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Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

GEK-GESUNDHEITSSERVICE<br />

Fitness im Trend


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

© Gmün<strong>de</strong>r ErsatzKasse GEK<br />

Hauptverwaltung<br />

Gottlieb-Daimler-Str. 19<br />

D-73529 Schwäbisch Gmünd<br />

www.gek.<strong>de</strong><br />

e-mail: info@gek.<strong>de</strong><br />

Konzept und Redaktion: Deutscher Turner-Bund<br />

Otto-Fleck-Schneise 8<br />

60528 Frankfurt<br />

layout:<br />

Druck:<br />

Fotos:<br />

Doris Rö<strong>de</strong>r<br />

VOD Vereinigte Offsetdruckereien GmbH<br />

Han<strong>de</strong>lsstraße 13<br />

69214 Eppelheim<br />

Feldmann, Rühl, Schuba,<br />

Polar Electro GmbH, Gaugler & Lutz oHG<br />

Schwäbisch Gmünd, 2002<br />

2


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Fitness im Trend<br />

Inhalt<br />

Einleitung 4<br />

Gesun<strong>de</strong>s Fitnesstraining 5<br />

Aufwärmen – warum, weshalb und viele I<strong>de</strong>en für ein Aufwärmtraining 5<br />

Ausdauertraining 6<br />

Beweglichkeitstraining 8<br />

Mo<strong>de</strong>rnes Krafttraining 11<br />

Fitness testen 13<br />

Fitness für alle 17<br />

Das perfekte Training 17<br />

Tipps zum Workout mit <strong>de</strong>m Physioband 19<br />

Jogging und Walking 23<br />

Körper in Balance (Propriozeptives Training) 27<br />

Total Relax 32<br />

Gesundheits-ABC 41<br />

Partner für Fitness und Gesundheit im Verein – <strong>de</strong>r Deutsche Turner-Bund 50<br />

3


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Einleitung<br />

Fitness liegt im Trend, <strong>de</strong>nn fit zu sein gilt<br />

in unserer Gesellschaft als umfassen<strong>de</strong>r<br />

Ausdruck von Gesundheit, Lebensfreu<strong>de</strong><br />

und Leistungsfähigkeit. So wun<strong>de</strong>rt es<br />

nicht, dass immer mehr Menschen nach<br />

Möglichkeiten suchen, wie sie ihre Gesundheit<br />

und Fitness verbessern können.<br />

Die Gmün<strong>de</strong>r ErsatzKasse GEK – als bun<strong>de</strong>sweit<br />

erfolgreiche Krankenkasse – und <strong>de</strong>r<br />

Deutsche Turner-Bund möchten Interessierte<br />

mit dieser Broschüre unterstützen. Bei<strong>de</strong><br />

engagieren sich schon seit Jahren im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Gesundheitsför<strong>de</strong>rung, und so ist<br />

es nur konsequent, gemeinsame Erfahrungen<br />

und Anregungen einem breiteren Publikum<br />

zugänglich zu machen. Die Auswahl<br />

an Übungen und Trainingsinformationen<br />

zeigt <strong>de</strong>utlich, dass Aktivität für Fitness<br />

und Gesundheit heute viel Spaß machen<br />

kann und eine spannen<strong>de</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

darstellt.<br />

Um möglichst unterschiedlichen Zielgruppen<br />

etwas zu bieten, beinhaltet die Broschüre<br />

Anregungen für je<strong>de</strong>s Alter. So kann<br />

je<strong>de</strong>r an Fitness und Gesundheit Interessierte<br />

für sich passen<strong>de</strong> Impulse herausfin<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r sogar sein individuelles Programm<br />

zusammenstellen.<br />

Die Übungen, bei <strong>de</strong>nen Sie sich am wohlsten<br />

fühlen, sind für Sie die besten, und<br />

diese sollten Sie in Ihren Alltag zu integrieren<br />

versuchen. Da es für viele Menschen<br />

anstrengen<strong>de</strong>r ist, sich alleine aufzuraffen,<br />

empfiehlt es sich, Gleichgesinnte o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Anschluss in einer Gruppe zu suchen. Oft<br />

fin<strong>de</strong>n Sie ja auch nette Menschen in ihrem<br />

nächstgelegenen Turnverein.<br />

Viel Erfolg auf Ihrem Weg zu mehr Gesundheit<br />

und Fitness.<br />

4


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Gesun<strong>de</strong>s Fitnesstraining<br />

Aufwärmen – warum, weshalb<br />

und viele I<strong>de</strong>en für ein<br />

Aufwärmtraining<br />

Unter Aufwärmen versteht man alle Maßnahmen,<br />

die zu einer optimalen Vorbereitung<br />

<strong>de</strong>s Körpers auf die nachfolgen<strong>de</strong><br />

sportliche Belastung führen sowie <strong>de</strong>r Vorbeugung<br />

von Verletzungen dienen. Die<br />

Belastbarkeit <strong>de</strong>s Herz-Kreislauf-Systems<br />

und <strong>de</strong>s Bewegungsapparates verbessert<br />

sich. Ein sinnvolles und richtig eingesetztes<br />

Aufwärmen verbessert die Ausgangsbedingungen<br />

<strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit.<br />

Wirkungen <strong>de</strong>s Aufwärmens<br />

Der Aufwärmung im Training kommt<br />

innerhalb einer Trainingseinheit eine<br />

wichtige Rolle zu, da sie <strong>de</strong>n Körper in<br />

vielfältiger Weise auf die kommen<strong>de</strong><br />

Belastung vorbereitet. So hat das Aufwärmen<br />

die unterschiedlichsten Auswirkungen<br />

auf die verschie<strong>de</strong>nen Systeme und<br />

Bereiche unseres Körpers:<br />

● auf das Nervensystem<br />

● auf das Herz-Kreislauf-System<br />

● auf <strong>de</strong>n Stoffwechsel<br />

● auf Muskeln, Sehnen und Bän<strong>de</strong>r<br />

● auf die Gelenke<br />

● auf die Sinnesorgane<br />

● auf die Psyche<br />

Das allgemeine Aufwärmen ist nicht sportartspezifisch<br />

ausgerichtet. Es ist vielmehr<br />

eine Maßnahme, um <strong>de</strong>n gesamten Körper<br />

zu aktivieren und auf die kommen<strong>de</strong><br />

Belastung vorzubereiten. In <strong>de</strong>r allgemeinen<br />

Aufwärmung wer<strong>de</strong>n Übungen durchgeführt<br />

die zu einer Erwärmung <strong>de</strong>r großen<br />

Muskelgruppen führt (Einlaufen, kleine<br />

Spiele zur Aufwärmung, Dehnung <strong>de</strong>r<br />

Muskulatur).<br />

Das spezielle Aufwärmen ist direkt auf die<br />

folgen<strong>de</strong> Sportart ausgerichtet. Durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n hier Übungen, die Elemente<br />

<strong>de</strong>r Sportart enthalten wie z.B. Dribbling,<br />

Schlagen, Werfen.<br />

Prinzipien und Merksätze<br />

zur Gestaltung<br />

einer Aufwärmphase<br />

● Mit <strong>de</strong>r aktiven Aufwärmphase soll<br />

das Ziel <strong>de</strong>r Erhöhung <strong>de</strong>r Körpertemperatur<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

● Die Aufwärmzeit ist abhängig von<br />

Alter und Leistungsstand <strong>de</strong>s Sportlers.<br />

Mit zunehmen<strong>de</strong>m Alter steigt<br />

auch die Aufwärmzeit da die Verletzungsanfälligkeit<br />

<strong>de</strong>r Muskeln zunimmt.<br />

● Bei kühler Umgebungstemperatur<br />

muss eine längere Aufwärmzeit eingeplant<br />

wer<strong>de</strong>n. Bei hoher Außentemperatur<br />

kann das Aufwärmen<br />

verkürzt wer<strong>de</strong>n.<br />

● Die allgemeine Aufwärmung geht<br />

immer <strong>de</strong>m speziellen Aufwärmen<br />

voraus.<br />

● Im allgemeinen Aufwärmen sollten<br />

stets langsame und schonen<strong>de</strong> Bewegungen<br />

mit geringen Bewegungsamplitu<strong>de</strong>n<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

● Im speziellen Aufwärmen müssen<br />

die sportartspezifischen Bewegungsbelastungen<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

● Die Min<strong>de</strong>stzeit für das Aufwärmen<br />

beträgt 10 – 15 Minuten.<br />

● Morgens muss eine längere Aufwärmzeit<br />

eingeplant wer<strong>de</strong>n als im<br />

weiteren Tagesverlauf.<br />

● Das Aufwärmen sollte sich nach <strong>de</strong>m<br />

Trainingszustand <strong>de</strong>s Sportlers richten.<br />

Ein intensives Aufwärmen kann<br />

bei einem untrainierten Sportler zu<br />

einer Ermüdung führen. Seine Leistungsfähigkeit<br />

wür<strong>de</strong> sich dadurch<br />

verschlechtern.<br />

● Die Aufwärmphase ist kein Training.<br />

Sie sollte nicht zu einer Ermüdung<br />

<strong>de</strong>s Körpers führen, son<strong>de</strong>rn diesen<br />

nur aktivieren.<br />

● Es sollten keine langen Pausen zwischen<br />

Aufwärmung und <strong>de</strong>r eigentlichen<br />

Trainingsbelastung entstehen.<br />

I<strong>de</strong>en für ein abwechslungsreiches Aufwärmtraining<br />

Laufen zur Musik mit Aufgabenstellungen:<br />

Die Teilnehmer/innen laufen zur Musik frei<br />

im Raum; auf Zuruf müssen Aufgaben gelöst<br />

wer<strong>de</strong>n, zum Beispiel<br />

● in Gruppen zusammenfin<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>n<br />

Merkmalen:<br />

Bestimmte Anzahl von Personen<br />

Gleiche Größe <strong>de</strong>r Teilnehmer/innen,<br />

Schuhgröße o. ä.<br />

Gleiche T-Shirtfarbe, Augenfarbe o. ä.<br />

● Zahlen o<strong>de</strong>r Buchstaben darstellen<br />

– alleine o<strong>de</strong>r als Gruppe.<br />

● Figuren laufen bzw. hüpfen.<br />

● Partner suchen und während <strong>de</strong>s Laufens<br />

interviewen.<br />

● Kleine Bewegungsmotive auf die<br />

Musik entwickeln und verän<strong>de</strong>rn<br />

(z. B. 4er-Laufschritt, 4-mal fe<strong>de</strong>rn<br />

am Ort, 2-mal Hampelmann am Ort<br />

durchführen).<br />

Bewegungsaufgaben mit Luftballons:<br />

● Alle Luftballons in <strong>de</strong>r Luft halten<br />

– keiner darf auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n fallen.<br />

● Die Luftballons mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

Körperteilen in <strong>de</strong>r Luft halten.<br />

● Auf Zuruf o<strong>de</strong>r bei Musikstopp einen<br />

Luftballon fangen.<br />

● Auf Zuruf zu Gruppen zusammenfin<strong>de</strong>n<br />

mit <strong>de</strong>r gleichen Luftballonfarbe.<br />

Bewegungsaufgaben mit Zeitungen:<br />

● Zeitungsblatt an <strong>de</strong>n Körper halten<br />

und loslaufen – Zeitung nicht festhalten,<br />

darf nicht runterfallen.<br />

● Zeitung auch an verschie<strong>de</strong>ne Körperteile<br />

legen und laufen ohne dass sie<br />

runterfällt.<br />

● Mit bei<strong>de</strong>n Füßen auf jeweils ein<br />

Zeitungsblatt stellen und „Schlittschuh<br />

laufen“.<br />

● Mit einem Fuß auf ein Zeitungsblatt<br />

stellen und „rollern“.<br />

● Siehe „rollern“, dabei die Zeitung bei<br />

an<strong>de</strong>ren Mitspielern abreißen.<br />

5


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Ausdauertraining<br />

Sportwissenschaftlich ausgedrückt ist Ausdauer<br />

die Wi<strong>de</strong>rstandsfähigkeit <strong>de</strong>s Organismus<br />

gegen Übermüdung. Übereinstimmend<br />

sind Sportwissenschaftler und Mediziner<br />

<strong>de</strong>r Auffassung, dass die Ausdauerleistung<br />

gesundheitlich am be<strong>de</strong>utendsten<br />

ist. Außer<strong>de</strong>m kann sie bis ins höchste<br />

Alter trainiert wer<strong>de</strong>n. Alle Sportarten, bei<br />

<strong>de</strong>nen mehr als 1/6 <strong>de</strong>r Muskulatur über<br />

einen längeren Zeitraum (min<strong>de</strong>stens 10<br />

Minuten) unter aerober Energiegewinnung<br />

bewegt wer<strong>de</strong>n, eignen sich dafür, die<br />

Ausdauerleistung zu verbessern. Dies sind<br />

vor allem:<br />

● Walking<br />

● Jogging<br />

● Radfahren<br />

● Laufspiele<br />

● Ru<strong>de</strong>rn / Wan<strong>de</strong>rru<strong>de</strong>rn<br />

● Seilspringen<br />

● Aerobic<br />

● Skilanglauf<br />

● Schwimmen<br />

● Tanzen<br />

Fit durch Ausdauertraining<br />

Es gibt vielfältige positive Effekte, die<br />

durch Ausdauertraining erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Stoffwechsel wird günstig beeinflusst<br />

und die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Herz-,<br />

Kreislauf- und Atmungssystems verbessert.<br />

Ein regelmäßiges Ausdauertraining verringert<br />

die Pulsfrequenz sowohl in Ruhe als<br />

auch bei Belastung, da pro Herzkontraktion<br />

mehr Blut umgepumpt wird. Das Herz wird<br />

somit kräftiger und muss beim Trainierten<br />

weniger oft schlagen als beim Untrainierten.<br />

Richtig und regelmäßig betriebenes<br />

Ausdauertraining beugt somit vielen<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Bei manchen<br />

Ausdauersportlern, wie <strong>de</strong>m mehrfachen<br />

Tour <strong>de</strong> France Gewinner Miguel<br />

Indurain, liegt <strong>de</strong>r Ruhepuls bei ca. 35<br />

Schlägen/Minute. Damit schlägt <strong>de</strong>ssen<br />

Herz in Ruhe gera<strong>de</strong> einmal halb so oft wie<br />

das eines Durchschnittbürgers mit ca. 70<br />

Schlägen/Minute.<br />

Wun<strong>de</strong>rwerk Mensch<br />

Das Herz-Kreislaufsystem ist eines <strong>de</strong>r zentralen<br />

Systeme <strong>de</strong>s menschlichen Körpers,<br />

<strong>de</strong>nn es versorgt <strong>de</strong>n menschlichen Organismus<br />

über das Blut mit Sauerstoff und<br />

Nährstoffen. Außer<strong>de</strong>m sorgt es natürlich<br />

dafür, dass die beim Stoffwechsel anfallen<strong>de</strong>n<br />

Abfallprodukte wie<strong>de</strong>r abgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dazu verfügt das Herz über eine enorme<br />

Leistungsfähigkeit. Es schlägt in Ruhe<br />

durchschnittlich 70mal in <strong>de</strong>r Minute und<br />

pumpt ca. 6 Liter Blut in die Organe. Das<br />

entspricht 400 Liter Blut in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>. Bei<br />

intensiver körperlicher Belastung ist es in<br />

<strong>de</strong>r Lage, seine Leistung zu vervierfachen<br />

und ca. 24 Liter Blut/Minute in <strong>de</strong>n Kreislauf<br />

zu pumpen.<br />

Für ein gesun<strong>de</strong>s Training <strong>de</strong>r Ausdauerleistung<br />

ist die richtige Belastungsdosierung<br />

von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung. Dabei<br />

weist die Atemfrequenz auf eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Grenze hin. Es gilt das Motto „Laufen<br />

ohne zu schnaufen“, d.h. eine Ausdauerbelastung<br />

sollte so dosiert wer<strong>de</strong>n, dass<br />

man sich dabei noch unterhalten kann.<br />

Einen weiteren wichtigen Hinweis zur richtigen<br />

Belastungsdosierung gibt das allgemeine<br />

Wohlbefin<strong>de</strong>n. Wer sich während <strong>de</strong>r<br />

Bewegung noch wohl fühlt, <strong>de</strong>r ist in aller<br />

Regel auch nicht überfor<strong>de</strong>rt. Da wir aber<br />

heutzutage vielfach verlernt haben, die<br />

Signale unseres Körpers wahrzunehmen,<br />

empfiehlt es sich, vor und während <strong>de</strong>s<br />

Ausdauertrainings die Puls- und Atemfrequenz<br />

zu messen.<br />

Optimal belasten<br />

Sie messen Ihren Puls entwe<strong>de</strong>r mit Zeige-,<br />

Mittel- und Ringfinger am Handgelenk o<strong>de</strong>r<br />

an <strong>de</strong>r Halsschlaga<strong>de</strong>r. Zählen Sie Ihren<br />

Puls 15 Sekun<strong>de</strong>n lang (Blick auf die Uhr)<br />

und multiplizieren Sie dann die gezählte<br />

Pulsfrequenz mit 4. Noch bequemer geht es<br />

natürlich mit einer Pulsuhr, die man ab ca.<br />

100,– ¤ im Sporthan<strong>de</strong>l kaufen kann. Der<br />

optimale Belastungspuls o<strong>de</strong>r die optimale<br />

Trainingsherzfrequenz kann relativ schnell<br />

und einfach anhand folgen<strong>de</strong>r Formel errechnet<br />

wer<strong>de</strong>n:<br />

1. Fahrrad / Ru<strong>de</strong>rn:<br />

Ruhepuls + (220 - Alter - Ruhepuls)<br />

für Fatburner: oberer Wert - 10 Schläge<br />

x Faktor<br />

2. Laufen / Inlineskating / Skilanglauf / Walking:<br />

Ruhepuls + (220 - 3 /4 Alter - Ruhepuls) x Faktor<br />

für Fatburner: oberer Wert - 10 Schläge<br />

Faktor: untrainiert 0,6<br />

mäßig trainiert 0,65<br />

ausdauertrainiert 0,7<br />

sehr gut ausdauertrainiert 0,75<br />

Ausdauerleistung trainieren<br />

Ziel sollte es sein 2- bis 3-mal pro Woche<br />

min<strong>de</strong>stens 30 bis 40 Minuten seine Ausdauer<br />

zu trainieren. Einsteiger beginnen<br />

natürlich mit <strong>de</strong>utlich geringeren Belastungszeiten.<br />

Schließlich können schon bei<br />

10 Minuten Bewegung erste positive<br />

Effekte erreicht wer<strong>de</strong>n. Vorsicht ist nur bei<br />

beginnen<strong>de</strong>r, bestehen<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong><br />

überstan<strong>de</strong>ner Infektion geboten. Auch<br />

wenn es nur ein kleiner Schnupfen ist: besser<br />

keine außergewöhnlichen Belastungen!<br />

Das heißt, keine Pulsbelastungen über 100<br />

Schläge pro Minute. Sonst wer<strong>de</strong>n die<br />

Infektionsverursacher im Organismus aktiv<br />

verstreut und greifen empfindliche Organe,<br />

z. B. <strong>de</strong>n Herzmuskel, die Herzklappen o.ä.<br />

an und können so zu Dauerschä<strong>de</strong>n führen.<br />

Also, auch wenn Sie sich wie<strong>de</strong>r gesund<br />

fühlen sollten: Langsam angehen lassen !<br />

Das Motto lautet auch hier: Weniger ist oft<br />

mehr! Wer seine Leistungsfähigkeit verbessern<br />

möchte, muss vor allem regelmäßig<br />

trainieren. Woher soll man aber 2- bis 3-mal<br />

pro Woche die Zeit zum Trainieren nehmen<br />

Einige kurze Alltagstipps können vielleicht<br />

zu kreativen eigenen Lösungen anregen.<br />

1. Der Weg zum Bäcker wird mit kleinen Umwegen<br />

durch <strong>de</strong>n Park o<strong>de</strong>r ruhige Nebenstraßen<br />

verbun<strong>de</strong>n. Zu Hause wer<strong>de</strong>n<br />

danach ein paar Dehnübungen gemacht.<br />

2. Die Sporttaschen wer<strong>de</strong>n gleich zur<br />

Arbeit mitgenommen. Auf <strong>de</strong>m Rückweg<br />

wird zuerst im Wald o<strong>de</strong>r Park gelaufen<br />

und erst dann <strong>de</strong>r Heimweg fortgesetzt.<br />

3. Man sucht Bewegungsanlässe, d.h. mei<strong>de</strong>t<br />

z.B. Rolltreppen und Fahrstühle und<br />

benutzt statt<strong>de</strong>ssen die Treppe.<br />

6


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Ein Ausdauertrainingsprogramm<br />

Beispielhaft wird im Folgen<strong>de</strong>n ein mögliches<br />

Jogging-Ausdauerprogramm für Einsteiger<br />

aufgeführt. Die Pausen- o<strong>de</strong>r Erholungsintervalle<br />

im Gehen zwischen <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Belastungen sind vor allem für<br />

Anfänger wichtig.<br />

Ein Ausdauertrainings-<br />

Programm/<br />

Intervallmetho<strong>de</strong><br />

1. Woche: 10 min zügiges Gehen<br />

2. Woche: 3x1 min Laufen, dazw.<br />

jeweils 2 min Gehen<br />

3. Woche: 3x2 min Laufen, dazw.<br />

jeweils 2 min Gehen<br />

4. Woche: 2x3 min Laufen, dazw.<br />

jeweils 2 min Gehen<br />

5. Woche: 2x4 min Laufen, dazw.<br />

jeweils 2 min Gehen<br />

6. Woche: 2x5 min Laufen, dazw.<br />

jeweils 2 min Gehen<br />

7. Woche: 2x6 min Laufen, dazw.<br />

jeweils 2 min Gehen<br />

8. Woche: 2x7 min Laufen, dazw.<br />

jeweils 2 min Gehen<br />

9. Woche: 2x8 min Laufen, dazw.<br />

jeweils 2 min Gehen<br />

10. Woche: 1x12 min Laufen<br />

Ab 11. Woche: Die Laufdauer sollte um<br />

ca. 1 Min/Woche gesteigert<br />

wer<strong>de</strong>n,bis ein ca.<br />

30 – 40 minütiger<br />

Dauerlauf erreicht wird.<br />

Vor <strong>de</strong>m Training: Warm-Up<br />

Vor je<strong>de</strong>m Ausdauertraining sollte <strong>de</strong>r Körper<br />

auf die folgen<strong>de</strong> Belastung vorbereitet<br />

wer<strong>de</strong>n. Vor allem das Muskel-Skelett-<br />

System (Muskeln, Sehnen, Bän<strong>de</strong>r, Gelenke,<br />

Knochen) sind auf die folgen<strong>de</strong> Belastung<br />

vorzubereiten. Hierzu wer<strong>de</strong>n am besten<br />

gezielte Dehnübungen durchgeführt (siehe<br />

Basis-Dehnprogramm S. 8 f).<br />

Nach <strong>de</strong>m Training: Cool down<br />

Nach <strong>de</strong>m Ausdauertraining ist es wichtig,<br />

dass nicht plötzlich und ohne Übergang die<br />

Belastung abgebrochen wird, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />

Körper wie<strong>de</strong>r langsam und allmählich in<br />

<strong>de</strong>n Ruhezustand zurückkehren kann.<br />

Abruptes Aufhören kann zu einem extremen<br />

Abfall <strong>de</strong>s Blutdrucks führen. Dadurch<br />

wird das Herz zusätzlich belastet. Bei <strong>de</strong>n<br />

Muskeln, die gera<strong>de</strong> gearbeitet haben,<br />

kann dies eine Unterversorgung mit Blut<br />

hervorrufen.<br />

Vorschläge zum Durchhalten<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Vorschläge sollen Ihnen<br />

dabei helfen, dass Sie Ihr gestecktes Ziel,<br />

Ihre Ausdauerleistung zu verbessern, auch<br />

tatsächlich erreichen.<br />

● Setzen Sie sich vor Beginn Ihres Trainings<br />

ein realistisches und erreichbares<br />

Ziel.<br />

● Beginnen Sie langsam und überfor<strong>de</strong>rn<br />

Sie sich nicht. Machen Sie genügend<br />

Pausen.<br />

● Nehmen Sie sich eine bestimmte Zeitdauer<br />

vor und konzentrieren Sie sich<br />

nicht auf die Entfernung. Sie erreichen<br />

Ihr Ziel leichter, wenn Sie sich anstatt<br />

einer bestimmten Streckenlänge beispielsweise<br />

30 Minuten Jogging vornehmen.<br />

● Fin<strong>de</strong>n Sie Ihre günstigste Tageszeit<br />

zum Trainieren.<br />

● Führen Sie ein „Tagebuch“ über die<br />

Häufigkeit Ihres Trainings, erreichte Zeit<br />

o<strong>de</strong>r zurückgelegte Strecke. Dadurch<br />

erhalten Sie eine Rückmeldung über Ihre<br />

Fortschritte.<br />

● Bringen Sie Abwechslung in Ihr Training.<br />

Sie können z. B. Ihre Lauf- o<strong>de</strong>r<br />

Fahrstrecke öfter än<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r ein weiteres<br />

Schwimmbad in Ihrer Nähe ausprobieren.<br />

● Suchen Sie Unterstützung bei Familienangehörigen<br />

o<strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong>n und Bekannten.<br />

Positiver Rückhalt „stärkt“ Ihr<br />

Durchhaltevermögen.<br />

● Machen Sie sich keinen Stress, wenn Sie<br />

Ihr selbst gesetztes Pensum nicht erreichen<br />

o<strong>de</strong>r einmal eine Trainingsstun<strong>de</strong><br />

ausfallen lassen. Wichtig ist nur, dass<br />

dies nicht zur Gewohnheit wird.<br />

● Sie müssen kein großer Sportler sein.<br />

Gehen Sie beson<strong>de</strong>rs am Anfang langsam<br />

voran. Lassen Sie Ihrem Körper Zeit,<br />

sich <strong>de</strong>n neuen Anfor<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r<br />

Aktivitäten anzupassen.<br />

● Denken Sie daran: Rom wur<strong>de</strong> nicht an<br />

einem Tag erbaut, und auch Sie können<br />

nicht an einem einzigen Tag maximale<br />

Kondition und Fitness erlangen.<br />

7


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Beweglichkeitstraining<br />

Sportwissenschaftlich ausgedrückt lässt sich<br />

Beweglichkeit <strong>de</strong>finieren als die Fähigkeit<br />

<strong>de</strong>r Gelenksysteme, Bewegungen gemäß<br />

ihren funktionalen Möglichkeiten optimal<br />

auszuführen. Lei<strong>de</strong>r nimmt diese Beweglichkeit<br />

ohne ein gezieltes Training bereits<br />

vom frühen Erwachsenenalter an kontinuierlich<br />

ab. Frauen verfügen gegenüber<br />

Männern meist über eine <strong>de</strong>utlich höhere<br />

Beweglichkeit, was in erster Linie auf hormonelle<br />

Unterschie<strong>de</strong> zurückgeführt wird.<br />

Außer<strong>de</strong>m spielen äußere Faktoren wie Tageszeit<br />

und Umgebungstemperatur eine<br />

wichtige Rolle. Äußere Wärme (Sauna,<br />

Whirlpool u. a.) o<strong>de</strong>r gesamtkörperliches<br />

Aufwärmen führen zu einer Verbesserung<br />

<strong>de</strong>s Bewegungsvermögens. Dagegen ist die<br />

Beweglichkeit nach <strong>de</strong>m morgendlichen<br />

Aufstehen in aller Regel geringer als z.B.<br />

am Abend. Einschränkungen <strong>de</strong>r Beweglichkeit<br />

können durch einseitiges Training<br />

ohne Dehnen o<strong>de</strong>r durch physische und<br />

psychische Ermüdung hervorgerufen wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei<strong>de</strong>s begünstigt sogenannte muskuläre<br />

