestimmten<br />

Wissenschaftstheorie die Wirksamkeit der <strong>Polarity</strong> Therapie<br />

von Dr. Stone erforschen könnte – gerade weil man die Bevölkerung<br />

(den potentiellen Klienten) klar deutlich machen sollte,<br />

wie gut <strong>Polarity</strong> Therapie für sie ist.<br />

Viele <strong>Verband</strong>smitglieder unterschätzen massiv den Aufwand<br />

einer anerkannten quantitativen wissenschaftlichen Forschung.<br />

Leider muss auch gesagt werden, dass diese Forschung extrem<br />

unökonomisch ist: Material-, Personal- und Zeitaufwand sind<br />

extrem hoch ist, der Beobachtungsfokus und die Vielfalt der<br />

Informationen sind sehr eingeschränkt, die Ergebnisse sind<br />

meist in Ihrer Aussagekraft auf sehr kleine Teilbereiche beschränkt,<br />

sehr vage und selten aussagekräftig.<br />

Beispiel: 10 Wissenschaftliche Mitarbeiter und 30 Versuchsleiter<br />

befragen 4000 zufällig ausgewählte Personen mit einem gleichen<br />

Anliegen, von denen die 1000 zufällig eine standartisierte<br />

(das heißt vorher detailiert festgelegte) <strong>Polarity</strong> Behandlung<br />

von »guten Therapeuten«, 1000 eine andere »wissenschaftlich<br />

anerkannt wirksame« Behandlung XYZ, 1000 irgendeine<br />

»unwirksame« und 1000 keine Behandlung (und er darf auch<br />

keine andere jedweder Art nehmen so lange das Projekt läuft!!!)<br />

erhält. Jede dieser Personen wird mehrere Stunde interviewt<br />

und bekommt mehrmals eine Reihe von anerkannten (teuer<br />

zu kaufenden) wissenschaftlichen Fragebogen und wird bestenfalls<br />

noch mittels bildgebender medizinischer Verfahren<br />

(Röntgen, EEG, EKG, Ultraschall, Computertomographie) mehrmals<br />

(vorher, nachher und jeweils nach einem halben Jahr) untersucht.<br />

Parallel wird die Diagnostik noch von anerkannten<br />

Ärzten durchgeführt, die uns die Ergebnisse – mit der Einwilligung<br />

der Klienten selbst – gerne zur Verfügung stellen. Dies<br />

Projekt dauert von der Planung bis zur Veröffentlichung der<br />

Ergebnisse mindestens drei bis fünf Jahre. Alle beteiligten Personen<br />

(vielleicht auch die Versuchspersonen?) wollen für ihre<br />

Mitarbeit auch entlohnt werden! Während der Zeit werden<br />

viele Klienten (und vielleicht auch Mitarbeiter) abspringen und<br />

öffentlichkeitsarbeit und qualitätskriterien<br />

es wird deutlich werden, dass schon die Klienten, welche der<br />

Mitarbeit zugestimmt haben (ganz zu schweigen von denen,<br />

die bis zum Ende dabeigeblieben sind), eigentlich nicht mehr<br />

repräsentativ für <strong>Deutschland</strong> sind. Die Ergebnisse werden<br />

bestenfalls sein, dass es statistisch eine Tendenz gibt, dass es<br />

den <strong>Polarity</strong> Klienten in manchen Teilbereichen leicht besser<br />

ging. Allgemein muss man nun im Nachhinein allerdings auch<br />

zugeben, dass alle Planungen nicht 100% so umgesetzt wurden,<br />

wie es von vorneherein festgelegt worden war. Nun kann<br />

man wissenschaftlich die Aussage machen, das Personen mit<br />

Rückenschmerzen nach einer <strong>Polarity</strong> Behandlungen sich in<br />

den Bereichen G und K als wohler beschrieben als vorher, ähnlich<br />

wie diejenigen, die die Behandlung XYZ bekamen. Bezüglich<br />

Kopfschmerzen, depressiven Gefühlen und so weiter können<br />

keine Aussagen gemacht werden. Die Kassenärztliche<br />

Vereinigung nimmt das Ergebnis bestenfalls zur Kenntnis und<br />

sagt, dass für eine Anerkennung zur Kostenübernahme noch<br />

mindestens zehn weitere derartige Studien sowie weitere internationale<br />

Studien nötig sind.<br />

Wer sich eingehender mit dem Themen Wahrheitsfindung, Forschung<br />

und Wirklichkeitserschaffung im Alltag eines jeden Menschen<br />

und an den Universitäten auf einfache, kritische und anschauliche<br />

Weise näher befassen möchte, dem lege ich das<br />

kleine (100 Seiten), gut geschriebene Taschenbuch »Chaos,<br />

Angst und Ordnung« von Professor Jürgen Kriz (Vanderhoeck<br />

Verlag) ans Herz.<br />

Bei der Planung und Umsetzung solch einer Forschung hätten<br />

wir zusätzlich den Preis gezahlt, das <strong>Polarity</strong> System von<br />

Dr. Stone von seiner Vielfalt und seiner Philosophie, dass es<br />

an den jeweiligen Patienten angepasst werden sollte, zu negieren<br />

– von den ethischen Folgen von Nichtbehandlung und<br />

»Pseudobehandlungen« (Was soll dies eigentlich sein? Vgl.<br />

Literaturempfehlung Clemens Kuby, s.u.) ganz zu schweigen.<br />

Was hätte Dr. Stone wohl zu diesem Aufwand und dem Ergebnis<br />

gesagt? Warum hat Dr. Stone sich dem wissenschaftlichen<br />

Mainstream seiner Zeit nicht angepasst beziehungsweise sich<br />

nicht daran orientiert?<br />

Gleichzeitig möchte ich jeden <strong>Polarity</strong> Praktizierenden auffordern,<br />

im hohen Maße <strong>Polarity</strong> Therapie zu erforschen – und<br />

zwar in der Weise, wie Dr. Stone es getan hat: durch Studium<br />

der Schriften, Eigentherapie, meditative Verfahren und einen<br />

achtsamen offen Blick bei Behandlung von Klienten und der<br />

Gestaltung des Alltags.<br />

Wissenschaftliche Anerkennung der <strong>Polarity</strong>-Therapie<br />

nach Dr. Stone für eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen<br />

– Einschätzungen nach den Erfahrungen mit<br />

dem Psychotherapeutengesetz<br />

Allgemein halte ich eine Anerkennung durch die Krankenkassen<br />

für äußerst problematisch: Das 1999 in Kraft getretene Psychotherapeutengesetz<br />

(PTG) hat bei seiner Etablierung, Umsetzung<br />

und Anwendung gezeigt, dass die Kriterien für die Anerken-<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 19


öffentlichkeitsarbeit und qualitätskriterien<br />

nung einer Therapie durch die Krankenkassen im wesentlichen<br />

nach machtpolitischen, finanzpolitisch-wirtschaftlichen und<br />

besitzstandswahrenden Gesichtspunkten aufgestellt worden<br />

sind. Zur Zeit werden von einer Vielzahl von Psychotherapieverfahren<br />

nur zwei Richtungen als »wissenschaftlich anerkannt«<br />

definiert: psychoanalytische / tiefenpsychologisch fundierte Verfahren<br />

und verhaltenstherapeutische Verfahren. Die Klientenzentrierte<br />

Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers (nicht<br />

jede Therapie, in der gesprochen wird, ist »Gesprächstherapie«),<br />

wird mittlerweile zwar als approbationsfähiges Verfahren<br />

anerkannt, aber nicht von den Krankenkasse zur Kostenübernahme!<br />

Beim PTG wurde und wird die Bezeichnung »wissenschaftlich«<br />

sehr einseitig, teilweise willkürlich (die Psychoanalyse<br />

hat in vielen wesentlichen Bereichen keine Forschung vorzuweisen)<br />

und oft ohne Bezug zu Erfahrungen aus der Praxis gerne<br />

verwendet, um bestimmte Verfahren als »einzig wahre und<br />

wirksame« Verfahren und andere als »unseriös und nicht wirksam«<br />

abzuwerten. Hierbei wird einerseits übersehen, dass die<br />

Begründer von Therapieverfahren meist Praktizierende und<br />

keine Wissenschaftler waren, die ihre Therapiesätze aufgrund<br />

von Intuition, Erfahrungen und philosophischen Sichtweisen<br />

»aus dem Tun heraus« entwickelten. Auch wird dabei ausgeblendet,<br />

dass empirische Wissenschaft niemals etwas »beweisen«,<br />

sondern lediglich Aussagen über die Auftretenswahrscheinlichkeit<br />

(im Rahmen einer unbeweisbaren Annahme über<br />

die einheitliche Verteilung des Auftretens aller Phänomene) für<br />

eine bestimmte Gruppe (Population) machen kann. Darüber<br />

hinaus wird die Illusion etabliert, dass ein Therapieverfahren<br />

eine feste, klar definier und beobachtbare »Sache« ist und dass<br />

die Anwendung dieser Sache – unabhängig vom Anwender!<br />

– immer gleich wirkt.<br />

Wofür Psychotherapie-Praktizierende zunächst kämpften,<br />

stellt sich im Nachhinein eher als Einschränkung und Ausbeutung<br />

heraus denn als Segen.<br />

Ausgehend von den Erfahrungen dieser unglücklichen Entwicklung<br />

würde das <strong>Polarity</strong> System bei der Bemühung um eine<br />

Anerkennung derart verformt und verdreht werden, dass es<br />

seinen wertvollen Charakter verlieren würde (Vergleiche Beispiel<br />

eines Forschungsprojektes oben, die spezifische wissenschaftliche<br />

Denkweise schlägt sich auch bei der Umsetzung<br />

der Kassenzulassungskriterien nieder). Überträgt man die Ergebnisse<br />

des Psychotherapeutengesetzes auf die <strong>Polarity</strong> Therapie,<br />

so würde dies etwa folgendermaßen aussehen:<br />

Das <strong>Polarity</strong> System bräuchte eine umfassende »Störungslehre«<br />

nach der man alle Symptome genau klassifizieren und »erklären«<br />

können müsste. Nach dieser Klassifikationen dürfte es nur<br />

einen Behandlungsansatz geben, der standardisiert an allen<br />

Klienten gleich durchgeführt werden dürfte. Konkret hieße dass<br />

zum Beispiel:<br />

Ein Klient käme zum Behandler und würde über »innere<br />

Unruhe« klagen.<br />

Hier gäbe es selbstverständlich nur ein klares Erklärungsmodell:<br />

»zu viel Luft« bzw. »Hyperaeropathie«. Der Klient wäre entsprechend<br />

als »Hyperariker« zu klassifizieren. Die Behandler dürfte<br />

nun nur mit einer Behandlung (zum Beispiel der Längsmeri-<br />

seite 20 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

diane, Holzhacker und Diät mit luftfreien Nahrungsmitteln)<br />

nach einem festgelegten immer gleich bleibenden Ablaufschema<br />

und nur in einem bestimmten Zeitrahmen (z.B. maximal<br />

2 Sitzungen à 20 min) behandeln. Dabei würde vorausgesetzt,<br />

»dass die Anwendung der Technik« gemäß einer<br />

standardisiert-manualisierten Vorgabe das Optimum einer guten<br />

Behandlung darstellt. Es kommt darauf an, dass Praxis »wissenschaftlich«<br />

ist – nicht dass »Wissenschaft« praktikabel und<br />

praxisbezogen ist. Entsprechend hätte die <strong>Polarity</strong> Ausbildung<br />

der Behandler überwiegend darin bestanden, Tabellen, Tafeln<br />

und lateinische, physikalische und chemische Messwerte und<br />

Begrifflichkeiten sowie Behandlungsabläufe stur auswendig zu<br />

lernen. In vielen schriftlichen Tests (meist in multiple choice<br />

Form) wäre überprüft worden, inwieweit Begriffe bekannt sind<br />

und richtig zugeordnet werden können. Weiterhin wäre es<br />

möglich, dass im Zuge der Anerkennung beschlossen wurde,<br />

dass nur Personen mit »wissenschaftlicher Ausbildung« oder<br />

sogar nur »Mediziner« dieses System anwenden dürften –<br />

unabhängig davon, dass eine Ausbildung zum (meist quantitativ-veraltet<br />

physikalisch/materialistisch ausgerichtetem)<br />

wissenschaftlichen Arbeiten (ein Studium ist selten eine Berufsausbildung!)<br />

für die Anwendung des <strong>Polarity</strong> Systems – bestenfalls<br />

– nicht notwendig ist. Bisherige erfahrene Ausbilder, die<br />

teilweise bei Dr. Stone noch gelernt hätten, würden nicht anerkannt,<br />

ignoriert und ihre Ausbildungen belächelt – da sie ja<br />

nicht »wissenschaftlich« genug sind. Die Vertreter der Universitäten<br />

und Krankenkassen würden definieren, was eine »gute<br />

<strong>Polarity</strong>-Behandlung« ist – nicht der PVD, nicht die Behandler<br />

und schon gar nicht die Klienten.<br />

Denkbar wären auch Entwicklungen, dass Mediziner <strong>Polarity</strong><br />

Therapie im Rahmen eines Wochenendkurses erlernen könnten,<br />

während andere Personen, diesen Ansatz nur nach langjähriger<br />

kostspieliger Ausbildung an – von Medizinern geleiteten<br />

– Ausbildungsinstituten erlernen und nur für ein kleines<br />

Spektrum von Anliegen anwenden dürften.<br />

Weiterhin hätte der Behandler mehrere Jahre in ausgewählten<br />

Kliniken als Praktikant für einen Hungerlohn oder sogar<br />

kostenlos (ja, bei Personen, die die Aprobation für Psychotherapie<br />

erwerben wollen ist dies oft Realität!) einen Berg an Arbeiten<br />

machen dürfen. Diese Kliniken hätten die »Weiterbildungsermächtigung<br />

(für Autodidakten)« gehabt.<br />

Für die Behandlung gäbe es schließlich – nach der Einforderung<br />

einer Praxisgebühr von 10 Euro – ein meist stark schwankendes<br />

Honorar von etwa 9 Euro pro Behandlung. Dafür müsste<br />

vorher noch einen mehrseitigen Antrag auf Kostenerstattung<br />

geschrieben werden, der von einem Bürokraten daraufhin überprüft<br />

würde, ob alle Fachwörter enthalten und die theoretischen<br />

Vorgaben (z.B. man benötigt dafür »nur 2 Sitzungen à<br />

20 min« und der Patient muss laut Bericht gleichzeitig eine<br />

Vorliebe für Obst als Nahrung, weiterhin Probleme mit den<br />

Schultern gehabt und als Kind gerne gelesen haben) eingehalten<br />

wurden. Gegen Mitte des Jahres würde dann der Behandler<br />

mitgeteilt, dass es nun eine gute Zeit für ihn wäre in den<br />

Urlaub zu fahren, da das Budget für <strong>Polarity</strong> Therapie sich dem<br />

Ende neige.


Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt über den Segen, den Psychotherapeuten<br />

mit dem Psychotherapeutengesetz haben. Wer<br />

sich über die unglücklichen Bedingungen der Gestaltung und<br />

Auslegung des PTG noch einmal näher auseinandersetzen<br />

möchte, kann dies z.B. unter www.jkriz.de tun.<br />

Die Situation in der Schweiz<br />

Gerne wird bezüglich Kostenübernahme durch die Krankenkassen<br />

auch auf die Schweiz verwiesen. Nach den Gesprächen<br />

mit schweizer Behandlern, sehe ich auch diese Finanzierung<br />

der <strong>Polarity</strong> Therapie durch die Krankenkassen als äußerst problematisch<br />

an.<br />

Zunächst einmal muss gesagt werden, dass in der Schweiz nur<br />

wenige Krankenkassen <strong>Polarity</strong> Behandlungen finanziell erstatten.<br />

Es ist davon auszugehen, dass auch nur bestimmte Anliegen<br />

als indiziert für <strong>Polarity</strong> Therapie angesehen werden.<br />

Wenn es zu Erstattungen kommt, so sind diese meist anteilig.<br />

Weiterhin müssen die schweizer Kollegen Anträge schreiben<br />

und bekommen nur eine bestimmte Anzahl von<br />

Behandlungen bei bestimmten Störungsbildern erstattet.<br />

Im Vergleich mit meinen psychotherapeutischen Kollegen wird<br />

deutlich, dass eine Kostenerstattung durch Krankenkassen mit<br />

einem hohen bürokratischen und finanziellen Aufwand verbunden<br />

ist. Weiterhin schreiben dann die Krankenkassen vor,<br />

wie die Klienten zu betrachten und zu behandeln sind. Inwieweit<br />

dies dann noch mit der <strong>Polarity</strong> Therapie von Dr. Stone<br />

vergleichbar ist, interessiert die Kassenärztliche Vereinigung<br />

nicht. Egal ob in Politik, Wirtschaft, Medien oder Gesundheitssystem<br />

– es zeigt sich leider immer wieder, dass selbst »fundierte<br />

wissenschaftliche Untersuchungen« mit eindrucksvollen<br />

Ergebnissen oder sogar klare ökonomische Tatsachen zugunsten<br />

machtpolitischer Interessen ignoriert werden. In der momentanen<br />

Situation sind die Krankenkassen eher gewillt möglichst<br />

viele Verfahren nicht mehr zu finanzieren, anstatt neue<br />

Verfahren in die Kostenübernahme mit einzubeziehen.<br />

Trotz dieser Grundhaltung möchte ich alle <strong>Polarity</strong>-Behandler<br />

ermutigen, Kostenübernahmen durch dritte (wie Krankenkassen,<br />

Berufsgenossenschaften, ...) zu erfragen und dem<br />

<strong>Verband</strong> positive Ergebnisse mitzuteilen, damit auch andere<br />

sich in diesen Bereichen einsetzen können.<br />

Vision<br />

Die Vision, die ich gegen die Idee der Kostenübernahme durch<br />

die gesetzlichen Krankenkasse setzen möchte, ist folgende: Die<br />

Leistungen der Krankenkassen werden im Laufe der Zeit immer<br />

mehr reduziert (wie hoffentlich auch ihre Beiträge!!!). Finanziert<br />

werden nur noch Basisleistungen in akuten Notsituationen.<br />

Alle anderen ambulanten Behandlungen von chronischen<br />

Beschwerden werden von den Patienten privat bezahlt. Die<br />

Arbeitsmarktbedingungen und das Gesundheitsbewusstsein<br />

haben sich derart verändert, dass sich dies die große Mehrheit<br />

der Menschen leisten können und wollen. Es gibt die freie<br />

Wahl, vom wem man sich wie behandeln lässt, da man den<br />

Menschen zugesteht sich ein eigenes Bild machen, für sich<br />

selbst entscheiden und ihr Geld in die Bereiche investieren zu<br />

öffentlichkeitsarbeit und qualitätskriterien<br />

können, die sie als sinnvoll und ergiebig erachten. Es gibt eine<br />

freiwillige Kooperation zwischen Behandlern unterschiedlicher<br />

Ansätze. Behandler tauschen sich freiwillig aus, bilden sich weiter<br />

und supervidieren gegenseitig ihre Arbeit. Das <strong>Polarity</strong>-<br />

System bietet sich als allgemeine Betrachtungsweise für unterschiedliche<br />

Therapien an. Ein Schwerpunkt therapeutischer<br />

Angebote liegt in der Prävention: Menschen investieren bewusst<br />

vorbeugend in ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen<br />

– mit viel Genuss, Freude und Eigeninitiative. Diese therapeutischen<br />

Maßnahmen haben nicht nur das Ziel, dem Patientensystem<br />

dabei zu helfen, selbstständig Krankheiten wieder zu<br />

verabschieden, sondern auch Lebenszufriedenheit und Leistungsfähigkeit<br />

zu etablieren, stabilisieren und auszubauen (nach<br />

der WHO ist »Gesundheit mehr als die Abwesenheit von<br />

Krankheit«).<br />

Das <strong>Polarity</strong>-System (nicht nur seine Therapie) nach Dr. Stone<br />

wird viele Menschen ansprechen, da seine Prinzipien vielseitig<br />

anwendbar, tiefgründig und dennoch einfach und leicht<br />

verständlich sind. Die <strong>Polarity</strong> Therapie wird viele Menschen<br />

anziehen, da sie Patienten auf vielen Ebenen wirklich ganzheitliche<br />

Angebote machen kann, Grenzen und Autonomie achtet,<br />

wertschätzt und fördert, entsprechend zu Veränderungen<br />

einlädt (statt sie um jeden Preis zu forcieren) und eine spirituelle<br />

Basis ohne spezifische religiöse Bindung besitzt.<br />

Literaturhinweis:<br />

Eine anregende Lektüre zu den Themen »Was ist Heilung?«,<br />

»Was ist und kann ein Heiler?« und »Wie könnte ein zukünftiges<br />

Gesundheitssystem aussehen?« stellt das Buch »Unterwegs<br />

in die nächste Dimension« von Clemens Kuby (2003 Kösel<br />

Verlag) dar. Hierzu gibt es auch einen entsprechenden Dokumentarfilm<br />

(www.clemenskuby.de)<br />

Der Autor:<br />

Frank Zurmühlen ist Diplom-Psychologe und beginnt nächstes<br />

Jahr seine <strong>Polarity</strong> Vollausbildung. Mitte Oktober <strong>2005</strong> wird<br />

er in Leipzig das ZENTRUM DES LEBENS – eine Praxis für ganzheitliche<br />

Therapie und Selbsterfahrung – eröffnen.<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 21


polarity ausbildung<br />

<strong>Polarity</strong>-Ausbildung<br />

Erstellung eines Katalogs allgemeiner minimaler Gütekriterien<br />

Für den Ausschuss, der über die Anerkennung von <strong>Polarity</strong> Ausbildungen<br />

beraten soll, habe ich mich als ein Stellvertreter des<br />

Vorstands gemeldet. Da ich immer wieder mit Interesse und<br />

Freude gute Aus- und Weiterbildungen mache, ist es mir wichtig,<br />

dass es besonders im Bereich der <strong>Polarity</strong>-Therapie nach<br />

Dr. Stone möglichst viele hochwertige gibt. Entsprechend hatte<br />

ich mir bereits vorher einige Gedanken zu diesem Thema gemacht,<br />

die ich hier gerne (mit)teilen möchte:<br />

Nach einer Definition von »<strong>Polarity</strong>« in seinen wesentlichen<br />

Prinzipien, Ebenen und Anwendungen (Vergleiche den Artikel<br />

auf Seite 16), auf die man sich hoffentlich einigermaßen einigen<br />

kann, erscheint es zunächst einmal sinnvoll, in einer Arbeitsgemeinschaft<br />

aus Vertretern des Vorstands, der Schulen<br />

und der Mitglieder, minimale Gütekriterien des <strong>Verband</strong>es für<br />

eine <strong>Polarity</strong> Ausbildung zusammenzustellen. »Minimal«, da<br />

es jeder Schule offen bleiben sollte, eine höhere Qualität anzustreben.<br />

Dies erhält neben einer Kooperation und einem konstruktiven<br />

kollegialen Austausch den freien Wettbewerb unter<br />

den Schulen. Ein erster großer Schritt in die Richtung einer<br />

qualitativ hochwertigen <strong>Polarity</strong>-Therapie in der Praxis wurde<br />

durch die Erstellung der Ethischen Richtlinien des <strong>Verband</strong>es<br />

gemacht.<br />

Vom vorigen Vorstand abgestimmt wurde zudem über die Anwendung<br />

des von der ABiKo ausgearbeiteten 4-Wege-Modells<br />

zur Erlangung der Mindestvoraussetzungen für die Anerkennung<br />

als <strong>Polarity</strong>-Lehrer durch den PVD:<br />

Alle vier Wege basieren auf:<br />

- Vollausbildung zum/zur <strong>Polarity</strong>therapeutIn<br />

- Und: mindestens 1 Mal durchlaufene Assistenz in der<br />

Vollausbildung<br />

- Und Praxiserfahrung: 1 Jahr Vollzeitpraxis à 28 Behandlungsstunden<br />

oder Teilzeitpraxiserfahrung dementsprechend<br />

länger<br />

Hinzu kommt eine der folgenden Voraussetzungen:<br />

- Lehrerausbildung in der Freiburger <strong>Polarity</strong>-Schule (W 1)<br />

- Lehrerausbildung in der Schweiz bei Jim Feil (Weg 2)<br />

- mindestens 100 Stunden Fortbildung in Erwachsenenbildung,<br />

oder didaktische Ausbildung (Weg 3)<br />

- Nachweis über mindestens 100 Stunden Erfahrung als<br />

DozentIn. (Weg 4)<br />

Nach mündlicher Überprüfung beim Lehrertreffen vor der letzten<br />

Mitgliederversammlung im April in Hattersheim erfüllen<br />

folgende Personen diese Anforderungen: Oliver Bansmann,<br />

Sonja Becker, Iris Breuert, Kornelia Kilb, Lily Merklin, Michael<br />

Schubert (momentane Mitglieder des Lehrerforums) sowie<br />

Dorothee Wiederhold, Rita Rossa, Ulrike Harder und Sonja<br />

Schubert.<br />

Zur Planung des weiteren Vorgehens in Sachen Anerkennung<br />

und Qualitätssicherung wurde an der MV die Wiederaufnahme<br />

des Ausbildungsausschusses beschlossen (bestehend aus Kornelia<br />

Kilb und Lily Merklin für die Schulen, Martine Duval und<br />

Dagmar Schwendker für die Mitglieder und Ralf Weinsziehr<br />

und Frank Zurmühlen für den Vorstand). Ein erstes gemeinsames<br />

Treffen wird im November stattfinden.<br />

seite 22 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

Allgemein haben sich ja auch Ausbilder – wie jedes PVD Mitglied<br />

– freiwillig verpflichtet, jährlich 12 Stunden eigener Weiterbildung<br />

nachzuweisen. Denkbar wäre, dass die Ausbilder<br />

die Art und das Ausmaß ihrer Ausbildungen für Ausbildungskandidaten<br />

offen legen, damit diese sich einen Eindruck über<br />

deren Ausbildungshintergründe und -schwerpunkte machen<br />

können.<br />

Die Qualität der Vermittlung und die Einhaltung dieser Vorgaben<br />

wird jedoch immer offen bleiben. Denn es muss fraglich<br />

bleiben, inwieweit ein <strong>Verband</strong> Qualitätskriterien der durch<br />

diese Person vermittelten Ausbildung »überprüfen« oder gar<br />

»kontrollieren« kann. Fraglich bleibt auch, inwieweit die Ausbildungen/Vermittelungen<br />

durch die Schulen generell in ihrer<br />

Qualität als »vergleichbar« bzw. »gleichwertig« angesehen werden<br />

können bzw., ob die Kompetenzen der Ausbildungskandidaten<br />

der Schulen nach der Ausbildung als »gleichwertig«<br />

anzunehmen sind.<br />

Ist es zulässig von einer <strong>Polarity</strong> Behandlung auf alle <strong>Polarity</strong><br />

Behandlungen (auch bei dem selben Behandler!), von einem<br />

Therapeuten auf alle Therapeuten und von einer <strong>Polarity</strong> Therapie<br />

Schule auf alle <strong>Polarity</strong> Therapie Schulen zu schließen?<br />

Oder anders: Ist überall <strong>Polarity</strong> drin, wo »<strong>Polarity</strong>« draufsteht?<br />

