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Playmobil in der religionspädagogischen Arbeit mit Kind

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Die psychologischen Topoi, die Neidhart im Blick hat, krei-<br />

sen um die Themen „Identifikation“ und „Rolle“. Die <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Playmobil</strong> kann diese Identifikation för<strong>der</strong>n, allerd<strong>in</strong>gs<br />

nur bei demjenigen, <strong>der</strong> diese Figur hat und sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Er-<br />

zählung e<strong>in</strong>setzen darf. Bei den an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>mit</strong> ihren<br />

Figuren könnte so e<strong>in</strong>e Identifikation <strong>mit</strong> dem eigentlichen<br />

Protagonisten <strong>der</strong> Erzählung gerade verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden. Es<br />

muss also bedacht werden, wie bei <strong>der</strong> Illustration durch P-<br />

Figuren <strong>der</strong> Topos <strong>der</strong> Identifikation bewahrt werden kann.<br />

Denn grundsätzlich geht es beim Geschichten-Hören um e<strong>in</strong>e<br />

Ich-Erweiterung, bei dem das K<strong>in</strong>d neue Rollen angeboten be-<br />

kommt und so etwas von den kulturellen Verhaltensnormen <strong>mit</strong>-<br />

bekommt (vgl. S.21). Nach Neidhart ist für das K<strong>in</strong>d „das so-<br />

ziale Lernen beim Geschichtenhören re<strong>in</strong>e Lust. Es liebt das<br />

Spiel <strong>mit</strong> fremden Rollen und erlebt sie im „spielerischen<br />

Nachvollzug“ (S.22), welcher sich wie<strong>der</strong>um als guter Anknüp-<br />

fungspunkt zu <strong>Playmobil</strong> erweist. 69 Stellt sich Neidhart den<br />

„spielerischen Nachvollzug“ als etwas Abstraktes vor, so<br />

kann er gerade durch die P-Figuren spielerisch und visuell<br />

während <strong>der</strong> Erzählung o<strong>der</strong> im U-Gespräch <strong>in</strong>szeniert werden. 70<br />

E<strong>in</strong> Punkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erzähltheorie von Neidhart ist das gefühls-<br />

mäßige Nacherleben <strong>der</strong> Motive <strong>der</strong> Personen, um die Geschich-<br />

te von e<strong>in</strong>er neuen Seite kennen zu lernen (vgl. S.42). Dies<br />

verweist auch auf das religiöse Erleben: von Gott kann man<br />

69 Zudem entspricht dies <strong>der</strong> Unternehmens-Philosophie von<br />

<strong>Playmobil</strong>. S. dazu unten Anm.11 und Bachmann, <strong>Playmobil</strong>, 36.<br />

70 Zur theol. Bedeutung des Spiels vgl. Neidhart, Erzählen,<br />

38 sowie unten S.41f. Freilich sollen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> P-Figur selbst, son<strong>der</strong>n <strong>mit</strong> <strong>der</strong> sie repräsentieren-<br />

den Person <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erzählung identifizieren und dabei spiele-<br />

risch diese Rolle übernehmen. Die ebenso notwendige Distan-<br />

zierung zur Rolle kann am Ende <strong>der</strong> Erzählung o<strong>der</strong> des U-<br />

Gesprächs z.B. durch das Weglegen <strong>der</strong> P-Figur sichtbar ge-<br />

macht werden.

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