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Moje Weer<br />

+++ Das Gröpelinger Magazin +++ Nr. 33 +++ Oktober 2009 +++<br />

+++ Themen: Erzählen in Gröpelingen +++ Gröpelinger Feuerspuren 2009 +++


Editorial<br />

Gröpelingen, Anfang August 2009. Es ist heiß im Torhaus Nord, dem Hauptquartier von<br />

<strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>. Draußen wälzt sich der Berufsverkehr in einer einziger Dunstschlange gen<br />

Innenstadt und hier drinnen lechzen alle nach eisgekühlter Limonade. Gemeinsam mit<br />

Grafikern, Photografen, Feuerspuckern, Bühnenbauern, Künstlern und Textern brüten wir<br />

am Programm für die Feuerspuren 2009.<br />

Wo soll welche Bühne stehen Welche Erzähler haben wo ihren besten Platz<br />

Wie organisieren wir die Sicherheit für 5–6 Tausend Besucher Wann startet das<br />

Abschlussfeuerwerk Was machen wir bei Schneetreiben, Eis und Hagel<br />

Kaum vorstellbar in diesen wunderschönen Sommermonaten, dass es nur noch wenige<br />

Wochen bis zum großen Herbstfestival Feuerspuren sein sollen. Auch für die vielen<br />

Erzählerinnen und Erzähler, die sich seit Monaten intensiv auf ihren großen Auftritt vorbereiten,<br />

ist der Herbst noch weit weg.<br />

Am Sonntag, den 8. November, ist es dann soweit: Ob Eishagel oder milder Herbstabend,<br />

ab 15 Uhr startet das Internationale Erzählfestival in der Lindenhofstraße.<br />

Um die geschätzten Leser in den nun kälter und dunkler werdenden Tagen so richtig heiß<br />

auf die Feuerspuren zu machen, haben einige passionierte Erzähler/innen aus Gröpelingen<br />

diese Moje Weer voller Geschichten konzipiert. Geschichten aus und über Gröpelingen,<br />

Begegnungen und Entgegnungen, Fiktionen und Friktionen, Wahrheiten und Wünsche.<br />

Weitere aktuelle Informationen wie immer unter www.kultur-vor-ort.com.<br />

Ihre<br />

Redaktion<br />

Die Feuerspuren werden veranstaltet vom Bürgerhaus Oslebshausen<br />

und <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>, in Kooperation mit dem Gröpelinger<br />

Marketing und der Bremer Volkshochschule West.<br />

Für die großzügige Unterstützung bedanken wir uns bei der<br />

Waterfront Bremen, Media Markt Oslebshausen, LICHTHAUS,<br />

Roller, clever einrichten!, und der Bremer Straßenbahn AG.<br />

EUROPÄISCHE UNION:<br />

Investition in Ihre Zukunft<br />

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung<br />

Impressum<br />

Moje Weer, herausgegeben von <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> e.V.<br />

Liegnitzstraße 63, 28237 Bremen, Tel. 0421-6197727<br />

e-mail: info@kultur-vor-ort.com, www.kultur-vor-ort.com<br />

Konto:<br />

Sparkasse Bremen BLZ 290 501 01, Kto.-Nr. 108 79 56<br />

Anzeigen Claudia Ruthard, 0421-6169438<br />

Redaktion:<br />

Eike Hemmer (V.i.S.d.P.),<br />

Heinfried Becker, Tatjana Blaar, Christiane Gartner,<br />

Lutz Liffers, Saskia Lohmann, Eva Reuter, Claudia Ruthard,<br />

Kathrin Wischnath<br />

Öko in Gröpelingen<br />

Kein Problem!<br />

Blockhaus Walle liefert auch nach Gröpelingen – alles was das Öko-Herz begehrt<br />

Naturkost frei Haus ab 30 Euro<br />

Tel. 39 45 20


+++ Thema in der Moje Weer +++<br />

Feuerspuren 7./8. November<br />

+++ Das Internationale Erzählfestival in Gröpelingen +++<br />

Zum dritten Mal finden die Feuerspuren als internationales<br />

Erzählfestival in Gröpelingen statt. Mehr als 40 Erzähler und<br />

Erzählerinnen werden am Sonntag, den 8. November, in der<br />

Lindenhofstraße ihr Publikum aus ganz Bremen erwarten.<br />

Schon am <strong>Vor</strong>abend findet im Lichthaus die Lange Nacht des<br />

Erzählens statt. Zwei Tage lang schwelgt der Stadtteil im<br />

Rausch der Sprachen und Geschichten.<br />

Die Gröpelinger Feuerspuren reihen sich ein in die großen Erzählfestivals,<br />

die in ganz Europa ein wachsendes Publikum<br />

finden. Aber die Gröpelinger Feuerspuren sind europaweit<br />

auch etwas ganz Einzigartiges: In Gröpelingen mischen sich<br />

die reisenden Profis mit den lokalen Erzähltalenten aus unserem<br />

Stadtteil und so entsteht eine ganz besondere Atmosphäre<br />

von Dichte und Authentizität.<br />

Und noch etwas ist in Gröpelingen anders: Die Feuerspuren<br />

bringen den sprachlichen Reichtum des Stadtteils zum Klingen:<br />

Viele Geschichten werden in deutsch und einer anderen<br />

Sprache erzählt: Norwegisch, Albanisch, Türkisch, Persisch,<br />

Irisch, Plattdeutsch, Italienisch … ein Stück Welt ist während<br />

den Feuerspuren zu hören und zu erleben.<br />

Thema Nachbarn<br />

Auch in diesem Jahr haben die Feuerspuren ein Thema: Nachbarn.<br />

Wir mögen sie, wir kennen ihre Gesichter, sie sind uns<br />

gleichgültig, wir grüßen oder wir grüßen nicht, manche sind<br />

geliebt, manche gehasst ... wer hätte nicht hunderte von Geschichten<br />

über Nachbarn zu erzählen<br />

Eine Stadt ohne Nachbarn gibt es nicht. Man braucht sie oder<br />

man will nichts mit ihnen zu tun haben, man feiert Straßenfeste<br />

miteinander oder hetzt sich die Polizei auf den Hals,<br />

man ignoriert sie und manchmal verliebt man sich auch in<br />

einen Nachbarn.<br />

Im Mittelpunkt des Erzählfestivals Feuerspuren 09 stehen<br />

die Nachbarn. Ein ergiebiges Thema in einem Stadtteil, in<br />

dem Menschen aus 150 Nationen Haus an Haus miteinander<br />

leben und die Straße der <strong>Ort</strong> ist, an dem man sich begegnen<br />

kann oder aneinander vorbei gehen muss.<br />

Über 40 Erzählerinnen und Erzähler werden in deutsch und<br />

vielen anderen Sprachen Geschichten von Nachbarn erzählen,<br />

Geschichten aus dem urbanen Dschungel unserer Großstädte,<br />

Geschichten aus den Peripherien der Städte, in denen<br />

in jeder Begegnung eine Welt zu entdecken ist.<br />

Programmüberblick<br />

Die lange Nacht des Erzählens<br />

Samstag, 7. November 2009, 19 Uhr<br />

LICHTHAUS, Hermann-Prüser-Str. 4<br />

28237 Bremen-Gröpelingen<br />

<strong>Vor</strong>verkauf: 0421-6197727<br />

Feuerspuren<br />

Sonntag, 8. November 2009<br />

Ab 13 Uhr Verkaufsoffener Sonntag<br />

in Gröpelingen und Oslebshausen<br />

Ab 15 Uhr Erzählfestival<br />

überall auf der Lindenhofstraße<br />

Eintritt frei!<br />

18.15 Uhr Start des<br />

Feuerspurenumzuges mit<br />

Musik und Feuershows<br />

am Werftarbeiterdenkmal<br />

(Grüne Dockstraße)<br />

Nach Ankunft des<br />

Umzugs an der Weser<br />

gegen 18.30 Uhr Höhenfeuerwerk<br />

Ragnhild A. Mørch


Früh übt sich …<br />

Warum sollten immer nur Erwachsene Geschichten erzählen Sind nicht<br />

Kinder mit ihrer lebhaften Fantasie die geborenen Geschichtenerfinder<br />

Moje Weer wollte es wissen und schickte das Redaktionsmitglied Eva Reuter<br />

in die Klasse 4c in der Nordstraße, um zu hören, was für Geschichten die<br />

Kinder dort „auf Lager haben“. <strong>Vor</strong> allem Kinder, denen ihrerseits viel<br />

vorgelesen und erzählt wurde als sie klein waren, haben offenbar Spaß am<br />

Geschichtenerfinden. Die Themen sind vielfältig, einige inspiriert von<br />

Computerspielen und dem Fernsehen, einige eher vom eigenen Erlebten.<br />

Interessant ist freilich auch, was die kleinen Erzähler selbst zu ihren Geschichten<br />

sagen, daher jeweils ihr kurzer Kommentar am Ende.<br />

Hier die erste Geschichte, den Rest finden Sie locker verteilt im Heft.<br />

Viel Vergnügen mit ihren Geschichten wünschen die Kinder der 4c von<br />

Gülça Kaya an der Schule Nordstraße!<br />

Die zwei Schwestern<br />

Es waren einmal zwei Schwestern. Sie hießen Lara und Lili. Sie gingen<br />

zusammen spazieren, da sahen sie gleichzeitig einen Schuh und fingen<br />

fürchterlich an zu streiten: „Ich hab ihn zuerst gesehen“, sagte Lara. Aber<br />

Lili meinte: „Nein, ich hab ihn zuerst gesehen“. Und sie stritten immerfort.<br />

Da kam ein Prinz daher und sah, wie sich die Beiden stritten. Er sagte:<br />

„Stooop.“<br />

Da verliebten sich Lara und Lili in den Prinz und stritten sich, wer den Prinzen<br />

heiraten sollte. Der Prinz hatte sich in Lara verliebt und wollte sie heiraten.<br />

Lili fand das dann auch in Ordnung und sie stritten sich über den Prinzen nie<br />