Verkürzungen. Beweglichkeitsmin<strong>de</strong>rungen<br />

können jedoch auch von Erkrankungen<br />

bzw. Verletzungen <strong>de</strong>r Gelenke (z.B.<br />

Arthrose) ausgehen. Nach Abklärung <strong>de</strong>r<br />

Ursache und Rücksprache mit einem Arzt<br />

kann gezieltes Dehnen ebenfalls eine wirksame<br />

Maßnahme zur Beschwer<strong>de</strong>lin<strong>de</strong>rung<br />

darstellen. Grundsätzlich ist Dehnen nach<br />

je<strong>de</strong>r Belastung sinnvoll, um muskulären<br />

Verkürzungen vorzubeugen. Nach einem<br />

Krafttraining ist ein gezieltes Dehnprogramm<br />

unerlässlich.<br />

Fit durch Beweglichkeitstraining<br />

Die Vorteile einer gut entwickelten Beweglichkeit<br />

lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

● Bewegungsabläufe wer<strong>de</strong>n durch Ausschöpfen<br />

<strong>de</strong>r optimalen Gelenkmöglichkeiten<br />

flüssiger, harmonischer und<br />

ökonomischer.<br />

● Einer Versteifung <strong>de</strong>r Gelenke wird<br />

vorgebeugt, durch Verbesserung <strong>de</strong>r Elastizität<br />

von Muskeln, Sehnen und<br />

Bän<strong>de</strong>rn.<br />

● Alltagsbelastungen sind besser zu bewältigen.<br />

● Durch Bewegungstraining wird die Regeneration<br />

<strong>de</strong>s Muskels nach Betätigung<br />

verbessert.<br />

● Die Gefahr von Schä<strong>de</strong>n durch Fehlbelastungen<br />

<strong>de</strong>s Körpers („falsche“ Haltung<br />

und Bewegung) wird geringer.<br />

● Verspannungen <strong>de</strong>r Muskulatur können<br />

behoben wer<strong>de</strong>n.<br />

● Verletzungen <strong>de</strong>s Stütz- und Bewegungsapparates<br />

kann gezielt vorgebeugt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Formen <strong>de</strong>s Beweglichkeitstrainings<br />

Grundsätzlich ist die Beweglichkeit abhängig<br />

von <strong>de</strong>r Beschaffenheit <strong>de</strong>r Gelenke, <strong>de</strong>r<br />

Sehnen und Bän<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong>n<br />

Muskulatur.<br />

Durch unterschiedliche Dehntechniken<br />

kann die Beweglichkeit <strong>de</strong>r Gelenke verbessert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Das früher verbreitete fe<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Dehnen gilt<br />

heute nicht mehr als sinnvoll, da dadurch<br />

ein Schutzmechanismus, <strong>de</strong>r sogenannte<br />

Dehnreflex ausgelöst wird (<strong>de</strong>r Muskel zieht<br />

sich zusammen, um ein plötzliches Zerreißen<br />

von Muskelfasern zu verhin<strong>de</strong>rn).<br />

Vor allem zwei Dehntechniken setzten sich<br />

in <strong>de</strong>n letzten Jahren durch:<br />

Das gehaltene Dehnen / Stretching:<br />

Hier wird zunächst langsam in die optimale<br />

Dehnposition (bis zur leichten Schmerzgrenze)<br />

gegangen, dann 10 bis 30 Sekun<strong>de</strong>n<br />

gehalten (statisch-aktiv), schließlich<br />

geht es langsam in die Ausgangsposition<br />

zurück.<br />

Dehnung nach vorheriger Anspannung:<br />

Hierbei wird die Erkenntnis genutzt, dass<br />

ein Muskel nach einer vorherigen Anspannung<br />

(Kontraktion) sich weniger einer<br />

Dehnung wi<strong>de</strong>rsetzen kann, d.h. <strong>de</strong>hnfähiger<br />

ist. Bekannt ist diese Dehntechnik auch<br />

unter <strong>de</strong>m Namen CHRS-Metho<strong>de</strong>.<br />

Ausführung: zunächst wird <strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>hnen<strong>de</strong><br />

Muskel isometrisch angespannt (contract)<br />

und min<strong>de</strong>stens 7 bis 10 Sekun<strong>de</strong>n<br />

angespannt gehalten (hold), dann <strong>de</strong>n<br />

Muskel 2 bis 3 Sekun<strong>de</strong>n entspannen und<br />

gleich danach 7 bis 10 Sekun<strong>de</strong>n langsam<br />

<strong>de</strong>hnen, bis ein leichter Zug zu spüren ist<br />

(stretch).<br />

Grundsätzlich sollte beim Dehnen darauf<br />

geachtet wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>hnen<strong>de</strong><br />

Muskel nicht angespannt ist. Außer<strong>de</strong>m<br />

ruhig und gleichmäßig bleiben. Die Dehnung<br />

ist wenigstens 2- bis 3-mal zu wie<strong>de</strong>rholen.<br />

Es gibt im Gegensatz zu Kraftund<br />

Ausdauertraining bei Dehnübungen<br />

keine präzisen Vorgaben im Hinblick auf<br />

Wie<strong>de</strong>rholungszahlen o<strong>de</strong>r Messungen. Das<br />

Belastungsempfin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r gefühlsmäßige<br />

Aspekte sind hier entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r und sollten<br />

die Grenzen <strong>de</strong>r Übungsdurchführung<br />

bestimmen.<br />

Das Basis-Dehnprogramm<br />

Das folgen<strong>de</strong> Dehnprogramm stellt die<br />

wichtigsten Dehnübungen vor:<br />

1. Dehnung <strong>de</strong>r seitlichen Hals- und Nackenmuskulatur.<br />

Ausführung: Kopf zur Seite neigen und<br />

entgegengesetzte Schulter nach unten<br />

ziehen.<br />

8


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

2. Dehnung <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong>n Hals- und Nackenmuskulatur<br />

und <strong>de</strong>s oberen Rückenstreckers<br />

4. Dehnung <strong>de</strong>r oberen Rückenmuskulatur<br />

6. Dehnung <strong>de</strong>s Hüftbeugers<br />

Ausführung: Hüfte nach vorn unten<br />

schieben. Ruhig und gleichmäßig atmen.<br />

7. Dehnung <strong>de</strong>r Oberschenkelvor<strong>de</strong>rseite<br />

Ausführung: Kopf zur Brust neigen und<br />

eventuell die Halsmuskulatur anspannen<br />

um <strong>de</strong>n Zug zu verstärken.<br />

3. Dehnung <strong>de</strong>r Brustmuskulatur<br />

Ausführung: Hän<strong>de</strong> fassen und nach vorn<br />

schieben.<br />

5. Dehnung <strong>de</strong>s tiefen Rückenstreckers und<br />

Mobilisation <strong>de</strong>r Len<strong>de</strong>nwirbelsäule<br />

Ausführung: Am Fußgelenk fassen, Ferse<br />

etwas zum Gesäß ziehen, Becken vorschieben<br />

und die Hüfte langsam<br />

strecken.<br />

Ausführung: Im Päckchensitz Unterschenkel<br />

fassen und Rücken nach oben<br />

schieben.<br />

Ausführung: Leichter Ausfallschritt nach<br />

vorne. Bei<strong>de</strong> Arme seitlich in Schulterhöhe<br />

gebeugt anheben. Ellenbogen nach<br />

hinten ziehen.<br />

9


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

8. Dehnung <strong>de</strong>r Oberschenkelinnenseite<br />

10. Dehnung <strong>de</strong>r Wa<strong>de</strong>nmuskulatur<br />

Ausführung: Aus <strong>de</strong>r Grätschstellung ein<br />

Knie langsam beugen. Das an<strong>de</strong>re Bein<br />

bleibt gestreckt. Das Becken leicht nach<br />

unten zum Bo<strong>de</strong>n schieben.<br />

9. Dehnung <strong>de</strong>r Oberschenkelrückseite<br />

Ausführung: Das vor<strong>de</strong>re Bein wird gebeugt,<br />

das hintere Bein gestreckt. Die<br />

Ferse <strong>de</strong>s gestreckten Beines bleibt am<br />

Bo<strong>de</strong>n. Die Hüfte schiebt langsam nach<br />

vorne. Fußposition beachten.<br />

Ausführung: Das obere Bein im Knie<br />

strecken. Mit <strong>de</strong>r Len<strong>de</strong>nwirbelsäule und<br />

Halswirbelsäule nicht ausweichen.<br />

10


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Mo<strong>de</strong>rnes Krafttraining<br />

Um sich zu bewegen, wird grundsätzlich<br />

Kraft und Energie benötigt, sei es zur Bewältigung<br />

von Gewichtsbelastungen in<br />

Alltag, Beruf und Sport o<strong>de</strong>r einfach nur,<br />

um <strong>de</strong>n Körper gegenüber <strong>de</strong>r Schwerkraft<br />

aufrecht zu halten.<br />

Dabei nimmt die Muskelkraft <strong>de</strong>s Menschen<br />

ohne spezielle Trainingseinflüsse bereits<br />

jenseits <strong>de</strong>s 3. Lebensjahrzehnts ab. Bei<br />

60-Jährigen kann sie bereits auf unter 50 %<br />

<strong>de</strong>r Kraft eines 20-Jährigen abgesunken<br />

sein. Die Kraft bei Frauen entspricht – auf<br />

das jeweilige Körpergewicht bezogen – ca.<br />

70 % <strong>de</strong>r Kraft bei Männern. Dieser geschlechtsspezifische<br />

Unterschied lässt sich<br />

größtenteils auf <strong>de</strong>n bei Frauen genetisch<br />

bedingten geringeren Muskelanteil an <strong>de</strong>r<br />

Gesamtkörpermasse zurückführen.<br />

Zum Glück besteht für Männer wie Frauen<br />

eine gute Trainierbarkeit <strong>de</strong>r Kraft bis ins<br />

hohe Alter, so dass altersbedingter Kraftverlust<br />

nicht nur <strong>de</strong>utlich verzögert und<br />

vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann, son<strong>de</strong>rn sogar bis<br />

ins höhere Alter Kraftgewinne erzielt wer<strong>de</strong>n<br />

können. Die von Frauen gefürchtete<br />

starke „Muskelbildung“ (Hypertrophie) im<br />

Zuge eines Krafttrainings tritt im Allgemeinen<br />

nicht auf.<br />

Allerdings steht innerhalb <strong>de</strong>s Gesundheitssports<br />

in <strong>de</strong>r Regel nicht das Erreichen<br />

einer maximalen, son<strong>de</strong>rn einer optimalen<br />

Muskelkraft im Sinne einer ausgewogenen<br />

Ganzkörperkräftigung und einer ausreichen<strong>de</strong>n<br />

Kraftausdauer im Vor<strong>de</strong>rgrund. Beispielsweise<br />

ist bei einer mangelhaft ausgebil<strong>de</strong>ten<br />

Rückenmuskulatur ein abgestimmtes<br />

Krafttraining häufig sinnvoll. Schnellkraft<br />

und Reaktivkraft haben gesundheitlich<br />

dagegen vergleichsweise geringe Be<strong>de</strong>utung.<br />

Fit durch Krafttraining<br />

Eine gut entwickelte Muskelkraft bringt<br />

somit einige Vorteile:<br />

● allgemeine Steigerung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit<br />

und Fitness,<br />

● Stabilisierung <strong>de</strong>r Gelenkfunktion,<br />

● Vorbeugung von Verletzungen <strong>de</strong>s Stützund<br />

Bewegungsapparates,<br />

● verbesserte Alltagsbewältigung beson<strong>de</strong>rs<br />

im Alter.<br />

Die Zielsetzung <strong>de</strong>r Kräftigung ist im allgemeinen<br />

Fitnesstraining als auch in Prävention<br />

und Therapie darauf auszurichten, dass<br />

die Muskulatur hinsichtlich <strong>de</strong>r Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Kraft trainiert wird.<br />

Die gezielte Bearbeitung einer jeweiligen<br />

Muskelgruppe bzw. eines Muskels sollte bei<br />

allen Kräftigungsübungen im Mittelpunkt<br />

stehen.<br />

Dieses setzt einige muskuläre Kenntnisse<br />

voraus. So auch die Kenntnis <strong>de</strong>r wichtigsten<br />

zur Abschwächung neigen<strong>de</strong>n<br />

Muskelgruppen.<br />

Dies sind<br />

● <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>re Halsmuskel<br />

● die Schulterblattmuskulatur<br />

● die Bauchmuskeln<br />

● <strong>de</strong>r große Gesäßmuskel<br />

● <strong>de</strong>r Rückenstrecker (v.a. mittlerer Anteil)<br />

● die Kniegelenkstrecker<br />

● die vor<strong>de</strong>re Schienbeinmuskulatur<br />

● die Fußmuskulatur<br />

Formen <strong>de</strong>s Krafttrainings<br />

Hinsichtlich <strong>de</strong>s Krafttrainings wer<strong>de</strong>n vor<br />

allem das isometrische und isotonische<br />

Training unterschie<strong>de</strong>n.<br />

Beim isometrischen Training han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um eine statische Form <strong>de</strong>r Haltearbeit<br />

(<strong>de</strong>shalb auch: statisches Training). Die<br />

Muskelgruppe bzw. <strong>de</strong>r Muskel wer<strong>de</strong>n so<br />

fest wie möglich angespannt. Allerdings<br />

nähern sich Ansatz und Ursprung nicht einan<strong>de</strong>r<br />

an, d. h. die entsprechen<strong>de</strong>n Gliedmaßen<br />

bewegen sich nicht. Dies kann dadurch<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r muskuläre<br />

Gegenspieler ebenfalls angespannt wird<br />

und gegenhält, o<strong>de</strong>r in<strong>de</strong>m gegen einen<br />

feststehen<strong>de</strong>n Gegenstand (z. B. Bo<strong>de</strong>n)<br />

gearbeitet wird.<br />

Für <strong>de</strong>n Muskelaufbau sind isometrische<br />

Übungen vor allem in <strong>de</strong>r Anfangsphase<br />

gut geeignet. Sie wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Osteoporosebehandlung<br />

und für die Kräftigung <strong>de</strong>r<br />

Rückenmuskulatur eingesetzt. Hier geht es<br />

vor allem auch darum, eine Ganzkörperspannung<br />

zu entwickeln, die für eine aufrechte<br />

Haltung nötig ist.<br />

Allerdings haben ausschließlich isometrische<br />

Übungen auch Nachteile. Es besteht<br />

die Gefahr <strong>de</strong>r Pressatmung (ACHTUNG:<br />

bei isometrischen Übungen max. 10 sec.<br />

anspannen!) und somit einer verän<strong>de</strong>rten<br />

Durchblutung <strong>de</strong>r Muskulatur und <strong>de</strong>s<br />

Blutdruckanstieges. Außer<strong>de</strong>m nimmt die<br />

Reaktionsfähigkeit <strong>de</strong>r Muskulatur bei ausschließlicher<br />

Anwendung isometrischer<br />

Übungen ab.<br />

Beim isotonischen o<strong>de</strong>r dynamischen Krafttraining<br />

arbeitet man entwe<strong>de</strong>r überwin<strong>de</strong>nd<br />

gegen die Schwerkraft (dynamischkonzentrisch)<br />

o<strong>de</strong>r nachgebend mit <strong>de</strong>r<br />

Schwerkraft (dynamisch-exzentrisch). Vor<br />

allem mit <strong>de</strong>m Einsatz von Geräten lässt es<br />

sich alltags- bzw. sportartspezifisch gezielt<br />

einsetzen. Die aufgebaute Muskelkraft<br />

bleibt länger erhalten. Dynamisches Kraftausdauertraining<br />

wirkt sich auf die Elastizität<br />

<strong>de</strong>r Muskeln, Sehnen und Bän<strong>de</strong>r positiv<br />

aus und för<strong>de</strong>rt das neuromuskuläre<br />

Zusammenspiel, d. h. die Koordination von<br />

Muskeln und Nerven. Allerdings ist das<br />

dynamische Training oft schlechter dosierbar,<br />

eine längere Aufbauphase ist notwendig<br />

und Ausweichbewegungen sind häufiger<br />

als beim isometrischen Training.<br />

Entsprechend <strong>de</strong>r genannten Vor- und<br />

Nachteile und <strong>de</strong>r angestrebten Trainingsziele<br />

(Muskelaufbau, Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Kraftausdauer) ist die passen<strong>de</strong> Metho<strong>de</strong><br />

auszuwählen. Unabhängig davon sollten<br />

das persönliche Wohlbefin<strong>de</strong>n und die<br />

Verträglichkeit das Maß <strong>de</strong>r Belastung<br />

wesentlich mitbestimmen.<br />

11


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Bei <strong>de</strong>r Auswahl von Kräftigungsübungen<br />

sind verschie<strong>de</strong>ne Faktoren zu berücksichtigen:<br />

● <strong>de</strong>r Schwierigkeitsgrad (Intensität) <strong>de</strong>r<br />

Übung,<br />

● die Dauer <strong>de</strong>r Anspannung,<br />

● die Anzahl <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rholungen in einer<br />

Serie,<br />

● die Anzahl <strong>de</strong>r Serien,<br />

● die Art <strong>de</strong>r Pausengestaltung,<br />

● die Länge <strong>de</strong>r Pausen in und zwischen<br />

<strong>de</strong>n Serien,<br />

● die Trainingshäufigkeit pro Woche.<br />

Am En<strong>de</strong> einer Serie sollte die Belastung<br />

als nicht zu einfach bzw. als nicht zu<br />

schwer empfun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Es sollte grundsätzlich<br />

reduziert wer<strong>de</strong>n, wenn die Qualität<br />

in <strong>de</strong>r Körperhaltung und in <strong>de</strong>r<br />

Ausführung nachlässt. Auch später einsetzen<strong>de</strong><br />

Beschwer<strong>de</strong>n sind oft Anzeichen<br />

dafür, dass die Belastung zu hoch war.<br />

Beim Auftreten von Schmerzen ist generell<br />

die Übung abzubrechen. Je<strong>de</strong>s Krafttraining<br />

sollte mit Dehnungs- und Entspannungsübungen<br />

abgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Darüber hinaus gilt grundsätzlich: Kräftigungsübungen<br />

sollten mit gleichmäßiger<br />

Geschwindigkeit und im Bewegungsablauf<br />

kontrolliert durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Ausweichbewegungen<br />

und Pressatmung sind zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Bei betontem Krafteinsatz ausatmen.<br />

Ein Kraftzuwachs lässt sich nicht nur durch<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Muskelquerschnittes, son<strong>de</strong>rn<br />

auch durch die Verbesserung <strong>de</strong>s muskulären<br />

Zusammenspiels erreichen. Hierfür<br />

ist ein variables und vielseitiges Krafttraining<br />

oft besser geeignet, als das ständige<br />

Üben in Serie.<br />

Anstatt einer einzigen Übung wer<strong>de</strong>n besser<br />

mehrere verschie<strong>de</strong>ne Übungen für dieselbe<br />

Muskelgruppe nacheinan<strong>de</strong>r durchgeführt,<br />

o<strong>de</strong>r eine Übung wird durch unterschiedliche<br />

äußere Einflüsse (z.B. Druck<br />

durch <strong>de</strong>n Partner) variiert. Daneben ist es<br />

empfehlenswert, immer wie<strong>de</strong>r neue und<br />

verän<strong>de</strong>rte Übungen ins Trainingsprogramm<br />

aufzunehmen.<br />

Subjektive Belastungsempfindung<br />

– die innere Stimme gibt <strong>de</strong>n Ton an<br />

Wie fin<strong>de</strong> ich die richtige Trainingsbelastung<br />

Welche Variation bzw. Abstufung<br />

einer Kräftigungsübung ist für mich die<br />

richtige Immer mehr wird es zur gängigen<br />

Trainingspraxis, die Trainingsbelastung im<br />

Dialog mit <strong>de</strong>m Teilnehmer zu bestimmen.<br />

Dabei wird anhand einer Belastungsskala<br />

zugeordnet, wie hoch die subjektive Anstrengung<br />

jeweils ist und wie hoch belastet<br />

wer<strong>de</strong>n soll. Bereits eine als mittelstark<br />

empfun<strong>de</strong>ne Belastung führt bei Freizeitsportlern<br />

zu Kräftigungseffekten. Der Trainer<br />

kontrolliert an Hand seiner Erfahrung<br />

die Bewegungsausführung und greift im<br />

Einzelfall korrigierend ein. Im Allgemeinen<br />

trifft die subjektive Einschätzung jedoch<br />

meist recht gut zu und verbessert sich<br />

zu<strong>de</strong>m mit steigen<strong>de</strong>r Trainingserfahrung.<br />

Ein großer Vorteil <strong>de</strong>r subjektiven Steuerung:<br />

auch die Tagesform wird beachtet.<br />

Wenn es heute beson<strong>de</strong>rs schwer fällt, so<br />

bricht man eben ein o<strong>de</strong>r zwei Wie<strong>de</strong>rholungen<br />

früher ab.<br />

Gesundheitsorientiertes Fitness-Krafttraining<br />

Belastungsdosierung<br />

Variante 1(kraftausdauerorientiert)<br />

Wie<strong>de</strong>rholungen/Intensität Ca. 15-20 und mehr (nicht bis zur letzten<br />

möglichen Wie<strong>de</strong>rholung pro Satz notwendig<br />

- Abbruch <strong>de</strong>s Satzes bei subjektivem<br />

Belastungsempfin<strong>de</strong>n mittel bis schwer)<br />

Sätze(Serien) Anfänger: 2 - 3<br />

Pause<br />

Bewegungsausführung/Krafteinsatz<br />

Trainingshäufigkeit<br />

Trainingseffekte<br />

Fortgeschrittene: 3 - 5<br />

Nach subjektivem Empfin<strong>de</strong>n(1 - 5 Minuten)<br />

● Technisch korrekt<br />

● Kontinuierlich, ruhig<br />

● Regelmäßige Atmung<br />

Min<strong>de</strong>stens 1 x pro Woche<br />

● Verbesserung <strong>de</strong>r Maximalkraft (geringer)<br />

● Verbesserung <strong>de</strong>r Kraftausdauer<br />

● Muskelaufbau/Zunahme <strong>de</strong>r Muskelmasse<br />

(geringer)<br />

● Körperformung<br />

● Fettabbau<br />

Variante 2(muskelaufbauorientiert)<br />

Ca. 8-15 (nicht bis zur letzten möglichen<br />

Wie<strong>de</strong>rholung pro Satz notwendig - Abbruch <strong>de</strong>s<br />

Satzes bei subjektivem Belastungsempfin<strong>de</strong>n<br />

mittel bis schwer)<br />

Anfänger: 2 - 3 (wird erst nach mehrwöchigem<br />

Training <strong>de</strong>r Variante 1 empfohlen)<br />

Fortgeschrittene: 3 - 5<br />

Nach subjektivem Empfin<strong>de</strong>n(1 - 5 Minuten)<br />

● Technisch korrekt<br />

● Kontinuierlich, ruhig<br />

● Regelmäßige Atmung<br />

Min<strong>de</strong>stens 2 x pro Woche<br />

● Verbesserung <strong>de</strong>r Maximalkraft (stärker)<br />

● Verbesserung <strong>de</strong>r Kraftausdauer<br />

● Muskelaufbau/Zunahme <strong>de</strong>r Muskelmasse (stärker)<br />

● Körperformung<br />

● Fettabbau<br />

(Boeck-Behrens/Buskies: Gesundheitsorientiertes Fitnesstraining - Band 1. Lüneburg: Weh<strong>de</strong>meier&Pusch 2000. S. 46)<br />

12


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Fitness testen<br />

Der 10-Minuten-Fitness-Check<br />

Überprüfen Sie Ihr aktuelles Fitness-Niveau.<br />

Vier einfache Übungen wer<strong>de</strong>n Ihnen<br />

zeigen, wo Sie heute stehen, wo Ihre persönlichen<br />

Stärken bzw. Schwächen liegen.<br />

Alles was Sie brauchen sind ein Stift, eine<br />

Uhr mit Sekun<strong>de</strong>nangabe und eine Treppenstufe<br />

(Höhe ca. 35 cm). Den Test am<br />

besten mit einem Partner durchführen, <strong>de</strong>r<br />

aufpasst, dass alles korrekt abläuft und die<br />

Ergebnisse notiert. Halten Sie möglichst<br />

die Reihenfolge <strong>de</strong>r Tests ein.<br />

Gleichgewicht: Schlüssel zu Haltung<br />

und Körperkontrolle<br />

Der Einbeinstand testet Ihr Gleichgewichtsvermögen<br />

als ein wichtiger Bestandteil<br />

Ihrer Koordination. Je positiver Sie hier<br />

abschnei<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto besser ist auch Ihre<br />

Körperkontrolle.<br />

So wird's gemacht:<br />

Ohne Schuhe auf ebenem Untergrund ein<br />

Bein anheben, ohne dabei das Standbein<br />

zu berühren. Das Gleichgewicht nun in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Positionen (Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>)<br />

jeweils einpegeln. Die Hän<strong>de</strong> fassen<br />

dabei locker in <strong>de</strong>r Hüfte. Gewertet wird die<br />

Position, die Sie stabil – ohne Ausweichbewegungen<br />

– durchführen können.<br />

-- Der Einbeinstand kann nicht o<strong>de</strong>r weniger<br />

als 5 Sekun<strong>de</strong>n ausbalanciert wer<strong>de</strong>n.<br />

- Der Einbeinstand kann min<strong>de</strong>stens 5 Sekun<strong>de</strong>n<br />

ausbalanciert wer<strong>de</strong>n.<br />

Ø Der Einbeinstand kann min<strong>de</strong>stens 10<br />

Sekun<strong>de</strong>n ausbalanciert wer<strong>de</strong>n.<br />

+ Der Einbeinstand kann min<strong>de</strong>stens 5 Sekun<strong>de</strong>n<br />

mit geschlossenen Augen ausbalanciert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

++ Der Einbeinstand kann min<strong>de</strong>stens 5 Sekun<strong>de</strong>n<br />

mit geschlossenen Augen und<br />

<strong>de</strong>m Kopf im Nacken ausbalanciert wer<strong>de</strong>n.<br />

Ergebnis / Interpretation:<br />

-- Ungenügend: Sie haben große Defizite<br />

im Bereich Gleichgewicht. Ein <strong>de</strong>utliches<br />

Zeichen von Trainingsmangel.<br />

Verbesserungen lassen sich durch alle<br />

möglichen Varianten von Balancierübungen<br />

und durch Sport erzielen.<br />

- Mäßig: Ihre Balance könnte besser<br />

sein. Sportliche Aktivitäten bieten zur<br />

Schulung von Koordination und Gleichgewichtsfähigkeit<br />

gute Voraussetzungen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re die technisch anspruchsvolleren<br />

Disziplinen.<br />

Ø Befriedigend: Ihr Gleichgewicht ist in<br />

Ordnung, jedoch noch entwicklungsfähig.<br />

Suchen Sie sich nach Möglichkeit<br />

eine Sportart mit überdurchschnittlich<br />

hohen koordinativen Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />

+ Gut: Alles im Lot, das koordinative<br />

Gleichgewicht stimmt. Wahrscheinlich<br />

ein Effekt sportlicher Betätigung. Niveau<br />

erhalten und ggf. sogar noch ausbauen!<br />

++ Super: Sie lassen sich durch nichts aus<br />

<strong>de</strong>m Gleichgewicht bringen. Sie besitzen<br />

damit optimale Voraussetzungen<br />

für koordinativ anspruchsvolle Sportarten.<br />

Diese Fähigkeit gezielt nutzen!<br />

Beweglichkeit: Garant für Mobilität<br />

und Geschmeidigkeit<br />

Beim Sit-and-Reach-Test wird die Beweglichkeit<br />

am Beispiel <strong>de</strong>r körperrückseitigen<br />

Muskeln bestimmt. Anzustreben ist eine<br />

normale/gute Beweglichkeit, jedoch keine<br />

extreme „Biegsamkeit“.<br />

So wird's gemacht:<br />

Setzen Sie sich mit durchgedrückten Knien<br />

auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, winkeln Sie dabei die Füße<br />

etwa rechtwinklig an. Bewegen Sie sich mit<br />

<strong>de</strong>r Ausatmung langsam und kontrolliert so<br />

weit wie möglich nach vorn, ohne dass sie<br />

hierbei einen Schmerz hervorrufen. Messen<br />

Sie die Position, die Sie problemlos min<strong>de</strong>stens<br />

3 Sekun<strong>de</strong>n halten können.<br />

Auswertung<br />

Position 1 Der Abstand zu <strong>de</strong>n Zehenspitzen<br />

ist länger als die Handlänge<br />

Position 2 Der Abstand zu <strong>de</strong>n Zehenspitzen<br />

entspricht <strong>de</strong>r Handlänge<br />

Position 3 Der Abstand zu <strong>de</strong>n Zehenspitzen<br />

entspricht <strong>de</strong>r Fingerlänge<br />

Position 4 Die Fingerspitzen erreichen die<br />

Zehenspitzen<br />

Position 5 Die Hän<strong>de</strong> überlappen mit <strong>de</strong>r<br />

Fingerlänge die Zehenspitzen<br />

Position 6 Die Hän<strong>de</strong> überlappen mit <strong>de</strong>r gesamten<br />

