PEP Nr. 9 2010 - Polarity-Verband Deutschland eV

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KOMMUNIKATION uns anerkannt und wertgeschätzt. Die Chance auf Erfüllung unserer Bedürfnisse erhöht sich, wenn wir diese in einer Bitte mitteilen, statt Forderungen zu stellen. Ziele In Wertschätzung für meine Partner teile ich unsere Gefühle und Bedürfnisse mit und formuliere, was ich jetzt genau brauche. Ich bitte meinen Partner, mir diese Bitte zu erfüllen und lassen ihm die freie Wahl, selbst zu entscheiden, ob er meiner Bitte nachkommen will oder nicht. Die praktische Anwendung dieser vier Schritte ist keine bloße Technik, die man von einem auf den anderen Tag erlernen kann. Sie basiert vielmehr auf einer inneren Haltung und der Bereitschaft, genau das auch zu geben, was wir von anderen erbitten. Klientenzentrierte Gesprächstherapie Im kreativen Dialog, in einer entwicklungsförderndenGesprächs- G. Beneke führung und im therapeutischen Feld stehen drei wesentliche Prinzipien im Mittelpunkt. Carl Rogers, der diese Therapieform entwickelt hat, beschreibt sie wie folgt. Unbedingte Wertschätzung Diese ist eine Form des Annehmens und Akzeptieren des anderen, ohne dies von bestimmten Aussagen, Verhaltensweisen oder anderen Merkmalen des Gesprächspartners abhängig zu machen. Diese fühlbare Wertschätzung gibt dem Partner Sicherheit und Vertrauen und baut in diesem Zusammenhang Ängste, Befürchtungen und Anspannung ab. Sie beinhaltet eine durchweg positive Haltung und Einstellung dem anderen gegenüber. Empathie meint die Bereitschaft und die Fähigkeit, sich in einen anderen Menschen hineinversetzen, einfühlen und sein Erleben verstehen zu können, ohne Bewertung und Beurteilung. Es ist eine Fähigkeit zu fühlen, was der andere fühlt, und dies zu formulieren. Empathie ist eine wichtige innere Haltung in jedem helfenden und heilenden Gespräch. Frei davon, sich mit dem anderen zu identifizieren. Es ist so, als würde man in das Wohnzimmer des anderen schauen, ohne den Anspruch zu haben es genauso einrichten und damit übereinstimmen zu müssen. Echtheit und Selbstkongruenz bedeutet, dass es eine Übereinstimmung gibt zwischen den Gefühlen, Handlungsabsichten und Gedanken einer Person und ihrem tatsächlichen Verhalten. Begleitende therapeutische Gespräche – The story behind the story Kommunikation kann Therapie sein, wenn die Therapeuten bestimmte Qualitäten beherrschen, sodass sich die Geschichte hinter der Geschichte (story behind the story) entfalten kann. Die Verbindung und der Kontakt von Therapeut und Klient/Patient sind die eigentliche Basis für jede therapeutische Arbeit. Gegenwart, innere Wahrnehmung und Klarheit Es beginnt mit der Fähigkeit, so wachsam mit sich selbst in Kontakt zu sein, dass es möglich ist, die innere Landschaft aus Gedanken, Empfindungen und Erinnerungen neutral wahrnehmen zu können. Diese Geistesgegenwart ermöglicht, bewusst zu erkennen, wie der Verstand arbeitet. Das Erkennen, wie Gedanken Struktur annehmen und sich emotional und körperlich ausdrücken und darstellen ist die 12 PEP - POLARITY ENERGIE POST 9 / 2010
Basis für das neutrale Beobachten – der eigenen Person genauso wie des Patienten/Klienten. Insofern ist Kommunikation nach Außen abhängig von der Kommunikationsfähigkeit nach Innen, in die eigenen inneren Systeme. Hinhören statt zuhören Die innere Klarheit des Therapeuten schafft die Basis für das Hinhören in der Kommunikation. Jegliche Information, die ankommt, kann dann reflektiert werden, neutral und wachsam, ohne das Hinzufügen, der persönlichen Geschichte. Der Therapeut geht dabei innerlich und äußerlich auf Empfang - wie ein leeres Gefäß, das gefüllt werden kann. Das Empfangen der Informationen und Botschaften geht dabei weit über den Hörsinn hinaus. Wachsame Präsenz eröff- net ein Beziehungsfeld, das dazu einlädt in Kontakt zu kommen und zu sein. Wer fragt, bekommt Antworten. Eine gezielte Fragestellung ermöglicht, alle Fassetten eines Themas zu erforschen und zu beleuchten. Förderlich kann es dabei sein, das bereits Gesagte zu wiederholen und auf diese Weise die Erfahrung und/oder das Bedürfnis der Klienten/Patienten zu spiegeln. Erlaubt sind dabei alle Fragen mit den großen W´s. Was?, Wie?, Weshalb?, Wann?, Wo?, Wohin? Wieviel? Eine Ausnahme ist hier das Wörtchen „Warum?“. Forschungen haben ergeben, dass dieses Fragewort meistens eine Rechtfertigung zu Folge hat und den Gesprächsraum einengt. Lösungen von innen statt Ratschläge Eine kreative Kommunikation fördert im Klienten einen Raum, in dem sich Lösungen selbst entwickeln können. Unbedingte Wertschätzung, Präsenz, Empathie, Aufrichtigkeit und Echtheit, das Hinhören und die Bestätigung, das Fragen und die Spiegelung – alle diese Prinzipien sind die Basis für das Entwickeln von Lösungen aus dem tiefsten Inneren heraus. Jeder Mensch kann Lösungen für seine Probleme und Konflikte finden, mit oder ohne (therapeutische) Unterstützung. Jedes Thema ist hierbei ein Lernprozess, den kein anderer für uns machen kann. Kornelia und Jürgen Kilb A. Schollmayer PEP - POLARITY ENERGIE POST 9 / 2010 13
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