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6 Die Bewertung der Lehrgänge und der Prüfung - Meistersite

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6 <strong>Die</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> <strong>Lehrgänge</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong><br />

Im Teil 6 werden Auszüge aus <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> <strong>Lehrgänge</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> vorgestellt<br />

Das Evaluationskonzept<br />

Hier wird das Konzept <strong>der</strong> Evaluation erläutert.<br />

243<br />

Seite 243<br />

<strong>Die</strong> Bestandteile <strong>der</strong> Evaluation Seite 243<br />

Materialbewertung Seite 248<br />

Hier werden einige Ergebnisse <strong>der</strong> Materialevaluation dargestellt.<br />

Teilnehmer-Befragung Seite 248<br />

Hier werden einige Ergebnisse <strong>der</strong> Teilnehmer-Befragung dargestellt.<br />

Trainer-Befragung Seite 266<br />

Hier werden einige Ergebnisse <strong>der</strong> Trainer-Befragung dargestellt.<br />

Prüfer-Befragung Seite 282<br />

Hier werden einige Ergebnisse <strong>der</strong> Prüfer-Befragung dargestellt.<br />

Anbieter-Befragung Seite 296<br />

Hier werden einige Ergebnisse <strong>der</strong> Anbieter-Befragung dargestellt.<br />

Autoren-Befragung Seite 304<br />

Hier werden einige Ergebnisse <strong>der</strong> Autoren-Befragung dargestellt.<br />

6.1 Das Evaluationskonzept<br />

Ziele <strong>der</strong> Evaluation<br />

Ziel <strong>der</strong> Arbeiten war vorrangig die Erst-Evaluation des Einsatzes von situationsbezogenen Aufgaben<br />

in <strong>Lehrgänge</strong>n zur Industriemeister-Metall-<strong>Prüfung</strong>svorbereitung. <strong>Die</strong> Evaluation sollte eine<br />

vergleichende <strong>Bewertung</strong> von Lernen mit situativen Aufgaben <strong>und</strong> konventionellem Lernen<br />

ergeben <strong>und</strong> zudem Verbesserungsempfehlungen für die weitere Entwicklung <strong>und</strong> Standardisierung<br />

ermöglichen. <strong>Die</strong> hier fokussierte inhalts- <strong>und</strong> formbezogene Evaluation konzentriert sich<br />

auf Spezifika des Situationsaufgaben-Ansatzes (Vollständigkeit <strong>der</strong> Aufgabe, „Roter Faden“, Integration<br />

von Technik, Organisation <strong>und</strong> Führung / Personal, Praxisrelevanz etc.). Der Schwerpunkt<br />

richtet sich zunächst auf die Eignung des Konzeptes (Entsprechung von Lernaufgabe, realer<br />

Betriebssituation <strong>und</strong> <strong>Prüfung</strong>saufgabe, Eignung <strong>der</strong> Lernmaterialien für Lernen etc.), in zweiter<br />

Linie auf den Lerneffekt (Art <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> des Gelernten, Umfang des Transfers von Gelerntem<br />

in berufliche Praxis etc.).


244<br />

Bei <strong>der</strong> Evaluation fanden folgende Spezifika beson<strong>der</strong>e Berücksichtigung:<br />

- das Lernen in einem Lehrgangs-Arrangement mit Präsenzunterrichts- <strong>und</strong> Selbstlern-Anteilen<br />

- das Lernen in <strong>der</strong> arbeitsbezogenen, nebenberuflichen Erwachsenenbildung<br />

- das Lernen mit betrieblich-situativen Aufgabenstellungen zur Vorbereitung auf eine <strong>Prüfung</strong><br />

anhand betrieblicher Situationsaufgaben<br />

Durch die Evaluation sollten die allgemeinen Erfahrungen mit dem neuen Konzept systematisch<br />

erschlossen <strong>und</strong> für die Weiterführung nutzbar gemacht werden. Zudem sollte eine pädagogische<br />

Legitimation <strong>der</strong> Sinnhaftigkeit <strong>und</strong> Machbarkeit des neuen Konzepts im Lehrgang vorbereitet<br />

werden. <strong>Die</strong> Evaluation sollte die Analyse angestrebter bzw. erreichter Wirkungen leisten.<br />

Aus den Ergebnissen war die Beeinflussung unerwünschter Wirkungen erhofft. Mit <strong>der</strong> Evaluation<br />

wurde die Überprüfung <strong>der</strong> Zielerreichung <strong>und</strong> die Reflexion von Lern- <strong>und</strong> Gruppenprozessen<br />

in dem machbaren Umfang angestrebt. Eine explizite Rückmeldung von Lernfortschritten an<br />

Trainer <strong>und</strong> Lerner war nicht möglich, allerdings trug die Evaluation zur Klärung <strong>der</strong> jeweils aktuellen<br />

Situation bei <strong>und</strong> bereitete Handlungsempfehlungen vor.<br />

Ein wesentliches Ziel <strong>der</strong> Evaluation war, eine Gr<strong>und</strong>lage für den Vergleich <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Lernformen zu ergeben. Der Vergleich erfolgt zum einen zwischen dem bisherigen Lehrgang<br />

<strong>und</strong> dem neuen Ansatz, <strong>der</strong> im Fall <strong>der</strong> Industriemeisterausbildung erfor<strong>der</strong>lich wurde, zum an<strong>der</strong>en<br />

zwischen verschiedenen Varianten <strong>der</strong> Umsetzung des neuen Konzeptes. <strong>Die</strong> Evaluation<br />

insgesamt sollte eine Befähigung zur Selbstevaluation bei den Lehrgangsanbietern vorbereiten,<br />

so dass diese später einzelne Elemente <strong>und</strong> Prozesse für weitere Evaluationen einsetzen können.<br />

Inhalte <strong>der</strong> Evaluation<br />

<strong>Die</strong> Inhalte <strong>der</strong> Evaluation beziehen sich auf die Durchführung eines berufsbegleitenden, fortbildenden<br />

Lehrgangs, die neuen Ansprüche an den neuen Lernprozess, den Gesamtlehrgang <strong>und</strong><br />

das ihm zugr<strong>und</strong>eliegende Konzept, die verwendeten Materialien <strong>und</strong> den durchgeführten<br />

Lehrgang <strong>und</strong> das Teilnehmerhandeln selbst.<br />

Ansprüche an den neuen Lernprozess<br />

<strong>Die</strong> Ansprüche an den Lernprozess bilden die Gr<strong>und</strong>lage für die <strong>Bewertung</strong>skriterien <strong>der</strong> Evaluation.<br />

Der Lernprozess soll zunächst insbeson<strong>der</strong>e optimal auf die <strong>Prüfung</strong> <strong>und</strong> konsequent auf<br />

die spätere Tätigkeit als Industriemeister vorbereiten. Zudem soll er die qualitativen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

aus <strong>der</strong> Neuordnung umsetzen (als da sind u.a. die integrierte Behandlung fachlicher Inhalte<br />

aus Technik, Organisation <strong>und</strong> Personalführung). Wichtig ist prinzipiell, dass die Lernenden von<br />

ihrer Ausgangskompetenz abgeholt werden <strong>und</strong> <strong>der</strong> Lernprozess das Lernen anhand betrieblicher<br />

Situationen enthält. Er muss die Inhalte des Rahmenstoffplans in <strong>der</strong> Summe abdecken, die<br />

fachspezifischen Themen miteinan<strong>der</strong> verbinden <strong>und</strong> die beson<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen des Lernens<br />

bewältigen (z.B. das dezentrale eigenständige Bearbeiten von Texten <strong>und</strong> Aufgaben).<br />

Wichtig ist schließlich, jeden Lernenden in seiner individuellen Kompetenz voranzubringen.<br />

<strong>Die</strong> im Lehrgang verwendeten betrieblichen Aufgabenstellungen sollen für die Lernenden gut<br />

verständlich sein <strong>und</strong> eine offensichtliche Affinität mit <strong>der</strong> betrieblichen Realität von Industriemeistern<br />

haben. Sie sollen sich unmittelbar mit den sonstigen Lernmaterialien (vor allem den<br />

fachsystematisch strukturierten Unterlagen) verknüpfen <strong>und</strong> für die Trainer eine positive Unterstützung<br />

darstellen. Innerhalb <strong>der</strong> Texte zu den betrieblichen Aufgabenstellungen soll ein "roter<br />

Faden" deutlich enthalten sein, die Aufgaben in ihrer Folge sollen im Schwierigkeitsgrad nach<br />

<strong>und</strong> nach Anfor<strong>der</strong>ungen enthalten, die <strong>der</strong> Industriemeisterfunktion entsprechen.<br />

<strong>Die</strong> aus diesen Ansprüchen abzuleitenden Evaluations-Kriterien basieren auf entsprechenden<br />

Thesen, die u.a. im Zusammenhang <strong>der</strong> Modellversuche zum neuen Industriemeister Metall hervorgegangen<br />

sind. Nach Möglichkeit wurden aussagekräftige Indikatoren für eine erfolgreiche<br />

Umsetzung <strong>der</strong> innovativen Elemente herausgearbeitet. Generelle Absicht des neuen Ansatzes<br />

ist es dabei, den Lernenden durch den Lehrgang nicht nur eine Wissenserweiterung, son<strong>der</strong>n


auch eine Verhaltensverän<strong>der</strong>ung hin zur Führungskraft zu erschließen. Es geht darum, durch<br />

die neuen Lernformen über die Umsetzung <strong>der</strong> rechtlichen Vorgaben hinaus eine Leistungssteigerung<br />

in <strong>der</strong> Lernwirkung zu erreichen. Von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung für die Nachhaltigkeit<br />

ist, dass trotz des erheblichen Aufwands für die neuen Elemente die Wirtschaftlichkeit des neuen<br />