Hand die Zehenspitzen<br />

Position 7 Die Arme überlappen bis über<br />

das Handgelenk hinaus die Zehenspitzen<br />

13


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Bewertungstabelle<br />

Frauen:<br />

Alter - - - ø + ++<br />

bis 40 3 4 5 6 7<br />

älter als 40 2 3 4 5 6<br />

Männer:<br />

Alter - - - ø + ++<br />

bis 40 2 3 4 5 6<br />

älter als 40 1 2 3 4 5<br />

Ergebnis / Interpretation:<br />

-- Ungenügend: Sie sind ziemlich steif,<br />

höchste Zeit, etwas dagegen zu tun.<br />

Am besten wirken regelmäßige Dehnübungen<br />

und manche sportliche Aktivitäten.<br />

Aber auch beim Sport vorher und<br />

nachher <strong>de</strong>hnen!<br />

- Mäßig: Ihre Beweglichkeit sollte besser<br />

wer<strong>de</strong>n. Führen Sie regelmäßig Dehnübungen<br />

durch und orientieren Sie sich<br />

an Sportarten, die zu einer Beweglichkeitssteigerung<br />

beitragen.<br />

Ø Befriedigend: Ihr Ergebnis liegt im<br />

durchschnittlichen Bereich. Damit können<br />

Sie leben. Eine Beweglichkeitsverbesserung<br />

ist nicht unbedingt nötig,<br />

wür<strong>de</strong> sich jedoch insgesamt positiv<br />

auf Ihre Fitness auswirken.<br />

+ Gut: Sie verfügen über eine überdurchschnittliche<br />

Beweglichkeit. Damit haben<br />

Sie einen guten Aktionsradius und besitzen<br />

gute Voraussetzungen für sportliche<br />

Aktivitäten. Dieses Niveau halten!<br />

++ Super: Sie sind sehr gut beweglich.<br />

Weitere Verbesserungen sind unnötig.<br />

Toll, wenn Sie diese Fähigkeit erhalten.<br />

Gleichzeitig sollte Ihre Muskulatur auch<br />

kräftig sein, an<strong>de</strong>rnfalls gezielt daran<br />

arbeiten.<br />

Ausdauer: Basis für Fitness<br />

und Gesundheit<br />

Der Step-Test liefert Ihnen bereits nach 3<br />

Minuten einen ersten Anhaltspunkt, wie<br />

gut Ihre Ausdauer ist. Sie spiegelt auch die<br />

Leistungsfähigkeit Ihres Herz-Kreislauf-<br />

Systems wi<strong>de</strong>r.<br />

So wird's gemacht:<br />

Ermitteln Sie zunächst Ihren Ruhe- bzw.<br />

Ausgangspuls (Schläge pro Minute). Stellen<br />

Sie sich nun unmittelbar vor eine Treppe<br />

und steigen Sie jeweils eine Doppelstufe<br />

(ca. 35 cm) mit einem Bein hoch und mit<br />

<strong>de</strong>m selben wie<strong>de</strong>r herunter. Ihre individuelle<br />

Steigfrequenz richtet sich dabei nach<br />

Ihrem Körpergewicht:<br />

● bis 60 kg: 30/min (in 2 Sek. rauf und<br />

runter)<br />

● 61 bis 80 kg: 25/min (in ca. 2,5 Sek.<br />

rauf und runter)<br />

● über 80 kg: 20/min (in 3 Sek. rauf und<br />

runter).<br />

Wechseln Sie nach 90 Sekun<strong>de</strong>n das belastete<br />

Bein.<br />

Bitte notieren:<br />

Ausgangspuls _______ Schläge pro Minute<br />

Auswertung<br />

Messen Sie unmittelbar nach Beendigung<br />

<strong>de</strong>s Tests 15 Sekun<strong>de</strong>n lang Ihren Puls und<br />

multiplizieren Sie ihn mit <strong>de</strong>m Faktor 4<br />

(Schläge pro Minute). Ziehen Sie von diesem<br />

Wert dann <strong>de</strong>n Ruhewert ab und vergleichen<br />

Sie diesen Wert mit <strong>de</strong>r Tabelle.<br />

Belastungspuls<br />

_______<br />

minus Ausgangspuls _______<br />

Ihr Ergebnis = _______<br />

14


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Bewertungstabelle<br />

Frauen:<br />

Bewert. - - - ø + + +<br />

Alter:<br />

< 30 >75 75-70 69-60 59-55 73 73-69 68-60 59-54 70 70-66 67-59 58-53 67 67-64 63-57 56-52 65 65-62 61-56 55-51 64 64-61 60-55 54-50 70 70-65 64-55 54-50 >50<br />

30-39 >68 68-64 63-54 53-49 66 66-62 61-53 52-48 64 64-60 59-52 51-47 62 62-59 58-51 50-46 60 60-58 57-50 49-45


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Gesamtauswertung:<br />

Ihr aktuelles Fitnessniveau<br />

Tragen Sie nun die Ergebnisse <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Tests als Punkte in die Übersicht ein<br />

und verbin<strong>de</strong>n Sie die Punkte untereinan<strong>de</strong>r.<br />

Sie sehen damit auf einen Blick, wo<br />

Ihre Stärken und Schwächen liegen. Dementsprechend<br />

sollten Sie auch Ihr Training<br />

ausrichten.<br />

Koordination<br />

Beweglichkeit<br />

Ausdauer<br />

Kraft<br />

-- - ø + ++<br />

Um das Gesamtergebnis zu ermitteln, addieren<br />

Sie alle Einzelergebnisse. -- gibt einen<br />

Punkt, ++ fünf Punkte (maximale Punktzahl).<br />

Der Bereich Ausdauer wird doppelt<br />

gewertet. Teilen Sie dann die Summe durch<br />

5 und Sie kennen Ihr Fitnessniveau.<br />

1 – 1,4 schlapp:<br />

Höchste Zeit etwas für Ihre Fitness und<br />

Gesundheit zu tun. Schon kleine „Bewegungsportionen“<br />

bringen Sie weiter. Suchen<br />

Sie sich Aktivitäten, die Ihnen Spaß<br />

machen, lassen Sie es langsam und kontinuierlich<br />

angehen.<br />

3,5 – 4,4 gut:<br />

Gratulation zu Ihrem guten Fitness-Level.<br />

Eine optimale Basis, um weitere Verbesserungen<br />

zu erzielen. Beson<strong>de</strong>rs wichtig:<br />

Gleichmäßig gute Ergebnisse in allen<br />

sportmotorischen Teilbereichen erzielen.<br />

> 4,5 super:<br />

Ein klasse Ergebnis. Beson<strong>de</strong>rs, weil Sie<br />

keinen echten Schwachpunkt aufweisen.<br />

Dieses Fitnessniveau halten, ggf. relative<br />

Schwächen angleichen.<br />

Re-Tests<br />

Wie<strong>de</strong>rholen Sie <strong>de</strong>n Fitness-Check in regelmäßigen<br />

Abstän<strong>de</strong>n, z. B. alle drei Monate.<br />

Auf diese Weise können Sie Ihren Trainingsfortschritt<br />

kontinuierlich überwachen<br />

und sich jeweils neu motivieren. Je harmonischer<br />

sich Ihre Fitness entwickelt, <strong>de</strong>sto<br />

besser haben Sie trainiert.<br />

Literaturhinweis und Buchempfehlung<br />

Weitere Informationen, vor allem zu weiterführen<strong>de</strong>n<br />

Trainingsprogrammen, fin<strong>de</strong>n<br />

Sie in: Trunz, E. / Hamm, M.: Style your<br />

Body. Mi<strong>de</strong>na, München 2001.<br />

1,5 – 2,4 mäßig:<br />

Mit Ihrer Fitness können Sie (noch) keine<br />

Bäume ausreissen. Das kann sich aber<br />

schon recht bald än<strong>de</strong>rn. Die Weichen in<br />

Richtung „or<strong>de</strong>ntlich“ durch regelmäßige,<br />

gezielte sportliche Aktivitäten stellen.<br />

2,5 – 3,4 or<strong>de</strong>ntlich:<br />

Ihr Fitnesszustand ist im Großen und<br />

Ganzen in Ordnung, wenn auch nicht optimal.<br />

Auf dieser Basis lassen sich Verbesserungen<br />

relativ leicht erzielen. Gibt es<br />

individuelle Defizite, <strong>de</strong>n Hebel vermehrt<br />

dort ansetzen.<br />

16


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Fitness für alle<br />

Das perfekte Training<br />

Neues aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Fettverbrennung und Krafttraining<br />

Kommt auch Ihnen folgen<strong>de</strong>s Szenario<br />

bekannt vor Nach <strong>de</strong>m Warm-up wird zuerst<br />

einmal ein Krafttraining durchgeführt,<br />

danach folgt noch ein Cardiotraining bzw.<br />

Fatburning. Man will ja schließlich die<br />

überschüssigen Pfun<strong>de</strong> schmelzen sehen.<br />

Doch trotz regelmäßigen Trainings und<br />

bewusster Ernährung will es mit <strong>de</strong>m<br />

Abspecken nicht so recht klappen. Eine<br />

neue Studie ist <strong>de</strong>r Sache jetzt auf <strong>de</strong>n<br />

Grund gegangen und fand dabei heraus,<br />

dass es mit <strong>de</strong>m Trainingsplan „Kraft vor<br />

Ausdauer“ kaum klappen kann. Das ein<strong>de</strong>utige<br />

Ergebnis <strong>de</strong>r vom Kölner IPN (Institut<br />

für Prävention und Nachsorge) für die<br />

Zeitschrift FIT FOR FUN (erschienen in <strong>de</strong>r<br />

Ausgabe November 2000) durchgeführten<br />

Studie: beim Krafttraining wird das Blut so<br />

stark übersäuert, dass anschließend fast<br />

kein Fett mehr verbrannt wird. Schlechte<br />

Nachricht also für alle Fatburner, <strong>de</strong>nn auf<br />

Grund <strong>de</strong>r hohen Laktatwerte beim Krafttraining<br />

wird <strong>de</strong>r Fettstoffwechsel quasi<br />

abgewürgt, die Energie fast ausschließlich<br />

über Kohlenhydrate bezogen. Die gute<br />

Nachricht: Wir haben diese neuen, wissenschaftlich<br />

gesicherten Erkenntnisse zum<br />

Anlass genommen, das Fitnesstraining neu<br />

zu <strong>de</strong>finieren. Das Grundprinzip dabei ist so<br />

einfach wie logisch: Man beginnt beim<br />

Fitnesstraining immer mit <strong>de</strong>m Teil, <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>m Haupttrainingsziel gewidmet ist. Das<br />

Nebentrainingsziel wird angehängt.<br />

Die gängige Trainingspraxis sieht jedoch<br />

häufig so aus, dass unabhängig von Vorerfahrung<br />

und Trainingszielen einheitlich mit<br />

<strong>de</strong>m Krafttraining begonnen wird. Frei nach<br />

<strong>de</strong>m trainingswissenschaftlichen Leitgedanken,<br />

Kraft nur im ausgeruhten Zustand<br />

zu trainieren.<br />

Für die Fettverbrennung gilt:<br />

Ausdauer vor Kraft<br />

Wer beim Training (vor allem) <strong>de</strong>n Fettstoffwechsel<br />

auf Touren bringen will, trainiert<br />

am besten nach <strong>de</strong>m neuen Konzept:<br />

zuerst Ausdauertraining, danach Krafttraining.<br />

Diese Regel gilt vor allem für Einsteiger<br />

und Personen, die im Alltag wenig<br />

Bewegung haben. Denn für sie heißt das<br />

erste Ziel, <strong>de</strong>n Stoffwechsel so anzusprechen,<br />

dass tatsächlich Fette – und nicht<br />

vornehmlich Kohlenhydrate – verbrannt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dies klappt aber we<strong>de</strong>r mit einem<br />

Sprint zur Bushaltestelle noch mit Sit-ups<br />

in <strong>de</strong>r Büro-Aktiv-Pause. Geeignet sind<br />

Aktivitäten wie strammes Gehen o<strong>de</strong>r<br />

mo<strong>de</strong>rater Ausdauersport. Auf Dauer wer<strong>de</strong>n<br />

dabei die Fette verbrennen<strong>de</strong>n Stoffwechselmechanismen<br />

sensibler und leistungsbereiter,<br />

verbrauchen in Ruhe und<br />

auch bei Belastung mehr Fette. Lei<strong>de</strong>r<br />

klappt auch das nicht, wenn <strong>de</strong>n Ausdaueraktivitäten<br />

intensive Belastungen wie<br />

z. B. ein Krafttraining voraus gingen. Wie<br />

Studien zeigen, kommt es beim Krafttraining<br />

zu einer solch hohen Laktatbildung,<br />

dass <strong>de</strong>r Körper beim anschließen<strong>de</strong>n Cardiotraining<br />

(wie beim Krafttraining) statt<br />

<strong>de</strong>r Fette fast ausschließlich Kohlenhydrate<br />

verbrennt.<br />

Wer es richtig macht, und mit <strong>de</strong>m Cardiotraining<br />

startet, hat dagegen gute Chancen,<br />

etwa die Hälfte <strong>de</strong>r Energie durch<br />

Fette zu liefern. Voraussetzung hierzu ist<br />

wie<strong>de</strong>rum die richtige Dosierung mittels<br />

<strong>de</strong>r individuellen Herzfrequenz. Bei dieser<br />

mo<strong>de</strong>raten Intensität pegelt sich <strong>de</strong>r<br />

Körper auf einem recht konstanten Belastungsniveau<br />

(steady state) ein, das auch<br />

das nachfolgen<strong>de</strong> Krafttraining nicht stört.<br />

Auf diese Weise schlägt man also zwei<br />

Fliegen mit einer Klappe: optimale Fettstoffwechselaktivierung<br />

beim Cardiotraining<br />

und optimale Aufwärmvorbereitung<br />

fürs Krafttraining.<br />

Kraft vor Ausdauer beim Schwerpunkt<br />

Muskelaufbau<br />

Für eingefleischte Kraftsportler ist es<br />

durchaus sinnvoll, nach einem gründlichen<br />

Warm-up mit <strong>de</strong>m Kraftteil zu beginnen.<br />

Das anschließen<strong>de</strong> Ausdauertraining dient<br />

dann zusätzlich <strong>de</strong>m Abbau von Milchsäure,<br />

die sich aufgrund <strong>de</strong>r intensiven Muskelaktivität<br />

im Blut angehäuft hat. Dies gilt<br />

vor allem für ein sehr intensives Krafttraining,<br />

<strong>de</strong>nn hier ergeben sich sehr hohe<br />

Laktat-Konzentrationen, oft über 10 mmol/l<br />

(zum Vergleich: normale Ruhewerte liegen<br />

bei 0,8 mmol/l, <strong>de</strong>r Grenzwert für ein aerobes<br />

Training wird bei ca. 4 mmol/l angesie<strong>de</strong>lt).<br />

Wer also sein Training mit einem<br />

lockeren Ausdauerteil been<strong>de</strong>t, verbessert<br />

und verkürzt die Regeneration und för<strong>de</strong>rt<br />

damit auch <strong>de</strong>n Kräftigungseffekt.<br />

Die Intensität sollte mo<strong>de</strong>rat sein, um <strong>de</strong>n<br />

bereits vorbelasteten Organismus nicht<br />

zusätzlich stark zu belasten. Die Pulsvorgaben<br />

sollten sich an <strong>de</strong>r Fatburner-Zone<br />

orientieren (obwohl wie dargestellt kein<br />

Fatburning stattfin<strong>de</strong>t). Damit kann gleichzeitig<br />

die Regeneration eingeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Zum Trainingsen<strong>de</strong> sollte die Intensität<br />

weiter gesenkt wer<strong>de</strong>n, um dann im Cooldown<br />

aus <strong>de</strong>m Training zu „schleichen“. Auf<br />

diese Weise ergeben sich Vorteile bezüglich<br />

einer verbesserten, schnelleren Regeneration<br />

(in<strong>de</strong>m die Stoffwechsel-Endprodukte<br />

wie Laktat zügig abgebaut wer<strong>de</strong>n). Aus<br />

diesen Grün<strong>de</strong>n sieht man auch immer<br />

mehr Profisportler (z. B. Fußballer o<strong>de</strong>r<br />

Eishockeyspieler), die nach einem harten<br />

Match noch auslaufen.<br />

Der Akzent liegt also insgesamt hier auf<br />

einer aktiven Regeneration, wobei durch<br />

diese Kombination auch Trainingseffekte<br />

hinsichtlich einer Verbesserung <strong>de</strong>r Ausdauer<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n können. Diese ist für<br />

Kraftsportler vor allem auch <strong>de</strong>shalb wichtig,<br />

da sich – ohne ein begleiten<strong>de</strong>s Ausdauertraining<br />

– parallel zum Muskeldickenwachstum<br />

die Mitochondriendichte (Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Brennöfen im Verhältnis zur Muskelmasse)<br />

reduziert, die Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

also abnimmt (es konnte nach<br />

17


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

einem 6-monatigen Krafttraining ein Rückgang<br />

<strong>de</strong>r Mitochondriendichte um ca. 25%<br />

beobachtet wer<strong>de</strong>n).<br />

Krafttraining liefert zwar eine Reihe positiver<br />

Effekte insbeson<strong>de</strong>re für <strong>de</strong>n Bewegungsapparat<br />

(Entlastung <strong>de</strong>r Gelenke, För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Knochengesundheit etc.), die<br />

wesentlichen Schutzeffekte für das Herz-<br />

Kreislauf-System (Kapillarisierung, Ökonomisierung,<br />

pos. Beeinflussung <strong>de</strong>r Blutfette<br />

etc.) können jedoch nicht ohne ein begleiten<strong>de</strong>s<br />

Ausdauertraining erzielt wer<strong>de</strong>n.<br />

Was ist wichtiger: viel Kalorien verbrauchen<br />

o<strong>de</strong>r viel Fette verbrennen<br />

Geht es um die Kalorien-Bilanz, dann ist<br />

die Rechnung vor<strong>de</strong>rgründig einfach. Je<br />

intensiver das Training, <strong>de</strong>sto höher <strong>de</strong>r<br />

Kalorienverbrauch pro Zeiteinheit. Wer also<br />

richtig Gas gibt und <strong>de</strong>n Puls hoch jagt,<br />

verbraucht viel Energie, allerdings fast ausschließlich<br />

in Form von Kohlenhydraten.<br />

Denn nur Zucker kann die hohen Energiemengen<br />

in kurzer Zeit liefern. Diese hohen<br />

Intensitäten können allerdings nur von gut<br />

Trainierten über längere Zeit toleriert wer<strong>de</strong>n.<br />

Weniger Trainierte müssen das Training<br />

meist vorzeitig abbrechen. Das Problem<br />

dabei ist jedoch vor allem, dass <strong>de</strong>r<br />

größte menschliche Energiespeicher erneut<br />

umgangen wird, statt ihn gezielt zu aktivieren.<br />

Eine alte Faustregel besagt, dass<br />

alle Systeme, die nicht genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />

verkümmern. So auch <strong>de</strong>r Fettstoffwechsel,<br />

<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>n geringen alltäglichen Belastungsbedingungen<br />

ohnehin kaum gefor<strong>de</strong>rt<br />

ist. Als Folge ergeben sich die weit verbreiteten<br />

Stoffwechselkrankheiten wie Übergewicht,<br />

erhöhte Blutfette und Diabetes. Um<br />

so wichtiger ist es <strong>de</strong>shalb aus gesundheitlicher<br />

Sicht, <strong>de</strong>n Fettstoffwechsel über <strong>de</strong>n<br />

Sport zu aktivieren und die Ausdauer mit<br />

Geduld und System zu verbessern. Vorteile<br />

ergeben sich auf diese Weise mittel- und<br />

langfristig auch hinsichtlich <strong>de</strong>r Gewichtskontrolle.<br />

Denn Ausdauertrainierte verbrennen<br />

in Ruhe mehr Fette als Untrainierte<br />

und können auch unter Belastungsbedingungen<br />

wesentlich höhere Fettmengen als<br />

Energiequelle nutzen. Kleiner Hinweis noch<br />

am Ran<strong>de</strong>: nicht verbrauchte Fettsäuren im<br />

Blut lagern sich wesentlich einfacher als<br />

Depotfett an als Kohlenhydrate. Denn bei<br />

Kohlenhydraten wer<strong>de</strong>n ca. 30 % <strong>de</strong>r<br />

Energie bereits beim Anlagerungsprozess<br />

verbraucht, während die Blutfette zu 100 %<br />

als Fett gespeichert wer<strong>de</strong>n. Fazit: intensive<br />

Belastungen bringen zwar für <strong>de</strong>n<br />

Moment einen höheren Kalorienverbrauch,<br />

trainieren jedoch nicht die für <strong>de</strong>n Fettstoffwechsel<br />

verantwortlichen Systeme.<br />

Mo<strong>de</strong>rate Belastungen zielen auf eine<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Fettstoffwechsels und<br />

damit auf eine langfristig wirksame Gewichtskontrolle<br />

ab. Zusätzlich ergeben sich<br />

gesundheitliche Schutzeffekte wie eine<br />

Stärkung <strong>de</strong>r Immunabwehr und eine Erhöhung<br />

<strong>de</strong>s guten Cholesterins (HDL).<br />

Erläuterungen zum Trainingspuls<br />

Der Schlüssel zum effektiven Cardiotraining<br />

liegt in <strong>de</strong>r individuellen Belastungsdosierung.<br />

Am einfachsten geht dies mittels<br />

Herzfrequenzkontrolle. Simple Faustformeln<br />

wie „180 minus Lebensalter“ sind<br />

jedoch recht ungenau. Präzisere Formeln<br />

berücksichtigen neben <strong>de</strong>m Alter auch <strong>de</strong>n<br />

Ruhepuls und das Trainingsniveau.<br />

Eine Tabelle zur richtigen Dosierung fin<strong>de</strong>n<br />

Sie auf Seite 7.<br />

Sanftes Krafttraining – hoher Effekt mit<br />

wenig Aufwand und Risiko<br />

Krafttraining bringt gute Effekte nur bei<br />

hohen Intensitäten! Mit diesem Vorurteil<br />

räumt <strong>de</strong>r Bayreuther Sportwissenschaftler<br />

PD Dr. Dr. Wolfgang Buskies gründlich auf.<br />

In seinen Studien wird eindrucksvoll nachgewiesen,<br />

dass bereits bei einem mittleren<br />

Anstrengungsniveau <strong>de</strong>utliche Kräftigungseffekte<br />

erzielt wer<strong>de</strong>n können. Die Effekte<br />

beim harten Krafttraining sind zwar höher,<br />

stehen jedoch in keinem Verhältnis zum<br />

Aufwand und zur Belastung <strong>de</strong>s Herz-<br />

Kreislaufssystems und von Muskeln, Sehnen<br />

und Gelenken. Damit ergibt sich vor allem<br />

für Einsteiger und weniger für Kraftsport zu<br />

Begeistern<strong>de</strong> eine völlig neue Perspektive:<br />

Gute Kräftigungseffekte bei relativ geringer<br />

körperlicher Beanspruchung. Die Maxime<br />

„No Pain - no gain“ hat damit endgültig<br />

ausgedient, sowohl im Kraftsport als auch<br />

im Ausdauertraining.<br />

Stimmen die körperlichen Voraussetzungen<br />

und besteht die entsprechen<strong>de</strong> Bereitschaft,<br />

so ist jedoch gegen ein hartes<br />

Krafttraining nichts einzuwen<strong>de</strong>n. Vor<br />

allem jüngere Sportler mit leistungssportlichen<br />

Ambitionen können ein intensives<br />

Kräftigungsprogramm durchführen, um<br />

weitere Kräftigungseffekte zu erzielen. Je<br />

höher die Intensität, <strong>de</strong>sto wichtiger allerdings<br />

die Bewegungstechnik. Denn je<strong>de</strong>r<br />

Fehler rächt sich bei hohen Gewichtslasten<br />

um so mehr.<br />

Diese und weitere wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

zum Thema Krafttraining sind<br />

zu fin<strong>de</strong>n bei: Boeckh-Behrens, W.-U. /<br />

Buskies, W.: „Fitness Krafttraining. Die<br />

besten Übungen und Metho<strong>de</strong>n für Sport<br />

und Gesundheit“. ISBN 3-499-19481-3.<br />

18


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Tipps zum Workout<br />

mit <strong>de</strong>m Physioband<br />

Um einen funktionellen und damit gesundheitsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Einsatz <strong>de</strong>s Physioban<strong>de</strong>s<br />

zu gewährleisten, sind folgen<strong>de</strong> Regeln zu<br />

beachten:Allgemeine Regeln<br />

1. Die Kräftigungsübungen wer<strong>de</strong>n mit<br />

gleichmäßiger Geschwindigkeit und<br />

technisch kontrolliert durchgeführt.<br />

Ausweichbewegungen und Pressatmung<br />

sollen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei betontem Krafteinsatz wird ausgeatmet.<br />

2. Spannungs- und Entspannungsübungen<br />

wer<strong>de</strong>n abgewechselt.<br />

3. Im Rahmen eines allgemeinen Fitnesstrainings<br />

sollte das Training mit<br />

<strong>de</strong>m Physioband 30 Minuten nicht<br />

überschreiten.<br />

4. Bei Übungen mit <strong>de</strong>m Physioband<br />

muss darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass<br />

die Stellung <strong>de</strong>r Handgelenke nicht<br />

unnatürlich verdreht ist. Die Handgelenke<br />

dürfen nicht überstreckt<br />

wer<strong>de</strong>n, d.h. die Hand muss in<br />

direkter Verlängerung <strong>de</strong>s Unterarmes<br />

fixiert wer<strong>de</strong>n.<br />

5. Das Band sollte we<strong>de</strong>r um die Halswirbelsäule<br />

noch um die Wa<strong>de</strong>n<br />

(nicht gut für die Venen, Gefahr bei<br />

Krampfa<strong>de</strong>rn) geschlungen wer<strong>de</strong>n.<br />

6. Um ein gesundheitsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s<br />

Training zu gewährleisten, sollte<br />

<strong>de</strong>m Programm unbedingt ein intensives<br />

Aufwärmtraining und eine<br />

Haltungsschulung vorangestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Ausklang kann spielerisch,<br />

tänzerisch o<strong>de</strong>r mit Entspannungsübungen<br />

gestaltet wer<strong>de</strong>n.<br />

Im folgen<strong>de</strong>n wird die „richtige“ Haltung für<br />

ein Training mit <strong>de</strong>m Physioband in unterschiedlichen<br />

Ausgangspositionen erläutert:<br />

● Übungen im Stehen:<br />

Die Füße stehen parallel und sind hüftbreit<br />

geöffnet. Zur Entlastung <strong>de</strong>s Rückens<br />

wer<strong>de</strong>n die Knie leicht gebeugt und<br />

sind mit <strong>de</strong>n Füßen exakt auf einer Linie.<br />

Das Becken ist aufgerichtet, das Brustbein<br />

vorgeschoben, Schultern ziehen in<br />

Richtung Bo<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Kopf geht in<br />