Tatsächlich gehen Krankenkassen und auch konventionelle wissenschaftliche<br />

Betrachtungen davon aus, dass die standardisierte<br />

Vermittlung von Techniken (bestimmte Unterrichtsthemen<br />

in einer bestimmten Anzahl von Unterrichtsstunden)<br />

und ein geprüftes Ausmaß an Wissen über Theorien allein ausreicht,<br />

um eine hochwertige Therapie zu gewährleisten.<br />

Meine Idee wäre zum Beispiel, notwendige Voraussetzungen<br />

für die Ausbilder und Qualitätskriterien einer guten <strong>Polarity</strong> Ausbildung<br />

im Sinne Dr. Stones Systems auf der PVD-Homepage<br />

zu veröffentlichen. So könnte jeder Ausbildungskandidat selbst<br />

überprüfen, ob ihr Ausbilder ihrer Ansicht nach diese Kriterien<br />

zufrieden stellend erfüllt. Anzuzweifeln, dass der Ausbildungskandidat<br />

dazu in der Lage ist, entspräche einer Entmündigung.<br />

Denn es sind letztendlich diese, die sich in freier Wahl für eine<br />

bestimmte Therapierichtung, Ausbildungsschule bzw. Ausbilderin<br />

entscheiden.<br />

Die Umsetzung einer Überprüfung der Unterrichtsqualität<br />

durch den <strong>Verband</strong> stelle ich mir äußerst schwierig vor: »Überraschungsbesuche«?,<br />

»heimliches Aufnehmen der Ausbildungsstunden«?,<br />

»Ausbildungsvorführungen vor den Vorstandsmitgliedern«?<br />

... Könnte man nicht auch argumentieren, dass<br />

Vorstandsmitglieder – kaum einer hat so viel Erfahrung wie<br />

die Ausbilder – nicht in der Lage sind, die Güte der Ausbildung<br />

richtig erfassen und beurteilen zu können?<br />

Allgemein setzte ich einfach voraus, dass die Lehrer aller Schulen<br />

immer wieder an einer Optimierung ihrer Ausbildung arbeiten<br />

– ansonsten gefährden sie ihre Begeisterung am <strong>Polarity</strong><br />

System von Dr. Stone, die Attraktivität ihrer Seminare für Ausbildungskandidatinnen<br />

(weil auch ihr Ansehen mit dem Ansehen<br />

der Schule verbunden sein wird) und somit ihre Existenz<br />

als <strong>Polarity</strong> Therapeuten und Lehrer.<br />

Frank Zurmühlen


Fließende Kräfte<br />

Das Wechselspiel von Anatomie und Energie im <strong>Polarity</strong> Yoga<br />

Immer wieder betont Dr. Stone in seinen Werken, die Wichtigkeit<br />

von einfachen Dehnungsübungen zur Erhaltung von<br />

Jugendlichkeit und Gesundheit. Gesundheit kann hier stets auf<br />

allen Ebenen betrachtet werden: der mentalen oder geistigen,<br />

der emotionalen und der körperlichen. Wie wohl kaum ein anderes<br />

System oder Modell spricht <strong>Polarity</strong> immer wieder diese<br />

verschiedenen Ebenen und die Wichtigkeit ihres Zusammenspiels<br />

an. Deutlich wird dies in allen Bereichen: angefangen<br />

von der Achtsamkeit, die wir im Bezug auf unsere Körperlichkeit<br />

genauso bemühen sollen wie im Bezug auf unsere Gedanken<br />

und das emotionale Erleben, über Ernährung, die optimalerweise<br />

den Körper stärkt, den Geist anregt und die Seele nährt, bis<br />

hin zu Körperarbeit und Yoga, wo wir immer wieder zwischen<br />

Energie(körper), klassischer Anatomie, Gefühlen oder Empfindungen<br />

und Gedanken wechseln – als Therapeuten wie auch<br />

als Klienten. Ich möchte in meinem Artikel den Schwerpunkt<br />

auf die klassische und energetische Anatomie legen und Gedanken<br />

und Gefühle einen Moment lang an den Rand stellen.<br />

Als Beispiel habe ich mir meine Lieblingsübung ausgesucht.<br />

Die Pyramide<br />

Bei der Pyramide empfinde ich es immer wieder als besonders<br />

deutlich, wie wir mit nur einer Übung Einfluss auf fast alle Strukturen<br />

– klassischer anatomischer wie auch energetischer Art<br />

– nehmen können. Wir sprechen nicht unbedingt alle auf einmal<br />

an, aber wir können uns langsam durch die Übung hin-<br />

anatomie und energie im polarity yoga<br />

durchsinken lassen und so immer wieder neue Facetten erkennen.<br />

Dabei wird auch deutlich, wo Spannungen und Blockaden<br />

sowie Stärken und Vorlieben des Einzelnen liegen.<br />

Lieblingsstellen<br />

Als erstes fällt vielleicht auf, dass jeder Praktizierende ganz andere<br />

Stellen zuerst spürt. Während dem einen die Handgelenke<br />

schmerzen, spürt der zweite ein Ziehen in der Hüfte, der dritte<br />

Spannungen im Bereich von Schultern und Thorakalem Einlass<br />

und dem vierten tun einfach nur die Beine weh. Jetzt können<br />

wir entweder tapfer durchhalten und hoffen, dass es bald<br />

vorbei ist, was sicher nicht Stones Idee war, mit Tönen und<br />

schaukelnden Bewegungen für Entspannung sorgen, die<br />

Durchlässigkeit fördern und uns so Erleichterung verschaffen,<br />

oder wir gehen einfach noch mal aus der Haltung raus und<br />

nehmen uns unsere »Lieblingsstellen« gesondert vor. Handgelenke<br />

lassen sich zum Beispiel wunderbar kreisen und über<br />

eine Massage von Hand und Unterarmen lösen. Schultern und<br />

Nacken mögen es sanft gedreht, gedehnt oder geknetet zu<br />

werden. Die Hüften und Beine lassen sich ebenfalls mit Dehnübungen,<br />

Hocken oder einer Tanzrunde aufwecken, aktivieren<br />

und stärken.<br />

Die Wirbelsäule<br />

So vorbereitet können wir Stück für Stück die Pyramide zusammenbauen,<br />

bis wir schließlich entspannt stehen beziehungs-<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 23


anatomie des yoga<br />

weise hängen. Zumindest vorerst. Sind nämlich die ersten Blockaden<br />

gelöst, meldet sich in der Regel die nächste Schicht.<br />

Kann die Wirbelsäule wirklich hängen? Welche Wirbel sind »verhockt«?<br />

Und das Becken? Sinkt es wirklich nach unten oder<br />

ziehen wir es irgendwie doch nach oben?<br />

Die Organe<br />

Je mehr die Wirbelsäule loslässt, desto deutlicher wird, was alles<br />

daran hängt. Zahlreiche Organe haben eine Verbindung zur beziehungsweise<br />

eine Aufhängung an der Wirbelsäule. Wie steht<br />

es um diese Bänder? Und um die Organe selber? Sind sie entspannt?<br />

Können sie sich frei bewegen und ihre Funktion voll<br />

erfüllen? Ich finde es beim Blick in ein Anatomiebuch immer<br />

wieder spannend, wie eng in unserem Körper alles zusammenhängt<br />

und welche Auswirkungen Spannungen in einem Bereich<br />

auf den Rest haben. Ein Blick in meinen Körper bestätigt das:<br />

Mir fällt immer wieder auf, wo ich festhalte und welche Ketten<br />

das nach sich zieht. So kann bei der Pyramide dann der ganze<br />

»Rumpfinhalt« nacheinander Stück für Stück wieder an seinen<br />

Platz purzeln und in Bewegung kommen. Wenn wir ihn denn<br />

lassen.<br />

Wird es uns dabei zu anstrengend und merken wir, dass wir<br />

uns wieder mehr in Richtung Spannung als Entspannung bewegen,<br />

gehen wir doch einfach aus der Pyramide raus, dehnen<br />

die Körpervorderseite schön auf, bewegen uns kurz durch<br />

oder machen ein paar Schritte im Raum und spüren den Veränderungen<br />

nach.<br />

Die Diaphragmen<br />

Nach einigen Minuten, Tagen oder Wochen geht unsere Forschungsreise<br />

dann vielleicht wieder weiter und wir landen bei<br />

den Diaphragmen. Wie fühlt sich das Zwerchfell an, wenn wir<br />

den Bauch wirklich hängen lassen? Wie ist es um unseren Beckenboden<br />

bestellt, wenn das Becken frei hängt? Wie reagiert<br />

unser Thorakaler Einlass auf das Hängen der Wirbelsäule und<br />

des Kopfes zwischen Schulterblättern und Schlüsselbeinen? Vielleicht<br />

spüren wir sogar ihre Beziehung untereinander oder erfahren<br />

die Resonanz, die zwischen ihnen herrscht. Haben wir<br />

Zugang zu den Diaphragmen, finde ich es als erstes immer<br />

spannend, auf Rechts-links-Unterschiede zu achten. Welche<br />

Seite ist angespannter, welche steht weiter vor, wie gerade oder<br />

schief sind diese Übergänge in unserem Körper? Gibt es Spannungsunterschiede?<br />

Vielleicht nicht nur innerhalb von einem<br />

Diaphragma, sondern auch zwischen ihnen?<br />

Als nächstes können wir dann mal mit den Resonanzen spielen.<br />

Wenn wir ganz bewusst das Zwerchfell mit der Atmung<br />

dehnen und entspannen, wie reagiert dann der Beckenboden?<br />

Oder wenn wir das Becken bewegen, welche Auswirkungen<br />

seite 24 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

hat das dann auf Zwerchfell und Thorakalen Einlass? Ganz zu<br />

schweigen von den Verwindungen, bei denen wir wunderbar<br />

beobachten können, wie sich Spannungs- oder auch Entspannungsmuster<br />

durch den ganzen Körper ziehen...<br />

Die Ovalen Felder<br />

Beim Stichwort Diaphragmen oder Transition Lines hat vielleicht<br />

schon beim einen oder andere ein Stichwort im Hinterkopf<br />

geblinkt: Ovale Felder. Sie stellen ja bekanntlich die energetische<br />

Entsprechung unserer Körperhöhlen dar. Bewegen,<br />

entspannen und ordnen wir also die anatomischen Strukturen,<br />

die diese Höhlen bilden, muss das zwangsläufig einen Einfluss<br />

auf die energetischen Felder haben – genau wie umgekehrt.<br />

Spüren wir also, wenn wir so viel Aufmerksamkeit von unserem<br />

physischen Körper nehmen können, einen Augenblick in<br />

die Ovalen Felder: Wie haben sie sich verändert? Wie ist ihre<br />

Ausrichtung? Ihre Form? Ihre Beziehungen untereinander? Im<br />

therapeutischen Kontext kann man hier wunderbar eine Körperarbeitssequenz<br />

einbauen, bevor man sich wieder in die Pyramide<br />

begibt. Im eigenen Erleben kommt man vielleicht wieder<br />

mit Bewegung und/oder Imagination weiter. Oder man<br />

legt selbst Hand an sich an.<br />

Die Dreiecke<br />

Eine weitere energetische Struktur, die sich wunderbar mit der<br />

Pyramide beeinflussen lässt, sind die sich überlappenden Dreiecke<br />

beziehungsweise der Sechsstrahlige Stern. Bekanntlich<br />

stellt auch hier die Wirbelsäule die Mitte, Längsachse oder den<br />

Drehpunkt dar. Das Zwerchfell des weiteren muss durchlässig<br />

sein, damit sich beide Anteile ausgleichen können, damit wir<br />

zwischen Yin und Yang, zwischen Ruhe und Aktivität, zwischen<br />

Nerven- und Drüsensystem hin und her wechseln können.<br />

Und so weiter<br />

Damit müssen wir natürlich noch lange nicht am Ende unserer<br />

Entdeckungsreise sein, die sich wunderbar noch auf die Bindegewebsarbeit,<br />

die Strukturarbeit, die Reflexzonen, den <strong>PEP</strong><br />

etc. ausdehnen lässt. Hier kann vielleicht jeder, der Lust hat,<br />

ganz individuell in seine Lieblingsrichtung (oder auch genau<br />

in die andere) weiterforschen. Und zwar – bitte! – jeder in seinem<br />

Tempo. Allein der oben geschilderte Ablauf kann sich über<br />

Stunden, Tage, Wochen oder auch Monate hinziehen. Und hier<br />

ist nicht nur unser Körper, sondern wieder auch die Emotionen<br />

und der Geist gefragt. Um mit einem Zitat von Stone zu schließen:<br />

»Sie müssen bei den Stellungen nicht bis zum Äußersten<br />

gehen... Geschicklichkeit bedarf nur erhöhter Konzentration.«<br />

Lily Merklin


Erlebte Anatomie – Die Franklin-Methode ®<br />

Inspirationen aus der imaginativen Bewegungspädagogik<br />

Immer wieder begegnen wir im <strong>Polarity</strong> unserem Körper auf<br />

vielfältige Art. Sei es als Therapeut, als Patient, als Yoga Praktizierender<br />

