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Playmobil in der religionspädagogischen Arbeit mit Kind

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geht, <strong>der</strong> diesen Gegenständen diese Eigenschaften zukommen<br />

lässt, und die Gegenstände diese nicht von sich selbst aus<br />

besitzen. E<strong>in</strong> Gespür für die Gefahr e<strong>in</strong>er Verwechslung von<br />

Schöpfer und Geschöpf war so<strong>mit</strong> von Anfang an <strong>mit</strong> vorhanden<br />

und musste so auch immer thematisiert werden, um <strong>der</strong> Nicht-<br />

abbildbarkeit Gottes gerecht zu werden. So macht z.B. Ps 46<br />

darauf aufmerksam, dass nicht die Gottesstadt Zuflucht und<br />

Schutz ist, son<strong>der</strong>n Gott selbst. Mit dieser Brille lässt<br />

sich dann auch Ps 48 lesen, <strong>in</strong> dem die Eigenschaft des<br />

Schutzes die Stadt übernimmt. Der Leser des Psalmenbuches<br />

weiß aber, dass die Stadt ihren Schutz Gott verdankt. In Ps<br />

46 wird die Gegenwart Gottes durch den Gottesstrom, <strong>der</strong> Hil-<br />

fe Gottes am Morgen <strong>mit</strong> Symbolen aus <strong>der</strong> Natur s<strong>in</strong>nenfäl-<br />

lig. 51<br />

E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Beispiel s<strong>in</strong>d die Anthropomorphismen im Psalter,<br />

die an konkreten Vorstellungen aus <strong>der</strong> sozialen Welt des<br />

Menschen ihren H<strong>in</strong>tergrund haben. So setzt die Rede vom „Ge-<br />

sicht Gottes“ die altorientalischen E<strong>in</strong>führungsszenen vor-<br />

aus, bei dem <strong>der</strong> Beter vor die Gottheit treten darf (vgl. Ps<br />

27). 52 Diese Vorstellung ist auf vielen Rollsiegelabbildungen<br />

abgebildet und war im Denken <strong>der</strong> antiken Menschen weit ver-<br />

breitet. Die Nichtabbildbarkeit aber Gestalthaftigkeit Got-<br />

tes 53 führt so dazu, dass nicht Kultbil<strong>der</strong> entstanden, son-<br />

<strong>der</strong>n Sprachbil<strong>der</strong>, Metaphern. Metaphern, die Gottes Wesen<br />

ausdrücken. So drückt <strong>der</strong> Anthropomorphismus vom Gesicht<br />

Gottes die schützende und lebenspendende Eigenschaft Gottes<br />

aus, die wie<strong>der</strong>um im Tempel s<strong>in</strong>nlich erfahrbar wurde. Nicht<br />

durch e<strong>in</strong> kultisches Abbild des Gesichtes Gottes im Tempel,<br />

son<strong>der</strong>n womöglich durch e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e kultische Begehung im<br />

Tempel vor dem leeren Cherubenthron. Die Texte haben so die<br />

Aufgabe, das unsichtbare Gesicht Gottes auf dem leeren Che-<br />

51 Vgl. dazu Keel, Geschichte Jerusalems 1, 734ff. bes. 738.<br />

52 Vgl. Hartenste<strong>in</strong>, Angesicht.<br />

53 Vgl. Janowski, Bil<strong>der</strong>verbot, 117; Podella, Lichtkleid, 40.

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