Ausgabe 5 - Zentralverband Ãffentliches Personal Schweiz
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Öffentliches<br />
<strong>Personal</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
AZB CH-9001 St. Gallen<br />
P.P./Journal<br />
ZV Info / Mai 2011<br />
Gedanken zum Umgang mit Generation X & Co<br />
Herausforderung<br />
Generationenwechsel<br />
Corinne Hobi<br />
dia-logue GmbH, Zürich<br />
Was haben Mark Zuckerberg, Gründer<br />
von Facebook, Jon Favreau, der Redenschreiber<br />
Barack Obamas, und<br />
Lena Meyer-Landrut, Siegerin des<br />
european Song Contest 2010, gemeinsam<br />
Richtig! Sie sind alle nach 1980<br />
geboren worden und somit Mitglieder<br />
der Generation Y! Man nennt sie auch<br />
Nachfolger der Generation X und ein<br />
Erzeugnis der späten Baby-Boomer-<br />
Ära oder die Millenniumsgeneration,<br />
aber dazu später.<br />
Als ich von meiner Mutter zu einem jungen<br />
Mädchen, dann zu einer verantwortungsvollen<br />
jungen Frau erzogen werden sollte,<br />
herrschte an der Schule Wildwuchs in Sachen<br />
Ausdrucksweise. Es war äusserst störend<br />
für die Generation meiner Eltern,<br />
wenn ich mit «läss» nach Hause kam oder<br />
zu einem «Fetz» wollte...,<br />
...und wie fanden wir unsere Erzeuger<br />
öd, wenn sie sich aufregten ab soviel ungehörigem<br />
Jargon! Ertappe ich mich heute<br />
mit einer dieser Ausdrucksweisen in der<br />
Gegenwart von Jugendlichen, finden diese<br />
das ziemlich uncool, und ich komme gut<br />
davon, wenn ich nicht gleich zur Gammelfleischparty<br />
verdonnert werde, was soviel<br />
heisst wie ein Treffen von über 30-jährigen...<br />
oder noch Älteren...<br />
Die Sprache ist seit jeher ein untrüglicher<br />
Ausdruck für den Wandel von Zeit, Werten,<br />
Kultur und Trends und wenn es darum geht,
Lebenshaltung und –konzept zu definieren und<br />
zu inkarnieren. War zum Beispiel früher die<br />
Anrede in Geschäftsbriefen «Sehr geehrte» ein<br />
Muss der Respekterbietung, sehen wir heute –<br />
auch inspiriert von Internet- und SMS-Kommunikation<br />
– neue und umgangssprachlichere<br />
Ausdrucksformen der Anrede und des Grusses,<br />
die eher der echten Beziehung zur Person entsprechen<br />
und so auch persönlicher aufgefasst<br />
werden können.<br />
Ein paar Kostproben von kennzeichnenden<br />
Ausdrücken der Jugendsprache habe ich für Sie<br />
hier mit einem Augenzwinkern zusammengestellt:<br />
• Achselmoped = Krücken<br />
• Arschfax = Etikett, welches aus der Hose<br />
schaut<br />
• Bildschirmlagern = Chatten im Internet<br />
• Damager = Bankmanager<br />
• Don Promillo = Betrunkener<br />
• Ego-Deko = Schminke, Schmuck, Tattoos<br />
• Ego-Surfen = sich im Internet suchen<br />
• Hochleistungschiller = Extrem faule Person<br />
• Klappkaribik = Sonnenbank<br />
• Kukident-Dampfer = Ausflugsschiff<br />
• 7-Franken-Container = Zigarettenautomat<br />
• Speckbarbie = Aufgetackelte Frau in zu enger<br />
Kleidung<br />
Generationen im Überblick<br />
Um die Einordnung der Perioden und den dazugehörigen<br />
Bezeichnungen zusammenzuführen,<br />
hier eine mögliche Darstellung:<br />
• Die Veteranen (1920 – 1945):<br />
Kriegserlebnisjahrgänge mit Prägung durch<br />
Schmerz und Verlust mit konservativ gläubiger<br />
Haltung.<br />
• Baby Boomer (1946 – 1964):<br />
Geburtenstärkste Generation nach dem Krieg<br />
und vor dem Pillenknick, die erstmals Freiheit<br />
einfordert.<br />
Inhalt<br />
Seite 1<br />
Herausforderung Generationenwechsel<br />
Seite 5<br />
Familie und Beruf – Vereinbarkeit auch für<br />
Väter<br />
Seite 7<br />
Alles, was Recht ist: Kündigung und aufschiebende<br />
Wirkung<br />
Seite 10<br />
Vom Wachsen der Löhne, des Sparbatzens<br />
und der Bevölkerung<br />
Seite 11<br />
Mehr Beiträge zahlen oder länger arbeiten<br />
Seite 13<br />
<strong>Schweiz</strong>er Lohnindex 2010<br />
Seite 14<br />
Aargauer Staatspersonalverband<br />
Seite 14<br />
Impressum<br />
Seite 15<br />
Verband Staats- und Gemeindepersonal<br />
Basel-Landschaft<br />
Seite 17<br />
<strong>Personal</strong>verband der Stadt Bern<br />
Seite 19<br />
<strong>Personal</strong>verband der Stadt Biel-Bienne<br />
Seite 20<br />
Verband des Glarner Staats- und<br />
Gemeindepersonals<br />
Seite 21<br />
<strong>Personal</strong>verband des Kantons Schwyz<br />
Seite 22<br />
<strong>Personal</strong>verband der Gemeinde Horgen<br />
2 Thema<br />
ZV-INFO Mai / 2011
• Generation X (1965 – 1979):<br />
Unabhängig von Krieg und Not stark geworden;<br />
«X» für unbenannt und revolutionär auftreten<br />
wollen.<br />
• Generation Y (1980 – 2000):<br />
Die Millenniums- oder Internet-Generation,<br />
die sich technisch und ethnisch in allen Welten<br />
wohl fühlt.<br />
• Generation Z (2000 –):<br />
«Sprachlos» sind sie jederzeit digital vernetzt,<br />
Kinder der Generation X, von häufig älteren<br />
Müttern.<br />
Trends, Unterschiede & Gemeinsamkeiten<br />
Nie war die Distanz zwischen Weltanschauungen<br />
von Grosseltern zu deren Kindern und Enkel so<br />
bedeutend wie heute. Die Geschwindigkeit der<br />
Veränderung scheint extrapoliert und exponentiell<br />
steigend, dank oder zum Fluch des Internetzeitalters<br />
bzw. der Umwandlung unserer<br />
Wahrnehmung und Wahrheiten durch die rasante<br />
Entwicklung der Technologien. Meine Grossmutter<br />
würde sich im Grabe umdrehen, hätte<br />
sie oben genannten Jargon als neue Alltagssprache<br />
zu lernen! Nicht eigentlich die Sprachausdrücke<br />
an sich wären dabei das Thema, viel<br />
mehr sind es Lebenseinstellung, Prinzipien und<br />
Trends, die zum Nachdenken anregen und neue<br />
Reaktions- und Sprachmuster einfordern.<br />
Just beim Verfassen dieser Zeilen findet in<br />
London die Märchenhochzeit von den «GenXern»<br />
Kate Mideleton und dem englischen Prinzen<br />
William statt; fast symbolisch für den Generationenwechsel<br />
unserer Zeit wird Tradition und<br />
Moderne, königliche Etikette verheiratet mit<br />
neuzeitlicher und zukunftsweisender Frische. So<br />
wie das Leben der Youngsters heute geführt<br />
wird, vereinen sich die Träume der Menschen,<br />
die – aus ihrem Erleben – wenige Grenzen mehr<br />
zu spüren scheinen, weder politisch, noch gesellschaftlich,<br />
wenig materiell und schon gar<br />
nicht ideologisch. Die Generation X steht für<br />
die vielen jungen Menschen, die als Chamäleons<br />
sich und andere bewegen. Heute in Jeans und<br />
Freizeitmontur zum Sportanlass, morgen in<br />
Business-Kleidung zum Assessment Center, auf<br />
dem Weg zum neuen Job, vorbei am <strong>Personal</strong><br />
Coach, der es richten wird, dass alles klappt,<br />
und am Abend in Schürze und in die Töpfe<br />
steigend, um sich als Gourmetkoch den bunten<br />
Gästen zu präsentieren.<br />
Anders die grosse stille Generation, wie die<br />
Veteranengeneration auch genannt wird. Sie<br />
haben eher Respekt und manchmal sogar Angst<br />
vor zu viel Veränderung, Rollenverständnis, Technik,<br />
Innovation und Datenflut. Sie scheuen vor<br />
allem den «Speed», welchen die neue Welt vorlegt,<br />
und wünschten sich etwas Musse und Kontemplation<br />
in unser Leben zurück. Gross geworden<br />
in Entbehrung lehren sie und mahnen zur<br />
Dankbarkeit und Demut.<br />
Die Baby Boomer arbeiten viel und fleissig,<br />
kommen aus einer Haltung, die optimistisches<br />
Vorwärtsschaffen verlangt und auch braucht, um<br />
den Wohlstand zu bauen, den die Eltern durch<br />
die Kriege verloren hatten.<br />
Die Generation X, die Schlüsselkinder unter<br />
den Generationen, sind autonom, intelligent<br />
und skeptisch! Sie möchten gern ein Mass der<br />
Dinge und der Arbeitswelt sein und lösen dieser<br />
Tage die Baby Boomer ab in den Chefetagen.<br />
Die Generation Y ist online aufgewachsen<br />
und perfekt im Umgang mit Computertechnik.<br />
Sie mögen keine Schulung; lernen gern online<br />
bzw. on the job oder durch Anleitung im Tool<br />
selbst. Sie sind gut ausgebildet und machen<br />
Karriere durch Kontakt und Netzwerke. Sie sind<br />
wiederum unkritisch und somit auch etwas verletzbarer<br />
als die Generation X, weil sie in einer<br />
globalisierten und auch idealisierten Welt der<br />
vereinten Jugend die Surfgeneration sind, in<br />
allen Dingen, von der Flirt-Plattform bis hin zum<br />
Austausch von Studiumsmaterial weltweit. Sie<br />
braucht viel Anerkennung und Aufmerksamkeit.<br />
Sie sind es gewohnt, dass man sich kümmert<br />
und fordern es ein.<br />
Die Generation Z ist die Steigerung der Generation<br />
Y. Noch jung, sind die Kinder der Generation<br />
X vernetzt, sprechen weniger, texten und<br />
sms’en umso mehr, knüpfen Kontakte durch Facebook<br />
und YouTube, sind dafür im Alltag häufig<br />
verschlossen und eher still. Sie schauen viel fern<br />
und brauchen in der Schule neue und sehr interaktive<br />
Austauschmöglichkeiten, um bei der Stange<br />
gehalten zu werden und freiwillig am Ball<br />
bleiben zu wollen. Eltern werden gefordert, die<br />
sich häufig sehr individualistisch verhaltenden<br />
10 Erlebnisse / Deutungen<br />
Baby Boomer und Generation X<br />
Verhalten Generation X<br />
Drang nach Ausprobieren =<br />
Freiheit in der Gestaltung der<br />
Lösungswege<br />
Multi-Tasks: Laptop, Telefon &<br />
auch den Chef noch begrüssen,<br />
bei hoher Qualität<br />
Kommen auf den Punkt; Small<br />
Talk = „lost time Talk“<br />
Work-Life-Balance beginnt am<br />
Arbeitsplatz!<br />
Individualität und Wissen sind<br />
Trumpf! Nicht Hierarchie &<br />
Status<br />
Mögliche Deutung durch<br />
Baby Boomer<br />
Besserwisser; arrogant<br />
Unhöflich; zerstreut!<br />
Direkt; frech, einsilbig. Denken<br />
nur an die eigene Karriere<br />
Brauchen die „Silbertablett“-<br />
Kultur; Work-Life-Balance<br />
beginnt zu Haus<br />
Kein Respekt vor Autorität<br />
und des hart „angedienten“<br />
Platzes<br />
ZV-INFO Mai / 2011<br />
thema<br />
3
Kinder im Team- und Gemeinschaftsgedanken in<br />
«real time» zu fördern. Die Generation Z ist – im<br />
Gegensatz zur Generation Y – einzelgängerischer<br />
und weniger gruppen orientiert.<br />
Miteinander statt Gegeneinander<br />
An den meisten Schaltstellen unserer Berufswelt<br />
mischen die «Jungen» die Gemüter auf, wider<br />
Willen! Sie sind so widersprüchlich wie einzigartig<br />
in ihrer Arbeitshaltung; und so sind ihre<br />
KollegInnen der geburtenstärksten Jahrgänge,<br />
den Baby Boomern. Heute treffen sich beide in<br />
den Chefetagen; letztere geben ab; die Generation<br />
X übernimmt das Zepter. Die gemeinsame<br />
Stafette ist aber längst nicht gewonnen. Die<br />
gegenseitigen Vorurteile sind gross, und der<br />
Wille zum harmonischen Verständnis (noch)<br />
nicht abgeglichen. Es wäre Zeit, die Chancen in<br />
der Unterschiedlichkeit herauszustreichen, anstatt<br />
die Differenzen zu zementieren. Dann wäre<br />
der Etappensieg zumindest gesichert.<br />
Chancen und Gefahren in der<br />
Zusammenarbeit<br />
Die Chancen und Gefahren liegen nah beeinander,<br />
wenn es um die Teilnehmenden der verschiedenen<br />
Zeitepochen geht. In der Arbeitswelt<br />
kommen sie zum Positiven oder eher bemühenden<br />
Erfolg, durch die Verteilung der Macht.<br />
«Macht hat wer macht»; im Moment sind dies<br />
noch die geburtenstarken Jahrgänge der Baby<br />
Boomer. Und wie bei allen Diskussionen und<br />
Auseinandersetzungen sind die Mächtigen in<br />
der Mehrzahl und haben meistens die besseren<br />
Argumente. Nun hoffen wir, dass beide Seiten,<br />
die jüngere wie die ältere Generation, lernen,<br />
voneinander zu lernen.<br />
Es gibt Chefs und Teams, die verstanden<br />
haben, die positiven Eigenschaften der verschiedenen<br />
Alters- und Überzeugungsmuster an den<br />
sinnvollen Stellen zu nutzen, und andere, welche<br />
das grosse Potential, welches in der Unterschiedlichkeit<br />
liegt, brachliegen lassen.<br />
In der Kommunikation gilt es, auf der Baby-<br />
Boomer-Seite Geduld und Musse zu haben,<br />
wenn es locker, flockig oder zu schnell und<br />
etwas «frech» daherkommt. Die Generationen X<br />
und Y können dabei profitieren, wenn sie die<br />
Vorzüge der Erfahrung und der Etikette als Geschenk<br />
und Vorteil nutzen und einbeziehen<br />
können in ihren Alltag.<br />
Und weil Erkenntnis bekanntlich nicht umkehrbar<br />
ist, erlaube ich mir, Ihnen zum Abschluss<br />
eine kleine Umgangscheckliste für alle<br />
Fälle mitzugeben zum Schmunzeln, Bestätigt<br />
fühlen und Weitergeben:<br />
1. laterale Führung (gleichberechtigte<br />
Kooperation und situative Führung, der<br />
Situation und Person entsprechend)<br />
2. Loben Sie viel und laut, tadeln Sie leise<br />
und selten!<br />
3. Je jünger, je «Mimose» = je mehr verbale<br />
«Kissen» vor der Kritik.<br />
4. Je älter, je «Diva» = je mehr Anerkennung<br />
vergangener Erfolge.<br />
5. Junge brauchen Speed und Materie<br />
– Ältere Sicherheit und Bestand.<br />
6. Bringen Sie die Jungen und die<br />
Erfahrenen auf eine gemeinsame «Bühne»<br />
und feiern Sie Erfolge!<br />
7. Feedback gehört zum Leben der<br />
Generation X und Y, sie sind es gewohnt!<br />
8. Die Generationen X und Y sind es<br />
gewohnt, «ich» zu sagen, die Baby-Boomer<br />
sind im «Wir»-Modus.<br />
9. In jeder Aktion, Arbeit, Aufgabe und<br />
Person wird der Nutzen geprüft.<br />
10. Schaffen Sie «Wahlmöglichkeiten»; sie<br />