mehr, aber über alles andere. Wenn sie nicht gestorben sind, dann streiten<br />

sie noch heute.<br />

Eda liest gerne Geschichten, in denen Geschwister vorkommen.<br />

Sie mag eigentlich lieber Geschichten, in denen das Ende gut ausgeht.<br />

Die Lange Nacht des Erzählens<br />

Am Samstag, 7. November starten die<br />

Feuerspuren mit der langen Nacht des<br />

Erzählens ab 19.00 Uhr im Lichthaus<br />

(Hermann Prüser Str. 4). Mit dabei ist<br />

die Berlinerin Xóchil A. Schütz, eine<br />

Meisterin der Slam Poetry. Slam ist eine<br />

junge, unkonventionelle frei erzählte<br />

Poesie. Xochils Texte vibrieren voll sinnlicher<br />

Lebenslust und selbstbewusster<br />

Sehnsucht, sie sind wildromantisch, funkelnd<br />

böse, präzise und komisch, mal<br />

erotisch, mal provokant – nie banal.<br />

Einen ganz anderen Ton wird Ragnhild<br />

A. Mørch ins Programm bringen. Sie ist<br />

in Norwegen und Deutschland aufgewachsen<br />

und so ist es kein Wunder, dass<br />

es in ihren modernen, urbanen Geschichten<br />

nur so von Nissen, Tussen und Trollen<br />

wimmelt.<br />

Schon im letzten Jahr war Mehmet<br />

Dalkilic dabei. Der passionierte Erzähler<br />

ist in der Türkei geboren und lebt<br />

und arbeitet in Engerwitzdorf/Oberösterreich.<br />

Die in allen türkischen Familien<br />

beliebten Nasreddin-Hoca-Geschichten<br />

erweckt er mit einem atemberaubenden<br />

Witz und Tempo zu neuem<br />

Leben und wechselt dabei zwischen<br />

österreichisch, deutsch und türkisch<br />

hin und her.<br />

Im Team der künstlerischen Leitung der<br />

Feuerspuren ist in diesem Jahr Julia Klein,<br />

Erzählkünstlerin aus Bremen. Sie hat in<br />

vielen Workshops mit Erzähltalenten<br />

aus Gröpelingen das Programm der<br />

Feuerspuren auf der Lindenhofstraße<br />

erarbeitet. Am <strong>Vor</strong>abend wird sie selbst


zu hören sein mit Nachbarschaftsgeschichten<br />

aus der Stadt.<br />

Der Musiker Willy Schwarz wird eigene<br />

Geschichten mitbringen und sich an<br />

diesem Abend vornehmlich mit den<br />

wunderbaren Balladen von Tom Waits<br />

auseinandersetzen.<br />

Erzählfestival am Sonntag: Koschnik,<br />

Slam und die Welt der Trolle<br />

Am Sonntag beginnt um 15 Uhr das Erzählfestival<br />

auf der Lindenhofstraße.<br />

An vielen wunderschönen, geheimnisvollen<br />

und spannenden <strong>Ort</strong>en werden<br />

unterschiedlichste Geschichten erzählt.<br />

Ein Höhepunkt ist sicher das Slam-House<br />

im Balance-Restaurant. Zu hören ist<br />

dort die Berliner Slammeisterin Xochil<br />

A. Schütz. U.a. hat sie mit Schülerinnen<br />

und Schülern des 9. und 10. Jahrgangs<br />

des Gesamtschule West in einem Intensivworkshop<br />

eigens zu den Feuerspuren<br />

eigene Texte entwickelt, die im Slam<br />

House präsentiert werden.<br />

Auch eine besondere Atmosphäre verspricht<br />

die Erzähljurte im Grünstreifen,<br />

in der Ragnhild A. Mørch mythische<br />

Figuren und moderne urbane Erfahrungen<br />

zu zauberhaften und traumverlorenen<br />

Geschichten am Lagerfeuer verwebt.<br />

„Stell Dir ein Land vor, mit tiefen,<br />

geheimnisvollen Wäldern, darin große<br />

bemooste Steine und dunkle Seen mit<br />

herrlich frischem Wasser. Nimm noch<br />

eine nimmersatte Maus, einen schlauen<br />

Fuchs, einen noch schlaueren Hahn,<br />

einen Ziegenbock, der nicht nach Hause<br />

gehen will und – klar – einen, wenn<br />

nicht mehrere riesengroße, bärenstarke<br />

Trolle, und die Geschichte kann beginnen.“<br />

Ganz sicher eine eindrucksvolle<br />

Erzählstation für Kinder.<br />

Gegenüber der Erzähljurte geht es überaus<br />

vielsprachig zu: Hier wird albanisch,<br />

italienisch, türkisch, persisch und und<br />

und gesprochen, von Teamern und Teilnehmern<br />

verschiedener VHS Kurse.<br />

Die Mevlana Moschee wird auch in diesem<br />

Jahr wieder ein besonderer Anziehungspunkt<br />

sein. Hier wird Mehmet<br />

Dalkiliç die traditionellen Geschichten<br />

des im 13. Jahrhundert in der Provinz<br />

Konya lebenden Nasreddin Hoca erzählen.<br />

Die Geschichten des weisen Nasreddin<br />

sind nicht nur für Kinder überaus<br />

amüsant.<br />

Um Kindheiten wird es in der Stadtbibliothek<br />

West gehen. Kinder der Grundschulen<br />

Fischerhuder Straße und Halmerweg<br />

zeigen theatrale Erzählungen und dann<br />

wird es einen Ehrengast geben: Der<br />

ehemalige Bremer Bürgermeister Hans<br />

Koschnick (*1929) wird von seiner Kindheit<br />

im Gröpelinger Arbeitermilieu zwischen<br />

strenger Disziplin, politischem Alltag,<br />

heimlichen Streifzügen auf Pastors<br />

Birnbaum und der Freizeit im Segelverein<br />

Wendebecken erzählen.<br />

Das ausführliche Programm liegt überall in<br />

Bremen aus oder kann unter unter www.kulturvor-ort.com<br />

als PDF heruntergeladen werden.<br />

Eintritt Lange Nacht des Erzählens:<br />

10 Euro / 7 Euro<br />

Familienkarte: Zwei Erwachsene + Kinder:<br />

20 Euro / 14 Euro<br />

Tickets: 0421-6197727<br />

Wie die Feuerspuren funktionieren<br />

Ab 15 Uhr erleben Sie auf der Lindenhofstraße<br />

ein Programm mit Feuershows,<br />

die Kunstaktion Street Burner,<br />

das Archiv der Sprachen und<br />

Geschichten unterm Schirm – kleine<br />

Geschichten im <strong>Vor</strong>übergehen.<br />

Pünktlich um 15.30 h, 16.15 h, 17.00 h<br />

und 17.45 h können Sie an unterschiedlichen<br />

<strong>Ort</strong>en in der Lindenhofstraße/Gröpelingen<br />

verschiedenen<br />

Erzählern und Erzählerinnen lauschen.<br />

Alle <strong>Ort</strong>e und alle Themen<br />

finden Sie im Programmheft. Erzählprogramme,<br />

die sich besonders gut<br />

für Kinder eignen, sind im Programm<br />

gekennzeichnet. Auch gekennzeichnet<br />

sind mehrsprachige Erzählungen,<br />

die jeweils in deutsch und einer<br />

oder mehreren fremden Sprachen<br />

erzählt werden.<br />

Um 18.15 Uhr startet am Werftarbeiterdenkmal<br />

/ Grüne Dockstraße der<br />

Feuerspurenumzug mit den Sambagruppen<br />

Monte Monjal und Sambanana,<br />

dem Posaunenchor der Evangelischen<br />

Kirche Gröpelingen und<br />

vielen, vielen Feuershows am Wegesrand<br />

mit Flambal Olek.<br />

Nach Ankunft des Umzugs an der<br />

Weser findet mit freundlicher Unterstützung<br />

der Waterfront Bremen<br />

gegen 18.30 Uhr das traditionelle<br />

Abschlussfeuerwerk statt.


¡Hasta luego Gröpelingen!<br />

Mi nombre es Maria Paula García. Ich<br />

bin Austauschschülerin und komme aus<br />

Kolumbien, das liegt in Lateinamerika.<br />

Ich bin am 11. August nach Bremen gekommen<br />

und das Erste, was ich von Bremen<br />

gesehen habe, war der Hauptbahnhof.<br />

Bei uns in Kolumbien gibt es keine<br />

Züge. Deswegen fand ich den Hauptbahnhof<br />

riesig, beeindruckend und unglaublich<br />

schön. Danach bin ich mit der<br />

Straßenbahn nach Gröpelingen zu meiner<br />

Gastfamilie gefahren. Damals kannte<br />

ich Gröpelingen noch nicht. Ich wusste<br />

noch nicht mal, dass Gröpelingen ein<br />

Stadtteil von Bremen ist. Kaum war ich<br />

an der Lindenhofstraße ausgestiegen,<br />

sah ich als erstes die Döner Läden, die es<br />

an jeder Ecke gab. Darin waren viele<br />

Leute, die für mich nicht wie Deutsche<br />

aussahen, sondern eher wie Lateinamerikaner.<br />

Später habe ich herausgefunden,<br />

dass die meisten Türken sind.<br />

No fue difícil encontrar nuevos amigos.<br />

Von Anfang an waren alle nett zu mir.<br />

Nur die Sprache war in zwei Hinsichten<br />

ein Problem: Viele haben mich auf<br />

Deutsch angesprochen, was ich nicht<br />

immer verstanden habe. Manche haben<br />

mich aber auch auf Türkisch angesprochen,<br />

weil ich für sie wie eine Türkin aussehe.<br />

Das war noch schlimmer, weil ich<br />

kein Wort Türkisch spreche. Aber mit<br />

der Zeit wurde mein Deutsch immer<br />

besser und meine Freunde wussten,<br />

dass ich Spanisch, aber kein Türkisch<br />

spreche.<br />

Durante mi año de intercambio Gröpelingen<br />

fue muy importante para mi. Ich<br />

bin auf eine Gröpelinger Schule, die<br />

GSW, gegangen, habe Freunde in Gröpelingen<br />

gefunden, bei einer Gröpelinger<br />

Familie gewohnt und bei den Feuerspuren<br />

mitgemacht. Dort habe ich mit<br />

einer Freundin eine lateinamerikanische<br />

Geschichte auf Deutsch und Spanisch<br />

erzählt. Das fand ich besonders schön,<br />

weil ich so die Möglichkeit hatte, einen<br />

Teil von meiner <strong>Kultur</strong> zu zeigen.<br />

Ya se termina el año und ich fliege zurück<br />

nach Kolumbien. Jetzt bin ich daran<br />

gewöhnt in Gröpelingen zu wohnen und<br />

es gibt viele Dinge, die ich vermissen<br />

werde. Ich habe es zum Beispiel geliebt,<br />

abends alleine durch die Straße laufen<br />

zu können; und das obwohl es oft heißt,<br />

dass Gröpelingen nicht sicher ist. In Kolumibien<br />

durfte ich das nie. Auch die leckeren<br />

Döner, die Straßenbahnen und<br />

die Züge, die mir mein Leben in Deutschland<br />

erleichtert haben, werden mir fehlen.<br />

Aber am schwersten wird mir der<br />

Abschied von meinen Freunden und<br />

meiner Gastfamilie fallen, weil sie so<br />

viel für mich gemacht haben.<br />

Sin embargo me alegra saber que voy a<br />

regresar pronto, weil ich meine Freunde<br />

und meine Familie wiedersehen will. Ich<br />

bin froh bald wieder meine Muttersprache<br />

sprechen zu können und außerdem<br />

ist das Wetter in Kolumbien besser. Es<br />

gibt keinen Winter, dafür aber eine Menge<br />

Früchte, die hier kaum jemand<br />

kennt.<br />

Ich habe mir mein Austauschjahr ganz<br />

anders vorgestellt, aber es war so schön<br />

hier in Gröpelingen zu wohnen, dass ich<br />

bald zurück kommen will. ¡Hasta luego<br />

Gröpelingen!<br />

Maria Paula<br />

Das Geheimnis des Mädchens<br />

Prinzessin Peach steht auf dem<br />

Balkon ihres Schlosses, von wo aus<br />

sie die Sternenkraft, die sie besitzt,<br />

freilassen kann. Sie ist aber gefangen,<br />

weil Superbowser Prinzessin<br />

Peachs Kraft haben will, die sie aber<br />

Mario geben will.<br />

Mario fällt in das Sternenkinderzimmer<br />

und muss drei Sterne fangen.<br />

Einen Stern findet er im Blumenbeet.<br />

Den zweiten Stern findet er in einer<br />

Höhle. Der dritte und stärkste Stern<br />

ist in einer Röhre. Mario findet sie<br />

alle. Auf einmal ist er in einer Burg,<br />

in der sich ein Mädchen befindet.<br />

„Hallo, ich bin Rosarella und hier in<br />

der Burg gefangen. Aber ich kann<br />

dir die Sternenkraft geben, die du<br />

dir verdient hast, weil du alle Sterne<br />

gefunden hast.“<br />

Mario kann jetzt den Kampf mit<br />

Superbowser aufnehmen.<br />

Ende.<br />

Dominik denkt sich Geschichten selber<br />

aus. Die Idee für obige Geschichte hat<br />

er von einem Computerspiel. In dem<br />

Computerspiel muss er Aufgaben lösen<br />

und bekommt dann vom Computer<br />

Geschichten erzählt. Dominik möchte<br />

diese Abenteuer im Weltraum am liebsten<br />

wirklich erleben. Er beschäftigt sich viel<br />

mit Planeten und dem Universum.


