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Alexander M. Glutz<br />
TG 142) ), dem Kernenergierecht (KEG 143) ), dem Güterkontrollrecht (GKG 144) ),<br />
dem Kriegsmaterialrecht (KMG 145) ) sowie auf dem Gebiet des Rechts internationaler<br />
Sanktionen (EmbG 146) ) aufgrund des Prinzips der langen Hand verboten,<br />
solange die für Rechtshilfe in Strafsachen zuständige schweizerische Behörde,<br />
das Bundesamt für Justiz, der Weiterleitung nicht zustimmt, wobei das schweizerische<br />
Recht bestimmt, wann eine Weiterleitung zulässig ist (die zuständige<br />
Behörde fällt, wenn das Schweizer Recht eine Weiterleitung an Strafverfolgungsbehörden<br />
zulässt, eine Weiterleitungsverfügung). 147)<br />
Zweck all dieser Amts- und Rechtshilferegelungen, wie sich beispielsweise<br />
auch eine Regelung in Art. 42 Abs. 3 FINMAG 148) findet, ist es sicherzustellen,<br />
dass über den formalen Amtshilfekanal nicht die materiellen Bestimmungen der<br />
Rechtshilfe in Strafsachen umgangen werden können. Den in der Weiterleitungsverfügung<br />
gefällten Rechtshilfeentscheid muss daher das Bundesgericht<br />
gemäss Art. 84 BGG überprüfen, egal welches erstinstanzliche Gericht des Bundes,<br />
sei es das Bundesstrafgericht, sei es das Bundesverwaltungsgericht, den<br />
Weiterleitungsentscheid vorinstanzlich überprüft. 149)<br />
«Auch materiellrechtliche Überlegungen sprechen dafür, die Bankenkommission zu verpflichten,<br />
in Fällen wie dem vorliegenden ein ‹Übermittlungsverfahren› durchzuführen:<br />
Mit der Amtshilfe dürfen die Regeln über die Rechtshilfe in Strafsachen weder materiell<br />
noch hinsichtlich eines minimalen Rechtsschutzes in der Schweiz umgangen werden (…).<br />
Die Bankenkommission hat die von den beaufsichtigten Instituten gelieferten, den Beschwerdeführer<br />
betreffenden Informationen nicht nur amtshilfeweise weitergegeben, sondern<br />
gleichzeitig auch deren Verwendung für ein allfälliges Strafverfahren bewilligt. Ohne<br />
Amtshilfe hätten die französischen Behörden die umstrittenen Angaben hierfür rechtshilfeweise<br />
beschaffen müssen, wobei zugunsten des Betroffenen ein minimaler Rechtsschutz<br />
142)<br />
Bundesgesetz vom 20. Juni 2003 über den internationalen Kulturgütertransfer (Kulturgütertransfergesetz,<br />
KGTG, SR 444.1).<br />
143)<br />
Kernenergiegesetz vom 21. März 2003 (KEG, SR 732.1).<br />
144)<br />
Bundesgesetz vom 13. Dezember 1996 über die Kontrolle zivil und militärisch verwendbarer<br />
Güter sowie besonderer militärischer Güter (Güterkontrollgesetz, GKG, SR 946.202).<br />
145)<br />
Bundesgesetz vom 13. Dezember 1996 über das Kriegsmaterial (Kriegsmaterialgesetz,<br />
KMG, SR 514.51).<br />
146)<br />
Bundesgesetz vom 22. März 2002 über die Durchsetzung von internationalen Sanktionen<br />
(Embargogesetz, EmbG, SR 946.231).<br />
147)<br />
Art. 42 Abs. 3 FINMAG, Art. 20 Abs. 3 und Abs. 5 GKG, Art. 42 Abs. 3 und Abs. 5 KMG,<br />
Art. 103 Abs. 3 und Abs. 5 KEG, Art. 7 Abs. 3 und Abs. 4 EmbG, Art. 13b Abs. 3 FMG<br />
sowie Art. 22 Abs. 3 lit. c KGTG.<br />
148)<br />
«Die FINMA verweigert die Zustimmung, wenn die Informationen an Strafbehörden weitergeleitet<br />
werden sollen und die Rechtshilfe in Strafsachen ausgeschlossen wäre. Sie entscheidet<br />
im Einvernehmen mit dem Bundesamt für Justiz.» (Art. 42 Abs. 3 FINMAG).<br />
149)<br />
Soweit ersichtlich erfolgte seit Einführung des Bundesverwaltungsgerichts beim Bundesgericht<br />
keine solche Anfechtung einer solchen Weiterleitungsverfügung, welche die Rechtshilfe<br />
genehmigt. Aufgrund der Entscheide BGE 128 II 407 E. 4 und E. 6, BGE 127 II 142<br />
E. 7 i.V.m. Art. 42 Abs. 3 FINMAG, Art. 20 Abs. 3 und Abs. 5 GKG, Art. 42 Abs. 3 und<br />
Abs. 5 KMG, Art. 103 Abs. 3 und Abs. 5 KEG, Art. 7 Abs. 3 und Abs. 4 EmbG, Art. 13b<br />
Abs. 3 FMG sowie Art. 22 Abs. 3 lit. c KGTG ist das Bundesgericht jedoch aufgrund von<br />
Art. 84 BGG zur Überprüfung der Weiterleitungsverfügung zuständig.<br />
742 ASA 80 · Nr. 11/12 · 2011/2012