Richtung Decke, das Kinn zeigt gera<strong>de</strong>aus<br />

(leicht zurückziehen – Doppelkinn).<br />

Die Gefahr, dass bei Kräftigungsübungen<br />

mit <strong>de</strong>m Physioband das Becken nach<br />

vorne und die gebeugten Knie nach<br />

innen kippen (X-Beinstellung) ist groß<br />

und sollte sofort korrigiert wer<strong>de</strong>n.<br />

● Übungen in <strong>de</strong>r Rückenlage:<br />

Der Nacken ist entspannt und lang ge<strong>de</strong>hnt.<br />

Das Kinn zieht leicht in Richtung<br />

<strong>de</strong>s Brustbeins, <strong>de</strong>r Schultergürtel liegt<br />

entspannt am Bo<strong>de</strong>n, die Len<strong>de</strong>nwirbelsäule<br />

wird gegen <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n gedrückt,<br />

bei<strong>de</strong> Hüften sowie Knie und Füße befin<strong>de</strong>n<br />

sich auf einer Linie.<br />

● Übungen in <strong>de</strong>r Seitenlage (rechts und<br />

links):<br />

Knie und Füße liegen aufeinan<strong>de</strong>r. <strong>de</strong>r<br />

Rücken sollte stets eine Linie bil<strong>de</strong>n. Die<br />

Gesäßmuskulatur ist angespannt. Der<br />

Kopf liegt aufgerichtet (gera<strong>de</strong>) auf <strong>de</strong>m<br />

unteren Arm, die Handinnenflächen zeigen<br />

zur Decke.<br />

● Übungen in <strong>de</strong>r Bauchlage:<br />

Der Körper ist langgestreckt und die<br />

Stirn liegt entwe<strong>de</strong>r am Bo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r auf<br />

<strong>de</strong>m Handrücken (nicht das Kinn auf die<br />

Hän<strong>de</strong> legen). Während <strong>de</strong>r Übungen<br />

bleibt die Gesäßmuskulatur fest angespannt,<br />

damit das Becken sich aufrichtet<br />

und <strong>de</strong>r Rücken im Bereich <strong>de</strong>r Len<strong>de</strong>nwirbelsäule<br />

stabil bleibt.<br />

● Übungen im Sitzen am Bo<strong>de</strong>n:<br />

Beim gera<strong>de</strong>n Sitzen sind die Sitzbeinknochen<br />

zu spüren. Das Becken ist<br />

aufgerichtet, das Brustbein vorgeschoben<br />

und <strong>de</strong>r Kopf wird gera<strong>de</strong> gehalten.<br />

Die Schultern sind entspannt und nicht<br />

hochgezogen. Knie und Füße befin<strong>de</strong>n<br />

sich auf einer Linie.<br />

● Übungen im Sitzen auf <strong>de</strong>m Stuhl:<br />

Aufrechte Sitzhaltung auf <strong>de</strong>m vor<strong>de</strong>ren<br />

Drittel <strong>de</strong>s Stuhles, gera<strong>de</strong> Beckenstellung,<br />

die Füße stehen parallel und sind<br />

leicht geöffnet. Bei älteren Menschen ist<br />

das Sitzen auf <strong>de</strong>m Stuhl <strong>de</strong>m Sitzen auf<br />

<strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n vorzuziehen.<br />

Ein Fitnessprogramm mit <strong>de</strong>m<br />

Physioband<br />

Auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Seiten wer<strong>de</strong>n vielseitige<br />

und gesun<strong>de</strong> Kräftigungsübungen mit<br />

<strong>de</strong>m Physioband vorgestellt.<br />

Kräftigung <strong>de</strong>r Nackenmuskulatur:<br />

Endposition<br />

Ausführung: Druck <strong>de</strong>s Kopfes gegen die<br />

Zugspannung <strong>de</strong>s Ban<strong>de</strong>s nach hinten, bis<br />

Doppelkinn erreicht ist.<br />

19


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Kräftigung <strong>de</strong>r Schulter- und oberen<br />

Rückenmuskulatur:<br />

Kräftigung <strong>de</strong>r Rücken- und Oberarmmuskulatur:<br />

Kräftigung <strong>de</strong>r Schulter- und Nackenmuskulatur:<br />

Ausgangsposition<br />

Ausführung: Grätschstand mit leicht gebeugten<br />

Beinen. Band wird doppelt mit<br />

bei<strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n hinter <strong>de</strong>m Nacken unter<br />

Zugspannung gehalten.<br />

Ausgangsposition<br />

Ausführung: Grätschstand mit leicht gebeugten<br />

Beinen. Band wird doppelt in bei<strong>de</strong>n<br />

Hän<strong>de</strong>n hinter <strong>de</strong>m Rücken unter<br />

Zugspannung gehalten.<br />

Ausführung: Stand in Schrittstellung. Das<br />

Band wird unter einem Fuß und in bei<strong>de</strong>n<br />

Hän<strong>de</strong>n unter Zugspannung gehalten. Arme<br />

leicht gebeugt über die Seite nach oben<br />

führen.<br />

Endposition<br />

Ausführung: Band liegt parallel über <strong>de</strong>n<br />

Schultern – gleichzeitige Streckung <strong>de</strong>r<br />

Arme zur Seite.<br />

Endposition<br />

Ausführung: Band liegt diagonal auf <strong>de</strong>m<br />

Rücken. Streckung <strong>de</strong>r Arme in entgegengesetzter<br />

Richtung (jeweils nach außen).<br />

20


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Kräftigung <strong>de</strong>r Armbeugemuskulatur:<br />

Kräftigung <strong>de</strong>r Armstreckmuskulatur:<br />

Kräftigung <strong>de</strong>r Brustmuskulatur:<br />

Ausgangsposition<br />

Ausführung: Band hinter Rücken entlang<br />

um Körper legen. Hän<strong>de</strong> stützen auf gefasstem<br />

Band unter <strong>de</strong>n Schultern, Fingerspitzen<br />

zeigen leicht nach innen, Arme<br />

gebeugt, Füße anheben, Hüfte gestreckt.<br />

Ausgangsposition<br />

Ausführung: Stand in Schrittstellung. Band<br />

wird unter <strong>de</strong>n Vorfuß geschoben und mit<br />

bei<strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n unter Zugspannung gehalten.<br />

Ellenbogen sind seitlich neben <strong>de</strong>m<br />

Körper fixiert bei gestreckten Armen.<br />

Ausgangsposition<br />

Ausführung: Stand in Schrittstellung. Ein<br />

Ban<strong>de</strong>n<strong>de</strong> unter hinteren Fuß fixieren,<br />

an<strong>de</strong>res Ban<strong>de</strong>n<strong>de</strong> diagonal hinter <strong>de</strong>m<br />

Körper fassen, Arm hinter Kopf anwinkeln,<br />

Oberarm eng am Kopf.<br />

Endposition<br />

Ausführung: Arme strecken und beugen.<br />

Endposition<br />

Ausführung: Beugung <strong>de</strong>r Arme gegen <strong>de</strong>n<br />

Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>s Ban<strong>de</strong>s (Arme gleichzeitig<br />

o<strong>de</strong>r wechselseitig beugen).<br />

Endposition<br />

Ausführung: Arm strecken und beugen.<br />

21


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Kräftigung <strong>de</strong>r Bauchmuskulatur:<br />

Kräftigung <strong>de</strong>r Hüftmuskulatur:<br />

Kräftigung <strong>de</strong>r Beinmuskulatur:<br />

Ausgangsposition<br />

Ausführung: Rückenlage. Die Beine sind gebeugt.<br />

Band doppelt in bei<strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n<br />

unter Zugspannung bringen. Arme sind<br />

über <strong>de</strong>m Kopf gestreckt.<br />

Ausgangsposition<br />

Ausführung: Rückenlage. Beine sind gestreckt,<br />

Fußspitzen angezogen. Das Band<br />

ist doppelt und wird durch die Außenseiten<br />

<strong>de</strong>s Unterschenkels fixiert.<br />

Ausgangsposition<br />

Ausführung: Rückenlage. Das Band wird mit<br />

einem gebeugten Bein unter <strong>de</strong>r Fußsohle<br />

und mit gebeugten Armen vor <strong>de</strong>r Brust<br />

gehalten.<br />

Endposition<br />

Ausführung: Bewegung <strong>de</strong>r Arme in<br />

Richtung Knie und gleichzeitiges Abheben<br />

<strong>de</strong>s Kopfes und/o<strong>de</strong>r Bewegung <strong>de</strong>r Arme<br />

zur Seite, Kopf wird seitlich gehoben.<br />

Endposition<br />

Ausführung: Abspreizen eines gestreckten<br />

Beines nach außen und/o<strong>de</strong>r Abspreizen<br />

bei<strong>de</strong>r gestreckten Beine nach außen.<br />

Endposition<br />

Ausführung: Streckung <strong>de</strong>s Beines gegen<br />

<strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>s Ban<strong>de</strong>s.<br />

22


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Jogging und Walking<br />

Die weltweit wohl bekannteste und am<br />

häufigsten betriebene Ausdauersportart ist<br />

Jogging.<br />

Es gibt viele verschie<strong>de</strong>ne Grün<strong>de</strong> für die<br />

Popularität <strong>de</strong>s Joggings:<br />

● Gehen und Laufen sind Bewegungsabläufe,<br />

die wir bereits in frühester Kindheit<br />

erprobt, erlernt und automatisiert<br />

haben.<br />

● Sie sind daher im Gegensatz z.B. zum<br />

Skilanglauf o<strong>de</strong>r zum Inline Skating<br />

nicht erst noch zu erlernen, son<strong>de</strong>rn man<br />

kann unter Beachtung einiger Tipps unmittelbar<br />

mit <strong>de</strong>m Training beginnen.<br />

● Jogging lässt sich an fast je<strong>de</strong>m Ort und<br />

zu je<strong>de</strong>r Zeit durchführen.<br />

● Das Joggen in <strong>de</strong>r freien Natur bietet<br />

einen beson<strong>de</strong>ren Erholungswert und<br />

wirkt somit stressabbauend und ausgleichend<br />

auf unsere Psyche.<br />

● Jogging ist ebenso wie Walking aufgrund<br />

<strong>de</strong>s geringen Materialbedarfs ein<br />

sehr preiswerter Sport.<br />

Die richtige Ausrüstung<br />

1. Schuhe:<br />

Im I<strong>de</strong>alfall lässt man sich vor <strong>de</strong>m<br />

Schuhkauf von einem Orthopä<strong>de</strong>n untersuchen,<br />

um Fußfehlstellungen wie Knick-,<br />

Senk-, Spreiz- o<strong>de</strong>r Hohlfuß zu erkennen<br />

und beim Schuhkauf berücksichtigen zu<br />

können.<br />

Tipps für <strong>de</strong>n Schuhkauf<br />

● Suchen Sie sich ein kompetentes<br />

Sportfachgeschäft, in <strong>de</strong>m Sie gut<br />

beraten wer<strong>de</strong>n.<br />

● Kaufen Sie Ihre Schuhe nachmittags,<br />

da dann Ihre Füße durch Anschwellen<br />

während <strong>de</strong>s Tages ihre maximale<br />

Größe haben. Sonst drücken sie,<br />

wenn Sie abends joggen wollen.<br />

● Zeigen Sie <strong>de</strong>m Verkäufer Ihren<br />

alten Laufschuh, da er an Hand <strong>de</strong>s<br />

Sohlenabriebs ihre Lauftechnik erkennen<br />

kann.<br />

● Beim Kauf muss das Gewicht <strong>de</strong>s<br />

Sportlers und die Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit<br />

<strong>de</strong>r Trainingsstrecke berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Ein zu weicher Schuh,<br />

bei <strong>de</strong>m sich die Sohle im Fersenbereich<br />

sehr leicht eindrücken lässt,<br />

ist ungeeignet.<br />

● Wenn Sie zu einem seitlichen Abknicken<br />

im Gelenk neigen, sollte die<br />

Sohle in diesem Bereich eine zusätzliche<br />

Stabilisation gewährleisten.<br />

Kleidung:<br />

Die richtige Bekleidung richtet sich immer<br />

nach <strong>de</strong>r Witterung. Auch hier gilt <strong>de</strong>r altbewährte<br />

Satz „Es gibt kein schlechtes<br />

Wetter, nur falsche Kleidung!“<br />

Als Material bieten sich mo<strong>de</strong>rne Kunstfasern<br />

an, welche relativ trocken bleiben,<br />

da sie die Feuchtigkeit gut nach außen<br />

transportieren, gleichzeitig aber auch eine<br />

gute Wärmedämmung bieten.<br />

Die richtige Technik<br />

Die Lauftechnik ist eine funktionale Technik,<br />

die für alle Läufer gleich ist. Lediglich<br />

beim Laufstil (dieser Begriff wird häufig<br />

synonym verwen<strong>de</strong>t), <strong>de</strong>n je<strong>de</strong>r Läufer mit<br />

<strong>de</strong>r Zeit entwickelt, tritt die individuelle<br />

Art <strong>de</strong>s Laufens, wie z. B. leichtfüßig o<strong>de</strong>r<br />

schwerfällig, zutage.<br />

Körperhaltung<br />

Die Körperhaltung während <strong>de</strong>s Laufens<br />

sollte locker sein! Der Oberkörper wird<br />

möglichst gera<strong>de</strong> gehalten bzw. ist leicht<br />

vorgebeugt. Der Kopf bleibt in Verlängerung<br />

<strong>de</strong>r Wirbelsäule, so dass <strong>de</strong>r Blick<br />

10 bis 15 Meter voraus auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />

gerichtet ist.<br />

Die Laufkleidung sollte zum einen Schweiß<br />

und Wärme gut nach außen abgeben können<br />

und zum an<strong>de</strong>ren vor Wärme, Nässe<br />

und Wind schützen.<br />

Insgesamt sollte Laufkleidung eher eng<br />

sein. Zu weite Kleidung kann die Technik<br />

störend beeinflussen!<br />

23


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Armtechnik<br />

Die Arme sind im Ellenbogengelenk fast<br />

rechtwinklig gebeugt. Seitlich am Körper<br />

anliegend schwingen sie entgegen <strong>de</strong>r<br />

Beinbewegung (rechter Arm / linkes Bein).<br />

Die Pen<strong>de</strong>lbewegung <strong>de</strong>r Arme nach vorne<br />

erfolgt in etwa bis auf Brusthöhe, während<br />

<strong>de</strong>s Rückschwingens wer<strong>de</strong>n die Hän<strong>de</strong> bis<br />

auf Hüfthöhe geführt. Die Hän<strong>de</strong> sollten<br />

während <strong>de</strong>r Armbewegung leicht geöffnet<br />

bzw. leicht eingerollt sein, aber nicht zur<br />

Faust geballt!<br />

Das richtige Training<br />

Viele untrainierte Laufeinsteiger müssen<br />

schon nach wenigen Minuten Dauerlauf die<br />

Belastung auf Grund von Atemnot und<br />

muskulärer Ermüdung abbrechen. Der folgen<strong>de</strong><br />

Trainingsplan möchte Sie <strong>de</strong>shalb<br />

langsam dahin führen, dass Sie nach 12<br />

Wochen 2 x 12 Minuten ohne Probleme<br />

durchlaufen können. Nach <strong>de</strong>m Intervallprinzip<br />

wechseln sie systematisch Be- und<br />

Entlastungsphasen:<br />

Beintechnik<br />

In <strong>de</strong>r Aufsetzphase wird <strong>de</strong>r Fuß zuerst<br />

leicht mit <strong>de</strong>r Ferse aufgesetzt und dann<br />

über <strong>de</strong>n ganzen Fuß abgerollt. Dabei ist<br />

das Knie leicht gebeugt und die Fußspitze<br />

zeigt nach vorne in Laufrichtung. Dies ist<br />

gelenkschonend, da Stoßwellen abgefe<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n und ökonomisch, da <strong>de</strong>r Fuß näher<br />

zum Körperschwerpunkt aufgesetzt wird.<br />

Eine gute Technik zeichnet sich durch<br />

einen fast lautlosen Bo<strong>de</strong>nkontakt aus.<br />

Ein ökonomischer Laufstil hängt zu<strong>de</strong>m von<br />

<strong>de</strong>r Schrittlänge ab. Ein häufiger Fehler bei<br />

Anfängern ist eine zu große Schrittlänge,<br />

bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Fuß zu weit vor <strong>de</strong>m Körperschwerpunkt<br />

aufgesetzt wird. Kleine kraftsparen<strong>de</strong><br />

Schritte sind am Anfang aber<br />

günstiger.<br />

Auch die Anzahl <strong>de</strong>r Trainingseinheiten<br />

sollte langsam ansteigen. Während anfangs<br />

zwei und im nächsten Monat 2 bis 3 Trainingseinheiten<br />

in <strong>de</strong>r Woche durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, kann im letzten Monat bereits 3<br />

bis 4 mal in <strong>de</strong>r Woche trainiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Lauftempo sollte dabei durch Ihre individuelle<br />

Trainingsherzfrequenz bestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n. Diesen Wert sollten Sie einhalten,<br />

damit Ihr Herz-Kreislauf-System we<strong>de</strong>r<br />

unter- noch überfor<strong>de</strong>rt wird.<br />

Ihr Ziel sollte es sein, 2-3 mal in <strong>de</strong>r Woche<br />

min<strong>de</strong>stens 30 min zu laufen. Wechseln Sie<br />

<strong>de</strong>shalb, sobald Sie 15 min ununterbrochen<br />

und problemlos laufen können, in ein<br />

umfangreicheres Minimalprogramm.<br />

Sie sollten etwa 60 Minuten pro Woche<br />

laufen. Das sind ca. 9 bis 12 Kilometer.<br />

Die Belastungsdauer sollte jeweils 20<br />

bis 30 Minuten bei mittlerer Intensität<br />

betragen und das Training 2-3 mal in<br />

<strong>de</strong>r Woche absolviert wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei können Sie 800-900 kcal verbrauchen!<br />

Später können Sie bei erfolgreichem<br />

Training nahezu je<strong>de</strong>n Tag<br />

laufen und die Dauer auf 30 bis 60<br />

Minuten erhöhen.<br />

24


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Walking<br />

Der Oberkörper bleibt beim Walking möglichst<br />

ruhig und man rollt von <strong>de</strong>r Ferse<br />

über <strong>de</strong>n Fuß ab, wobei die Arme die<br />

Bewegung aktiv unterstützen. Da sich ein<br />

Fuß ständig am Bo<strong>de</strong>n befin<strong>de</strong>t, treten bis<br />

zu zwei Drittel weniger Stoßkräfte in <strong>de</strong>n<br />

Gelenken auf als im Vergleich zum Jogging.<br />

Die folgen<strong>de</strong> Technikbeschreibung vermittelt<br />

Ihnen die beson<strong>de</strong>ren technischen<br />

Bewegungselemente <strong>de</strong>s Walkings. So kann<br />

man nicht nur Sportschä<strong>de</strong>n vermei<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn auch lernen, die Beinkraft effektiv<br />

und ökonomisch einzusetzen. Damit sind<br />

Sie dann auch in <strong>de</strong>r Lage, längere Strecken<br />

mühelos zu bewältigen.<br />

Es ist wichtig, während <strong>de</strong>s Walkings auf<br />

eine gute Körperspannung zu achten, die<br />

über Ihre Kopfhaltung und <strong>de</strong>n Rumpf<br />

gesteuert wird.<br />

Arm- und Schritt-Technik<br />

Durch einen bewusst und aktiv geführten<br />

Arm- und Beineinsatz för<strong>de</strong>rn Sie Ihre<br />

Bewegungsökonomie. Ihre Walking-Technik<br />

wird effektiv, schnell und kraftsparend.<br />

Arm in Gehrichtung nach vorne; das Gleiche<br />

gilt für das linke Bein und <strong>de</strong>n rechten<br />

Arm. Schwingen Sie Ihre Arme aktiv und<br />

bewusst mit. Die Arme sollen wie ein Pen<strong>de</strong>l<br />

neben, nicht vor <strong>de</strong>m Körper geführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Der weitere Nutzen <strong>de</strong>r aktiven Armbewegung<br />

liegt im Einsatz weiterer großer<br />

Muskelgruppen. Diese wer<strong>de</strong>n zusätzlich<br />

gekräftigt. Der aerobe und gesundheitsför<strong>de</strong>rliche<br />

Wirkungsgrad <strong>de</strong>s Walking erhöht<br />

sich dadurch beträchtlich.<br />

Schauen Sie immer ca. 4 - 5 m vor sich auf<br />

die Wegstrecke.<br />

Sie sollten eine natürliche, aufrechte<br />

Haltung einnehmen. Aufrecht be<strong>de</strong>utet,<br />

dass Sie Ihre Schultern locker hängen lassen<br />

und Ihren Brustkorb anheben.<br />

Durch das Anheben <strong>de</strong>s Brustkorbes wird<br />

die Bauchmuskulatur angespannt. So ist<br />

gewährleistet, dass das Becken nach hinten<br />

gezogen und ein Hohlkreuz vermie<strong>de</strong>n<br />

wird.<br />

Dabei überwiegt <strong>de</strong>r aktive Armeinsatz<br />

nach vorn <strong>de</strong>m gleichzeitigen und gegengleichen<br />

passiven Armschwung nach hinten.<br />

Die Aufsetz- und bewusste Abrollbewegung<br />

<strong>de</strong>r Füße beherrscht die Walking-Technik.<br />

Setzen Sie die Füße in <strong>de</strong>r Aufsetzphase<br />

bewusst über die Fersen auf. Dabei sind<br />

während <strong>de</strong>r Aufsetzphase die Knie leicht<br />

gebeugt!<br />

Die Füße rollen über die ganze Fußsohle<br />

ab. Somit wird die Druckbeanspruchung auf<br />

die gesamte Fußfläche verteilt.<br />

Beugen Sie die Arme rechtwinklig an. Die<br />

Arme schwingen im Schrittrhythmus gegengleich<br />

mit. Wenn Sie sich mit <strong>de</strong>m rechten<br />

Bein abdrücken, schwingt <strong>de</strong>r linke<br />

25


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Ihre Fußspitzen sollten dabei we<strong>de</strong>r extrem<br />

nach außen noch nach innen, son<strong>de</strong>rn in<br />

die Gehrichtung zeigen. Der abrollen<strong>de</strong> Fuß<br />

trägt aktiv dazu bei, <strong>de</strong>n Körper durch<br />

Druck nach unten vom Bo<strong>de</strong>n abzustoßen.<br />

Die Zehen unterstützen im letzten Moment<br />

die Abdruckbewegung durch einen kräftigen<br />

Abstoß.<br />

Die Atmung<br />

Von Ihrer Körperhaltung wird auch die Atmung<br />

beeinflusst. Durch das Anheben <strong>de</strong>s<br />

Brustkorbes während <strong>de</strong>s Walkings bekommen<br />

Ihre Atemorgane genügend Platz zum<br />

atmen. Versuchen Sie bewusst tief, aber<br />

nicht maximal ein- bzw. auszuatmen. Die<br />

Atemzüge dürfen nicht flach und schnell<br />

sein. Ihre Muskulatur wird ansonsten nicht<br />

genügend mit Sauerstoff versorgt. Auf <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Seite wird jedoch auch nicht in<br />

ausreichen<strong>de</strong>r Menge Kohlendioxid abgeatmet.<br />

Die Folge ist eine Übersäuerung <strong>de</strong>s<br />

Blutes und somit ungünstige Stoffwechselvoraussetzungen<br />

in <strong>de</strong>r Muskulatur. Die<br />

Leistungsfähigkeit nimmt ab. Unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

können Sie recht schmerzhaftes<br />

Seitenstechen bekommen. Bei bewusstem<br />

Ein- und Ausatmen wird Ihr Körper dagegen<br />

optimal mit Sauerstoff versorgt.<br />

Der Atemrhythmus ist individuell verschie<strong>de</strong>n<br />

und Sie sollten Ihn für sich herausfin<strong>de</strong>n.<br />

Benutzen Sie dazu Ihren Walking-<br />

Rhythmus. Beispielsweise atmen Sie<br />

während drei Walking-Schritten ein und bei<br />

<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n drei Schritten wie<strong>de</strong>r aus.<br />

Die 10 Punkte<br />

<strong>de</strong>r Walking-Technik<br />

1. Gemäßigtes Tempo zu Beginn<br />

2. Fersen bei leicht gebeugten Knien<br />

aufsetzen<br />

3. Füße über die ganze Fußsohle<br />

abrollen<br />

4. Fußspitzen möglichst in<br />

Gehrichtung setzen<br />

5. Arme anwinkeln und seitlich neben<br />

<strong>de</strong>m Körper mitschwingen<br />

6. Arme gegengleich schwingen (rechtes<br />

Bein, linker Arm und umgekehrt)<br />

7. Bewusst ein- und ausatmen<br />

8. Ca. 4 - 5 m nach vorne schauen<br />

9. Schultern locker hängen lassen<br />

10. Brustkorb anheben<br />

Probieren Sie es einfach aus! Schon zweimal<br />

Walking pro Woche wird Ihnen Ihr<br />

Körper danken! Dabei sollte jeweils 30-45<br />

Minuten lang gewalkt wer<strong>de</strong>n – ein vorbereiten<strong>de</strong>s<br />

Mobilisieren und anschließen<strong>de</strong>s<br />

Dehnen gehört natürlich zum Walking-<br />

Training. Achten Sie während <strong>de</strong>s Walking<br />

auf Ihre Pulsfrequenz.<br />

26


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Körper in Balance<br />

(Propriozeptives Training)<br />

Wenn man sich mit <strong>de</strong>m komplexen Thema<br />

„Haltung“ beschäftigt, begeht man häufig<br />

<strong>de</strong>n Fehler, Haltungsschwächen bzw. -<strong>de</strong>fizite<br />

o<strong>de</strong>r/und auch Schmerzen auf einzelne<br />

wenige Strukturen zurückzuführen, wie beispielsweise<br />

auf eine zu schwache Bauchmuskulatur<br />

o<strong>de</strong>r einen verkürzten Hüftlen<strong>de</strong>nmuskel.<br />

Um Erfolge im Sinne einer Haltungsökonomisierung,<br />

sprich Haltungsverbesserung<br />

o<strong>de</strong>r auch Schmerzreduktion verbuchen<br />

zu können, muss man sich <strong>de</strong>r<br />

Ausgewogenheit im Zusammenspiel aller<br />

Strukturen, wie Muskeln, Sehnen, Bän<strong>de</strong>r<br />

und Kapseln bewusst wer<strong>de</strong>n, da ansonsten<br />

mit sog. interstrukturellen Dysharmonien,<br />

d. h. Unausgewogenheiten im Zusammenspiel<br />

dieser Strukturen zu rechnen ist.<br />

Die Fähigkeit, <strong>de</strong>n eigenen Körper im<br />

Gleichgewicht halten zu können und damit<br />

Haltung und Bewegung zu ökonomisieren<br />

und Gelenke funktionell zu belasten,<br />

gelingt nur, wenn folgen<strong>de</strong>r Schaltkreis –<br />

die Propriozeption – optimal funktioniert:<br />

1. Die über die jeweiligen Wahrnehmungsorgane<br />

– die Rezeptoren – aufgenommenen<br />

Reize wer<strong>de</strong>n über Nervenbahnen<br />

<strong>de</strong>m Zentralnervensystem zugeleitet.<br />

Die Propriozeptoren, die diese Eigenwahrnehmung<br />

vermitteln, sitzen in <strong>de</strong>n<br />

Sehnen, Muskeln und Gelenken und sind<br />

Bestandteil unserer Tiefensensibilität.<br />

Sie funktionieren nur dann entsprechend<br />

schnell und genau, wenn die Kontaktstellen<br />

<strong>de</strong>r Zellen untereinan<strong>de</strong>r (die Synapsen)<br />

auch trainiert sind, d. h. wenn<br />

sie ständig benutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

2. Die anschließen<strong>de</strong> Verarbeitung erfolgt<br />

im zentralen Nervensystem (Rückenmark<br />

und Gehirn), das die eingehen<strong>de</strong>n Informationen<br />

sammelt, verarbeitet, bewertet<br />

und eine Antwort bzw. einen Befehl<br />

vorbereiten muss.<br />

Rezeptor in Muskulatur/<br />

Gelenke/Sehnen<br />

Nervenzellen<br />

Nervenleitung<br />

3. An die Informationen, die von <strong>de</strong>n Wahrnehmungsorganen<br />

zum Nervensystem<br />

weitergeleitet wer<strong>de</strong>n, sind also anschließend<br />

ganz bestimmte neuromuskuläre<br />

Reaktionen gekoppelt.<br />

Die Regulation durch solche propriozeptiven<br />

Schaltkreise ist einerseits notwendig,<br />

um auf von außen eintreten<strong>de</strong> Störungen<br />

(z. B. Stolpern, aus <strong>de</strong>m Gleichgewicht<br />

kommen, Berg auf- und abgehen usw.)<br />

schnellstmöglich reagieren zu können und<br />

an<strong>de</strong>rerseits die Koordination <strong>de</strong>r Muskulatur<br />

am Gelenk zu verbessern.<br />

Propriozeption liegt also vor, wenn durch<br />

Wahrnehmungen von außen zentrale Steuerungsprozesse<br />

provoziert wer<strong>de</strong>n, die<br />

1. zur Haltungsstabilisation dienen,<br />

2. zur Ökonomisierung <strong>de</strong>r Bewegungshandlung<br />

bzw. Bewegungskompensation<br />

beitragen,<br />

3. neuromuskuläre Bahnungen neuer Bewegungs-<br />

und Haltungsmuster schaffen.<br />

Information<br />

bearbeitete<br />

Information<br />

Nervenzellen<br />

Nervenleitung<br />

Zentrales Nervensystem/<br />

Rückenmark<br />

Es macht also gera<strong>de</strong> im Gesundheitsbereich<br />

Sinn, die Strategie <strong>de</strong>r Propriozeption<br />

zu nutzen und zwar vom Kin<strong>de</strong>r- bis in<br />

<strong>de</strong>n Seniorenbereich. Da <strong>de</strong>r propriozeptive<br />