Foto: Diandra Hecht<br />

Nein, ich bin kein Bremer. Ich bin<br />

Gröpelinger. Das ist besser!<br />

Anlässlich seines Auftrittes bei den Feuerspuren sprach Moje Weer Redakteur Heinfried Becker<br />

vorab mit Hans Koschnik über die Kunst des Erzählens und Zuhörens<br />

Herr Koschnick, hören sich die Leute<br />

eigentlich noch richtig zu<br />

Beim Geschichtenerzählen möglicherweise.<br />

Aber wenn man das normale Leben<br />

so sieht, werden wir alle mehr Einzelgänger,<br />

Individualisten heißt es im<br />

vornehmen Deutsch. Tatsächlich zieht<br />

sich jeder in sich selbst zurück, und ich<br />

meine, es wäre sehr viel besser, wir kämen<br />

mehr miteinander ins Gespräch,<br />

wüssten ein bisschen mehr von den Problemen<br />

und auch von den Hoffnungen<br />

der Einzelnen und könnten auch die eigenen<br />

Überlegungen ein bisschen danach<br />

ausrichten. Mal im positiven mal<br />

im negativen, aber das Gespräch ist eigentlich<br />

das, was Sympathie oder Antipathie<br />

bringen kann, aber zur gleichen<br />

Zeit auch die Leute zwingt, den eigenen<br />

Kopf zu gebrauchen. Statt am Fernsehen<br />

zu verblöden entstehen Kontakte durch<br />

Gespräche.<br />

Versaut die Medienlandschaft unsere<br />

Kommunikation<br />

Es kommt im Fernsehen und Rundfunk<br />

ganz selten etwas rüber, wo man sich<br />

persönlich angesprochen fühlt. Während<br />

man im Gespräch fast ganz automatisch<br />

zu den eigenen Empfindungen kommt.<br />

Dies ist ja genau eine wichtige Frage:<br />

Vereinsamen die Menschen in der Gesellschaft<br />

oder kommen sie mehr zusammen<br />

Und obwohl sie darauf angewiesen<br />

sind zusammen zu sein, vereinsamen sie<br />

mehr, weil es nicht mehr zu diesem Austausch<br />

von Gedanken und Meinungen,<br />

auch von Hoffnungen kommt.<br />

Ist das nicht verrückt, dass wir in einer<br />

Gesellschaft leben mit Handy – mit<br />

Internet, wo es überhaupt kein<br />

Problem ist einfach miteinander zu<br />

kommunizieren – und gleichzeitig<br />

verarmen wir dadurch<br />

Ja, das ist wirklich verrückt. Ich meine,<br />

dass es nicht schön ist die alten Zeiten<br />

zu beschwören, als man noch gemeinsam<br />

am Küchentisch saß, weil es nichts<br />

anderes gab. Aber zwischen diesem Beisammensein<br />

und der Vereinzelung in der<br />

modernen Gesellschaft gibt es eine Menge<br />

Möglichkeiten. Das Buch hilft, das Lesen<br />

hilft, das ist meine Meinung. Es hilft<br />

insbesondere, wenn man alleine ist. Man<br />

kann sich in eine andere Welt hineindenken<br />

– nur das reicht nicht. Das ist nur ein<br />

Teil. Das eigentliche, das Warmherzigere,<br />

oder auch das was auch den Zorn erregt,<br />

das erreicht man eigentlich nur, wenn<br />

man miteinander in Kontakt bleibt. Und<br />

Kontakt heißt sprechen – und auch ein<br />

bisschen erzählen. Man kann über die<br />

eigene Vergangenheit erzählen, man<br />

kann zuhören, was den anderen bewegt,<br />

man kann sich austauschen über die Probleme<br />

von heute oder die Sorgen und<br />

Hoffnungen für morgen. Aber man ist im<br />

Gespräch, und ganz automatisch ergibt<br />

sich damit eine viel wärmere, herzlichere<br />

Art zu leben, als wenn man sich isoliert<br />

in sein Zimmer setzt, auf sein Fernsehen<br />

glotzt, sich berieseln lässt, vielleicht<br />

nachdenkend zugegebenermaßen, aber


keiner ist da, mit dem man sich austauschen<br />

kann. Die moderne Form der Kommunikation<br />

bringt einem zwar mehr Informationen,<br />

aber verhindert auch wirklichen<br />

Austausch von Meinungen, Hoffnungen<br />

und Erwartungen.<br />

In Gröpelingen werden ganz viele<br />

Sprachen gesprochen. Eigentlich<br />

können die Menschen gar nicht miteinander<br />

reden, sich austauschen und<br />

sich gegenseitig etwas geben, weil sie<br />

sich nicht verstehen!<br />

Ja, das ist richtig. Aber sie kommen in<br />

die gleiche Schule. Die Kinder lernen ja<br />

auch dort zu kommunizieren – miteinander<br />

zu sprechen. Hoffentlich ein bisschen<br />

Deutsch, aber sie entwickeln eine<br />

eigene Form sich zu verständigen, wenn<br />

Freundschaften entstehen – oder Gegnerschaften.<br />

In beiden Formen kommuniziert<br />

man, so unvollkommen es ist. Sonst<br />

lebt man nebeneinander her. Und das ist<br />

das Schlimme, denn das nebeneinander<br />

her leben führt nie zur Integration. Es gibt<br />

die Chance, sie dort für neue Möglichkeiten<br />

aufzuschließen – für Altes oder für<br />

Neues. Natürlich muss es ein wichtiger<br />

Teil des Lernens sein, das Neue zu verstehen.<br />

Denn sie werden ja übers Fernsehen<br />

zu Hause auf das Neue hingewiesen. Man<br />

muss also mitgehen mit der Zeit. Das ist<br />

nach meiner Meinung eine wichtige <strong>Vor</strong>aussetzung,<br />

wenn nicht sogar die wichtigste,<br />

wenn das Zusammenleben in der<br />

Nachbarschaft gelingen soll.<br />

Dann ist man mit den Feuerspuren in<br />

Gröpelingen, mit dem Geschichtenerzählen,<br />

mit dem zweisprachigen Erzählen<br />

auf dem richtigen Wege<br />

Das ist meine Meinung. Wenn es häufiger<br />

möglich ist, wie Sie zu Recht sagen, zweisprachig<br />

zu erzählen – das kann nicht der<br />

Einzelne, aber im Kreis – wenn die einen<br />

aus der anderen Erlebniswelt irgendetwas<br />

erfahren, von der sie sonst ja nicht so<br />

viel erfahren, erleben plötzlich die Menschen:<br />

Na ja, so unterschiedlich sind wir<br />

eigentlich gar nicht. Und der Ärger zu<br />

Hause ist überall gleich oder die Freude<br />

zu Hause ist ganz gleich, ebenso diese<br />

blöde Verwandtschaft oder die gute<br />

Verwandtschaft, das ist etwas, was man<br />

plötzlich erkennt, wenn eine Gesprächsmöglichkeit<br />

zwischen den Jungen entsteht.<br />

Deshalb bin ich ja sehr froh, wenn<br />

es wirklich gelingt eine größere Zahl von<br />

Jüngeren schon über den Kindergarten in<br />

die Bindung zu Anderen einzubringen.<br />

Herr Koschnick fühlen Sie sich eigentlich<br />

noch als Gröpelinger<br />

Ja, absolut. Wissen Sie, mir hat mal damals<br />

einer von der Opposition im Streitgespräch<br />

vorgeworfen: „Herr Koschnick,<br />

Sie sind ja gar kein Bremer!“ „Stimmt,“<br />

habe ich ihm spontan zugerufen. „Ich<br />

bin kein Bremer. Ich bin Gröpelinger. Das<br />

ist viel besser!“ Und es gibt viele Menschen,<br />

die jetzt mittlerweile in Ritterhude<br />

oder Verden wohnen und auf der Akschen<br />

gearbeitet haben, die sich immer<br />

noch als Gröpelinger fühlen und sich darauf<br />

beziehen.<br />

Werden Sie auf den Feuerspuren Ihre<br />

Geschichten aus Gröpelingen erzählen<br />

Ja, ich habe da schon meine Ideen. Lassen<br />

Sie sich überraschen!<br />

Herr Koschnick, ich danke für das<br />

Gespräch und ich freue mich auf Ihre<br />

Geschichten.<br />

Koschnick auf den Feuerspuren<br />

Hans Koschnick, Bremer Bürgermeister von<br />

1967 bis 1985, wuchs in Gröpelingen auf und<br />

blieb dem ehemaligen Arbeiterstadtteil im Bremer<br />

Westen immer verbunden. Im Gespräch mit<br />

dem Bremer Literaturwissenschaftler Michael<br />

Nagel erzählt er auf den Feuerspuren am Sonntag,<br />

8. November, ab 17 Uhr in der Stadtbibliothek<br />

West von den glücklichen Stunden einer<br />

Kindheit im Arbeitermilieu zwischen strenger<br />

Disziplin, politischem Alltag, heimlichen Streifzügen<br />

auf Pastors Birnbaum und der Freizeit im<br />

Segelverein Wendebecken.<br />

Die drei Mädchen und das Geheimnis von Professor Dr. Dennis<br />

„Hey hey, los!“ ruft Taylor, weil Jaqueline entführt ist.<br />

Liccy hat rausgefunden, dass Jaqueline bei Professor Dr.<br />

Dennis ist. Sie sind Kaffee trinken. „Ich dachte, ihr wäre<br />

etwas passiert! Ich hab mir solche Sorgen gemacht und<br />

Jaqueline geht bei Professor Dr. Dennis Kaffee trinken“,<br />

sagt Liccy. „Er ist unser Erzfeind“, schimpft Taylor. „Sag das<br />

nicht mir, sondern Jaqueline.“ In der Zwischenzeit fliegen<br />

Dr. Dennis und Jaqueline nach Las Vegas, wo das Geheimversteck<br />

von Dr. Dennis ist. Taylor und Liccy geben nicht<br />

auf und holen Jaqueline aus dem Versteck raus. Mit List<br />

besiegen sie Dr. Dennis und befreien Jaqueline. Jaqueline<br />

will nur noch nach Hause. Die drei Mädchen liegen faul<br />

auf dem Sofa, als sich das Handy bemerkbar macht: „Bom,<br />

bom.“ „Ja, was ist“ fragt Taylor. „Tino ist tot!“ Jaquelines<br />

Bruder Tino! Jaqueline weint und sie haben einen neuen<br />

Fall. Und wenn sie nicht mehr weinen, kämpfen sie noch<br />

heute.<br />

Beyza findet in dieser und in anderen Detektivgeschichten spannend,<br />

dass man was rausfinden kann, dass es gefährlich ist, aber ja nur in<br />

der Geschichte. Wenn ihr die Geschichten wirklich passieren würden,<br />

dann würde sie ganz schön Angst bekommen. Sie mag überhaupt Geschichten,<br />

in denen Freunde zusammenhalten und sich gegenseitig<br />

helfen und Abenteuer erleben. Sie erlebt auch mit ihren Freundinnen<br />

am Nachmittag viele spannende Sachen.