(siehe Artikel auf der vorigen Seite) oder ganz »normale«<br />

Mensch im Alltag, unsere Anatomie haben wir immer<br />

dabei. Die einen können sich dafür mehr, andere weniger begeistern.<br />

Einen ganz besonders spannenden Ansatz in Sachen Anatomie<br />

und Bewegungslehre habe ich in der Franklin-Methode ® gefunden.<br />

Eric Franklin ist Tänzer, Choreograf, Dozent und Buchautor.<br />

Er studierte Sport an der ETH Zürich und vertiefte seine<br />

Kenntnisse an der Tanzhochschule der New York University,<br />

wo er den Abschluss als Bachelor of Fine Arts erwarb. Darüber<br />

hinaus unterrichtete er das Schweizer Kunstturn-Nationalkader,<br />

lehrte am Heilpädagogischen Seminar Zürich und leitete<br />

Weiterbildungskurse für Krankengymnasten.<br />

Seine Methode, eine Form der imaginativen Bewegungspädagogik,<br />

eignet sich nicht nur für Tänzer oder für Kranke, sondern<br />

für jeden, der seinen Körper besser kennen lernen oder<br />

anders mit ihm umgehen will. Bewegungsabläufe werden erfahrbar<br />

gemacht, das Köperbewusstsein kann sich verbessern.<br />

Die Franklin-Methode ® arbeitet in erster Linie mit Bildern und<br />

Berührung, spricht also alle Sinne an.<br />

In seinem Buch »Befreite Körper«, das eine Art Grundlagenwerk<br />

darstellt, geht er ausführlich auf die verschiedenen Schulen und<br />

Vordenker mit ähnlichen Ideen ein. Neben Tänzern und Choreographen<br />

finden sich darunter auch Namen wie Moshe Feldenkrais,<br />

Bonnie Cohen (Body-Mind-Centering) oder die Alexandertechnik<br />

und das Autogene Training. Überall lassen sich<br />

Parallelen zur Franklin-Methode ® finden. Und doch scheint mir<br />

keine so lebendig zu sein, wenn es darum geht, den Körper zu<br />

erforschen und zu lernen, ihn neu und anders zu bewegen.<br />

Was mich besonders fasziniert ist die Vielfältigkeit seiner Bilder<br />

und Ideen. Körperteile schmelzen wie Butter, Sand rieselt das<br />

Bein oder die Arme herunter, Sprungfedern unterstützen Gliedmaßen,<br />

Bänder ziehen sanft an Knochen, Kugeln bewegen sich<br />

in uns und um uns herum. Mal dürfen wir Kinder sein, die über<br />

den Boden krabbeln, dann Tiere oder ein Springbrunnen. Wir<br />

massieren uns mit Luftballons, um unsere Organe deutlicher<br />

zu spüren und lernen so unsere Anatomie besser kennen und<br />

spüren.<br />

Beim VAK Verlag sind bisher drei Bücher von ihm erhältlich.<br />

»Befreite Körper« stellt das Standardwerk dar und eignet sich<br />

hervorragend für alle, die die Methode kennen lernen, etwas<br />

über ihre Hintergrüne erfahren und erste Übungen ausprobieren<br />

möchten.<br />

»Kraftvoller Auftritt« wendet sich in erster Linie an Tänzer und<br />

enthält viele Übungen, die die Beweglichkeit, das Gleichgewicht<br />

und die Koordination fördern – also vor allem etwas für<br />

Leute, die sich gerne bewegen. Besonders spannend finde ich<br />

hier die Bilder und Übungen zur Atmung, die sich vielseitig<br />

einsetzen lassen.<br />

»Tanz-Imagination« ist für die Bühne geschrieben und darüber<br />

hinaus ein wunderbares Werk zum Einsatz von Imagination<br />

erlebte anatomie – die franklin-methode®<br />

generell. Ein Großteil der Übungen lässt sich auch in der <strong>Polarity</strong><br />

Praxis einsetzen, andere können vielleicht als Anregung zum<br />

eigenen Ausprobieren dienen. Wer Spaß an den anderen beiden<br />

Büchern hat, findet hier Neues zum Weitermachen.<br />

Neu soll diesen Herbst außerdem das Buch »Denk dich jung!«<br />

im VAK Verlag erscheinen. Laut Verlag enthält es Übungen zur<br />

Lockerung und Entspannung der Muskeln, für gesunde Organe,<br />

bewegliche Gelenke, straffes Bindegewebe und glatte, frische<br />

Haut.<br />

Ich kann die Bücher und die Methode nur jedem empfehlen,<br />

der selber ein besseres Körpergefühl entwickeln oder neue<br />

Ideen für seine therapeutische Praxis und den <strong>Polarity</strong> Yoga<br />

Unterricht sucht!<br />

Übrigens: Wer Interesse an Kursen hat oder sich zusätzlich über<br />

die Methode informieren will, findet weitere Infos unter<br />

www.franklin-methode.ch!<br />

Lily Merklin<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 25


the story behind the story<br />

The Story Behind The Story<br />

Ein Wochenende mit Jim Feil<br />

In der Zeit vom 8. bis zum 10. Juli 05 war Jim Feil zu Gast im<br />

<strong>Polarity</strong> Institut in Frankfurt und unterrichtete 12 Teilnehmer<br />

in der Kunst des Zuhörens, im Herauslocken der Geschichte<br />

hinter der Geschichte.<br />

Wer schon einmal mit Jim Feil zusammenarbeiten durfte, kann<br />

bestimmt nachvollziehen, wie schwierig es ist, alle Emotionen<br />

und Eindrücke einer Begegnung mit ihm in wenige Worte zu<br />

fassen. Wir wollen es bestmöglich versuchen und können es<br />

nur aus unserer Sicht erzählen.<br />

Was haben wir gelernt?<br />

Jeder Mensch hat seine Geschichten. Es gibt die Geschichte,<br />

die man erzählt bekommt. Die, die eine Momentaufnahme<br />

ist, ein Ausdruck des Denkens im Moment.<br />

Und es gibt dahinter Geschichten, die nur dann auftauchen<br />

können, wenn man ihnen Zeit, Gelegenheit und Raum gibt,<br />

sich zu entfalten. Diese Geschichten, die vielleicht niemals vorher<br />

ans Tageslicht treten durften, wachsen und entfalten sich,<br />

wenn man ihnen liebevoll zuhört, sie »herauskitzelt« und zusammen<br />

mit dem Klienten erforscht.<br />

Dabei spielen Gesten, Mimik und die emotionalen Ausdrücke<br />

des Klienten eine herausragende Rolle, weil die spontan ausgedrückten<br />

Gesten des Körpers uns vielleicht auf einen Zusammenhang<br />

mit der Geschichte aufmerksam machen, die vorher<br />

noch nie in das Bewusstsein des Klienten gedrungen und<br />

in Worte gefasst worden war. Daher gilt es zu beobachten,<br />

respektvoll und mitfühlend und dabei in Zusammenarbeit mit<br />

dem Klienten einzelne, wesentliche Gesten oder Körperbewegungen<br />

zu erforschen, sie hervorzuheben, zu verlangsamen<br />

oder ganz anzuhalten und sie auf diese Weise zu verstärken<br />

und dabei ins Bewusstsein des Klienten zu bringen.<br />

So werden Worte körperlich erspürt und zuvor vielleicht bedeutungslose<br />

Gesten erhalten eine bewusste Bedeutung, die<br />

den Klienten auf den Weg bringt, selbst auf die Lösung seines<br />

Problems zu gelangen, weil er an die Geschichte gelangt,<br />

die darunter liegt. Eine Lösung, die der Therapeut vielleicht<br />

nie angedacht hätte, jedoch für den Klienten seine für ihn maßgeschneiderte<br />

Version darstellt.<br />

Als Grundlage aller Prozessarbeit sind wir Therapeuten in unserer<br />

liebevollen, mitfühlenden Neutralität gefordert. Wir sind<br />

bereit, für den anderen da zu sein, ihm zuzuhören und ihn<br />

ohne eigene Interpretationen und Absicht zu unterstützen. Wir<br />

hören dabei genau zu, sehen genau hin und bieten ihm den<br />

Spiegel an, in den er hineinschauen kann. Seine Geschichte<br />

wird dabei erforscht, differenziert und in Einzelteile zerlegt, um<br />

an die tieferen Schichten zu gelangen, die ihn in seinem Innersten<br />

bewegen.<br />

Der Klient wird dadurch selbständig und erstarkt in seiner<br />

Problemslösungskompetenz. Es ist der Klient, der in dieser Arbeit<br />

an zentraler Stelle steht und jederzeit die Kontrolle über<br />

seinen eigenen Entwicklungsweg behält.<br />

Die Heilung steckt in uns, in unseren Klienten. Unsere Aufgabe<br />

ist es, ihnen zu helfen, in Kontakt mit sich selbst und ihren inneren<br />

Heilungskräften zu kommen. Dass sie selbst erkennen,<br />

was dahinter liegt und wie sie dem zu ihrem Besten begegnen<br />

können?<br />

seite 26 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

Tief eingeprägt haben sich Sätze wie: »Wie kann ich wissen,<br />

was ich denke, wenn ich nicht höre, was ich sage?« – »Jeder<br />

von uns hat die Hoffnung und die Zuversicht, dass sich die<br />

eigene Geschichte wendet durch präzises Zuhören und<br />

Antworten.« – »Wir laden die Geschichte ein, aufzutauchen.«<br />

oder: »Unsere Absichten beeinflussen das Feld.«<br />

In dem Wissen, dass sich alle Geschichten in drei Ebenen abspielen:<br />

der mentalen/intellektuellen, der energetischen und<br />

der motorischen Ebene, haben wir die Chance, unser Gegenüber<br />

in der Findung seiner tieferen Geschichte zu unterstützen.<br />

Jim Feil führte uns von Ebene zu Ebene mit der Hilfe von Übungen,<br />

in denen wir unser erlerntes Wissen gleich anwenden,<br />

vertiefen und ausprobieren konnten. Wir alle entdeckten Geschichten<br />

hinter unseren eigenen Geschichten und hatten tiefgreifende<br />

Erkenntnisse und Erfahrungen. Viele Emotionen wurden<br />

herausgelockt und viele Dinge gesagt, die noch nie zuvor<br />

gesagt wurden.<br />

Alleine Jim zu beobachten und nur seinen Augen zu folgen,<br />

war ein großes Geschenk. Seine Liebe, seine Aufmerksamkeit,<br />

sein Können, seine Art, sich auszudrücken, Fragen zu formulieren,<br />

zu unterstützen, im richtigen Moment, das Richtige zu<br />

sagen und zu tun, waren wertvolle und reiche Erfahrungen.<br />

Die Liebe, die Atmosphäre, die sich in den drei Tagen Seminar<br />

aufgebaut hatte, konnten wir fühlen und mit nach Hause nehmen,<br />

wie eine Wolke, die uns umschwebte.<br />

Nun liegt es an uns, all das Wissen und die Erkenntnisse in unseren<br />

Alltag und in unser <strong>Polarity</strong>-Arbeit mit einzubauen…<br />

Andrea Schollmayer / Margit Normann


Verwirrende Polaritäten<br />

Oder: Was Stone, Teschler und dicke Autos gemeinsam haben ...<br />

Wer im Internet den Suchbegriff »<strong>Polarity</strong>« eingibt, kann sich<br />

freuen: viele Seiten mit Infos über Stones Wirken, die verschiedenen<br />

Schulen und Verbände im deutschsprachigen Raum etc.<br />

Wer jedoch den Begriff »Polaritätstherapie« eingibt, wird vor<br />

allem auf die Polaritätsmassage nach Wilfried Teschler stoßen.<br />

Da es sich unter den »Stone-Leuten« eingebürgert hat, von<br />

<strong>Polarity</strong> Therapie zu reden, fällt diese Tatsache den <strong>Verband</strong>smitgliedern<br />

nicht unbedingt auf. Wer jedoch einfach mal so<br />

sucht oder noch unter dem alten Begriff, der wird sich vielleicht<br />

wundern über das, was dort verbreitet wird. Auch in den<br />

Therapie- beziehungsweise Therapeutenverzeichnissen im Internet<br />

findet eine konsequente Vermischung der beiden Methoden<br />

statt, ohne dass diese benannt beziehungsweise darauf<br />

hingewiesen wird. Generell lässt sich zudem sagen, dass<br />

die »Stone-Anhänger« im Internet weniger verbreitet sind als<br />

die »Teschler-Leute«.<br />

Anstatt ein weitgehend unbekanntes Feindbild zu nähren,<br />

haben wir im Vorstand zunächst versucht, die Unterschiede<br />

und Gemeinsamkeiten der beiden Methoden herauszuarbeiten.<br />

Parallel dazu ist es uns ein Anliegen, in entsprechenden<br />

Therapeutenverzeichnissen eine klare Trennung der beiden<br />

Methoden zu erreichen.<br />

Bei meinen Internet-Recherchen ist mir als erstes aufgefallen,<br />

dass man zwar problemlos viele Vertreter der Teschler-Methode<br />

(oder Vorformen seiner Methode) findet, ihn selbst musste ich<br />

jedoch eine ganze Weile suchen. Fündig wurde ich schließlich<br />

unter www.polarity-today.de. Dort erfuhr ich, dass Wilfried<br />

Teschler seine Methode inzwischen New <strong>Polarity</strong> nennt<br />

und den <strong>Polarity</strong>-Begründer Dr. Randolph Stone nicht einmal<br />

mehr erwähnt. Unter Geschichte schreibt er auf seiner Homepage:<br />

»New <strong>Polarity</strong> wurde von dem 1949 in <strong>Deutschland</strong><br />

geborenen Wilfried Teschler in den 80er Jahren entwickelt und<br />

– bis zum heutigen Tage – von ihm und seiner Frau Frauke<br />

Teschler aktualisiert und vervollständigt.« Als Hintergründe führt<br />

er seine »intensive Auseinandersetzung mit der Humanistischen<br />

Psychologie, der Individualpsychologie Alfred Adlers, der Bioenergetik<br />

Alexander Lowens, Körpertherapiemethoden und<br />

energetischen Arbeitsweisen« an. Zu seinen Methoden zählt<br />

er Polaritätsmassage, Körpertherapeutische Übungen, Mentaltraining,<br />

Meditationen und die Arbeit mit den Spiegelkarten.<br />

Die New <strong>Polarity</strong> Ausbildung ist in zwei Grade untergliedert:<br />

Die Ausbildung zum »New <strong>Polarity</strong> Trainer« dauert 1,5 Jahre,<br />

die darauf aufbauende zum New <strong>Polarity</strong> Berater 1,5 bis zwei<br />

Jahre. Weiter geht es dann folgendermaßen: »Die Verleihung<br />

des Grades New <strong>Polarity</strong> Master setzt eine weitere Auseinandersetzung<br />

mit den Themen und Inhalten von New <strong>Polarity</strong><br />

voraus. Diese Stufe richtet sich an Menschen, die das Geheimnis<br />

des Lebens ganz lüften wollen, die die Frage nach dem Sinn<br />

des Lebens beantworten wollen und andere Menschen dabei<br />

in Einzel- und Gruppenarbeit mit Hilfe von New <strong>Polarity</strong> begleiten<br />

möchten.«<br />

Unser Anliegen seitens des Vorstandes ist es im Moment, in<br />

den Therapie- und Therapeutenverzeichnissen eine möglichst<br />

klare Trennung zu erreichen. Wer Bücher und Internetseiten<br />

oder ähnliches mit entsprechendem Inhalt kennt, möchte sich<br />

bitte mit uns in Verbindung setzen. Danke!<br />

Außerdem empfehlen wir jedem, ganz klar den Begriff <strong>Polarity</strong><br />