Bereich vor allem bei Gleichgewichtsübungen<br />

stark in Anspruch genommen wird, bei<br />

<strong>de</strong>nen eine vollkommen bewusste Steuerung<br />

von Muskelspannungen zum Balancehalten<br />

nicht mehr möglich ist und Informationen<br />

weitgehend über das Rückenmark<br />

geschaltet wer<strong>de</strong>n, wird klar, dass das propriozeptive<br />

Training vor allem am Anfang<br />

einer Stun<strong>de</strong> stehen sollte, wo Konzentration<br />

und bewusste Wahrnehmung noch in<br />

vollem Maße vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />

27


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Ein methodischer Aufbau zum Thema<br />

„Propriozeption“<br />

Abhängig vom koordinativen Leistungsvermögen,<br />

<strong>de</strong>n Vorerfahrungen und <strong>de</strong>m<br />

Alter <strong>de</strong>r Gruppe, könnte ein einfacher<br />

methodischer Aufbau zum propriozeptiven<br />

Training, aber auch eine motorische<br />

Schnellüberprüfung <strong>de</strong>s Balancevermögens,<br />

bevor konkret auf komplexere und spielerischere<br />

Übungen eingegangen wird, folgen<strong>de</strong>rmaßen<br />

aussehen:<br />

1. Stehen auf bei<strong>de</strong>n Beinen mit geschlossenen<br />

Augen.<br />

2. Stehen auf einem Fuß.<br />

3. Stehen auf einem Fuß und Schwingen<br />

<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren Beines (auch mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

Armschwüngen, die zusätzlich<br />

koordiniert wer<strong>de</strong>n müssen).<br />

4. Stehen auf einem Fuß mit geschlossenen<br />

Augen.<br />

5. Stehen auf einem Fuß und Schwingen<br />

<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren Beines mit geschlossenen<br />

Augen (und eventuell zusätzlichen<br />

Armbewegungen).<br />

6. Stehen auf einer zusammengerollten<br />

Iso-Matte o<strong>de</strong>r zwei Reissäckchen o<strong>de</strong>r<br />

einem zusammengerollten Handtuch<br />

o<strong>de</strong>r Teppichfliesen o<strong>de</strong>r auch einer<br />

umgedrehten Turnbank.<br />

7. Stehen wie oben, nur mit geschlossenen<br />

Augen.<br />

8. Auf <strong>de</strong>n oben beschriebenen Materialien<br />

auf <strong>de</strong>r Stelle gehen.<br />

9. Gehen wie oben, nur mit geschlossenen<br />

Augen.<br />

10. Stehen auf mobilem Untergrund (z. B.<br />

Therapiekreisel, Sitzscheibe, vier Tennisbällen,<br />

Posturomed, Aero-Step etc.).<br />

11. Stehen auf mobilem Untergrund (s.o.)<br />

mit geschlossenen Augen.<br />

Alle oben angeführten Übungen können als<br />

Basisübungen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s vestibulären<br />

Bereichs und <strong>de</strong>r Propriorezeption<br />

bezeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Propriozeption – mal spielerisch<br />

Komplexer und wahrnehmungstechnisch<br />

anspruchsvoller, und erst im Anschluss an<br />

die Basisübungen zu empfehlen, sind die<br />

folgen<strong>de</strong>n spielerisch angelegten Übungen.<br />

„Geh und Steh“:<br />

Eine Gruppe von drei bis vier Personen geht<br />

zur Musik hintereinan<strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Raum.<br />

Die vor<strong>de</strong>re Person bleibt ganz plötzlich<br />

stehen und sucht eine kreative Position im<br />

Einbeinstand. Die an<strong>de</strong>ren haben die<br />

Aufgabe ebenfalls so schnell wie möglich<br />

im Einbeinstand stehen zu bleiben und die<br />

gleiche Arm-Bein-Haltung einzunehmen.<br />

Normaler Gehrhythmus wechselt <strong>de</strong>n gehaltenen<br />

Einbeinstand ab.<br />

„Standbild“:<br />

Zwei Personen gehen o<strong>de</strong>r joggen zur Musik<br />

quer durch <strong>de</strong>n Raum. Bei Musikstopp verharrt<br />

einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n beidbeinig auf <strong>de</strong>m<br />

Bo<strong>de</strong>n stehend. Die an<strong>de</strong>re Person versucht<br />

jetzt, ein originelles „Einbein-Standbild“<br />

aus <strong>de</strong>r versteinerten Person zu mo<strong>de</strong>llieren<br />

und sich selbst dazu in Beziehung zu stellen.<br />

Danach wird entschie<strong>de</strong>n, welches „kompakte“<br />

Standbild wohl das originellste ist.<br />

„Halt dich, Marionette“:<br />

A sitzt auf einem Pezzi-Ball o<strong>de</strong>r einem<br />

Medizinball auf <strong>de</strong>r Bank. B hält die imaginären<br />

Fä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Handgelenken und<br />

Füßen von A in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n und gibt A dadurch,<br />

dass die Gliedmaßen zusammen o<strong>de</strong>r<br />

einzeln in bestimmte Positionen gebracht<br />

wer<strong>de</strong>n, immer wie<strong>de</strong>r die Aufgabe, neu das<br />

Gleichgewicht suchen und halten zu müssen.<br />

„PP – ein propriozeptiver Parcours“:<br />

Partnerweise wird ein Parcours mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

gleichgewichtsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Stationen<br />

überlaufen. Dabei überläuft A <strong>de</strong>n<br />

Parcours – zuerst mit geöffneten Augen,<br />

später mit geschlossenen Augen – und B<br />

gibt Hilfestellung, beispielsweise in Form<br />

von Handfassung.<br />

Weitere Anregungen zum Propriozeptiven<br />

Training fin<strong>de</strong>n Sie im Buch von Petra<br />

Mommert-Jauch „Körperwahrnehmung und<br />

Schmerzbewältigung“, welches Juli 2000<br />

beim Springer Verlag erschienen ist. Wir<br />

danken <strong>de</strong>m Springer Verlag für das Einverständnis,<br />

Fotos aus diesem Buch hier<br />

veröffentlichen zu können.<br />

Propriozeptives Training für das Sprung-,<br />

Knie- und Hüftgelenk<br />

Bei vielen Menschen kommt es sehr oft in<br />

<strong>de</strong>n großen Gelenken <strong>de</strong>r unteren Extremität<br />

wie Knie, Hüfte o<strong>de</strong>r Sprunggelenk zu<br />

schmerzhaften Verän<strong>de</strong>rungen. Grün<strong>de</strong> sind<br />

häufig Fehlstellungen <strong>de</strong>s Gelenks, zu hohe<br />

Belastung, zu kurze Regenerationsphasen,<br />

Fehlbelastungen o<strong>de</strong>r Bewegungsmangel.<br />

Vor allem Bewegungsmangel kann zur Erweichung<br />

<strong>de</strong>s Knorpels und <strong>de</strong>r gefürchteten<br />

Arthrose im Knie- o<strong>de</strong>r Hüftgelenk<br />

führen.<br />

Akute o<strong>de</strong>r chronische Schädigungen <strong>de</strong>r<br />

Gelenke führen zu Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r neuromuskulären<br />

Informationsleitung (Diskoordination).<br />

Beson<strong>de</strong>rs traumatisierte o<strong>de</strong>r<br />

operierte Gelenke sind stark davon betroffen,<br />

weil die Propriozeptoren verletzt o<strong>de</strong>r<br />

beschädigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei einer Störung <strong>de</strong>r Gelenkfunktion (z. B.<br />

Kapsel- o<strong>de</strong>r Bandverletzung) kommt es<br />

immer zu einer Reduzierung <strong>de</strong>r Belastbarkeit<br />

passiver (Kapsel, Bän<strong>de</strong>r) und aktiver<br />

Gelenkstabilisatoren (Muskulatur). Die<br />

Folge sind Haltungsschwächen durch einseitige<br />

Belastungen o<strong>de</strong>r Bewegungsmangel<br />

verbun<strong>de</strong>n mit Muskelatrophie nach<br />

Immobilisation (Ruhigstellung). Eine rehabilitative<br />

Maßnahme kann das verletzte<br />

Gelenk wie<strong>de</strong>r funktionstüchtig machen, es<br />

jedoch nie vollständig wie<strong>de</strong>r herstellen.<br />

Damit es nicht zu solchen irreversiblen<br />

Schä<strong>de</strong>n kommt, sollten auch gesun<strong>de</strong><br />

Gelenke regelmäßig (Primärprävention)<br />

gewissen Reizen ausgesetzt wer<strong>de</strong>n, bei<br />

<strong>de</strong>nen die Rezeptoren <strong>de</strong>r Tiefensensibilität<br />

immer wie<strong>de</strong>r aktiviert wer<strong>de</strong>n.<br />

Propriozeptives Training kann die Stabilität<br />

– beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Knie-, Hüft- und Sprunggelenke<br />

– wesentlich verbessern. Schon<br />

nach zwei bis drei Trainingseinheiten, die<br />

28


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

nur 10 bis 15 Minuten dauern, können<br />

Erfolge festgestellt wer<strong>de</strong>n. Der Lernen<strong>de</strong><br />

gewinnt an Selbstvertrauen und kann bei<br />

weiteren Übungseinheiten viel entspannter<br />

trainieren.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich oft um Übungen, die auf<br />

<strong>de</strong>n ersten Blick sehr einfach erscheinen.<br />

Verän<strong>de</strong>rt sich jedoch die Unterlage, haben<br />

viele Menschen, auch Leistungssportler und<br />

Durchtrainierte, Schwierigkeiten stabil zu<br />

stehen o<strong>de</strong>r die gewünschte Position zu<br />

halten.<br />

Das propriozeptive Training ist mit Gesun<strong>de</strong>n<br />

und Kranken je<strong>de</strong>n Alters unverzichtbar,<br />

weil nur ein gezieltes koordinatives<br />

Training das Knie-, Hüft- und Sprunggelenk<br />

aktiv schützen kann. Aus diesem Grund<br />

sollte das propriozeptive Training, unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Sportart, ein fester Bestandteil<br />

je<strong>de</strong>r Trainingseinheit sein.<br />

Methodische Grundsätze:<br />

● Von Bekannt zu Unbekannt<br />

● Vom Leichten zum Schwierigen<br />

● Vom Einfachen zum Komplexen<br />

● Bewusste Übungsausführung – „Optimales<br />

Bewegungslernen verlangt eine optimale<br />

Bewegungsvorstellung“<br />

Praktische Umsetzung:<br />

Der Trainer/Übungsleiter muss<br />

● eine genaue Bewegungsbeschreibung<br />

und -vorstellung schaffen;<br />

● eine optimale Bewegungsausführung<br />

<strong>de</strong>monstrieren;<br />

● Korrekturen <strong>de</strong>r Bewegungen zum richtigen<br />

Zeitpunkt gezielt einsetzen, auf das<br />

Wesentliche beschränken, Fehler erkennen<br />

und sie behan<strong>de</strong>ln;<br />

● individuelle Vorlieben berücksichtigen;<br />

● auf kurze, positive Anweisungen achten;<br />

● sprachliche Äußerungen (Schmerz, Unsicherheit<br />

etc.) <strong>de</strong>s Trainieren<strong>de</strong>n beachten;<br />

● motivieren, <strong>de</strong>nn die Motivation ist <strong>de</strong>r<br />

beste Lernverstärker.<br />

Übungshinweise:<br />

● Das propriozeptive Training kann am<br />

Besten auf labilen Unterlagen durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

● Alle Übungen wer<strong>de</strong>n barfuß ausgeführt,<br />

weil die Aufnahme <strong>de</strong>r Reize,<br />

die Weiterleitung von Informationen<br />

und die Auslösung reflektorischer<br />

Muskelreaktionen, vor allem im<br />

Fußbereich (Fußreflexzonen), günstiger<br />

ist.<br />

● Motorisches Lernen und die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Propriozeption soll am<br />

Anfang einer Trainingseinheit, nach<br />

einer kurzen Aufwärmphase, stehen.<br />

Nur zu Beginn ist die Aufmerksamkeit<br />

<strong>de</strong>s Sportlers/Patienten/Lernen<strong>de</strong>n<br />

hoch.<br />

● Die vorgestellten Übungen können<br />

am Anfang auf einer festen Unterlage<br />

ausgeführt wer<strong>de</strong>n, dann mit<br />

geschlossenen Augen o<strong>de</strong>r einbeinig<br />

bzw. bei<strong>de</strong>s kombiniert. Erst später<br />

auf labilen Unterlagen üben, wie<br />

z. B. auf zusammengelegten Gymnastikmatten,<br />

diversen Therapiekreiseln,<br />

Aero-Steps von Togu, Pezzi-<br />

Bällen, Tennisbällen, Wackelbrettern<br />

etc.<br />

● Je<strong>de</strong> Übung kann 5- bis 20-mal ausgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

● Voraussetzung für das Training ist<br />

jedoch Ihr Wohlbefin<strong>de</strong>n und vor<br />

allem die korrekte Ausführung <strong>de</strong>r<br />

Übung. Trainieren Sie dagegen<br />

falsch, wer<strong>de</strong>n auch <strong>de</strong>mentsprechend<br />

falsche Bewegungsabläufe<br />

registriert und gespeichert. Beim<br />

Trainieren/Üben achten Sie auf<br />

regelmäßige Atmung und gera<strong>de</strong><br />

Körperhaltung. Bei Schmerzen o<strong>de</strong>r<br />

Unwohlsein bitte die Übung abbrechen<br />

o<strong>de</strong>r weglassen.<br />

● Bei gesundheitlichen Problemen<br />

sollten Sie Ihren Arzt konsultieren<br />

und die Auswahl <strong>de</strong>r Übungen mit<br />

ihm besprechen.<br />

Übung 1:<br />

Ausführung: Im Stand auf <strong>de</strong>m Aero-Step.<br />

Im Wechsel wird die Ferse angehoben.<br />

Übung 2:<br />

Ausführung: Im Stand auf <strong>de</strong>m Aero-Step<br />

mit Stab. Beine strecken und beugen, dabei<br />

das Tempo variieren o<strong>de</strong>r länger, wie beim<br />

Skifahren, in <strong>de</strong>r „Abfahrtshocke“ bleiben,<br />

Körpergewicht von rechts nach links verlagern<br />

(Kurven fahren).<br />

29


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Übung 3:<br />

Übung 4:<br />

Übung 5:<br />

Ausführung: Einbeinstand auf <strong>de</strong>m Aero-<br />

Step. Mit <strong>de</strong>m Standbein wer<strong>de</strong>n kleine<br />

Kniebeugen ausgeführt. Das Spielbein<br />

angebeugt halten, Arme zur Stabilisierung<br />

seitlich positionieren.<br />

Übung 6:<br />

Ausführung: Im Stand auf <strong>de</strong>m Aero-Step.<br />

Den gesamten Körper aus <strong>de</strong>r Beugung<br />

strecken. Das Knie nur bis ca. 70-80 Grad<br />

beugen.<br />

Ausführung: Im Stand auf <strong>de</strong>m Aero-Step.<br />

Ein Bein auf <strong>de</strong>m Aero-Step positionieren,<br />

das an<strong>de</strong>re Bein berührt seitlich <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />

und wird auch seitlich einige Zentimeter<br />

(je nach Beweglichkeit) angehoben. Arme<br />

seitlich strecken.<br />

Ausführung: Im Stand auf einer erhöhten<br />

Unterlage, die labil gepolstert ist (z. B.<br />

Aero-Step). Ein Bein auf <strong>de</strong>m Step seitlich<br />

positionieren. Mit <strong>de</strong>m Standbein am Bo<strong>de</strong>n<br />

bleiben. Bis 90 Grad in <strong>de</strong>r Hüfte wird das<br />

Standbein gebeugt und wie<strong>de</strong>r abgesetzt.<br />

30


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Übung 7 (ohne Abbildung):<br />

Ausführung: Einbeinstand auf einem Kreisel<br />

(z. B. pro round Labyrinth-Kreisel). Mit<br />

<strong>de</strong>m Rücken zum Seilzug positionieren und<br />

am Spielbein, mit Hilfe von einer Manschette,<br />

das Seil fixieren. Das Spielbein von<br />

hinten nach vorne gegen Wi<strong>de</strong>rstand bewegen.<br />

Das Tempo verän<strong>de</strong>rn: Mit wenig Gewicht<br />

schnelle Bewegungen, mit viel Gewicht<br />

langsam und kontrolliert trainieren.<br />

Übung 8:<br />

Übung 9:<br />

Übung 10 (ohne Abbildung):<br />

Ausführung: Rückenlage. Bei<strong>de</strong> Unterschenkel<br />

umfassen <strong>de</strong>n Pezzi-Ball, die<br />

Kniegelenke sind 90 Grad gebeugt und die<br />

Füße angehoben, so dass die Len<strong>de</strong>nwirbelsäule<br />

am Bo<strong>de</strong>n liegt. Bei <strong>de</strong>r Ausführung<br />

<strong>de</strong>r Übung wer<strong>de</strong>n die Unterschenkel<br />

nach oben Richtung Decke gestreckt und<br />

<strong>de</strong>r Pezzi-Ball zusammengedrückt.<br />

Zum Abschluss eine Übung für <strong>de</strong>n gesamten<br />

Körper, die ebenfalls mit einem Physioband,<br />

anstatt mit einem Seilzug und diversen<br />

labilen Unterlagen ausgeführt wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

Übung 11 (ohne Abbildung):<br />

Ausführung: Rückenlage. Bei<strong>de</strong> Beine aufstellen<br />

und die Füße auf <strong>de</strong>n Aero-Step positionieren.<br />

Das Becken anheben und ein<br />

Bein nach oben Richtung Decke schieben.<br />

Kleine Bewegungen vertikal mit <strong>de</strong>m<br />

Becken ausführen.<br />

Ausführung: Im Stand auf einem Labyrinth-<br />

Kreisel und einem Seilzug. Bei<strong>de</strong> Hän<strong>de</strong><br />

halten die Griffe <strong>de</strong>s Seilzuges. Gestreckte<br />

Arme wer<strong>de</strong>n von vorne nach hinten, auf<br />

Schulterhöhe geführt. Das Brustbein wird<br />

nach vorne gestreckt, die Schulterblätter<br />

zusammengeführt.<br />

Ausführung: Einbeinstand auf einem Aero-<br />

Step. An <strong>de</strong>r Wand ist ein Physioband<br />

fixiert. Das äußere Bein wird gegen Wi<strong>de</strong>rstand<br />

<strong>de</strong>s Ban<strong>de</strong>s nach außen seitlich bewegt.<br />

Zur besseren Stabilität kann man<br />

sich an <strong>de</strong>r Wand festhalten.<br />

31


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Total Relax<br />

Je<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rung an unseren Körper (z. B.<br />

sportliche Aktivitäten, Prüfung, Hausbau,<br />

Narkose, Sonne, ...) verursacht Stress.<br />

Der positive Eustress aktiviert die Lebensenergien<br />

und ist daher lebenserhalten<strong>de</strong>r<br />

Stress.<br />

Der negative Disstress ist dagegen zerstörerischer<br />

Stress mit negativen Folgen wie<br />

Krankheiten, Verlust von Lebensfreu<strong>de</strong>,<br />

Schwächung <strong>de</strong>s Immunsystems.<br />

Wir sind heute in einem bisher nicht gekannten<br />

Maße Neuerungen und Verän<strong>de</strong>rungen<br />

ausgesetzt. Weil wir selbst mit <strong>de</strong>m<br />

Tempo <strong>de</strong>r Entwicklung nicht Schritt halten<br />

können, wird <strong>de</strong>r Stress zum Schrittmacher<br />

in unserem Leben, und die meisten von uns<br />

spüren am eigenen Körper (z. B. Rückenschmerz),<br />

wie schädlich dieser Stress für<br />

die Gesundheit sein kann.<br />

Richtig dosierte Bewegung und Entspannung<br />

sind sich ergänzen<strong>de</strong> Maßnahmen auf<br />

<strong>de</strong>m Weg zu einem gesün<strong>de</strong>ren und glücklicheren<br />

Leben und wirken stressmin<strong>de</strong>rnd.<br />

Gibt es ein einfaches Programm, das alle<br />

gesundheitsbewussten Menschen durchführen<br />

können, um mit Stress umzugehen<br />

Ja!!! Holen Sie sich ein gebührenfreies<br />

Rezept ab auf <strong>de</strong>m steht: vollwertige<br />

Ernährung, Bewegung, Wassertrinken, Sonnenbä<strong>de</strong>r<br />

(10-20 Minuten), Mäßigkeit/<br />

Selbstkontrolle, frische Luft und schließlich<br />

Entspannung sowie Ruhe.<br />

Sie selbst können SEHR VIEL für Ihre<br />

Gesundheit tun:<br />

In<strong>de</strong>m Sie die Stressoren erkennen und entsprechend<br />

han<strong>de</strong>ln, bauen Sie in einem<br />

nicht unerheblichen Maße <strong>de</strong>n negativen<br />

Stress und die Anspannungen ab.<br />

Nehmen Sie Ihr Schicksal selbst in die<br />

Hand!<br />

Positive und messbare Effekte<br />

<strong>de</strong>s Entspannungstrainings<br />

● Stressreduktion<br />

● Steigerung <strong>de</strong>r Lebensqualität<br />

● Verbesserung / Entwicklung <strong>de</strong>s Körpergefühls<br />

● Verbesserung <strong>de</strong>s psychischen und physischen<br />

Wohlfühlbefin<strong>de</strong>ns<br />

● Verbesserung <strong>de</strong>r Konzentration und<br />

Leistungsfähigkeit<br />

● Beschleunigung <strong>de</strong>r Regeneration nach<br />

Belastung<br />

● Erhöhte Zufrie<strong>de</strong>nheit<br />

● Verringerung von Unruhe, Nervosität<br />

● Beseitigung muskulärer Verspannungen<br />

und Schmerzlin<strong>de</strong>rung<br />

● Abnahme <strong>de</strong>r Herzfrequenz<br />

● Senkung <strong>de</strong>r Atemfrequenz und<br />

Vertiefung <strong>de</strong>s Atems<br />

● Schwere- und Wärmeempfindung in<br />

Armen und Beinen als Zeichen <strong>de</strong>r absoluten<br />

Entspannung<br />

Hinweise für <strong>de</strong>n Übungsleiter<br />

● Atmosphäre <strong>de</strong>r Ruhe und <strong>de</strong>r Geborgenheit<br />

schaffen.<br />

● Unangenehme Assoziationen vermei<strong>de</strong>n<br />

(z. B. „tonnenschwer“ bei Übergewichtigen<br />

o<strong>de</strong>r „schlaff“ bei älteren Teilnehmer/innen).<br />

● Ruhig (entspannte innerliche Grundverfassung)<br />

und sachlich sprechen.<br />

● Zwischen <strong>de</strong>m inneren Wahrnehmungszustand<br />

von vorher und jetzt vergleichen.<br />

● Die Beendigung <strong>de</strong>r Übung.<br />

Rücknahme: Bereiten Sie sich jetzt darauf<br />

vor, die Übung zu been<strong>de</strong>n und tun Sie dies<br />

in folgen<strong>de</strong>n Schritten:<br />

● Beugen und strecken Sie kräftig Ihre<br />

Arme; recken Sie sich, atmen Sie tief<br />

durch,<br />

● Stellen Sie sich darauf ein, die Übung<br />

jetzt frisch und munter zu been<strong>de</strong>n,<br />

● Öffnen Sie die Augen und lassen Sie sich<br />

Zeit, in <strong>de</strong>n Alltag zurückzukehren.<br />

● Fragen Sie die Üben<strong>de</strong>n in Form einer<br />

offenen Frage z. B.: „Wie geht es Ihnen<br />

jetzt“<br />

● Es kann zu Schwierigkeiten während<br />

o<strong>de</strong>r nach Beendigung <strong>de</strong>r Übung kommen.<br />

Als Übungsleiter sollten Sie versuchen,<br />

die Probleme zu lösen. Sprechen<br />

Sie unbedingt <strong>de</strong>n Teilnehmer an.<br />

Die im Folgen<strong>de</strong>n dargestellten Entspannungsmetho<strong>de</strong>n<br />

mit muskulärer Beanspruchung<br />

stellen diese erwünschte Verbindung<br />

von Bewegung und Relaxen dar. Beginnen<br />

können Sie mit <strong>de</strong>r Atementspannung, um<br />

<strong>de</strong>n Teilnehmer auf das Relaxen vorzubereiten.<br />

32


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Atementspannung<br />

Setzen o<strong>de</strong>r legen Sie sich bequem hin,<br />

schließen Sie die Augen. Spüren Sie, ob Sie<br />

bequem sitzen bzw. liegen. Verän<strong>de</strong>rn Sie<br />

solange Ihre Haltung, bis Sie sich wohl<br />

fühlen. Auch während <strong>de</strong>r Übung können<br />

Sie je<strong>de</strong>rzeit Stören<strong>de</strong>s verän<strong>de</strong>rn. Sie<br />

sollen sich aber nicht unnötig bewegen.<br />

Sie brauchen nichts zu leisten, Sie haben<br />

Zeit, ...<br />

Lassen Sie Ihre Muskeln so locker wie möglich.<br />

Lenken Sie zunächst Ihre Aufmerksamkeit<br />

auf die Geräusche, die Sie umgeben.<br />

Nehmen Sie die Geräusche bewusst wahr ...<br />

Die Geräusche lassen sich nicht verhin<strong>de</strong>rn,<br />

sie gehören dazu, ebenso wie Ihre<br />

Gedanken. Beobachten Sie jetzt für einige<br />

Augenblicke ganz bewusst Ihre Gedanken,<br />

wie sie kommen und gehen. Wie ein Zuschauer<br />

können Sie Ihre eigenen Gedanken<br />

beobachten,... . Gedanken und Geräusche<br />

lassen Sie jetzt wie die vereinzelten Wolken<br />

über einer Wiese am sonst blauen Himmel<br />

einfach dahinziehen. Gedanken und Geräusche<br />

sind ganz gleichgültig ...<br />

Lassen Sie die Augenli<strong>de</strong>r locker sinken, so<br />

dass die Augen halb o<strong>de</strong>r vollständig geschlossen<br />

sind. Lassen Sie <strong>de</strong>n Unterkiefer<br />

locker. Der Mund ist locker geschlossen<br />

o<strong>de</strong>r, wenn Sie möchten, auch etwas geöffnet.<br />

Die Zunge liegt locker in <strong>de</strong>r Mundhöhle.<br />

Lassen Sie die Schultern locker zu<br />

Bo<strong>de</strong>n sinken. Die Schultern, Ellbogen,<br />

Handgelenke und Finger liegen locker auf<br />

<strong>de</strong>r Unterlage. Die Füße und Knie sinken<br />

jetzt vielleicht etwas zur Seite. Lassen Sie<br />

sich mit <strong>de</strong>m Ausatmen locker auf die Unterlage<br />

sinken. Lassen Sie die Ausatemluft tief<br />

aus sich heraussinken. Lassen Sie nach <strong>de</strong>m<br />

Ausatmen eine kleine Pause entstehen und<br />

erwarten Sie <strong>de</strong>n Einatemimpuls Ihres<br />

Körpers. Denken Sie jetzt bewusst an einen<br />

schönen Moment, <strong>de</strong>n Sie erlebt haben<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Sie sich wünschen.<br />