ermöglichen Freiheit, Freude an der Arbeit<br />
und den dabei beteiligten Menschen!<br />
In den nächsten Jahren wird die Baby-Boomer-<br />
Generation in Rente gehen, und eine neue Ära<br />
der Arbeitseinstellung, -auffassung und -art wird<br />
Einzug halten in den Unternehmen und deren<br />
Kulturen verändern. Wie, können wir lediglich<br />
erahnen; aber wenn man die jungen Mächte der<br />
Welt anschaut, bleibt die Hoffnung, dass die<br />
Zeit der Entkrampfung und Versöhnung mit der<br />
Unterschiedlichkeit bereits begonnen hat. Und<br />
wie bei der Heirat, ist die gegenseitige Akzeptanz<br />
und die Entscheidung, bewusste Entscheidung,<br />
sich mögen und respektieren zu wollen,<br />
der Grundsatz und wichtigste Voraussetzung<br />
zur erfolgreichen Zusammenarbeit!<br />
Ihre<br />
Corinne Hobi<br />
dia-logue GmbH, Zürich<br />
www.dia-logue.ch<br />
10 Erlebnisse / Deutungen<br />
Baby Boomer und Generation X<br />
Verhalten Generation X<br />
Auftritt und Aussehen sind<br />
wichtig für geschäftlichen<br />
Erfolg<br />
Bedürfnis nach Bühne! Beifall<br />
bitte für das Geleistete!<br />
Arbeit ohne Spass ist keine<br />
erstrebenswerte Arbeit<br />
Ausprobieren ist Hipp! Try<br />
& Error als Lebens(Arbeits)<br />
prinzip<br />
Arbeit = Wohlstand und bequemes<br />
Leben<br />
Mögliche Deutung durch<br />
Baby Boomer<br />
Narzisstische Haltung; Aussehen<br />
/ Kleidung ist kein Garant<br />
für Leistung<br />
Pressen vor; wollen im Vordergrund<br />
stehen<br />
Ernsthaftigkeit fehlt oft; erst<br />
die Arbeit dann das Vergnügen<br />
Risiken werden unterschätzt;<br />
Eigenleistung überschätzt.<br />
Materialismus und Erfolg,<br />
bringt Sicherheit und Bequemlichkeit<br />
4 thema<br />
ZV-INFO Mai / 2011
Familie und Beruf –<br />
Vereinbarkeit auch für Väter<br />
Vereinbarkeit von Familie und Arbeit – ein Thema, bei dem der Fokus<br />
meist bei den Frauen liegt. Doch was ist mit den Vätern Auch sie<br />
wünschen sich mehr Zeit für die Betreuung ihrer Kinder und sind bereit,<br />
dafür ihr Arbeitspensum zu reduzieren. Verhindert wird dieser Schritt<br />
oft durch die potentielle Gefährdung der Karriere und fehlende<br />
Angebote.<br />
Sandra Wittich<br />
Redaktorin ZV Info<br />
Die Zahl der Teilzeitarbeit leistenden Arbeitnehmenden<br />
nimmt in der <strong>Schweiz</strong> stetig zu. Mit fast<br />
58 Prozent liegt dabei der Anteil der Teilzeit<br />
arbeitenden Frauen massiv höher als bei den<br />
Männern. Immerhin sind mit rund 12.9 Prozent<br />
heute ca. fünf Prozent mehr Männer in Teilzeit<br />
tätig als noch vor 20 Jahren.<br />
Eine vor kurzem von der Pro Familia veröffentlichte<br />
Studie zeigt, dass die Bereitschaft zur<br />
Teilzeitarbeit bei Männern aber durchaus vorhanden<br />
ist. Von 1191 befragten Männern im<br />
Kanton St. Gallen wünschen sich 90 Prozent<br />
eine Arbeitszeitreduktion, auch wenn dies mit<br />
einem geringeren Lohn verbunden wäre. Dieser<br />
Wunsch wurde von Männern in allen Sozialschichten<br />
und Branchen geäussert, also vom<br />
Werksarbeiter über den Büroangestellten bis<br />
zum Kadermitglied. Drei von zehn Männern<br />
wünschen sich eine Reduktion um bis zu 10<br />
Prozent, mehr als die Hälfte gar um 11 bis 20<br />
Prozent. Diese Wunschvorstellung deckt sich<br />
mit den Pensen derjenigen Männer, die bereits<br />
in Teilzeit tätig sind.<br />
Nach Kriterien gefragt, die eine familienfreundliche<br />
Arbeitgeberin ausmachen, wurde<br />
an erster Stelle die Gewährung von flexiblen<br />
Arbeitszeiten genannt. Die befragten Männer<br />
möchten nicht an ihrer physischen Präsenz am<br />
Arbeitsplatz, sondern an ihrem Arbeitsergebnis<br />
gemessen werden. Lösungsansätze hierfür können<br />
auch die Jahresarbeitszeit oder die Herabsetzung<br />
der Normalarbeitszeit sein. Als weitere<br />
Kriterien wurden die Rücksichtnahme auf besondere<br />
Situationen, die Berücksichtigung der<br />
Familien in der Urlaubsplanung und bei der<br />
Einberufung von Sitzungen, die Gewährung von<br />
Vaterschaftsurlaub sowie die Möglichkeit des<br />
Home Office genannt.<br />
Mehr Zeit<br />
Zusammenfassend zeigt die Studie, dass der<br />
Wunsch nach mehr Zeitautonomie klar im Vordergrund<br />
steht. Der Berufsalltag soll den Männern<br />
genügend Raum lassen, um den Ansprüchen<br />
ihrer Partnerschaft und der Familie gerecht<br />
zu werden. Hierin sehen die befragten Männer<br />
denn auch das grösste Konfliktpotential. Die<br />
Schaffung der persönlichen Balance zwischen<br />
Beruf, Familie und Privatleben ist, unabhängig<br />
davon, ob die Befragten mit ihrer gegenwärtigen<br />
Situation zufrieden sind oder nicht, mit Schwierigkeiten<br />
verbunden.<br />
Diese Entwicklung steht im Zusammenhang<br />
damit, dass neben dem Erwerbsalltag die Übernahme<br />
von Haushalts- und Familienarbeit heute<br />
für die meisten Männer zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden ist. In der Studie wurden die<br />
diesbezüglichen Prioritäten deutlich: Sie wenden<br />
für die Erziehung und Kinderbetreuung<br />
rund dreimal soviel Zeit auf wie für die alltägliche<br />
Hausarbeit. Der Wunsch, von den Kindern<br />
nicht nur als Wochenendvater wahrgenommen<br />
zu werden, zeigt sich hier klar.<br />
Trotz der Schwierigkeit, Familien- und Erwerbsleben<br />
zu vereinbaren, findet ein Grossteil<br />
ZV-INFO Mai / 2011<br />
vereinbarkeit<br />
5
der befragten Männer bereits heute mehrere<br />
Stunden wöchentlich Zeit, die sie für sich selber<br />
(zum Beispiel beim Sport) beanspruchen können.<br />
Die Mehrheit betätigt sich regelmässig in<br />
einem Verein oder im Quartier; allerdings verzichtet<br />
auch ein Viertel, teilweise aus zeitlichen<br />
Gründen, auf ein ehrenamtliche Engagement.<br />
Arbeitgeber gefordert<br />
Auf die Frage nach Lösungsansätzen zur Verbesserung<br />
der Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
für Männer hat die grosse Mehrheit der befragten<br />
Männer bemängelt, dass ihnen nicht die gleichen<br />
Möglichkeiten offen stehen wie den Frauen. Vor<br />
allem im Bereich der Teilzeitstellen sehen die<br />
Männer für ihr Geschlecht Nachholbedarf.<br />
Bedenkt man, dass über 75 Prozent der befragten<br />
Männer ihren Entscheid für eine Arbeitsstelle<br />
vom Angebot im Bereich der Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf abhängig machen, wird<br />
klar, dass für die Arbeitgeber in diesem Bereich<br />
in den nächsten Jahren dringend Handlungsbedarf<br />
besteht. Mit gutem Beispiel voran geht<br />
das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Seit<br />
einigen Jahren werden alle Stellen mit einem<br />
Pensum zwischen 80 und 100 Prozent ausgeschrieben.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass von den<br />
Männern, die ihr Arbeitspensum zu Gunsten der<br />
Familie reduzieren wollen, eine Anstellung in<br />
diesem Bereich (in der Regel werden 90 Prozent<br />
gewählt) als ideal bezeichnet wird.<br />
Hindernisse<br />
Doch weshalb ist die Zahl der in Teilzeit tätigen<br />
Männer nicht höher Obwohl sich neun von<br />
zehn Männern eine Reduktion des Arbeitspensums<br />
wünschen und auch eine Lohneinbusse<br />
in Kauf nehmen würden, befürchtet weit über<br />
die Hälfte, dass die Lohnreduktion das Haushaltsbudget<br />
zu stark belasten würde. Als weiterer<br />
Hinderungsgrund nannten die befragten<br />
Männer die Befürchtung, dass eine Reduktion<br />
des Arbeitspensums negative Auswirkungen auf<br />
bevorstehende Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten<br />
haben könnte.<br />
Fazit<br />
Wird die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit<br />
auch für Männer verbessert, gewinnen alle: Die<br />
Berufstätigkeit von beiden Ehepartnern wird<br />
ermöglicht, was der Wirtschaft wertvolle Arbeitskräfte<br />
erhält, die sich ansonsten – vorübergehend<br />
oder längere Zeit – aus dem Erwerbsleben<br />
zurückziehen würden. Eltern und Kinder<br />
hingegen profitieren von gemeinsamer und partnerschaftlicher<br />
Erziehungsarbeit, der Möglichkeit,<br />
sich weiterhin aktiv im Berufsleben einzubringen<br />
und sich damit auch persönlich weiterentwickeln<br />
zu können.<br />
Sandra Wittich<br />
6 vereinbarkeit<br />
ZV-INFO Mai / 2011
Kündigung und<br />
aufschiebende Wirkung<br />
Wird eine behördliche Verfügung (im konkreten Fall eine Kündigung) mit<br />
Beschwerde angefochten, kommt der Beschwerde in der Regel<br />
aufschiebende Wirkung zu. Aufschiebende Wirkung bedeutet, dass der<br />
angefochtene Entscheid (vorerst) nicht vollzogen werden kann; mit Blick<br />
auf eine Kündigung heisst dies, dass das betroffene Anstellungsverhältnis<br />
noch nicht als aufgelöst gilt. Dringt der Arbeitnehmer mit seiner<br />
Beschwerde allerdings nicht durch, wird das Arbeitsverhältnis<br />
rückwirkend auf den Zeitpunkt der fraglichen Verfügung hin aufgelöst;<br />
ein Lohn für die Dauer des Beschwerdeverfahrens ist nicht geschuldet.<br />
Entscheid des Regierungsrats des Kantons Basel-Landschaft vom<br />
22. März 2011 (RRB 0381).<br />
Dr. Philipp Gremper<br />
Advokat, Fachanwalt SAV Arbeitsrecht<br />
MLaw Jakob Martin<br />
Advokat<br />
1. Sachverhalt<br />
Herr X. arbeitete seit 1. Oktober 2005 bei der<br />
Gemeinde B. als Abteilungsleiter. Im Rahmen<br />
einer Reorganisation beschloss der Gemeinderat<br />
im März 2009 unter anderem die Aufhebung<br />
der von Herrn X. geleiteten Abteilung und damit<br />
auch der Stelle von Herrn X. Nachdem Herr X.<br />
am 18. Mai 2009 über die Aufhebung der Stelle<br />
informiert worden war, wurde ihm am 17. September<br />
2009 ein neuer Arbeitsvertrag als Sachbearbeiter<br />
angeboten, welchen Herr X. ablehnte.<br />
Mit Verfügung vom 22. Oktober 2009 wurde<br />
das Arbeitsverhältnis per 31. Januar 2010 gekündigt.<br />
Gegen die Verfügung vom 22. Oktober<br />
2009 erhob Herr X. am 29. Oktober 2009 beim<br />
Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft<br />
Beschwerde, welcher gemäss § 34 Abs. 1 VwVG<br />
aufschiebende Wirkung zukam. Mit Entscheid<br />
vom 6. Juli 2010 (RRB 0976) wies der Regierungsrat<br />
des Kantons Basel-Landschaft die Beschwerde<br />
betreffend Missbräuchlichkeit und<br />
Nichtigerklärung seiner Entlassung sowie eventualiter<br />
Zusprechung einer Abgangsentschädigung<br />
in der Höhe eines Jahresgehaltes ab, soweit<br />
er darauf eintrat, und bestätigte damit die<br />
Verfügung vom 22. Oktober 2009 bzw. die<br />
Rechtmässigkeit der per 31. Januar 2010 ausgesprochenen<br />
Kündigung. Die gegen diesen Entscheid<br />
am 22. Juli 2010 beim Kantonsgericht<br />
erhobene Beschwerde zog der Beschwerdeführer<br />
am 23. August 2010 wieder zurück, womit<br />
die Verfügung vom 22. Oktober 2009 betreffend<br />
Kündigung des Anstellungsverhältnisses per<br />
31. Januar 2010 in Rechtskraft erwuchs.<br />
Mit Schreiben vom 9. September 2010 machte<br />
Herr X., welcher bereits am 1. April 2010 eine<br />
neue Stelle mit tieferem Einkommen angetreten<br />
hatte, das volle Gehalt für die Zeit vom 1. Februar<br />
bis 31. März 2010 und ab 1. April 2010 für<br />
die Restdauer der aufschiebenden Wirkung die<br />
Differenz zwischen dem Lohn bei der Gemeinde<br />
B. und dem bei der neuen Arbeitsstelle erzielten<br />
tieferen Einkommen geltend und verlangte<br />
überdies eine Abgangsentschädigung.<br />
Mit Verfügung vom 20. Oktober 2010 forderte<br />
die Gemeinde B. die für die vor dem Antritt der<br />
neuen Stelle per 1. April 2010 in den Monaten<br />
Februar und März 2010 aufgrund der aufschiebenden<br />
Wirkung bezahlten Löhne von Herrn X.<br />
zurück und verrechnete diese mit der Herrn X.<br />
gleichzeitig zugesprochenen Abgangsentschädigung<br />
in der Höhe von zwei Monatslöhnen.<br />
Gegen diese Verfügung erhob Herr X. am<br />
1. November 2010 Beschwerde beim Regierungsrat<br />
des Kantons Basel-Landschaft und beantragte<br />
insbesondere, dass ihm für die Zeit der<br />
aufschiebenden Wirkung der Rekurssache der<br />
vertragliche Lohn unter Anrechnung des Ersatzverdienstes<br />
zuzüglich 5% Verzugszins ab Fälligkeit<br />
jeder Monatsforderung zu vergüten sei und<br />
dass dementsprechend die Unzulässigkeit der<br />
Verrechnung der Abgangsentschädigung mit<br />
den zurückgeforderten Lohnzahlungen festzustellen<br />
sei.<br />
2. Aus den Erwägungen des<br />
Regierungsrates<br />
Der Regierungsrat wies die Beschwerde von<br />
Herrn X. mit Beschluss vom 22. März 2011 ab<br />
und zog dazu insbesondere folgendes in Erwägung:<br />
In dem betreffend die aufschiebende Wirkung<br />
für das Beschwerdeverfahren vor dem<br />
ZV-INFO Mai / 2011<br />
recht<br />
7
Regierungsrat massgebenden § 34 Abs. 1 VwVG<br />
und dem für das Verfahren vor dem Kantonsgericht<br />
massgebenden § 8 VPO werde übereinstimmend<br />
festgehalten, dass der Lauf der Beschwerdefrist<br />
aufschiebende Wirkung habe.<br />
Dies bedeute, dass die Rechtsfolgen einer Verfügung<br />
während des laufenden Beschwerdeverfahrens<br />
nicht eintreten. Die Verfügung bleibe<br />
zwar weiterhin wirksam, es werde jedoch<br />
der sofortige Vollzug der Verfügung verhindert.<br />
Die aufschiebende Wirkung beschlage somit<br />
nicht die Wirksamkeit einer Verfügung, sondern<br />
lediglich ihre Vollstreckbarkeit. Bei Abweisung<br />
der Beschwerde sei und bleibe die Verfügung<br />
vom Zeitpunkt ihres Erlasses an gültig und werde<br />