Konzepts erreicht wird. Dafür ist vor allem eine geeignete Organisation erfor<strong>der</strong>lich. Schließlich<br />

ist relevant, bereits die Zukunftsfähigkeit <strong>der</strong> neuen Praxis hinsichtlich erwarteter Verän<strong>der</strong>ungen<br />

im Zusammenhang <strong>der</strong> Internetentwicklung zu beachten.<br />

Gesamtlehrgang <strong>und</strong> Konzept<br />

Bezogen auf den Gesamtlehrgang <strong>und</strong> das Konzept ist von Bedeutung, dass die Lernkonzeption<br />

in <strong>der</strong> realisierten Lehrgangspraxis wahrgenommen wird. Erfor<strong>der</strong>lich ist eine ausgearbeitete Systematik<br />

in <strong>der</strong> Gesamtdurchführung, d.h. die geeignete Positionierung <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Lehrgangsbestandteile im Gesamtablauf. Bedeutsam ist <strong>der</strong> Elaborationsgrad <strong>der</strong> jeweiligen Inhalte,<br />

d.h. zu beachten ist das Verhältnis von fertig Vorbereitetem zu Offenem <strong>und</strong> im Lernprozess<br />

Gestaltbarem. <strong>Die</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> neuen Anfor<strong>der</strong>ungen ist zu bewerten, vor allem<br />

denjenigen aus <strong>der</strong> Präambel <strong>der</strong> neuen Verordnung <strong>und</strong> des Rahmenstoffplans. Ein <strong>Bewertung</strong>saspekt<br />

ist die Umsetzbarkeit <strong>der</strong> Lernkonzeption, d.h. die Frage <strong>der</strong> praktischen Machbarkeit<br />

<strong>der</strong> theoretisch als sinnvoll erachteten Elemente. Weitere Aspekte <strong>der</strong> Gesamtlehrgangsbewertung<br />

sind die Stoffmenge <strong>und</strong> <strong>der</strong>en inhaltliche Qualität, die Güte, Zuverlässigkeit <strong>und</strong><br />

Transparenz <strong>der</strong> Organisation aus Sicht <strong>der</strong> Beteiligten, vor allem Lernende <strong>und</strong> Tutoren, die<br />

Führung <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits Partizipation <strong>der</strong> Lernenden. Zusätzlich geht es um die Maßnahmen<br />

zur Sicherstellung <strong>der</strong> Lerneffektivität <strong>und</strong> Wirksamkeit, den Grad an Individualität <strong>der</strong> Betreuung<br />

<strong>und</strong> die dafür eingesetzten Instrumente sowie die Lehrgangsspezifika <strong>und</strong> ihre Wirkung unter<br />

den Rahmenvorgaben des neuen Ansatzes <strong>der</strong> Industriemeister.<br />

Bezogen auf die Aspekte Praxisnähe <strong>und</strong> Berufsbezug ist von Bedeutung, wie <strong>der</strong> Nutzen für die<br />

aktuelle <strong>und</strong> künftige berufliche Praxis <strong>der</strong> Lernenden einzuschätzen ist, ob eine erkennbare Entsprechung<br />

betrieblicher Realität mit dem Lerninhalt besteht, wie die darüber hinausgehende<br />

Transferierbarkeit des Gelernten in die eigene Berufsrealität geför<strong>der</strong>t wird <strong>und</strong> wie das Verhältnis<br />

zwischen konventionellem <strong>und</strong> aufgabenbezogenem Präsenzlernen gestaltet wurde.<br />

Bezogen auf den Aspekt <strong>Prüfung</strong>sbezug ist von Bedeutung, ob die Art <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> des Gelernten<br />

während des Lernprozesses bereits thematisiert wird, wie die Eignung <strong>und</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong><br />

<strong>Prüfung</strong>svorbereitung für die b<strong>und</strong>eseinheitliche <strong>Prüfung</strong> bei den IHK einzuschätzen ist, wie die<br />

bei den Teilnehmern <strong>und</strong> Tutoren aufzubauende Sicherheit über die bevorstehende <strong>Prüfung</strong> <strong>und</strong><br />

die entsprechenden <strong>Prüfung</strong>serwartungen angegangen wird <strong>und</strong> in welcher Form die Kenntnis<br />

<strong>der</strong> gelaufenen <strong>Prüfung</strong>en bei Teilnehmern, Autoren <strong>und</strong> Tutoren geför<strong>der</strong>t wird. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ist auch <strong>der</strong> letztliche <strong>Prüfung</strong>serfolg zu bewerten, allerdings in diesem Rahmen schwer zu ermitteln.<br />

Eine offene Fragestellung betrifft die Einschätzung des Gewichts von <strong>Prüfung</strong>srelevanz einerseits<br />

<strong>und</strong> Vorbereitung auf die realen Anfor<strong>der</strong>ungen an<strong>der</strong>erseits.<br />

Materialanalyse<br />

In <strong>der</strong> Materialanalyse wurden ausgewählte, in den <strong>Lehrgänge</strong>n verwendete Materialien betrachtet.<br />

Bezogen auf die differenzierte <strong>Bewertung</strong> von Unterlagen ist von Bedeutung, wie die vorausgesetzten<br />

Gr<strong>und</strong>lagen offengelegt werden, welchen Gehalt, Umfang, welche Menge die Unterlagen<br />

haben <strong>und</strong> wie <strong>der</strong> veranschlagte Zeitaufwand für die Bearbeitung ist. Betrachtet wurde<br />

die Darbietungsform sowie die Eignung <strong>der</strong> Lernmaterialien für das Lernen, die Klarheit, Einfachheit<br />

<strong>und</strong> Verständlichkeit sowie Lernerfre<strong>und</strong>lichkeit, die Abdeckung <strong>der</strong> Inhalte unter Bezugnahme<br />

auf den Rahmenstoffplan, dabei <strong>der</strong> sichtbare Abgleich mit dem Rahmenstoffplan<br />

<strong>und</strong> die thematische Integration von Technik, Organisation <strong>und</strong> Führung / Personal, <strong>der</strong> jeweilige<br />

Bezug zu einer betrieblichen Situation, die Entsprechung von Lernaufgabe, realer Betriebssituation<br />

<strong>und</strong> <strong>Prüfung</strong>saufgabe, die Güte <strong>und</strong> <strong>der</strong> Neuigkeitsgehalt <strong>der</strong> Unterlagen, <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Aktualität<br />

hervorgehende Erkenntnisgewinn für die Lernenden. In <strong>der</strong> Analyse wurde berücksichtigt,<br />

wie die Modularität <strong>der</strong> Lernaufgaben auf Basis ihrer inhaltlichen Vollständigkeit behandelt wur-<br />

245


246<br />

de, ob die Komplexität <strong>der</strong> Aufgabenstellungen mit einem steigenden Schwierigkeitsgrad ausgestattet<br />

wurde, ob sich die Handlungsorientierung bei den Lernanregungen, die Attraktivität<br />

des Lernens durch handlungsrelevante Anleitungen für die Lernenden findet. Betrachtet wurde<br />

das Verhältnis von praktischen Übungen <strong>und</strong> Handlungsaufträgen im Vergleich zu Rezeption<br />

<strong>und</strong> reinem Faktenlernen, das Niveau <strong>der</strong> im Unterricht bzw. den Präsenzseminaren entstandenen<br />

bzw. verwendeten Unterlagen, die die Offenheit für Verknüpfungen mit an<strong>der</strong>en Unterlagen<br />

<strong>und</strong> für die weitere Verwendung <strong>der</strong> im Lernen verwendeten Materialien für die anschließende<br />

Arbeit. Zur Materialbewertung ist die <strong>Bewertung</strong> von Materialien (Lehrunterlagen, an<strong>der</strong>e<br />

Unterlagen) durch die Teilnehmer <strong>und</strong> das entsprechende Feedback an die Autoren hinzuzufügen.<br />

Unterricht <strong>und</strong> Teilnehmerhandeln<br />

Bezogen auf den Unterricht <strong>und</strong> das Teilnehmerhandeln waren folgende Aspekte von Bedeutung:<br />

das Unterrichtskonzept <strong>und</strong> dessen Umsetzung unter Verwendung traditioneller Bestandteile<br />

<strong>und</strong> neuer Elemente, die Teilnehmerzusammensetzung, die Einschätzung einzelner Personen<br />

<strong>und</strong> das Gruppenprofil, die Zugangswege <strong>und</strong> die Lernsozialisation während <strong>der</strong> Lehrgangsteilnahme<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Lernergruppe, die didaktischen Prinzipien des Trainers, die Aufgabenstaffelung<br />

im Lehrgang <strong>und</strong> die eingesetzten Lernmethoden <strong>und</strong> die Medienverwendung.<br />

Weiter wurden die Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Unterrichten, zwischen den Fachdisziplinen,<br />

mit den Praxiserfahrungen <strong>der</strong> Teilnehmer, mit <strong>der</strong> zentralen <strong>Prüfung</strong> <strong>und</strong> den Selbstlernanteilen<br />

erk<strong>und</strong>et. Es ging um die Anteile von Diskussionen <strong>und</strong> Übungen, das Verhältnis praktischer Übungen<br />

<strong>und</strong> Handlungsaufträge im Vergleich zu Rezeption, die Lehrerzentriertheit bzw. Lernerzentriertheit,<br />

die Handlungen <strong>und</strong> Interaktionen von Tutoren, Teilnehmern <strong>und</strong> Gruppen, das<br />

Niveau <strong>der</strong> Teilnehmeraktivitäten sowie <strong>der</strong> "rote Faden" im Präsenzunterricht. Schließlich wurde<br />

gefragt nach <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> Unterstützung von Tutoren durch die Teilnehmer, den Testelementen<br />

im Unterricht, den Einschätzungen <strong>der</strong> Tutoren über die Lernenden <strong>und</strong> den Unterricht,<br />

dem Feedback <strong>der</strong> Teilnehmer zu Trainern, Kollegen, Praxisrelevanz, Lernintensität, Behaltensintensität,<br />

