Tauernfenster 2007 (7,92 MB)
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Aus der Gemeinde<br />
Hopfgartner führten die „Kleine Weihnachtsmesse für<br />
die Kaiserin“ auf. Dabei handelt es sich um eine alte slowakische<br />
Bauernmesse, die von einem Jesuitenpater und<br />
Freund des letzten Habsburger Kaisers mit deutschen,<br />
weihnachtlichen Texten versehen wurde. Der Autor widmete<br />
1<strong>92</strong>3 sein Werk der verwitweten Kaiserin Zita, die<br />
im spanischen Exil lebte. Das Weihnachtsamt am Abend<br />
des letzen Donnerstags des Jahres gestaltete der Jugendchor<br />
Prettau. Den Abschluss der Weihnachtsfeierlichkeiten<br />
bildete am Jahresende wiederum die besinnliche<br />
Silvesterfeier des Jugenddienstes. Die Gebetsstunde um<br />
Mitternacht in Hl. Geist stand unter dem Motto „Nimm<br />
dir Zeit“.<br />
Wildbachverbauungen<br />
Seitens der Abteilung Wildbach- und Lawinenverbauung<br />
werden Verbauungsmaßnahmen am Weiher- und<br />
Wieserbach ins Arbeitsprogramm aufgenommen. Beim<br />
Weiherbach sind Ausbesserungsarbeiten der Sperren<br />
und der Ufermauern eingeplant. Wesentlich aufwendigere<br />
Sicherungsmaßnahmen sind beim Wieserbach<br />
vorgesehen. Der heutige Damm am „Liechna Plattlan“<br />
soll erhöht und auf der orographisch rechten Seite mit<br />
einer Absperrung versehen werden, um die darunter liegenden<br />
Siedlungen bestmöglich zu schützen.<br />
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Bürgermeister Alois Brugger bei einem Lokalaugenschein<br />
mit Amtsdirektor Sandro Gius<br />
Witterung im Jahreslauf<br />
Der vergangene Winter ging wohl als einer der mildesten<br />
in die Prettauer Annalen ein. Vielfach apere<br />
Hänge prägten im Dezember und zu Jahresbeginn das<br />
Landschaftsbild. Erste größere Schneemengen fi elen erst<br />
in der zweiten Jännerhälfte. Zwei Tage vor Beginn des<br />
kalendarischen Frühlings ließen dann massive Schneefälle<br />
Erinnerungen an den Lawinenwinter 2000 wach<br />
werden. Ein halber Meter Neuschnee lieferte ein Bild<br />
wie im tiefsten Winter. Auf den Monat März folgte ein<br />
angenehm milder April und rekordverdächtige Tempe-<br />
raturen ließen bereits im Mai Sommerstimmung aufkommen.<br />
Das anhaltend regnerische Wetter im Juni<br />
bremste die Heuarbeit stark ein. Am 21. Juni Nachmittag<br />
war Prettau von mehreren Hagelschlägen betroff en;<br />
trotz der Körnergröße bis zu 3 cm waren keine größeren<br />
Schäden zu beklagen. Auf einen sonnenreichen Juli<br />
Hagel im Juni<br />
Früher Wintereinbruch<br />
folgte ein kühler und nasser August. Und in der Nacht<br />
vom 4. auf den 5. September hielt der Winter mit einem<br />
Jahrhundert-Schneetag Einzug. Bei stürmischem Nordwind<br />
fi elen rund 35 cm Neuschnee. Vom frühen Wintereinbruch<br />
war vor allem die Almwirtschaft betroff en,<br />
einige Bauern brachten ihre Tiere früher als geplant ins<br />
Tal, für andere musste in dieser Ausnahmesituation die<br />
Futterversorgung mittels Hubschrauber organisiert werden.<br />
In der Nacht auf Freitag, den 19. Oktober brach<br />
dann endgültig der diesjährige Winter herein. Richtig<br />
viel Schnee fi el am zweiten Wochenende im November;<br />
eine 40 bis 60 cm starke Schneedecke hüllte Prettau in<br />
ein zartes Winterweiß.<br />
Zivilschutz-Probealarm<br />
Am 10. Oktober um 10.10 Uhr fand nach 1999 und<br />
2003 der dritte landesweite Probealarm des Landeszivilschutzes<br />
statt. Die Bevölkerung war aufgerufen, sich zu<br />
beteiligen und wie im Ernstfall zu handeln.<br />
Stefan Steinhauser<br />
TAUERNFENSTER <strong>2007</strong><br />
Stell dir vor, es gibt eine Bibliothek und alle gehen hin<br />
… Dieses utopische Leseparadies harrt noch der Realisierung,<br />
auch in Prettau sind wir noch nicht so weit.<br />
Tendenziell nähern wir uns aber dieser Wunschvorstellung.<br />
Die dorfeigene Bibliothek ist zu einer nicht mehr<br />
wegzudenkenden kulturellen Kommunikations- und<br />
Begegnungsstätte geworden, die vor allem von Kindern,<br />
Jugendlichen und Frauen genutzt wird.<br />
Und die Männer?<br />
Gerüchten zufolge stagniert deren Anteil ob der zunehmenden<br />
Partizipation an der Hausarbeit, die ihnen ihre<br />
zwischenzeitlich lesenden Frauen aufbürden. Man liest<br />
in Prettau, frau mehr, mann weniger als mehr.<br />
Die Ökonomisierung aller Lebensbereiche und ihre<br />
Manifestation im Sprachgebrauch ist scheinbar nicht<br />
mehr aufzuhalten. Dieser Diktion folgend hat sich die Bi-<br />
TAUERNFENSTER <strong>2007</strong><br />
Öffentliche Bibliothek Prettau<br />
Aus der Gemeinde<br />
bliothek Prettau im nunmehr endenden Lesejahr auf ihr<br />
Kerngeschäft konzentriert. Dieses besteht auch in einer<br />
manieristischen, brimborisierenden, aufgedrehten Spaß-<br />
und Eventkultur immer noch in der Auswahl, im Ankauf<br />
und im Verleih von Büchern, die im humanistischen Sinn<br />
Menschen bei der individuellen identitätsstiftenden Persönlichkeitsmodellierung<br />
helfen. Diesem Anspruch fühlt<br />
sich das gesamte Bibliotheksteam verpfl ichtet.<br />
Übrigens: Es ist kalt und unwirtlich in Prettau. Lust<br />
auf Sonne, Sand und Südseestrand?<br />
Kein Problem! Schauen Sie bei uns vorbei und wir führen<br />
Sie nach Utopia! Kostenlos, gebührenfrei, ohne Risiken<br />
und Nebenwirkungen. Garantiert.<br />
Der Präsident der Bibliothek<br />
Sigfried Klammer<br />
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