Erzähl mir was<br />

<strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> lädt alljährlich erzählbegeisterte Gröpelingerinnen und Gröpelinger ein, sich am<br />

Erzählfestival mit eigenen Geschichten zu beteiligen. Dazu veranstaltet <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> gemeinsam mit<br />

der Bremer Volkshochschule West einen Kurs mit der Erzählkünstlerin Julia Klein. Eine kleine<br />

Auswahl der dabei entstandenen Arbeiten können Sie hier lesen – beim Erzählfestival Feuerspuren<br />

(8. November) hören Sie dann aber ganz andere Geschichten ...<br />

Wie das Schwert an die Gröpelinger Kirche kam<br />

Futterecke<br />

<strong>Vor</strong> langer Zeit, lange bevor die Gröpelinger<br />

Kirche gebaut wurde, fand ein Kapitän<br />

ade auf seinem Dachboden einen<br />

seltsamen Kasten: lang, schmal, von<br />

Feuchtigkeit angefressen und mit einem<br />

verrosteten Schloss. Das Schloss wollte<br />

und wollte trotz allergrößter Anstrengung<br />

nicht aufgehen. Doch schließlich<br />

sprang das Schloss mit einem lauten<br />

Knall doch auf.<br />

Im Kasten lag ein blitzendes, noch immer<br />

messerscharfes Schwert. Natürlich wusste<br />

der Kapitän nicht, dass es ein Harakirischwert<br />

war, das vor langer Zeit von<br />

einem japanischen Matrosen, der im<br />

Haus logiert hatte, liegengeblieben war.<br />

Ihr müsst wissen, dass das Haus schon<br />

lange im Besitz seiner Familie war und<br />

seit vielen, vielen Generation en die Männer<br />

des Hauses zur See gefahren waren.<br />

Viele Kapitäne gab es unter den <strong>Vor</strong>fahren,<br />

die auf ihren Handelsfahrten bis nach<br />

Japan gekommen waren.<br />

Das Schwert war ein sehr trauriges, naturgemäß,<br />

weil Harakiri keine fröhliche<br />

Angelegenheit ist. Das Schwert hatte,<br />

wie alles im Leben, zwei Seiten. Es hatte<br />

nämlich auch noch die großartige Fähigkeit<br />

in der Hand eines künstlerischen<br />

Menschen die wunderbarsten Figuren<br />

in Holz oder Stein zu hauen.<br />

Der alte Kapitän griff völlig von Sinnen<br />

nach dem Schwert und spürte sofort<br />

eine Schaffenskraft in sich, die er seit<br />

seiner Jugend nicht mehr verspürt hatte.<br />

Er wollte als Kind Steinmetz werden,<br />

aber die Familientradition erwartete<br />

von ihm, dass er wie seine <strong>Vor</strong>fahren<br />

und seine <strong>Vor</strong>vorfahren zur See führe<br />

und weitere Ehre für seine Familie<br />

heimbrachte.<br />

Das Schwert hatte seinen Meister gefunden.<br />

Schwert und Meister schufen in<br />

der kurzen dem Kapitän noch verbleibenden<br />

Zeit die köstlichsten und unvergesslichen<br />

Skulpturen in Gröpelingen.<br />

Kurz vor seinem Tode erschuf der alte<br />

Kapitän die Verzierung an der Gröpelinger<br />

Kirche und baute in die Mauer der<br />

Kirche sein Zauberschwert ein.<br />

Dieses Schwert wartet seit damals darauf<br />

wieder von einem Künstler geführt<br />

zu werden.<br />

Versuch es, vielleicht bist du der Künstler,<br />

auf den das Schwert in der Mauer<br />

schon so lange wartet.<br />

<br />

Eva Reuter<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die „Futterecke“ in der Lindenhofstraße<br />