Therapie nach Dr. Randolph Stone zu verwenden, um Verwechslungen<br />

zu vermeiden. In Amerika gibt es nämlich noch<br />

einen Randolph Stone, der eine neue Form der Gesprächstherapie<br />

anbietet – bisher (noch?) nicht im großen Rahmen,<br />

aber wer weiß ...<br />

PS: Besonders interessant ist auch der Link www.polarityaktuell.de!<br />

Jürgen Kilb hat mich netterweise darauf aufmerksam<br />

gemacht und ich habe dann ein bisschen weiter recherchiert.<br />

Die »Top Car Sites - Results for antique classic muscle<br />

cars« haben den Namen, nachdem Teschler ihn abgegeben<br />

hat, nur gewählt, weil die Domaine wohl irgendwelche für sie<br />

nützliche Eigenschaften hat.<br />

Lily Merklin<br />

1. <strong>Polarity</strong>-Hauptausbildung<br />

mit Sonja Becker, Hp und RPP (seit 1996),<br />

Assistenz bei Jim Feil 2002-2004<br />

Assistentin: Roswitha Hoff, Hp und RPP seit 1996<br />

Ort: Lauenburger Straße 39, 12169 Berlin<br />

Info und Anmeldung: Tel 030 - 796 26 50<br />

Beginn: 13.-15. Januar 2006<br />

Weitere Daten: 17.-19. März, 19.-21. Mai, 14.-16.<br />

Juli, 18.-22. September Intensivwoche, 17.-19.<br />

November 2006. Dergleichen (ein WE alle 2 Monate<br />

und eine Woche im Herbst) in 2007 und drei<br />

Wochenenden in 2008. Abschluss im Mai 2008.<br />

Prüfung im Juli 2008.<br />

Maximale Teilnehmerzahl: 10<br />

verwirrende polaritäten<br />

Kursgebühr: 4000,- Euro oder 140,- Euro im Monat<br />

über 29 Monate (Januar 06 bis Mai 08),<br />

Prüfungs-WE 240,- Euro.<br />

Voraussetzung: <strong>Polarity</strong>-Grundausbildung<br />

www.polarity-homoeopathie.de<br />

anzeige<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 27


polarity kongress in spanien<br />

Es war einmal ....<br />

Inspirationen vom <strong>Polarity</strong> Kongress in Spanien<br />

Es war einmal ein Mädchen, das seine Kindheit in Spanien verbracht<br />

hatte und von daher eine tiefe Verbindung zu diesem<br />

Land verspürte und dieses als seine zweite Heimat bezeichnete,<br />

wenn es davon erzählte. Es liebte nicht nur die spanische<br />

Sonne, sondern auch die Lebensart, deren Herzlichkeit<br />

und Lebenslust ihm auch noch in Erinnerung blieben, als es<br />

in späteren Jahren in <strong>Deutschland</strong> lebte.<br />

Jahre danach wurde dieses Mädchen <strong>Polarity</strong> Praktizierende<br />

und erfuhr eher zufällig, dass sein ebenfalls geliebtes <strong>Polarity</strong><br />

in Spanien schon lange Jahre Fuß gefasst hatte und sehr motivierte<br />

und kompetente <strong>Polarity</strong> Therapeutinnen und Therapeuten<br />

hervorgebracht hatte. Jim Feil erzählte dem Mädchen bei<br />

einem seiner Aufenthalte in <strong>Deutschland</strong> davon und seitdem<br />

hegte dieses Mädchen den Herzenswunsch, irgendwann einmal<br />

die spanische <strong>Polarity</strong> Gemeinde kennen zu lernen. Was<br />

für eine Freude es wäre, wenn sich grenzüberschreitend alle<br />

<strong>Polarity</strong> Verbände auf europäischen Boden kennen lernen und<br />

sich miteinander austauschen und befruchten würden. Die daraus<br />

erwachsende Inspiration und Freundschaft könnte den<br />

Boden für ungeahnte, zukünftige Projekte bieten. Undenkbar,<br />

was für ein kraftvolles Potential das für <strong>Polarity</strong> in Bewegung<br />

bringen würde!<br />

Nun ereignete es sich, dass im Monat Mai des Jahres <strong>2005</strong> tatsächlich<br />

in Spanien der 4. Kongress des spanischen <strong>Polarity</strong><br />

<strong>Verband</strong>es (AETP, Asociación Española de Terapia de Polaridad)<br />

gefeiert wurde, der alle zwei Jahre stattfindet und alle spanischen<br />

<strong>Polarity</strong> Therapeutinnen und Therapeuten dort versammelt.<br />

Und da alle Wünsche irgend wann einmal doch wahr<br />

werden, so kam es, dass das Mädchen alle Hindernisse überwinden<br />

und die Reise zu diesem Kongress schließlich ermöglichen<br />

konnte ...<br />

So oder so ähnlich hat es sich ereignet und es war zwar so<br />

schön wie ein Märchen nur sein kann, aber doch fühlbare<br />

seite 28 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

Wirklichkeit, und so möchte ich euch hier davon berichten und<br />

meine Freude mit allen teilen, die sich angesprochen fühlen<br />

und sich von der Idee beflügeln lassen, im Rahmen der Möglichkeiten<br />

den Austausch zwischen den einzelnen europäischen<br />

Verbänden anzuregen und zu pflegen.<br />

Wunderschönes Ambiente und gute Referenten<br />

Der 4. Kongress des Spanischen <strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong>es fand vom<br />

13. bis 15. Mai <strong>2005</strong> im wunderschönen katalanischen Küstenort<br />

San Feliu de Guixols statt, in einem hochkarätigem Hotel<br />

namens »Eden Roc / Port Salvi«, das auch normalerweise Wellness-<br />

und Ayurvedaanwendungen im Angebot hat. Aus den<br />

Veranstaltungsräumen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

direkt auf das blaue Mittelmeer schauen, ein Augenschmaus.<br />

Inhaltlich war der Kongress ebenfalls ein Genuss: erfrischt nach<br />

den morgendlichen <strong>Polarity</strong> Yoga Angeboten, die von den jeweiligen<br />

Kursleiterinnen und -leitern in ganz hervorragender<br />

Weise moderiert wurden, ging es nach der Frühstückpause zu<br />

den einzelnen Vorträgen. Langjährige, hochkompetente <strong>Polarity</strong><br />

Referenten erzählten von ihren neuesten Erkenntnissen und<br />

stellten den Anwesenden damit ihr Wissen zu Verfügung. Nur<br />

als grober Überblick und ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />

folgt hier nun eine kurze Zusammenfassung über die verschiedenen<br />

Kongressbeiträge, um eure eventuell doch vorhandene<br />

Neugier zu befriedigen. Die Reihenfolge gibt die zeitliche<br />

Abfolge während des Kongresses wieder.<br />

Als aller erstes wurden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

persönlich in Empfang genommen und die vorbereiteten Kongressmappen<br />

samt dazugehörigen Namensschilder und der<br />

Agenda wurden ausgeteilt. Ich war von der Professionalität der<br />

Organisation beeindruckt: So muss es sein! Ein vielversprechender<br />

Anfang ...<br />

Von der Lebenskraft<br />

Als erster Referent brachte uns Fernando<br />

Maldonado aus Madrid in seinem Vortrag<br />

»Einschätzung und Befreiung der Lebenskraft«<br />

seine Arbeit gemäß den Erkenntnissen<br />

von Dr. Robert Fulford nahe, ein Zeitgenosse<br />

von Dr. Still und Dr. Sutherland und ein<br />

Seelenverwandter Randolph Stones, der<br />

durch eine Technik einfacher, rhythmischer<br />

Schläge auf bestimmte neuralgische Punkte,<br />

dem sogenannten »Tapping«, lange vorhandene<br />

Verspannungen und Blockaden<br />

förmlich in Luft auflöste und nachhaltig<br />

Heilung brachte.<br />

Vom Fünfstern<br />

Jordi Roure aus Lerida eröffnete uns einen<br />

ungeahnten neuen Blick auf den Fünfstern.<br />

In seinem Vortrag »Der Fünfstern und die<br />

propriozeptive Integration« berichtete er<br />

über seine Erkenntnisse über die bis ins Gehirn<br />

wirkenden Geometrien des Fünfsterns, deren<br />

Ausrichtung über die <strong>Polarity</strong> Therapie sogar<br />

Sehstörungen wieder ins Lot bringt.


Vom Focusing<br />

Focusing – eine auch in <strong>Deutschland</strong> sehr geschätzte Methode<br />

der Gesprächstherapie, die begleitend während der <strong>Polarity</strong><br />

Session sinnvoll eingesetzt werden kann – wurde den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern von Isabel Gascón vorgestellt und<br />

schmackhaft gemacht.<br />

Von den sieben Kanälen<br />

Joan Garcías Roca berichtete über seine Erkenntnisse, dass sich<br />

unser Geist und unser Körper von insgesamt 7 »Kanälen« nährt,<br />

die sich idealerweise im ausgeglichenen Zustand befinden und<br />

von Störfaktoren unbehelligt bleiben, um unseren Körper und<br />

Geist mit der notwendige Lebenskraft zu nähren. Seine Arbeit,<br />

die er in dem Namen »Biosincronía« zusammengefasst hat,<br />

gilt dem Ausgleich und Gesundung dieser Kanäle (Nahrung,<br />

geobiologische Ausrichtung, Licht, Prana, Sinnesorgane: Gehör,<br />

Geschmack, Gefühl, DNS-Information, Blut).<br />

Von Krankheit und Heilung<br />

Schließlich referierte Iván Oliveros über die Krankheit aus Sicht<br />

des Vedanta Advaita und bereicherte den Kongress mit seiner<br />

spirituellen, ganzheitlichen Sichtweise auf eine Weise, die meines<br />

Erachtens ganz im Sinne von Randolph Stone gewesen<br />

wäre. Schließlich bedeutet Heilung immer auch in ihrem Ursprung<br />

Heilung des Geistes und der Seele.<br />

Von der geistigen Präsenz<br />

Alejandro Moraj aus Madrid stellte die persönliche Sphäre und<br />

die geistige Ausrichtung des Therapeuten in den Mittelpunkt<br />

seines Workshops und die Bedeutung der geistigen Präsenz<br />

während der Behandlung und Begleitung des Heilungsprozesses:<br />

ein sehr inspirierendes Erlebnis.<br />

Von der Beziehung zwischen, Wirbeln, NS und Organen<br />

Ganz besonders hat sich das Engagement und die Motivation<br />

der spanischen <strong>Polarity</strong> Therapeuten in dem Workshop gezeigt,<br />

den eine Arbeitsgruppe aus Katalonien moderierte und vorstellte.<br />

Pilar Terrón, Rosa M. Medalla, Josefina Bacardit und Rosa<br />

Martí zeigten uns die Ergebnisse ihres Projektes. Ihre Arbeit<br />

widmete sich der Beziehung der einzelnen Wirbel mit den über<br />

das Nervensystem verbundenen Organen und wie eine <strong>Polarity</strong><br />

Session mit diesem Themenschwerpunkt modellartig aussehen<br />

kann. Sämtliche Charts von Randolph Stone wurden von<br />

der Arbeitsgruppe auf dieses Thema hin studiert, durchforstet<br />

und auf den Kopf gestellt. Ein tolles Stück Arbeit, das uns dort<br />

vorgestellt wurde!<br />

polarity kongress in spanien<br />

Von tamasischen Techniken<br />

Der letzte <strong>Polarity</strong> Vortrag handelte vom Einsatz der <strong>Polarity</strong><br />

Therapie bei Problemen mit Sodbrennen und einer Zwerchfellhernie;<br />

ein feuriger Vortrag mit einer sehr tamasischen Technik,<br />

mit dem der baskische Referenten José María Dominguez<br />

aus Irún sehr gute Erfahrungen gemacht und seinen Klienten<br />

Genesung gebracht hat.<br />

Zum Schluss moderierte José Subirana, Autor des Buches »Sabios<br />

en zapatillas«, seinen Beitrag »Der Mann, der sich in einen<br />

Menschen verwandeln wollte« und ergänzte den Kongress mit<br />

einer bewegenden Geschichte über zutiefst menschliche Werte,<br />

die neben der therapeutischen Präsenz auch Grundlage einer<br />

jeden <strong>Polarity</strong> Behandlung sind.<br />

Selbstverständlich wurde auch gefeiert und geschmaust und<br />

sich rege ausgetauscht. Und zusammen getanzt haben wir<br />

auch: am ersten Abend wurde Poesie und Tanz im Einklang<br />

dargeboten und wir durften auch mitmachen (danke dafür<br />

Amelia Alvera und Roser Ferrer).<br />

Es war ein unvergessliches Erlebnis, an das mich der spanische<br />

<strong>Polarity</strong> AEPT (www.terapiadepolaridad.org) hat teilhaben lassen,<br />

und ich kann nur alle Interessierten dazu ermutigen, den<br />

Kontakt zu suchen. Ich selbst würde euch – mit Erlaubnis des<br />

spanischen <strong>Verband</strong>es – bei Interesse auch gerne den einen<br />

oder anderen interessanten Artikel der spanischen <strong>Polarity</strong> Zeitschrift<br />

