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Emerging Markets Die Welt im Wandel - EXtra-Magazin

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Wissen<br />

<strong>Emerging</strong> <strong>Markets</strong> – der demografische<br />

<strong>Wandel</strong> ist entscheidend<br />

Investitionen in Schwellenländer stehen bei vielen Anlegern nicht auf der Agenda. Das Angebot ist umfangreich und ausreichend,<br />

um auch differenzierte Anlagestrategien umzusetzen. Lee Davidson von Morningstar erläutert die Hintergründe.<br />

Das starke Wirtschaftswachstum der<br />

Schwellenländer gilt als das schlagende<br />

Argument für ein Aktieninvestment in den<br />

aufstrebenden Ländern. Investoren, die<br />

dieser Logik gefolgt sind, wurden jedoch<br />

bislang bitter enttäuscht. Auch langfristig<br />

lagen die Renditen unter den opt<strong>im</strong>istischen<br />

Erwartungen. Obwohl die Wirtschaft<br />

in den <strong>Emerging</strong> <strong>Markets</strong> rasant<br />

gewachsen ist, haben die Aktienmärkte<br />

nicht Schritt halten können. Tatsächlich<br />

haben sowohl Wissenschaftler als auch<br />

Praktiker gleichermaßen herausgefunden,<br />

dass das BIP-Wachstum und der<br />

Aktienmarkt erstaunlich gering miteinander<br />

korreliert sind. Da ETFs letztlich handelbare<br />

Aktienindizes darstellen, ergibt<br />

sich die Frage, wie Investoren sie am<br />

besten einsetzen sollten, um am künftigen<br />

Wirtschaftswachstum der Schwellenländer<br />

teilzunehmen. Um dieser Frage<br />

nachzugehen, müssen wir die bisher<br />

häufig geäußerte globale Wachstumsthese<br />

überdenken: Statt von dem Wachstum<br />

zu sprechen, gilt es, die eigentlichen<br />

Wachstumsfelder in den <strong>Emerging</strong> <strong>Markets</strong><br />

zunächst trennscharf zu identifizieren.<br />

Erst danach stellt sich die Frage<br />

nach den geeigneten Anlagevehikeln.<br />

<strong>Die</strong> Investment-Story der Schwellenländer<br />

sollte heutzutage am ehesten mit Blick auf<br />

die demografische Entwicklung aufgesetzt<br />

werden. Mit Ausnahme der USA schrumpft<br />

der Anteil der arbeitsfähigen Bevölkerung<br />

in den Industrieländern. Bis Mitte 2020<br />

wird die Bevölkerung der Eurozone wahrscheinlich<br />

irreversibel zurückgehen, und<br />

bis 2050 wird ein Drittel der Bevölkerung<br />

über 65 Jahre alt sein. Im Gegensatz dazu<br />

befinden sich die Schwellenländer derzeit<br />

<strong>im</strong> sogenannten demografischen Sweetspot,<br />

wo sich die Bevölkerungsentwicklung<br />

positiv auf das Wirtschaftswachstum<br />

auswirkt. In der ASEAN-Wirtschaftsregion<br />

sind z. B. über 40 Prozent der Bevölkerung<br />

unter 20 Jahre alt. Einen ähnlichen,<br />

wenn auch weniger stark ausgeprägten<br />

Trend gibt es in den sogenannten BRIC-<br />

Staaten (siehe Grafiken).<br />

Das relative und absolute Übergewicht<br />

der jungen Bevölkerungsgruppen in den<br />

Schwellenländern <strong>im</strong>pliziert ein künftiges<br />

Wirtschaftswachstum – allerdings mit<br />

einer speziellen Ausprägung: Es kommt<br />

dem privaten Konsum zugute. In den<br />

vergangenen 20 Jahren wurde das BIP-<br />

Wachstum der Schwellenländer sowohl<br />

durch Infrastrukturinvestitionen als auch<br />

Lee Davidson<br />

ETF-Analyst bei Morningstar<br />

durch ein exportorientiertes Wachstumsmodell<br />

getrieben. Produktivitätssteigerungen<br />

haben das Exportwachstum begünstigt,<br />

was zu Einnahmen in harten<br />

Währungen führte, was wiederum dazu<br />

beitrug, die Produktionskapazitäten erneut<br />

zu steigern. <strong>Die</strong>ser dynamische<br />

Kreislauf hat die Industrialisierung dieser<br />

Länder beschleunigt und somit auch den<br />

Lebensstandard erhöht.<br />

Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2050<br />

Bevölkerungsprognose Eurzone 2050<br />

100+<br />

90-94<br />

80-84<br />

70-74<br />

60-64<br />

50-54<br />

40-44<br />

Männer<br />

Frauen<br />

30-34<br />

20-24<br />

10-14<br />

0-4<br />

-15000 -10000 -5000 0 5000 10000 15000<br />

Bevolkerungsprognose aSEan 2050<br />

100+<br />

90-94<br />

80-84<br />

70-74<br />

60-64<br />

50-54<br />

40-44<br />

Männer<br />

Frauen<br />

30-34<br />

20-24<br />

10-14<br />

0-4<br />

40000 20000 0 20000 40000<br />

Seite 24 Mai 2012

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