Anwenderhinweise zum Einsatz des ActiFlo ... - gd medical AG
Anwenderhinweise zum Einsatz des ActiFlo ... - gd medical AG
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■ Spülungen:<br />
• Befüllung <strong>des</strong> Irrigationsbeutels mit 300–500 ml lauwarmem Wasser oder Kochsalzlösung<br />
• Lauwarme Spüllösung im Irrigationsbeutel am weißen Irrigationskonnektor anschließen<br />
• Nochmals System auf korrekte Lage überprüfen<br />
• 25 ml Luft über den roten Konnektor zur Blockung <strong>des</strong> Intralumenballons applizieren,<br />
dadurch wird der Stuhlableitungsprozess unterbrochen<br />
• Ca. 300–500 ml Spüllösung in 10 Minuten verabreichen<br />
• Bei undichtem System kann Austreten von Stuhl oder Spülfl üssigkeit durch leichten Zug<br />
am Ableitungsschlauch behoben werden<br />
• Nach der Irrigation wird die Spritze mit den roten Konnektor verbunden und die Luft aus<br />
dem Intralumenballon aspiriert. Diskonnetieren der Spritze und vergewissern, dass der<br />
Ballon komplett geleert ist<br />
• Den Irrigationsbeutel diskonnektieren<br />
• Stuhl und Spülfl üssigkeit aus dem System ausstreifen und ggf. Sammelbeutel entleeren<br />
• Es kann ein 2.000-ml-Einmalbeutel oder ein 3.000-ml-Auffangbeutel mit Ablassmöglichkeit<br />
verwendet werden<br />
■ Überwachung <strong>des</strong> Systems alle 7 Tage:<br />
• Über blauen Konnektor Flüssigkeit mittels Spritze aus dem Retentionsballon abziehen<br />
und erneute Befüllung <strong>des</strong> Retentionsballons über den blauen Konnektor mit 35–40 ml<br />
lauwarmem Wasser<br />
• Auffangbeutel min<strong>des</strong>tens alle 7 Tage wechseln oder Einmalbeutel verwenden<br />
■ Dokumentation:<br />
• Liegetage, tägliche Rektalspülungen und 7-tägige Kontrollen<br />
• Stuhlgangfrequenz und Beschaffenheit<br />
• Bilanzierung <strong>des</strong> Stuhls und der Spülfl üssigkeit nach Gegebenheiten der Klinik<br />
■ Hygiene:<br />
• Für den hygienischen Umgang mit dem System und der Entsorgung <strong>des</strong> Stuhls sind die<br />
Hygienerichtlinien der Klinik anzuwenden<br />
■ Verwendungszweck:<br />
<strong>Anwenderhinweise</strong> <strong>zum</strong> <strong>Einsatz</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>ActiFlo</strong> ® Darmverweilkatheters<br />
Thomas Tafertshofer, Stationsleiter Intensivstation<br />
Der <strong>ActiFlo</strong> ® Darmverweilkatheter dient der geschlossenen Ableitung und Sammlung von<br />
Darm ausscheidungen, um das Risiko der Kontamination von Mitpatienten und <strong>des</strong> Behandlungsteams<br />
mit Fäkalien zu minimieren. Das System bietet zusätzlich die Möglichkeit von Darmspülungen und der<br />
rektalen Applikation von Medikamenten.<br />
■ Behandlungsziele:<br />
• Ableitung und Sammlung von potenziell infektiösem Stuhl<br />
• Minimierung <strong>des</strong> Risikos der Kontamination von Wunden, Druckstellen, Operationswunden<br />
und Wundverbänden<br />
• Vermeidung von Hautirritationen<br />
• Kontaminations-/Infektionsschutz <strong>des</strong> Behandlungsteams und der Mitpatienten<br />
• Spülung <strong>des</strong> Darms in jeder Lagerungsposition <strong>des</strong> Patienten<br />
• Erleichterung der Patientenversorgung und Steigerung der Patientenzufriedenheit<br />
• Mögliche Reduktion der Behandlungskosten (z. B. infektionsfreies Abheilen von Operationswunden<br />
im Steißbereich) durch Anwendung bis zu 29 Tagen (Einsparung von Reinigungsmaterialien)<br />
• Rektale Medikamentengabe mit gezielter Steuerung der Verweildauer möglich<br />
■ Entfernen <strong>des</strong> Systems spätestens nach 29 Tagen:<br />
• Blockung <strong>des</strong> Intralumenballons mittels 25 ml Luft durch den roten Lumen-Konnektor,<br />