»armonía« übersetzen. Vielleicht wird das der Anfang<br />

sein einer unvergesslichen Freundschaft zwischen der PVD und<br />

der AEPT und Grundlage eines in der Zukunft stattfindenden<br />

europäisches Kongresses (inkl. Schweiz und England natürlich,<br />

die politischen Gegebenheiten lasse ich dabei bewusst außer<br />

acht: denn was kümmert mich das als Weltenbürgerin, oder?)<br />

Wer kommt mit?<br />

Im übrigen ist der Termin für den nächsten Kongress der AETP<br />

bereits festgelegt und findet im Juni 2007 statt. Wer von euch<br />

hat Lust mitzukommen?<br />

Margit Normann<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 29


perineal-work - rückblick auf die pvd-fortbildung<br />

Perineal Work mit Mary Jo Ruggieri<br />

Rückblick auf die erste dreitägige PVD-Fortbildung<br />

Beckenboden, Tartaros, Seelenmüll, Sprungbrett in den Kosmos.<br />

Assoziationen mit dem Teil unseres Körpers, dessen Wichtigkeit<br />

Stone in seinen Werken immer wieder betont, gibt es<br />

viele. Meistens ist er jedoch vor allem mit Scham und Unsicherheit<br />

behaftet. Oder darf ich sagen »war«? Alle, die im November<br />

letzten Jahres an der ersten dreitägigen Fortbildung des<br />

PVD teilgenommen hatten, und das waren immerhin gut 30<br />

<strong>Polarity</strong> TherapeutInnen aus <strong>Deutschland</strong> und der Schweiz, haben<br />

einen neuen Zugang zu diesem intimen Bereich gefunden.<br />

Dank Mary Jo Ruggieris unkomplizierter und fröhlicher Art<br />

wurde die Anatomie schnell lebendig, die Griffe klar und einfach<br />

und die Arbeit selbstverständlich.<br />

Jeden Morgen brachte die dynamische Kursleiterin uns mit<br />

Yoga Übungen in Schwung, um uns anschließend in die Welt<br />

des Tartaros zu entführen. Da ging es gleichermaßen um klassische<br />

und energetische Anatomie, um Verbindungen zum Nervensystem,<br />

zum Fünfstrahligen Stern und zu den Diaphragmen.<br />

seite 30 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

Besonders die zentrale Bedeutung<br />

des thorakalen Einlasses<br />

wurde immer wieder betont.<br />

Dabei brillierte Mary Jo mit ihrem<br />

breitgefächerten Wissen<br />

und wies zum Beispiel auf<br />

ayurvedische Reflexpunkte<br />

hin, denen wir in unserer <strong>Polarity</strong><br />

Arbeit häufig begegnen.<br />

Theoretische Einheiten wechselten<br />

mit vielen Behandlungen<br />

und Übungen ab und<br />

mehr als einmal war der Ausspruch<br />

zu hören, wie gut es<br />

doch täte, selber mal wieder<br />

»Patient« sein zu dürfen.<br />

Nicht nur an einem Tisch<br />

wurde beschlossen, sich öfter<br />

zum gegenseitigen Behandeln<br />

zu treffen.<br />

Überhaupt war die Stimmung<br />

wunderschön und der Austausch<br />

zwischen den unterschiedlichen<br />

Schulen sehr<br />

gelungen. Wir haben viel gelacht<br />

in diesen drei Tagen –<br />

nicht zuletzt über Mary Jos<br />

Erzählungen von einschlafenden<br />

Patienten oder hyperaktiven<br />

Kindern, die plötzlich<br />

ruhig werden. Mit Michael<br />

Schröttle hatte sie genau den<br />

richtigen Übersetzer an ihrer Seite. Auch wenn mal ein Wort<br />

fehlte, war die Chemie zwischen den beiden sofort und durchgehend<br />

stimmig.<br />

Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle auch noch mal bei<br />

Michael Schubert, der uns sein Schulmaterial zur Verfügung<br />

gestellt hat. Er hat sich nach dem Kurs noch mit Mary Jo getroffen,<br />

um zu philosophieren, Curricula auszutauschen etc.<br />

Mary Jo selber zeigte sich sehr angetan über das hohe Niveau<br />

der deutschen Therapeuten und betonte immer wieder, wie<br />

viel Spaß ihr das Unterrichten in Freiburg mache.<br />

Alles in allem also ein gelungenes Seminar, auf das der PVD<br />

(und an dieser Stelle vor allem der »alte« Vorstand) zurecht<br />

stolz sein kann!<br />

Lily Merklin


<strong>Polarity</strong> war Teil meiner Reise<br />

Interview mit Franklyn Sills<br />

Franklyn Sills war einer der ersten, der Dr. Randolph Stones<br />

Werk zu ordnen versuchte und ein Buch über die <strong>Polarity</strong><br />

Therapie schrieb. Einige Jahre lang bildete er <strong>Polarity</strong> Therapeuten<br />

aus, bevor er sich immer mehr der Craniosacraltherapie<br />

zuwandte. Ursula Boger, Kornelia Kilb, Ulrike Harder,<br />

Lily Merklin und Barbara Ruß haben das Glück, bei ihm<br />

gerade eine Ausbildung in Craniosacral Biodynamics zu machen.<br />

Diese Gelegenheit haben sie genutzt, um ihm einige<br />

Fragen zu stellen.<br />

Wie bist Du zu <strong>Polarity</strong> gekommen?<br />

Franklyn Sills: Das ist eine ziemlich lange Geschichte. Lasst mich<br />

ausholen. Die Frage darunter lautet doch letztendlich: Was<br />

bringt uns an die Grenzen unseres Leidens, unseres Geistes,<br />

unseres Lebens? Was bedeutet es, hier zu sein? <strong>Polarity</strong> ist für<br />

mich die Erforschung als erstes meines eigenen Leidens, von<br />

Schmerz, Illusion und Selbst und die Frage nach der Natur des<br />

Leidens im Bezug auf das Leben. Als nächstes ist es eine Frage<br />

von Heilung und Sinn. <strong>Polarity</strong> war für mich ein sehr wichtiger<br />

Bestandteil dieser Reise, mehr über mich zu lernen, über<br />

andere Menschen und über Schmerz.<br />

Ich kam 1974 in Kontakt mit <strong>Polarity</strong>. Damals hatte ich mit<br />

holistischen Arbeitsgruppen zu tun und lernte in einer Massage-<br />

Ausbildung jemanden kennen, der mit Dr. Stone gearbeitet<br />

hat. Mich begeisterte, wie sehr er mit der Essenz von Energie,<br />

mit dem Fluss mit dem, was unter dem Offensichtlichen liegt,<br />

in Kontakt war, mit der energetischen Realität. Ich habe damals<br />

auch Qi Gong und Tai Chi gemacht, so dass ich für das Thema<br />

Energiefluss sensibilisiert war.<br />

Studiert habe ich dann mit Jim Said, Jim Feil and Ray Castellino<br />

in Kalifornien, wo wir uns einmal pro Woche getroffen haben,<br />

um uns mit den Werken von Dr. Stone zu beschäftigen. Stone<br />

war genial, aber ihm zu folgen, seine Forschungen zu verstehen<br />

nicht gerade einfach. Jim Said war sehr gut darin, Stones<br />

Werke zu ordnen. Als ich dann wieder zurück nach England<br />

kam, in den frühen 80ern, habe ich Cindy Rawlinson, auch<br />

eine der frühen <strong>Polarity</strong>-Praktizierenden, getroffen. Mit ihr zu<br />

arbeiten, war sehr spannend, sie hatte ihre eigene Art, <strong>Polarity</strong><br />

nach den Elementen zu ordnen.<br />

In dieser Zeit wurde ich gebeten, ein Buch über <strong>Polarity</strong> zu<br />

schreiben. Es scheint auch heute noch hilfreich zu sein, obwohl<br />

ich es jetzt sicher anders schreiben würde. Na ja, so anders<br />

vielleicht nicht mal. Dort konnte ich viel von meinem Verständnis<br />

über <strong>Polarity</strong> einbringen und mein Verständnis von <strong>Polarity</strong><br />

vertiefen. Schreiben ist für mich ein guter Weg, um meine Gedanken<br />

zu ordnen.<br />

Cindy und ich haben dann das erste längere <strong>Polarity</strong>-Training<br />

entwickelt. Bis dahin gab es nur kurze Trainings, vor allem um<br />

<strong>Polarity</strong> bekannt zu machen. Mir ging es dabei in erster Linie<br />

um die energetischen Konzept von <strong>Polarity</strong>, um die »aufsteigende<br />

Kraft«, wie Stone sie beschreibt. Cindy hat einen psychologischen<br />

Hintergrund und konnte aus dieser Richtung viele Verbindungen<br />

zu <strong>Polarity</strong> herstellen.<br />

Ich begann, mich vor allem für das, was Dr. Stone »Primärenergie«<br />

nennt, zu interessieren. In seinen Werken findet man<br />

immer wieder diese Cranio-Komponente, auch wenn er es<br />

nicht so nannte. Darüber wollte ich mehr lernen und machte<br />

Cranio-Kurse, besuchte ein Osteopathie-College und absolvierte<br />

verschiedene Praktika.<br />

persönlich – interview mit franklyn sills<br />

Gab es sonst noch etwas in Dr. Stones Werk, das Dich und<br />

Deine Arbeit geprägt hat?<br />

Am meisten inspiriert hat mich wohl die Idee des Neutralen<br />

Aspekts. Nach Dr. Stone ist es eine wesentliche Aufgabe des<br />

Therapeuten, die Pole und ihren Ausdruck zu halten, bis wir<br />

ein Neutrales Feld bekommen oder bis das System Zugang<br />

zum Neutralen findet. Dabei ist es egal, ob es sich um einen<br />

physischen, energetischen oder emotionalen Prozess handelt,<br />

der Therapeut hält die Pole, aber Heilung findet im Neutralen<br />

Feld statt. Auf einer Tonaufnahme sagt Stone etwas, das mich<br />

sehr an Sutherland erinnert: »Heilung findet nicht an den Polen<br />

des Ausdrucks statt, sondern im Neutralen Feld.« Ein wunderschöner<br />

Ausspruch! Es geht also nicht darum, etwas zu tun<br />

und Energie hin und her zu schieben, sondern die Form anzuerkennen<br />

und Zugang zum Kern zu finden.<br />

Was können <strong>Polarity</strong> und Cranio voneinander lernen?<br />

Das Wechselspiel zwischen Sein und Tun. In <strong>Polarity</strong> wird das<br />

Verständnis für die Elemente betont, das psychomotorische<br />

Verständnis von Form und ihren Werkmechanismen. Es geht<br />

darum Dinge zu bewegen, Energien zu verteilen. Der Seins-<br />

Aspekt geht dabei manchmal verloren. Der ganze Prozess muss<br />

aber immer von der Fähigkeit zu sein her entstehen. Auf dem<br />

Weg von der Stille zum Sein kann Heilung stattfinden. Dem<br />

muss man angemessen folgen.<br />

Die Cranio-Leute hingegen verfangen sich manchmal regelrecht<br />

in der Stille und vergessen die aufsteigende Kraft. Es muss<br />

immer eine Balance geben zwischen den beiden. Es sind einfach<br />

verschiedene Konzepte, und wir brauchen sie alle.<br />

Literaturtipp<br />

Das mit dem Dr. Stone Award der APTA ausgezeichnete Buch<br />

»The <strong>Polarity</strong> Process: Energy as a Healing Art« von Franklyn<br />

Sills ist im Handel (zum Beispiel über amazon) erhältlich. Die<br />

deutsche Übersetzung »Energie-Arbeit«, erschienen 1993 im<br />

Goldmann Verlag, ist leider vergriffen, lässt sich aber hin und<br />

wieder antiquarisch finden und kann ansonsten als Kopie über<br />

das <strong>Polarity</strong> Bildungszentrum von Urs Honauer in Zürich bezogen<br />

werden (Telefon 0041 44 218 80 80).<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 31


persönliches<br />

Herzlich willkommen!<br />

Neues <strong>Verband</strong>smitglied: Renate Rossow<br />

Eine ganz besondere Freude ist es für uns, Frau Renate Rossow<br />

als neues <strong>Verband</strong>s-Mitglied zu begrüßen. Mit über 80 Jahren<br />

ist sie unser ältestes <strong>Verband</strong>smitglied. Als Mutter und Apothekerin<br />

hatte sie ihr Leben lang mit Gesundheit und Krankheit<br />

zu tun. Nachdem sie schon verschiedene Therapien ausprobiert<br />

und viel über <strong>Polarity</strong> gehört hatte, nahm sie selber einige<br />

Behandlungen. Sie war so begeistert, dass sie unbedingt<br />

mehr wissen wollte und sich sofort zum Schnupperwochenende<br />

und zur anschließenden Ausbildung in Hannover angemeldet<br />

hat. Letzten Herbst hat sie auch am <strong>Polarity</strong> Kongress<br />

in der Schweiz teilgenommen und befindet sich zur Zeit in<br />

der <strong>Polarity</strong> Vollausbildung.<br />

Ihre Neugier und ihr Lerneifer sind so groß, dass sie kürzlich<br />

zu ihrem Lehrer Michael Schubert meinte, er müsse die Ausbildung<br />

in Hannover unbedingt wieder anbieten, damit sie<br />

noch mal als Wiederholer daran teilnehmen könne. Es macht<br />

ihr viel Freude, ihre Freunde zu behandeln. Sie sagt selbst: »Die<br />

<strong>Polarity</strong>-Behandlungen haben mir sehr gut getan und ich bin<br />

dadurch gesünder geworden.«<br />

Wir wünschen ihr alles Gute und noch viele schöne Erlebnisse<br />

mit <strong>Polarity</strong>!<br />

Leserbriefe an die pep<br />

Wir freuen uns über Euer Feedback, positives<br />

wie negatives, über eigene Erfahrungen,<br />

Artikel(wünsche), Bildmaterial, Ideen<br />

etc. Bitte mailt oder schreibt an die Redaktion<br />

oder jemanden vom Vorstand!<br />

seite 32 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

Was ist <strong>Polarity</strong> für mich?<br />

Überlegungen von Gabi Dietz<br />

Was ist <strong>Polarity</strong> für mich? Wie kam ich zu <strong>Polarity</strong>? Was verbindet<br />

mich mit <strong>Polarity</strong>? Was bedeutet es für mich?<br />

<strong>Polarity</strong> ist für mich eine Entdeckungsreise zwischen den Polen<br />

und im neutralen Raum. Ich lerne zu akzeptieren, dass jedes<br />

Plus ein Minus hat und beide zusammen etwas Neues hervorbringen<br />

können.<br />

<strong>Polarity</strong> ist die Brücke oder Verbindung zwischen den Welten,<br />

ich sehe und spüre, ich ahne und weiß es zugleich.<br />

<strong>Polarity</strong> ist ein Weg der Erfahrung, der eigenen und der mit<br />

meinem Nächsten. Ich lerne mehr über mich selbst zu verstehen,<br />

warum ich so bin, wie ich bin.<br />

Die komplementäre (ergänzende) und ganzheitliche Form von<br />

<strong>Polarity</strong> weckte meine Neugier, als ich an einem bestimmten<br />