Die Fünf Tibeter<br />

Die Fünf Tibeter zum Wohlfühlen. Sie vermitteln<br />

ein neues Körperbewusstsein, das<br />

<strong>de</strong>n Kopf befreit und die Seele ins Gleichgewicht<br />

bringt.<br />

Bei <strong>de</strong>n Fünf Tibetern han<strong>de</strong>lt es sich um<br />

fünf einfache Übungen, die die sogenannten<br />

„Energiezentren“ wie<strong>de</strong>r in Balance bringen.<br />

Für je<strong>de</strong> Übung gibt es eine Formel. Um die<br />

Wirkung <strong>de</strong>r Übung zu vertiefen, sollten Sie<br />

sich diese Formel vorsprechen, während Sie<br />

die Übung durchführen.<br />

Durchführung/Hinweise<br />

● Die Übungen wer<strong>de</strong>n langsam ausgeführt.<br />

● Je<strong>de</strong> Übung so oft ausführen, bis <strong>de</strong>r<br />

Körper HALT sagt, maximal jedoch 21-<br />

mal. Zu Anfang jedoch je<strong>de</strong> Übung nur<br />

3-mal ausführen.<br />

● Die Anzahl <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rholungen je nach<br />

Befin<strong>de</strong>n steigern o<strong>de</strong>r reduzieren.<br />

● Das Üben ist zur je<strong>de</strong>r Zeit möglich,<br />

empfehlenswert am Morgen o<strong>de</strong>r am<br />

Abend.<br />

● Die fünf Übungen arbeiten Hand in Hand<br />

und sind alle gleich wichtig. Wenn aber<br />

eine Übung aus irgendwelchen Grün<strong>de</strong>n<br />

nicht durchführbar ist, dann lassen Sie<br />

diese weg und versuchen später sie wie<strong>de</strong>r<br />

auszuführen. Auch wenn man eine<br />

Übung ganz weglässt, dafür die an<strong>de</strong>ren<br />

vier regelmäßig übt, kommt man trotz<strong>de</strong>m<br />

zu ausgezeichneten Resultaten.<br />

● Unter keinen Umstän<strong>de</strong>n sollten Sie sich<br />

überanstrengen, <strong>de</strong>nn das wür<strong>de</strong> genau<br />

das Gegenteil bewirken.<br />

● Die Übungen können auch mit an<strong>de</strong>ren<br />

Übungsprogrammen ausgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

● Das tiefe, rhythmische Atmen während<br />

<strong>de</strong>s Übens und in <strong>de</strong>n Pausen wirkt<br />

unterstützend.<br />

● Wenn Sie ausatmen, stellen Sie sich vor,<br />

dass alle Anspannung, die im Körper ist,<br />

herausfließt, so dass Sie sich ganz entspannt<br />

und wohl fühlen können. Wenn<br />

Sie einatmen, stellen Sie sich vor, dass<br />

Sie sich mit einem Gefühl <strong>de</strong>r Erfüllung<br />

und <strong>de</strong>s Wohlbehagens anfüllen.<br />

● Atmen Sie ein, wenn Sie nach oben<br />

arbeiten. Während Sie sich in <strong>de</strong>r<br />

Übungsposition befin<strong>de</strong>n, atmen Sie<br />

regelmäßig ein und aus (ca. drei bis fünf<br />

Atemzüge). Atmen Sie aus, wenn Sie<br />

wie<strong>de</strong>r Ihren Körper absenken.<br />

● Geben Sie sich Spiel-Raum und genügend<br />

Zeit, um sich Ihr Energieprogramm<br />

soli<strong>de</strong> aufzubauen.<br />

● Beim Üben können Sie Ihre Augen<br />

schließen und dadurch die Aufmerksamkeit<br />

nach innen lenken sowie die Konzentration<br />

nach innen verstärken.<br />

33


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Der Erste Tibeter<br />

Formel: „Ich löse mich von allen Sorgen<br />

und Ängsten. Mein Körper wird leichter<br />

und leichter.“<br />

Ausführung: Aufrecht stehen und nach<br />

rechts drehen. Die Beine sind hüftbreit<br />

geöffnet. Zum Schluss: Hän<strong>de</strong> zusammen<br />

(auf Daumen schauen). Kann auch als letzte<br />

Übung praktiziert wer<strong>de</strong>n.<br />

34


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Der Zweite Tibeter<br />

Formel: „Bewegung und Atmung sind im<br />

Gleichklang. Je<strong>de</strong>r Atemzug gibt mir neue<br />

Energie. Ich fühle mich mit meinem Körper<br />

verbun<strong>de</strong>n.“<br />

Der Dritte Tibeter<br />

Formel: „Ich öffne mich <strong>de</strong>m Leben. Ich<br />

öffne mich <strong>de</strong>r Schönheit <strong>de</strong>s Lebens.“<br />

Ausführung: Im Kniestand <strong>de</strong>n Oberkörper<br />

behutsam nach hinten überstrecken. Zehen<br />

aufstellen. Immer erst Nacken strecken und<br />

Kinn zur Brust ziehen.<br />

Ausführung: In Rückenlage Kopf und Beine<br />

anheben. Ganzen Rücken am Bo<strong>de</strong>n lassen.<br />

Eventuell Hän<strong>de</strong> unter Gesäß legen und<br />

Knie zeitweise anwinkeln.<br />

Entspannung: <strong>de</strong>n Körper strecken.<br />

Variante: Mit angewinkelten Beinen.<br />

Entspannung: eventuell „Embryo“-Position.<br />

35


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Der Vierte Tibeter<br />

Formel: „Bewegung und Atem sind im<br />

Gleichklang. Energie belebt meinen Körper<br />

bis in je<strong>de</strong> Zelle. Ich bin kraftvoll und<br />

lebendig.“<br />

Der Fünfte Tibeter<br />

Formel: „Im Atem verbin<strong>de</strong> ich Körper,<br />

Geist und Seele. Im Einklang sind Körper,<br />

Geist und Seele. Der Körper ist belebt und<br />

vitalisiert und fühlt sich erfrischt und<br />

erholt.“<br />

Ausführung: Aufrecht sitzend <strong>de</strong>n Körper zu<br />

einer „Brücke“ anheben. Immer erst<br />

Nacken strecken und Kinn zur Brust ziehen.<br />

Entspannung: Die Kutscher-Haltung.<br />

Ausführung: In Bauchlage aufstützen. Das<br />

Becken hochheben. Gesäßmuskeln anspannen<br />

und Beine dabei im Kniegelenk<br />

strecken, Fersen Richtung Bo<strong>de</strong>n drücken.<br />

Rutschfeste Unterlage ist wichtig.<br />

Entspannung: Seitenlage.<br />

36


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Kundalini-Yoga<br />

Yoga wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n letzten Jahren nicht<br />

immer positiv bewertet, weil einige Übungen<br />

in Augen <strong>de</strong>r Therapeuten und Ärzte<br />

nicht immer <strong>de</strong>r Funktionalität <strong>de</strong>s menschlichen<br />

aktiven und passiven Bewegungsapparates<br />

entsprachen. Wenn jedoch ausgewählte<br />

Bewegungen/Übungen langsam,<br />

kontrolliert und mit Gefühl ausgeführt wer<strong>de</strong>n,<br />

können sie positive Auswirkungen haben.<br />

Yoga be<strong>de</strong>utet allgemein Techniken und<br />

Lebensweisen, die Körperenergien und Bewusstsein<br />

harmonisieren und das Einswer<strong>de</strong>n<br />

mit sich und <strong>de</strong>m Kosmos zum Ziel<br />

haben. Alle Yoga-Schulen arbeiten an <strong>de</strong>r<br />

Harmonisierung und Anregung <strong>de</strong>r Lebensenergie.<br />

In <strong>de</strong>n einzelnen Schulen wer<strong>de</strong>n<br />

allerdings einzelne Aspekte <strong>de</strong>s ursprünglichen<br />

Yoga vertieft: im Hatha-Yoga die<br />

Körperarbeit, im Raja-Yoga die Meditation.<br />

Im Kundalini-Yoga sind die Elemente <strong>de</strong>s<br />

Yoga, wie ursprünglich gelehrt wur<strong>de</strong>, voll<br />

miteinan<strong>de</strong>r verknüpft, auch wenn eine<br />

Übungsreihe an einem spezifischen Problembereich<br />

arbeitet – sie wirkt ausgleichend<br />

auf das gesamte System.<br />

Kundalini-Yoga versteht sich als Yoga <strong>de</strong>s<br />

Bewusstseins. Es ist ein dynamisches integrales<br />

Yoga, eine ganzheitliche Metho<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Körper- und Energiearbeit, das von Yogi<br />

Bhajan gelehrt wird. Yogi Bhajan, 1929 im<br />

indischen Kot Harkan (heute Pakistan) als<br />

Sohn eines Arztes geboren, <strong>de</strong>r ihm das<br />

Interesse an medizinischen Fragen, Yoga<br />

und natürlichen Heilweisen mitgab - brachte<br />

Kundalini-Yoga 1968 in <strong>de</strong>n Westen.<br />

Chakren – Energiezentren <strong>de</strong>s Menschen<br />

Die seit Jahrtausen<strong>de</strong>n überlieferten<br />

Kenntnisse über die Chakren erlauben uns<br />

eine ziemlich genaue Vorstellung über diese<br />

Energiezonen. In <strong>de</strong>n meisten Büchern<br />

fin<strong>de</strong>t man eine Unterteilung in sieben<br />

Hauptchakren, die entlang <strong>de</strong>r Wirbelsäule<br />

angeordnet sind. Je<strong>de</strong>s Chakra dreht sich in<br />

einer bestimmten Richtung; mittels dieser<br />

kreisen<strong>de</strong>n Bewegungen entsteht ein Sogeffekt,<br />

mit <strong>de</strong>m Energien aufgenommen/<br />

empfangen o<strong>de</strong>r auch abgegeben/verloren<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Grun<strong>de</strong> genommen besitzt <strong>de</strong>r Mensch<br />

unzählige von Chakren, da je<strong>de</strong>r Akupressurund<br />

Akupunkturpunkt auch einen Energiewirbel,<br />

also Chakre darstellt.<br />

Ziel <strong>de</strong>r Arbeit mit <strong>de</strong>n Chakren ist es, <strong>de</strong>n<br />

Energiefluss, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n meisten Menschen<br />

in mehreren Chakren blockiert, also gestaut<br />

o<strong>de</strong>r vermin<strong>de</strong>rt ist, zu harmonisieren und<br />

zu aktivieren.<br />

Durchführung/Hinweise:<br />

● Yoga-Übungen sollten nie gewaltsam<br />

ausgeführt o<strong>de</strong>r anstrengend wer<strong>de</strong>n.<br />

● Immer an <strong>de</strong>r natürlichen Dehngrenze,<br />

mit viel Einfühlungsvermögen arbeiten<br />

und niemals in einen Schmerz hinein<br />

gehen.<br />

● Unter diesen Voraussetzungen sind die<br />

Übungen grundsätzlich für alle Menschen<br />

geeignet, sowohl für Gesun<strong>de</strong> als<br />

auch für Teilnehmer mit Problemen<br />

(Rückenschmerzen, Bandscheibenproblematik,<br />

...). Sie sind für Kin<strong>de</strong>r und<br />

Erwachsene gleichermaßen anwendbar.<br />

● Eine tiefe, ruhige Atmung spielt beim<br />

Üben eine wichtige Rolle. Sie bewirkt<br />

eine intensive Massage <strong>de</strong>r Bauchorgane,<br />

unterstützt die <strong>de</strong>hnen<strong>de</strong>n Bewegungen<br />

und hilft gleichzeitig die Muskulatur<br />

zu entspannen. Die Yoga-Atmung<br />

geht vom Ausatmen aus, <strong>de</strong>nn „man<br />

kann nur ein leeres Gefäß füllen“. Ausund<br />

Einatmung sollen gleich lang sein.<br />

Hauptform ist die Bauchatmung durch<br />

die Nase:<br />

EIN – erst Bauch, dann Rippen, dann<br />

Brustbein<br />

AUS – erst Brustbein, dann Rippen,<br />

dann Bauch<br />

● Während <strong>de</strong>r Übungen o<strong>de</strong>r Meditation<br />

wer<strong>de</strong>n sogenannte Mantras (Konzentrations-,<br />

Meditationswörter) leise o<strong>de</strong>r<br />

laut wie<strong>de</strong>rholt. Sie sind Hilfsmittel, um<br />

<strong>de</strong>n Geist aus unproduktiven Gedanken<br />

zu lösen. Erst nach <strong>de</strong>m Loslassen <strong>de</strong>r<br />

negativen Gedanken tritt ein Gefühl<br />

innerer Stille und Achtsamkeit ein.<br />

Beispiel: Ich grüße die kosmische Energie<br />

und <strong>de</strong>n erhabenen Weg vom Dunkeln<br />

zum Licht.<br />

● Nach je<strong>de</strong>r Übung ganz bewusst je<strong>de</strong>n<br />

Muskel Ihres Körper entspannen, dabei<br />

tief ein- und ausatmen.<br />

37


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Die Wirbelsäule – Der Baum <strong>de</strong>s Lebens<br />

2. Hüftenwe<strong>de</strong>ln<br />

Übungszyklus Wurzel<br />

1. Kamelreiten<br />

Ausführung: Bringen Sie im Fersensitz die<br />

Stirn zum Bo<strong>de</strong>n und bewegen Sie beim<br />

Einatmen die Hüfte nach links, beim<br />

Ausatmen nach rechts. 1-3 Minuten.<br />

3. Beinstrecker<br />

Ausführung: Beim Einatmen strecken Sie<br />

<strong>de</strong>n Bauch vor. Beim Ausatmen entspannen<br />

Sie die Wirbelsäule nach hinten. 1-3 Minuten.<br />

Ausführung: In Rückenlage die Beine mit<br />

durchgedrückten Knien hoch strecken.<br />

Beim Einatmen <strong>de</strong>n Bauch nach vorne<br />

drücken, beim Ausatmen nach innen ziehen.<br />

Allmählich aufbauen, bis <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale<br />

Rhythmus von zwei Mal pro Sekun<strong>de</strong><br />

erreicht ist. 1-2 Minuten.<br />

Entspannung mit <strong>de</strong>n Knien zur Brust. 1-2<br />

Minuten.<br />

38


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Übungszyklus Stamm<br />

1. Katze-Kuh<br />

3. Ru<strong>de</strong>rn<br />

Übungszyklus Krone<br />

1. Heuschrecke<br />

Ausführung: Vierfüßlerstand. Beim Einatmen<br />

mit <strong>de</strong>m Kopf hoch und Brust herunter.<br />

Beim Ausatmen <strong>de</strong>n Kopf nach vorne<br />

neigen und einen Katzenbuckel machen.<br />

1-3 Minuten.<br />

2. Dreieckshaltung<br />

Ausführung: Sitz mit gestreckten Beinen<br />

und angezogenen Füßen. Beim Einatmen<br />

<strong>de</strong>n Oberkörper nach hinten lehnen, beim<br />

Ausatmen mit gera<strong>de</strong>r Wirbelsäule nach<br />

vorne beugen. 1-3 Minuten.<br />

Entspannung in <strong>de</strong>r Rückenlage. 1-2 Minuten.<br />

Ausführung: In <strong>de</strong>r Bauchlage die Arme mit<br />

nach oben gerichteten Handflächen und<br />

gespreizten Fingern nach hinten strecken.<br />

Den Oberkörper so hoch wie möglich<br />

(angenehme Position) anheben. Beim<br />

Einatmen <strong>de</strong>n Bauch nach vorne drücken,<br />

beim Ausatmen nach innen ziehen.<br />

Allmählich aufbauen, bis <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale<br />

Rhythmus von zwei Mal pro Sekun<strong>de</strong><br />

erreicht ist. 1-2 Minuten.<br />

2. Kreuz mit <strong>de</strong>m Kopf<br />

Ausführung: In einfacher Sitzhaltung <strong>de</strong>n<br />

Kopf zum Atemrhythmus wie folgt bewegen:<br />

Kopf nach hinten zur Einatmung, Kopf<br />

nach vorne zur Ausatmung, Kopf nach links<br />

zur Einatmung, Kopf nach rechts zur<br />

Ausatmung usw. 1-2 Minuten.<br />

Ausführung: Füße und Hän<strong>de</strong> vollständig<br />

am Bo<strong>de</strong>n stützen. Po und Hüfte nach<br />

oben, bis die Beine gestreckt sind und Arme<br />

und Rumpf möglichst eine gera<strong>de</strong> Linie<br />

bil<strong>de</strong>n. Langer, tiefer Atem. 1-3 Minuten.<br />

39


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

3. Tipiförmige Handhaltung<br />

Ausführung: In einfacher Sitzhaltung die<br />

Hän<strong>de</strong> über <strong>de</strong>n Kopf wie ein Tipi positionieren.<br />

Die Fingerspitzen zusammen führen.<br />

Beim Einatmen <strong>de</strong>n Bauch nach vorne<br />

drücken, beim Ausatmen nach innen ziehen.<br />

Allmählich aufbauen, bis <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale<br />

Rhythmus von zwei Mal pro Sekun<strong>de</strong> erreicht<br />

ist. 1-2 Minuten.<br />

Lange, tiefe Entspannung in <strong>de</strong>r Rückenlage.<br />

1-2 Minuten.<br />

Tennisball-Automassage<br />

Bei <strong>de</strong>r Automassage können ein o<strong>de</strong>r mehrere<br />

Bälle an verschie<strong>de</strong>nen Stellen positioniert<br />

wer<strong>de</strong>n: an Nacken-, Schulter-, Gesäßund<br />

Oberschenkelmuskulatur (nicht unter<br />

Knochen).<br />

Beispiel:<br />

Legen Sie sich bitte flach auf die Matte und<br />

nehmen Sie die Lage Ihrer Wirbelsäule,<br />

beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Len<strong>de</strong>nwirbelsäule wahr (1-2<br />

Minuten). Spüren Sie Ihr Hohlkreuz Bei<strong>de</strong><br />

Beine langsam aufstellen und die Tennisbälle<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Beckens positionieren<br />

(Übergang Len<strong>de</strong>nwirbelsäule-Becken), dort<br />

wo sich die zwei „Grübchen“ am Rücken<br />

befin<strong>de</strong>n. Beine langsam strecken und sich<br />

bitte auf die Atmung konzentrieren. Langsam<br />

und entspannt atmen. Der Druck <strong>de</strong>r<br />

Bälle wird oft äußerst schmerzhaft empfun<strong>de</strong>n.<br />

Mit je<strong>de</strong>m Ausatmen <strong>de</strong>n Schmerz<br />

„wegatmen“. Nach einigen Minuten können<br />

Sie kleine Bewegungen mit <strong>de</strong>m Becken<br />

ausführen (nach rechts, links, vorwärts,<br />

rückwärts, diagonal, kreisen). Danach liegen<br />

Sie auf <strong>de</strong>n Tennisbällen ganz entspannt<br />

und „bleischwer“. Zwischendurch<br />

machen Sie immer wie<strong>de</strong>r kurze Erholungspausen.<br />

Nach ca. 5-15 Minuten und <strong>de</strong>m<br />

Entfernen <strong>de</strong>r Bälle liegt Ihre Len<strong>de</strong>nwirbelsäule<br />

viel flacher als am Anfang <strong>de</strong>r<br />

Übung und Ihr gesamter Körper ist viel<br />

entspannter.<br />

Es kann jedoch vorkommen, dass einige<br />

Teilnehmer diese Übung nicht unbedingt<br />

als entspannend empfin<strong>de</strong>n.<br />

40


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Gesundheits-ABC<br />

Aero-Step<br />

In <strong>de</strong>r Regel wird bei Fitness-Übungen<br />

hauptsächlich die oberflächlich arbeiten<strong>de</strong><br />

Muskulatur erreicht. Mit <strong>de</strong>m instabilen<br />

AERO-Step können Sie jedoch gezielt die<br />

tiefer arbeiten<strong>de</strong> Muskulatur trainieren, da<br />

Sie ständig ausbalancieren müssen. Neben<br />

vielen gesun<strong>de</strong>n Auswirkungen, wie eine<br />

Kräftigung <strong>de</strong>r Haltemuskulatur, kann diese<br />

Tiefenwirkung auch positive Effekte für<br />

eine gute Figur haben. Wenn Sie <strong>de</strong>n AERO-<br />

Step barfuß benutzen, können Sie über die<br />

Fußreflexzonen die Durchblutung <strong>de</strong>s ganzen<br />

Körpers verbessern.<br />

Übungsauswahl:<br />

1. Für Oberschenkelmuskulatur und Po<br />

Legen Sie sich auf <strong>de</strong>n Rücken, bei<strong>de</strong> Füße<br />

auf <strong>de</strong>m AERO-Step, die Knie rechtwinklig<br />

gebeugt. Strecken Sie das rechte Bein und<br />

das Becken gleichzeitig nach oben. Die<br />

Hüfte nicht beugen, <strong>de</strong>r ganze Körper bil<strong>de</strong>t<br />

eine gera<strong>de</strong> Linie. Je höher <strong>de</strong>r AERO-<br />

Step liegt (z. B. auf einem Step), <strong>de</strong>sto<br />

intensiver ist die Wirkung. Probieren Sie<br />

zwei Sätze mit acht Wie<strong>de</strong>rholungen.<br />

2. Für Oberschenkelvor<strong>de</strong>rseite<br />

Stellen Sie sich mit bei<strong>de</strong>n Füßen auf <strong>de</strong>n<br />

AERO-Step, verschränken Sie die Arme hinter<br />

<strong>de</strong>m Kopf und beugen Sie die Knie.<br />

Bleiben Sie ca. drei Sekun<strong>de</strong>n in dieser<br />

Position und richten Sie sich anschließend<br />

durch Strecken <strong>de</strong>r Beine wie<strong>de</strong>r auf.<br />

Probieren Sie zwei Sätze mit acht<br />

Wie<strong>de</strong>rholungen.<br />

3. Effektive Ganzkörperübung<br />

Legen Sie sich längs auf <strong>de</strong>n AERO-Step,<br />

die Beine leicht angewinkelt. Wichtig:<br />

Steißbein und Schultern liegen stabil auf.<br />

Halten Sie die Arme gestreckt neben <strong>de</strong>m<br />

Körper, die Handflächen zeigen nach oben<br />

und heben Sie <strong>de</strong>n Kopf an. Halten Sie<br />

diese Position ca. drei Sekun<strong>de</strong>n, legen Sie<br />

dann <strong>de</strong>n Kopf wie<strong>de</strong>r ab und entspannen<br />

sich. Probieren Sie zwei Sätze mit acht<br />

Wie<strong>de</strong>rholungen.<br />

Atmung<br />

Das Atmen gehört zu <strong>de</strong>n selbstverständlichsten<br />

Dingen unseres Lebens. Vielleicht<br />

ist dies <strong>de</strong>r Grund, weshalb <strong>de</strong>m Atem so<br />

wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Atems geht jedoch weit<br />

über das Luftholen und die Energieversorgung<br />

<strong>de</strong>s Körpers hinaus. Im Atem spiegelt<br />

sich unser Leben. Je<strong>de</strong>r kennt die unterschiedlichen<br />

Spannungszustän<strong>de</strong>, die sich<br />

in <strong>de</strong>r Atmung ausdrücken. Haben wir<br />

Angst, halten wir <strong>de</strong>n Atem an. In Stresssituationen<br />

wird die Atmung flach und<br />

angestrengt. Fühlen wir uns hingegen<br />

wohl, holen wir tief Luft und „atmen<br />

durch“. Der Atem ist ein Bin<strong>de</strong>glied zwischen<br />

Körper und Seele. Bewusstes tiefes<br />

und entspanntes Atmen führt zur Steigerung<br />

<strong>de</strong>r Vitalität und Lebensfreu<strong>de</strong>. Viele<br />

Menschen nutzen nur einen geringen Teil<br />

ihrer ursprünglichen Atemkapazität. Dabei<br />

kann eine geschulte Atmung zu körperlichseelischem<br />

Ausgleich beitragen und – richtig<br />

angewandt und dosiert – auch als<br />

Therapie bei Beschwer<strong>de</strong>n wie körperlicher<br />

und seelischer Verkrampfung und Disharmonie,<br />

Beschwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Atmungsorgane,<br />

<strong>de</strong>s Herzkreislauf-Systems und <strong>de</strong>s Magen-<br />

Darm-Traktes dienen.<br />

Richtig Atmen – was heißt das<br />

Die meisten Menschen atmen zu flach. Die<br />

Luft wird nicht bis tief in <strong>de</strong>n Bauchraum<br />

eingeatmet, son<strong>de</strong>rn bleibt im Brustraum<br />

„stecken“. Äußerlich sichtbar hebt und senkt<br />

sich nur <strong>de</strong>r Brustkorb (Brustatmung). Die<br />

Atemmuskeln (Zwerchfell und Zwischenrippenmuskeln)<br />

bewegen sich dabei nur unzureichend,<br />

die Lunge <strong>de</strong>hnt sich nicht genügend<br />

aus und wird darum nur im oberen<br />

und mittleren Teil versorgt. So kann nicht<br />

ausreichend Sauerstoff bis in die kleinsten<br />

Körperzellen geliefert wer<strong>de</strong>n. Diese flache<br />

Brustatmung kann Erkrankungen wie Bluthochdruck<br />

und Kreislaufstörungen mit verursachen.<br />

Bei <strong>de</strong>r gesun<strong>de</strong>n Bauchatmung<br />

hingegen weiten sich beim Einatmen<br />

Brust- und Bauchraum mit Hilfe <strong>de</strong>r Atemmuskeln<br />

nach allen Seiten aus. Dadurch<br />

kann sich die Lunge optimal aus<strong>de</strong>hnen<br />

und wird so genügend mit Sauerstoff versorgt,<br />

mit <strong>de</strong>m das Blut angereichert wird.<br />

Eine bestmögliche Versorgung <strong>de</strong>s Körpers<br />

mit Sauerstoff bis in je<strong>de</strong> Zelle wird ermöglicht.<br />

Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Bauchatmung<br />

durch die stärkeren Bewegungen<br />

<strong>de</strong>s Brust- und Bauchraumes die inneren<br />

Organe massiert, was zur Durchblutung und<br />

Gesun<strong>de</strong>rhaltung <strong>de</strong>s gesamten Organismus<br />

außeror<strong>de</strong>ntlich wichtig ist. Diese Übungen<br />

sind sehr leicht und ohne Aufwand durchzuführen.<br />

Sie können sie in Ihren Alltag<br />

integrieren und mehrmals täglich trainieren.<br />

Nach einer gewissen Zeit wer<strong>de</strong>n Sie<br />

unbewusst besser atmen können.<br />

Atemwahrnehmung<br />

Zunächst versuchen Sie ganz einfach, Ihren<br />

Atem wahrzunehmen. Sie können diese<br />

Übung gut in Rückenlage, aber auch im<br />

Sitzen durchführen. Schließen Sie die<br />

Augen und kommen Sie innerlich zur Ruhe.<br />

Beobachten Sie Ihren Atem und lassen Sie<br />

ihn ganz natürlich fließen. Beobachten Sie,<br />

wie lang und tief Sie atmen und wohin <strong>de</strong>r<br />

Atem fließt. Beobachten Sie, ohne zu werten.<br />

Atemwahrnehmung durch Handauflegen<br />

Bei dieser zweiten Übung geht es wie<strong>de</strong>r<br />

darum, ein Gespür für die eigene Atmung<br />

zu entwickeln. Dafür nehmen Sie jetzt Ihre<br />

Hän<strong>de</strong> zu Hilfe. Nehmen Sie wie<strong>de</strong>r eine<br />

bequeme und entspannte Rückenlage ein.<br />

Legen Sie Ihre Handflächen auf <strong>de</strong>n Bauch<br />

und spüren Sie Ihren Atem. Nehmen Sie<br />

sich einige Minuten Zeit dafür und lassen<br />

Sie <strong>de</strong>n Atem ganz natürlich fließen. Als<br />

nächstes legen Sie Ihre Handflächen seitlich<br />

auf die Rippen und spüren wie<strong>de</strong>rum<br />

nach. Schließlich legen Sie eine Hand<br />

knapp unter die Schlüsselbeine und achten<br />

auf Ihren Atem.<br />

41


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Blutdruck/Puls/Bluthochdruck<br />

