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Rhetorische Stilmittel

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<strong>Rhetorische</strong> <strong>Stilmittel</strong><br />

Datum: 17.03.2009 11:50<br />

Kategorie: Wissenschaft, Forschung, Bildung<br />

Pressemitteilung Sefer von: Rhetorik<br />

Laut sprachwissenschaftlicher Definition ist der Begri<br />

„rhetorische <strong>Stilmittel</strong>“ ein „Sammelbegriff der Rheto<br />

alle Arten geplanter syntagmatischer Abweichungen vo<br />

normalen Abfolge sprachlicher Elemente“1.<br />

Im Gegensatz dazu bezieht die linguistische Definition<br />

beabsichtigte und unbeabsichtigte, bzw. abweichende<br />

und/oder hervorhebende Formungen der Sprache mit ein2<br />

Schüttelpelz geht davon aus, dass diese Diskrepanz in<br />

Definition von den unterschiedlichen Ausrichtungen de<br />

beiden Wissenschaften begründet ist. Für die vorliege<br />

Arbeit ist es unerheblich ob die Abweichung bzw.<br />

Hervorhebung der Sprache geplant oder ungeplant<br />

durchgeführt wurde. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die rhetorisch<br />

in schriftlicher und mündlicher Ausdrucksweise gezielt als Hilfsmittel ein<br />

können, um den Leser bzw. Zuhörer zu überraschen, zu verblüffen bzw. seine Z<br />

oder Ablehnung zu einem bestimmten Thema zu aktivieren, also das Denken de<br />

bzw. Zuhörers in eine vorher bestimmte Richtung zu lenken. Des weiteren sol<br />

Rezipienten durch diese sprachlichen <strong>Stilmittel</strong> bestimmte Gefühle geweckt<br />

allgemein betrachtet, sollen diese Mittel die Aufmerksamkeit des Lesers<br />

die Rede bzw. den Text lenken3. Somit kann der Einsatz von rhetorischen M<br />

der Darstellung und Mitteilung bezeichnet werden, welche nicht die Wahrhe<br />

Überzeugung der Rezipienten zum Ziel hat4.<br />

Zusammenfassend kann folglich definiert werden, dass rhetorische Mittel d<br />

werden, „um die gedankliche Abfolge eines Vortrags [bzw. eines Textes] so zu<br />

strukturieren, dass die Argumente [für den Zuhörer bzw. Leser] überzeugen<br />

Laut Baumgarten lassen sich die rhetorischen Mittel insgesamt in drei gro<br />

unterteilen. Die erste Gruppe bezeichnet die Gruppe der Klangwirkung. Hier<br />

Wortwahl nicht nach den inhaltlichen Gesichtspunkten der Rede bzw. des T<br />

sondern nach dem musikalischen Klang. Der Ausdruck wird durch den wohl klin<br />

Laut, also die Harmonie der wiederholten Klänge bestimmt6.<br />

Diese Klangwirkung erzielt beim Rezipienten den Effekt, dass durch z.B. die Wi<br />

der Worte das Gesagte bzw. Geschriebene einprägsamer erscheint. Als Beispie<br />

rhetorische <strong>Stilmittel</strong> aus dem Bereich der Klangwirkung kann zum Einen die<br />

und zum Anderen die Anapher genannt werden. Die Alliteration bezeichnet e<br />

Wiederholung des Anfangslauts, was bedeutet, dass zwei oder mehr inhaltli<br />

Wörter denselben Anfangsbuchstaben haben7. „Milch macht müde Männer munte<br />

wohl bekannteste Beispiel einer Alliteration. Aber auch Walt Disney bedi<br />

regelmäßig diesem sprachlichen Mittel indem er seinen Zeichentrickfiguren Na<br />

„Mickey Mouse“ und/oder „Donald Duck“ gab.<br />

Seite 1


Bei der Anapher hingegen werden per Definition wichtige Wörter an Vers- bzw.<br />

Satzanfängen wiederholt. Im Gegensatz zur Alliteration, bei der eine ungewö<br />

Wortverwendung vorliegt, wird hier ein ungewöhnlicher Satzbau verwendet. Ei<br />

für eine Anapher ist „Das Wasser rauscht / das Wasser schwoll“8.<br />

Die zweite Gruppe der rhetorischen <strong>Stilmittel</strong> bezeichnet Baumgarten als „<br />

Bedeutung der Wörter“9. Das bedeutet, dass auf semantischer Ebene die eige<br />

Bedeutung eines Wortes durch die uneigentliche Bedeutung ersetzt wird. Di<br />

von Wörtern wird als Tropus bezeichnet. Beispiel für ein Tropen ist die Al<br />

diesem <strong>Stilmittel</strong> wird ein Bild erzeugt. Dieses Bild dient dazu abstrakt<br />

ungenannte oder schwer zu beschreibende Person bzw. Sache für den Leser bzw<br />

zu veranschaulichen10. Das heißt, dass etwas Gedachtes in ein Bild übertr<br />

welches dann durch die gedankliche Reflexion wieder erschlossen werden mus<br />

Allegorie ist z.B., wenn das Wort „Liebe“ durch „Gott Amor“ ersetzt wird. E<br />