Punkt in meinem Leben ankam, an dem die bisherigen Muster<br />

und Methoden versagten. Ich wollte etwas Unerwartetes,<br />

Neues wagen und erfahren.<br />

Ich fand <strong>Polarity</strong>, das heißt, eigentlich fand es mich und wartete<br />

auf meine Bereitschaft, es kennen zu lernen.<br />

Auf dem Einführungsseminar im März/April2002 in Hattersheim<br />

wusste ich sehr schnell, dass <strong>Polarity</strong> genau das beinhaltet,<br />

was ich für mich suchte und brauchte: genug Raum, mich<br />

zu entdecken und entdecken zu lassen.<br />

Auf vielfältige Weise lerne ich die Zusammenhänge des Lebens<br />

kennen. Ich lerne, dass jede Form der Energie ihren Ausdruck<br />

braucht, dass Energie auch, und vielleicht ja gerade in der für<br />

uns unsichtbaren Form eine unglaubliche Kraft in sich trägt.<br />

Jede noch so kleine Zelle hat alle wichtigen Daten gespeichert<br />

und sogar Kopien angelegt. Jeder Mensch, jedes Lebewesen<br />

ist ein lebendes Universum, voller Geheimnisse und Wunder.<br />

Manches können wir erklären, manches begreifen – doch größtenteils<br />

sind wir noch auf der Suche nach uns selbst und auf<br />

der Suche nach dem gewissen Schöpfer dieser Universen.<br />

<strong>Polarity</strong> basiert auf vier Grundpfeilern, die als solide Träger der<br />

ganzheitlichen Methode dienen:<br />

- Achtsamkeit und liebevolle Aufmerksamkeit für sich und den<br />

Anderen<br />

- klare Abfolgen von Behandlungsschritten, Griffen und Ableitungen,<br />

weitgefächerte Ergänzungen im energetischen und körperorientierten<br />

Feld in unterschiedlichen Qualitäten (Gunas).<br />

- eine bestimmte Ernährungsweise, basierend auf dem Wissen<br />

der unterschiedlichen Verdaulichkeiten der Speisen und ihrer<br />

Wirkung im Körper. Dazu zählt auch eine Reinigungsdiät auf<br />

<strong>Polarity</strong>-Art: mit viel frischem Obst, Gemüse, Salaten und frischgepressten<br />

Säften, Tee, Wasser und Nüssen.<br />

- <strong>Polarity</strong>-Yoga zur Gesunderhaltung oder Unterstützung in den<br />

Prozessen des Lebens verbunden mit dem Wissen um das Zusammenspiel<br />

der Elemente im Körper, die mit gezielten Übungen<br />

aktiviert und in Harmonie gebracht werden können.<br />

Ein wesentlicher Kernsatz in <strong>Polarity</strong> ist für mich: Die Energie<br />

folgt dem Gedanken! Insbesondere im bewussten Atmen während<br />

der Sessions und natürlich im Yoga.<br />

Die Zerstreuung zu sammeln, indem ich den Fokus auf die<br />

Übung in Kombination zum gelenkten Atmen bringe, hilft mir<br />

die eigene Mitte zu finden. Viele meiner Yogakursteilnehme


Werbung in der <strong>PEP</strong><br />

Nach einer Diskussion im Vorstand haben<br />

wir uns entschlossen, ab sofort Werbung<br />

in die pep zu nehmen. Wir möchten damit<br />

einen Teil der Druckkosten decken und der<br />

pep eine größere Verbreitung ermöglichen.<br />

Wir hoffen, damit insgesamt die Bekanntheit<br />

von <strong>Polarity</strong> fördern zu können.<br />

Aus Zeitmangel haben wir fürs erste Mal<br />

nur die Schulen angeschrieben mit der<br />

Bitte um Unterstützung in Form von Anzeigen.<br />

Fürs nächste Jahr möchten wir den<br />

Rahmen erweitern und bitten Euch um<br />

Ideen, Namen oder Adressen von schon<br />

bestehenden Kontakten. Außerdem interessiert<br />

uns natürlich generell Eure Meinung<br />

hierzu!<br />

Dass Ihr trotz der geringen Inserentenzahl<br />

drei Ausgaben der pep in Eurem Briefkasten<br />

findet, liegt daran, dass wir ein supergünstiges<br />

Druckangebot bekommen haben.<br />

Bitte verteilt die Hefte weiter, legt sie<br />

in Eurer Praxis aus und macht so Werbung<br />

für <strong>Polarity</strong>! Danke!<br />

rInnen bestätigen dies und dass sie sich in der Hetze des Alltags<br />

freuen, wieder bei sich angekommen zu sein.<br />

In <strong>Polarity</strong> sehe ich auch einen mutigen Schritt in die Selbstverantwortung,<br />

im Sinne von Ursache und Wirkung, als einem<br />

kosmischen Prinzip; und einen Weg der Stärkung in die eigene<br />

Heilungskraft. Die eigenverantwortliche Selbstdisziplin für<br />

eine gesunde Ernährung ist ein Weg des Lernens für mich geworden.<br />

Mich fasziniert die Möglichkeit der Impulsgabe an das innerste<br />

System um sich neu zu ordnen, Wege aus Blockaden zu finden,<br />

und so der Heilung Raum zu geben.<br />

Es ist einfach wunderbar, den Energiefluss ungehindert strömen<br />

zu fühlen, wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist, mit<br />

Anerkennung der Grenzen und Möglichkeiten.<br />

Mit <strong>Polarity</strong> werde ich mich vermutlich nächstes Jahr selbständig<br />

machen, denn das ist für mich in Kombination mit Yoga<br />

eine wesentliche Zielvorstellung, die ich erreichen will.<br />

Die Autorin: Gabi Dietz befindet sich in Hattersheim in der<br />

Ausbildung zum <strong>Polarity</strong> Therapeuten RPP.<br />

»Tagebuchnotiz«<br />

von Lilo Hehn-Rieck<br />

persönliches<br />

Es ist mir ein Anliegen, Euch ein wenig daran teilhaben zu lassen,<br />

wie ich mich in den ersten Tagen nach der Wahl zur Vize-<br />

Vorsitzenden im vergangenen April fühlte. Denn mit Freude stelle<br />

ich fest, wie sich die <strong>Polarity</strong>-Prinzipien darin widerspiegeln.<br />

Der erste Tag und die folgende fast schlaflose Nacht war von<br />

Wellen der freudigen Erwartung, Verantwortungsgefühl und<br />

Ängsten geprägt – die 3 Pole!<br />

Mein Kopf überlegte immer wieder: Wo müssen wir anfangen?<br />

Was ist zu tun? Wie verteilen wir die Aufgaben? Und Vieles mehr.<br />

Was will ich für mich, was für die Mitglieder, was für <strong>Polarity</strong>?<br />

Ein buntes Durcheinander machte sich breit – durch das Chaos<br />

zu neuer Struktur!<br />

Müde nach der Rückfahrt von Hattersheim zu Hause angekommen<br />

(ich brauchte wohl eine Pause), konnte ich hervorragend<br />

schlafen, was mich beruhigte und ermutigte – Stillpoint!<br />

Sehr überrascht und erfreut stellte ich am nächsten Morgen<br />

und eigentlich im Verlauf des ganzen Tages fest, wie sehr ich<br />

vom Gefühl des »Angekommenseins« durchwebt war. Ich spürte<br />

meine Kraft – Feuer – und strukturiertes Denken beim ersten<br />

Sichten der Vorstandsunterlagen von Iris und Ulrike – Erde. Es<br />

zeigten sich viele Ideen, was es zu tun gibt – Luft, und feststellend,<br />

dass ich gerne viele Aufgaben selbst übernehmen würde,<br />

übte ich mich im Loslassen – Wasser. Bei all dem Neuem gab<br />

ich mir noch den Raum für einen kleinen Mittagsschlaf – Äther.<br />

So konnte ich im Verlauf der ersten beiden Tage nach den Vorstandswahlen<br />

<strong>Polarity</strong> Prinzipien durchleben und in meinem<br />

Alltag erkennen.<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 33


therapeutenverzeichnis<br />

seite 34 / polarity energie post <strong>2005</strong>


therapeutenverzeichnis<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 35


das herz – pvd-fortbildung 2006<br />

Das Herz – eine Herzensangelegenheit<br />

PVD-Fortbildung 2006<br />

Das Herz als Organ ist der Motor und Antrieb des Blutstromes<br />

im Körper. Der muskulären Pumpleistung des Herzens liegen<br />

von den ersten Tagen der embryonalen Entwicklung energetische<br />

Ströme zugrunde, die sich dem Polaritätsprinzip entsprechend<br />

zu Bewegungen koordinieren. Durch die Kontraktions-<br />

und Dilatationsbewegungen des Herzens werden pro<br />

Tag etwa 10.000 Liter in Ruhe durch unseren Körperkreislauf<br />

gepumpt. Von unserem Herzen verteilt sich das in Bewegung<br />

gebrachte Blut über ein feines Gefäß- und Kapillarsystem und<br />

transportiert Nährstoffe und Sauerstoff zu den einzelnen Zellen<br />

unseres Körpers.<br />

Das Blut wird in vielen naturheilkundlichen und esoterischen<br />

Schriften als Träger unseres Ichs oder auch als »Saft des Lebens«<br />

bezeichnet. Betrachten wir den energetischen Aspekt des Herzens,<br />

so werden auch Gedanken und Emotionen, die sich im<br />

Herzen befinden, über das Blut zu den Zellen unseres Körpers<br />

transportiert. Unsere Zellen füllen sich mit den im Blut vorhandenen<br />

Nährstoffen und benutzen das, was angeboten wird.<br />

Ebenso verhält es sich mit Gedanken und Gefühlen, die vom<br />

Herzen aus verteilt werden und unsere Zellen ernähren.<br />

Es ist sinnvoll den Antrieb unseres Herzens zu verstehen, denn<br />

unsere Handlungen und Gedanken werden aus der Motivation<br />

unseres Herzens versorgt.<br />

In der <strong>Polarity</strong> Arbeit vermischen sich die Elemente<br />

Luft – Bewegung und Transport von Sauerstoff,<br />

Feuer – Verteilung von Wärme im Körper und<br />

Wasser – Bewegung von Flüssigkeiten.<br />

Schauen wir uns diese Elemente genauer an, können wir vielleicht<br />

die Ursachen besser verstehen, warum Herz-Kreislauf<br />

Erkrankungen die Todesursache <strong>Nr</strong>.1 in <strong>Deutschland</strong> sind.<br />

Das Element Luft befindet sich im Brustkorb und die Organe<br />

Herz und Lungen werden von ihm dominiert. Die Hauptemotion<br />

des Luftelements ist die Sehnsucht, die wir im Herzen be-<br />

seite 36 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

sonders wahrnehmen können. Wir wünschen uns Nähe, Geborgenheit<br />

und ein warmes Plätzchen in der Welt.<br />

Das Element Feuer ist die Verteilung von Hitze und Wärme,<br />

die beim Herzen durch den Blutstrom verteilt wird. Das Element<br />

Feuer birgt als Hauptemotion den Zorn – auch der kann sich<br />

wahrnehmbar über das Herz verteilen – bei Aufregung schießt<br />

uns das Blut in den Kopf, wir schwitzen, das Hormon Adrenalin<br />

wird frei und wir sind bereit zu kämpfen oder zu fliehen! Wir<br />

fühlen die pulsierende Hitze in unserem System. Ebenso hat<br />

das Feuer eine sehr nährende Qualität, die uns mit tiefem<br />

Wohlbefinden erfüllen kann.<br />

Das Wasser bringt die Dinge in Bewegung. Wasser ist ein guter<br />

Träger emotionaler Information. Die Hauptemotion ist die Bindung<br />

oder das nicht-loslassen-können. Fließt die Energie des<br />

Wassers in unserem Herzen frei, sind Dinge in Bewegung und<br />

wir fühlen Lebenskraft und Freude.<br />

Wir werden uns in dieser Fortbildung mit dem Organsystem<br />

Herz beschäftigen, tiefer vordringen in die vorherrschende Bewegung<br />

der Elemente, unseren Motivationen näher kommen,<br />

der Klärung von Gefühlsmustern auf der Spur sein und mit<br />

Hilfe der <strong>Polarity</strong> Körperarbeit blockierte Energien unseres Herzens<br />

befreien. Wir finden Möglichkeiten, einen bewussteren<br />

Weg im Einklang mit unserem Herzen zu gehen, und können<br />

diese Kraft in den Alltag integrieren.<br />

Oliver Bansmann<br />

PVD-Fortbildung 2006:<br />

Kursleitung: Oliver Bansmann, Heilpraktiker, <strong>Polarity</strong>-<br />

Zentrum Gütersloh<br />

Termin: Sonntag, 28. Mai 2006 (im Anschluss an die<br />

Mitgliederversammlung am 27. Mai)<br />

Ort: Hannover<br />

Info: Lilo Hehn-Rieck, Tel. 02225 - 7046171


Wir alle sind der <strong>Verband</strong>!<br />

PVD-Mitgliederversammlung 2006<br />

Durch den kompletten Vorstandswechsel im April <strong>2005</strong> ist einmal<br />

mehr deutlich geworden, dass die Mitarbeit von vielen<br />

einzelnen gebraucht wird. Der <strong>Verband</strong> ist immer so stark wie<br />

seine Mitglieder! Mit der Arbeit der bisherigen Vorstands- und<br />

Kommissionsmitglieder sind wichtige Dinge ins Leben gerufen<br />

und durchgeführt worden. In den nächsten Schritten geht<br />

es um die Festigung des Erreichten und das vermehrte nach<br />

außen treten in die Öffentlichkeit. Dafür brauchen wir nicht<br />

nur einen aktiven Vorstand, sondern jeden einzelnen von Euch!<br />

Mit Hannover haben wir einen Veranstaltungsort für unsere<br />

Mitgliederversammlung gewählt, an dem die erste Ausbildungsgruppe<br />

gerade kurz vor ihrem Diplom steht. Wir freuen<br />

uns, dass die <strong>Polarity</strong>-Landkarte auch hier bevölkert wird.<br />