wurde dem Anschein nach vorwiegend<br />

von einsamen Männern besucht. Einer<br />

von ihnen war H. S., der mir seine Geschichte<br />

erzählte.<br />

H. S. war ein Gröpelinger und arbeitete<br />

bei der Post. Über Briefe und Pakete bekam<br />

er Kontakt zur großen weiten Welt,<br />

die er deshalb nicht mehr persönlich besuchen<br />

musste. Damit ersparte er sich<br />

viele Unannehmlichkeiten, die man auf<br />

Reisen erleben konnte. Früher lebte er<br />

mit seiner Mutter in dem Haus, das bereits<br />

seine Urgroßeltern erworben hatten.<br />

Seine Mutter war eine begeisterte<br />

Köchin und besaß einen sechsten Sinn<br />

fürs Kochen, ihr Sohn war ein leidenschaftlicher<br />

und dankbarer Esser. Jeden<br />

Tag deckte sie erst den Tisch mit dem<br />

geerbten Besteck. Dann fiel ihr ein, was<br />

sie kochen wollte. H. kam nach Hause<br />

und fragte: „Na, Muttchen, was gibt es<br />

denn heute zu essen“ Allein der Duft<br />

aus der Küche versprach puren Genuss.<br />

<br />

➜<br />

<br />

<br />

<br />

VHS-Anz_taz_vhs_west_92x66.indd 1<br />

18.09.2009 9:44:33 Uhr


vielen Jahren harter Arbeit als Literat<br />

oder wie darf man sich das vorstellen<br />

Nun ja, es ist auch viel Glück dabei, denke<br />

ich. Aber nichts davon ist unverdient. Ich<br />

kann das auch nicht besser erklären.<br />

Wie entstehen deine Texte Beschreib<br />

mal wie du arbeitest …<br />

Wir machen immer zuerst die Musik, die<br />

Lieder sind also quasi fertig mit Gesangsmelodie<br />

und allem. Dann muss ich dazu<br />

nur noch die richtigen Wörter finden.<br />

Musik ist da sehr inspirierend.<br />

Moin Sven!<br />

Sag mal, „die Straßenbahn des Todes“,<br />

die du mit deiner Band Element of<br />

Crime besingst, ist das nicht die Linie 10<br />

Es könnte eigentlich jede Bremer<br />

Straßenbahn sein. Jedenfalls zu den jeweils<br />

richtigen Zeiten. Ich denke, es ist<br />

gut, wenn man in Gröpelingen mit unseren<br />

Songs etwas anfangen kann, letzten<br />

Endes richten sie sich an jeden Menschen,<br />

der sich damit identifizieren kann.<br />

Warum aber gerade die 10 Warum nicht<br />

die 2 oder 3 Oder fahren die nicht mehr<br />

nach Gröpelingen Das ist ja alles mal geändert<br />

worden in Bremen, sehr verwirrend,<br />

Linie 8 und so, und die 1 von Osterholz<br />

nach Huchting, schlimm!<br />

Foto: Goltermann/Wulf<br />

Für Moje Weer sprach Saskia Lohmann mit einem ausgezeichneten Erzähler<br />

und weiteren berühmten Sohn dieser Stadt: Sven Regener.<br />

Ich hab noch mal die Neue Vahr Süd<br />

quergelesen und musste doch enttäuscht<br />

feststellen, dass zwar Peterswerder<br />

und das Viertel neben der Vahr<br />

Beachtung finden, aber Gröpelingen<br />

nicht erwähnt wird. Hast du vielleicht<br />

trotzdem eine Geschichte zu Gröpelingen,<br />

von der wir noch nichts wissen<br />

Ich war in den 70er Jahren einige Jahre<br />

im KBW Bremen organisiert, und die<br />

hatten dort ihr Hauptquartier, nahe der<br />

Endstation. Da war ich also oft.<br />

Deine Qualitäten als Erzähler sind ja<br />

schwer beeindruckend: deine Bücher<br />

alle drei Bestseller, das Drehbuch zu<br />

Herrn Lehmann preisgekrönt und die<br />

letzte Platte von Element of Crime<br />

mit brillianten Texten mindestens<br />

vergoldet. Ist das jetzt die Essenz aus<br />

An welchen Projekten arbeitest du zur<br />

Zeit, von der neuen Platte abgesehen<br />

An keinen. Im Moment ist viel Öffentlichkeitsarbeit<br />

angesagt, Interviews usw.,<br />

außerdem spielen wir demnächst einige<br />

Radiokonzerte usw., da wäre es unernst,<br />

zur gleichen Zeit neue Projekte anzufangen.<br />

Oder, wie die Österreicher sagen:<br />

Vom Hudeln kommen die Kinder.<br />

Zur neuen Platte Immer da wo du<br />

bist bin ich nie: Sven, wo warst du<br />

denn noch nicht Wo willst du denn<br />

noch hin<br />

Keine Ahnung. Lohnt sich Oslebshausen<br />

Ist das Pier 2 schon für eure nächste<br />

Tour von Element of Crime gebucht<br />

Jau, der 06. 02. 2010<br />

Möchtest du vorher noch einen Abstecher<br />

in den „Wilden Westen“ machen<br />

Nein, bis dahin schaffe ich es höchstens<br />

noch einmal bis ins Findorff.<br />

Na dann, alles Gute und vielen Dank für<br />

das Gespräch. Saskia<br />

Dungeon Maker<br />

In einem Dorf lebte ein Junge namens<br />

Link. Man schrieb das Jahr 2483<br />

unserer Zeitrechnung. Eines Tages<br />

fand er eine Zauberschaufel. Diese<br />

Schaufel konnte sprechen und<br />

natürlich zaubern. Eines Tages kamen<br />

Monster ins Dorf. Link holte seine<br />

Zauberschaufel und die Beiden<br />

schafften es die Monster in den Kerker<br />

einzuschließen und die Bewohner von<br />

Holzland zu befreien. Sie feierten ein<br />

großes Fest. Link war ganz glücklich<br />

darüber, dass er den Bewohnern von<br />

Holzland helfen konnte.<br />

Leon findet an dieser Geschichte gut, dass<br />

die Schaufel sprechen kann, dass soviel<br />

Ungewöhnliches passiert, dass er mit der<br />

Schaufel stark ist und die Geschichte in der<br />

Zukunft spielt in einem abgelegenen Dorf, wo<br />

es noch ein bisschen altmodisch zugeht,<br />

wo Menschen noch mit Holz bauen und ihr<br />

Holz herbeizaubern müssen.<br />

10


Foto: Michael Bugiel<br />

➜ Sie kochte, er aß und keiner von beiden<br />

wäre auf die Idee gekommen, die<br />

wunderbare Gemeinschaft aufzugeben.<br />

Eines Tages erklärte ihm seine Mutter,<br />

sie wolle sich einen langgehegten Traum<br />

erfüllen, im Süden von Frankreich nach<br />

Trüffeln suchen und aus den aromatisch<br />

duftenden Früchten eine Wildschweinterrine<br />

mit Trüffeln kreieren. Widerwillig<br />

musste H. S. die Koffer packen und<br />

mit seiner Mutter nach Südfrankreich<br />

reisen. Dort nahmen sie Quartier auf<br />

einem Bauernhof. Unverzüglich begab<br />

sich seine Mutter in den nahe gelegenen<br />

Eichenwald. Dort atmete sie dreimal tief<br />

durch, schloss die Augen und begann<br />

zwischen den Eichen umherzuhuschen.<br />

Nach kurzer Suche ging sie in die Knie,<br />

fing an zu graben und hielt zwei herrlich<br />

duftende Trüffeln in der Hand.<br />

Der würzige Duft stieg auch zwei Trüffelschweinen<br />

in die Nase. Der Duft ließ in<br />

ihnen eine hemmungslose Gier erwachen.<br />

Sie stürmten in Richtung des köstlichen<br />

Duftes und überrannten die arme<br />

Frau. Sie tat ihren letzten Seufzer. H. S.<br />

fuhr allein nach Hause. Er räumte das geerbte<br />

Silberbesteck, das ihn an die köstlichen<br />

Mahlzeiten seiner Mutter erinnerte,<br />

in eine Schublade. Er fühlte sich schuldig<br />

am schrecklichen Ableben seiner Mutter<br />

und beschloss, sich eine Strafe aufzuerlegen.<br />

Gab es für einen Feinschmecker<br />

wie ihn eine schlimmere Strafe als fortan<br />

in der Futterecke zu speisen<br />

Montags Currywurst mit Pommes;<br />

dienstags halbes Hähnchen;<br />

mittwochs Bratwurst mit Senf<br />

und Kartoffelsalat;<br />

donnerstags Schnitzel mit Pommes;<br />

freitags Bockwurst mit Kartoffelsalat;<br />

samstags Erbsensuppe;<br />

sonntags Schaschlik mit Zigeunersoße.<br />

So ging es tagaus, tagein, bis er beim<br />

Verspeisen einer Bockwurst Linda kennen<br />

lernte, die ein halbes Hähnchen holen<br />

wollte. Er sprach sie an, sie verabredeten<br />

und verliebten sich und zogen<br />

schließlich zusammen. Irgendwann sollte<br />

die Liebe auch durch den Magen gehen<br />

und er bat Linda, ihm zum Abend<br />

ein Überraschungsmenü zu kochen. Linda<br />

erschrak, hatte sie ihm doch ihre<br />

miserablen Kochkünste verschwiegen.<br />

Sie deckte zuerst den Tisch mit dem alten<br />

Silberbesteck und dann ging alles<br />

wie von selbst. H. S. kam nach Hause,<br />

schnupperte selig und fragte nach alter<br />

Gewohnheit: „Na, Muttchen, was gibt<br />

es denn heute zu essen“ Diesen Spruch<br />

konnte Linda gar nicht ab. Sie schrieb<br />

am nächsten Tag einen Abschiedsbrief<br />

und verschwand.<br />

H. S. fühlte sich schuldig an ihrem Verschwinden<br />

und beschloss, sich eine Strafe<br />

aufzuerlegen. Also wieder Futterecke!<br />

So ging es tagaus, tagein, bis ihm jemand<br />

nach dem Verlassen des Imbiss an<br />

die Schulter tickte: „Sie haben ihr Portmonee<br />

in der Futterecke vergessen!“<br />

Eine Frau etwa in seinem Alter lächelte<br />

ihn an. Sie verabredeten und verliebten<br />

sich und zogen schließlich zusammen.<br />

Sie entdeckte das silberne Besteck, kochte<br />

die tollsten Sachen und er genoss es,<br />

bis sie ihm eines Tages erklärte, sie wolle<br />

sich einen langgehegten Traum erfüllen<br />

und im Süden Frankreichs nach Trüffeln<br />

suchen.<br />

<br />

Michael Bugiel<br />

Herz auf Reisen<br />

Gerne wäre er für sie zur Post gegangen.<br />

Seine Mutter hatte Schmerzen<br />

beim Laufen, selbst in der kleinen Wohnung<br />

schienen ihr die Wege zu weit zu<br />

sein. Es war schwer für Johann auszuhalten,<br />

was das Alter aus seiner Mutter<br />

gemacht hatte. Früher war sie eine<br />

stolze Frau gewesen, niemand außer<br />

ihm hatte geahnt, wie einsam sie ihr<br />

Leben lang war. Jetzt wurde ihr Zustand<br />

täglich offensichtlicher. Sie stand vor<br />

ihm, die Haare waren zerzauselt, der<br />

Blick irrte umher. Ein notdürftig verschnürtes<br />

Päckchen lag in den Armen.<br />

Sie hielt es an ihre Brust, fast, als sei es<br />

etwas Lebendiges. Etwas, das ihr niemand<br />

wegnehmen durfte, selbst Johann<br />

nicht.<br />

Seine Mutter hatte rapide abgebaut in<br />

den letzten Wochen. Ständig vergaß<br />

sie, wo der Haustürschlüssel lag. Manchmal<br />

fand er Wurst und Käse in der Spülmaschine<br />

und im Kühlschrank türmte<br />

sich das dreckige Geschirr. Trotzdem<br />

ließ er sie jetzt alleine hinausgehen.<br />

Hier in Gröpelingen kannte sie jeder, es<br />

war unwahrscheinlich, dass sie sich verlief.<br />

Und einen letzten Rest von Stolz<br />

wollte sie sich noch bewahren, nie wollte<br />

sie auf die Hilfe anderer angewiesen<br />

sein.<br />

Während sie zur Post ging würde er<br />

wieder ein bisschen Ordnung in ihr<br />

kleines Reich bringen. Mit geübten<br />

Griffen verstaute er die verschimmelte<br />

Leberwurst so im Mülleimer, dass seine<br />

Mutter sie nicht finden und aufessen<br />

würde. Plötzlich hatte er einen Gedanken,<br />

für den er sich schämte, bevor er zu<br />

Ende gedacht war. Vielleicht würde sie<br />

<br />

➜<br />

11


➜ in ihrer fortschreitenden Demenz<br />

vergessen, dass sie ihm nie hatte sagen<br />

wollen, wer sein Vater war Vielleicht<br />

würde er es doch noch erfahren Nach<br />

allem was der Pflegedienst ihm erklärt<br />

hatte, verloren Menschen mit Demenz<br />

oftmals ihr Kurzzeitgedächtnis und<br />

konnten sich um so klarer an lang zurückliegenden<br />

Geschehnisse erinnern.<br />

Auch verwechselten sie oftmals Personen,<br />

glaubten plötzlich Menschen<br />

aus früheren Lebensphasen wieder zu<br />

erkennen. Johanns Scham wich einer<br />

leisen Wut. Das einzige, was er über seinen<br />

Vater wissen konnte, war dessen<br />

Hautfarbe. Dunkel musste sie sein, Johann<br />

selber hieß sein halbes Leben lang<br />

Schokoladenkind. Er mochte diesen<br />

Namen nie, mochte nicht das große<br />

Geheimnis dahinter. Seine Mutter aber<br />

schwieg eisern. Johann hatte es immer<br />

als sein Recht empfunden, eines Tages<br />

den Namen seines Vaters zu erfahren.<br />

Den Gerüchten nach zu urteilen, war er<br />

ein Seemann. Vielleicht hatte sie ihn im<br />

Hafen kennen gelernt, als sie damals<br />

in der Anbiethalle arbeitete. Johann<br />

schüttelte resigniert den Kopf. Sie war<br />

und blieb ein sturer Hund. Bestimmt<br />

würde sie ihr Geheimnis mit ins Grab<br />

nehmen. Vierzig Jahre hatten Johann<br />

nicht gereicht, um sich an diesen Gedanken<br />

zu gewöhnen.<br />

Wieder einmal schien seine Mutter den<br />

Haustürschlüssel vergessen zu haben,<br />

jemand klingelte. Als er die Tür öffnete,<br />

stand Dilan vor ihm, das notdürftig verschnürte<br />

Paket in der Hand. Die Nachbarin<br />

reichte es ihm mit einem verlegenen<br />

Lächeln. „Deine Mutter hat das<br />

in den Mülleimer geworfen. Ich glaube,<br />

sie hat ihn mit dem Briefkasten verwechselt.“<br />

Mr. Steven Carrington, New York D.C.<br />

stand auf dem Päckchen, das mit mehr<br />

als genug Briefmarken für eine lange<br />

Reise über den Ozean beklebt worden<br />

war. Bevor er Dilan fragen konnte, wo<br />

sie seine Mutter zuletzt gesehen hatte,<br />

hörte er sie im Hausflur trällern. Immer<br />

eine Stufe nahm sie, machte dann eine<br />

Pause um Luft zu holen, für ein Lied,<br />

das sie schon lang nicht mehr gesungen<br />

hatte. Als sie vor ihnen stand, musterte<br />

sie Dilan. Sie zischte sie an mit Worten,<br />

die Johann noch einmal die Schamesröte<br />

ins Gesicht trieben. Als sie ihre<br />

Konkurrentin erfolgreich vertrieben<br />

hatte, sank sie glücklich an seine Brust.<br />

„Ich wusste, dass du sofort kommen<br />

wirst, wenn ich dir meine Briefe schicke.<br />

Komm mit, ich erzähle dir etwas,<br />

dass dich freuen wird.“ Behutsam nahm<br />

Johann sie am Arm und führte sie zur<br />

Couch.<br />

Seine Freude über die Nachricht, dass<br />

er, Steven Carrington, der Vater ihres<br />

bezaubernden kleinen Sohnes ist, war<br />

echt.<br />

<br />

Kathrin Wischnath<br />

Katze Lilli<br />

Es war einmal eine Katze, die hieß Lilli. Lilli hatte keine<br />

Freunde. Lilli ging im Wald spazieren. Jeder hat Freunde,<br />

dachte Lilli, nur ich nicht, und weinte ganz bitterlich.<br />

Da kam ein Häschen angehoppelt und sagte zu Lilli:<br />

„Möchtest du meine Freundin werden“ Da hörte Lilli<br />

auf zu weinen und sagte ja.<br />

Sie feierten eine große Party. Es wurde gegessen und<br />

getrunken, bis sich alle die Bäuche hielten.<br />

Und siehe da, sie fand keinen Apfel, aber alle vier Hamster<br />

waren wieder im Korb. Da war Lilli ganz glücklich und sie<br />

fand es gar nicht mehr so schlimm, dass sie solchen<br />

Hunger hatte. Hauptsache Body war wieder da!<br />

Selin findet in ihrer selbst ausgedachten Geschichte schön, dass sie<br />

gut endet. Sie findet die Stelle schön, wo die Katze weint, und<br />

überhaupt findet sie Tiergeschichten süß. Weil die Geschichte so<br />

kurz ist hat sie noch eine aufgeschrieben.<br />

Der Hamster<br />

Es war einmal ein Mädchen, das hieß Lilli. Lilli hatte vier<br />

Hamster, sechs Hasen und drei Hunde. Sie spielte gerne<br />

mit ihren Tieren und hatte viel Spaß mit ihnen. An einem<br />

wunderschönen Tag ging Lilli spazieren. Sie nahm den<br />

Korb mit ihren Hamstern mit. Aber sie hatte den Deckel<br />

nicht ganz fest zugemacht, so dass auf einmal ein<br />

Hamster fehlte. Es war ein ganz besonders süßer Hamster<br />

und Lilli hatte ihm den Namen Body gegeben. Sie suchte<br />

Body überall, fand ihn aber nicht. Lilli hatte so lange<br />

gesucht, dass sie schon ganz hungrig geworden war. Aber<br />

ach, waren in dem Korb nicht gestern Äpfel gewesen<br />

Vielleicht ist ja noch ein Apfel im Korb. Sie schaute hinein.<br />

12


Knirps am Hansakai<br />

Buchempfehlung<br />

Geschichten aus den bremischen Häfen gibt es schon viele, doch da geht es meist um Schiffe, Dreck und<br />

harte Arbeit. Jetzt ist eine Geschichte hinzu gekommen, die den Hafen mit Kinderaugen betrachtet.<br />

Es ist der Alptraum einer jeden Mutter,<br />

dass der dreijährige Sohn allein in den<br />

Hafen geht, um dort Spaß zu haben.<br />

Sohnemann Joschi sieht das natürlich<br />

anders. Schlechtgelaunt, wie er ist, findet<br />

er nur blöd, dass im Hafen nicht soviel<br />

Betrieb ist, wie er erwartet hatte.<br />

Eine Möwe hebt mit ihrem verrückten<br />

<strong>Vor</strong>schlag seine Stimmung, und plötzlich<br />

ist der Tag doch ein toller.<br />

Kinder sehen die Welt mit anderen Augen<br />

als Erwachsene. Effizienz heißt für<br />

sie, beim Haselnusspfannkuchen auf<br />

den lästigen Teig zu verzichten und sich<br />

auf die Nougatcreme zu beschränken.<br />

Was ist wichtig Was ist wahr und was<br />

ist Traum Wo sind die Hafenarbeiter,<br />

wenn man sie nicht sieht Joschi hat zu<br />

diesen Fragen seine eigenen <strong>Vor</strong>stellungen<br />

– typisch Kind eben.<br />

Für Kinder ist es eine hübsche Geschichte;<br />

die Erwachsenen werden beim <strong>Vor</strong>lesen<br />

sicher das eine oder andere von ihren<br />

Kindern wiedererkennen und sich darüber<br />

amüsieren. Wiedererkennen werden<br />

Gröpelinger zweifellos auch einige Ansichten<br />

aus dem Hafen, die Getreideverkehrsanlage<br />

beispielsweise.<br />

Illustriert ist die Geschichte mit doppelseitigen<br />

Bildern, in denen verfremdete<br />

Fotos, u.a. aus dem Getreidehafen, die<br />

Kulisse bilden für die Zeichnungen von<br />

Joschi und den anderen Figuren der Geschichte.<br />

Tatjana Blaar, Toller Tag, Verlag in der Geeststraße,<br />

24 Seiten, Hardcover, 23 €.<br />

Das Buch ist in kleiner Auflage erschienen und<br />

ist erhältlich bei Kaptän Book und <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>.<br />

