5_Diergardt_Employer Branding - Refa-chemie.de

Employer Branding – nachhaltige Mitarbeiterbindung durch 

eine gut entwickelte Arbeitgebermarke 

Nina Diergardt, 

HR Marketing & IT 

Merck KGaA Darmstadt 

REFA 

Branchenorganisation Chemie, 

Dortmund, 21. Nov. 2007

Das älteste pharmazeutischchemische 

Unternehmen der Welt 

1827 

• Heinrich Emanuel Merck (1794 – 

1855) beginnt die Fabrikation in 

industriellem Ausmaß 

• Beginnende Internationalisierung 

Engel-Apotheke Darmstadt/Deutschland 

1668 

• Apotheker Friedrich Jacob 

Merck erwirbt die Engel- 

Apotheke 

Heinrich Emanuel Merck 

21.11.2007 HR Marketing & IT/ Nina Diergardt Page 2

Internationalisierung 

• Ausweitung der Produktpalette: 

Grundstoffe hoher Qualität mit 

„garantierter Reinheit“ und seit 1904 

auch Arzneifertigprodukte 

• Aufgrund internationaler Erfolge 

wurden Niederlassungen gegründet in 

- London (1883) 

- New York (1887) 

- Moskau (1899) 

Fabrik Ende des 19. Jahrhunderts 


Merck ist nicht gleich Merck 

• Der Erste Weltkrieg führte zur Enteignung und 

Merck & Co. – von einem Enkel von Heinrich 

Emanuel Merck gegründet – wurde infolgedessen 

ein unabhängiges amerikanisches Unternehmen 

• Heute hält Merck & Co. die Namensrechte 

in Nordamerika, dort treten wir 

unter dem Namen EMD auf; im Rest 

der Welt halten wir die Rechte am 

Namen Merck 


Merck heute 

• Merck führt sein operatives Geschäft unter 

dem Dach der Merck KGaA, die seit 1995 an 

der Frankfurter Börse notiert ist – seit Juni 

2007 im DAX-30-Index 

• Die Aktionäre halten rund 30 Prozent des 

gesamten Kapitals, während die Familie 

Merck als Komplementär mittelbar rund 70 

Prozent des Kapitals hält 

• Mitarbeiter weltweit : rund 31.000 * 

Pyramide auf dem 

Werkgelände in 

Darmstadt 

• 198 Gesellschaften in 61 Ländern * 

• 54 Produktionsstätten in 24 Ländern * 

* Stand November 2007 


Wir denken in Generationen 

• Langfristige Unternehmenssteuerung 

ermöglicht unternehmerischen Erfolg 

• Zwei Säulen – Pharma und Chemie – 

minimieren unternehmerisches Risiko 

• Unternehmenskultur gründet sich auf 

gemeinsame Werte 

• Pioniergeist und Verantwortungsbewusstsein 

charakterisieren das Familienunternehmen 

• Die Familie bekennt sich in der 12. Generation 

unverändert zu Merck 


Unternehmensstruktur 2007 

Merck-Gruppe 

U n t e r n e h m e n s b e r e i c h e 

Pharma 

Chemie 

S p a r t e n** 

Merck Serono* 

Liquid Crystals 

Consumer Health Care 

Performance & 

Life Science Chemicals 

Übergreifende Aufgaben / Zentralfunktionen 

*„Merck Serono“ = frühere Merck-Sparte Ethicals mit der Serono S.A. 

**Die Sparte Generics wurde am 2.10.2007 verkauft 


Unternehmensbereiche 2005/2006 

Umsatz 

5.870 Mio € 

6.259 Mio € 

Operatives Ergebnis 

883 Mio € 

1.105 Mio € 

*ohne Segment Konzernkosten und Sonstiges 

Produkte 


Unsere Erfolge 2005/2006 

• Umsatz 2006 auf 6,2 Mrd € und Operatives Ergebnis auf 1.105 Mio € 

gesteigert 

• Umsatzerfolg mit Krebsmedikament Erbitux ® für Darmkrebs; weitere 

Zulassung für Kopf- und Halskrebs 

• Übernahme des Schweizer Biopharmazeutika-Unternehmens Serono 

im Januar 2007 

• CIBIS-III-Studie bestätigt neues Behandlungsschema mit Betablocker 

Concor ® COR für chronische Herzinsuffizienz 

• Partnerschaften/Lizenzgeschäfte mit 

Krebstherapeutikum Matuzumab (Takeda) 

und oralem Kontrazeptivum EMM 310066 (Organon) 

• Marktführerschaft bei Flüssigkristallen 

für zukunftsträchtige Anwendungen durch 

Erfolg bei LCD-Fernsehern gefestigt 


Agenda 

• Merck KGaA 

• Aging Workforce – welche Veränderungen 

ergeben sich in Unternehmen 

• „Es muss dem Fisch schmecken und nicht dem 

Angler“ 

• Familienfreundlichkeit zahlt sich aus 


Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt 

• Altersteilzeit und Vorruhestandslösungen laufen aus. 