<strong>Prüfung</strong>sbezug, Anfor<strong>der</strong>ungen, Differenzierung zwischen den Trainern, die eigene<br />

Wahrnehmung des Lehrgangs (auch im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Unterrichten) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kritikverarbeitung<br />

im Lehrgang.<br />

Erläuterung <strong>der</strong> Vorgehensweise<br />

<strong>Die</strong> Evaluation fand parallel zu mehreren laufenden <strong>Lehrgänge</strong>n statt, <strong>der</strong> Zugriff auf Materialien<br />

<strong>und</strong> Personen erfolgte sukzessive während <strong>der</strong> Laufzeit.<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Arbeiten wurde die Feinkonzeption erstellt. Das Evaluationskonzept war mit einer<br />

Feinplanung <strong>und</strong> Detailentwicklung inhaltlich <strong>und</strong> zeitlich vorzubereiten, Evaluationsziele <strong>und</strong><br />

Evaluationsablauf wurden definiert. <strong>Die</strong> Planung wurde abgestimmt. Dabei wurde auch eine<br />

Vereinbarung <strong>der</strong> Erfolgskriterien vorgenommen. Ergebnis war das abgestimmte <strong>und</strong> inhaltlich<br />

ausformulierte Evaluationskonzept. Zur Vorbereitung <strong>der</strong> Evaluation wurde ein adäquater Kriterienkatalog<br />

entwickelt. Dabei spielten u.a. die Qualitätsmerkmale <strong>der</strong> Teilnehmer, Güte <strong>und</strong> Umfang<br />

<strong>der</strong> Informationen zur Aufgabenbearbeitung, die Teilnehmerinteraktionen, die Kommunikation<br />

<strong>und</strong> die Erfolgsquote eine Rolle. In <strong>der</strong> nachfolgenden Konzept- <strong>und</strong> Materialevaluation<br />

wurde das als relevant eingestufte Material zum Lehrgang gesichtet <strong>und</strong> nach dem abgestimmten<br />

Kriterienkatalog bewertet. Dabei wurde es mit ausgewählten an<strong>der</strong>en Materialien verglichen.<br />

Ergebnis ist die schriftliche Ergebnisdokumentation <strong>der</strong> Materialbewertung. In einem Vergleich<br />

wurden ausgewählte unterschiedliche Lehrgangsanbieter, Lehrgangsformen <strong>und</strong> Lehrgangsinhalte<br />

gegenübergestellt. Zur Lernprozessevaluation wurde mit ausgewählten einzelnen<br />

Akteuren (Teilnehmern, Trainern, Organisatoren), die an <strong>der</strong> Lehrgangsrealisierung beteiligt sind,<br />

die Praxis des Lernens (durch schriftliche Befragung <strong>und</strong> eine teilnehmende Beobachtung mit Interviews)<br />

erk<strong>und</strong>et <strong>und</strong> nach dem abgestimmten Kriterienkatalog bewertet. Dann wurden die<br />

Ergebnisse mit ausgewählten an<strong>der</strong>en Lernprozessen, vor allem in Präsenzlehrgängen, verglichen.<br />

Für die Ergebnisevaluation wurden Informationen im Zusammenhang <strong>der</strong> im Rahmen ei-


nes laufenden Lehrgangs für Industriemeister Metall durchgeführten <strong>Prüfung</strong>ssimulationen <strong>und</strong><br />

<strong>Prüfung</strong>en (Novemberprüfung 2001) ausgewertet.<br />

Das Spektrum <strong>der</strong> Aufgabenstellungen für die Evaluation des neuen Lehrgangs enthielt die Kontext-<br />

<strong>und</strong> Lernziel-Evaluation - sie wurde auf Basis einer im Vorfeld getroffenen Spezifikation<br />

durchgeführt, die gewählten Aspekte wurden evaluiert -, die Input-Evaluation <strong>der</strong> Lerninhalte<br />

<strong>und</strong> -materialien, die Prozess-Evaluation des Verlaufs - es wurden Befragungen <strong>und</strong> eine teilnehmende<br />

Beobachtungen durchgeführt - <strong>und</strong> die Ergebnisevaluation im Lernumfeld. <strong>Die</strong> Ergebnisevaluation<br />

im Anwendungsbereich des Gelernten war nicht Gegenstand dieser Evaluation<br />

An <strong>der</strong> Evaluation waren folgende Akteure beteiligt: Der externe Evaluator entwickelte die Instrumente,<br />

führte die Auswertung durch <strong>und</strong> erstellte die Unterlagen für die Berichte. Der interne<br />

Kooperationspartner des Evaluators bei <strong>der</strong> jeweiligen evaluierten Bildungseinrichtung war<br />

für die Abnahme <strong>der</strong> einzelnen Schritte, die Gewinnung <strong>der</strong> Beteiligten <strong>und</strong> die operative Datenerhebung<br />

zuständig. <strong>Die</strong> Lernenden beantworteten die ausgegebenen Fragebögen <strong>und</strong> stellten<br />

sich ggf. für Gespräche zur Verfügung; sie erhielten im Falle <strong>der</strong> Teilnahme nach Abschluss<br />

<strong>der</strong> Arbeiten durch den Bildungsträger eine Information über ausgewählte Ergebnisse. <strong>Die</strong> Autoren<br />

beantworteten die ausgegebenen Fragebögen. <strong>Die</strong> Tutoren beantworteten die ausgegebenen<br />

Fragebögen <strong>und</strong> standen ggf. für Gespräche zur Verfügung. <strong>Die</strong> Organisatoren bzw. Anbieter<br />

beantworteten die ausgegebenen Fragebögen <strong>und</strong> standen ggf. für Gespräche zur Verfügung.<br />

<strong>Die</strong> Prüfer beantworten die ausgegebenen Fragebögen. <strong>Die</strong> Experten stellen sich ggf. für<br />

Gespräche zur Verfügung.<br />

Instrumente <strong>der</strong> Evaluation<br />

<strong>Die</strong> Instrumente <strong>der</strong> Evaluation enthielten folgende Element: <strong>Die</strong> Materialanalyse umfasste eine<br />

schriftliche Stellungnahme zu den gesichteten Unterlagen, ausgehend von den gemeinsam festgelegten<br />

<strong>Bewertung</strong>skriterien, differenziert nach Gruppen von Unterlagen, geglie<strong>der</strong>t in die Aspekte<br />

„Stellungnahme zu den vorliegenden Materialien“, „Vergleich zwischen den Materialien“<br />

<strong>und</strong> „Empfehlungen zur Weiterentwicklung“.<br />

Evaluationselement Ergebnis<br />

Materialanalyse schriftliche Stellungnahme zu den gesichteten Unterlagen, ausgehend von<br />

den gemeinsam festgelegten <strong>Bewertung</strong>skriterien; differenziert nach<br />

Gruppen von Unterlagen; geglie<strong>der</strong>t in die Aspekte Stellungnahme zu den<br />

vorliegenden Materialien, Vergleich zwischen den Materialien <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

zur Weiterentwicklung<br />

schriftliche<br />

Befragung<br />

teilnehmende<br />

Beobachtung<br />

vergleichende<br />

Untersuchung<br />

247<br />

Auswertung <strong>der</strong> Antworten nach Gruppen; qualitative Interpretation <strong>der</strong><br />

Ergebnisse im Sinne von Schlussfolgerungen für die Arbeit mit den situativen<br />

Lernaufgaben <strong>und</strong> für die Durchführung des Unterrichts im Bereich<br />

Industriemeister Metall; gebündelte Stellungnahme zu den Befragungsergebnissen<br />

insgesamt als Rückmeldung an die Lehrgangsanbieter mit dem<br />

Ziel <strong>der</strong> Impulsgebung für Verbesserungen<br />

Protokollierung des Ablaufs als Gr<strong>und</strong>lage für die qualitative Anreicherung<br />

<strong>der</strong> Berichterstattung mit anschaulichen Beispielen; Umsetzungserfahrung<br />

als Korrektiv <strong>der</strong> Eindrücke aus den Befragungsergebnissen<br />

tabellarische Gegenüberstellung von Erfahrungen aus den Modellversuchen<br />

(Präsenzlehrgänge in Teil- <strong>und</strong> Vollzeit) mit den Ergebnissen aus <strong>der</strong><br />

Unterrichtsevaluation<br />

Übersicht <strong>der</strong> Evaluationsinstrumente <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Ergebnis<br />

<strong>Die</strong> schriftliche Befragung führte zu <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Antworten nach Gruppen, dabei fand<br />

eine qualitative Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse im Sinne von Schlussfolgerungen für die Arbeit mit


248<br />

den situativen Lernaufgaben <strong>und</strong> für die Durchführung des Unterrichts im Bereich Industriemeister<br />

Metall statt, zudem eine gebündelte Stellungnahme zu den Befragungsergebnissen insgesamt<br />

als Rückmeldung an die Lehrgangsanbieter mit dem Ziel <strong>der</strong> Impulsgebung für Verbesserungen.<br />

<strong>Die</strong> teilnehmende Beobachtung ergab eine Protokollierung des Ablaufs als Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die qualitative Anreicherung <strong>der</strong> Berichterstattung mit anschaulichen Beispielen <strong>und</strong> die Nutzung<br />

<strong>der</strong> Umsetzungserfahrung als Korrektiv <strong>der</strong> Eindrücke aus den Befragungsergebnissen. <strong>Die</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> Fragen <strong>und</strong> die Form <strong>der</strong> Fragestellungen musste sich <strong>der</strong> befragten Zielgruppe <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong>en Mitwirkungsbereitschaft anpassen. <strong>Die</strong> verschiedenen Fragebögen wurden jeweils einen<br />

gleichartigen Kernbereich <strong>und</strong> unterschiedliche Teilbereiche enthalten.<br />