Außerdem kann es per E-Mail bestellt werden<br />

bei verlag@tatjana-blaar.de.<br />

13


Trinational und sympathisch<br />

Moje Weer Redakteurin Kathrin Wischnath sprach mit einer „typischen“ Gröpelinger Familie<br />

Anna ist in der polnischen Stadt Lodz aufgewachsen. Sie lebt seit 30 Jahren in Gröpelingen<br />

und arbeitet in einem Logistikcenter. Ihre große Tochter ist bereits aus dem<br />

Einfamilienhaus im Pastorenweg ausgezogen, der 14jährige André lebt noch zuhause<br />

und besucht die Gesamtschule West (GSW). Sein Vater Lourenco kommt aus<br />

Angola, hat lange auf Kuba gelebt und ist nun seit 16 Jahren in Gröpelingen. Das<br />

kubanische Wirtschaftsstudium wollte er sich in Deutschland nicht noch mal anerkennen<br />

lassen, stattdessen hat er eine Ausbildung zum Bäcker gemacht. Trotz anstrengender<br />

Arbeitszeiten liebt er seinen Beruf sehr.<br />

Was Anna und Lourenco mit Gröpelingen und den Feuerspuren verbindet, haben<br />

sie in einem Interview erzählt, in dem viel gelacht und diskutiert wurde: Ist an der<br />

Waterfront nur das Außengelände toll oder geht man da auch hinein Ist Gröpelingen<br />

reich oder arm Ein sicherer <strong>Ort</strong> oder eigentlich doch ein No-Go Der Mensch<br />

ein Egoist oder doch zum Sozialismus fähig Cielo Oder doch Molin Viele Fragen,<br />

die uns allen auf der Seele liegen, hier eine Auswahl an Antworten:<br />

Zuhause in Gröpelingen<br />

L: In 16 Jahren ist mir hier nie etwas passiert.<br />

Dafür ist immer was los auf der<br />

Straße, das mag ich.<br />

A: Hier habe ich nette Nachbarn. Man<br />

sieht, wer hier hingehört, das gibt Sicherheit.<br />

Nur im Garten, da komme ich zu<br />

nichts. Die meiste Zeit verquatsche ich<br />

mit den Nachbarn.<br />

L: In Angola, in Luanda, gibt es einen<br />

Stadtteil, der heißt Mayanga. Wenn ich<br />

zu meinen Freunden hier sage, ich komme<br />

gerade aus Gröpelingen, dann sagen<br />

die: ah, aus Mayanga! Das ist dort der<br />

Stadtteil, in dem die reichen Leute leben.<br />

Prinzessin Mia und die kleine Katze<br />

Prinzessin Mia wohnte in einem wunderschönen Schloss,<br />

das von den wunderschönsten Gärten und einem riesigem<br />

Wald umgeben war. Manchmal war es ihr ein bisschen<br />

langweilig. So ging sie einmal spazieren und hörte etwas<br />

krächzen. „Kra, Kra“. Und als sie hinaufschaute sah sie, wie<br />

eine Krähe ein kleines Kätzchen gepackt hatte und damit<br />

wegfliegen wollte. Sie hob vom Boden eine Walnuss auf<br />

und warf sie auf die Krähe. Tatsächlich ließ die Krähe das<br />

kleine erschrockene Kätzchen fallen, direkt in die Arme der<br />

Prinzessin Mia. Und wie sah das Kätzchen jämmerlich aus.<br />

Aber ach der König und die Königin mochten keine Katze<br />

im Schloss haben. Was sollte Mia mit dem Kätzchen<br />

machen<br />

Sie hatte eine Idee, sie versteckte das Kätzchen in einem<br />

hohlen Baum. Zuvor legte sie noch ein wenig Gras hinein,<br />

dass es das Kätzchen auch schön weich hat und brachte<br />

ihm jeden Tag etwas Leckeres zum Fressen. Mal brachte sie<br />

ihr frische Leber aus der Küche mit, mal ein Stück Brot von<br />

ihrem eigenen Frühstück. Eines Tages sagte die Katze:<br />

„Vielen Dank, Mia, du warst so gut zu mir!“ Da merkte Mia,<br />

dass ihr Kätzchen kein gewöhnliches ist. Aber sie musste<br />

ganz schnell nach Haus, damit die Eltern sich keine Sorgen<br />

machen. Aber am nächsten Tag wollte sie herausfinden,<br />

was es mit ihrer Katze auf sich hätte. Am gleichen Abend<br />

klingelte es am Schlosstor. Sie durfte aber keine Fremden<br />

hereinlassen und schickte den Mann, der sich als Händler<br />

vorstellte, weg.<br />

Am nächsten Tag, als sie ihr Kätzchen wieder besuchen<br />

wollte, merkte sie, dass das Kätzchen fort war. Sie ging zum<br />

Markt in der Stadt, um sich zu erkundigen, ob jemand<br />

etwas über das Kätzchen wüsste. Auf dem Markt, traf sie<br />

den Händler vom Schlosstor. Doch bevor sie etwas fragen<br />

konnte, wurde sie gepackt und hinter einen <strong>Vor</strong>hang gezerrt.<br />