Beispiel ist die Distinctio. Hierbei handelt es sich im wesentlichen um e<br />

Dasselbe Wort wird im Satz mit einer anderen Bedeutung wiederholt. Beisp<br />

hierzu folgender Satz genannnt werden: „Es gibt ja Leute, die betrachten n<br />

Lieder als politisch“11.<br />

Die dritte große Gruppe von rhetorischen <strong>Stilmittel</strong>n wird von Baumgarten<br />

beschrieben: „Auf syntaktischer Ebene wird die Zahl der Wörter, die vom Inh<br />

Grammatik oder von der Gewohnheit bedingt ist, auffällig über- oder unters<br />

Somit handelt es sich hier um Veränderungen von Zahl und Reihenfolge der Wö<br />

Gedanken. Innerhalb dieser Gruppe gibt es somit zwei Untergruppen. Die Wort<br />

die Gedankenfigur. Bei der Wortfigur findet eine Veränderung des üblichen Wo<br />

statt. <strong>Rhetorische</strong> <strong>Stilmittel</strong> für eine Wortfigur sind zum Beispiel die Ell<br />

Asyndetion. Eine Ellipse ist eine Weglassung. Das heißt, dass in einem Satz e<br />

oder Zuhörer erwartetes Wort, ein erwarteter Satzteil nicht ausgesproch<br />

die Auslassung entstandene Lücke muss vom Rezipienten leicht geschlossen<br />

können. Ein klassisches Beispiel für eine Ellipse ist der Satz: „Je früher,<br />

nach Inhalt des Textes bzw. der Rede kann der Rezipient hier die fehlenden<br />

ergänzen.<br />

Ein Asyndetion wird in der Rhetorik hingegen als unverbundene Aufzählung ver<br />

welche ohne Konjunktionen auskommt. Somit sind die aufgereihten Wörter un<br />

Satzteile sowohl grammatikalisch als auch inhaltlich gleichgestellt. Das Z<br />

Cäsar „Veni, vidi, vici“ ist ein passendes Beispiel für ein Asyndetion.<br />

Die Gedankenfigur hingegen bezeichnet eine Abweichung von üblichen gedanklich<br />

Zuordnungen und dem Aufbau von Argumenten. So wird zum Beispiel ein Befehl<br />

formuliert. Als Beispiele für Gedankenfiguren kann ein Adynaton genannt w<br />

bezeichnen etwas Unmögliches. Am Ende einer Reihe von unmöglichen Aufzählungen<br />

erweist sich etwas, dass bis zu diesem Zeitpunkt als möglich erschien, als<br />

Poesiealbumspruch „Erst wenn die Hasen Jäger schießen und die Flüsse aufwärt<br />

und die Mäuse Katzen fressen, dann erst werd' ich dich vergessen!“ ist ein<br />

für ein Adynaton.<br />

Eine weitere Gedankenfigur ist der Klimax. Hierbei handelt es sich um eine<br />

Steigerung von Ausdrücken. Durch die Verwendung eines Klimax wird die Aussage<br />

Satzes/ eines Satzteiles erheblich verstärkt. Als Beispiel kann auch hier<br />

Seite 2


ekannte Zitat von Julius Cäsar „Veni, vidi, vici“ genannt werden.<br />

Abschließend muss zu den rhetorischen <strong>Stilmittel</strong>n festgehalten werden, d<br />

„das Salz in der Suppe [sind], sie verleihen dem Vortrag [bzw. dem Text] e<br />

Geschmack. Aber ebenso wie man sich die Suppe versalzen kann, können zu vie<br />

rhetorische Kunstgriffe auch einen Vortrag ruinieren. Weniger ist hier mehr“<br />

1 Schüttelpelz 1996: 13<br />

2 vgl. ebenda<br />

3 vgl. Baumgarten 1998: 3<br />

4 vgl. ebenda<br />

5 Gage, Berliner, Bach 1996: 424<br />

6 vgl. Baumgarten 1998: 3<br />

7 vgl. ebenda<br />

8 Biermann, Schurf (Hrsg.) 1993: 140<br />

9 Baumgarten 1998: 3<br />

10 vgl. ebenda: 4<br />

12 ebenda: 3<br />

13 vgl. Biermann, Schurf (Hrsg.) 1993: 140<br />

14 Gage, Berliner, Bach 1996: 424<br />

Literaturverzeichnis<br />

Gage, N.L.; Berliner, D.C.; Bach, G. (1996): Pädagogische Psychologie, Weinheim: B<br />

PVU<br />

Baumgarten, H. (1998): Compendium Rhetoricum, Göttingen: Vandenhoeck & Rupr<br />

Biermann, H.; Schurf, B. (1993): Texte, Themen und Strukturen. Grundband D<br />

die Oberstufe, Berlin: Cornelsen Verlag<br />

Schüttelpelz, E. (1996): Figuren der Rede: zur Theorie der rhetorischen Figu<br />

Schmidt Verlag GmbH<br />

Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.<br />

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