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6 Die Bewertung der Lehrgänge und der Prüfung - Meistersite

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<strong>Die</strong> Lernunterlagen <strong>der</strong> Bildungsanbieter richten sich auf drei Schwerpunkte:<br />

- Materialien zu Gr<strong>und</strong>lagen<br />

- Unterrichtsmaterialien zu Fachthemen<br />

- Zusatzmaterialien im Zusammenhang situativer Lernaufgaben<br />

<strong>Die</strong> Materialien zu Gr<strong>und</strong>lagen werden vermehrt von Bildungsträgern angeboten, die feststellen,<br />

dass Lernende vor allem in <strong>der</strong> ersten Lehrgangsphase Probleme mit Anfor<strong>der</strong>ungen haben, <strong>der</strong>en<br />

Lösung ein Wissen erfor<strong>der</strong>t, welches nicht zum Lehrgang gehört, in <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> jedoch<br />

vorausgesetzt ist. <strong>Die</strong> entsprechenden Unterlagen beziehen sich vor allem auf Mathematik <strong>und</strong><br />

Naturwissenschaften, in Grenzen auf EDV-Anwendungsprogramme.<br />

<strong>Die</strong> Unterrichtsmaterialien zu Fachthemen (etwa Qualitätsmanagement <strong>der</strong> IHK Karlsruhe) sind<br />

im Normalfall Zusätze zum Unterricht, sie haben nicht den Ausarbeitungsgrad, den Selbstlernunterlagen<br />

erfor<strong>der</strong>n. In den meisten Fällen werden sie von einzelnen Trainern zusammengestellt –<br />

etwa als Auszüge aus Literatur - <strong>und</strong> lehrgangsspezifisch ausgeteilt <strong>und</strong> verwendet. Ein systematischer<br />

Zusammenhang mit Gesamtunterlagen besteht zumeist nicht. Zusatzmaterialien im Zusammenhang<br />

situativer Lernaufgaben werden in vielfältiger Weise unterschiedlich in <strong>Lehrgänge</strong>n<br />

verwendet. Dabei werden betriebliche Dokumente in unterschiedlichem Umfang <strong>und</strong> Ausarbeitungsgrad<br />

verwendet.<br />

<strong>Die</strong> bekannt gewordenen <strong>Prüfung</strong>saufgaben müssen unbedingt in den <strong>Lehrgänge</strong>n beachtet<br />

werden. Sie nähern sich in den letzten Durchführungen einer Form an, die nach Meinung wesentlicher<br />

Fachleute dem Geist <strong>der</strong> Verordnung entspricht, sich durch die <strong>Prüfung</strong>sausschüsse<br />

bewältigen lässt <strong>und</strong> seitens <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>steilnehmer als angemessen empf<strong>und</strong>en wird. <strong>Die</strong> Unterschiedlichkeit<br />

zwischen den Lehrgangsmaterialien mit situativen Lernaufgaben <strong>und</strong> den <strong>Prüfung</strong>saufgaben<br />

ist als sinnvoll anzusehen. Dennoch ist eine explizite Beschäftigung im Rahmen<br />

des Lehrgangs mit den <strong>Prüfung</strong>saufgaben unter Realbedingungen zu empfehlen.<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Texte zu situativen Lernaufgaben<br />

Verbesserungsmöglichkeiten für die Unterlagen mit situativen Lernaufgaben beziehen sich auf<br />

die noch konsequentere Umsetzung von Gr<strong>und</strong>gedanken des neuen Ansatzes <strong>der</strong> Industriemeisterbildung.<br />

Dabei ist <strong>der</strong> folgende Aspekte hervorzuheben: <strong>Die</strong> betriebliche Praxis zeigt in <strong>der</strong> Industriemeistertätigkeit<br />

Aufgaben unterschiedlichen Charakters:<br />

- Aufgaben <strong>der</strong> täglichen Routine<br />

- Aufgaben mit umfassen<strong>der</strong>em Inhalt (Projekte, Jahresziele)<br />

- Aufgaben mit expliziten Führungsinhalten<br />

- Aufgaben mit hohem Anspruch an Fachexpertise<br />

- Aufgaben mit Anfor<strong>der</strong>ungen auf Facharbeiterniveau<br />

Aus den Arbeiten im Rahmen <strong>der</strong> Modellprojekte des BIBB hat sich ergeben, dass für die Verwendung<br />

im Lehrgang vor allem solche Aufgaben geeignet erscheinen, in denen unter dem Titel<br />

einer größeren Fragestellung mehrere Teilfragen zu lösen sind. Im Gesamtset <strong>der</strong> Lernaufgaben<br />

ist zu empfehlen, eine horizontale Streuung (Qualifikationsschwerpunkte, Branchen, Produktbeispiele<br />

etc.) sowie eine vertikale Steigerung vom Niveau eines guten Facharbeiters bis zum ausgesprochenen<br />

Meisterniveau vorzunehmen. <strong>Die</strong> Aufgabe sollte jeweils unter einem übergreifenden<br />

Gesamttitel stehen. <strong>Die</strong> weitergehenden Fragstellungen sollten mit diesem Hauptthema zusammenhängen<br />

<strong>und</strong> jeweils durch einen bestimmten Beitrag zur Lösung des Hauptthemas dienen.<br />

Es ist daher anzuregen, die Umsetzung <strong>der</strong> folgenden Glie<strong>der</strong>ungsstruktur zu versuchen:<br />

- 1. Lernmethodische (spezifische) Einführung<br />

- 2. Übersicht über die Lernaufgabe <strong>und</strong> die Verknüpfung mit an<strong>der</strong>en Teilen im Lehrgang<br />

- 3. Einführung in die betriebliche Situation<br />

- 4. Erläuterung <strong>der</strong> Hauptaufgabe (Hauptthema)<br />

- 5. Material zur Detaillierung <strong>der</strong> Hauptaufgabe<br />

- 6. Hinweise zur empfohlenen Bearbeitung <strong>der</strong> Hauptaufgabe<br />

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