• => Die Fluktuationsrate in Unternehmen wird stark sinken und das 

Durchschnittsalter schnell steigen, weil ältere Mitarbeiter „länger 

bleiben“. 

• => Bei gleich bleibender Personalstärke wird also weniger Personal 

eingestellt. 

• 2010 werden 58% aller Arbeitskräfte in D über 40 Jahre alt sein.* 

• Die Anzahl der verfügbaren Arbeitskräfte in den Altersgruppen 

zwischen 30 und 45 Jahren nimmt in Deutschland in den nächsten 

sieben Jahren (2014) um 25% ab.* 

• => Immer mehr Arbeitgeber bewerben sich um immer weniger 

Arbeitnehmer. 

• In den anderen (europäischen) Ländern (außer Frankreich) sieht es 

ähnlich aus. 

• => Es wird immer wichtiger, die „richtigen“ Talente am Markt zu 

gewinnen, zu binden und weiter zu entwickeln. 

• => Die guten Bewerber sind anspruchsvoller… * Statistisches Bundesamt, 

Wiesbaden 2004 


Unternehmensblick auf den 

Bewerbermarkt *) 

• 46% der Großunternehmen [n=151 Antworten] geben an, 

derzeit (sehr) hohe Anstrengungen zur Gewinnung von 

Mitarbeitern aus den Zielgruppen Azubis, Absolventen, 

Management zu unternehmen. 

• 70% glauben, 2009 nur noch mit (sehr) hohen 

Anstrengungen (Fach-) Hochschulabsolventen rekrutieren 

zu können. 

• 54% sehen in 5 Jahren die Bedeutung des internationalen 

Recruitings als (sehr) wichtig an (heute: 27%). 

• 83% dieser Unternehmen sehen die aktive Steuerung der 

Arbeitgebermarke als immer bedeutender werdend an. 

*) Quelle: König, W., et al., Studie „Recruiting Trends 2005“, p. 6 

EB def 


Corporate und Employer 

Branding im Zusammenhang 

„Ohne Marke kein Markt“ 

– Handelsblatt 2.1.2007 

EB Definition 


Was ist Employer Branding 

Durch Employer Branding soll eine Arbeitgeber-Marke 

aufgebaut werden, die mit positiven Werten besetzt ist und 

so die Attraktivität und Differenzierung des Arbeitgebers auf 

dem Arbeitsmarkt verbessert. 

Marke als Markenversprechen „Da weiß ich, was ich hab‘ “. 


Employer Branding 

• Unternehmen, die ihre Arbeitgebermarke gezielt 

entwickeln haben bessere Chancen, Top-Bewerber 

anzuziehen. (Studie „Most Wanted“ 2005) 

• Die wichtigsten Markenbotschafter sind Mitarbeiter! 

(TAIKN Strategische Markenberatung) 

• „Man muss nach innen halten, was man nach außen 

verspricht“: Identität, Grundwerte und Versprechen wie in 

der klassischen Markenbildung. 

(Diplomarbeiten Graf 2003, Nold 2006) 

Merck als AG 


Ein paar Zahlen zu unseren AT- 

Mitarbeitern (Deutschland) 

• Ca. 1400 Mitarbeiter auf AT-Stellen 

• Zusammensetzung: 

– Ca. 1/2 Naturwissenschaftler (Chemiker, Biologen, ...) 

– Ca. 1/4 Ingenieure (Verfahrenstechnik, Maschinenbau, ...) 

– Ca. 1/8 „Wirte“ (BWL, VWL) 

– Ca. 1/8 Sonstige (Juristen, Historiker, Ethnologen, ...) 