6.2 <strong>Die</strong> Bestandteile <strong>der</strong> Evaluation<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Modellversuchsergebnisse wird an dieser Stelle durch den Bericht <strong>der</strong> Befragungsergebnisse<br />

<strong>der</strong> Hauptzielgruppen dargestellt. Sie war ein Element <strong>der</strong> Gesamtevaluation.<br />

Das <strong>der</strong> Evaluation zugr<strong>und</strong>egelegte Konzept richtete sich auf die Durchführung <strong>der</strong> <strong>Lehrgänge</strong><br />

nach dem erarbeiteten Lernkonzept in einer Pilotphase <strong>und</strong> in <strong>der</strong> regelmäßigen Umsetzung. Es<br />

zielte nicht auf die Teilnehmerbewertung (<strong>Prüfung</strong> des Industriemeisters), son<strong>der</strong>n auf die Effektivität<br />

<strong>und</strong> Qualität des Lernaufgabenkonzeptes selber. Das Evaluierungskonzept bezweckte die<br />

kontinuierliche Verbesserung <strong>der</strong> Lernmethoden <strong>und</strong> -inhalte <strong>und</strong> <strong>der</strong> Lehr- / Lernprozesse. Das<br />

Evaluierungskonzept befand sich innerhalb <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>überlegungen des Gesamtlernkonzeptes<br />

<strong>und</strong> bezog sich auf die Wirksamkeit, Durchführbarkeit <strong>und</strong> Qualität <strong>der</strong> hierin erhobenen Ansprüche<br />

<strong>und</strong> entwickelten Vorgehensweisen. Es beabsichtigte nicht die rein deskriptive <strong>Bewertung</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n die Nutzung <strong>der</strong> Ergebnisse für die Verbesserung <strong>und</strong> Innovation des Lernprozesses.<br />

<strong>Die</strong> Evaluierungskonzeption sollte zur Legitimation des Gesamtansatzes für eine spätere allgemeine<br />

Verbreitung beitragen können.<br />

Im nachfolgenden Textabschnitt werden einige Informationen zur Materialbewertung gegeben<br />

(die sich auf die dargestellten Texte zu den betrieblichen Aufgabenstellungen beziehen). Anschließend<br />

werden Ergebnisse berichtet aus den Befragungen <strong>der</strong> Teilnehmer, Trainer, Prüfer,<br />

Lehrgangsanbieter <strong>und</strong> Autoren (soweit sie nicht bereits in den vorstehenden Text eingeflossen<br />

sind).<br />

6.2.1 Materialbewertung<br />

Materialevaluation im Rahmen <strong>der</strong> Evaluation des Unterrichtsangebots für „Industriemeister Metall“,<br />

vor allem hinsichtlich <strong>der</strong> Verwendung von situationsbezogenen Aufgaben im Lehrgang<br />

<strong>und</strong> vergleichenden Aspekten<br />

Zielsetzung <strong>und</strong> Aufgabenstellung<br />

<strong>Die</strong> Konzept- <strong>und</strong> Materialevaluation richtet sich auf eine Auswahl von als relevant eingestuften<br />

Unterlagen <strong>der</strong> Lehrgangsanbieter zum Industriemeister Metall. Deren Eignung wird nach einem<br />

spezifischen Kriterienkatalog bewertet. Dabei findet <strong>der</strong> Vergleich mit einigen an<strong>der</strong>en Materialien<br />

statt. <strong>Die</strong> <strong>Bewertung</strong>skriterien wurden in drei Ebenen angelegt:<br />

- Zum einen ist ein allgemeiner Anspruch an die Materialien an sich zu erheben, <strong>der</strong> sich auf<br />

sachliche Richtigkeit, Verständlichkeit, Systematik etc. bezieht.<br />

- Zum zweiten ist <strong>der</strong> Anspruch aus <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>sverordnung <strong>und</strong> dem Lernkonzept abzuleiten,<br />

<strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e die Berücksichtigung <strong>der</strong> Situationsaufgaben mit sich bringt.<br />

- Zum dritten ist ein differenzierter Anspruch an Lehrhefte im Vergleich zu Unterlagen für den<br />

Präsenzunterricht zu beachten, da in diesem Zusammenhang die Unterlagen als wesentliches<br />

Vermittlungselement anzusehen sind, die durch Trainertätigkeit <strong>und</strong> Seminare unterstützt


werden, während im Präsenzlehrgang die Unterlagen lediglich die Hilfe für die Kommunikation<br />

zwischen lehrenden <strong>und</strong> lernenden Personen darstellen.<br />

Das Konzept<br />

Das Konzept des Lehrgangs zur Vorbereitung auf die aktuelle <strong>Prüfung</strong> für Industriemeister Metall<br />

hat die Umsetzung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>sverordnung enthaltenen Vorgaben zu gewährleisten.<br />

Es geht zum einen um die Abdeckung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Verordnung genannten Inhalte <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en<br />

um die arbeits- <strong>und</strong> lernmethodisch ausgerichtete Vorbereitung auf die <strong>Prüfung</strong> anhand von<br />

Situationsaufgaben (bzw. in <strong>der</strong> Basisprüfung auf die Wissensabfrage bei erlaubter Verwendung<br />

aller Unterlagen).<br />

Das Konzept muss eine systematische Zusammenstellung an Inhalten vorgeben, die sowohl in<br />

<strong>der</strong> fachlichen Folge stimmen als auch untereinan<strong>der</strong> verknüpft sind. Das Niveau <strong>der</strong> Inhalte<br />

muss von dem Einstiegslevel <strong>der</strong> Lernenden ausgehen <strong>und</strong> eine horizontale Themenabdeckung<br />

sowie eine vertikale Steigerung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen beinhalten. Der Ablauf <strong>der</strong> Bearbeitung im<br />

Lehrgang muss in zeitlich geeigneter Form angelegt sein <strong>und</strong> zugleich dem jeweiligen Lernenden<br />

Freiräume zur individuellen Gestaltung lassen. <strong>Die</strong> Anleitung <strong>der</strong> Lernenden muss diese in die<br />

Lage versetzen, sich mittels des Lehrgangs <strong>und</strong> unter Verwendung <strong>der</strong> Materialien <strong>und</strong> <strong>der</strong> zum<br />

Lehrgang gehörenden Services adäquat auf die <strong>Prüfung</strong> vorzubereiten. Zusätzlich muss die Anleitung<br />

in diesem Fall die Beson<strong>der</strong>heiten des neuen Konzepts transparent machen <strong>und</strong> vermitteln.<br />

<strong>Die</strong> methodische Umsetzung des neuen Konzepts erfor<strong>der</strong>t spezifische Unterlagen, die einerseits<br />

das Konzept vermitteln, an<strong>der</strong>erseits entsprechend <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Vorgaben gestaltet sind. Sie<br />

sind in diesem Fall nicht fachsystematisch gestaltet, son<strong>der</strong>n enthalten betrieblich-situative Lernaufgaben,<br />

die beispielhaft den praktischen Anfor<strong>der</strong>ungen an Meister entsprechen. <strong>Die</strong>se Unterlagen<br />

bilden einen Kern <strong>der</strong> Materialien, von dem aus <strong>der</strong> Zugriff auf die fachsystematisch strukturierte<br />

Fachliteratur erfolgen soll.<br />

Der Lehrgang sollte eine direkte <strong>Prüfung</strong>svorbereitung enthalten, die u.a. aus <strong>der</strong> Beschäftigung<br />

mit dem <strong>Prüfung</strong>sablauf <strong>und</strong> den bisherigen Erfahrungen mit <strong>Prüfung</strong>saufgaben bestehen, <strong>und</strong><br />

zudem die mentale Vorbereitung auf die <strong>Prüfung</strong>ssituation selbst enthalten (beispielsweise<br />

Stressbewältigung, Abbau von <strong>Prüfung</strong>sangst, Klärung <strong>der</strong> Erwartungen, Planung des Vorgehens<br />

in <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>ssituation).<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Unterlagen richten sich auf folgende Aspekte:<br />

A. Fragen zur <strong>Bewertung</strong> des Inhalts von Unterlagen<br />

Hier geht es um die sachliche Richtigkeit <strong>und</strong> fachlich einwandfreie Darstellung, die Relevanz <strong>der</strong><br />

einzelnen Inhalte für das angestrebte Lernziel, das Anspruchsniveau an die Lerner <strong>und</strong> qualitatives<br />

Niveau des Dargestellten, die Informativität <strong>der</strong> Inhalte im Sinne einer eindeutigen fachlichen<br />

Konzentration, die Aktualität <strong>und</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Inhalte, die Eignung <strong>der</strong> Auswahl zu Schwerpunkten<br />

<strong>und</strong> Detaillierungen, die Systematik <strong>der</strong> Abhandlung <strong>und</strong> Portionierung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Textteile, die Vollständigkeit <strong>der</strong> Abdeckung <strong>der</strong> Inhalte des Rahmenstoffplans, die transparente<br />

Orientierung für den Leser innerhalb <strong>der</strong> Unterlagen, die Umsetzung einer klar erkennbaren inhaltlichen<br />

Struktur, die Existenz einer passenden Einleitung, einer Zusammenfassung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Texte <strong>und</strong> Existenz von didaktisch ausgerichteten Wie<strong>der</strong>holungen im Text, die Verknüpfung<br />

mit Übungen zur Vertiefung, um Beispiele zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Inhalte, Illustrationen zur<br />