mit dem Entscheid auch vollstreckbar. Gemäss<br />
Praxis des Bundesgerichts (BGE 112 V 74)<br />
dürfe die aufschiebende Wirkung dem unterliegenden<br />
Beschwerdeführer nicht zum Schaden<br />
des obsiegenden Beschwerdegegners materiellrechtliche<br />
Vorteile bringen. Dies würde jedoch<br />
geschehen, wenn der Beschwerdeführer auch<br />
bei Abweisung der Beschwerde bis zum Ende<br />
des Rechtsmittelverfahrens einen Lohnanspruch<br />
hätte. Unter Berufung auf die Praxis des Kantonsgerichts<br />
Basel-Landschaft, Abteilung Verfassungs-<br />
und Verwaltungsrecht (Urteile i.S. B. vom<br />
29. Juni 2005 und i.S. M. vom 17. November<br />
2004), hält der Regierungsrat fest, dass eine<br />
Verfügung nach Bestätigung in einem Beschwerdeverfahren<br />
ihre Rechtskraft rückwirkend auf<br />
den ursprünglich in der Verfügung festgehaltenen<br />
Kündigungstermin vom 31. Januar 2010<br />
entfalte. Da somit die Lohnzahlungen für die<br />
Monate Februar und März 2010 ohne Gegenleistung<br />
erbracht worden seien, hätten sie auch<br />
korrekterweise vom Beschwerdegegner zurückgefordert<br />
werden können.<br />
3. Anmerkungen<br />
a. Keine inhaltliche Auswirkung der aufschiebenden<br />
Wirkung auf die angefochtene<br />
Verfügung bei Abweisung oder<br />
Rückzug der Beschwerde<br />
Streitig war im vorliegenden Beschwerdeverfahren<br />
die Frage, ob nach dem Rückzug der<br />
Beschwerde die Wirkungen der angefochtenen,<br />
in Rechtskraft erwachsenen Verfügung des Gemeinderates<br />
der Gemeinde B. vom 22. Oktober<br />
2009 nach dem Wegfall des Suspensiveffektes<br />
(Anm. der Redaktion: aufschiebende Wirkung)<br />
ex tunc (rückwirkend) oder ex nunc (für die<br />
Zukunft) eintreten. Der Regierungsrat lehnte<br />
die Auffassung des Beschwerdeführers, wonach<br />
der von der Verfügung angestrebte Zustand erst<br />
mit Wirkung auf den Zeitpunkt des Abschlusses<br />
des Rechtsmittelverfahrens eintreten könne, ab<br />
und folgte der Auffassung der Gemeinde B.,<br />
wonach die Wirkungen rückwirkend auf den<br />
ursprünglich in der Verfügung enthaltenen Kündigungstermin<br />
eintreten. Die aufschiebende<br />
Wirkung ist eine vorsorgliche Massnahme, die<br />
zwar deren Wirkungen vorläufig hemmt, den<br />
Inhalt der angefochtenen Verfügung jedoch<br />
unberührt lässt. Der Status quo soll zwar während<br />
des Beschwerdeverfahrens erhalten bleiben,<br />
die Wirkungen der Verfügung treten jedoch<br />
nach dem Wegfall des Suspensiveffekts<br />
ex tunc ab dem Zeitpunkt der angefochtenen<br />
Verfügung ein (Hans Rudolf Kuhn, Der vorläufige<br />
Rechtsschutz im verwaltungsrechtlichen<br />
Beschwerdeverfahren, in: Recht und Politik im<br />
Kanton Basel-Landschaft, Band I, Lupsingen<br />
1981, S. 79). Bei Abweisung oder – wie im<br />
vorliegenden Fall – Rückzug der Beschwerde<br />
fällt die aufschiebende Wirkung rückwirkend<br />
dahin und es gilt uneingeschränkt der Regelungsgehalt<br />
der in Rechtskraft erwachsenen<br />
Verfügung. Die ursprüngliche Verfügung ist<br />
somit von der Gemeinde B. zu Recht ex tunc<br />
vollzogen worden.<br />
b. Kein Hinausschieben des Kündigungszeitpunktes<br />
durch eine abgewiesene oder<br />
zurückgezogene Beschwerde<br />
Bei Anfechtung der Verfügung betreffend die<br />
Kündigung eines öffentlichrechtlichen Arbeitsverhältnisses<br />
fehlt es zwar vorläufig an einer<br />
rechtskräftigen Kündigungsverfügung. Bei Abweisung<br />
oder dem Rückzug der Beschwerde<br />
wird die Kündigung jedoch auf den Zeitpunkt<br />
ihrer Aussprache hin rechtskräftig und es gilt<br />
materiell der Verwaltungsakt, welcher erfolglos<br />
angefochten wurde. Mit der Beschwerde kann<br />
nicht erreicht werden, dass der Kündigungszeitpunkt<br />
durch die Beschwerdeführung auf einen<br />
späteren Zeitpunkt hinausgeschoben wird. Logische<br />
Konsequenz aus diesem Umstand ist,<br />
dass für die Zeit des Rechtsmittelverfahrens bei<br />
Obsiegen des Arbeitgebers und Bestätigung der<br />
von ihm verfügten Kündigung kein Lohn geschuldet<br />
ist.<br />
c. Grundsatz, dass aus dem durch eine erfolglose<br />
Beschwerde bewirkten Schwebezustand<br />
kein unberechtigter Vorteil<br />
entstehen soll<br />
Gemäss der Rechtsprechung des Bundesgerichts<br />
(BGE 112 V 74 E.3c) und der herrschenden<br />
Lehre ist für die Frage nach der rückwirkenden<br />
Aufhebung des Suspensiveffektes das Bestreben<br />
wegleitend, dass der in einem Beschwerdeverfahren<br />
unterlegene Beschwerdeführer aus dem<br />
durch die erfolglose Beschwerde bewirkten<br />
Schwebezustand keinen unberechtigten Nutzen<br />
8 recht<br />
ZV-INFO Mai / 2011
ziehen soll. Dies spricht in der Regel für ein<br />
Dahinfallen des Suspensiveffekts ex tunc (vgl.<br />
dazu BGE 112 V 74 E.3c und Hansjörg Seiler,<br />
in: Waldmann/Weissenberger, Praxiskommentar<br />
VwVG, Art. 55 N 69: «Denn materiellrechtlich<br />
sollte die Rechtsfolge grundsätzlich dann eintreten,<br />
wenn ihre Tatbestandselemente erfüllt<br />
sind; dass es zur verbindlichen Festlegung noch<br />
einer behördlichen (Beschwerde-)Entscheidung<br />
bedarf, ist nur ein prozessualer Aspekt, der an<br />
der materiellrechtlichen Lage nichts ändert. Das<br />
Prozessrecht soll der Verwirklichung des materiellen<br />
Rechts dienen, nicht seiner Verhinderung).»<br />
Das Bundesgericht hat diese langjährige<br />
Rechtsprechung im Jahre 2009 bestätigt und<br />
bezüglich der während der Dauer der aufschiebenden<br />
Wirkung zufolge Beschwerde gegen<br />
eine Reglementsänderung «der Klarheit halber»<br />
festgehalten, dass die während der Dauer der<br />
aufschiebenden Wirkung ausbezahlten höheren<br />
Renten als die der im Beschwerdeverfahren<br />
bestätigten Reglementsänderung entsprechenden<br />
tieferen Renten zu Unrecht ausbezahlt wurden<br />
und somit zurückgefordert werden können<br />
(BGE 135 V 382 E 12.2 m.w.H.). Hätte der Beschwerdeführer<br />
die für Februar und März 2010<br />
bezogenen Löhne nicht zurückerstatten müssen,<br />
so hätte er faktisch materiellrechtlich einen finanziellen<br />
Vorteil zu Lasten des Beschwerdegegners,<br />
was gemäss der Rechtsprechung des<br />
Bundesgerichts ausdrücklich verhindert werden<br />
soll. Wäre der Suspensiveffekt nicht rückwirkend<br />
dahingefallen, wäre der Beschwerdeführer<br />
für die Zeit bis zum rechtskräftigen Abschluss<br />
des Beschwerdeverfahrens so gestellt gewesen,<br />
wie wenn er mit der Beschwerde erfolgreich<br />
gewesen wäre. Der Beschwerdeführer hätte damit<br />
trotz Unterliegen einen unberechtigten wirtschaftlichen<br />
Nutzen erlangt, was nicht angehen<br />
kann.<br />
d. Wirkung ex tunc selbst im Falle eines<br />
abgewiesenen Antrages auf Entzug der<br />
aufschiebenden Wirkung<br />
Ein allfällig gestellter Antrag auf Entzug der<br />
aufschiebenden Wirkung hätte nichts am Eintritt<br />
der Wirkung des Wegfalles der aufschiebenden<br />
Wirkung auf den Zeitpunkt der ursprünglichen<br />
Verfügung zufolge rechtskräftiger Abweisung<br />
der Beschwerde geändert, und zwar unabhängig<br />
davon, ob einem solchen Antrag stattgegeben<br />
worden wäre oder nicht. Hinzuweisen ist in<br />
diesem Zusammenhang daraus, dass ein überwiegendes<br />
öffentliches Interesse, welches einen<br />
Antrag auf Entzug der aufschiebenden Wirkung<br />
aufgedrängt und erfolgsversprechend hätte erscheinen<br />
lassen, im vorliegenden Fall nicht bestand.<br />
Dies zumal bezüglich der Rückforderung<br />
der nur gerade zwei ausbezahlten Monatslöhne<br />
u.a. aufgrund der vom Beschwerdeführer mitgeteilten<br />
vorsorglichen Anmeldung bei der Arbeitslosenversicherung<br />
mit Wirkung ab<br />
1. Februar 2010 und der daraus resultierenden<br />
vorläufigen Ansprüche grundsätzlich auch kein<br />
Risiko der Zahlungsunfähigkeit bestand.<br />
e. Arbeitslosenversicherungsrechtliche<br />
Aspekte<br />
Auch die Regelung von gegen die Auflösung<br />
eines öffentlichrechtlichen Arbeitsverhältnisses<br />
gerichteten Beschwerden mit aufschiebender<br />
Wirkung in der Arbeitslosenversicherungsgesetzgebung<br />
spricht für die Wirkung des Wegfalles<br />
der aufschiebenden Wirkung ex tunc.<br />
Voraussetzung für den Anspruch auf eine Arbeitslosenentschädigung<br />
ist unter anderem, dass<br />
der Versicherte ganz oder teilweise arbeitslos<br />
ist (Art. 8 Abs. 1 lit. a AVIG). Gemäss Art. 10<br />
Abs. 4 AVIG wird die vorläufige Einstellung in<br />
einem öffentlichrechtlichen Dienstverhältnis,<br />
wenn gegen dessen Auflösung durch den Arbeitgeber<br />
eine Beschwerde mit aufschiebender<br />
Wirkung hängig ist, der Arbeitslosigkeit gleichgestellt.<br />
Dies ermöglicht insbesondere auch<br />
eine vorsorgliche Anmeldung bei der Arbeitslosenkasse<br />
und die rückwirkende Ausrichtung<br />
von Taggeldern im Falle der nachträglichen<br />
Rückforderung der während der Dauer der<br />
aufschiebenden Wirkung vorläufig ausgerichteten<br />
Lohnzahlungen. Gemäss Art. 10 AVIV<br />
rechnet die Arbeitslosenkasse den durch die<br />
noch nicht rechtskräftige Kündigung und bis<br />
zum Abschluss des Hauptverfahrens erlittenen<br />
Arbeitsausfall vorläufig an und bezahlt die Entschädigung<br />
aus. Nur wenn die Kündigung im<br />
Hauptverfahren aufgehoben wird, fordert die<br />
Arbeitslosenkasse die während der Dauer der<br />
aufschiebenden Wirkung ausgerichtete Entschädigung<br />
nachträglich zurück. Diese arbeitslosenversicherungsrechtliche<br />
Regelung des Falles<br />
einer Beschwerde mit aufschiebender Wirkung<br />
gegen die Verfügung der Auflösung eines öffentlichrechtlichen<br />
Arbeitsverhältnisses würde<br />
keinen Sinn machen, wenn die Wirkung des<br />
Wegfalls der aufschiebenden Wirkung bei Abweisung<br />
oder Rückzug einer solchen Beschwerde<br />
entgegen der herrschenden Lehre und Gerichtspraxis<br />
erst ex nunc eintreten würde. Der<br />
Entscheid des Regierungsrates ist somit auch<br />
unter diesen Aspekten richtig.<br />
Dr. Philipp Gremper,<br />
Advokat und Fachanwalt SAV Arbeitsrecht<br />
MLaw Jakob Martin, Advokat<br />
ZV-INFO Mai / 2011<br />
recht<br />
9
Vom Wachsen der Löhne,<br />
des Sparbatzens und der<br />
Bevölkerung<br />
Das Wachstum der Löhne, der Teuerung, der pflanzlichen, tierischen<br />
oder menschlichen Population, der <strong>Schweiz</strong>er Bevölkerung und der<br />
Weltbevölkerung spielerisch in Zahlen, aber auch kritisch betrachtet.<br />
Ruedi Brosi<br />
Mitglied Geschäftsleitung ZV<br />
Wenn Sie im Jahr Fr. 50 000.– Gehalt beziehen<br />
und jährlich Fr. 2000.– Gehaltserhöhung erhalten<br />
(lineares Wachstum genannt), dann haben<br />
Sie nach 25 Jahren den doppelten Lohn,<br />
Fr. 100 000.– und nach 50 Jahren den 3-fachen<br />
Lohn, Fr. 150 000.–. Ist es aber so, dass sie jährlich<br />
4% Lohnerhöhung erhalten (natürliches oder<br />
exponentielles Wachstum genannt), was im ersten<br />
Jahr ebenfalls Fr. 2000.– mehr ergibt, dann<br />
haben Sie nach 25 Jahren Fr. 133 300.– und nach<br />
50 Jahren Fr. 355 300.– Jahreslohn. Der Grund<br />
für das stärkere Wachstum liegt darin, dass im<br />
zweiten Fall jedes Jahr die Erhöhungen der Vorjahre<br />
im Wachstum miteinbezogen werden.<br />
Typisch für das exponentielle Wachstum ist die<br />
Verdoppelungszeit, die Zeit, welche vergeht, bis<br />
sich eine Menge verdoppelt hat. Im oberen Beispiel<br />
beträgt die Verdoppelungszeit genau 17.67<br />
Jahre, das heisst, nach rund 18 Jahren hat sich<br />
Ihr Gehalt mehr als verdoppelt, nach 2-mal<br />
18 Jahren vervierfacht, nach 3-mal 18 Jahren<br />
verachtfacht usw. Gleiches passiert mit Ihrem<br />
Geld auf der Bank bei 4% Zins oder beim Elektrizitätskonsum<br />
in der <strong>Schweiz</strong>, der zur Zeit auch<br />
etwa um 4% jährlich wächst. Die ganze Rechnerei<br />
stimmt aber nur, wenn der Prozentsatz (hier<br />
4%), der der Überlegung zugrunde liegt, über<br />
die ganze Zeitperiode gleich bleibt.<br />
Die Teuerung in der <strong>Schweiz</strong> betrug in den<br />
vergangenen 20 Jahren (von 1991 bis 2010) im<br />
Mittel 1.1% pro Jahr, Verdoppelungszeit: 63 Jahre.<br />
Wer mit 65 pensioniert wurde und heute 85<br />
ist und keine der Teuerung angepasste Rente<br />
besitzt, kann sich mit seiner Rente heute 20%<br />
weniger kaufen als bei der Pensionierung, da<br />
die aufgelaufene Teuerung 25% beträgt. Über<br />
die letzten 10 Jahre gerechnet ist die Teuerung<br />
zwar etwas geringer (0.76%), aber es ist offensichtlich,<br />
dass bei der heutigen Lebenserwartung<br />
der Ausgleich der Teuerung auf den Renten<br />
ein wesentlicher Faktor ist, der zu Unrecht<br />
vernachlässigt wird. Übrigens: Eine mittlere<br />
Teuerung von durchschnittlich 2%, was nicht<br />
ganz unrealistisch ist, hätte für den genannten<br />
85- jährigen einen Kaufkraftverlust von fast<br />
einem Drittel (32.7%) bedeutet.<br />
Auch pflanzliche, tierische oder menschliche<br />
Populationen wachsen, bei gleichmässigem<br />
Wachstum, nach diesen Gesetzmässigkeiten.<br />
Eine 10-malige Verdoppelung entspricht<br />
etwas mehr als einer Vertausendfachung! Verdoppeln<br />
sich etwa 100 Algen oder 100 Fliegen<br />
in einer geschützten<br />
Zone alle 10 Tage, dann<br />
führt dies in 100 Tagen<br />
auf eine Population von<br />
100 000 Exemplaren.<br />
Die Bevölkerung<br />
der <strong>Schweiz</strong> ist seit den<br />
berühmten Wachtumskonzepten<br />
von Prof.<br />
Francesco Kneschaurek<br />
1962 um 0.77% jährlich<br />
von 5.5 Mio. auf 8 Mio.<br />