Mit Blutdruck bezeichnet man <strong>de</strong>n Druck<br />

<strong>de</strong>s strömen<strong>de</strong>n Blutes auf die Gefäßwän<strong>de</strong>.<br />

Das Herz pumpt das Blut unmittelbar in die<br />

Schlaga<strong>de</strong>r (Aorta) o<strong>de</strong>r Arterien, welche<br />

man sich wie ein Rohrnetz vorstellen kann,<br />

das sich immer weiter verästelt. Je enger<br />

die Arterien wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto mehr Wi<strong>de</strong>rstand<br />

setzen sie <strong>de</strong>m strömen<strong>de</strong>n Blut entgegen.<br />

Die Kraft mit <strong>de</strong>r das Blut vom Herz<br />

durch die Arterien gepumpt wird bzw. mit<br />

<strong>de</strong>r das Blut gegen die Arterienwän<strong>de</strong><br />

drückt ist <strong>de</strong>r Blutdruck. Der höchste Druck<br />

wird erreicht, wenn sich das Herz zusammenzieht<br />

(Systole), um das Blut in die<br />

Arterien zu pumpen. Dieser Druck wird als<br />

systolischer Blutdruck bezeichnet. Er liegt<br />

in <strong>de</strong>r Regel bei ca. 120mmHg. Als diastolischen<br />

Blutdruck bezeichnet man <strong>de</strong>n<br />

Druck während <strong>de</strong>r Erschlaffungsphase <strong>de</strong>s<br />

Herzens. In <strong>de</strong>r Diastole fällt <strong>de</strong>r Druck im<br />

arteriellen Gefäßsystem nicht wie im<br />

Herzen auf Null ab, son<strong>de</strong>rn liegt bei ca. 80<br />

mmHg. Die Erklärung dafür liegt in <strong>de</strong>n elastischen<br />

Wandstrukturen <strong>de</strong>r Aorta und <strong>de</strong>r<br />

großen Arterien: Nur etwa die Hälfte <strong>de</strong>s<br />

vom Herzen in <strong>de</strong>r Systole ausgeworfenen<br />

Blutes fließt direkt in die Körperperipherie,<br />

die an<strong>de</strong>re Hälfte <strong>de</strong>hnt die elastische<br />

herznahe Aortenwand aus und wird dort<br />

gespeichert. In <strong>de</strong>n elastischen Fasern <strong>de</strong>r<br />

Aorta wird somit auch ein Teil <strong>de</strong>s vom<br />

Herzen erzeugten Drucks gespeichert.<br />

Wenn in <strong>de</strong>r Diastole <strong>de</strong>r Druck <strong>de</strong>s Herzens<br />

plötzlich auf Null absinkt, ziehen sich diese<br />

elastischen Fasern <strong>de</strong>r Aorta zusammen und<br />

treiben das Blut in die Körperperipherie.<br />

Wie entsteht <strong>de</strong>r „Puls“<br />

Diese Druckschwankungen in <strong>de</strong>r Aorta<br />

pflanzen sich als Druckwelle im arteriellen<br />

Gefäßsystem fort und führen an <strong>de</strong>n<br />

großen Arterien zu pulsatorischen Dehnungen<br />

<strong>de</strong>r Gefäße. Diese lassen sich z. B. an<br />

<strong>de</strong>r Speichenarterie als Puls tasten.<br />

Bluthochdruck<br />

Ca. 12-15% <strong>de</strong>r Bevölkerung in Deutschland<br />

haben einen zu hohen Blutdruck,<br />

wobei in <strong>de</strong>n meisten Fällen ein mil<strong>de</strong>r<br />

Bluthochdruck vorliegt. Bluthochdruck ist<br />

auch unter <strong>de</strong>m Ausdruck Hypertonie<br />

bekannt. In <strong>de</strong>r Medizin spricht man ab<br />

einem Wert von 160/95 mmHg von Bluthochdruck.<br />

In 90% aller Bluthochdruckerkrankungen<br />

sind die Ursachen nicht bekannt<br />

o<strong>de</strong>r feststellbar. Die häufigste Form<br />

<strong>de</strong>s hohen Blutdrucks ist <strong>de</strong>r primäre Bluthochdruck.<br />

Man nimmt an, dass hierfür<br />

genetische Anlagen und Umweltfaktoren<br />

verantwortlich sind. Eine seltenere Form ist<br />

<strong>de</strong>r sekundäre Bluthochdruck. Er ist eine<br />

Folgeerkrankung die durch verschie<strong>de</strong>ne<br />

Ursachen ausgelöst wird (z. B. Nierenerkrankungen,<br />

Gefäßmissbildungen u.a.).<br />

Syst. mmHg<br />

Diast. MmHg<br />

Optimal < 120 < 80<br />

Normal < 130 < 85<br />

Grenzwertig<br />

Normal<br />

130-139 85-89<br />

Tab.1: Einteilung <strong>de</strong>r Blutdruckwerte nach<br />

<strong>de</strong>r WHO (Weltgesundheitsorganisation)<br />

von 1999<br />

Syst. mmHg<br />

Diast. MmHg<br />

Stadium 1 140-159 90-99<br />

Stadium 2 160-179 100-109<br />

Stadium 3 >180 110<br />

Welche Folgen hat Bluthochdruck <br />

In vielen Fällen wird <strong>de</strong>r Bluthochdruck<br />

erst spät diagnostiziert, da nicht immer<br />

Beschwer<strong>de</strong>n auftreten. Erste Anzeichen<br />

können morgendliche Kopfschmerzen,<br />

Schwin<strong>de</strong>l, Herzklopfen, Ohrensausen u.a.<br />

sein. Wird Bluthochdruck nicht behan<strong>de</strong>lt<br />

gilt er als hoher Risikofaktor für Schlaganfälle,<br />

Herzschwächen und Herzinfarkte.<br />

● Blutdruck und Krafttraining<br />

Bei Krafttraining steigt <strong>de</strong>r Blutdruck, da<br />

die Gefäße im Körper zusammengepresst<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Kompression <strong>de</strong>r Gefäße resultiert<br />

hierbei aus <strong>de</strong>r Verdickung <strong>de</strong>r Muskulatur<br />

bei Kontraktion. Schon bei Belastungsintensitäten<br />

von 15% <strong>de</strong>r maximalen<br />

Kraft lässt sich eine vermin<strong>de</strong>rte Durchblutung<br />

nachweisen. Als zweiter Grund für<br />

<strong>de</strong>n Blutdruckanstieg kann die Pressatmung<br />

angesehen wer<strong>de</strong>n. Sie tritt vor allen<br />

Dingen dann auf, wenn es zu intensiven<br />

Kraftbelastungen kommt.<br />

Vom Gefäßsystem können mo<strong>de</strong>rate Blutdruckanstiege<br />

problemlos toleriert wer<strong>de</strong>n,<br />

wogegen ein extremer Anstieg <strong>de</strong>s Blutdrucks<br />

zu Gefäßschä<strong>de</strong>n und gesundheitlichen<br />

Schä<strong>de</strong>n führen kann.<br />

Wie sollte ein Krafttraining bei Bluthochdruck<br />

aussehen<br />

● Die Belastung angemessen dosieren: Es<br />

sollte mit leichten bis mittleren Belastungsintensitäten<br />

trainiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese liegen im Bluthochdrucktraining<br />

im mittleren bis submaximalen Bereich.<br />

Ein Training mit maximalen Intensitäten<br />

ist im gesundheitsorientierten Fitnesstraining<br />

zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

● Die richtige Atemtechnik anwen<strong>de</strong>n: Es<br />

ist auf eine ruhige und gleichmäßige Atmung<br />

zu achten. Beim Krafttraining wird<br />

in die Belastung ausgeatmet. Eine<br />

Pressatmung sollte vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

● Die optimale Übungsauswahl- und<br />

-durchführung: Es sollten Übungen ausgewählt<br />

wer<strong>de</strong>n, die einen mo<strong>de</strong>raten<br />

und geringen Blutdruckanstieg zulassen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r Übungen führt<br />

eine aufrechte Körperposition grund-<br />

42


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

sätzlich immer zu einem niedrigeren<br />

Blutdruckanstieg als Positionen im<br />

Liegen. Der höchste Anstieg ist zu verzeichnen,<br />

wenn <strong>de</strong>r Kopf sich unter <strong>de</strong>r<br />

Herzlinie befin<strong>de</strong>t. Eine solche Übungsposition<br />

sollte unbedingt vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wer<strong>de</strong>n diese Prinzipien in <strong>de</strong>r Praxis<br />

umgesetzt ist es auch für Bluthochdruck-<br />

Erkrankte möglich, Krafttraining zu betreiben.<br />

● Bluthochdruck und Ausdauertraining<br />

Generell kann gesagt wer<strong>de</strong>n, dass ein<br />

regelmäßiges und mo<strong>de</strong>rates Ausdauertraining<br />

einen positiven Einfluss auf <strong>de</strong>n<br />

Bluthochdruck hat. Bei <strong>de</strong>n meisten<br />

Menschen kommt es zu einer langfristigen<br />

Senkung <strong>de</strong>s systolischen Blutdrucks in<br />

Ruhe und auch unter Belastung. Liegt nur<br />

eine leichte Hypertonie vor, ist <strong>de</strong>r Effekt<br />

<strong>de</strong>s Ausdauertrainings sogar noch höher.<br />

Zwar kann es bei Belastung zu einem<br />

unterschiedlich starken Blutdruckanstieg<br />

kommen, <strong>de</strong>r Blutdruck fällt jedoch nach<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Belastung leicht ab. Gera<strong>de</strong><br />

Sportarten wie Gehen, Laufen, Schwimmen,<br />

Radfahren u.a. können für Personen mit<br />

mittlerer Hypertonie empfohlen wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch eine regelmäßige Ausdauerbelastung<br />

kommt es zu einer Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Herzleistung und zu einer Umstellung <strong>de</strong>s<br />

Kreislaufs. Die Blutgefäße erweitern sich.<br />

Dies führt sowohl zu einem vermin<strong>de</strong>rten<br />

Anstieg <strong>de</strong>s Blutdrucks unter Belastung, als<br />

auch zu einer Senkung <strong>de</strong>s Ruheblutdrucks<br />

um ca 5-10 mmHg. Die Trainingsintensität<br />

kann mittels <strong>de</strong>r Pulsfrequenz gesteuert<br />

wer<strong>de</strong>n. Für die Berechnung <strong>de</strong>s Trainingspulses<br />

gilt die Faustregel:<br />

(220-Lebensalter) - 60 bis 75%<br />

Um einen positiven Trainingseffekt zu<br />

erzielen sollte 2-3 mal wöchentlich trainiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Cellulite<br />

Das weibliche Schönheitsi<strong>de</strong>al – flacher<br />

Bauch, fester Po und schlanke Beine –<br />

treibt so manche Frau in Not und oft in die<br />

Arme von unseriösen Geschäftemachern,<br />

die <strong>de</strong>m „Lei<strong>de</strong>nsdruck“ <strong>de</strong>r Frauen ein<br />

En<strong>de</strong> bereiten wollen. Die Kosmetikindustrie<br />

hält einen fast unüberschaubaren<br />

Markt an Cremes und Tinkturen bereit, die<br />

die unschönen Dellen und Fettpolster<br />

angeblich beseitigen können. Verheißungsvolle<br />

Versprechungen wer<strong>de</strong>n nicht nur mit<br />

Produkten, son<strong>de</strong>rn auch mit Fitnessangeboten<br />

gemacht, die nur nach kurzer Anwendung<br />

sichtbare Verän<strong>de</strong>rungen sowohl<br />

am Umfang als auch an <strong>de</strong>r Straffung <strong>de</strong>s<br />

Gewebes versprechen.<br />

Was lässt sich tatsächlich und langfristig<br />

gegen Cellulite tun<br />

Die Natur hat es so eingerichtet, dass<br />

Frauen auf Grund von hormoneller Steuerung<br />

mehr Fett im Gewebe einlagern als<br />

Männer. Hinzu kommt, dass die Gewebestruktur<br />

von Frauen fast parallel, bei Männern<br />

über Kreuz verläuft, wodurch Fetteinlagerungen<br />

bei Frauen schneller an <strong>de</strong>r<br />

Hautoberfläche sichtbar wer<strong>de</strong>n. Kommt<br />

bei Frauen eine Anlage zur Bin<strong>de</strong>gewebsschwäche<br />

hinzu, erscheinen diese Fett<strong>de</strong>pots<br />

als sog. Orangenhaut, und man spricht<br />

schnell von Cellulite als kosmetischem<br />

Problem. Je mehr Pfun<strong>de</strong> die Frauen zu viel<br />

haben, <strong>de</strong>sto größer die Wahrscheinlichkeit,<br />

Cellulite zu bekommen. Aber auch<br />

nicht übergewichtige Frauen können an<br />

<strong>de</strong>n sogenannten Problemzonen vergrößerte<br />

Fettspeicher haben. Cellulite entsteht<br />

durch eine Störung <strong>de</strong>s natürlichen Stoffwechsels<br />

und wird in drei Stadien (leichte,<br />

mittelschwere, schwere Cellulite) aufgeteilt.<br />

Diese Störungen haben viele Ursachen.<br />

Zum einen ist die Anlage zu schwachem<br />

Bin<strong>de</strong>gewebe genetisch vorbestimmt,<br />

zum an<strong>de</strong>ren aber ist Cellulite auch häufig<br />

die Folge von falscher Ernährung und fehlen<strong>de</strong>r<br />

Bewegung. Je nach Schweregrad <strong>de</strong>r<br />

Cellulite kann es zu gesundheitlichen<br />

Beeinträchtigungen kommen: Verhärtungen<br />

<strong>de</strong>s Gewebes, Druckempfindlichkeit und<br />

Schmerzen. Eine Strategie gegen Cellulite<br />

kann nur eine komplexe sein, die sich auf<br />

die gesamte Lebensweise erstreckt. Die<br />

Fett<strong>de</strong>pots müssen verkleinert wer<strong>de</strong>n, die<br />

Durchblutung und <strong>de</strong>r Stoffwechsel im<br />

Gewebe müssen verbessert wer<strong>de</strong>n, damit<br />

<strong>de</strong>r Abtransport <strong>de</strong>r Schlackestoffe begünstigt<br />

wird. Cremes können dabei unterstützen,<br />

rangieren aber an letzter Stelle.<br />

Ernährung - Dick o<strong>de</strong>r Dünn<br />

Die meisten dünnen Menschen haben im<br />

Gegensatz zu vielen dicken Menschen nicht<br />

das Gefühl, wenig essen zu müssen, um<br />

schlank zu sein. Im Gegensatz zu vielen<br />

dicken Menschen plagen sie sich nicht mit<br />

Diäten und ständiger Entsagung. Das ist<br />

auch gut so, <strong>de</strong>nn das „Diätgefühl“ erzeugt<br />

ein Gefühl von Verzicht mit einem darauf<br />

folgen<strong>de</strong>n Nachholbedürfnis, so dass die<br />

abgehungerten Pfun<strong>de</strong> schnell wie<strong>de</strong>r drauf<br />

sind. Außer<strong>de</strong>m reagiert <strong>de</strong>r Körper auf das<br />

ständige Hungern mit einer Absenkung <strong>de</strong>s<br />

Grundumsatzes. Das hat zur Folge, dass<br />

schon bei relativ geringer Energiezufuhr<br />

Gewicht zugelegt wird. Die Devise heißt<br />

daher: satt essen und nicht hungern. Damit<br />

<strong>de</strong>r Körper auch wirklich satt wird, sollte<br />

das, was wir essen, reichlich Vitamine,<br />

Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe<br />

sowie Ballaststoffe enthalten. Empfohlen<br />

wird <strong>de</strong>shalb, fünf Portionen Obst (250-<br />

300g) und Gemüse (400g), davon die<br />

Hälfte roh pro Tag zu verzehren. Eine<br />

Portion kann durch Gemüse- bzw. Fruchtsaft<br />

ersetzt wer<strong>de</strong>n, wobei Gemüsesaft<br />

empfehlenswerter ist.<br />

43


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Zum Beispiel so:<br />

1. Zusätzlich zum Frühstück ein Stück<br />

Obst, z. B. eine Kiwi.<br />

2. Als Zwischenmahlzeit ein Glas Gemüsesaft.<br />

3. Zum Mittagessen zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Komponenten<br />

eine Portion Gemüse.<br />

4. Nachmittags ein Stück Obst, z. B. einen<br />

Apfel.<br />

5. Zum Abendbrot zusätzlich entwe<strong>de</strong>r<br />

einen Salat o<strong>de</strong>r einfach geschnittene<br />

Paprika, Tomate, Gurke o. ä.<br />

Die folgen<strong>de</strong> Zusammenstellung<br />

enthält 60g Fett:<br />

20g Butter<br />

1 EL Öl<br />

60g Fleisch mittelfett<br />

30g Käse 50 % Fett<br />

200g Milch 3,5 % Fett<br />

30g Schlagsahne 30 % Fett<br />

Um richtig satt zu wer<strong>de</strong>n, wird empfohlen,<br />

min<strong>de</strong>stens 50% <strong>de</strong>r Energiezufuhr in Form<br />

von Kohlenhydraten zu verzehren. Reis,<br />

Nu<strong>de</strong>ln, Kartoffeln und Brot enthalten<br />

reichlich Kohlenhydrate und machen entgegen<br />

hartnäckigen Gerüchten nicht dick<br />

bzw. erst, wenn die verzehrten Mengen<br />

wirklich übermäßig groß sind.<br />

Die <strong>de</strong>utsche Gesellschaft für Ernährung<br />

empfiehlt:<br />

Fatburning<br />

– Trainieren wir bisher richtig<br />

Eine <strong>de</strong>r am häufigsten gestellten Fragen<br />

im Fitness und Gesundheitssport ist die,<br />

nach <strong>de</strong>m richtigen Training zum Fettabbau.<br />

Beantwortet wird diese Frage meist<br />

mit <strong>de</strong>r Empfehlung, Ausdauertraining im<br />

Bereich optimaler Fettverbrennung durchzuführen.<br />

Gemeint ist hiermit ein sehr<br />

niedriger Herzfrequenz- o<strong>de</strong>r Pulsbereich,<br />

je nach Alter zwischen 100 und 140<br />

Schlägen pro Minute, bei <strong>de</strong>m man min<strong>de</strong>stens<br />

20 bis 30 Minuten trainieren soll.<br />

Um sich satt essen zu können ohne dick zu<br />

wer<strong>de</strong>n, wird außer<strong>de</strong>m von Ernährungswissenschaftlern<br />

empfohlen, nicht mehr als<br />

30% <strong>de</strong>r Energiezufuhr in Form von Fett zu<br />

verzehren. Das be<strong>de</strong>utet bei einer Energiezufuhr<br />

von ca. 2000 kcal etwa 65g Fett. Die<br />

Mengen an Fett, die in <strong>de</strong>n Lebensmitteln<br />

stecken, die üblicherweise auf unserem<br />

Speiseplan stehen, wer<strong>de</strong>n oft unterschätzt.<br />

Täglich 250 - 300 g Brot (5-6 Scheiben)<br />

und 75 - 90 g Reis o<strong>de</strong>r Nu<strong>de</strong>ln (roh gewogen)<br />

o<strong>de</strong>r 4 - 5 mittelgroße Kartoffeln<br />

Natürlich kann man statt fünf Scheiben<br />

Brot auch entsprechend mehr Reis, Nu<strong>de</strong>ln<br />

o<strong>de</strong>r Kartoffeln essen. Eine gesun<strong>de</strong> und<br />

schlank machen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r schlank halten<strong>de</strong><br />

Ernährung besteht also hauptsächlich aus<br />

Gemüse, Obst, Getrei<strong>de</strong>produkten und<br />

Kartoffeln. Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte<br />

spielen nicht die Hauptrolle, son<strong>de</strong>rn<br />

die Nebenrolle.<br />

44


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Begrün<strong>de</strong>t wird diese Empfehlung mit <strong>de</strong>r<br />

Erkenntnis, dass in diesem Belastungsbereich<br />

prozentual am meisten Fett verbrannt<br />

wird („Fettstoffwechseltraining“).<br />

Gleichzeitig wird daraus abgeleitet, dass in<br />

höheren Pulsbereichen zwar die Ausdauer<br />

trainiert wird, aber keine bzw. nur eine<br />

geringe Fettverbrennung stattfin<strong>de</strong>t. Dies<br />

führt häufig sogar dazu, dass auch besser<br />

trainierte Sportler, mit einer guten körperlichen<br />

Verfassung, zum Fettabbau in sehr<br />

niedrigen Pulsfrequenzbereichen trainieren,<br />

in <strong>de</strong>nen sie sich unterfor<strong>de</strong>rt fühlen.<br />

Ohne Probleme könnten diese Sportler<br />

jedoch in einem höheren Herzfrequenzbereich<br />

trainieren.<br />

Diese Prinzipien müssen teilweise korrigiert<br />

wer<strong>de</strong>n!<br />

Wann wird wirklich Fett abgebaut<br />

Zwischen optimaler Fettverbrennung und<br />

optimalem Fettabbau kommt es häufig zu<br />

Verwechslungen: Während Fettverbrennung<br />

fast ständig und überall im Körper stattfin<strong>de</strong>t,<br />

kommt es zum Fettabbau nur dann,<br />

wenn <strong>de</strong>r Körper langfristig weniger<br />

Energie erhält als er verbraucht. Wichtig ist<br />

hier auch die Ernährung. Während Fettverbrennung<br />

also <strong>de</strong>n Vorgang <strong>de</strong>r Energiegewinnung<br />

aus freien Fettsäuren beschreibt,<br />

stellt Fettabbau einen überdauern<strong>de</strong>n<br />

Prozess <strong>de</strong>r Gewichtsreduktion<br />

durch Verringerung <strong>de</strong>s Körperfettanteils<br />

dar.<br />

Fazit: Wer mehr Kalorien verbraucht als er<br />

zu sich nimmt, <strong>de</strong>r nimmt ab!<br />

Wann wird wirklich Fett verbrannt<br />

Der Energieverbrauch über Fette liegt unter<br />

Ruhebedingungen bei durchschnittlich<br />

Trainierten um 50 %, bei gut Ausdauertrainierten<br />

um 60 %.<br />

Sowohl in Ruhe als auch unter Belastung<br />

erzielen Trainierte vergleichsweise höhere<br />

Werte <strong>de</strong>r absoluten Fettverbrennung als<br />

Untrainierte.<br />

Während <strong>de</strong>r Untrainierte <strong>de</strong>n absolut höchsten<br />

Wert <strong>de</strong>r Fettverbrennung bereits bei<br />

1/3 seiner maximalen Leistungsfähigkeit<br />

erreicht, geschieht dies beim Trainierten<br />

erst bei 3/4 <strong>de</strong>r maximalen Leistungsfähigkeit.<br />

Fazit: Im Sinne einer Verbesserung <strong>de</strong>s<br />

Fettabbaus, sollte die Belastungsdosierung<br />

in Abhängigkeit vom Trainingszustand<br />

erfolgen. Die beste Fettverbrennung liegt<br />

bei Trainierten in einem höheren Pulsbereich<br />

als bei Untrainierten. Eine Verbesserung<br />

<strong>de</strong>s Ausdauertrainingszustan<strong>de</strong>s<br />

verbessert somit automatisch die Fähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Fettabbaus über die Fettverbrennung.<br />

Der prozentuale Anteil <strong>de</strong>r Fettverbrennung<br />

an <strong>de</strong>r Energiegewinnung ist zwar in tieferen<br />

Pulsbereichen vergleichsweise höher<br />

(„Fettstoffwechseltraining“), absolut gesehen<br />

aber niedriger als in höheren Pulsbereichen.<br />

Lediglich <strong>de</strong>r prozentuale Anteil<br />

<strong>de</strong>r Energiegewinnung verschiebt sich mit<br />

zunehmen<strong>de</strong>r Belastungsintensität hin zu<br />

<strong>de</strong>n Kohlenhydraten als Energieträger.<br />

Bsp.: Beim Laufen mit Puls 120 wer<strong>de</strong>n 80<br />

% <strong>de</strong>r Energie aus Fetten gewonnen und ca.<br />

6 kcal pro Minute an Fett verbraucht. Bei<br />

einem Puls von 160 liegt <strong>de</strong>r Fettverbrennungsanteil<br />

nur noch bei 50 %, es wer<strong>de</strong>n<br />

aber wegen <strong>de</strong>s höheren Gesamtverbrauchs<br />

9 kcal pro Minute an Fetten<br />

verbraucht.<br />

Aber erst im anaeroben Bereich wird die<br />

Energiebereitstellung komplett über die<br />

Kohlenhydrate geliefert. Entschei<strong>de</strong>nd ist<br />

aber auch <strong>de</strong>r höhere Gesamtkalorienverbrauch.<br />

Verbraucht <strong>de</strong>r Körper mehr Energie<br />

als er aufnimmt, holt er sich die Energie<br />

dort, wo er sie gespeichert hat, nämlich<br />

aus <strong>de</strong>n Fettspeichern. Dies geschieht auch<br />

nach einer Trainingseinheit, wenn die Kohlenhydratspeicher<br />

im Muskel wie<strong>de</strong>r aufgefüllt<br />

wer<strong>de</strong>n und sich <strong>de</strong>r Körper dazu <strong>de</strong>s<br />

Depotfettes bedient. Man bezeichnet dies<br />

als Nachbrenneffekt.<br />

Entgegen bisherigen Meinungen, wird Fett<br />

<strong>de</strong>mzufolge auch nicht erst nach 20 bis 30<br />

min, son<strong>de</strong>rn vom Beginn <strong>de</strong>r Belastung an<br />

verbrannt.<br />

Fazit: Während bei Untrainierten und<br />

Sportanfängern, aufgrund <strong>de</strong>r geringeren<br />

Ausdauerleistungsfähigkeit und <strong>de</strong>r daraus<br />

resultieren<strong>de</strong>n, nötigen Anpassungsprozesse,<br />

weiterhin niedrigere Pulsgrenzen zum<br />

Fettabbau angelegt wer<strong>de</strong>n sollten, können<br />

diese bei Trainierten durchaus nach oben<br />

angepasst und auch nach subjektivem<br />

Empfin<strong>de</strong>n gesteuert wer<strong>de</strong>n („Laufen ohne<br />

zu schnaufen!“). Auch mit höheren<br />

Pulswerten lässt sich Fettpolstern zu Leibe<br />

rücken Entschei<strong>de</strong>nd ist die absolute<br />

Fettverbrennung und <strong>de</strong>r Gesamtkalorienverbrauch.<br />

Zur trainingszustandsorientierten Belastungssteuerung<br />

bietet sich folgen<strong>de</strong> Formel<br />

an:<br />

1. Fahrrad / Ru<strong>de</strong>rn:<br />

Ruhepuls + (220 - Alter - Ruhepuls)<br />

für Fatburner: oberer Wert - 10 Schläge<br />

x Faktor<br />

2. Laufen / Inlineskating / Skilanglauf / Walking:<br />

Ruhepuls + (220 - 3 /4 Alter - Ruhepuls) x Faktor<br />

für Fatburner: oberer Wert - 10 Schläge<br />

Faktor: untrainiert 0,6<br />

mäßig trainiert 0,65<br />

ausdauertrainiert 0,7<br />

sehr gut ausdauertrainiert 0,75<br />

45


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Füße<br />

Die Füße sind unser Fundament, unsere<br />

Basis, die uns ein Leben lang gut durchs<br />

Leben tragen sollen. Füße sind unsere<br />

direkte Verbindung zum Bo<strong>de</strong>n, durch sie<br />

nehmen wir Kontakt zur Er<strong>de</strong> auf. Sie zeigen,<br />

wie gut wir (im Leben) verwurzelt<br />

sind. Füße sind sensibel – hier en<strong>de</strong>n<br />

72.000 Nervenbahnen. Im Alltag vernachlässigen<br />

wir unsere Füße oftmals sträflich -<br />

sperren sie <strong>de</strong>n ganzen Tag in Schuhe ein,<br />

belasten sie enorm durch langes Stehen,<br />

Gehen, Springen etc. Wir können sie durch<br />

Berührung wie<strong>de</strong>r zum Leben erwecken, sie<br />

sensibilisieren und ihnen Gutes tun.<br />

Gönnen Sie ihren Füßen ein lauwarmes<br />

Fußbad – das entspannt und belebt zugleich.<br />

Setzen Sie sich dann gemütlich in<br />

einen Sessel und nehmen zuerst einen<br />

nackten Fuß in die Hän<strong>de</strong>. Cremen Sie ihn<br />

mit einer Fußcreme (z. B. Ringelblumen)<br />

ein und gönnen Sie ihm eine Massage.<br />

Muskelkater<br />

Der Muskelkater tritt immer dann auf, wenn<br />

es aufgrund von ungewohnten Bewegungsabläufen<br />

o<strong>de</strong>r wegen Muskelermüdung zu<br />

einem Verlust <strong>de</strong>r intra- o<strong>de</strong>r intermuskulären<br />