Entfernen der Spritze<br />
• Aqua-Lösung über blauen Konnektor aus dem Retentionsballon mittels Spritze komplett aspirieren,<br />
Entfernen der Spritze und vergewissern, dass die komplette Füllmenge abgezogen wurde<br />
• Das System an der externen Retentionsscheibe (auf Höhe der Fixierbänder) fassen und<br />
gleichmäßig Zug auf das System ausüben, um es aus der Analöffnung herauszuziehen<br />
• System nach den kliniküblichen Hygienerichtlinien für kontaminiertes Material entsorgen<br />
• Wenn das System aufgrund der Liegedauer von über 29 Tagen entfernt werden musste,<br />
kann bei Bedarf ein neues System verwendet werden<br />
*<br />
Kontaktadresse:<br />
Thomas Tafertshofer<br />
Stationsleiter Intensivstation<br />
Iblherstraße 15<br />
82380 Peißenberg<br />
E-Mail: thomas_tafertshofer@web.de<br />
Diese <strong>Anwenderhinweise</strong> <strong>zum</strong> <strong>ActiFlo</strong> ® Darmverweilkatheter zeigen selektive Aspekte <strong>zum</strong> <strong>Einsatz</strong> <strong>des</strong> <strong>ActiFlo</strong> ® Darmverweilkatheters. Vor Verwendung <strong>des</strong> Systems<br />
stellen Sie sicher, folgende Hinweise ausführlich gelesen zu haben: (1) die vollständige in der Packung befi ndliche Gebrauchsanweisung <strong>des</strong> <strong>ActiFlo</strong> ® Darmverweilkatheters,<br />
die die Indikationen, eine Produktbeschreibung, Kontraindikationen, Vorsichtsmaßnahmen, Risiken und Nebenwirkungen enthält und (2) alle weiteren<br />
Packungsbeilagen und Beschriftungen, die dem Produkt und <strong>des</strong>sen Zubehör beigepackt sind.<br />
LI2231/10.09<br />
■ Patientengruppen:<br />
• Patienten mit Wunden im Analbereich oder an den unteren Extremitäten<br />
• Operationsstellen im Analbereich, Verbrennungswunden einhergehend mit aufwendigen Verbänden<br />
• Patienten mit infektiösem Stuhlgang<br />
• Langanhaltende Diarrhöen<br />
• Schwierige oder riskante Bewegungsunfähigkeit <strong>des</strong> Patienten<br />
■ Kontraindikationen:*<br />
• Rektale Veränderungen, Entzündungen, Anastomosen oder Ischämien<br />
• Kürzlich durchgeführte Anal- oder Schließmuskelrekonstruktion<br />
• Impaktierter Stuhlgang<br />
• Sphinkterlähmung oder Insuffi zienz<br />
• Materialunverträglichkeit (Material ist latexfrei)<br />
• Nicht für den pädiatrischen Gebrauch<br />
• Patienten mit kompromittierter Rektalwandintegrität (z. B. ischämische Proktitis)<br />
• Nicht verwenden, wenn das distale Rektum <strong>des</strong> Patienten das gefüllte Volumen der Retentions -<br />
manschette nicht aufnehmen kann oder wenn das distale Rektum/der Analgang sehr strikturiert ist<br />
(z. B. nach einem Tumor, einer Entzündung, einer Strahlenverletzung, Vernarbung)<br />
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■ Vorbereitungen:<br />
• Patientenaufklärung<br />
• Digital Austasten, ggf. Stuhl entfernen<br />
• Patienten seitlich lagern<br />
• Überprüfung der einwandfreien Befüllung und Entleerung von Intralumen- und Retentionsballon<br />
und Durchgängigkeit <strong>des</strong> Irrigationslumens<br />
■ Stuhlmodifikation:<br />
• Verabreichung von ausreichend Flüssigkeit nach Arztanordnung, entsprechender Patientendiagnose<br />
und Therapie<br />
• Stuhlerweichungsmittel, osmotische Abführmittel und motilitätssteigernde Medikamente<br />
sorgen für weichen Stuhlgang<br />
• Faserreiche Ernährung<br />
• Patientenanamnese in Betracht ziehen<br />
• Pharmakologische Wirkstoffe und Lösungen, welche die Konsistenz <strong>des</strong> Stuhls und die Darmperestaltik<br />
negativ beeinfl ussen beachten<br />
• Bei Diarrhoen Grunderkrankung behandeln<br />
■ Material:<br />