Doch sie musste nicht lange warten, da kamen<br />

Soldaten des Königs, um sie zu befreien. Die Soldaten<br />

sagten zur Prinzessin: „Wie gut, dass du den ganzen Weg<br />

über Steine gestreut hast, so konnten wir dich so schnell<br />

finden“. Das Kätzchen, das sie auch bei dem Händler<br />

wiedergefunden hatte, zwinkerte ihr zu. Der König und die<br />

Königin waren so froh, dass sie ihre Tochter wiederhatten,<br />

so dass sie ihr sogar erlaubten ihr Kätzchen zu behalten.<br />

Und natürlich trennte sie sich nie wieder von ihrem<br />

Kätzchen.<br />

Anna findet an dieser Geschichte besonders gut, dass die Katze<br />

sprechen kann, dass es keine gewöhnliche Katze ist. Das Tollste an<br />

der Geschichte ist, dass die Prinzessin die Katze behalten darf.<br />

14


Von Briefkästen erzählt fotografisch Inna Komova.<br />

Interviewerin: Aber Gröpelingen ist ein<br />

armer Stadtteil.<br />

A: Ja, aber er fühlt sich hier als reicher<br />

Mann, weil er in Gröpelingen wohnt.<br />

Dieses Gefühl, das man hat: Dass man<br />

alle Leute kennt, jeder begrüßt sich, unterhält<br />

sich. Man ist hier nicht so anonym.<br />

Ich geh hier zu meinem Nachbarn<br />

um ein Glas Zucker zu holen, man wird<br />

oft gefragt: Hast du ein Ei für mich, ich<br />

will gerne Kuchen backen. Oder man<br />

nimmt mal ein Paket entgegen.<br />

Meine Kollegen sagen manchmal: Wie<br />

kannst du nur in Gröpelingen wohnen<br />

Nachdem eine mich mal nach Hause gefahren<br />

hat, hat sie aber gesagt: Du hast<br />

recht, hier gibt es ja alles. Wir haben<br />

auch eine gute Infrastruktur hier.<br />

L: <strong>Vor</strong> drei Jahren habe ich einen portugiesischen<br />

Kuchen gebacken und an die<br />

Nachbarn verteilt. Die fanden das toll.<br />

Ihr seid eine internationale Familie.<br />

Wie viele Sprachen sprecht Ihr<br />

A: Ja mõwie po polsku i niemiecku. También<br />

hablo Español e eu entendo um<br />

pouco de português.<br />

L: Portuguese, Spanish, German, a little<br />

bit English and also Kikonko. Außerdem<br />

Lingala, eine Sprache, die im Kongo gesprochen<br />

wird. Durch die vielen Flüchtlinge<br />

aus dem Kongo kann jeder zweite<br />

Angolaner Lingala.<br />

André: Ich versteh Spanisch e eu falo<br />

português, I also speak English und natürlich<br />

Deutsch.<br />

A: Ty mõwisz po hiszpañsku i portugalsku.<br />

Nicht fließend, aber du gehst nicht<br />

verloren.<br />

Wart Ihr letztes Jahr bei den Feuerspuren<br />

A: Ja, die Veranstaltung mit den Erzählern<br />

fand ich ganz toll. Mein Nachbar<br />

Heinfried hat mir erzählt, dass er auf<br />

dem Bauernhof eine Geschichte erzählt<br />

mit dem Bauern Oltmann Gäbel. Das<br />

war wirklich ganz toll. Früher hat André<br />

auf dem Bauernhof auch gespielt, hatte<br />

einen Freund da, sie haben in der Scheune<br />

gespielt und im Stroh, ein Mal haben<br />

die Gänse die Kinder gejagt, da erinnere<br />

ich mich auch noch dran.<br />

Habt Ihr vielleicht eine Geschichte<br />

aus Polen oder aus Angola, die Ihr mir<br />

mitgeben wollt<br />

A: Nein, mir fällt gerade keine ein. Aber<br />

so eine Kindheit, wie ich sie hatte, haben<br />

meine Kinder nicht. Wir hatten Hühner,<br />

Hunde, einen großen Bauernhof in der<br />

Nähe, auf dem wir immer gespielt haben.<br />

Wir konnten schwimmen gehen ...<br />

Interviewerin: Du hast bestimmt auch<br />

keine Playstation gehabt, Lourenco,<br />

oder<br />

L: Nein. Aber mein Sohn, der spielt jetzt<br />

auch Fußball, und ich erzähle ihm immer:<br />

In meiner Zeit, als ich angefangen habe<br />

Fußball zu spielen, da kannte ich keine<br />

Schuhe. Wir haben nur barfuß und ohne<br />

vernünftigen Ball gespielt. Haben Zeitungen<br />

zusammengefaltet und das war<br />

unser Ball. Das erste Mal, als ich einen<br />

Ball bekommen habe, da war ich so stolz!<br />

Ich war der Einzige in unserer Straße.<br />

Wenn ich den Ball ausgeliehen habe,<br />

dann musste ich immer eine Sicherheit<br />

abkassieren.<br />

Interviewerin: Hast du ein Pfand genommen<br />

Oder hast du auch Geschäfte<br />

gemacht<br />

L: Na ja, ich habe mitgespielt und noch<br />

Geld dabei verdient!<br />

Dann haben wir zusammen gespielt, so<br />

wie wenn der Pastorenweg gegen die<br />

Lindenhofstraße spielt. Und ich habe<br />

mitgespielt und meine Abnutzungsgebühr<br />

genommen!<br />

Oh, das fand ich so toll, meinen ersten<br />

eigenen Ball!<br />

15


Hans und Grete<br />

Hans und Grete waren Geschwister<br />

und spielten zusammen Ball. Einmal<br />

rollte der Ball so weit, dass er in ein<br />

Haus fiel, in dem eine Hexe wohnte.<br />

Sie schauten auf der Suche nach ihrem<br />

Ball in das Haus hinein und sahen<br />

darin die als ganz normale Frau<br />

verkleidete Hexe. Hans und Grete<br />

haben den Weg nicht mehr nach<br />

Hause gefunden und sind bei der<br />

Hexe geblieben. Grete musste alle<br />

Arbeit für die Hexe tun und Hans<br />

sollte aufgegessen werden. Aber Hans<br />

hat einen Plan gemacht, wie sie sich<br />

befreien könnten. Grete hat eine<br />

Suppe gekocht und die Hexe reingeschubst.<br />

Dann waren sie frei und<br />

konnten wieder nach Hause gehen.<br />

Als sie nach Hause kamen, war nur ihr<br />

Vater da, worüber sich Hans und<br />

Grete wunderten. Der Vater erzählte<br />

den Kindern, dass sie sich getrennt<br />

hätten. Hans und Grete freuten sich<br />

wieder zu Hause zu sein und ganz<br />

besonders freuten sie sich, dass sie<br />

Süßer Junge<br />

Okay: Ich heiße Lea und erzähle euch<br />

was und wünsche euch beim Lesen viel<br />

Spaß.<br />

Es war einmal eine Stadt, die New<br />

Mexico hieß. Eine Tages zog ein Junge<br />

nach New Mexico. Alle Mädchen lieben<br />

diesen Jungen, weil er so süß ist. Ich<br />

liebe ihn nicht, weil er so eingebildet<br />

ist. Eines Tages ging ich in die Schule<br />

und mir fielen die Bücher aus der Hand.<br />

Der eingebildete Junge hieß übrigens<br />

Simon und kam sofort zu mir gerannt<br />

und half mir dabei meine Bücher<br />

wieder aufzuheben. Ich sagte danke<br />

und ging in meine Klasse. Nach dem<br />

Unterricht musste ich schnell nach<br />

Hause gehen. Kaum hatte ich die Tür<br />

hinter mir geschlossen, klingelte es. Ich<br />

öffnete die Tür und Simon stand vor<br />

der Tür. Er sagte: „Hey, ich muss dir<br />

was zeigen.“<br />

Wir gingen zusammen an einen<br />

wunderschönen Strand. Da schauten<br />

wir zum Himmel und die Sonne ging<br />

gerade unter. Dann schauten wir uns<br />

jetzt alle satt zu essen hatten, weil der<br />

Vater mehr Holz verkauft hatte und<br />

mehr zu Essen kaufen konnte.<br />

Dilara findet gut, dass sich Hans und Grete<br />

gut verstehen und zusammenhalten und<br />

Schwierigkeiten gemeinsam bestehen.<br />

an und küssten uns. Und ich erzählte<br />

ihm, dass ich mir gestern so was auf<br />

keinen Fall vorstellen konnte. Dass ich<br />

dachte, dass er ein Spinner wäre.<br />

Selbstgespräch: „Er war auch vorher<br />

süß, ich habe es nur nicht zugegeben.“<br />

Als ich meine Geschichte meiner<br />

Freundin Jamie erzählte, fragte sie<br />

mich, ob er nett sei. Ich erzählte ihr,<br />

dass er total nett sei und wir beide das<br />

gleiche Freundschaftsband tragen.<br />

Wenn wir nicht gestorben sind, dann<br />

lieben wir uns noch Heute.<br />

Lea hat in der Geschichte extra ihren Namen<br />

benutzt, weil sie meint, dass die Geschichte<br />

dann persönlicher wird, echter. Aber es ist<br />

natürlich nur ausgedacht.<br />

Lea wollte früher bestimmte<br />

Geschichten immer wieder<br />

hören, z.B. eine Geschichte über<br />

den Unfall eines nahen Angehörigen,<br />

um die Geschichte verdauen zu können.<br />

Lea träumt Geschichten und ganze<br />

Bücher. Seitdem sie sich einen<br />

Traumfänger gemacht hat, hat sie<br />

keine schlechten Träume mehr.<br />

Die Schöne und das Biest<br />

Es war einmal ein Mann, der hatte<br />

zwei Töchter. Er sollte eine große<br />

Reise antreten. Bevor er abreiste<br />

fragte er seine Töchter, was er von<br />

seiner Reise für sie mitbringen sollte.<br />

Die eine der Töchter wünschte sich<br />

eine schöne Halskette, die andere bat<br />

ihren Vater, er möge ihr eine rote<br />

Rose mitbringen. Bevor der Mann<br />

nach seiner langen Reise heimkehrte<br />

erinnerte er sich, was sich seine<br />

Töchter gewünscht hatten.<br />

Er kaufte eine wunderschöne<br />

Halskette, aber konnte nirgendwo<br />

eine rote Rose finden. Einzig im<br />

Garten eines Schlosses, in dem ein<br />

hässliches Biest wohnen sollte,<br />

wuchsen rote Rosen. Er pflückte eine<br />

einzige für seine geliebte Tochter.<br />

Aber das hässliche Biest verlangte<br />

von ihm seine Tochter im Tausch<br />

gegen die rote Rose.<br />

Die Tochter freute sich unsäglich über<br />

die rote Rose, wurde aber sehr<br />

traurig, als der Vater ihr erzählte, was<br />

das Biest von ihr verlangte.<br />

Die Tochter wollte das Versprechen,<br />

welches der Vater gegeben hatte,<br />

einlösen und heiratete das Biest.<br />

Durch ihre Liebe wurde das Biest<br />

erlöst aus seiner Verzauberung und<br />

erhielt seine menschliche Gestalt<br />

wieder. Sie lebten glücklich und<br />

zufrieden und wenn sie nicht<br />

gestorben sind, dann leben sie noch<br />

heute.<br />

Ayleen gefällt an dieser Geschichte die<br />

Bescheidenheit der einen Tochter und dass<br />

sie das Versprechen des Vaters einlöst. Sie<br />

findet auch gut, wenn in den Geschichten<br />

die Guten siegen.<br />

16


Verliebt in Gröpelingen<br />

Er ist nicht immer so, wie ich ihn mir<br />

wünsche. Nur ganz selten so glänzend<br />

und stolz wie in meinen Träumen. Er hat<br />

weniger Geld als er braucht, trickst herum,<br />

auch Drogen sollen eine Rolle spielen.<br />

Es heißt, manchmal sei er sogar gewalttätig.<br />

Mir hat er nie etwas angetan, das Narben<br />

hinterlässt. Fast immer fühle ich<br />

mich bei ihm sehr sicher. Aber immer<br />

wieder liest man seinen Namen in der<br />

Zeitung, und die erzählt viel zu selten<br />

von seiner Kraft und seiner Schönheit,<br />

seinem Lächeln und seiner Gastfreundlichkeit.<br />

Die Zeitungen berichten lieber von<br />

Skandalen, Schlägereien, Überfällen. Sie<br />

nennen ihn als abschreckendes Beispiel.<br />

Ich glaube, das liegt auch daran, dass sie<br />

ihn nur aus der Ferne beurteilen.<br />

Es kommt sogar vor, dass Eltern ihren<br />

Töchtern verbieten, ihm zu nahe zu<br />

kommen.<br />

Früher hatte ich die gleichen <strong>Vor</strong>urteile,<br />

weil ich ihn noch nicht kannte. Ja, sein<br />

Ruf ist nicht der Beste, aber die Reaktionen<br />

auf ihn finde ich übertrieben.<br />

Ich weiß, wovon ich rede, ich kenne ihn<br />

seit sechs Jahren. Und ich glaube daran,<br />

dass er das Potenzial für etwas ganz<br />

Großes hat. Dass er voller Leben und<br />

Freundlichkeit ist, so, wie ich ihn zum<br />

Beispiel bei den letzten Feuerspuren gesehen<br />

habe. In der Lindenhofstrasse<br />

fuhren keine Autos, Feuerkünstler zeigten<br />

ihre Shows und die Geschichtenerzähler<br />

wurden nicht müde zu erzählen.<br />

Viele glänzende Augen habe ich gesehen<br />

und mittendrin: Er.<br />

Lachend, selbstvergessen, ging er vom<br />

Bauernhof zur Moschee, von der Moschee<br />

zum Waschsalon, wie ein Feuerfunke,<br />

der überspringt. Wie eine Geschichte,<br />

die darauf brennt weitererzählt<br />

zu werden. Die Straße war voller Menschen,<br />

er hat mich nicht erkannt. Aber<br />

ich habe sein Lächeln gesehen, er war<br />

glücklich, das ist er viel zu selten. Dabei<br />

spricht er so viele Sprachen, ich bewundere<br />

das an ihm. Sind es hundert, sind es<br />

mehr Sprachen Er denkt, er habe wenig<br />

zu verlieren, aber er ist reich: an Sprachen,<br />

an Erfahrungen und an Geschichten.<br />

Warum schreibt das niemand in die<br />

Zeitung<br />

Ich kenne ihn schon lange, aber immer<br />

wieder überrascht er mich. Manchmal<br />

sind wir uns auch fremd, trotz der vielen<br />