Koordination kommt. Die daraus<br />

resultieren<strong>de</strong>n unkoordinierten Muskelkontraktionen<br />

führen zu mikroskopisch kleinen<br />

Verletzungen (Mikrotraumen) in <strong>de</strong>n Muskelfibrillen<br />

(Zerreißung <strong>de</strong>r Z-Streifen).<br />

Beson<strong>de</strong>rs nachgeben<strong>de</strong> (exzentrische)<br />

Muskelkontraktionen führen häufig zu<br />

Muskelkater. Die Folge <strong>de</strong>r Miniverletzungen<br />

ist eine Wasserbildung (Ö<strong>de</strong>me)<br />

im Muskel. Es kommt zum Austritt schmerzauslösen<strong>de</strong>r<br />

Substanzen in <strong>de</strong>n Raum zwischen<br />

<strong>de</strong>n einzelnen Muskelfasern, die wie<strong>de</strong>rum<br />

zu einer schmerzhaften reflektorischen<br />

Verspannung <strong>de</strong>s Muskels führen.<br />

Natürlich stellt sich die Frage, warum nicht<br />

direkt im Augenblick <strong>de</strong>r Verletzung ein<br />

Schmerz verspürt wird. Der Grund ist einfach.<br />

Die entsprechen<strong>de</strong>n Schmerznervenendigungen<br />

liegen außerhalb <strong>de</strong>r Muskelfasern<br />

im Bin<strong>de</strong>gewebe. Nur wenn auch<br />

dort Risse entstehen, spürt man sofort<br />

einen Schmerz. An<strong>de</strong>renfalls führen erst die<br />

Spaltprodukte <strong>de</strong>r abgebauten beschädigten<br />

Strukturen <strong>de</strong>r Zelle nach <strong>de</strong>m Austritt<br />

unmittelbar zu Schmerzen o<strong>de</strong>r mittelbar<br />

dadurch, dass sie Wasser in die Zelle ziehen.<br />

Dies führt über Zellschwellungen zu<br />

Gefäßeinengungen, welche durch die verschlechterte<br />

Durchblutung ebenfalls<br />

Schmerz verursachen. Muskelschmerz führt<br />

außer<strong>de</strong>m zu einer reflektorischen Verspannung<br />

<strong>de</strong>s Muskels (Muskelhärte), welche<br />

die Durchblutung weiter vermin<strong>de</strong>rt und<br />

so in einem Teufelskreis <strong>de</strong>n Schmerz weiter<br />

verstärkt. All dies erklärt die Verzögerung<br />

bis zum Auftreten <strong>de</strong>s Muskelkaters.<br />

Schlechte Koordination ist eine Mitursache!<br />

Die Tatsache, dass Muskelkater häufig bei<br />

ungewohnten Bewegungen auftritt, lässt<br />

sich gut erklären. In solchen Situationen<br />

ist die intramuskuläre Koordination nur<br />

sehr gering ausgeprägt. Der Kontraktionsbeginn<br />

in verschie<strong>de</strong>nen Muskelfasern ist<br />

nicht wie nach langer Übung perfekt aufeinan<strong>de</strong>r<br />

abgestimmt, so dass einzelne<br />

Fasern noch beson<strong>de</strong>rs hohen Spannungsspitzen<br />

ausgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein „verkaterter“ Muskel braucht Ruhe und<br />

Schonung, damit die winzigen Verletzungen<br />

an <strong>de</strong>n Muskelfasern abheilen können.<br />

Günstig ist alles, was die Durchblutung<br />

<strong>de</strong>r strapazierten Muskulatur för<strong>de</strong>rt:<br />

● Nehmen Sie ein warmes Bad<br />

● Duschen Sie abwechselnd heiß und kalt<br />

● Besuchen Sie die Sauna<br />

● Sanft (!) die betroffene Körperpartie<br />

massieren<br />

Tragen Sie durchblutungsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Salben<br />

auf<br />

Durch die Erwärmung erweitern sich die<br />

Blutgefäße, so dass die angesammelten<br />

Abfallprodukte rascher abtransportiert wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

Dennoch ist Bewegung erlaubt. Wer es<br />

trotz <strong>de</strong>s Schmerzes verträgt, sollte ein<br />

sanftes Stretching mit gehaltenen (ohne<br />

Nachfe<strong>de</strong>rn) Dehnübungen durchführen.<br />

Die Bewegungen sollten nur so weit gehen,<br />

wie es <strong>de</strong>r Muskel zulässt. Sportarten, wie<br />

Schwimmen können helfen, die Muskulatur<br />

zu lockern.<br />

Wie vermei<strong>de</strong>t man Muskelkater<br />

Beson<strong>de</strong>rs leicht entsteht Muskelkater auch<br />

dann, wenn kalte Muskeln Arbeit leisten<br />

müssen. Darum sollte grundsätzlich je<strong>de</strong><br />

körperliche Anstrengung langsam begonnen<br />

und dann langsam gesteigert wer<strong>de</strong>n.<br />

Treiben Sie niemals Sport, ohne sich vorher<br />

gründlich aufzuwärmen und die Muskeln zu<br />

<strong>de</strong>hnen bzw. zu lockern.<br />

Um <strong>de</strong>n Kreislauf in Schwung zu bringen<br />

und die Muskulatur besser zu durchbluten,<br />

ist Sauerstoffzufuhr notwendig. Das kann<br />

man z. B. durch leichtes Joggen mit gemäßigtem<br />

Tempo erreichen. Danach sollten<br />

einige Dehnübungen (ohne Nachfe<strong>de</strong>rn)<br />

folgen, um die Elastizität von Muskeln,<br />

Sehnen und Bän<strong>de</strong>rn zu erhöhen.<br />

Vorsicht ist jedoch bei Aufwärmsalben geboten:<br />

Sie vermitteln ein Gefühl <strong>de</strong>r<br />

Wärme, tatsächlich ist <strong>de</strong>r Körper aber noch<br />

kalt.<br />

Bei längeren Belastungen sollte zwischendurch<br />

öfter eine Pause einlegt wer<strong>de</strong>n und<br />

die Aktivität nicht abrupt been<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

– hier bietet sich vielmehr ein langsames<br />

„Auslaufen“ <strong>de</strong>r Aktivität an.<br />

Wenn Sie dies alles beachten, bleibt <strong>de</strong>r<br />

ungeliebte Muskelkater fern und die<br />

Leistung steigt.<br />

46


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Pilates<br />

Dieses wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckte Übungsprogramm<br />

für innere Ruhe und Muskelbalance ist<br />

schon in <strong>de</strong>n zwanziger Jahren ein Body<br />

and Mind Geheimtip gewesen. Joseph<br />

Pilates (1880 – 1965) entwickelte ein Training,<br />

das gera<strong>de</strong> bei Profi-Tänzerinnen<br />

angesagt war und ist. Durch gezieltes<br />

Kräftigen und Dehnen wird eine Muskelbalance<br />

wie<strong>de</strong>r hergestellt und gleichzeitig<br />

das innere Gleichgewicht gestärkt.<br />

Pilates verband Physiotherapie und Kraftsport<br />

mit Elementen aus Tanz und Ballett,<br />

mit Yoga und Tai Chi und konstruierte zum<br />

Teil bizarre Fitness-Maschinen. Heute kann<br />

man sich über die langsam und mit innerer<br />

Aufmerksamkeit durchgeführten Übungen<br />

anhand von Büchern und Zeitschriften informieren<br />

o<strong>de</strong>r aber Pilates praktisch im<br />

Sportverein o<strong>de</strong>r Fitness-Studio ausprobieren.<br />

Viele Kurse gibt es jedoch noch nicht,<br />

<strong>de</strong>nn diese Bewegungsform hat sich bei<br />

uns noch nicht durchgesetzt.<br />

Schwangerschaft und Sport<br />

Viele Frauen wissen nicht, ob Sie während<br />

<strong>de</strong>r Schwangerschaft Sport treiben dürfen.<br />

Um sicher zu gehen, dass sportlicher<br />

Aktivität nichts im Wege steht, sollten Sie<br />

zunächst mit Ihrer/m Frauenärztin/arzt<br />

sprechen. Wenn Sie schon vor <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

Sport getrieben haben, ist Ihr<br />

Körper bereits an die damit verbun<strong>de</strong>ne<br />

Anpassungsleistung gewöhnt. Untrainierte<br />

Frauen sollten sehr langsam mit einem<br />

sanften Ausdauerprogramm beginnen (ca.<br />

10 min) und können dieses dann allmählich<br />

verlängern und steigern. Ein Training<br />

sollte nicht zu lange und nicht zu anstrengend<br />

sein. Allgemeine Richtlinien sind hier,<br />

dass die Dauer von einer Stun<strong>de</strong> bei<br />

Ausdauerbelastung sowie eine Pulsherzfrequenz<br />

von 140 Schlägen pro Minute<br />

nicht überschritten wer<strong>de</strong>n sollte (am<br />

besten ist es, wenn Sie sich ärztlich beraten<br />

lassen). Denn während <strong>de</strong>s Trainings<br />

wird die Muskulatur <strong>de</strong>r Frau stärker durchblutet<br />

und <strong>de</strong>r Blutfluss zur Gebärmutter<br />

reduziert. Sehr empfehlenswert ist ein<br />

regelmäßiges Ausdauertraining wie z. B.<br />

Schwimmen, Walking, Radfahren o<strong>de</strong>r auch<br />

Low Impact Aerobic. Viele Schwangere<br />

genießen es auch sehr, sanftere Bewegungen<br />

aus <strong>de</strong>m Yoga, Tai Chi, o<strong>de</strong>r Qigong<br />

durchzuführen. Wenn Sie gerne gezielt<br />

Muskelpartien im Sportstudio trainieren<br />

möchten, dann ist dies natürlich auch<br />

möglich. An <strong>de</strong>n Kraftgeräten gilt es, lieber<br />

die Wie<strong>de</strong>rholungszahl zu erhöhen und das<br />

Gewicht zu reduzieren. Denken Sie daran,<br />

Ihre Bewegungen mit <strong>de</strong>r Atmung zu<br />

begleiten (keine Pressatmung). Bauch- und<br />

Rückenmuskelübungen gehören zusammen<br />

und sollten mit geringer Intensität trainiert<br />

wer<strong>de</strong>n – sie gewährleisten ein stabiles<br />

Muskelkorsett und schützen vor<br />

Rückenschmerzen, die oftmals durch die<br />

verän<strong>de</strong>rte Gewichtsverteilung auftauchen.<br />

Für Rückenübungen eignet sich die<br />

Stellung im Vierfüßler o<strong>de</strong>r im Sitz auf <strong>de</strong>m<br />

Hocker. Bauchübungen sollten nur bis En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s 4./5. Monat in Rückenlage trainiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Generelle Hinweise:<br />

● Trinken Sie während <strong>de</strong>s Sports immer<br />

mal wie<strong>de</strong>r etwas.<br />

● Tragen Sie leichte Kleidung und gut<br />

gedämpfte Schuhe.<br />

● Führen Sie keine Sprünge und Schwingungen<br />

durch, ebenso keine maximalen<br />

Dehnungen (Bin<strong>de</strong>gewebe und Bän<strong>de</strong>r<br />

wer<strong>de</strong>n durch die hormonelle Verän<strong>de</strong>rung<br />

schlaffer, was zu Gelenkinstabilität<br />

führen kann).<br />

● Genießen Sie leichte, an Ihre verän<strong>de</strong>rten<br />

körperlichen Bedingungen angepasste<br />

Bewegungen.<br />

● Lassen Sie die Atmung frei fließen.<br />

● Hören Sie auf Ihren Körper und seine<br />

Signale. Sie selbst wissen am besten was<br />

Ihnen gut tut.<br />

47


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Seitenstechen<br />

Gera<strong>de</strong> beim Ausdauertraining kommt es<br />

immer wie<strong>de</strong>r einmal zum sogenannten<br />

Phänomen <strong>de</strong>s „Seitenstechens“. Die<br />

Betroffenen klagen dann meist über ziehen<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r krampfartige Schmerzen unterhalb<br />

<strong>de</strong>s Rippenbogens bzw. über -spitze,<br />

harte Schmerzen in <strong>de</strong>r Gegend <strong>de</strong>r Milz<br />

Tritt Seitenstechen schon kurz nach Beginn<br />

<strong>de</strong>s Laufens auf, also nach bereits fünf bis<br />

15 Minuten, nimmt man an, dass ein lokaler<br />

Sauerstoffmangel <strong>de</strong>s Zwerchfells dafür<br />

verantwortlich ist. In <strong>de</strong>r Ausatmungsphase,<br />

wenn das Zwerchfell erschlafft, fin<strong>de</strong>t<br />

gleichzeitig <strong>de</strong>ssen Durchblutung statt.<br />

Fällt diese Ausatmungsphase durch eine<br />

<strong>de</strong>r Körper aufgewärmt ist und sich dadurch<br />

<strong>de</strong>r Sauerstoffbedarf verringert hat.<br />

Zu<strong>de</strong>m nimmt man an, dass es im Bereich<br />

von Milz und Leber durch einen verstärkten<br />

Blutrückfluss zu einer starken Anschwellung<br />

und damit zu schmerzhaften Kapselverspannungen<br />

kommen kann. Ein Reiben<br />

und Massieren von Leber- und Milzgegend<br />

kann hier bereits Abhilfe schaffen.<br />

Eine weitere, neuerdings diskutierte Theorie<br />

basiert auf <strong>de</strong>r Annahme, dass die seitliche<br />

Bauchmuskulatur durch ihre Stabilisierungsaufgabe<br />

sowie durch ihre Funktion<br />

als Atemhilfsmuskulatur überfor<strong>de</strong>rt<br />

wird und dies, einhergehend mit einer<br />

Sauerstoffunterversorgung das Seitenstechen<br />

auslöst. Ebenso soll eine Übersäuerung<br />

<strong>de</strong>r Atemmuskulatur, infolge anaerober<br />

Energiegewinnung, zu Schmerzen<br />

führen können.<br />

Wie kann man <strong>de</strong>m begegnen<br />

o<strong>de</strong>r generell im Oberbauch. Diese<br />

Symptome sind ein häufiges Problem von<br />

Anfängern im Ausdauerbereich und sie verschwin<strong>de</strong>n<br />

teilweise mit Zunahme <strong>de</strong>r<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

Ursachen<br />

Welches die genauen Ursachen <strong>de</strong>s<br />

Seitenstechens sind, ist bislang noch nicht<br />

hinreichend bekannt und geklärt. Es wer<strong>de</strong>n<br />

jedoch zur Zeit mehrere Theorien in <strong>de</strong>r<br />

Fachwelt diskutiert, wie etwa durch:<br />

● eine Sauerstoffmin<strong>de</strong>rversorgung <strong>de</strong>s<br />

Zwerchfells<br />

● Kapselverspannungen in Milz und Leber<br />

● eine Verspannung <strong>de</strong>r Bauchmuskulatur<br />

● o<strong>de</strong>r einen zu stark gefüllten Magen.<br />

falsche Atemtechnik o<strong>de</strong>r eine zu hohe<br />

Belastung zu kurz aus, besteht die Möglichkeit<br />

<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rdurchblutung und damit<br />

Min<strong>de</strong>rversorgung durch Sauerstoff, welche<br />

dann die Schmerzen auslöst.<br />

Auch ein zu hoher Blutumlauf im Körper<br />

wird als Ursache in Erwägung gezogen.<br />

In diesem Fall empfiehlt es sich, das<br />

Lauftempo zu reduzieren bzw. Gehpausen<br />

einzulegen o<strong>de</strong>r diese zu verlängern. Auch<br />

auf eine bewusste Atmung und hier insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>n Vorgang <strong>de</strong>r Ausatmung sollte<br />

geachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Seitenstiche müssten dann nach wenigen<br />

Minuten verschwun<strong>de</strong>n sein, spätestens<br />

aber nach 20 bis 25 Minuten, wenn<br />

In<strong>de</strong>m man <strong>de</strong>m Körper und insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>r angesprochenen Muskulatur, durch<br />

einen langsamen Trainingsbeginn bzw. eine<br />

sanfte Steigerung <strong>de</strong>r Trainingsintensität<br />

und <strong>de</strong>r Trainingsumfänge, Raum für eine<br />

entsprechen<strong>de</strong> Anpassung lässt.<br />

Treten Seitenstiche erst nach 20 bis 30 Minuten<br />

o<strong>de</strong>r gar später auf, können Verdauungsprobleme,<br />

wie Blähungen im Darm,<br />

die Ursache sein. Sie treffen häufig Sportler<br />

mit träger Verdauung, weil sie z. B. <strong>de</strong>n<br />

ganzen Tag gesessen o<strong>de</strong>r schwer Verdauliches<br />

zu sich genommen haben.<br />

Durch Walking und Laufen wird dann die<br />

Darmtätigkeit angeregt und es kann zur<br />

Bildung von Darmgasen kommen.<br />

Man sollte die Teilnehmer immer darauf<br />

hinweisen, vor <strong>de</strong>m Walken o<strong>de</strong>r Laufen<br />

nichts schwerverdauliches zu essen und die<br />

letzte Mahlzeit zeitlich nicht zu knapp vor<br />

<strong>de</strong>m Sport einzunehmen. Zwei bis drei<br />

Stun<strong>de</strong>n Zwischenraum sollten schon sein.<br />

48


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Wassergymnastik<br />

Durch eine Fitnesswelle aus <strong>de</strong>n USA ist die<br />

Wassergymnastik En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 80er Jahre in<br />

unseren Sportvereinen und Studios populär<br />

gewor<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n USA wur<strong>de</strong> die Wassergymnastik<br />

sportwissenschaftlich maßgeblich<br />

von Mary San<strong>de</strong>rs, <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Olympiateilnehmerin und Dozentin an <strong>de</strong>r<br />

Universität Reno in Neveda, weiterentwickelt.<br />

Seit<strong>de</strong>m wird das Aquatraining<br />

nicht mehr nur begrenzt im Therapiebereich,<br />

son<strong>de</strong>rn auch im Freizeit- und<br />

Leistungssport eingesetzt. Seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

90er Jahre boomt das Training im Wasser<br />

gera<strong>de</strong>zu, fast je<strong>de</strong>s Freizeitbad und Sport-<br />

Hotel wartet mit einem umfassen<strong>de</strong>n Aqua-<br />

Fitness-Angebot auf. Diese Entwicklung ist<br />

mehr als eine trendige Mo<strong>de</strong>welle, sie bietet<br />

nämlich eine <strong>de</strong>r gesün<strong>de</strong>sten Möglichkeiten,<br />

sich körperlich fit zu halten. Durch<br />

die beson<strong>de</strong>ren Eigenschaften <strong>de</strong>s Wassers<br />

ist das Training ausgesprochen gelenkschonend<br />

und gleichzeitig ein effektives<br />

Ganzkörpertraining, das zusätzlich viel<br />

Spaß garantiert.<br />

Eigenschaften <strong>de</strong>s Wassers:<br />

Der Reiz aller Bewegungsformen im Wasser<br />

erklärt sich aus <strong>de</strong>n einzigartigen Eigenschaften<br />

und damit auch Wirkungen <strong>de</strong>s<br />

Wassers. Das Wasser hat eine 1000-mal<br />

größere Dichte als die Luft, und somit wirken<br />

an<strong>de</strong>re Kräfte: Auftrieb, Wasserwi<strong>de</strong>rstand,<br />

Wasserdruck.<br />

Der Auftrieb im Wasser führt zu einer<br />

Entlastung von Gelenken und Muskeln, <strong>de</strong>r<br />

Wirbelsäule und Bandscheiben. Wenn nur<br />

<strong>de</strong>r Kopf aus <strong>de</strong>m Wasser ragt, behält <strong>de</strong>r<br />

eingetauchte Körper lediglich 1/10 seines<br />

Gewichts an Land. Durch diese „Gewichtsabnahme“<br />

ist das Training im Wasser<br />

so schonend für Gelenke und Muskulatur.<br />

Versucht man sich im Wasser genauso<br />

schnell wie an Land zu bewegen, so wirkt<br />

dabei eine weitere Kraft: <strong>de</strong>r Wasserwi<strong>de</strong>rstand.<br />

Die 790-mal stärkere Reibung<br />

im Wasser erklärt die bremsen<strong>de</strong> Wirkung<br />

bei allen Bewegungen. Eine Verdoppelung<br />

<strong>de</strong>s Tempos führt zu einer Vervierfachung<br />

<strong>de</strong>s Wi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s. Da das spezifische<br />

Gewicht <strong>de</strong>s Wassers wesentlich höher ist<br />

als das <strong>de</strong>r Luft, ist auch <strong>de</strong>r Druck im<br />

Wasser <strong>de</strong>utlich höher als <strong>de</strong>r Luftdruck.<br />

Diesen hydrostatischen Druck kann man<br />

beim Aufenthalt im Wasser spüren und<br />

beim Tauchen sogar durch einen leichten<br />

Schmerz in <strong>de</strong>n Ohren erfahren. Der Druck<br />

nimmt mit <strong>de</strong>r Wassertiefe kontinuierlich<br />

zu. Infolge <strong>de</strong>s Druckes kommt es zu einer<br />

Blutverschiebung aus <strong>de</strong>n oberflächlichen<br />

Hautgefäßen in <strong>de</strong>n Brustraum. Die Konsequenz<br />

ist eine Senkung <strong>de</strong>r Herzfrequenz,<br />

sodass man von einer ökonomischeren<br />

Herzarbeit sprechen kann.<br />

Einige „Wun<strong>de</strong>rwirkungen“ <strong>de</strong>s Wassers:<br />

● Die Durchblutung verbessert sich<br />

● Die Beweglichkeit erhöht sich<br />

● Die Ausdauer wird geför<strong>de</strong>rt<br />

● Das Herz schlägt ökonomischer<br />

● Die Atmung wird intensiver<br />

● Die Haut wird massiert<br />

● Die Muskulatur wird gekräftigt und<br />

gelockert<br />

● Die Abwehrkräfte wer<strong>de</strong>n gesteigert<br />

● Das Wohlbefin<strong>de</strong>n verbessert sich<br />

Prinzipiell ist Wassergymnastik für alle<br />

Altersgruppen und für je<strong>de</strong>n Trainingszustand<br />

geeignet. Ärztlichen Rat sollten<br />

Sie sich jedoch vorher einholen, wenn Sie<br />

herzkrank sind o<strong>de</strong>r unter zu hohem<br />

Blutdruck lei<strong>de</strong>n.<br />

49


Mit uns geht’s Ihnen gut.<br />

Partner für Fitness und Gesundheit im Verein<br />

– <strong>de</strong>r Deutsche Turner-Bund<br />

Turn- und Sportvereine stellen mit 25 Mio.<br />

Mitglie<strong>de</strong>rn die größte Fitness- und Gesundheitsbewegung<br />

in Deutschland dar. Sie<br />

bieten heute eine mo<strong>de</strong>rne und attraktive<br />

Vielfalt von dynamischen Fitnessangeboten,<br />

wie Aerobic, Step-Aerobic und Bodystyling<br />

mit mo<strong>de</strong>rnen Handgeräten bis hin<br />

zu qualifizierten Kursen im Gesundheitssport<br />

(z. B. Rückenschulen) für alle Altersgruppen.<br />

Fitness- und Gesundheitssport im Verein<br />

zeichnet sich beson<strong>de</strong>rs aus durch:<br />

Pluspunkt Gesundheit.DTB /<br />

SPORT PRO GESUNDHEIT<br />

Dieses Qualitätssiegel verleiht <strong>de</strong>r DTB nur<br />

solchen Vereinen, die sich durch beson<strong>de</strong>rs<br />

qualifizierte Angebote im Gesundheitssport<br />

auszeichnen. Dafür müssen bestimmte<br />

Kriterien erfüllt wer<strong>de</strong>n. Der Pluspunkt Gesundheit.DTB<br />

eignet sich für die Vereine<br />

vor allem als Markenzeichen hoher Kompetenz.<br />

Wellness-Wochenen<strong>de</strong>n<br />

Für alle die <strong>de</strong>m Alltagstrott entrinnen und<br />

sich während eines Kurzurlaubs in einem<br />

First-Class-Hotel einmal etwas richtig<br />

Gutes gönnen möchten, bietet <strong>de</strong>r DTB<br />

„Wellness-Wochenen<strong>de</strong>n“ in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Städten Deutschlands an. Ein reichhaltiges<br />

Angebot wie z. B. Power-Fitness, die Seele<br />

baumeln lassen, Tai-Chi-Aerobic, Rücken<br />

● Sozialverträgliche Mitgliedsbeiträge<br />

● Geselligkeit und Kommunikation<br />

● Kompetente Übungsleiter und Übungsleiterinnnen<br />

● Qualitätsgeprüfte Angebote<br />

Als Fachverband für Fitness und Gesundheit<br />

ist <strong>de</strong>r DTB Dachverband von 20.000 Turnund<br />

Sportvereinen, die er mit kompetenten<br />

Anregungen und Praxistipps unterstützt.<br />

Darüber hinaus bietet er qualifizierte Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für Übungsleiter.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Beispiele sollen das beson<strong>de</strong>re<br />

Engagement <strong>de</strong>s DTB im Fitness- und<br />

Gesundheitssport kurz illustrieren.<br />

Spezial o<strong>de</strong>r Body and Soul ermöglicht<br />

je<strong>de</strong>m, das für sich passen<strong>de</strong> zu fin<strong>de</strong>n.<br />

DTB-Aka<strong>de</strong>mie<br />

Die DTB-Aka<strong>de</strong>mie bietet Ausbildungen auf<br />

hohem Niveau für Sport-, Gymnastiklehrer<br />

o<strong>de</strong>r Übungsleiter an. Neben Ausbildungen<br />

zum DTB-Aerobic-Trainer o<strong>de</strong>r Rückenschulleiter<br />

wer<strong>de</strong>n für die Arbeit mit älteren<br />

Zielgruppen Bewegungsangebote für Hochaltrige<br />

o<strong>de</strong>r zum DTB-Kursleiter-Osteoporose,<br />

Walking usw. angeboten.<br />

Spezielle Anfragen zur Arbeit <strong>de</strong>s DTB o<strong>de</strong>r<br />

zu vielfältigen Themen <strong>de</strong>s Fitness- und<br />

Gesundheitssports richten Sie bitte an:<br />

Deutscher Turner-Bund (DTB)<br />

Otto-Fleck-Schneise 8<br />

60528 Frankfurt<br />

Tel. 0 69/6 78 01-0<br />

Fax 0 69/6 78 01-1 79<br />

www.dtb-online.<strong>de</strong><br />

www.pluspunkt-gesundheit.<strong>de</strong><br />

eMail: hotline@dtb-online.<strong>de</strong><br />

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