gewachsen, was einer<br />
Verdoppelungszeit von<br />
rund 90 Jahren entspricht.<br />
Seit der Öffnung<br />
der Grenzen für<br />
EU-Bürger wächst sie aber jährlich um 1.1%,<br />
also etwa um die Bevölkerung der Stadt St. Gallen,<br />
Verdoppelungszeit: 63 Jahre. Kann dies die<br />
<strong>Schweiz</strong> längerfristig verkraften<br />
Die Umweltschutzorganisation Ecopop möchte<br />
daher das Wachstum auf 0.2% stabilisieren,<br />
Verdoppelungszeit: 347 Jahre.<br />
Noch zur Welt: die Weltbevölkerung von<br />
derzeit 6.6 Milliarden wächst um 80 Millionen<br />
(Bevölkerung von Deutschland), also um rund<br />
1.2% jährlich, Verdoppelungszeit: 58 Jahre.<br />
Glaubt Ihr, dass die Welt dies noch über längere<br />
Zeit verkraftet Die Kindersterblichkeit nimmt<br />
ab, die Menschen bleiben länger gesund und<br />
werden daher immer älter, also wird die Wachstumsrate<br />
kaum abnehmen. Dazu wächst weltweit<br />
der Wohlstand und nicht nur die Nahrungsressourcen<br />
schwinden! Kann das weiter gut<br />
gehen<br />
Handeln wäre sehr dringend nötig – aber<br />
wer packt es an<br />
Ruedi Brosi<br />
10 Löhne<br />
ZV-INFO Mai / 2011
Mehr Beiträge zahlen oder<br />
länger arbeiten<br />
Die <strong>Schweiz</strong> altert, das wissen alle. Vor den Folgen einer alternden<br />
Bevölkerung für die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)<br />
verschliessen wir aber die Augen. An Ideen, wie man der langsamen<br />
Aushöhlung vorbeugen könnte, fehlt es nicht. Auf politischer Ebene eine<br />
Einigung zu finden, ist aber äusserst schwierig.<br />
Marie-Pierre Cardinaux<br />
An den Tatsachen führt jedoch kein Weg vorbei.<br />
Die Alterung der schweizerischen Bevölkerung<br />
verschärft sich seit den 90er-Jahren zusehends<br />
(siehe Artikel von Raymond Kohli, Seite 30). Für<br />
die AHV ist die Lage besorgniserregend. Sie<br />
muss die in einem bestimmten Jahr an die Rentner<br />
ausgeschütteten Leistungen mit den Einnahmen<br />
desselben Jahres, das heisst den Beiträgen<br />
der Versicherten, abdecken.<br />
Trotz Wirtschaftswachstum<br />
Nicht alles hängt natürlich von der Zahl der<br />
Erwerbstätigen ab. Für die finanzielle Gesundheit<br />
der AHV ist auch die Wirtschaftslage, die<br />
Produktivität und auf der anderen Seite die<br />
Lohnentwicklung entscheidend. Da diese Faktoren<br />
kaum abschätzbar sind, sind Langfristprognosen<br />
schwierig.<br />
Ohne Massnahmen ist ein Defizit der AHV<br />
früher oder später unausweichlich. Die grosse<br />
Mehrheit der Experten ist sich hier einig. Wie<br />
jedes System der sozialen Sicherheit, das im<br />
Umlageverfahren finanziert wird, beruht auch<br />
die AHV seit ihren Anfängen auf einem Vertrag<br />
zwischen den Generationen. Die Alterung der<br />
Bevölkerung könnte diese intergenerationelle<br />
Solidarität, Eckpfeiler unserer Alters- und Hinterlassenenversicherung,<br />
infrage stellen.<br />
Wenig Spielraum<br />
Anhebung des Rentenalters, Erhöhung der<br />
Mehrwertsteuer, Beitragszahlung begüterter<br />
Rentner: Ideen, wie sich die AHV in den kommenden<br />
Jahren im Gleichgewicht halten lässt,<br />
gibt es zuhauf. Parteien, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände<br />
und Forscher machen regelmässig<br />
Vorschläge im Hinblick auf den Fortbestand<br />
der AHV. Das Ziel ist klar. Schwierig ist<br />
aber festzulegen, wie sich das optimale Gleichgewicht<br />
zwischen <strong>Ausgabe</strong>n und Einnahmen<br />
herstellen lässt.<br />
Auf der Leistungsseite sind die Möglichkeiten<br />
begrenzt. Die Leistungen zu beschneiden,<br />
kommt wohl kaum in Frage, vor allem da die<br />
AHV ihren Verfassungsauftrag der Existenzsicherung<br />
noch immer nicht erfüllt. Die Mindestrente<br />
beträgt 1160 Franken im Monat. Aus<br />
diesem Grund sind heute 12 Prozent der AHV-<br />
Rentner auf AHV-Ergänzungsleistungen angewiesen.<br />
Wenn heute die meisten Rentner genug<br />
Geld haben, so verdanken sie dies weitgehend<br />
der 2. Säule und ihren persönlichen Ersparnissen.<br />
Wenn man die Leistungen schon nicht kürzen<br />
kann, dann sollte man sie doch optimal verwalten<br />
und an die Lebenshaltungskosten anpassen.<br />
Schweden setzt bei der sozialen Sicherheit oft<br />
Massstäbe und hat einen Mechanismus eingerichtet,<br />
der die Renten automatisch an die wirtschaftliche<br />
und demografische Entwicklung<br />
anpasst. Der Entwurf der 11. AHV-Revision, der<br />
im Oktober 2010 endgültig scheiterte, enthielt<br />
einen solchen Mechanismus. Gewerkschaften<br />
und Linksparteien kritisieren solche Massnahmen.<br />
Sie fürchten, dass die Bundesbehörden<br />
damit die Rentenindexierung verlangsamen oder<br />
blockieren könnten, sobald zu wenig Geld im<br />
AHV-Fonds ist.<br />
Höhere Beiträge<br />
Eine zweite Möglichkeit sind höhere Einnahmen,<br />
entweder durch eine Ausweitung der Beitragspflicht<br />
– beispielsweise auf Finanzerträge<br />
– oder durch die Anhebung des Beitragssatzes.<br />
Der Beitragssatz für Arbeitnehmer beträgt seit<br />
1975 8.4 Prozent, 4.2 Prozent entfallen auf den<br />
Arbeitnehmer und 4.2 Prozent auf den Arbeitgeber.<br />
Für Selbständigerwerbende liegt er seit<br />
1979 bei 7.8 Prozent. Eine Erhöhung der Sozialabgaben<br />
von Lohnempfängern und Selbständigerwerbenden<br />
hätte aber Folgen auf die Lohnkosten<br />
und damit auf die Preise und Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Unternehmen und auch auf<br />
die Kaufkraft der erwerbstätigen Bevölkerung.<br />
Ferner müssten die Erwerbstätigen das ganze<br />
Gewicht der Alterung der Bevölkerung alleine<br />
tragen. Dies wäre nicht unbedingt gerecht, ist<br />
die wirtschaftliche Lage der Rentner insgesamt<br />
doch besser als jene junger Erwerbstätiger. Gemäss<br />
einer Studie von Professor Philippe Wan-<br />
In Kürze<br />
• Ohne Massnahmen ist ein Defizit<br />
der AHV früher oder später unausweichlich<br />
• Eine Erhöhung der Beiträge oder<br />
Mehrwertsteuer würde die Kaufkraft<br />
schmälern<br />
ZV-INFO Mai / 2011<br />
Vorsorge<br />
11
ner vom April 2008 sind die 55- bis 75-Jährigen<br />
materiell meist gut gestellt. Das Armutsrisiko<br />
hat sich eher zu jüngeren Altersklassen oder zu<br />
den über 80-Jährigen verlagert.<br />
Steuern und Solidarität zwischen den<br />
Generationen<br />
Nach dem Bericht von Professor Wanner kam<br />
eine neue Idee auf: Begüterte Rentner sollten<br />
im Rahmen solidarischer Anstrengungen ärmere<br />
Rentner mit unterstützen. Die Solidarität zugunsten<br />
der Rentner, die in der AHV bislang die<br />
Erwerbstätigen allein zu tragen hatten, würde<br />
also auf die Rentner selbst ausgeweitet.<br />
Bei der Einführung der AHV war es durchaus<br />
gerechtfertigt, nur die Erwerbstätigen in die<br />
Pflicht zu nehmen. Damals gab es viele Betagte,<br />
die in Armut lebten. In erster Linie dank des<br />
3-Säulen-Systems kam es zu einer Trendwende.<br />
Vielleicht sollten sich heute die Rentner solidarisch<br />
zeigen und den Jüngeren bei der Finanzierung<br />
der AHV helfen. Allerdings scheint die<br />
bei Erscheinen des Wanner-Berichts vorgeschlagene<br />
Einführung eines Spezialbeitrags zulasten<br />
begüterter Rentner nur schwer umsetzbar.<br />
Es gibt ein anderes Mittel, um die Senioren<br />
an der Finanzierung der AHV zu beteiligen: die<br />
Steuern. Der im Vergleich zu den Nachbarländern<br />
in der <strong>Schweiz</strong> noch immer tiefe MwSt.-Satz<br />
könnte um 1 Prozent angehoben werden. Die<br />
Erhöhung würde alle betreffen und vom Konsum<br />
jedes Einzelnen, auch der Rentner, abhängen.<br />
Sie würde aber auch die Kaufkraft der<br />
einkommensschwachen Haushalte schmälern.<br />
Im Hinblick auf mehr Solidarität der älteren<br />
gegenüber der jüngeren Generation käme auch<br />
eine Bundessteuer auf Erbschaften und Schenkungen<br />
zugunsten der AHV in Frage. Mit der<br />
demografischen Alterung sind aber immer mehr<br />
<strong>Schweiz</strong>er über 60 Jahre alt, wenn sie ihre Erbschaft<br />
antreten.<br />
Länger arbeiten<br />
Allerdings scheint der Zeitpunkt für mehr Steuern<br />
oder einen höheren Staatsanteil schlecht<br />
gewählt. Die bekannteste und in Anbetracht der<br />
steigenden Lebenserwartung sicher auch kohärenteste<br />
Alternative ist die Erhöhung des Rentenalters.<br />
In der <strong>Schweiz</strong> hat ein 65-jähriger Mann eine<br />
durchschnittliche Lebenserwartung von 17 Jahren,<br />
eine Frau von 21 Jahren. Warum sollten<br />
wir nicht länger arbeiten, wenn wir länger leben<br />
Die meisten westeuropäischen Länder<br />
lösen ihre demografischen Probleme so.<br />
Deutschland, Spanien, die Niederlande, Italien<br />
und jüngst auch Frankreich haben das Rentenalter<br />
angehoben.<br />
Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass er Beiträge<br />
und Leistungen einbezieht. Er erhöht die<br />
Zahl der Erwerbstätigen und senkt jene der<br />
Rentner. Eine gewisse Flexibilisierung wäre natürlich<br />
möglich. Anstatt ein gesetzliches Rentenalter<br />
für alle festzulegen, könnte man den<br />
einzelnen Versicherten die Wahl des Zeitpunkts<br />
ihrer Pensionierung – beispielsweise zwischen<br />
60 und 70 Jahren – überlassen. Die Höhe der<br />
Rente würde gleich wie heute aufgrund des<br />
Betrags der bezahlten Beiträge und der Zahl<br />
der Beitragsjahre berechnet. Politisch ist die<br />
Flexibilisierung sehr umstritten.<br />
Eine umsetzbare und wirksame Erhöhung<br />
des Rentenalters würde eine Beschäftigungspolitik<br />
für ältere Arbeitnehmer erfordern. Erst<br />
wenn die Unternehmen den Senioren auch Arbeitsplätze<br />
anbieten, würde diese Massnahme<br />
Sinn machen. Die Arbeitgeber sind sich des<br />
Sachverhalts zusehends bewusst, aber ihre Einstellung<br />
muss sich noch stark ändern. Umsetzbar<br />
und akzeptabel ist eine Verlängerung des<br />
Erwerbslebens erst dann, wenn dadurch nicht<br />
junge Arbeitssuchende benachteiligt werden<br />
und wenn es Massnahmen für Arbeitnehmer mit<br />
physisch besonders belastenden Berufen gibt.<br />
Um wirksam zu sein, würden spezifische Lösungen<br />
am besten im Rahmen von Gesamtarbeitsverträgen<br />
ausgehandelt.<br />
Eine gesellschaftliche Debatte<br />
Für Einsparungen und Kostenbeteiligungen<br />
gibt es keine einstimmig getragene Ideallösung.<br />
Als Bundesrat Pascal Couchepin die Frage der<br />
Erhöhung des Rentenalters auf 67 aufwarf, ging<br />
ein Aufschrei durch die Bevölkerung. Dasselbe<br />
gilt für den vom <strong>Schweiz</strong>erischen Seniorenrat<br />
scharf kritisierten Solidaritätsbeitrag der Rentner.<br />
Im Hinblick auf den Fortbestand der AHV<br />
sind aber Massnahmen und Entscheidungen<br />
gefragt. Die Abwägung der verschiedenen Alternativen<br />
muss auf politischer und gesellschaftlicher<br />
Ebene erfolgen. Die <strong>Schweiz</strong>er bestehen<br />
zu Recht auf einer kollektiven und sozialen<br />
Alters- und Hinterlassenenversicherung. Für<br />
eine sichere, tragbare, universelle und solidarische<br />
AHV müssen wir Kompromisse finden und<br />
gewisse Opfer möglichst gerecht verteilen. So<br />
wird es uns gelingen, allen eine angemessene<br />
und solidarische Rente anzubieten, ohne Armut<br />
für die Senioren, aber auch nicht für die Beitragszahlenden<br />
der Zukunft.<br />
Marie-Pierre Cardinaux<br />
12 Vorsorge<br />
ZV-INFO Mai / 2011
Mässige Nominallohnerhöhung<br />
und Stagnation<br />
der Kaufkraft der Löhne<br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Lohnindex 2010<br />
Gemäss Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg der<br />
Nominallohnindex der <strong>Schweiz</strong> im Jahr 2010 durchschnittlich um 0,8<br />
Prozent gegenüber 2009. Damit liegt er bei 108,0 Punkten (2005 = 100).<br />
Unter Einbezug der durchschnittlichen Jahresteuerung von 0,7 Prozent<br />
ergab sich bei den Reallöhnen eine sehr geringe Erhöhung um<br />
0,1 Prozent (103,4 Punkte gemessen an der Basis 2005).<br />
Nominallohnwachstum durch<br />
Abschwächung der Konjunktur gebremst<br />
2010 stiegen die Nominallöhne um 0,8 Prozent.<br />
Dies entspricht der geringsten Zunahme seit<br />
1999 und stellt einen Bruch zu den beiden Vorjahren<br />
dar (2008: +2,0% und 2009: +2,1%). Der<br />
abrupte Rückgang des Lohnwachstums ist<br />
gleichzeitig auf die im Jahr 2009 andauernde<br />
Wirtschaftskrise und auf die auf sehr tiefem<br />
Niveau gehaltene Inflation zurückzuführen. Die<br />
Lohnentwicklung 2010 wurde im Herbst 2009<br />
beschlossen, dies vor dem Hintergrund einer<br />
weltweiten Rezession, eines deutlichen Rückgangs<br />
des Handels und einer auf 0,7 Prozent<br />
veranschlagten Teuerung für das Jahr 2010.<br />
Im Vergleich dazu wurde für 2010 im Rahmen<br />
der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV)<br />
– diese decken rund eine halbe Million Arbeitnehmende<br />
ab – eine Effektivlohnerhöhung von<br />
0,7 Prozent vereinbart.<br />
Der tertiäre Sektor verzeichnete mit einem<br />
Nominallohnwachstum von durchschnittlich 0.9<br />
Prozent ein deutlich tieferes Wachstum als 2009<br />
(+2.0%) und 2008 (+2,1%). Der sekundäre Sektor,<br />
der 2009 einen starken Einbruch erlitt, wies<br />
2010 mit einem Lohnwachstum von 0.6 Prozent<br />
gegenüber 2.3 Prozent im Jahr 2009 und 1.8<br />
Prozent im Jahr 2008 dieselbe Tendenz wie der<br />
tertiäre Sektor auf.<br />