Jahre. Dann aber nimmt er sich plötzlich<br />

Zeit für mich. Er kann so unglaublich gastfreundlich<br />

sein. Seit ich zurück bin von<br />

einer langen Reise nach Afrika, merke<br />

ich das mehr als zuvor. Ich habe ihn<br />

gleich nach dieser Reise wieder getroffen.<br />

Als ich noch voller Fernweh war, eigentlich<br />

wollte ich ihn gar nicht sehen,<br />

wollte lieber wieder zurück nach Burundi.<br />

Er aber sprach mich an, auf Englisch.<br />

Erzählte mir Geschichten von dem Afrika,<br />

in dem er seine Kindheit verbracht<br />

hat. Er verstand meine Sehnsucht nach<br />

Afrika, kennt sie noch mehr als ich.<br />

Ich glaube fast, er kennt alle Kontinente.<br />

Als ich Lamm kaufen ging in der Lindenhofstrasse,<br />

da traf ich ihn wieder. Natürlich<br />

spricht er auch fließend arabisch.<br />

Auf Deutsch lud er mich in seinem Laden<br />

zu einem Fladenbrot und einem frisch<br />

gebratenen Stück Lamm ein, einfach so.<br />

Gerade in einem Moment, als ich dachte,<br />

ich will wieder weg aus Deutschland,<br />

will zurück nach Afrika. Die Menschen,<br />

die ich dort traf, hatten mehr Zeit füreinander.<br />

Um sich zu besuchen, sich etwas<br />

zu erzählen und sich zuzuhören.<br />

O.K., natürlich war es dort auch schöner,<br />

weil ich dort im Urlaub war. Hier muss<br />

ich arbeiten, kein Wunder, dass ich weg<br />

will.<br />

Aber als er mir in seinem Laden einen<br />

Stuhl anbot, seine Zeit und etwas zu<br />

essen, da habe ich mich wie im Urlaub<br />

gefühlt und gleichzeitig wie zu Hause.<br />

Am nächsten Tag schon hat er mir bei<br />

Käpt’n Book das „Du“ angeboten und<br />

in der Stadtbücherei sein Lächeln. Auch<br />

dort hatte er dieses warme und offene<br />

Lächeln, dass mich an mein Afrika erinnert.<br />

Und ohne das es mir manchmal zu<br />

kalt wird in Deutschland. Deshalb hoffe<br />

ich darauf, dass ich es bald wieder sehe.<br />

Ich glaube, bei den nächsten Feuerspuren<br />

ist es wieder so weit. Dann wird<br />

er wieder seine Geschichten aus aller<br />

Welt erzählt, in Sprachen, die ich vorher<br />

noch nie gehört habe. Ich kann es kaum<br />

erwarten, zähle die Tage, die heiße<br />

Phase der <strong>Vor</strong>bereitungen hat längst begonnen.<br />

Spätestens beim Erzählfestival werde<br />

ich ihn wiedersehen. Meinen Stadtteil<br />

Gröpelingen, mit seiner Kraft und seiner<br />

Schönheit, seinem Lächeln und seiner<br />

Gastfreundlichkeit.<br />

Ich bin immer noch so verliebt in ihn<br />

und freue mich auf seine Geschichten.<br />

Erzählt in allen erdenklichen Sprachen,<br />

in der Lindenhofstrasse, bei den Feuerspuren<br />

am 8. November!<br />

<br />

Buchempfehlung<br />

Neu im Wellhöfer-Verlag<br />

Alexa Stein (Hrsg.)<br />

Im Morden was Neues<br />

ca. 220 Seiten; 12,80 €<br />

ISBN: 978-3-939540-33-5<br />

Kathrin Wischnath<br />

Kathrin Wischnath, leidenschaftliche<br />

Erzählerin, hat sich vor allem mit<br />

Kriminalgeschichten einen Namen<br />

gemacht. Mit dem Frauenkrimitrio Die<br />

Bittersüssen veranstaltet sie Krimilesungen<br />

und Crime Dinner, außerdem<br />

ist sie Mitglied bei den Mörderischen<br />

Schwestern – Vereinigung deutschsprachiger<br />

Krimiautorinnen, dem<br />

Autorenforum Bremen und <strong>Kultur</strong><br />

vor <strong>Ort</strong>.<br />

In der Anthologie Im Morden was<br />

Neues ist sie mit ihrem Kurzkrimi „Wie<br />

von einer langen Reise“ vertreten, in<br />

dem nicht nur das Geschichtenerzählen<br />

sondern auch die Verschüttung des<br />

Bremer Überseehafens und das Vergessen<br />

von<br />

Geschichte<br />

eine zentrale<br />

Rolle spielt.<br />

Alexa Stein (Hrsg.), Im Morden was Neues,<br />

Wellhöfer Verlag, ca. 220 Seiten, 12,80 €.<br />

ISBN: 978-3-939540-33-5<br />

23 Regionalkurzkrimis der Mörderischen<br />

Schwes tern aus dem Norden. Eine mörderische<br />

Reise vom Ammerland bis zur Küste, über<br />

Hannover, Bremen, Hamburg.<br />

17


Foto: Bremer Fonds<br />

<strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

Berge versetzen<br />

Ein Berg Kunst von Kindern und Jugendlichen aus Gröpelingen<br />

Im Sommer präsentierten die Jugendlichen in der Ausstellung<br />

<strong>Vor</strong>sicht Lawine erste Ergebnisse des Bergprojektes.<br />

23. Oktober – 12. November, <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> zu Gast in der<br />

<strong>Kultur</strong>kirche St. Stephani<br />

Es waren Gröpelinger Jugendliche selbst, die die Idee zu dieser aufregenden, ca. fünf Meter<br />

hohen bewegbaren Skulptur hatten: „Wir können Berge versetzen – und das wollen wir<br />

zeigen!“. In mehrmonatigen Workshops, Kunstaktionen und offenen Werkstätten haben<br />

seit Januar 2009 über 100 junge Leute aus Gröpelingen an diesem Berg gebaut. Es entstanden<br />

übergroße Objekte, die sich kritisch mit Themen wie Finanzkrise, Globalisierung,<br />

Fast-Food, Armut oder Klimawandel auseinandersetzen. Es entstanden aber auch liebevolle<br />

Miniaturen, in denen alltägliche Begegnungen und Sorgen thematisiert wurden. Gleichzeitig<br />

wurde eine ganze Heerschar von Traumwesen, Insekten und Maschinen erfunden, die<br />

– gemeinsam mit ihren Erfindern – für eine bessere Zukunft auf diesem Planeten kämpfen<br />

oder mit Witz, bissiger Ironie und ästhetischem Eigensinn die aus den Fugen geratene Welt<br />

der Erwachsenen kommentieren.<br />

Öffnungszeiten<br />

Di - So, 11 bis 18 Uhr<br />

Führungen für Schulen mit Anmeldung,<br />

T. 0421-6197727<br />

Das Projekt Berge versetzen wird unterstützt durch den Bremer<br />

Fonds e.V., einer privaten Initiative engagierter Unternehmen sowie<br />

Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Bremen. Wenn Kinder und<br />

Jugendliche mit Freude, Energie und Teamgeist dabei sind, Berge zu<br />

versetzen, hilft ihnen der Bremer Fonds beispielsweise durch die<br />

Förderung ihrer Projekte.<br />

Die Idee zur Gründung des Bremer Fonds stammt von Niels Stolberg,<br />

der „Berge“ ganz anderer Art versetzt: Er ist Chef der Bremer Projektund<br />

Schwergutreederei Beluga Shipping, die auf ihren Schiffen<br />

schwergewichtige und große Ladungen über alle Meere transportiert.<br />

Schirmherr des Bremer Fonds ist Bürgermeister Jens Böhrnsen.<br />

18<br />

Das Projekt wird gefördert aus dem Programm Wohnen in Nachbarschaften<br />

und vom Amt für soziale Dienste/Sozialzentrum Gröpelingen.


Das Programm<br />

Freitag, 23. Oktober, 17 Uhr<br />

Berge versetzen.<br />

Vernissage mit Bewegung<br />

Mit Bürgermeister Jens Böhrnsen<br />

(Schirmherr des Bremer Fonds),<br />

Arie Hartog (Gerhard Marcks Haus),<br />

Anja Fußbach (künstlerische Leitung),<br />

Christiane Gartner (<strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>),<br />

Bernd Liffers (Musik)<br />

und vielen Kindern und Jugendlichen<br />

aus Gröpelingen.<br />

Sonntag, 25. Oktober, 11.30 Uhr<br />

Die Bergtour.<br />

Eine Erkundung für Kinder mit<br />

Karina Goldau (Kinder- und Jugendatelier<br />

Roter Hahn)<br />

An diesem <strong>Vor</strong>mittag sind Kinder eingeladen,<br />

den „Berg“ in der Stephanikirche<br />

zu erkunden. Mit Feldstechern, Skizzenblock<br />

und diversen Messgeräten wird<br />

dem Gröpelinger Berg zu Leibe gerückt<br />

und es entstehen Postkarten vom Berg,<br />

die noch am gleichen Tag als Grüße in<br />

alle Welt verschickt werden.<br />

Donnerstag, 29. Oktober, 19 Uhr<br />

<strong>Vor</strong>stadt unter der Vierung.<br />

Über das Projekt Berge versetzen.<br />

Wie kommt ein Gröpelinger Kunstprojekt<br />

in die <strong>Kultur</strong>kirche Welche<br />

sozialen, kulturellen und künstlerischen<br />

Fragen wirft diese Begegnung auf Mit<br />

Bildern und Filmsequenzen wird das<br />

Projekt vorgestellt und die sozialen und<br />

künstlerischen Hintergründe diskutiert.<br />

Sonntag, 1. November, 11.30 Uhr<br />

kriechen, krabbeln, fliegen<br />

Insektenkunde für Kinder mit Inox<br />

Kapell<br />

Diese Matinee widmet sich ausschließlich<br />

den phantastischen Insekten auf<br />

dem Berg, die in den Sommerworkshops<br />

in Gröpelingen von Kindern und<br />

Jugendlichen mit viel Hingabe, Kreativität<br />

und abgründigem Humor gebaut<br />

wurden. Der Berliner Künstler Inox<br />

Kapell wird gemeinsam mit Kindern die<br />

spannende Welt der Insekten erkunden:<br />

Wozu sind Insekten gut Wann sind sie<br />

aktiv Wie geht man mit einem Stich<br />

um Wer sagt, dass das Leben eines<br />

Insektes nicht wunderbar ist Insekten<br />

leben in einer anderer Dimension und<br />

wir Menschen können von ihnen viel<br />

lernen!<br />

Donnerstag, 5. November, 19 Uhr<br />

La rica senorita calza la piel.<br />

Kunst und Sozialkritik auf dem Berg.<br />

Jugendliche werden oft pauschal als<br />

desinteressiert und destruktiv dargestellt.<br />

Das Projekt Berge versetzen ist<br />

dagegen ein Zeugnis vom Engagement<br />

und Auseinandersetzungsbereitschaft<br />

der Jugendlichen. Mit Mut und bemerkenswerter<br />

Klarheit werden Bilder für<br />

soziale Ungleichheit und für das böse<br />

Erbe gefunden, das die Erwachsenen<br />

mit einem zerschundenen Planeten<br />

ihren Kindern hinterlassen.<br />

In dieser Abendveranstaltung geht es<br />

um Möglichkeiten von Jugendlichen,<br />

sich in die Gestaltung von Gesellschaft<br />

einzubringen. Welche Foren, Plattformen<br />

und Möglichkeiten brauchen<br />

Jugendliche, um zu partizipieren und<br />

ihre eigene Zukunft zu entwerfen<br />

Ein kurzes Ende<br />

Sonntag, 8. November, 11.30 Uhr<br />

Schrott. Abfall. Müll. Kunst.<br />

Eine neue Ästhetik der globalen Armut<br />

Führung durch die Ausstellung mit<br />

Anja Fußbach<br />

Bei diesem Rundgang durch die Ausstellung<br />

soll es um die Materialität<br />

des Gröpelinger Bergs gehen, der zu<br />

weiten Teilen aus Wohlstandsabfall und<br />

Schrott entstand. Die Bremer Künstlerin<br />

Anja Fußbach leitete das Projekt<br />

Berge versetzen.<br />

Donnerstag, 12. November, 19 Uhr<br />

Neue Freunde<br />

Get together zum Abschied vom Berg<br />

Das Berg-Projekt bewegte Gröpelingen.<br />

Neue Netzwerke sind entstanden,<br />

Jugendliche und Kinder aus ganz<br />

Gröpelingen haben mitgearbeitet und<br />

begeistert die Lust an künstlerischer<br />

Arbeit entdeckt. Gemeinsam mit den<br />

Mitwirkenden, mit Gästen und Besuchern,<br />

Lehrern, Sponsoren, Förderern,<br />

den Gastgebern der St. Stephani<br />

Gemeinde, Künstlern und Kunstpädagoginnen<br />

aus dem Team von <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong><br />

<strong>Ort</strong> soll an diesem Abend der Berg verabschiedet<br />

werden und in gemütlicher<br />

Atmosphäre neue Pläne geschmiedet<br />

werden.<br />

Fühlen SIE sich eingeladen!<br />

Es war einmal ein kurzes Ende. Dieses besonders kurze Ende endete gerne<br />

mit anderen großen Enden herum und wurde immer größer und irgendwann<br />

war es auch ein großes Ende. Und es endet und endet und endet und endet<br />

herum und fragt, wie bin ich nur so rumgeendet. Na ja, ich habe rumgeendet,<br />

geendet und geendet und geendet und Ende.<br />

Naja wenigstens bin ich groß geendet. Ich gehe mal zu den großen Enden, oh<br />

nein, ich muss mich beeilen, sonst muss ich noch mehr enden. Tja, da sind sie<br />

ja, was machen die denn da Oh ja, sie enden ja und zwar Ende und Ende und<br />

Ende und Ende und Ende und Ende und Ende und Ende und Ende und Ende.<br />

Was, das kann ich ja nie enden!<br />

Oh nein, das durfte ich ja nicht sagen.<br />

Bloß weg hier.<br />

Nein sie haben mich ja gleich.<br />

Ja, da ist schon mein Haus.<br />

Endlich in Sicherheit.<br />

Na ja, das war die Geschichte vom Ende.<br />

Ende<br />

Nico schreibt gerne Geschichten und freut sich, wenn sie jemand liest.<br />

19


FEUERSPUREN 2009<br />

DAS INTERNATIONALE ERZÄHLFESTIVAL BREMEN<br />

07. UND 08. NOV 2009 // LINDENHOFSTRASSE GRÖPELINGEN<br />

MIT VERKAUFSOFFENEM SONNTAG<br />

www.kultur-vor-ort.com

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