Erläuterung <strong>und</strong> Auflockerung. Im Einzelnen:<br />

- 1. sachliche Richtigkeit <strong>und</strong> fachliche Darstellung<br />

- Sind die Unterlagen sachlich richtig dargestellt?<br />

- Ist die Aufgabe in sich vollständig?<br />

- Sind die notwendigen Informationen vollständig?<br />

- 2. Relevanz <strong>der</strong> Inhalte für das Lernziel<br />

249


250<br />

- Sind die Inhalte für das Lernziel relevant?<br />

- Ist ein Unternehmenshintergr<strong>und</strong> gegeben?<br />

- Handelt es sich um einen Auftrag, <strong>der</strong> relevant ist?<br />

- Ist die Situation als typisch für Meister einzuschätzen?<br />

- Ist <strong>der</strong> Handlungsbereich-Schwerpunkt auszumachen?<br />

- För<strong>der</strong>t die Aufgabe die Problemlösefähigkeit?<br />

- Entsprechung von Lösungsweg <strong>und</strong> Berufspraxis?<br />

- 3. Anspruchsniveau an die Lerner<br />

- Ist das Anspruchsniveau an die Lerner gut gewählt?<br />

- Ist das qualitative Niveau des Dargestellten geeignet?<br />

- Liegt eine richtige Komplexität <strong>der</strong> Aufgabenstellung vor?<br />

- Sind den Lernaufgaben Schwierigkeitsgrade zugeordnet?<br />

- Stimmt die Vermittlungstiefe mit dem Rahmenstoffplan überein?<br />

- 4. Informativität <strong>der</strong> Inhalte<br />

- Sind die Inhalte fachlich informativ?<br />

- Sind betriebliche Informationen vorhanden?<br />

- Sind Zusatzinformationen vorhanden?<br />

- Sind ausreichende Lernhilfen vorhanden?<br />

- 5. Aktualität <strong>und</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Inhalte<br />

- Sind die Inhalte aktuell <strong>und</strong> gültig?<br />

- Spiegelt die Lernaufgabe aktuelle Anfor<strong>der</strong>ungen wi<strong>der</strong>?<br />

- 6. Eignung <strong>der</strong> Auswahl zu Schwerpunkten<br />

- Ist die Auswahl zu Schwerpunkten geeignet?<br />

- Ist eine geeignete Situationsbeschreibung gegeben?<br />

- Vermeiden die Teilaufgaben Folgefehler?<br />

- 7. Systematik <strong>der</strong> Abhandlung<br />

- Ist die Portionierung durch Systematik geprägt?<br />

- Legt die Aufgabe eine Bearbeitung in Teilen nahe?<br />

- Ist eine Untersetzung in Lernteilaufgaben vorhanden?<br />

- Ist die Aufgabe in sinnvolle Abschnitte unterglie<strong>der</strong>t?<br />

- 8. Vollständigkeit <strong>der</strong> Abdeckung des Rahmenstoffplan<br />

- Tragen die Inhalte zur Abdeckung des Rahmenstoffplan bei?<br />

- Sind die Taxonomien Rahmenstoffplan-gerecht?<br />

- 9. Orientierung innerhalb <strong>der</strong> Unterlagen<br />

- Wird eine Orientierung in den Unterlagen ermöglicht?<br />

- Ist eine Lehr-Lern-Prozess-Strukturierung möglich?<br />

- Sind Angaben zu <strong>Bewertung</strong> <strong>und</strong> Gewichtung enthalten?<br />

- 10. Umsetzung einer inhaltlichen Struktur<br />

- Wird eine klar erkennbare inhaltliche Struktur umgesetzt?<br />

- Ist eine Strukturierung von Lerninhalten möglich?<br />

- Stehen alle Aufgaben im Zusammenhang mit Situation?<br />

- Erhält <strong>der</strong> Lerner durch die Materialien eine Anleitung?<br />

- Gibt es eine Selbstorganisations-Steuerung des Lerners?<br />

- 11. Existenz einer passenden Einleitung<br />

- Ist eine passende Einleitung vorhanden?<br />

- Ist eine lernmethodische Einführung vorhanden?<br />

- Existieren Interpretationshilfen zum Verständnis?<br />

- 12. Existenz einer Zusammenfassung <strong>der</strong> Texte<br />

- Ist eine Zusammenfassung <strong>der</strong> Texte vorhanden?<br />

- 13. Existenz von gezielten Wie<strong>der</strong>holungen<br />

- Sind didaktische Wie<strong>der</strong>holungen vorhanden?


- 14. Angebot regelmäßiger Übungen zu Vertiefung<br />

- Sind Übungen zur Vertiefung vorhanden?<br />

- 15. Beispiele zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Inhalte<br />

- Sind Beispiele zur Veranschaulichung vorhanden?<br />

- 16. Illustrationen zur Erläuterung <strong>und</strong> Auflockerung<br />

- Sind Illustrationen zur Erläuterung vorhanden?<br />

B. Fragen zur <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Form von Unterlagen<br />

Hier geht es um den Umfang <strong>der</strong> Gesamtunterlagen <strong>und</strong> einzelner Bestandteile, das Design <strong>der</strong><br />

Seiten <strong>und</strong> Seitenelemente nach ergonomischen <strong>und</strong> gestalterischen Aspekten, den didaktischen<br />

Aufbau des Gesamttextes mit erkennbarem „roten Faden“, die Verständlichkeit <strong>der</strong> Sprache <strong>und</strong><br />

plausible Erklärung abstrakter Inhalte, die visuelle Anregung des Lesers zu weiteren Aktivitäten<br />

sowie die Motivation des Lesers zum Weiterlernen. Im Einzelnen:<br />

- 1. Umfang <strong>der</strong> Gesamtunterlagen<br />

- Ist <strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong> Gesamtunterlagen angemessen?<br />

- Ist eine realistische Bearbeitungszeit veranschlagt?<br />

- 2. Design <strong>der</strong> Seitenelemente<br />

- Ist das Design ergonomisch geeignet?<br />

- Sind formale Layoutvorgaben eingehalten?<br />

- Ist das Layout dem von <strong>Prüfung</strong>saufgaben ähnlich?<br />

- 3. Aufbau mit erkennbarem „roten Faden“<br />

- Ist <strong>der</strong> Aufbau mit „roten Faden“ vorhanden?<br />

- Durchzieht ein „Roter Faden“ die Teilaufgaben?<br />

- Stehen die Fragestellungen in Zusammenhang?<br />

- 4. Verständlichkeit <strong>der</strong> Sprache<br />

- Ist die Sprache verständlich?<br />

- Sind die Erklärungen plausibel?<br />

- Sind die Materialien verständlich wie<strong>der</strong>gegeben?<br />

- Sind die Formulierungen eindeutig?<br />

- 5. visuelle Anregung des Lesers zu Aktivitäten<br />

- Gibt es visuelle Anregungen zu Aktivitäten?<br />

- 6. Motivation des Lesers zum Weiterlernen<br />

- Wird <strong>der</strong> Leser zum Weiterlernen motiviert?<br />

- Sind Empfehlungen für Problemlösung enthalten?<br />

- Lässt die Steuerung Freiheitsgrade?<br />

C. Fragen zur <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Einbettung von Unterlagen<br />

Hier geht es um die Zielorientierung durch die Angabe von Zielen, Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Voraussetzungen,<br />

die Transparenz über die Verbindung einzelner Unterlagen mit den Gesamtunterlagen,<br />

die Verknüpfung <strong>der</strong> einzelnen Unterlage mit weiterführen<strong>der</strong> Literatur, Glossar <strong>und</strong> Index,<br />

die Herstellung von Querbezügen zwischen getrennt gestalteten fachspezifischen Texten, die<br />

Wechselwirkung zwischen Teilen von Theorie <strong>und</strong> Praxis innerhalb <strong>der</strong> Unterlagen, die Merkpunkte<br />

<strong>der</strong> Reflektion über das Gelernte, z.B. durch Selbstbeurteilungsaufgaben, die festgelegte<br />

regelmäßige Aktualisierung des Inhalts durch die Autoren, die Transferierbarkeit zwischen Originaldokumenten<br />

aus Betrieben <strong>und</strong> Lehrgangsunterlagen, die Selbstlerneignung in unterschiedlichen<br />

Szenarien, die Verwendbarkeit <strong>der</strong> Unterlagen im Unterricht, um die Hinweise in den Unterlagen<br />

für die Bearbeitung im Lernerteam (Einsatzszenarien), den Bezug zur <strong>Prüfung</strong> sowie die<br />

Verwendbarkeit für den Lerner nach Lehrgangsabschluss. Im Einzelnen:<br />

- 1. Zielorientierung<br />

- Findet eine Zielorientierung statt?<br />

- Sind Angaben zur Bearbeitungszeit vorhanden?<br />

251


252<br />

- 2. Transparenz über die Verbindung <strong>der</strong> Unterlagen<br />

- Wird die Verbindung mit Gesamtunterlagen erläutert?<br />

- Werden die vorausgesetzten Kenntnisse benannt?<br />

- Wird das vorausgesetzte Qualifikationsniveau erläutert?<br />

- 3. Verknüpfung mit weiterführen<strong>der</strong> Literatur<br />

- Findet eine Verknüpfung mit weiterer Literatur statt?<br />

- 4. Herstellung von Querbezügen<br />

- Werden Querbezüge zwischen Texten hergestellt?<br />

- Enthält die Aufgabe alle Handlungsbereiche?<br />

- Weist die Aufgabe Bezug zu Basisqualifikationen auf?<br />

- Weist die Situationsaufgabe einen Bezug zur AEVO auf?<br />

- 5. Wechselwirkung zwischen Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />

