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Emerging Markets Die Welt im Wandel - EXtra-Magazin

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Interview<br />

Zur Bewertung von Risiken schauen wir in<br />

erster Linie auf das absolute Verlustrisiko einer<br />

Anlage, gemessen über den sogenannten<br />

max<strong>im</strong>alen Drawdown. Dabei beschreibt<br />

der max<strong>im</strong>ale Drawdown den prozentualen<br />

Verlust zwischen dem höchsten und dem<br />

niedrigsten Kurs eines Kursverlaufs in<br />

einer best<strong>im</strong>mten Periode. Wenn der Investor<br />

zum ungünstigsten Zeitpunkt (zum<br />

Höchstkurs) in der betrachteten Periode<br />

eingestiegen ist, dann beschreibt der<br />

max<strong>im</strong>ale Drawdown den prozentualen<br />

max<strong>im</strong>alen Verlust, den der Investor mit<br />

seinem Investment zum Tiefkurs der Periode<br />

erlitten hat.<br />

Vergleicht man das Risiko der Aktienmärkte<br />

der <strong>Emerging</strong> <strong>Markets</strong> mit dem<br />

Risiko in den Industrieländern anhand<br />

des max<strong>im</strong>alen Drawdowns, so fällt auf,<br />

dass das Verlustrisiko in den letzten 10<br />

Jahren sehr ähnlich ausgefallen ist. Im<br />

Zeitraum vom 31.03.2002 bis 31.03.2012<br />

betrug der max<strong>im</strong>ale Verlust be<strong>im</strong> MSCI<br />

World Index (in EUR) -54,89 %, und be<strong>im</strong><br />

MSCI <strong>Emerging</strong> <strong>Markets</strong> Index (in EUR)<br />

-60,87 %. Der deutsche Aktienindex DAX<br />

verbuchte <strong>im</strong> gleichen Zeitraum einen max<strong>im</strong>alen<br />

Drawdown von -53,07 %.<br />

Erhebliche Unterschiede gibt es dagegen<br />

bei der Wertenwicklung: Der MSCI World<br />

Index verbuchte vom 31.03.2002 bis<br />

31.03.2012 einen Zuwachs von 10,07 %<br />

oder 0,96 % pro Jahr. Der DAX schaffte<br />

28,71 % oder 2,55 % pro Jahr. Im Vergleich<br />

dazu konnten die Schwellenländer<br />

deutlich höhere Wertsteigerungen verbuchen.<br />

So erzielte der MSCI <strong>Emerging</strong><br />

<strong>Markets</strong> Index ein Plus von 144,11 %<br />

oder 9,32 % pro Jahr.<br />

Unter Rendite-Risiko-Gesichtspunkten<br />

war eine Anlage in den <strong>Emerging</strong> <strong>Markets</strong><br />

sogar mit einem geringeren Risiko<br />

verbunden, denn für das eingegangene<br />

Risiko wurde man bei den Schwellenländern<br />

mit einer deutlich höheren Rendite<br />

entlohnt als bei den Industrieländern.<br />

Mit welchen Besonderheiten hat der Anleger<br />

in Schwellenmärkten zu rechnen<br />

Neben einer durchaus erhöhten Volatilität<br />

geht der Investor auch ein Währungsrisiko<br />

ein. Häufig notieren beispielsweise<br />

<strong>Emerging</strong> Market ETFs in US-Dollar. Somit<br />

sollte der Euro-Anleger sich einmal<br />

bewusst sein, dass der Euro-Wechselkurs<br />

zum US-Dollar,, aber auch die Entwicklung<br />

des US-Dollar zur jeweiligen<br />

Landeswährung seine Anlage beeinflussen<br />

kann. Daneben sollte der Anleger<br />

seine Anlagen aktiv überwachen, um beispielsweise<br />

einen Anstieg der politischen<br />

Risiken frühzeitig zu erkennen.<br />

Was macht aus Ihrer Sicht Anleihen aus<br />

den <strong>Emerging</strong> <strong>Markets</strong> interessant<br />

Für die Anleihen der Schwellenländer<br />

werden gegenüber Anleihen der Industrieländer<br />

<strong>im</strong>mer noch deutliche Renditezuschläge<br />

gezahlt. Mit Blick auf das<br />

extrem niedrige Zinsniveau in den Industriestaaten<br />

erscheint die Extra-Rendite<br />

der <strong>Emerging</strong> <strong>Markets</strong> interessant, insbesondere<br />

vor dem Hintergrund, dass viele<br />

Schwellenländer inzwischen über solidere<br />

Staatshaushalte verfügen als die<br />

Mehrzahl der Industrieländer. <strong>Die</strong> höhere<br />

Bonität der Schwellenländer spiegelt<br />

sich auch <strong>im</strong> Urteil der Ratingagenturen<br />

wider. Während die USA <strong>im</strong> letzten Jahr<br />

ihr Top-Rating bei Standard & Poor‘s verlor,<br />

wurde das Rating von Brasilien weiter<br />

aufgestuft.<br />

Sollte man dabei eher auf Staatsanleihen<br />

oder auf Unternehmensanleihen setzen<br />

Das hängt vom Informationsstand des<br />

jeweiligen Anlegers ab. So kann es<br />

durchaus für den einen oder anderen<br />

Privatanleger schwierig sein, sich ausreichende<br />

Informationen über einzelne<br />

Unternehmen einzuholen. In einen Korb<br />

von Staatsanleihen lässt sich jedoch<br />

sehr einfach über entsprechende ETFs<br />

investieren. Mittlerweile gibt es auch<br />

ETFs auf Anleihen, die auf Lokalwährungen<br />

laufen. Dabei sollte der Anleger aber<br />

durchaus den jeweiligen Spread <strong>im</strong> Auge<br />

behalten.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.

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