Vereinsreisen 1883-2010 - mitten im Thurgau!
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In den 1960er Jahren waren für den<br />
Männerchor die finanziellen Einnahmen<br />
über Jahre dürftig. Aus diesem<br />
Grund musste man sich etwas einfallen<br />
lassen.<br />
Am 31. August 1968 fand das erste<br />
„Kellerfest“ <strong>im</strong> Volg-Lagerhauskeller<br />
statt. Zu diesem Zwecke wurden<br />
sämtliche Lagervorräte vom Keller in<br />
den 2. Stock verfrachtet und der Keller<br />
fein säuberlich gereinigt. Eine<br />
Heidenbüez, welche Tage in Anspruch<br />
nahm.<br />
Junges, zahlungs- und ausgehfreudiges<br />
Publikum wollte man anziehen. Anfänglich<br />
sang der Männerchor zuerst<br />
einige Lieder, bevor der „Tanz“ los<br />
ging. Schon nach wenigen Jahren wurde<br />
aber aufs Singen verzichtet, weil<br />
man nicht zum Gespött werden wollte.<br />
Das „Tanzbein schwingen“ und<br />
den „Durst löschen“ waren angesagt.<br />
Damals wurde noch kein Eintritt eingezogen.<br />
In jener Zeit war es üblich,<br />
dass die Tanzbändel auf der Bühne<br />
bei den männlichen Tänzern einkassiert<br />
wurden. Dies war keine leichte<br />
Aufgabe; versuchten doch einige Tänzer<br />
<strong>im</strong>mer wieder den „Geldeintreibern“<br />
auszuweichen oder sich hinter<br />
einem anderen Tanzpaar zu verstecken…..<br />
Vom Kellerfest zum Mai-Fäscht<br />
Das Kellerfest mit dem mittlerweile<br />
geänderten Datum auf Mittwoch vor<br />
Auffahrt, sprach sich schnell in der<br />
ganzen Ostschweiz herum. Bald<br />
einmal kamen die Festbesucher von<br />
den Kantonen TG, SG, SH, ZH, AR,<br />
AI, GR, GL. Die Parkplätze waren<br />
doch sehr beschränkt. Das gesamte<br />
Dorfzentrum musste ausgenützt werden.<br />
Von der Walkerwiese bis zum<br />
Rest. Rössli, vom Rest. Friedberg bis<br />
zur Metzgerei Burger waren die<br />
Strassenränder meist beidseitig mit<br />
Autos besetzt. Dies bescherte dem<br />
Männerchor zwar sehr viel Arbeit,<br />
aber eine schöne Aufbesserung der<br />
Vereinskasse.<br />
1978 beschloss der Männerchor das<br />
„Kellerfest“ zusätzlich am darauf folgenden<br />
Samstag ebenfalls durchzuführen.<br />
Die Kaffee- und Weinstube <strong>im</strong><br />
Erdgeschoss soll ausgebaut werden.<br />
Ebenso eine Tombola betreiben und<br />
eine Bar einzurichten. Dafür verzichtete<br />
man auf die bisherigen<br />
Schiessbuden.<br />
1996 konnte das „Kellerfest“ zum<br />
letzten Mal <strong>im</strong> Volg-Keller durchgeführt<br />
werden, weil die entsprechenden<br />
Räumlichkeiten anderweitig vermietet<br />
waren und bis zu geplanten Termin<br />
nicht frei wurden.<br />
Bild: Schlichte Einladung zum 1. „Kellerfest“<br />
am 31.08.1968 mit symbolischer Kellertreppe.<br />
Ab 1997 wurde das „Kellerfest“ in der<br />
alten Essigfabrik abgehalten. Aber<br />
auch hier waren sehr viel Arbeit und<br />
Unkosten damit verbunden, musste<br />
doch weiterhin sämtliches Festmobiliar<br />
und WC-Wagen zugemietet<br />
werden. Aufgrund „nicht mehr erreichbarer<br />
St<strong>im</strong>mung“ und deshalb<br />
stark rückläufigen Einnahmen in der<br />
hohen Halle blieben die Gäste zunehmend<br />
fern. In der Folge wurde beschlossen<br />
, das „Kellerfest“ <strong>im</strong> Jahr<br />
2000 das letzte Mal durchzuführen<br />
und es nach 32 Jahren der Geschichte<br />
zu übergeben.<br />
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