SAB Journal 2013/4 - Sportanglerbund Vöcklabruck
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Information &<br />
Kommunikation<br />
Ein kleines<br />
Seevolumen<br />
ergibt starke<br />
Schwankungen<br />
im<br />
Temperaturbereich<br />
Ohne Plankton<br />
keine Fische<br />
Oberflächlich erwärmte sich der Irrsee im Sommer sehr stark und auch in 6mTiefe<br />
wurden noch Maximalwerte über 20°C gemessen. In 10 mTiefe lagen die Temperaturen<br />
im Untersuchungszeitraum zwischen 2,8°C und 12,6°C, wobei die Temperatur in dieser<br />
Tiefe bis zur Durchmischung konstant anstieg. In 20 mTiefe herrschten zwischen 3,0°C<br />
und 5,9°Cund in 30 mzwischen 3,2°C und 5,6°C. Außergewöhnlich war im Jahr 2012<br />
die starke Abkühlung des Wasserkörpers bis in große Tiefen im Februar. Die oben<br />
erwähnte zweite Erwärmung des Sees im August lässt sich mit den erhobenen Stundenwerten<br />
sehr detailliert darstellen. Als Resultat der vorangegangenen kühlen Periode herrschten<br />
Mitte August etwa ausgeglichene Temperaturen von 0mbis 5mTiefe. Bis zum<br />
Temperaturmaximum am 22. August zeigte die steigende Lufttemperatur und deren<br />
Tagesgang deutlichen Einfluss auf die obersten Schichten. Während in 5mnahezu keine<br />
Erwärmung mehr stattfand, stieg die Temperatur an der Oberfläche beinahe um 2°C an.<br />
Bis in ca. 6mTiefe reichte die starke sommerliche Erwärmung mit Temperaturen über<br />
20°C. Darunter waren die Temperaturen relativ konstant über längere Perioden, nahmen<br />
allerdings pro Meter Tiefe um ca. 3°C ab. Die herbstliche Abkühlung lässt sich mit den<br />
erhobenen Stundenwerten ebenfalls sehr informativ darstellen. Die Lufttemperatur zeigte<br />
Ende Oktober nur noch bei Abkühlungsphasen (Schlechtwetterperioden) Einfluss auf die<br />
Seetemperaturen, während steigende Lufttemperaturen kaum noch eine Auswirkung auf<br />
das Seewasser zur Folge hatten. Im Laufe des Oktobers sank die Oberflächentemperatur<br />
um 6°C und gegen Ende des Monats resultierte die kontinuierliche Abkühlung in einem<br />
Temperaturausgleich von 0–11mbei ca. 11°C (29.10.). Darunterliegende Schichten, die<br />
zuvor noch konstante Temperaturen aufwiesen, wurden von November an sukzessive von<br />
der Durchmischung erreicht und der Temperaturgradient immer mehr aufgelöst.<br />
Im Jahresverlauf zeigte der Vergleich der unterschiedlichen Messpunkte (Oberfläche See<br />
und Luft), wie eng diese aneinander gekoppelt und wie sehr die Gewässertemperaturen<br />
von der Lufttemperatur beeinflusst waren, wobei die verschiedenen Amplituden den<br />
Erwartungen entsprachen.<br />
Biomasse Zooplankton<br />
Die Gesamtbiomasse des Zooplanktons wies am Untersuchungstermin 12.Juni 2012 mit<br />
etwa 44 g/m2 einen Maximalwert auf. Vorallem die bereits erwähnte hohe Dichte der<br />
„großen“ Daphnia hyalina (x obscura), aber auch das häufige Auftreten der Nauplien und<br />
Copepodide der Ruderfußkrebse tragen hier einen entscheidenden Anteil zur Gesamtbiomasse<br />
bei. An den anderen Untersuchungsterminen war die Zooplanktonbiomasse<br />
deutlich geringer. Die unterschiedlichen Gruppen (Rädertiere, Wasserflöhe und Ruderfußkrebse)<br />
zeigten naturgemäß unterschiedliche Anteile an der Gesamtbiomasse zu den<br />
jeweiligen Terminen (Abbildung 9). Die Rädertiere spielen aufgrund ihrer geringen Körpergröße<br />
im Vergleich zu den Krebstieren nur eine untergeordnete Rolle in der Biomasse.<br />
Die quantitative Entwicklung der Zooplanktonbiomasse (Frischgewicht) lag zwischen 19<br />
g/m² (November) und 44 g/m² (Juni). Es ist jedoch anzunehmen, dass die tatsächlichen<br />
Abundanzmaxima und –minima aufgrund der sehr geringen Probennahmefrequenz<br />
möglicherweise nicht erfasst wurden. Hinsichtlich<br />
der Tiefenverteilung der Biomasse waren an<br />
allen Terminen im Epilimnion (0-12 m) die<br />
höchsten Werte zu verzeichnen. Aber auch im<br />
Hypolimnion (12-30 m) waren zum Teil noch<br />
maßgebliche Anteile zu finden.<br />
Die Verteilung der Großgruppen war an den<br />
verschiedenen Terminen und Tiefen unterschiedlich.<br />
Viele Zooplankton-Organismen<br />
führen tägliche Vertikalwanderungen in der<br />
Wassersäule durch, sodass es auch auf Tageszeit<br />
und Wetterverhältnisse ankommt, in<br />
welcher Tiefe sie bei den Probenahmen nachgewiesen<br />
werden.<br />
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