Zytostatika im Gesundheitsdienst (M620) - BGW
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4.3 Umgebungsmonitoring mittels<br />
Wischproben<br />
Das Umgebungsmonitoring mittels Wisch -<br />
proben ist zur Qualitätssicherung am<br />
<strong>Zytostatika</strong>-Arbeitsplatz entwickelt worden.<br />
Es bietet gegenüber dem Biomonitoring<br />
deutliche Vorteile. So kann das Biomoni -<br />
toring beispielsweise nicht beantworten,<br />
wie und wodurch ein Zytostatikum in den<br />
Körper gelangt ist. Be<strong>im</strong> Wischprobentest<br />
können hingegen geringste Kontamina -<br />
tionen an best<strong>im</strong>mten Flächen der Arbeits -<br />
platzumgebung aufgedeckt werden und<br />
somit helfen, die Freisetzungs- und Verteilungs<br />
wege von <strong>Zytostatika</strong> <strong>im</strong> Arbeits be -<br />
reich zu identifizieren. Derzeit können etwa<br />
20 verschiedene <strong>Zytostatika</strong> analytisch<br />
erfasst werden. Hierzu zählen Wirk s toffe<br />
wie Cyclophosphamid, Ifos fa mid, 5-Fluor o-<br />
ur acil sowie Platin als Indikator für Cis-,<br />
Car bo- und Oxalipla tin.<br />
Die Festlegung der zu beprobenden Wisch -<br />
flächen sollte sich daran orientieren, wo mit<br />
den <strong>Zytostatika</strong> vorrangig gearbeitet wird<br />
und wo sie freigesetzt werden<br />
können (Belastungs schwer -<br />
punk te). Auch die mögliche<br />
Ver schlep pung von Wirk stof -<br />
fen (zum Beispiel über Anfas -<br />
sen, Laufen, Ab stellen, Wei -<br />
ter geben) sollte dabei berücksichtigt<br />
werden.<br />
Als Probenahmestellen sind <strong>im</strong><br />
Zubereitungs bereich ge eignet:<br />
Telefonhörer<br />
•<br />
Abfallbehälter<br />
•<br />
• Der Boden vor der Sicherheits werkbank<br />
und in der Raummitte<br />
• Ablageflächen für die Vor- und Nach be -<br />
rei tung (zum Beispiel Auspackplatz,<br />
Desinfektion der Ampullenflaschen,<br />
Ablage der fertigen Zubereitungen,<br />
Etikettierungsplatz, Arbeits fläche bei<br />
Einschweißgerät)<br />
• Lagereinrich tungen (zum Beispiel Vor -<br />
ratsschrank, Schubfächer, Kühlschrank)<br />
• Durchreichen beziehungsweise Material -<br />
schleusen<br />
• Oberflächen von Abfallbehält nissen<br />
• Innen- und Außenflächen von Transport -<br />
be hältern<br />
Denkbar ist auch, Pro ben von der Schutz -<br />
kleidung an der Körpervorderseite der zubereitenden<br />
Person, an Telefonhörern, Türgrif -<br />
fen (zum Beispiel Kühlschrank) oder Tastaturen<br />
zu nehmen.<br />
In Räumen, in denen <strong>Zytostatika</strong> verabreicht<br />
werden, bieten sich für eine Probenahme<br />
beispielsweise der Infusionsständer,<br />
Infu sions pumpen und Ablageflächen für<br />
Werkbank Arbeitsfläche<br />
•<br />
Boden unter<br />
der Arbeitsfläche<br />
•<br />
Einschweißgerät<br />
•<br />
Geeignete Orte für<br />
Wischproben in<br />
Apo theken (Beispiele)<br />
4 Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung<br />
19