Die Finanzmärkte hatten weiterhin unter den<br />
Auswirkungen der Finanzkrise zu leiden. Der<br />
Bankensektor wies eine Lohnsteigerung von<br />
1,5 Prozent gegenüber 1,8 Prozent im Jahr 2009<br />
auf. Dies ist ein markanter Rückgang gegenüber<br />
den Vorjahren (2008: +2,4% und 2007: +2,5%).<br />
Dennoch wies dieser Sektor im Jahr 2010 die<br />
stärkste Lohnentwicklung aller Wirtschaftszweige<br />
auf. Die Versicherungen und die mit dem<br />
Kredit- und Versicherungsgewerbe verbundenen<br />
Tätigkeiten verzeichneten ein Lohnwachstum<br />
von 1,0 Prozent und lagen damit leicht über der<br />
durchschnittlichen Zunahme von 0,8 Prozent.<br />
In der öffentlichen Verwaltung, Landesverteidigung<br />
und Sozialversicherung betrug der Lohnanstieg<br />
1,2 Prozent, bei Bergbau, Energie- und<br />
Wasserversorgung sowie im Gesundheitsbereich<br />
lag das Wachstum bei 1,1 Prozent.<br />
Stagnierende Reallöhne<br />
2010 erhöhten sich die Reallöhne nur minimal<br />
(+0,1%). Diese Quasi-Stagnation rührt daher,<br />
dass sich die mässige Nominallohnsteigerung<br />
(+0,8%) und die Inflation (+0,7%) praktisch die<br />
Waage hielten. Der Rückgang der Kaufkraft der<br />
Löhne im Jahr 2010 stellt einen deutlichen Bruch<br />
zum Vorjahr dar, in dem ein aussergewöhnliches<br />
Reallohnwachstum von 2,6 Prozent verzeichnet<br />
worden war.<br />
Zwischen 2006 und 2010 wuchsen die Reallöhne<br />
jedes Jahr durchschnittlich um 0,7 Prozent.<br />
Im tertiären Sektor lag das durchschnittliche<br />
Wachstum bei 0,7 Prozent pro Jahr. Das<br />
Kreditgewerbe (+1,2%) und die Nachrichtenübermittlung<br />
(+1,0%) verzeichneten die stärksten<br />
Zunahmen im Dienstleistungssektor. Demgegenüber<br />
weisen der Wirtschaftszweig Instandhaltung<br />
und Reparatur von Automobilen<br />
(+0,3%), die sonstigen öffentlichen und persönlichen<br />
Dienstleistungen (+0,3%) sowie das Gastgewerbe<br />
(+0,4%) die tiefsten jährlichen durchschnittlichen<br />
Lohnsteigerungen auf. Im sekundären<br />
Sektor hatten die Wirtschaftszweige Chemie<br />
(+1,0%) und Herstellung von elektrischen<br />
und elektronischen Geräten und Uhren (+0,7%)<br />
langfristig den stärksten Einfluss auf die positive<br />
Reallohnentwicklung. Die geringsten Lohnerhöhungen<br />
mussten die Wirtschaftszweige<br />
Herstellung von Lebensmitteln, Getränken und<br />
Tabakverarbeitung (+ 0,2%), Be- und Verarbeitung<br />
von Holz (+0,3%) und das Papier-, Karton-,<br />
Verlags- und Druckgewerbe (+0,3%) hinnehmen.<br />
Die mathematische Anknüpfung an die Indexreihe<br />
Basis 1993 = 100 ergibt einen Nominallohnindex<br />
von 124,5 Punkten und einen<br />
Reallohnindex von 107,2 Punkten. Mit der Basis<br />
1939 = 100 liegen der Nominallohnindex bei<br />
2285 Punkten und der Reallohnindex bei 298<br />
Punkten.<br />
ZV-INFO Mai / 2011<br />
Löhne<br />
13
kanton AArgau<br />
Aargauer Staatspersonalverband (ASPV)<br />
Einladung und Aufruf an Kontaktpersonen<br />
und alle, die es werden möchten!<br />
Urs Senn<br />
Vorstand ASPV<br />
Der Vorstand des ASPV hat bereits im vergangenen<br />
Jahr darüber informiert, dass der Verband<br />
des Aargauer Staatspersonals vor einschneidenden<br />
Veränderungen steht. Diese sollen bis Ende<br />
2011 abgeschlossen sein. Die wohl wichtigste<br />
Veränderung betrifft die Mitglieder.<br />
Die zwei grossen Sektionen der Lehrerschaft,<br />
die Verbände der Mittelschullehrerschaft und<br />
der Berufschullehrerschaft verlassen den ASPV<br />
und werden selbständig. Der ASPV soll wieder<br />
zum Verband der Angestellten in den verschiedenen<br />
Abteilungen der kantonalen Verwaltung<br />
und den staatlichen Stellen ausserhalb der zentralen<br />
Verwaltung werden.<br />
Im Zuge dieser Neuorientierung entsteht ein<br />
rundum neuer Auftritt mit einem neuen Flyer,<br />
einem neuen Internetauftritt und gezielten Werbeaktionen,<br />
um Neumitglieder zu gewinnen.<br />
Die Vertreter der Lehrerschaft werden aus dem<br />
Vorstand zurücktreten; im Augenblick ist der<br />
Vorstand daran, neue Leute für die Arbeit in<br />
seinem Gremium zu gewinnen; Ziel ist es, ein<br />
Vorstandsmitglied aus jedem der Departemente<br />
und, wenn möglich, einzelner Aussenstellen zu<br />
finden, was nicht einfach ist; doch scheinen wir<br />
auf gutem Weg zu sein.<br />
Damit der Vorstand sein Ziel, neue Mitglieder<br />
zu gewinnen, erreichen kann, ist er auf die<br />
Mitarbeit der Kontaktpersonen in den verschiedenen<br />
Verwaltungsabteilungen angewiesen. Er<br />
lädt deshalb alle Kontaktpersonen zu einer<br />
Informationsveranstaltung ein. Diese findet am<br />
Dienstag, 21. Juni 2011, 17.30 Uhr<br />
im Gasthof zum Schützen in Aarau<br />
statt. Der Vorstand möchte die Kontaktpersonen<br />
im ungezwungenen Rahmen über seine Tätigkeit<br />
und seine Ziele informieren, deren Meinung<br />
einholen und Anregungen aufnehmen.<br />
Die Liste der Kontaktpersonen ist zurzeit<br />
lückenhaft und unvollständig, weshalb unsere<br />
Einladung nicht nur an die bisherigen Kontaktpersonen<br />
geht. Wenn Sie Mitglied des ASPV sind<br />
oder werden möchten und sich für eine starke<br />
Vertretung der Angestellten interessieren, so<br />
sind Sie herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen.<br />
Wir möchten das Netz der Kontaktpersonen<br />
erweitern, damit möglichst alle Angestellten<br />
einen Ansprechpartner des ASPV in ihrem<br />
Arbeitsumfeld finden. Kommen Sie am 21. Juni<br />
2011 vorbei und informieren Sie sich. Sie sind<br />
herzlich willkommen!<br />
Urs Senn<br />
Impressum<br />
HERAUSGEBER<br />
REDAKTION / LAYOUT<br />
ABOSERVICE<br />
REDAKTIONSSCHLUSS<br />
<strong>Zentralverband</strong> Öffentliches<br />
Sandra Wittich und Michael Merker<br />
St. Galler Tagblatt AG, ZVinfo<br />
Nummer Red. Schluss Erscheint<br />
<strong>Personal</strong> <strong>Schweiz</strong> (ZV)<br />
Langhaus 3, 5401 Baden<br />
Fürstenlandstrasse 122<br />
Postscheckkonto Aarau 50-7075-3<br />
Tel. 056 204 02 90, Fax 056 204 02 91<br />
9001 St. Gallen<br />
6 • 11 23.05.11 08.06.11<br />
Präsident: Urs Stauffer<br />
E-Mail: zentral@zentral.ch<br />
Tel. G: 071 272 71 83<br />
7/8 • 11 25.07.11 10.08.11<br />
Pianostrasse 32, 2503 Biel<br />
www.zentral.ch<br />
E-Mail: zvinfo@tagblattmedien.ch<br />
9 • 11 22.08.11 07.09.11<br />
Tel. G 032 326 23 25,<br />
Fax G 032 326 13 94<br />
ANZEIGENVERKAUF<br />
DRUCK UND VERSAND<br />
10 • 11 19.09.11 05.10.11<br />
11 • 11 24.10.11 09.11.11<br />
E-Mail: urs.stauffer@fin.be.ch<br />
St. Galler Tagblatt AG, ZVinfo<br />
St. Galler Tagblatt AG<br />
12 • 11 28.11.11 14.12.11<br />
Daniel Noger<br />
Fürstenlandstrasse 122<br />
VERBANDSSEKRETARIAT<br />
Fürstenlandstrasse 122<br />
9001 St. Gallen<br />
Dr. Michael Merker<br />
9001 St. Gallen<br />
Langhaus 3, 5401 Baden<br />
Tel. G: 071 272 73 51<br />
AUFLAGE<br />
Tel. 056 204 02 90, Fax 056 204 02 91<br />
Fax G: 071 272 75 29<br />
25 599 Exemplare<br />
E-Mail: zentral@zentral.ch<br />
E-Mail: d.noger@tagblattmedien.ch<br />
(WEMF-beglaubigt 2008 / 2009)<br />
14 Aargau<br />
ZV-INFO Mai / 2011
kanton basel-landschaft<br />
Verband Staats- und Gemeindepersonal Basel-Landschaft<br />
Vorankündigung<br />
Der VSG, der Verband des Staats- und Gemeindepersonals<br />
des Kantons Basel-Landschaft, wird<br />
100 Jahre alt. Der Vorstand hat sich dafür ausgesprochen,<br />
diesen nicht alltäglichen Geburtstag<br />
gemeinsam mit Mitgliedern und einigen<br />
geladenen Freunden und Gästen in bescheidenem,<br />
aber gediegenem Rahmen zu begehen.<br />
Der Anlass mit vorangehender ordentlicher<br />
Mitgliederversammlung findet am Freitag, den<br />
26. August 2011 in den Räumlichkeiten der<br />
Kantonalen Psychiatrischen Klinik Liestal statt.<br />
Die Einladung zur Versammlung und die<br />
Festschrift zur Geschichte des VSG für die Jahre<br />
1986 – 2011 werden Ihnen zur gegebenen<br />
Zeit zugestellt. Gleichzeitig mit diesen Unterlagen<br />
erhalten Sie die Anmeldung zur Teilnahme<br />
am Apéro und/oder Nachtessen.<br />
Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die<br />
Festschrift zur Geschichte des Beamtenverbands<br />
Baselland 1911 – 1986 im Internet aufgeschaltet<br />
wurde. Gehen Sie auf www.vsgbl.ch und lesen<br />
Sie unter Information / Festschrift noch einmal<br />
die spannende Geschichte unseres Verbandes<br />
in den ersten 75 Jahren.<br />
kanton basel-stadt<br />
Baselstädtischer Angestelltenverband (BAV)<br />
Forderung nach verbesserten<br />
Anstellungsbedingungen<br />
Dr. Georg Schürmann<br />
Präsident BAV<br />
Wie bereits berichtet (ZV Info Januar<br />
2011) hat der Baselstädtische Angestellten-Verband<br />
(BAV) zusammen<br />
mit den übrigen <strong>Personal</strong>verbänden<br />
Anfang dieses Jahres eine Forderung<br />
nach verbesserten Anstellungsbedingungen<br />
deponiert. Die zwischenzeitlich<br />
publizierte Staatsrechnung des<br />
Kantons Basel-Stadt für das Jahr<br />
2010 zeigt, dass die Forderungen der<br />
Arbeitnehmerschaft gerechtfertigt<br />
sind.<br />
I. Ausgangslage<br />
Mit Schreiben der in der Arbeitsgemeinschaft<br />
baselstädtischer <strong>Personal</strong>verbände (AGSt) zusammengeschlossenen<br />
<strong>Personal</strong>vertretungen<br />
vom 18. Januar 2011 wurden folgende Forderungen<br />
an die Arbeitgeberseite gestellt:<br />
• Entlastung durch mehr <strong>Personal</strong>:<br />
Aufgrund der in den letzten Jahren zugenommenen<br />
Arbeitsbelastung und der Intensivierung<br />
der Arbeit existiert in vielen Bereichen<br />
der kantonalen Verwaltung eine Unterdeckung<br />
an <strong>Personal</strong>. Damit die zu erledigenden<br />
Aufgaben weiterhin ordnungsgemäss<br />
erfüllt werden können, ist eine Erhöhung des<br />
<strong>Personal</strong>bestandes angezeigt.<br />
• Senkung der Gesamtarbeitszeit:<br />
Nach wie vor ist die Wochenarbeitszeit beim<br />
Arbeitgeber Basel-Stadt mit 42 Stunden verglichen<br />
mit anderen Arbeitgebern sehr hoch.<br />
Die AGSt hat diesbezüglich eine schrittweise<br />
Verkürzung der Wochen-, Jahres- oder Lebensarbeitszeit<br />
gefordert.<br />
• Erhöhung des Lohnbudgets:<br />
Auch im Bereich der Entlöhnung besteht ein<br />
dringender Nachholbedarf. Einzelne Berufsgruppen<br />
(z.B. Polizei, Lehrberufe, Feuerwehr<br />
u.a.) haben bezüglich der Lohnentwicklung<br />
einen Rückstand im Vergleich mit anderen<br />
Kantonen. Weitere Forderungen der AGSt<br />
ZV-INFO Mai / 2011<br />
basel-landschaft / basel-stadt<br />
15
Herzliche Gratulation<br />
Mit dieser <strong>Ausgabe</strong> der ZV Info gratulieren<br />
wir<br />
Herrn Herbert Rüeger, ehemaliger<br />
Mitarbeiter der Steuerverwaltung, zum<br />
80. Geburtstag, den er am 26. Mai 2011<br />
feiern kann.<br />
Wir wünschen dem Jubilar alles Gute,<br />
verbunden mit unserem herzlichen<br />
Dank für seine langjährige Treue zum<br />
BAV.<br />
waren ein rückwirkender Ausgleich der seit<br />
dem Jahre 1996 nicht ausgerichteten Teuerung<br />
und eine Abschaffung der Degression<br />
auf dem Teuerungsausgleich.<br />
II. Die Antwort der Regierung<br />
Ende März 2011 hat die Regierung des Kantons<br />
Basel-Stadt die Forderung der Verbände allesamt<br />
zurückgewiesen und dies zusammengefasst wie<br />
folgt begründet:<br />
• Die Forderung nach mehr <strong>Personal</strong> wurde<br />
mit der Begründung abgewiesen, dass bereits<br />
im Zusammenhang mit der ab dem Jahre<br />
2012 in Kraft tretenden neuen Ferienregelung<br />
insgesamt rund 40 Stellen neu geschaffen<br />
worden sind. In den Pflegebereichen bestünde<br />
überdies das Problem, dass es an qualifizierten<br />
Bewerberinnen und Bewerbern mangeln<br />
würde.<br />
• Bezüglich der Senkung der Gesamtarbeitszeit<br />
vertritt die Regierung die Ansicht, dass<br />
nun zunächst die neue Ferienregelung implementiert<br />
werden müsse, bevor man wieder<br />
über eine Reduktion der Arbeitszeit diskutieren<br />
könne.<br />
• Auch die Forderungen im Lohnbereich lehnt<br />
die Regierung vollumfänglich ab. Begründet<br />
wird dies im Wesentlichen damit, dass die<br />
Löhne im Kanton Basel-Stadt durchaus konkurrenzfähig<br />
seien und überdies gewisse<br />
Funktionen im Rahmen der Lohnsystempflege<br />
neu überprüft werden sollen. Hinsichtlich<br />
der nicht ausgeglichenen Teuerung stellt sich<br />
die Regierung sodann auf den Standpunkt,<br />
dass die teilweise Nichtausgleichung in den<br />
vergangenen Jahren aufgrund von Sparmassnahmen<br />
notwendig gewesen sei und kein<br />
Anspruch auf eine nachträgliche Ausgleichung<br />
bestehen würde.<br />
III. Neuerlicher Vorstoss der Verbände<br />
Im Rahmen eines Sozialpartnergespräches zwischen<br />
Vertretern der AGSt und einer Regierungsdelegation<br />
wurde der Arbeitgeberseite mitgeteilt,<br />
dass die <strong>Personal</strong>verbände an ihren Forderungen<br />
festhalten würden. Nicht zuletzt die<br />
zwischenzeitlich publizierte Staatsrechnung des<br />
Kantons Basel-Stadt für das Jahr 2010 macht<br />
deutlich, dass die Forderungen des <strong>Personal</strong>s<br />
gerechtfertigt sind.<br />
Die AGSt ist Mitte April nochmals an den<br />
Regierungsrat gelangt und hat die einzelnen<br />
Forderungen bekräftigt und priorisiert.<br />
Aus Sicht der Kantonsmitarbeitenden stellt<br />
das Hauptproblem in den meisten Bereichen<br />
des öffentlichen Dienstes die zunehmende Arbeitsbelastung<br />
dar, welche in erster Linie durch<br />