Ihr seid alle herzlich eingeladen nach Hannover, um mit uns<br />

zu diskutieren, zu entscheiden und dem <strong>Verband</strong> seine Richtung<br />

zu geben! Ein kleines Bonbon soll die Fortbildung am Tag<br />

danach mit Oliver Bansmann sein. Sie ist für alle PVD-Mitglieder,<br />

die an der MV teilnehmen, kostenlos. Für Mitglieder,<br />

die nur zur Fortbildung kommen, fällt eine Seminargebühr von<br />

50 Euro, für Nicht-Mitglieder von 100 Euro an. Genauere Infos,<br />

eine separate Einladung und das Anmeldeformular erhaltet Ihr<br />

mit dem pepper Anfang nächsten Jahres.<br />

PVD-Mitgliederversammlung 2006:<br />

Termin: Samstag, 27. Mai 2006<br />

Ort: Eilenriedestift Hannover<br />

<strong>Polarity</strong> Diät<br />

Rezeptsammlung des PVD<br />

Fast 100 Stück unserer »Anleitung und Rezeptsammlung zur<br />

<strong>Polarity</strong> Diät« sind bereits verkauft und wir freuen uns sehr über<br />

die viele positive Resonanz. Anregungen und Rezeptvorschläge<br />

sind für die Neuauflage immer willkommen! Passend zum<br />

Herbst findet ihr unten das Rezept für eine wärmende Kürbissuppe.<br />

Das 60 Seiten starke Heft ist für 8,- (Mitglieder) bzw. 10,- Euro<br />

(Nicht-Mitglieder) plus 2,- Euro Versandkosten zu bestellen bei:<br />

Lily Merklin, Telefon 0761-120 170 81, email polarity@gmx.de.<br />

Wärmende Kürsbissuppe<br />

- 1 kleiner Hokkaido Kürbis gewürfelt,<br />

- 2 kleingehackte Knoblauchzehen,<br />

- ein Pfund Möhre<br />

in Wasser köcheln, bis alles gar ist,<br />

mitgliederversammlung 2006 in hannover / interna<br />

Fortbildung und Supervision<br />

Die Satzung des PVD e.V. schreibt jährlich<br />

12 Stunden Fortbildung und/oder Supervision<br />

vor. In den ersten drei Jahren der<br />

Mitgliedschaft werden ausschließlich <strong>Polarity</strong><br />

Aus- und Fortbildungen anerkannt,<br />

in den folgenden Jahren auch ergänzende<br />

Therapieformen.<br />

In Anlage zu dieser pep findet ihr ein Formular<br />

für eure Fortbildungsnachweise im<br />

Jahre <strong>2005</strong>. Bitte sendet es bis zum Jahresende<br />

an: <strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong>,<br />

z.Hd. Lilo Hehn-Rieck, Nußstr. 2, 53340<br />

Meckenheim.<br />

Das Soziale Nervensystem<br />

PVD-Fortbildung <strong>2005</strong><br />

Die Theorie vom Polyvagalen Nervensystem,<br />

wie sie Prof. Dr. Stephen<br />

W. Porges entwickelt hat, liefert uns<br />

für das Begleiten von Prozessen ganz<br />

neue Möglichkeiten. In diesem Workshop<br />

fokussieren wir darauf, wie im<br />

Praxisalltag gezielt mit dem Sozialen<br />

Nervensystem gearbeitet werden<br />

kann.<br />

Die Kursleitung hat Dr. Urs Honauer,<br />

Schulleiter am <strong>Polarity</strong> Bildungszentrum Schweiz und in dem<br />

von ihm gegründeten Zentrum für Innere Ökologie in Zürich.<br />

Die Verbindung von altem medizinischen Wissen (wie es Dr.<br />

Stone im <strong>Polarity</strong>-Modell so einzigartig gesammelt hat) mit<br />

neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen (wie es die Polyvagale<br />

Theorie von Prof. Porges ist) prägt seine Arbeit in eigener Praxis,<br />

als Schulleiter und Dozent.<br />

Termin: 11. - 13. November <strong>2005</strong> in Freiburg<br />

Die Fortbildung ist ausgebucht! (Warteliste)<br />

pürieren und abschmecken mit:<br />

- Cayenne Pfeffer<br />

- Curry<br />

- Curcuma<br />

- Zimt<br />

- Ingwer<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 37


termine<br />

Termine<br />

Vorschau <strong>2005</strong>-2007<br />

Datum <strong>Polarity</strong>-Angebote / Ausbildungsstart der Schulen Leitung Ort/Kontakt<br />

/ Fort- und Weiterbildungsangebote<br />

seite 38 / polarity energie post <strong>2005</strong><br />

<strong>2005</strong><br />

Oktober<br />

07.-11.10. Jubiläumskonferenz der APTA »Exploring the Essence APTA Maryland/APTA<br />

of Inner Stillness and Health« Washington, USA<br />

21-23.10. Beginn der <strong>Polarity</strong> Fachausbildung (RPP) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

22.-23.10. Familienaufstellungen Sonja Becker Berlin/SB<br />

27.-29.10. Selbsterfahrung zu Geburt und vorgeburtlichem Leben Regina Bücher Freiburg/RB<br />

& Klaus Käppeli<br />

28.10. Einführung in <strong>Polarity</strong> (Vortragsabend) Lily Merklin Meckenheim/RK<br />

29.-30.10. Einführungswochenende <strong>Polarity</strong> Lily Merklin Meckenheim/RK<br />

November<br />

04.-06.11. <strong>Polarity</strong> zum Kennenlernen Sonja Becker Berlin/SB<br />

10.11. Lehrer- und Schulleitertreffen PVD Freiburg/PVD<br />

11.-13.11. PVD-Fortbildung »Das soziale Nervensystem« Urs Honauer Freiburg/PVD<br />

18.11. Einführung <strong>Polarity</strong> (Vortragsabend) Michael Schubert Freiburg/FPS<br />

19.20.11. Familienaufstellungen Sonja Becker Berlin/SB<br />

19.-20.11. Einführungswochenende <strong>Polarity</strong> Michael Schubert Freiburg/FPS<br />

& Lily Merklin<br />

Dezem ber<br />

02.-04.12. Selbsterfahrung zu Geburt und vorgeburtlichem Leben Regina Bücher Freiburg/RB<br />

09.12. Einführung <strong>Polarity</strong> (Vortragsabend) Lily Merklin Meckenheim/RK<br />

10.-11.12. Einführungswochenende <strong>Polarity</strong> Lily Merklin Meckenheim/RK<br />

2006<br />

Januar<br />

08.01. Schnupperseminar <strong>Polarity</strong> Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

13.-15.01. Beginn der <strong>Polarity</strong> Hauptausbildung Sonja Becker Berlin/SB<br />

14.01. Mini-Workshop <strong>Polarity</strong> zum Kennenlernen Oliver Bansmann Leipzig/ZDL<br />

27.01. Einführung <strong>Polarity</strong> (Vortragsabend) Michael Schubert Freiburg/FPS<br />

28.-29.01. Einführungswochenende <strong>Polarity</strong> Michael Schubert Freiburg/FPS<br />

& Lily Merklin


termine<br />

Februar<br />

05.02. Schnupperseminar <strong>Polarity</strong> Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

11.-12.02. Ausbildungsbeginn Fußreflexzonentherapie (4 WE) Sonja Schubert Freiburg/SO<br />

18.-19.02. Familienaufstellungen Sonja Becker Berlin/SB<br />

24.-26.02. Beginn der <strong>Polarity</strong> Grundausbildung Sonja Becker Berlin/SB<br />

23.-25.02. Selbsterfahrung zu Geburt und vorgeburtlichem Leben Regina Bücher Freiburg/RB<br />

25.-27.02. Federleicht und doch felsenfest - <strong>Polarity</strong> Yoga Lily Merklin & Freiburg/FPS<br />

in Alltag und Therapie (Fortbildung) Michael Schubert<br />

März<br />

03.-05.03. Beginn der <strong>Polarity</strong> Grundausbildung Lily Merklin Meckenheim/RK<br />

03.-05.03. Beginn der <strong>Polarity</strong> Grundausbildung Oliver Bansmann Leipzig/ZDL<br />

05.03. Schnupperseminar <strong>Polarity</strong> Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

11.-12.03. Beginn der <strong>Polarity</strong> Grundausbildung Schubert & Merklin Freiburg/FPS<br />

23.-25.03. Selbsterfahrung zu Geburt und vorgeburtlichem Leben R.Bücher&Klaus Käppeli CH-St. Gallen/RB<br />

31.03.-02.04. Beginn der <strong>Polarity</strong> Fachausbildung (RPP) Oliver Bansmann Gütersloh/PZ<br />

Mai<br />

26.5. Lehrer- und Schulleitertreffen (In Planung) PVD Hannover/PVD<br />

27.5. Mitgliederversammlung des PVD PVD Hannover/PVD<br />

28.5. PVD-Fortbildung »Das Herz-eine Herzensangelegenheit« Oliver Bansmann Hannover/PVD<br />

Juni<br />

01.-03.6. Selbsterfahrung zu Geburt und vorgeburtlichem Leben Regina Bücher Freiburg/RB<br />

11.06. <strong>Polarity</strong> im Unternehmen (Infoveranstaltung) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

17.-18.06. Familienaufstellungen Sonja Becker Berlin/SB<br />

Juli<br />

20.-22.07. Selbsterfahrung zu Geburt und vorgeburtlichem Leben Regina Bücher Freiburg/RB<br />

September<br />

09.-10.9. Einführung <strong>Polarity</strong> für Tiere Lily Merklin CH-Bern/FPS<br />

Oktober<br />

27.-29.10. PVD-Fortbildung John Beaulieu Freiburg/PVD<br />

26.-28.10. Selbsterfahrung zu Geburt und vorgeburtlichem Leben Regina Bücher Freiburg/RB<br />

& Klaus Käppeli<br />

November<br />

30.11.-02.12. Selbsterfahrung zu Geburt und vorgeburtlichem Leben Regina Bücher Freiburg/RB<br />

2007<br />

April<br />

28.04. Mitgliederversammlung des PVD Hannover/PVD<br />

29.04 PVD-Fortbildung Hannover/PVD<br />

polarity energie post <strong>2005</strong> / seite 39


Mitgliederversammlung <strong>2005</strong> – auf dem Weg ins Wiesbadener Schloss Freudenberg<br />

adressen aus- und weiterbildung<br />

Berlin/WDM<br />

Weg der Mitte<br />

Ahornstr. 18<br />

14163 Berlin Zehlendorf<br />

Tel.: 030/8131040<br />

www.wegdermitte.de<br />

Berlin/Hamburg/SB<br />

Praxis Sonja Becker<br />

Lauenburger Strasse 39<br />

12169 Berlin Steglitz<br />

Tel.: 030/7962650<br />

www.polarity-homoeopathie.de<br />

Berlin/JJ<br />

Praxis Judith Jahn<br />

Teltower Damm 23<br />

14169 Berlin<br />

Tel.: 030 8119 5119<br />

Berlin/RS<br />

Praxis Rita Sandau<br />

Feuerbachstr. 70<br />

12163 Berlin<br />

Tel.: 030-85403388<br />

Bielefeld/Ama<br />

Amara Schulen<br />

Bahnhofstr. 48<br />

33602 Bielefeld<br />

Tel.: 0521/67379<br />

www.amara.de/bielefeld/<br />

Dresden<br />

Birgit Dedek<br />

Eibenstockerstr. 31<br />

01277 Dresden<br />

Tel.: 0351-3114799<br />

Freiburg/RB<br />

Praxis Regina Bücher<br />

Hinterhofen 21<br />

79291 Merdingen<br />

Tel.: 07668-950864<br />

Freiburg/SO<br />

Sonja Schubert<br />

Wiesenstr. 40<br />

79227 Schallstadt<br />

Tel.: 07664-4028609<br />

www.kinder-cranio.de<br />

Freiburg/Aarau/FPS<br />

Freiburger <strong>Polarity</strong>schule<br />

Batzenbergstr. 4<br />

79227 Schallstadt<br />

Tel.: 07664/600731<br />

www.polarity-schule.de<br />

Gütersloh/PZ<br />

<strong>Polarity</strong> Zentrum Gütersloh<br />

Oliver Bansmann<br />

Unter den Ulmen 8<br />

33330 Gütersloh<br />

Tel.: 05241/3006699<br />

Hannover/DW<br />

Eilenriedestift e.V.<br />

Dorothee Wiederhold<br />

Bevenser Weg 10<br />

30625 Hannover<br />

Tel.: 0511/54042006<br />

www.eilenriedestift.de<br />

<strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong> e.V./PVD<br />

Wonnhalde 7, D-79100 Freiburg, Tel. 0761-12017081, www.polarity-verband.de<br />

Hattersheim/PIF<br />

<strong>Polarity</strong> Institut Frankfurt<br />

Rossertstr. 100<br />

65795 Hattersheim<br />

Tel.: 06190/930862<br />

www.polarity.de<br />

Leipzig/ZDL<br />

Zentrum des Lebens<br />

Frank Zurmühlen<br />

Glafeystr. 18<br />

04299 Leipzig<br />

Tel. 0341-8608382<br />

www.zentrumdeslebens.de<br />

Meckenheim/RK<br />

Rhein-Kolleg<br />

An der Alten Eiche 10<br />

53340 Meckenheim<br />

Tel.: 02225-9219-0<br />

www.rhein-kolleg.de<br />

Aktueller Terminkalender und Adressen im Internet:<br />

www.polarity-verband.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!