• Tendenz: seit Jahren steigende Anzahl an AT-Stellen als 

Ausdruck der zunehmenden Anforderungen an die 

(potentiellen) Mitarbeiter 

• Konsequenz bei ungefähr gleich gebliebener Gesamtzahl 

der Mitarbeiter am Standort: Abnahme der weniger 

qualifizierten Aufgaben 

Bewerbungssituation 


Wie ist die Bewerbersituation bei 

Merck heute 

• Quantitativ: mehr als ausreichend 

– Ausbildungsplätze: >5.000 Bewerbungen/a 

– Praktikantenplätze: >5.000 Bewerbungen/a 

– reguläre Arbeitsverhältnisse: >16.000 Bewerbungen/a 

• Qualitativ: zunehmende Engpässe bei Mitarbeitern in 

Forschung, Entwicklung und Produktion 

– Chemikanten 

Aus B-Online (e-Recruitment-Tool) 

– Ingenieure (z. B. Verfahrenstechnik, chem. Technologie) 

– Naturwissenschaftler (für Forschung Onkologie, Flüssigkristalle) 

Siehe auch: „Recruiting Trends 2006“, www.stepstone.de 


Situation Merck KGaA 

• Wir bewegen uns in einem bereits heute hart umkämpften 

Arbeitsmarkt bei hochqualifizierten Spezialisten 

– Beispiele: Onkologie, Liquid Crystals 

• Bei Chemikern, Biologen u. ä. ist Merck in Deutschland bekannt 

(meist über die Reagenzien im Labor) 

• Bei Ingenieuren aller Fachrichtungen (auch Betriebswirten) ist Merck 

außerhalb eines Umkreises von ca. 50-80 km kaum bekannt oder 

nicht „Nr. 1“ 

• Schlaglichter auf mögliche Ursachen: 

– Die Endverbraucher kaufen nicht unsere Chemikalien, sondern 

Weiterverarbeiter (Pigmente, Liquid Crystals, ...) 

– Der Patient als Verbraucher kauft nicht ein Medikament von Merck, 

sondern ihm wird vom Arzt z. B. Euthyrox verschrieben 

– Merck ist selten in den Schlagzeilen – das änderte sich 2006 


Warum ist Employer Branding 

so wichtig (für Merck) 

• Fortscheitende Internationalisierung macht mobile und motivierte 

Mitarbeiter nötig 

• Nur mit qualifizierten Mitarbeitern kann angesichts unsicherer 

wirtschaftlicher Rahmenbedingungen die Wettbewerbsfähigkeit 

langfristig gesichert werden 

• Rückgang der Absolventenzahlen auch im naturwissenschaftlichen 

Bereich 

• Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt im Rhein-Main-Gebiet, da hier 

sehr viele Pharma- und Chemieunternehmen ansässig sind 

• Regional gutes Arbeitgeber-Image der Merck KGaA, welches 

allerdings auf nationaler Ebene nicht gehalten werden kann 

• Um das Corporate Brand weiter zu stärken 

Thesis 


Agenda 

• Merck KGaA 

• Aging Workforce – welche Veränderungen 

ergeben sich in Unternehmen 

• „Es muss dem Fisch schmecken und nicht dem 

Angler“ 

• Familienfreundlichkeit zahlt sich aus 


Über das Fischen… 

• Über Seemänner, Angler und Köder (Employer Branding) 

• Arten von Fischen (Talente) 

• Über Zuchtbecken und Fischfutter (Retention) 

Fangmethoden 


Über Seemänner, Angler und 

Köder (Employer Branding) 

Ihr Fang hängt von der Methode, dem Ort und der Konkurrenz ab! 


Positionierung von Merck 

bei Hochschulabsolventen 

Thesis intern 


Interne Befragung (1.8. – 12.9.2003) 

Zielgruppe: 

- Akademiker 

- Alter < 37 Jahre 

- maximal 7 Jahre Betriebszugehörigkeit 

416 Mitarbeiter bei Merck 

235 beantwortete Fragebögen, d.h. 

56% Rücklaufquote 

Konkurenz 


Ergebnis I: Warum sollte ich bei 

Merck arbeiten 

Das Leistungsangebot 

Fokus-Argumente 

Zusätzliche 

Argumente 

Ausbaufähige 

Argumente 

• Arbeitsklima 

• Weiterbildung 

• Teamarbeit 

• Respektvoller 

Umgang 

• Aufstieg und 

Entwicklung 

• Herausforderung 

• Arbeitsplatzsicherheit 

• International 

Arbeiten 

• Familienfreundlichkeit 

• Leistungsorientierte 

Vergütung 

FISCHE 


Arten von Fischen (Talente) 

Für jeden Fisch braucht man die richtige Fangmethode! 

Welchen Fisch möchte ich denn angeln 


Anforderungen an den idealen 

Arbeitgeber 

Aus: „Employer Branding 2005“, HHL et al. 

