Zytostatika im Gesundheitsdienst (M620) - BGW
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Experten<br />
Monoklonale Antikörper zur Tumortherapie<br />
Hierzu zählen insbesondere monoklonale<br />
Antikörper, wie Ritux<strong>im</strong>ab und Trastuzumab,<br />
aber auch beispielsweise Alemtuzumab und<br />
Bevacizumab. So unterbindet Trastuzumab<br />
das Wachstumssignal der Krebszellen. Bei<br />
den meisten Wirkstoffen muss von reproduktionstoxischen<br />
Eigen schaften ausgegangen<br />
werden.<br />
Sonstige zytotoxische Substanzen<br />
Nach unterschiedlichen und teilweise noch<br />
nicht vollständig geklärten Mechanismen wir -<br />
ken Bleomycin, Hydroxyharnstoff, Zytoki ne<br />
wie Interleukin und Interferon sowie weitere<br />
Substanzen (zum Beispiel Mistelextrakte und<br />
an dere Stoffe aus der Alternativmedizin).<br />
Tyrosinkinase-Inhibitoren zielen auf eine spezifische<br />
Hemmung dysregulierter Tyrosinki na -<br />
sen bei der chronisch myeloischen Leu kämie<br />
und anderen malignen Erkrankungen ab.<br />
Der bekannteste Wirkstoff dieser Gruppe,<br />
das Imatinib, erwies sich <strong>im</strong> Tierversuch als<br />
teratogen.<br />
zellen gerechnet werden. Die Schädigungen<br />
können sowohl kanzerogener, mutagener<br />
als auch reproduktionstoxischer Natur sein.<br />
So wird das Risiko der Entstehung von sogenannten<br />
Zweittumoren bei behandelten Krebs -<br />
patienten auf etwa 3 % geschätzt. Ausgelöst<br />
werden diese Zweittumore durch lang dauernde<br />
Behand lung und hohe <strong>Zytostatika</strong> -<br />
dosen, vorwiegend durch alkylierende Arz -<br />
neistoffe (Alky lantien).<br />
2.2 Lokale Toxizität<br />
Unter lokaler Einwirkung von <strong>Zytostatika</strong> als<br />
Wirkstoff oder in Form hochkonzentrierter Arz -<br />
ne<strong>im</strong>ittelzubereitungen können verschiedene<br />
lokale Reaktionen wie Sensibilisierung oder<br />
reizende (zum Beispiel Rötung, Brennen, Juck -<br />
reiz) beziehungsweise gewebezerstören de<br />
(nekrotisierende) Effekte auftreten. Die nachfolgende<br />
Tabelle gibt einen Überblick über<br />
die lokalen mukokutanen (die Schle<strong>im</strong>haut<br />
betreffenden) und konjunktivalen (die Binde -<br />
haut be tref fenden) Wir kungen dieser Stoffe.<br />
Fast alle <strong>Zytostatika</strong> bewirken Verän derungen<br />
von Struktur und/oder Funktion des genetischen<br />
Materials, wodurch Wachs tum und<br />
Ver mehrung der Tumorzellen ge hemmt werden.<br />
Da die Angriffspunkte in normalen<br />
Zellen und Tumorzellen die gleichen sind,<br />
werden von der Therapie auch normale, vor<br />
allem wachstumsintensive Zellen und Zell -<br />
verbände geschädigt. Des halb muss be<strong>im</strong><br />
Einsatz von <strong>Zytostatika</strong> mit zellschädigenden<br />
Wirkungen vor allem auf das Knochen -<br />
mark, den Magen-Darm-Trakt und die Ke<strong>im</strong> -<br />
10 2 Charakterisierung von <strong>Zytostatika</strong>