- Existiert Wechselwirkung zwischen Theorie <strong>und</strong> Praxis?<br />

- Wird die Einbringung beruflicher Erfahrungen ermöglicht?<br />

- 6. Merkpunkte <strong>der</strong> Reflektion über das Gelernte<br />

- Sind Merkpunkte <strong>der</strong> Reflektion enthalten?<br />

- 7. regelmäßige Aktualisierung durch die Autoren<br />

- Gibt es eine regelmäßige Aktualisierung?<br />

- 8. Transfer Originale - Lehrgangsunterlagen<br />

- Ist die Transferierbarkeit gegeben?<br />

- Ist die Aufgabe in an<strong>der</strong>e Branchen übertragbar?<br />

- 9. Selbstlerneignung in unterschiedlichen Szenarien<br />

- Eignet sich <strong>der</strong> Text für die Selbstlerneignung?<br />

- 10. Verwendbarkeit im Unterricht<br />

- Sind die Unterlagen im Unterricht verwendbar?<br />

- 11. Hinweise für die Bearbeitung im Lernerteam<br />

- Gibt es Hinweise für die Bearbeitung im Lernerteam?<br />

- 12. Bezug zur <strong>Prüfung</strong><br />

- Ist die Überprüfbarkeit von Lerninhalten gegeben?<br />

- 13. Ist die Rahmenstoffplan-Entsprechung <strong>der</strong> Inhalte gegeben?<br />

- Ist die Lernaufgabe als <strong>Prüfung</strong>saufgabe geeignet?<br />

- 14. Verwendbarkeit nach Lehrgangsabschluss<br />

- Sind die Unterlagen nach Abschluss verwendbar?<br />

D. <strong>Bewertung</strong> in Bezug auf Vergleichsmaterial <strong>und</strong> Betriebspraxis<br />

Hier geht es um den Bezug zu Vergleichsmaterial, relevanten Verlagsveröffentlichungen, alternativen<br />

Lehrgangsunterlagen, den Originalunterlagen aus Unternehmen. Im Einzelnen:<br />

Darstellung <strong>der</strong> untersuchten Materialien<br />

<strong>Die</strong> Unterlagen <strong>der</strong> Lehrgangsanbieter für den Lehrgang zur Vorbereitung auf die <strong>Prüfung</strong> Industriemeister<br />

Metall lassen sich in 5 Gruppen ordnen:<br />

- Unterlagen zur Vorbereitung auf den <strong>Prüfung</strong>steil „fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen“:<br />

sie sind fachsystematisch aufgebaut <strong>und</strong> legen, ausgehend vom Niveau <strong>der</strong> Facharbeiterprüfung<br />

im Metallbereich, die Gr<strong>und</strong>lage für den zweiten Lehrgangsteil; sie sollten<br />

innerhalb <strong>der</strong> Fachsystematik einen klaren Anwendungsbezug enthalten<br />

- fachdisziplinär strukturierte Unterlagen zur Vorbereitung auf den <strong>Prüfung</strong>steil „handlungsspezifische<br />

Qualifikationen“: auch diese sind fachsystematisch aufgebaut <strong>und</strong> vertiefen die<br />

aus dem Basisteil bekannten Themen in den Qualifikationsschwerpunkten; in <strong>der</strong> Summe sollen<br />

sie den Wissenspool für die Bearbeitung komplexer Aufgaben darstellen


- Unterlagen mit situativen Lernaufgaben: sie enthalten im Kern eine betriebliche Situationsbeschreibung,<br />

eine Hauptaufgabenstellung auf Meisterniveau, Teilfragestellungen aus den<br />

verschiedenen Qualifikationsschwerpunkten mit Bezug auf die Hauptaufgabe, Zusatzmaterialien<br />

für die Bearbeitung sowie ggf. Lösungshinweise<br />

- Begleitmaterialien: in ihnen sind die Ziele <strong>und</strong> Merkmale des Lehrgangs erläutert, ist <strong>der</strong><br />

Umgang mit den Unterlagen <strong>und</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen erklärt, wird <strong>der</strong> inhaltliche, zeitliche <strong>und</strong><br />

methodische Ablauf vermittelt <strong>und</strong> sind Informationen zu den allgemeinen Vorgaben (z.B.<br />

Verordnung) gegeben<br />

- Zusatzmaterialien: es hat sich in den bisherigen <strong>Lehrgänge</strong>n nach dem neuen Konzept gezeigt,<br />

dass zusätzlich zu den in <strong>der</strong> Verordnung bzw. dem Rahmenstoffplan behandelten<br />

Themen je nach Vorwissen <strong>der</strong> Lerner weitere Gr<strong>und</strong>lagen zur Bewältigung <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>sanfor<strong>der</strong>ungen<br />

benötigt werden; diese können als Zusätze angeboten werden, etwa mit<br />

Gr<strong>und</strong>wissen (z.B. Mathematik) o<strong>der</strong> arbeitsmethodischen Hilfen (etwa EDV-<br />

Anwendungsprogramme)<br />

Wesentlicher innovativer Teil sind die Unterlagen mit situativen Lernaufgaben. Sie entstanden<br />

aus Erk<strong>und</strong>ungen in Betrieben, den daraus abgeleiteten Situationsbeschreibungen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Ausarbeitung zu Lernaufgaben. <strong>Die</strong> neuen Aufgaben wurden jeweils erstmalig in einem Lehrgang<br />

zur <strong>Prüfung</strong>svorbereitung verwendet. Nach <strong>der</strong> jeweiligen Erstdurchführung wurden Vorgehen,<br />

Materialien, didaktisches Konzept, Inhalte <strong>und</strong> Methoden überarbeitet <strong>und</strong> für die weiteren<br />

Durchführungen optimiert. Aus <strong>der</strong> Erfahrung heraus wurden Ansprüche für die folgenden<br />

Durchführungen definiert. Dabei schätzten die Trainer ein, zu welchen Innovationen sie sich<br />

praktisch in <strong>der</strong> Lage sehen <strong>und</strong> wo sie zusätzliche Unterstützung erwarten. Folgende Aktivitäten<br />

wurden durchgeführt:<br />

- Organisation gemeinsamer Treffen <strong>der</strong> Trainer <strong>und</strong> Prüfer, <strong>der</strong> intensive Austausch <strong>und</strong> die<br />

Weitergabe von Lernerfahrungen<br />

- Aufgabenoptimierung im Team <strong>der</strong> Trainer<br />

- Entwicklung von Unterstützungsinstrumenten, z. B. bezüglich <strong>der</strong> Abstimmung von Rahmenstoffplan<br />

<strong>und</strong> Lernaufgabeninhalten<br />

- Gestaltung eines vollständigen beispielhaften Lernarrangements<br />

- Abgleich mit <strong>der</strong> Lernzieltaxonomie (Diskurs zum Thema)<br />

- Bestimmung des didaktisches Gesamtkonzeptes bzw. geeigneter Varianten<br />

Im Ergebnis entstanden jeweils zu den betrieblichen Aufgabenstellungen passende überarbeitete<br />

Durchführungskonzeptionen. Sie waren als Vorarbeit für die Erstellung genereller Verfahrensbeschreibungen<br />

zum erfolgreichen Prozess <strong>der</strong> Erstellung <strong>und</strong> des Einsatzes von Situationsaufgaben<br />

im Industriemeisterbereich vorgesehen <strong>und</strong> haben inzwischen den Charakter <strong>der</strong> variantenreichen<br />

Veranschaulichung unterschiedlicher Konkretisierungsmöglichkeiten. Sie korrespondieren<br />

mit den in den Handreichungen (s. www.meistersite.de) enthaltenen prinzipiellen Erstellungs-<br />

<strong>und</strong> Einsatzprozessdarstellungen.<br />

Es entstanden mehrere Varianten <strong>der</strong> Verwendung:<br />

Art <strong>der</strong> Variante ØUE Beispiel in <strong>der</strong> Anlage<br />

1 Betriebliche Aufgabenstellung als <strong>Prüfung</strong>ssimulation<br />

ausgearbeitet <strong>und</strong> durchgeführt während <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>svorbereitung<br />

2 Betriebliche Aufgabenstellung durch kleines Team von<br />

Trainern in definiertem Zeitraum umgesetzt<br />

3 Umfassende Aufgabe, sukzessive angereichert durch Teilnehmerbeiträge<br />

aus <strong>Lehrgänge</strong>n<br />

8 INA, Heidelberger<br />

Druck, Krones, Zahnradfabrik<br />

Brandenburg,<br />

Landis & Staefa<br />

4-20 BeA, Flen<strong>der</strong>, Bosch,<br />

Festo, BMW<br />

20 Danfoss, Mann &<br />

Hummel<br />

253


254<br />

4 Unterlagen zu einer Firma, ausgehend von einem Kernthema,<br />

als Ausgangsmaterial für einen konzentrierten Unterrichtseinsatz<br />

unter direktem Bezug auf systematische<br />

Wissensvermittlung<br />

5 Umfangreiche Unterlagen zu einer Firma, ausgehend von<br />

einem Kernthema, als Ausgangsmaterial für einen längerlaufenden<br />

Einsatz durch mehrere Trainer im Lehrgang<br />

6 Arbeit mit einer Lehrgangs-übergreifenden Modellfirma<br />

während <strong>der</strong> handlungsspezifischen Phase<br />

7 Betriebliche Aufgabenstellung durch Meister im Unternehmen<br />

zur Verfügung gestellt<br />

8 Umfangreiche Sammlung einzelner Aufgabenstellungen,<br />

abgeleitet aus einem konkreten Betrieb, sortiert entlang<br />

<strong>der</strong> Systematik des Rahmenstoffplans<br />

9 Arbeit mit einer Lehrgangs-übergreifenden Modellfirma<br />

während <strong>der</strong> handlungsspezifischen Phase<br />

20 Haustadt, Küsters, TRW<br />

120 Fertigungstechnik Nord,<br />

Heymann, Zahnradwerk<br />

Nord, Daimler Chrysler,<br />

MAN<br />

Lfd.<br />

400<br />

20,<br />

offen<br />

Firma „Metallwerke<br />

Kiel“<br />

Dillinger Hütte, Johnson<br />

Controls, Zenner, Burgmann<br />

Lfd. Metallbau<br />

Lfd.<br />

400<br />

Modellfirma ZAFI<br />

Abbildung 139: Varianten <strong>der</strong> Verwendung betrieblicher Aufgaben im Lehrgang<br />

