PDF-Download - Newsletter Urbane Transformationen
PDF-Download - Newsletter Urbane Transformationen
PDF-Download - Newsletter Urbane Transformationen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Standardvorgaben der infrastrukturellen Daseinsvorsorge 6<br />
Die Sekundarstufen befinden sich bei unterschiedlicher Ausprägung in den meisten Bundesländern<br />
in einer Umstellung. Dadurch gibt es eine große Bandbreite in den Schulformen der<br />
Bundesländer. Das „klassische dreigliedrige Schulsystem aus Hauptschule (Volksschule), Realschule<br />
und Gymnasium gibt es nur noch in Bayern (vgl. Tabelle 1). In sechs Bundesländern<br />
wird das dreigliedrige Schulsystem durch Gesamtschulen ergänzt. Ein zweigliedriges Schulsystem<br />
weisen vier Bundesländer auf, vier weitere befinden sich derzeit in einer Übergangssituation.<br />
Bis 2010/2011 läuft dort die Hauptschule aus. Dann werden acht Bundesländer<br />
über ein zweigliedriges Schulsystem ohne Hauptschule verfügen. Neun Länder führen neue<br />
Schulformen ein, was z. T. zugleich mit dem Auslaufen der Hauptschulen und Realschulen<br />
verbunden ist. Die neuen Schulformen entsprechen durch gemeinsamen schulformübergreifenden<br />
Unterricht in den unteren Klassen, den möglichen Abschlüssen und der teilweise bestehenden<br />
Erweiterung zur Sek. II in etwa der Gesamtschule.<br />
Tabelle 1: Schulsystem der Sek. I in den Ländern<br />
dreigliedrig<br />
Hauptschule, Realschule,<br />
Gymnasium<br />
Bayern<br />
dreigliedrig + Gesamtschule<br />
Hauptschule, Realschule,<br />
Gymnasium und<br />
Gesamtschule<br />
Baden-Württemberg, Berlin,<br />
Hamburg, Hessen, Niedersachsen,<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Quelle: Datenbank Abfrage Allgemeinbildende Schulen<br />
zweigliedrig<br />
Gemeinschaftsschule, Realschule, Gesamtschule,<br />
Oberschule, Sekundarschule,<br />
Regionale Schule,<br />
Regionalschule, erweiterte Realschule,<br />
Regelschule und Gymnasium<br />
Brandenburg, Saarland, Sachsen-<br />
Anhalt, Thüringen<br />
zweigliedrig ab 2010/2011<br />
Bremen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-<br />
Anhalt, Thüringen<br />
Die Sek. II wird in Gymnasien, Gesamtschulen, Oberschulen (Brandenburg) und erweiterten<br />
Realschule (Saarland) angeboten. Die Umstellung auf G8 ist in vier Bundesländern vollzogen.<br />
Acht Bundesländer befinden sich in der Umstellung. Fünf Länder sehen sowohl G8 als auch<br />
G9 vor, wovon drei dieser Länder ihre Gymnasien auf G8 umstellen und G9 für andere Schulen<br />
der Sek. II beibehalten.<br />
Hinsichtlich des Größenstandards für Schulklassen geben die meisten Länder Mindestschülerzahlen<br />
und maximale Schülerzahlen je Klasse vor. Diese Angaben werden in einer Reihe von<br />
Ländern durch Soll- und Orientierungswerte ergänzt. In einigen Ländern erfolgt eine weitere<br />
Differenzierung nach Jahrgangsstufen. Das Land Thüringen verfolgt ein generell anderes<br />
Konzept, das für die Sekundarstufe optional auch an bayrischen Schulen im Prinzip möglich<br />
ist. Anstelle vorgegebener Klassengrößen erhalten die Schulen einen Lehrerpool. Sie können<br />
selbst bestimmen, welche Klassengrößen damit gebildet werden. Das ermöglicht große Flexibilität,<br />
die vor allem in Schrumpfungsräumen neue Möglichkeiten bietet. Zur Standorterhaltung<br />
können damit schwache Jahrgänge ggf. in Kleinklassen unterrichtet werden, wenn zum<br />
Ausgleich für andere Jahrgänge größeren Klassen gebildet werden.<br />
Ergebnisse BMVBS-Online-Publikation, Nr. 13/2010