• <strong>ActiFlo</strong> ® Darmverweilkatheter (4 oder 6 cm Transsphinkterzonenlänge)<br />
• Transsphinkterzone aus weichem und fl exiblen Material <strong>zum</strong> Erhalt der natürlichen Funktion<br />
<strong>des</strong> Sphinkters<br />
• 300–500 ml lauwarme Ringer- oder NaCl-0,9%-Lösung<br />
• 35–40 ml Aqua-Lösung zur Füllung <strong>des</strong> Retentionsballons, dadurch optimale Platzierung <strong>des</strong><br />
Systems mit minimalem Druck auf die Rektalschleimhaut<br />
• 25-ml-Luer-Lock-Spritze zur Blockung <strong>des</strong> Intralumenballons mit Luft füllen<br />
• Pfl aster evtl. Hydrokolloidplatte zur Fixierung der Haltebänder<br />
• Bettschutz und Eigenschutz<br />
Bajonett-Verschluss<br />
Verschluss-Kappe<br />
Dreifache Lumen-Konnektoren<br />
Spül-/Probeentnahmeport<br />
Durchführung:<br />
■ Einführen <strong>des</strong> Systems:<br />
• Ableitungsschlauch am Sammelbeutel anschließen<br />
• Intralumenballon am roten Konnektor mit 25 ml Luft füllen<br />
• Reichlich Gleitmittel auf den geblockten Intralumenballon, den noch nicht gefüllten Retentionsballon<br />
sowie an Anus und Analkanal geben<br />
• Analkanal mit Finger vordehnen<br />
• Das mit Gleitmittel versehene System muss direkt hinter dem Retentionsballon mit den drei<br />
Lumen in Dammrichtung zeigend gegriffen werden<br />
• System in die Analöffnung einführen<br />
• Retentionsballon am blauen Konnektor mittels Spritze mit 35–40 ml lauwarmem Wasser füllen<br />
• Mittels Spritze die Luft aus dem roten Konnektor <strong>des</strong> Intralumenballons aspirieren<br />
• Darauf achten, dass das System an der Transsphinkterzone nicht verdreht ist und das System<br />
anliegt, ohne Druck auszuüben, durch leichten Zug am Retentionsballon<br />
• Stabilisierung <strong>des</strong> Systems mit Hilfe der Fixierbänder<br />
• Sammelbeutel so aufhängen, dass Stuhl mittels Schwerkraft barrierefrei ablaufen kann<br />
■ Besonderheiten:<br />
• Verweilzeit eines Systems max. 29 Tage<br />
• Ärztliche Anordnung zur Anwendung einholen<br />
• Der Patient unterliegt mit diesem System nicht der Bettruhe, er kann nach ärztlicher Anordnung<br />
und unter Berücksichtigung der Grunderkrankung mobilisiert werden<br />
• Sichtbares Rektalblut sollte untersucht werden, um sicherzustellen, dass kein Anzeichen einer<br />
Blutung durch das System vorhanden ist. Bei Anzeichen einer Blutung wird empfohlen,<br />
den Gebrauch <strong>des</strong> Systems einzustellen<br />
Ableitungsschlauch mit<br />
Parylene-Beschichtung<br />
Verstellbare Lakenklemme<br />
Intralumenballon-Konnektor<br />
Irrigations- und<br />
Medikations-Konnektor<br />
Retentionsballon-Konnektor<br />
Transsphinkterzone<br />
Fixierungsbänder<br />
■ Überwachung <strong>des</strong> Systems:<br />
• 1 x pro Schicht und nach Patientenlagewechsel System auf korrekte Lage überprüfen<br />
• 1–2 x tgl. Rektalspülung über System und ggf. Systemablaufschlauch melken (siehe Spülung)<br />
• 1 x pro Schicht Zustand <strong>des</strong> Intralumenballons am roten Konnektor prüfen, ob der<br />
Pilotballon leer ist<br />
• Keine Suppositorien oder Sonden über das System einführen<br />
• Aus dem Spül-/Probeentnahmeport kann eine Stuhlprobe entnommen werden<br />
• Zur Anlage oder Entfernung <strong>des</strong> Systems, Patienten nach Arztanordnung evtl. Kurzsedativa<br />
verabreichen<br />
Niedri<strong>gd</strong>ruck-Retentionsballon<br />
• Einfache Reinigung <strong>des</strong> Ableitungsschlauchs durch Spülungen<br />
• Geruchsbelästigung bei liegendem System kann möglich sein<br />
Korrekte Lage <strong>des</strong> Retentionsballons in der Ampulle<br />
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