Mittels <strong>der</strong> systematischen Zuordnung <strong>der</strong> Aufgabeninhalte nach dem Rahmenstoffplan sowie<br />

entsprechen<strong>der</strong> Komplexitäts- <strong>und</strong> Schwerpunktbewertung lassen sich sowohl die einzelnen<br />

Aufgaben beurteilen als auch in einen Gesamtlehrgang einordnen. Am Beispiel <strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong><br />

BeA Geräte GmbH (s. Kapitel xxx) liegt <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Schwerpunkt <strong>der</strong> Aufgabenstellung, bezogen<br />

auf die Inhalte des Rahmenstoffplans, in den Bereichen 4.3: Beeinflussen <strong>der</strong> Kosten / Berücksichtigung<br />

alternativer Fertigungskonzepte <strong>und</strong> bedarfsgerechte Lagerwirtschaft, 9.2: För<strong>der</strong>n<br />

des Qualitätsbewusstseins <strong>der</strong> Mitarbeiter, 9.3: Methoden zur Sicherung <strong>und</strong> Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Qualität insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Produktqualität <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enzufriedenheit, 1.3: Schwachstellen,<br />

Schäden <strong>und</strong> Funktionsstörungen / Auswirkungen geplanter Eingriffe, 1.6: Steuer- <strong>und</strong> Regeleinrichtungen<br />

/ Diagnosesysteme von Maschinen <strong>und</strong> Anlagen sowie 5.1: Optimieren von Aufbau-<br />

<strong>und</strong> Ablaufstrukturen <strong>und</strong> Aktualisieren <strong>der</strong> Stammdaten für die Systeme.<br />

In <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> entstandenen Aufgaben zeigte sich, dass sich alle Inhalte <strong>der</strong> Verordnung<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich mittels <strong>der</strong> Aufgaben abbilden lassen. Sie werden jedoch mit unterschiedlicher<br />

Häufigkeit <strong>und</strong> Intensität behandelt.<br />

<strong>Die</strong> Durchführung <strong>der</strong> ausgearbeiteten betrieblichen Aufgaben im Lehrgang wurde bei den<br />

Lehrgangsanbietern jeweils eigenständig vorgenommen. Zur laufenden Durchführung gehörten<br />

u.a.:<br />

- laufen<strong>der</strong> Piloteinsatz <strong>der</strong> neu entstehenden betrieblichen Aufgaben,<br />

- Aufgabenkomplettierung zu einem Lernaufgabensystem über den Gesamtlehrgang (Abgleich<br />

konventioneller <strong>und</strong> aufgabenorientierter Bestandteile),<br />

- Test <strong>der</strong> neuen o<strong>der</strong> modifizierten Lerneinheiten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Testeinsatz einzelner mikrodidaktischer<br />

Instrumente,<br />

- Zuarbeit zum Rahmenstoffplan.


<strong>Die</strong> nachfolgende Tabelle beinhaltet die entstandenen Aufgabenstellungen. <strong>Die</strong> Kreuze markieren,<br />

welche Teile aus den Aufgaben in den im Internet dokumentierten Aufgabenteilen enthalten<br />

sind.<br />

Firma<br />

Situationsbeschreibung<br />

Art <strong>der</strong><br />

Meisterrolle <br />

Originaldokumente <br />

Aufgabenstellungen <br />

Unterrichtskonzept<br />

<strong>Prüfung</strong>saufgaben<br />

RSP-<br />

Zuordnung<br />

255<br />

Lösungshinweise<br />

Alkor X X X X<br />

Bea X X X X X X<br />

BMW 1 X X X<br />

BMW 2 X X X X<br />

Bosch X X X X<br />

Burgman X X X X X<br />

DaiChry X X X X X X X<br />

Danfoss X X X X X X X<br />

Danfoss X X X X X X<br />

Dill. Hütte X X X X<br />

Festo X X X X<br />

Flen<strong>der</strong> X X X<br />

FTN X X X X X<br />

Gärtner X X X X X X X<br />

Haustadt X X X X X X X<br />

HD X X X X X<br />

HDW X X X X<br />

Heym X X X X X<br />

HKM (1) X X X X X X X<br />

HKM (2) X X X X X X X<br />

INA X X X X<br />

Joh.Cont. X X X X<br />

KnoBre X X X X X X<br />

Krones X X X X X<br />

Küsters X X X X X X X<br />

Lan&Sta X X X X X X X X<br />

MAN X X X X X X X<br />

Man&Hu X X X X<br />

Metallbau Alternatives Konzept<br />

Peters X X X X X X X<br />

Stadtwerk X X X X X X X<br />

TRW X X X X X X X<br />

Verftech X X X X X X<br />

WOMA X X X X<br />

ZAFI Alternatives Konzept<br />

Zenner X X X X<br />

ZF Brand X X X X X<br />

ZF Nord X X X X X X X<br />

Abbildung 140: Glie<strong>der</strong>ungselemente <strong>der</strong> betrieblichen Aufgaben als Lehrgangsmaterial


256<br />

Zusammenfassende Darstellung zu situativen, betrieblichen Lernaufgaben<br />

<strong>Die</strong> verfügbaren Texte zu betrieblichen Aufgaben lassen sich in acht Untergruppen sortieren:<br />

<strong>Die</strong> erste Gruppe wird gebildet durch früh entstandene <strong>und</strong> eng an <strong>der</strong> durch den betrieblichen<br />

Meister benannten Aufgabe orientierten Texten. Sie gehen von <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Situation aus <strong>und</strong> stellen dem Lehrgang eine weitgehend offene Aufgabe. <strong>Die</strong>se entspricht exakt<br />

<strong>der</strong> durch einen betrieblichen Partner definierten Situation <strong>und</strong> Aufgabe, in beiden Fällen mit einem<br />

projektartigen Charakter. Zu diesem Typ sind die Texte von Alkor, Bosch, Burgmann, Dillinger<br />

Hütte <strong>und</strong> Flen<strong>der</strong> zu zählen. Im Falle <strong>der</strong> Aufgaben zu Krones <strong>und</strong> HDW existieren zusätzlich<br />

aufbauende <strong>Prüfung</strong>saufgaben, die sich an einer Teilfrage des Gesamtthemas festmachen<br />

<strong>und</strong> davon ausgehend eine zeitlich komprimierte Bearbeitung ermöglichen.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Alkor wird das Thema des Qualitätsgespräches anlässlich<br />

einer internen Reklamation behandelt. In einen Bereich <strong>der</strong> Prozessfertigung werden die hergestellten<br />

Folien an die nachfolgende Abteilung weitergegeben. Wenn diese sich wegen qualitativer<br />

Probleme an die vorhergehende Abteilung wendet, wird ein entsprechendes Qualitätsgespräch<br />

erfor<strong>der</strong>lich, in dem es um die Identifizierung <strong>der</strong> Qualitätsmängel <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ursachen<br />

geht sowie um die Behebung <strong>der</strong> Mängel <strong>und</strong> die vorbeugende Fehlervermeidung. Ein<br />

unmittelbarer Anlass wird zum Ausgangspunkt inhaltlicher (internes Qualitätsmanagement)<br />

<strong>und</strong> methodischer (Konfliktregelung) Erarbeitungen, die sich ebenso in vergleichbaren Betrieben<br />

finden.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Bosch wird das Thema <strong>der</strong> Problemlösung mit dem 8D-<br />

Report in <strong>der</strong> Montage von Verteiler-Einspritz-Pumpen behandelt. In einem Montagebereich<br />

treten seit einiger Zeit Mängel an <strong>der</strong> Zulaufdichtfläche auf. Der Fehler ist erst nach dem Einsatz<br />

<strong>der</strong> Pumpe im späteren Betrieb des Kraftfahrzeugs festzustellen. <strong>Die</strong> entsprechenden<br />

Rückmeldungen kommen also mit erheblicher Verspätung. Der Fehler wird aus <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong><br />

Gesamtstörungen als prioritär herausgegriffen. In einem internen 8D-Prozess werden Ursachen<br />

<strong>und</strong> Abstellmaßnahmen erk<strong>und</strong>et, ausgearbeitet, entschieden, umgesetzt <strong>und</strong> rückgemeldet.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Dillinger Hütte wird das Thema <strong>der</strong> Optimierung eines<br />

Saugrohrkrümmers in einer Sinteranlage (Stahlherstellung) behandelt. In einem Bereich <strong>der</strong><br />

Instandhaltung wird ein Verbesserungsvorschlag eingebracht, <strong>der</strong> in einem mittelfristigen<br />

Prozess mit konstruktiven Än<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> umfangreichen Planungsnotwendigkeiten umzusetzen<br />

ist. Der Meister nimmt den Vorschlag an <strong>und</strong> überprüft die Umsetzbarkeit, die Sinnhaftigkeit,<br />

konstruktive, kalkulatorische <strong>und</strong> organisatorische Konsequenzen. <strong>Die</strong> alte Konstruktion<br />

wird <strong>der</strong> vorgeschlagenen neuen Konstruktion gegenübergesetzt.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Burgmann wird das Thema <strong>der</strong> Zeitmanagement im Umgang<br />

mit Restst<strong>und</strong>en in einem Fertigungsbereich von Gleitringen behandelt. In einem Fertigungsbereich<br />

setzt <strong>der</strong> Meister zur Erreichung <strong>der</strong> Jahresziele mehrere Projekte in Gang,<br />

durch die Mängel abgestellt <strong>und</strong> Verbesserungen erreicht werden sollen. Eines <strong>der</strong> Projekte<br />

setzt sich zum Ziel, die zeitlichen Abläufe im Bereich transparent zu machen <strong>und</strong> vor allem<br />

den Block <strong>der</strong> sog. Restzeiten aufzuklären. Typisch für viele Meisterrollen ist die Sortierung<br />

des eigenen Handelns in zielgerichtete Projekte, die sich auch im Lernprozess behandeln lassen.<br />