BWL: gute Vergütung, internationale 

Karrieremöglichkeit und vielfältige Aufgaben 

Ingenieur- und Naturwissenschaftler: Inhalt der Arbeit, 

sichere Anstellung, flexible Arbeitszeiten 

Gleichgewicht 

zwischen 

Privatleben 

und Karriere 

Aus: „Karriere nicht um jeden Preis“, FAZ, 15. Juli 2006 


Einschätzung von 

Hochschulabsolventen 



Wie Talente sich ansprechen 

lassen: 


www.come2merck.de 

Retention 


Über Zuchtbecken und Fischfutter 

(Retention) 

Siehe auch www.angelsport.de 


Retention 

• Firmen sind zukünftig immer abhängiger von qualifiziertem 

Personal, um sich bzw. die Produkte und Services von anderen 

Unternehmen zu unterscheiden. Das gilt gerade auch für Merck 

als Anbieter hochwertiger, forschungsintensiver Produkte. 

• Der Verlust eines High Potentials bedeutet nicht nur ca. 1,5 

Jahresgehälter Verlust für Recrutierung und Einarbeitung sondern 

beeinflusst auch Stimmung und damit Leistung der 

Zurückbleibenden. 

• In den ersten beiden Jahren ist die Eingebundenheit von MA an 

frühere Ausbildungsstätte noch groß! Multiplikatoren!!!! Employee 

Branding 

• Hohe Abwanderungsgefahr in den ersten 5 Jahren; 

- Know-How-Verlust, ungewollter Know-How-Transfer, 

„Wiederbeschaffungskosten“, Integrationskosten 

• Es sind eher die Top Perfomer, die das Unternehmen wechseln. 


Kognitive Einschätzung von 

Berufserfahrenen 


IST Merck 


Ergebnis II: Die Anforderungen 

gegenüber der Situationseinschätzung 

12 0% 

Wichtigkeit 

10 0% 

8 0% 

6 0% 

4 0% 

Leistungsorientierte 

Vergütung 

Aufstieg und 

Entwicklung 

Respektvoller 

Herausforderungen 

Umgang Arbeitsklima 

Teamarbeit Weiterbildung 

Familienfreundlichkeit 

Sicherheit 

+ 

International 

Arbeiten 

2 0% 

0% 

0 % 10 % 20% 30% 4 0% 50% 6 0% 70% 80% 9 0% 100% 

Erfüllung bzw. Bewertung der Ist-Situation bei Merck 

Strategisches Marketing: Kostenführerschaft oder Differenzierung 


Was macht Merck aus Wer passt zu uns 

Was schätzen unsere Mitarbeiter an Merck 

Solides Unternehmen 

„Gemischtwarenladen“ => viel Freiheit 

Offene Atmosphäre 

Familienunternehmen 

Es lohnt sich mehr, die 

Stärken auszubauen und zu 

kommunizieren als an den 

Schwächen zu arbeiten. 

Familienfreundlichkeit 


Angebote zur Vereinbarkeit von 

Berufs- und Privatleben 

• Familienfreundliches Betriebsklima durch: 

– Flexible Arbeitszeiten, Jahresarbeitszeit, Telearbeit 

– Seit 1968 eigene KiTa, wo 101 Kinder zwischen 1 und 12 Jahren 

betreut werden 

– Eigene kostenlose Tageselternvermittlung 

– Professionelle Sozialberatung mit Beratung werdender Eltern 

– Betriebssport, Werkbücherei, BKK ... 

– Umfangreiche Sozialleistungen 

– > 10.6% Teilzeitquote 

– ... 

... Alle Angebote sind in Broschüren detailliert erklärt. 


Am 21. Juni 2005 wurde die Merck KGaA als 

Familienfreundliches Unternehmen zertifiziert 

…für die Erfassung 

des IST-Zustandes 

und 

die verbindliche 

Vereinbarung von 

Optimierungszielen 


FAZIT 

Ziele des Employer Brandings sollte es sein, 

die RICHTIGEN Mitarbeiter 

zu akquirieren, entwickeln und binden! 

„RICHTIG“ im Sinne von 

• Qualifikation 

• Potential 

• Motivation und 

• Marken-Fit 

Es lohnt sich, den richtigen Köder zu verwenden! 


Petri Heil! 

Ihr 

Unternehmen 


Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 

Kontakt: 

Nina Diergardt 

HR Marketing 

Tel.: 06151 – 723291 

Email: nina.diergardt@merck.de

5_Diergardt_Employer Branding - Refa-chemie.de

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?