eine Erhöhung des <strong>Personal</strong>bestandes entschärft<br />
werden könnte. Aber auch bei der Arbeitszeit<br />
liegt der Kanton Basel-Stadt mit der 42-Stunden-<br />
Woche noch nicht in der landesüblichen Norm<br />
grosser Arbeitgeber. Kommt hinzu, dass Vergleiche<br />
mit den Nachbarkantonen zeigen, dass sich<br />
das baselstädtische Lohngefüge gegen den unteren<br />
Rand bewegt, weil die umliegenden Kantone<br />
Verbesserungen vornehmen und die Privatwirtschaft<br />
in den letzten Jahren ebenfalls die<br />
Löhne deutlich angehoben hat; lediglich als<br />
Beispiel seien hier die Bereiche Polizei, Pflege<br />
und Bildung genannt. Rund die Hälfte des <strong>Personal</strong>s<br />
erhält infolge des Zusatzbeitrags zur Sanierung<br />
der Pensionskasse und der Erhöhung<br />
weiterer Sozialversicherungsbeiträge im Jahre<br />
2011 weniger Lohn ausbezahlt als im Vorjahr.<br />
Durch das Nichtausgleichen von rund 6,5 Prozent<br />
Teuerung und den zweimaligen Verzicht<br />
auf den Stufenanstieg war zudem in den letzten<br />
Jahren die Lohnentwicklung äusserst unbefriedigend.<br />
Diese Tatsachen führen nicht nur zu einer<br />
steigenden Unzufriedenheit und Demotivierung<br />
bei den Mitarbeitenden, sondern stellen auch<br />
im Hinblick auf die Rekrutierung von neuem,<br />
gut ausgebildetem <strong>Personal</strong> ein zunehmendes<br />
Problem dar.<br />
Das Staatspersonal hat wie vorerwähnt in<br />
wirtschaftlich schlechten Jahren einschneidende<br />
Sparmassnahmen mitgetragen und ging dabei<br />
davon aus, dass ihm in besseren Zeiten auch<br />
wieder etwas zurückgegeben wird. Angesichts<br />
der Tatsache, dass die kürzlich präsentierte<br />
Staatsrechnung 2010 um 340 Mio. Franken besser<br />
abschloss als budgetiert, steht nun fest, dass<br />
dieser Zeitpunkt spätestens jetzt gekommen ist.<br />
Das <strong>Personal</strong> hat dank seines unermüdlichen<br />
Einsatzes für das Wohl unseres Kantons zu<br />
Kontaktmöglichkeit BAV<br />
Adresse: St. Alban-Vorstadt 21,<br />
4052 Basel<br />
Telefon: 061 272 45 11<br />
Fax: 061 272 45 35<br />
E-Mail: info@bav-bs.ch<br />
diesem Abschluss zweifellos einen wesentlichen<br />
Beitrag geleistet und erwartet daher zu Recht,<br />
dass es nun für den jahrelangen grossen Einsatz<br />
bei gleichzeitiger Verschlechterung der Arbeitsbedingungen<br />
entschädigt wird.<br />
Aufgrund der geführten internen Diskussionen<br />
und der Gespräche mit der regierungsrätlichen<br />
Delegation hat die AGSt ihre Forderungen<br />
nun wie folgt priorisiert:<br />
1. Eine Reallohnerhöhung.<br />
2. Ein Sabbatical im Sinne eines Ausbaus und<br />
eines früheren Bezuges des Dienstalters -<br />
geschenks: Alle 5 Jahre ein Monat<br />
bezahlter Urlaub.<br />
3. Aufhebung der Degression beim<br />
Teuerungsausgleich.<br />
4. Einen einmaligen Bonus von Fr. 2000.–<br />
an alle Mitarbeitenden.<br />
Der BAV wird zusammen mit den übrigen <strong>Personal</strong>verbänden<br />
weiter am Ball bleiben und<br />
versuchen, die Forderungen nach einer Verbesserung<br />
der Anstellungsbedingungen durchzusetzen.<br />
Dr. Georg Schürmann<br />
Sekretär des BAV, Advokat<br />
Pensioniertenstamm<br />
Mitgliederversammlung 2011:<br />
Mittwoch, 18. Mai 2011<br />
Referent: Dr. Hans Furer, Geschäftsführer<br />
Angestelltenvereinigung<br />
Region Basel<br />
Pensionierten-Ausflug 2011:<br />
Donnerstag, 26. Mai 2011<br />
(ganztags)<br />
Pensionierten-Stamm 2011:<br />
Dienstag, 28. Juni 2011<br />
Dienstag, 23. August 2011<br />
Dienstag, 25. Oktober 2011<br />
Dienstag, 6. Dezember 2011<br />
Restaurant Stadthof,<br />
Gerbergasse 84 (am Barfüsserplatz)<br />
im 1. Stock ab 15.00 Uhr bis ca.<br />
17.30 Uhr<br />
16 basel-stadt<br />
ZV-INFO Mai / 2011
kanton Bern<br />
<strong>Personal</strong>verband der Stadt Bern<br />
Protokoll der 102. Hauptversammlung<br />
vom 28. März 2011, 17.30 Uhr im Hotel Bern,<br />
Zeughausgasse 9, 3011 Bern<br />
Werner Wirth<br />
Protokollführer<br />
Traktanden<br />
1. Protokoll der 101. HV vom 29. März 2010<br />
2. Jahresbericht 2010<br />
3. Rechnungen<br />
4. Verschiedenes<br />
5. Referat von Herrn Daniel Schafer, CEO<br />
Energie Wasser Bern<br />
6. Gemeinsamer Imbiss<br />
Verhandlungen:<br />
Pünktlich um 17.30 Uhr eröffnet der Präsident<br />
Martin Arn die 102. Hauptversammlung des<br />
<strong>Personal</strong>verbandes der Stadt Bern.<br />
Namentlich begrüsst er die Ehrenmitglieder<br />
Heinz Bula, Hans-Ulrich Gränicher, Anton Isenschmid,<br />
Bruno Kneubühl, Heinz Moser und<br />
Walter Schopferer.<br />
Sowie als Vertreter befreundeter Verbände<br />
und Politik:<br />
• Kurt Amiet, KV Bern und Sekretär<br />
Angestellte Stadt und Region Bern<br />
• Anton Isenschmied, Öffentliches <strong>Personal</strong><br />
<strong>Schweiz</strong><br />
• Mathias Burkhalter, Geschäftsführer<br />
Bernischer Staatspersonalverband<br />
• Daniel Schafer, CEO Energie Wasser Bern<br />
Entschuldigt haben sich:<br />
• Giovanna Battagliero, Präsidentin<br />
Angestellte Stadt und Region Bern<br />
• Urs Stauffer, Präsident Öffentliches<br />
<strong>Personal</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
• Ruedi Flückiger, Geschäftsleiter KV Bern<br />
• Helene Stettler, Ehrenmitglied, und 11<br />
weitere Mitglieder<br />
Gemäss Präsenzliste sind 99 Mitglieder anwesend.<br />
Der Präsident stellt fest, dass die Einladung<br />
ordnungsgemäss in den ZV-Info-<strong>Ausgabe</strong>n<br />
Januar/Februar 2011 und März 2011 veröffentlicht<br />
wurde, die Versammlung somit handlungsund<br />
beschlussfähig ist. Die publizierte Traktandenliste<br />
wird ohne Gegenstimme genehmigt.<br />
Wahlen werden offen durchgeführt, ausser es<br />
würden ausdrücklich geheime Wahlen gewünscht.<br />
1. Protokoll der 101. Hauptversammlung<br />
vom 29. März 2010<br />
Das Protokoll der letzten HV wurde in der ZV<br />
Info <strong>Ausgabe</strong> Juli/August 2010 veröffentlicht.<br />
Auf das Verlesen des Protokolls wird daher<br />
verzichtet. Es gibt keine Wortmeldungen, das<br />
Protokoll wird genehmigt.<br />
2. Jahresbericht 2010<br />
Der Jahresbericht wurde in der ZV Info vom<br />
März 2011 publiziert. Auf das Verlesen des Jahresberichtes<br />
wird aus Zeitgründen verzichtet.<br />
Der Präsident entschuldigt sich für die teilweise<br />
falsch zugeordneten Direktionszugehörigkeiten<br />
bei den Neumitgliedern. Der Jahresbericht<br />
2010 wird von der Versammlung ohne Gegenstimme<br />
genehmigt.<br />
Der Präsident greift die Themen «Pensionsalter<br />
63 für alle» und «Pensionskasse» auf.<br />
Pensionsalter 63 für alle<br />
Am 3. Juni letzten Jahres war im Stadtrat eine<br />
Teilrevision des <strong>Personal</strong>reglements traktandiert.<br />
Gemäss Antrag des Gemeinderats hätte das<br />
Reglement so geändert werden sollen, dass die<br />
Bearbeitung von Gesuchen um Weiterarbeit über<br />
die Altergrenze von 63 Jahren hinaus neu allein<br />
Sache des zuständigen Direktionspersonaldienstes<br />
wäre. Zu diesem Geschäft konnten wir Sozialpartner<br />
im Voraus Stellung nehmen und<br />
haben dem auch zugestimmt.<br />
Die Fraktion BDP/CVP stellte an dieser Sitzung<br />
vom 3. Juni 2010 mit einer Tischauflage,<br />
datiert ebenfalls vom 3. Juni 2010, den Antrag,<br />
die Altergrenze sei gemäss den eidgenössischen<br />
Vorschriften vom Dezember 1946 auf 64 Jahre<br />
für Frauen und 65 Jahre für Männer zu bestimmen.<br />
Dieser Antrag wurde mit 38 Ja zu 27 Nein<br />
bei 1 Enthaltung angenommen.<br />
Mit verschiedenen Protestaktionen, unser<br />
Verband verfasste z. B. einen offenen Brief an<br />
den Stadtrat, und der grossen Demonstration<br />
am 10. Juni 2010 vor dem Rathaus erzwangen<br />
wir eine nochmalige Traktandierung dieses Geschäfts<br />
im Stadtrat. In der Sitzung vom 17. Juni<br />
2010 beauftragte der Stadtrat den Gemeinderat,<br />
im Rahmen der laufenden Totalrevision des<br />
ZV-INFO Mai / 2011<br />
bern<br />
17
<strong>Personal</strong>vorsorgereglements eine Flexibilisierung<br />
des Rücktritts- und Rentenalters der städtischen<br />
Angestellten vorzusehen.<br />
Diese Vorlage sei sozialpartnerschaftlich zu<br />
erarbeiten und habe die verfassungsrechtlichen<br />
Vorgaben, namentlich betreffend die Gleichstellung<br />
von Frau und Mann, zu beachten. So weit,<br />
so gut. Diese Flexibilisierung ist auch in unserem<br />
Sinne. Aber zusätzlich beschloss der Stadtrat,<br />
dass sein Beschlusses aus der ersten Sitzung<br />
vom 3. Juni 2010 auf den 1. Januar 2012 in Kraft<br />
treten soll und nicht, wie von uns verlangt,<br />
aufgehoben wird.<br />
Gemeinsam mit dem vpod beschlossen wir,<br />
eine Anfechtungsklage einzureichen. Diese Sammelklage<br />
wurde von Einzelmitgliedern der beiden<br />
Verbände, vom vpod und dem <strong>Personal</strong>verband<br />
der Stadt Bern, alle vertreten durch Fürsprecher<br />
Hans Keller, eingereicht.<br />
Die anfallenden Kosten, auch der Einzelmitglieder,<br />
werden durch die beiden Verbände getragen.<br />
Der Präsident bedankt sich bei den<br />
Einzelmitgliedern unseres Verbandes, die sich<br />
für die Anfechtungsklage zur Verfügung gestellt<br />
haben.<br />
Am 17. Februar 2011 hat der Regierungsstatthalter<br />
entschieden und uns Recht gegeben.<br />
Wir haben in allen drei bemängelten Punkten<br />
Recht bekommen.<br />
1. Ein so wichtiger Beschluss hätte traktandiert<br />
werden müssen, damit sich die Stadtratsmitglieder<br />
im Vorfeld der Sitzung ein umfassendes<br />
Bild von der Tragweite des Geschäfts<br />
machen können. Der Stadtratsbeschluss verletzt<br />
demnach wegen der fehlenden Traktandierung<br />
die einschlägige Verfahrensordnung.<br />
2. Die Änderung der Altersgrenze stellt eine<br />
wesentliche Änderung einer personalrechtlichen<br />
Vorschrift dar, welche die Arbeitsbedingungen<br />
des angestellten <strong>Personal</strong>s wesentlich<br />
beeinflusst. Aus diesem Grund hätte<br />
den <strong>Personal</strong>verbänden das rechtliche Gehör<br />
gewährt werden müssen.<br />
3. Mann und Frau sind gleichberechtigt. Sie<br />
haben ein Recht auf gleichen Zugang zu<br />
öffentlichen Bildungseinrichtungen und Ämtern,<br />
auf gleiche Ausbildung sowie gleichen<br />
Lohn für gleichwertige Arbeit. Die Stadt fördert<br />
die tatsächliche Gleichstellung von Mann<br />
und Frau. Daher ist eine einheitliche, geschlechterneutrale<br />
Altersgrenze zu wählen.<br />
Aus diesen Gründen hat der Regierungsstatthalter<br />
entschieden, dass der Beschluss des Stadtrats<br />
vom 3. Juni 2010 aufzuheben ist. Anzumerken<br />
ist, dass nicht alle Parteien zur Beschwerdeführung<br />
legitimiert wurden. Einige Einzelmitglieder,<br />
die bei einem stadtnahen Berieb<br />
arbeiten (nicht Mitglieder des PVSB), waren aus<br />
Sicht des Regierungsstatthalters nicht direkt<br />
betroffen, auf deren Beschwerde wurde nicht<br />
eingetreten. Der <strong>Personal</strong>verband der Stadt<br />
Bern, der sich zum Ziel setzt, seine Mitglieder<br />
in beruflicher Hinsicht zu fördern und ihre wirtschaftlichen,<br />
sozialen und rechtlichen Interessen<br />
zu wahren und der in seinem Verband hauptsächlich<br />
Mitglieder aus der Stadtverwaltung und<br />
Mitglieder aus besonders eng mit der Stadtverwaltung<br />
verbundenen Institutionen vertritt, war<br />
zur Beschwerdeführung legitimert. Der vpod<br />
wurde aufgrund seiner schweizweiten Tätigkeit<br />
und weil nur ein kleiner Teil der schweizweiten<br />
Mitglieder vom Beschluss des Stadtrats betroffen<br />
sind, zur Beschwerde nicht legitimiert. Auf seine<br />
Beschwerde wurde nicht eingetreten.<br />
Pensionskasse<br />
Das überarbeitete <strong>Personal</strong>vorsorgereglement<br />
ist in diesen Monaten in der Vernehmlassung.<br />
Auch bei uns. Vorgesehen sind wichtige Änderungen.<br />
Das Beitrittsalter wird vorgezogen, mehr Beitragsjahre<br />
sollen zur Erhöhung des Deckungsgrades<br />
führen. Das Rentenalter bleibt bei 63<br />
Jahren, möglich wird ein flexibles Rentenalter<br />
bis 67 Jahre. Dies bei entsprechender Rentenkürzung<br />
oder Rentenverbesserung. Das Leistungsprimat<br />
für unsere Kasse bleibt bestehen.<br />
Wir werden das neue Reglement sehr genau<br />
prüfen und wo nötig unsere Anregungen ans<br />
<strong>Personal</strong>amt weiterleiten. Dass das Reglement<br />
im Gemeinderat verabschiedet wird, ist anzunehmen.<br />
Schwieriger wird es sicher im Stadtrat<br />
werden. Mit den in letzter Zeit gefällten personalfeindlichen<br />
Entscheiden wird es schwierig<br />
werden. Ein Punkt wird sicher wieder der Primatwechsel<br />
sein.<br />
Hier nochmals die wichtigsten Unterschiede:<br />
Beim Leistungsprimat, das wir unbedingt beibehalten<br />
möchten, hängt die Altersrente vom<br />
zuletzt versicherten Lohn ab. Wer in den Ruhestand<br />
tritt, kann mit einer fixen Rente rechnen.<br />
Das Finanzierungsrisiko trägt die Pensionskasse,<br />
das heisst Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
gemeinsam. Beim Beitragsprimat ist die Rente<br />
abhängig von den einbezahlten Beiträgen, vom<br />
angesparten Kapital also. Bei guter Anlagerendite<br />
wächst das Sparkapital des Versicherten<br />
und damit erhöht sich die Rente. Ist die Rendite<br />
schlecht, wirkt sich dies auch auf die Rente<br />
aus. Das Risiko trägt nur noch der Arbeitnehmer.<br />
Bei unserem System, dem Leistungsprimat,<br />
sind die Leistungen im Voraus definiert. Der<br />
Druck, eine genügende Anlagerendite zu erzielen,<br />
ist dementsprechend gross. Beim Beitragsprimat<br />
fehlt dieser Druck, da erst die erzielte<br />
Rendite die spätere Leistung bestimmt. Der eine<br />
oder andere Anlageberater gibt sich mit dem<br />
politisch festgelegten Minimalzins zufrieden.<br />
Und dieser Minimalzins purzelt fast von Jahr zu<br />
Jahr. Verlässlichkeit bezüglich der zu erwartenden<br />
Rentenleistung ist aus Sicht des <strong>Personal</strong>verbandes<br />
sehr wichtig. Schliesslich verzichten<br />
wir auf die höheren Löhne wie bei Bund und<br />
Kanton, erwarten dafür jedoch ein planbares<br />
Leistungsversprechen.<br />
3. Rechnungsablage 2010<br />
Walter Schopferer erläutert die Rechnung 2010.<br />
Der Revisorenbericht wird von Lukas Bieri verlesen.<br />
Wortmeldungen zur Rechnung 2010 gibt<br />
es keine. Die Rechnung wird von der Versammlung<br />
einstimmig genehmigt und Walter Schopferer<br />
für die vorzügliche Verwaltung der Kasse<br />
gedankt.<br />
4. Dechargeerteilung<br />
Mit der Verabschiedung des Jahresberichtes und<br />
der Zustimmung zur Rechnung 2010 wird das<br />
Verbandsjahr 2010 offiziell abgeschlossen. Die<br />
Anwesenden erteilen dem Vorstand einstimmig<br />
Decharge.<br />
Präsident Martin<br />
Arn (2.v.l.) mit<br />
den neuen<br />
Veteranen René<br />
Pfäffli, Klaus<br />
Engel und Hans<br />
Arni (v.l.n.r.)<br />
5. Budget 2011<br />
Walter Schopferer erläutert das Budget 2011.<br />
Einige gedruckte Exemplare liegen auf.<br />
Der Vorstand empfiehlt der Versammlung,<br />
die Mitgliederbeiträge wie letztes Jahr zu belassen.<br />
Die Versammlung stimmt diesem Antrag<br />
einstimmig zu. Für das Budget werden keine<br />
Anträge gestellt. Das Budget 2011 wird wie vom<br />
Vorstand vorgeschlagen von der Versammlung<br />
einstimmig angenommen.<br />
6. Wahlen<br />
Der Präsident Martin Arn weist die Anwesenden<br />
ein weiteres Mal auf die Wichtigkeit der Arbeit<br />
des <strong>Personal</strong>verbandes der Stadt Bern und des-<br />
18 Bern<br />
ZV-INFO Mai / 2011
sen Vorstand hin. Die angekündigten Rücktritte<br />
aus dem Vorstand rücken immer näher und<br />
Ersatz ist leider immer noch nicht in Aussicht.<br />
Sollten keine neuen Vorstandsmitglieder gefunden<br />
werden, droht gar die Auflösung des Verbandes.<br />
Damit dies verhindert werden kann,<br />
sind die Mitglieder gefordert, allfällige Kandidaten<br />
aus ihren Reihen zu stellen.<br />
7. Ehrungen<br />
Die Versammlung gedenkt der im Jahr 2010<br />
verstorbenen Mitglieder Gottlieb Haslebacher,<br />
Werner Balsiger, Hans Rudolf Kohler, Robert<br />
Lucy, Eduard Mumenthaler, Hans Jakob, Walter<br />
Leuenberger, Hedwig Sieber und Käthi Stettler<br />
mit einer Schweigeminute.<br />
Martin Arn spricht den Hinterbliebenen die<br />
Anteilnahme aus.<br />
Zu neuen Veteranen mit 30 Jahren Mitgliedschaft<br />
werden die anwesenden Hans Arni, Paul<br />
Biberstein, Klaus Engel, Ester Mosimann, René<br />
Pfäffli ernannt. Mit einem kleinen Präsent wird<br />
ihnen von Martin Arn für ihre Treue zum Verband<br />
gedankt. Im weiteren können Veronika<br />
Beer, Beatrice Kipfer, Philippe Knuchel, Rolf<br />
Oberli und Heinz Schär auf 30 Jahre Verbandszugehörigkeit<br />
zurückblicken.<br />
8. Verschiedenes<br />
Der Präsident Martin Arn bedankt sich bei den<br />
beiden aus dem <strong>Personal</strong>ausschuss von Energie<br />
Wasser Bern zurückgetretenen Mitgliedern Werner<br />
Michel und Daniel Fischbach für die geleistete<br />
Arbeit und überreicht dem anwesenden<br />
Werner Michel ein kleines Präsent. Neu in den<br />
<strong>Personal</strong>ausschuss gewählt wurde unser Mitglied<br />
Daniel Gafner. Der Präsident wünscht ihm<br />
viel Erfolg.<br />
9. Referat von Daniel Schafer, CEO Energie<br />
Wasser Bern<br />
Als Abschluss des offiziellen Teils der Hauptversammlung<br />
fesselt Daniel Schafer, CEO Energie<br />
Wasser Bern, die Anwesenden mit einem<br />
interessanten Referat über die von Energie Wasser<br />
Bern festgelegte Strategie, die Visionen und<br />
Werte sowie die Zukunftsaussichten des auch<br />
im letzten Jahr erfolgreichen Unternehmens.<br />
Der Ausstieg aus der Atomenergie ist ein Ziel,<br />
welches die Zukunft des im Eigentum der Stadt<br />
Bern befindlichen Werkes entscheidend beeinflussen<br />
wird. Die in der anschliessenden Fragerunde<br />
aus der Versammlung gestellten Fragen<br />
wurden von Daniel Schafer pointiert und kompetent<br />
beantwortet.<br />
Schluss der 102. HV: 19:10 Uhr<br />
Im Anschluss an den offiziellen Teil der 102.<br />
Hauptversammlung offerierte der <strong>Personal</strong>verband<br />
der Stadt Bern den Anwesenden einen<br />
Imbiss.<br />
Termin nächste HV:<br />
Die 103. HV findet am 26. März 2012 wiederum<br />
im Hotel Bern statt.<br />
Der Protokollführer<br />
Werner Wirth<br />
kanton bern<br />
<strong>Personal</strong>verband der Stadt Biel-Bienne<br />
Erster Gesamtarbeitsvertrag für die<br />
städtischen Mitarbeiter des Energie<br />
Service Biel im 2012<br />
Sofern die Legislative der Stadt Biel dem<br />
Beschlussentwurf des Gemeinderates zustimmt,<br />
wird das Stimmvolk im Frühjahr<br />
2012 darüber entscheiden, ob der Energie<br />
Service Biel (ESB) ein neues Rechtskleid<br />
und dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV)<br />
erhalten werden. Den Auftrag zur Erstellung<br />
eines Gesamtarbeitsvertrages erhielt<br />
Rechtsanwalt Dr. Michael Merker, Sekretär<br />
des ZV Öffentliches <strong>Personal</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Die Vertreter des <strong>Personal</strong>verbandes der<br />
Stadt Biel-Bienne (PVBB) wurden gemäss<br />
den sozialpartnerschaftlichen Grundsätzen<br />
vorgängig in die Vertragsausarbeitung<br />
mit einbezogen und haben mitgeholfen, ein<br />
fortschrittliches und innovatives Regelwerk<br />
für die Vertragspartner zu erarbeiten.<br />
Noch in diesem Frühjahr wird dem Bieler<br />
Stadtrat der Bericht des Gemeinderates zur<br />
Überführung der Rechtsform ESB vorgelegt.<br />
Darin schlägt die Exekutive vor, dass der ESB<br />
in eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt<br />
umgewandelt wird. Als selbständige öffentlich-rechtliche<br />
Anstalt bildet der ESB eine<br />
eigene Rechtsperson, kann im eigenen Namen<br />
Verhandlungen führen und Verträge abschliessen.<br />
Er befindet sich aber weiterhin zu 100%<br />
im Eigentum der Stadt Biel. Im Bericht des<br />
Gemeinderates an den Stadtrat werden die<br />
strategischen Zielsetzungen für den ESB detailliert<br />
beschrieben. Zwei davon betreffen<br />
direkt die Belegschaft. Der Gemeinderat<br />
spricht sich klar für den Erhalt der Arbeitsplätze<br />
sowie für attraktive Arbeitsbedingungen<br />
und Sozialleistungen aus. Es wird explizit darauf<br />
hingewiesen, dass beispielsweise bezüglich<br />
der Pensionskassenleistungen keine Verschlechterung<br />
eintreten darf. Was bedeutet<br />
dies konkret für die Mitarbeiter des ESB und<br />
Mitglieder des PVBB Das Arbeitsverhältnis<br />
der Angestellten wird in der neuen Rechtsform<br />
durch privatrechtliche Einzelarbeitsverträge<br />
geregelt. Diese werden auf einem GAV basieren,<br />
der von den Sozialpartnern einvernehmlich<br />
ausgehandelt wurde.<br />
Im Falle einer Ausgliederung bietet der GAV<br />
den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern<br />
des ESB maximalen Schutz. Zudem konnten<br />
von den <strong>Personal</strong>verbänden im Laufe der GAV-<br />
Verhandlungen in einzelnen Punkten wesentliche<br />
Verbesserungen im Vergleich zu den<br />
heutigen städtischen Anstellungsbedingungen<br />
durchgesetzt werden. Speziell zu erwähnen<br />
sind die fortschrittliche Ferienregelung, die<br />
klar geregelten und strukturierten sozialpartnerschaftlichen<br />
Abläufe, die starke Position<br />
der Arbeitnehmerschaft durch die Vertragspartnerschaft<br />
mit den <strong>Personal</strong>verbänden sowie<br />
der erhöhte Kündigungsschutz für die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche im<br />
<strong>Personal</strong>ausschuss die Interessen der Angestellten<br />
des ESB vertreten. Das Vertragswerk<br />
wird durch einen von allen Mitarbeitenden des<br />
ESB und zur Hälfte von der Arbeitgeberseite<br />
zu leistenden Solidaritätsbeitrag finanziert. Die<br />
Mitglieder der <strong>Personal</strong>verbände, welche Vertragspartner<br />
des GAV sind, erhalten eine Rückerstattung.<br />
Die Mitgliedschaft im <strong>Personal</strong>verband der<br />
Stadt Biel-Bienne lohnt sich!!<br />
ZV-INFO Mai / 2011<br />
Biel<br />
19
kanton GLARUS<br />
Verband des Glarner Staats- und Gemeindepersonals<br />
VGSG wünscht sich mehr Mitglieder aus<br />
den Reihen der neuen Gemeinden<br />
Urs Jenny<br />
Vorstandsmitglied VGSG<br />
Die diesjährige Hauptversammlung wurde eröffnet<br />
mit einem spannenden Referat von Corinne<br />
Staub, Zürich, mit interessantem Inhalt<br />
und Tipps zum Thema: «Was macht mich sympathisch».<br />
Im Nu zog sie die Gäste in ihren Bann,<br />
das Thema war ja auch äusserst vielversprechend,<br />
denn wer will schon nicht sympathisch<br />
sein So wartete man gespannt auf ihre Tipps,<br />
Tricks, Stilsünden, Umgangsformen oder auf<br />
eine Antwort auf die Fragen: Was machen Farben<br />
aus Was erzielen wir mit der Bekleidung<br />
für eine Wirkung auf unsere Mitmenschen Mit<br />
Stil zum Ziel heisst klar ihre Devise, und so<br />
brachte die Referentin immer wieder die Zuhörer<br />
zum Schmunzeln mit Beispielen und sogenannten<br />
Killern im tagtäglichen Kontakt mit<br />
Mitmenschen. Sie erläuterte ausserdem, quasi<br />
als Rezept, wie viel eine freundliche Ausstrahlung<br />
im Leben bewirken kann.<br />
Im Anschluss an das Referat appellierte Herr<br />
Tony Bürge, Landrat und Berater für den Vorstand<br />
des VGSG, an die Anwesenden, die Gemeindeangestellten<br />
der neuen Gemeinden für<br />
eine Mitgliedschaft des Verbandes zu gewinnen.<br />
Während der VGSG innerhalb der kantonalen<br />
Organisation einen sehr hohen Bekanntheitsgrad<br />
erreicht hat, ist der Verband unter den<br />
Gemeindeangestellten noch eher unbekannt.<br />
Der VGSG stand mit der Gemeindestrukturreform<br />
vor einer historischen Ausgangslage. Seit<br />
dem Jahr 2005 gehören dem Verband nebst den<br />
kantonalen Angestellten bekanntlich auch die<br />
Gemeindeangestellten an. Mit der Einverleibung<br />
der Gemeindeangestellten kann sich der VGSG<br />
betreffend Mitglieder zahlenmässig verdoppeln.<br />
Daher soll die Chance, aktiv die Gemeindeangestellten<br />
der drei neuen Gemeinden Glarus<br />
Nord, Glarus und Glarus Süd in den VGSG einzubeziehen,<br />
ergriffen werden. Der VGSG gründete<br />
eine Taskforce, die sich aus Mitgliedern<br />
des Vorstandes und Gemeindeangestellten zusammensetzte.<br />
Peter Stengele, Präsident a.i. des VGSG, eröffnet<br />
seine erste, jedoch offiziell die 95. Hauptversammlung.<br />
Im Jahresbericht erwähnt Stengele,<br />
dass er für das verantwortungsvolle Amt<br />
des Präsidenten ad interim seit dem 19.5.2010<br />
verantwortlich ist. Den Entscheid, das Präsidialamt<br />
a.i. anzunehmen, hat Stengele nicht<br />
bereut. Von den Mitgliedern des Vorstandes<br />
wurde er ausgesprochen herzlich aufgenommen.<br />
Während der Vorstandsarbeit des vergangenen<br />
Jahres konnte er von den fundierten<br />
Kenntnisse der Vorstandmitglieder profitieren.<br />
Er werde sich deshalb überzeugt und mit Freude<br />
zur offiziellen Wahl zum Präsidenten stellen.<br />
Ein Rückblick auf das Jahr 2010 zeigt die<br />
verschiedenen Arbeiten des Vorstandes auf. Unter<br />
anderem wurde das Leitbild des VGSG erarbeitet.<br />
Geplant ist im neuen Jahr eine Neuorganisation<br />
der Homepage, zu deren Neugestaltung<br />
wir jüngst ein VGSG Mitglied verpflichten konnten.<br />
An der HV 2010 wurden die Lohnforderungen<br />
2011 gutgeheissen. Stengele erläutert die<br />
einzelnen Punkte:<br />
1. Generelle Reallohnerhöhung für alle per<br />
01.01.2011<br />
Der Landrat hat an seiner Sitzung vom Mittwoch,<br />
den 8. Dezember 2010 einer Erhöhung<br />
von insgesamt 1.5 Prozent bewilligt. Dabei<br />
erhielt jeder Mitarbeiter 1.0 Prozent seiner<br />
Lohnsumme ausbezahlt.<br />
2. Individuelle Erhöhungen<br />
Es wurden 0.5 Prozent der gesamten Lohnsumme<br />
als individuelle Erhöhungen bewilligt.<br />
3. Zusätzlich voller Teuerungsausgleich 2010<br />
Ein Teuerungsausgleich wurde in die generelle<br />
Erhöhung miteingerechnet.<br />
4. Lohnvergleich gesamtes Spitalpersonal<br />
analog der kant. Verwaltung<br />
Dieser Antrag wurde nicht behandelt.<br />
5. Anhebung der Löhne von 89 Prozent auf<br />
95 Prozent<br />
Zurzeit findet eine Funktionsanalyse statt.<br />
6. Einführung der 5. Ferienwoche ab dem<br />
21. Altersjahr<br />
Dieser Antrag wurde bislang nicht behandelt.<br />
Vreni Leuzinger<br />
An der regierungsrätlichen <strong>Personal</strong>kommission<br />
vom 6. September 2010 wurde bekanntgegeben,<br />
20 Glarus<br />
ZV-INFO Mai / 2011
dass sämtliche Funktionen der kantonalen Verwaltung<br />
analysiert und bewertet werden. Wichtig<br />
ist dabei anzumerken, dass dabei lediglich<br />
Funktionen und keine Köpfe bewertet werden.<br />
Urs Bertsch stellte daher einen Antrag, dass ein<br />
Vorstandsmitglied des VGSG in das Kernteam<br />
aufgenommen wurde. Dem Antrag wurde entsprochen.<br />
Anfang 2011 hat der Verband die Gemeinden<br />
Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd angeschrieben<br />
mit dem Ziel, die Bildung der <strong>Personal</strong>kommissionen<br />
der Arbeitnehmer zu unterstützen.<br />
Die Bemühungen sind noch im Gange<br />
und noch nicht abgeschlossen.<br />
Rücktritte<br />
Der Vorstand musste bedauerlicherweise von<br />
folgenden Rücktritten Kenntnis nehmen: Bea<br />
Küng (Kassiererin), Vreni Leuzinger (Aktuarin),<br />
Franzisca Matos (Vorstand). Peter Stengele verdankt<br />
ihre Arbeit mit einem Präsent.<br />
Neuwahlen<br />
Der Vorstand schlägt den Mitgliedern folgende<br />
Personen zur Neuwahl vor:<br />
• Präsident: Peter Stengele, Soziale Dienste<br />
Kanton<br />
• Vorstandsmitglieder: Anina Thoma, Vormundschaftsabteilung<br />
Kanton, Beat Aebli, Gemeinde<br />
Süd, Christoph Zwicky, Gemeinde Glarus.<br />
Die sich zur Wahl gestellten Personen wurden<br />
einstimmig gewählt.<br />
Ersatzwahl in die <strong>Personal</strong>kommission<br />
Gewählt wurden Peter Stengele und Beat Aebli<br />
anstelle der abtretenden Vorstandsmitglieder<br />
Bea Küng und Franziska Matos.<br />
Weitere Anträge des Vorstandes<br />
Der Jahresrechung 2010, dem Voranschlag 2011<br />
sowie der Höhe der Mitgliederbeiträge von<br />
Fr. 25.– stimmten die Verbandsmitglieder zu.<br />
Ebenso dem Leitbild des VGSG und der Anpassung<br />
der Statuten, mit welcher anstelle der<br />
bisherigen 6 bis 8, neu 6 bis 12 Vorstandsmitglieder<br />
zugelassen sind.<br />
Von Seiten der Mitglieder sind keine Anträge<br />
eingegangen.<br />
Varia<br />
Ein Mitglied stellt dem Vorstand die Frage, ob<br />
die Verteilung der Gelder im neuen Lohnsystem<br />
hauptsächlich dem Kader zu Gute kommt oder<br />
aber ob eine gerechte Verteilung auf alle Angestellten<br />
gewährleistet werden kann. Urs Bertsch,<br />
Vizepräsident des VGSG, beantwortete die Frage<br />
wie folgt: Die Verteilung ist nicht von der<br />
Funktion abhängig, sondern beruht auf den<br />
Parametern der Qualifikation der Mitarbeitenden<br />
sowie der Bandposition im entsprechenden<br />
Lohnband.<br />
H.J. Dürst, Ratschreiber, ergänzt, dass zwischen<br />
den Abteilungen tatsächlich Unterschiede<br />
bestanden haben, diese aber mittlerweile durch<br />
einen Abgleich aufgrund der Mitarbeiterbeurteilungen<br />
ausgemerzt werden konnten.<br />
Im Anschluss offerierte der VGSG ein vorzügliches<br />
Nachtessen aus der GH-Küche Ennenda.<br />
Urs Jenny<br />
kanton Schwyz<br />
<strong>Personal</strong>verband des Kantons Schwyz<br />
Einladung zur 93. Generalversammlung<br />
Mittwoch, 22. Juni 2011, 18.00 Uhr<br />
Dorfzentrum Einsiedeln, Hauptstrasse 20, Einsiedeln<br />
Wir laden unsere Mitglieder herzlich ein zur 93.<br />
Generalversammlung des <strong>Personal</strong>verbandes<br />
des Kantons Schwyz.<br />
Nach der Generalversammlung hält Regierungsrat<br />
Kaspar Michel, Vorsteher des Finanzdepartementes,<br />
ein Referat zum Thema: Budgetdebatte<br />
– Auswirkungen für das Staatspersonal<br />
Für Unterhaltung am Apéro sorgt das Schwyzerörgeli-Quartett<br />
«Mischt am Rüggä». Die Verbandsmitglieder<br />
sind anschliessend zum traditionellen<br />
Nachtessen eingeladen.<br />
Traktanden<br />
1. Begrüssung durch den Präsidenten<br />
2. Wahl der Stimmenzählerinnen und<br />
Stimmenzähler<br />
3. Protokoll der Generalversammlung vom<br />
21. April 2010<br />
4. Jahresbericht des Präsidenten<br />
5. Jahresrechnung/Revisionsbericht<br />
6. Mitgliederbeitrag 2011<br />
7. Wahl eines neuen Mitgliedes in den Vorstand<br />
8. Statutenrevision (*)<br />
9. Anträge der Mitglieder<br />
(*) Der Statutenentwurf wird den Mitgliedern<br />
mit der Einladung zugestellt. Er ist überdies auf<br />
unserer Website (www.pvsz.ch) aufgeschaltet.<br />
Anmeldung<br />
Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung<br />
erforderlich.<br />
Wir bitten Sie, sich bis 13. Juni 2011 mit der<br />
Ihnen zugestellten Anmeldekarte (Postfach<br />
1236, 6431 Schwyz) oder per E-Mail (info@pvsz.<br />
ch) anzumelden.<br />
Anträge der Mitglieder<br />
Anträge der Mitglieder zuhanden der Generalversammlung<br />
sind bis 13. Juni 2011 einzureichen.<br />
Kontakt PVSZ<br />
Postfach 1236<br />
6431 Schwyz<br />
E-Mail: info@pvsz.ch<br />
www.pvsz.ch<br />
Alfons Müller, Präsident<br />
Beat Stierli, Vizepräsident<br />
ZV-INFO Mai / 2011<br />
Schwyz<br />
21
kanton zürich<br />
<strong>Personal</strong>verband der Gemeinde Horgen<br />
Führung durch die Rega-Basis Zürich<br />
Flughafen<br />
Hans Erdin<br />
Präsident<br />
Mitglieder des <strong>Personal</strong>verbandes<br />
besuchten die Rega-Basis am Flughafen<br />
Kloten. Ein beeindruckender<br />
Einblick in den Alltag, die Betriebsorganisation<br />
und natürlich die Flotte<br />
der Rettungsflugwacht.<br />
Am Freitag, 15. April 2011 trafen sich 30<br />
Mitglieder des <strong>Personal</strong>verbandes auf dem Perron<br />
des Horgner Bahnhofes. Das Ziel der Gruppe<br />
war die Rega Basis am Zürcher Flughafen<br />
Kloten. Mit S2 und Bus gelangten wir direkt<br />
vor den Eingang zum Rega Hauptsitz. Dort wurden<br />
wir von Andy Halter (Gruppenleiter Logistik)<br />
empfangen. In einer informativen Präsentation<br />
wurde uns die Rega als Organisation<br />
vorgestellt. Ein Blick zurück in die Anfänge der<br />
Luftrettung, aber auch die aktuellen Kennzahlen<br />
beeindruckten uns alle sehr.<br />
Im November 1946 strandet ein amerikanisches<br />
Flugzeug vom Typ DC-3 Dakota auf dem<br />
Gauligletscher im Berner Oberland. In einer<br />
spektakulären Rettungsaktion, bei der zwei Militärflugzeuge<br />
des Typs Fieseler Storch eingesetzt<br />
wurden, bergen die beiden Piloten die<br />
Besatzung und Passagiere. Dieser improvisierte<br />
Einsatz darf als eigentlicher Beginn der Luftrettung<br />
in der <strong>Schweiz</strong> bezeichnet werden.<br />
Heute arbeiten 330 Personen bei der Rega,<br />
verteilt auf den Hauptsitz in Zürich-Kloten und<br />
den 12 Rega-Helikopterbasen in der ganzen<br />
<strong>Schweiz</strong>.<br />
Nach dem Einführungsvortrag wurden wir<br />
in zwei Gruppen eingeteilt. Die Führung durch<br />
den Hangar und in die Helikopterwerkstatt<br />
übernahm Andy Halter. Frau Bettina Müller (Einsatzzentrale<br />
Jets, Repatriierung) erklärte der<br />
zweiten Gruppe die Abläufe in der Einsatzzentrale,<br />
im obersten Geschoss des Gebäudes.<br />
Die Einsatzzentrale – Herzstück und<br />
Drehscheibe<br />
Hoch oben, mit Sicht auf die Start- und Landebahnen<br />
des Flughafens Kloten, befindet sich die<br />
Einsatzzentrale der Rega. Dort werden die Rufe<br />
Hilfesuchender empfangen und der Einsatz geplant.<br />
Sie ist rund um die Uhr in drei Schichten<br />
besetzt. Die Mitarbeitenden der Einsatzzentrale<br />
müssen die drei Landessprachen und zusätzlich<br />
Englisch beherrschen. Sie brauchen Nerven,<br />
eine schnelle Auffassungsgabe und müssen im<br />
Umgang mit modernen Kommunikationsmitteln<br />
Andy Halter<br />
erklärt uns den<br />
Eurocopter EC 145<br />
Blick in den<br />
Bereich Helikopteralarmierung<br />
top sein. Die Zentrale ist in zwei grundsätzliche<br />
Bereiche aufgeteilt, denjenigen der Jets (Auslandeinsätze)<br />
und der Helikoptereinsätze (Inland).<br />
Bettina Müller erzählt uns den Ablauf<br />
eines Einsatzes von A-Z. Wir sehen die Monitore<br />
mit den Informationen zur Lage in den Helikopterbasen,<br />
sehen, wo gerade Einsätze geflogen<br />
werden bzw. auch Transporte von Patienten<br />
zwischen Spitälern in der <strong>Schweiz</strong>. WebCams<br />
der Helikopterbasen zeigen das aktuelle Wetter<br />
im umliegenden Einsatzgebiet. Immer wieder<br />
leuchten die grünen Lampen an den Arbeitsplätzen<br />
auf, es sind eingehende Hilferufe, die<br />
ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin entgegennimmt<br />
und die Einsatzplanung einleitet. Wir<br />
22 Horgen<br />
ZV-INFO Mai / 2011
sprechen auch über die neue App der Rega für<br />
das iPhone. iPhone-Besitzer sind damit in der<br />
Lage, direkt die Rega anzurufen, und vor allem<br />
wird der genaue Standort mittels Koordinaten<br />
übermittelt. Zufälligerweise nutzte ein schwer<br />
verletzter Gleischirmpilot am Tag nach unserem<br />
Besuch diese Möglichkeit. Er lag irgendwo in<br />
den Bergen, hat seine Position falsch eingeschätzt,<br />
man fand ihn nicht. Bis die Mitarbeiterin<br />
der Einsatzzentrale fragte, ob er ein iPhone<br />
besitze. Das war tatsächlich so. Er konnte sich<br />
die iPhone App herunterladen, installieren und<br />
den Notruf aussenden. Kurz darauf wurde er<br />
aus seiner misslichen Lage befreit.<br />
Jet- und Helikopter-Hangar<br />
Andy Halter musste uns schon zu Beginn der<br />
Veranstaltung mitteilen, dass im Moment leider<br />
keine Rega-Jets in Kloten seien. Sie sind irgendwo<br />
«draussen» im Einsatz. So trafen wir auf einen<br />
riesigen, leeren Hangar. Trotzdem gab es einiges<br />
zu sehen, vor allem bei den Helis. Von den<br />
beiden Typen standen je einer bereit, der eine<br />
vorbereitet für den Einsatz, der andere in Wartung.<br />
Die Rega hat drei Ambulanzjets des Typs<br />
Canadair CL 604 «Challenger», 6 Eurocopter EC<br />
145 und 11 AugustaWestland-Da-Vinci-Helis im<br />
Einsatz. Die Eurocopter werden im Flachland<br />
bzw. den Flachlandbasen eingesetzt, die AugustaWestland<br />
Da Vinci kommen wegen ihrer grösseren<br />
Leistung im Gebirge zum Einsatz und sind<br />
auch in den Gebirgsbasen stationiert.<br />
Andy Halter lehrte uns das korrekte Einweisen<br />
eines anfliegenden Helis und machte auf<br />
die wichtigsten Punkte für eine optimale Landemöglichkeit<br />
aufmerksam. Man steht mit zu<br />
einem Y erhobenen Armen am Platz bereit (Y<br />
= yes, du kannst landen), der Heli fliegt an,<br />
senkt sich, der Wind der Rotoren zwingt den<br />
Einweisenden dazu, in die Knie (mit einem<br />
Bein) zu gehen, um nicht umzufallen. Zudem<br />
sind drehende Rotorblätter höchst gefährlich.<br />
Erst wenn die Turbine bzw. die Rotorblätter<br />
gestoppt sind, steht man wieder auf. Beim Landemanöver<br />
wird der Helipilot sehr nahe beim<br />
Einweisenden landen, es kann sein, dass nur<br />
noch 20 cm Distanz zwischen Heli und Mensch<br />
sind. Die Piloten sind in der Lage, beinahe zentimetergenau<br />
zu landen, also keine Panik.<br />
Ein Film zum Abschluss<br />
In einer Filmdokumentation wurden verschiedene<br />
Einsätze der Rega im Gebirge, aber auch<br />
im Flachland gezeigt. Es war beeindruckend,<br />
mit welcher Ruhe und grossem Können gearbeitet<br />
wird. Dies in der Zentrale, den Regabasen<br />
und vor allem auch bei den Helieinsätzen. Diese<br />
Einsätze sind zum Teil auch für Pilot, Flughelfer,<br />
Ärztinnen und Ärzte nicht ungefährlich.<br />
Sie verlangen alle höchste Konzentration und<br />
Erfahrung. 2010 flog die Rega 13 726 Einsätze<br />
im In- und Ausland. Die Rega ist eine gemeinnützige,<br />
unabhängige und private Stiftung, die<br />
von Gönnerinnen und Gönnern getragen wird.<br />
Nur mit ihrer Unterstützung wird die Hilfe und<br />
Versorgung aus der Luft, rund um die Uhr, 365<br />
Tage im Jahr, auch in Zukunft möglich sein.<br />
Gemütlicher Abschluss im «Wilden Mann»<br />
Nach der zweistündigen Führung erreichten wir<br />
in 10 Fussminuten das Restaurant «Wilden Mann»<br />
in Kloten. Ein vom <strong>Personal</strong>verband offerierter<br />
Apéro mit feinen Häppchen erwartete uns dort.<br />
Nach dem Spaghettiplausch, vielen Gesprächen<br />
rund um das Erlebte, fuhren wir mit Bus und<br />
S-Bahn zurück nach Horgen.<br />
Hans Erdin<br />
ZV-INFO Mai / 2011<br />
Horgen<br />
23
Lösung des besonderen<br />
sudokus<br />
Für die letzte ZV Info hat Ruedi Brosi ein ganz besonderes Sudoku<br />
kreiert. Um das Rätsel zu lösen, brauchte es etwas Geschick beim<br />
Ausknobeln der Anfangszahlen und eine gute Kombinationsgabe für die<br />
Zusammensetzung des Lösungswortes. Um damit einen der drei Preise<br />
zu gewinnen, brauchte es zudem Glück, denn entschieden hatte das Los.<br />
3 8 7 2 9 4 6 / U 5 / R 1 / S<br />
9 1 / S 6 5 8 / I 3 / N 4 / D 2 / A 7<br />
5 / R 4 2 / A 7 6 1 8 / I 3 / N 9<br />
Rudolf Brosi<br />
Geschäftsleitungsmitglied<br />
Das Lösungswort<br />
Das Lösungswort herauszufinden, war nicht<br />
ganz einfach; um den weiblichen Begriff aus<br />
der «Neuen Welt» zu finden, mussten die richtigen<br />
Namen eingesetzt und durch die jeweiligen<br />
Zahlen ersetzt werden. Danach konnte man das<br />
Sudoku wie gewöhnt lösen, die Zahlen in den<br />
roten Feldern durch die jeweiligen Buchstaben<br />
ersetzen und dann in der richtigen Reihenfolge,<br />
die nicht exakt der üblichen Leserichtung folgte,<br />
aneinanderreihen. Das Lösungswort ergab<br />
dann Indianerin.<br />
Die Gewinner<br />
Je einen Gutschein in der Höhe von Fr. 200 für<br />
ein Nachtessen in einem Restaurant nach Wahl<br />
haben gewonnen:<br />
• Barbara Bertini, Glarus<br />
• Richard Schmidli, St. Gallen<br />
• Lucien Rothen, Liestal<br />
6 / U 5 8 3 / N 1 2 9 7 / E 4<br />
7 / E 3 1 8 4 / D 9 5 / R 6 2<br />
4 / D 2 9 6 7 5 / R 1 8 / I 3 / N<br />
8 / I 6 / U 4 9 3 7 2 / A 1 5<br />
1 7 5 / R 4 2 8 3 9 6<br />
2 9 3 1 / S 5 / R 6 / U 7 / E 4 / D 8 / I<br />
Lösungsschlüssel: A = 2 D = 4 E = 7 I = 8 N = 3 R = 5 S = 1 U = 6<br />
Herzlichen Glückwünsch!<br />
24 wettbewerb<br />
ZV-INFO Mai / 2011