- <strong>Die</strong> Aufgabe aus dem Unternehmen Flen<strong>der</strong> basiert auf <strong>der</strong> realen Aufgabe eines Meisters,<br />

die in <strong>der</strong> offenen Form aus dem Betrieb an die Lernenden im Lehrgang weitergegeben wird.<br />

<strong>Die</strong> in verschiedenen <strong>Lehrgänge</strong>n erarbeiteten Lösungsansätze können geeignete Vorgehensweisen<br />

nach <strong>und</strong> nach hinzufügen. <strong>Die</strong> Aufgabe ist zugleich ein Beispiel für eine mit einfachem<br />

Aufwand zu ermittelnde betriebliche Aufgabe, die aktuelle Realität in den Lehrgang<br />

hineinträgt, ohne bereits fertige Lösungen mitzuliefern.<br />

- <strong>Die</strong> Aufgabe aus dem Unternehmen Howaldtswerke Deutsche Werft (HDW) greift eine technische<br />

Problematik auf <strong>und</strong> nimmt diese zum Ausgangspunkt für die Regelung <strong>der</strong> internen<br />

Arbeitsteilung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kooperation mit einer an<strong>der</strong>en Fachabteilung. Originalunterlagen<br />

werden wie geliefert aus dem Betrieb beigefügt, um die Anschaulichkeit <strong>der</strong> betrieblichen Situation<br />

zu vertiefen <strong>und</strong> Anregungen für mögliche Lösungswege zu liefern. Eine weiterge-


hende Übertragung <strong>der</strong> Aufgabe für den Lehrgang ist erfor<strong>der</strong>lich. <strong>Die</strong> zugehörige <strong>Prüfung</strong>saufgabe<br />

fokussiert ähnlich wie bei <strong>der</strong> Flen<strong>der</strong>-Aufgabe einen engen Einzelaspekt <strong>der</strong> Meisteraufgabe.<br />

- <strong>Die</strong> Aufgabe aus dem Unternehmen Krones-Zierk wirft ein sehr anspruchsvolles Gesamtthema<br />

– die Reorganisation des Meisterbereichs – auf <strong>und</strong> ist damit einem späten Einsatzzeitpunkt<br />

im Lehrgang zuzuordnen. Ihre Bearbeitung bedarf <strong>der</strong> inhaltlichen Erweiterung <strong>und</strong><br />

Einbettung in verschiedene Fachthemen, aus denen Kalkulationsmodelle, Rechtsvorschriften,<br />

Vorgehensmodelle etc. entnommen werden müssen. <strong>Die</strong> anschließende Aufgabenstellung für<br />

eine <strong>Prüfung</strong>ssimulation wählt demgegenüber einen engen Bezugsinhalt.<br />

Unternehmen<br />

Produkt Titel Bereiche des RSP<br />

257<br />

Niveau<br />

Aufgabe<br />

/Position<br />

B 2-4<br />

BeA Druckluft- Prüfmittelbewirtschaftung BTT, QAM, BKW<br />

nagler<br />

HB_O FF B<br />

Danfoss Elektroden Abwicklung Fertigungsauftrag in Be- FT, BKW, QM HB A2 - B3<br />

triebsmittelfertigung<br />

_T, Hb_O FF_ F<br />

Danfoss Kurbelwel- Inbetriebnahme einer Produktionsan- BT, AUG, PF A 4<br />

lenlage HB_O<br />

Flen<strong>der</strong> Schiffsteile Ablaufoptimierung Materialfluss in FT, PSK, PE HB_O D3 - 4<br />

Produktionshalle<br />

FF_F<br />

FTN Stirnrä<strong>der</strong> Verfahrensauswahl <strong>und</strong> Investitions- FT, PSK, BKW, C 2 / A 4<br />

planung<br />

AUG, HB_F FF_F<br />

HDW Schiffsseg- Dezentrale Instandhaltung FT, PSK, PF HB_O C3 – D3<br />

mente<br />

FF_F<br />

HeidelberDruckma- Einführung neuer Fertigungsteile FT, BKW, PSK, PF D 3<br />

ger DM schinen<br />

HB_O FF_F<br />

Heymann Tablomaten Erweiterung <strong>der</strong> Verpackung um eine MT, BT, QM, PE, C 2 / A 4<br />

Fertigungslinie<br />

HB_O<br />

INA Kolben Fertigungs- <strong>und</strong> Messverfahren in <strong>der</strong> FT, BKW, QM HB T A 4<br />

Produktion von Motorenelementen FF F<br />

Krones- Reinigungs- Reorganisation <strong>der</strong> Schweißerei als FT, BKW, PF HB_O D 4<br />

Zierk anlagen zentrale Serviceeinheit<br />

FF_F<br />

Zahnrad- Zahnrä<strong>der</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Härterei BT, BKW, AUG C 3<br />

werk Nord<br />

HB_O FF_B<br />

ZF Bran- Getriebe Fertigung im Lebenslaufzyklus eines BKW HB_O FF_F C 2 - 3<br />

denburg<br />

Produktes <strong>und</strong> Plankostenrechnung<br />

Bosch Pumpen Problemlösung mit dem 8D-Report QM, MT, PSK HB_F<br />

FF_M<br />

B4 / D4<br />

Dillinger Stahl Optimierung eines Saugrohr- BT, BKW, QM HB_T A4 / D4<br />

Hütte<br />

krümmers in Sinteranlage<br />

FF_B<br />

Festo Zylin<strong>der</strong> Erstellung von Arbeitsplänen PSK, MT HB_T<br />

FF_M<br />

B2<br />

Gärtner Werkzeug- Inspektion, Instandsetzung einer BT, QM HB_T FF_B B2 – C2<br />

maschinen Wälzfräsmaschine<br />

Hausstadt Rohrleitun- Vorbeugende Instandsetzung An- BT, BKW, QM HB_T B2 – A3<br />

gentriebseinheit Seilbagger<br />

FF_B<br />

HKM Stahl 1. Einzelauftragsfertigung im Hüt- BT, PF, QM HB_T A3 – D4<br />

tenwerk; 2. Kurzfristige Instandsetzung<br />

einer Gerüstrolle<br />

FF_B<br />

Johnson Dachhim- Großreparaturen in <strong>der</strong> Produktion BT, PSK HB T FF B C3<br />

Controls mel,Türsysteme von Formhimmeln<br />

Unterneh- Produkt Titel Bereiche des RSP Niveau


258<br />

men Aufgabe<br />

/Position<br />

Peters Wellkisten Schadensbedingte Instand-setzung BT, BKW, QM HB_T A3 / C4<br />

Ritzelwelle<br />

FF_B<br />

Stadtwerke Energie Reparatur kompakt-hydraulische An- BT, QM HB_T FF_B A3 / C3<br />

Duisburg<br />

lage<br />

TRW Lenkungs- Produktivitätssteigerung in <strong>der</strong> Achs- QAM, BTT HB_T D4<br />

komponentenlenker-Montage<br />

FF_B<br />

WOMA Apparate Materialbereitstellung in <strong>der</strong> Pum- MT, PF, PSK HB_O C3<br />

penmontage<br />

FF_M<br />

Zenner Wasserzähler<br />

Organisation des Produktionsablaufs FT, PSK HB_O FF_F C3<br />

Alkor Folien Qualitätsgespräch anlässlich interner FTT, QAM, PEF C3<br />

Reklamation<br />

HB_F FF_F<br />

BMW 1 Fahrzeug- Planung <strong>der</strong> Mitarbeiter-<br />

BT, FT, PSK, PF B3<br />

montagequalifizierung HB_F FF_B, FF_F<br />

BMW 2 Fahrzeug- Informationsweitergabe BT, FT, PSK, PF B3-C3<br />

montage<br />

HB_F FF_B, FF_F<br />

Burgmann Fertigung Zeitmanagement im Umgang mit FT, PSK HB_F FF_F C3-D3<br />

Gleitringe Restst<strong>und</strong>en<br />

Daimler- Serienmon- Mitarbeitermotivation in <strong>der</strong> Fahr- PF, MT, QM HB_F C3-D3<br />

Chrysler tage Türen zeug-Montage<br />

FF_M<br />

Knorr- Bremssys- Organisation eines Großauftrages aus HB_T HB_O HB_F C4<br />

Bremse teme dem Ausland<br />

BKW PF FF_F<br />

Landis & Serienmon- Qualitätsprüfung von 100% auf QM, PF HB_F FF_M A4, D3<br />

Staefa tageLeiterplatten Stichprobe<br />

MAN Nutzfahr- Organisation eines Son<strong>der</strong>einsatzes in KR, PF, QM HB_O, D4<br />

zeuge <strong>der</strong> Ablieferprüfung<br />

HB_F FF_M<br />

Mann & Wechselfil- Umorganisation <strong>der</strong><br />

FT, PSK, PE HB_O, A4, D3<br />

Hummel terherstellung<br />

Rohdeckelfertigung<br />

HB_F FF_F<br />

Metallbau Pedalhe- Fertigung eines mehrteiligen ProdukKomplett- B2-D4<br />

belwerketesabdeckung VT AG Modellfirma Vermeidung von Nacharbeit durch QAM, BTT HB_T B3<br />

Verfahrens- Korrosion bei verfahrenstechnischen FF_F<br />

technik Apparaten<br />

ZAFI Zahnradfer- diverse Komplett- B2-D4<br />

tigungabdeckung<br />

Abkürzungen in <strong>der</strong> 4. Spalte: Bezug zum RSP (Rahmenstoffplan); HB_T= Handlungsbereich<br />

Technik, HB_O= Handlungsbereich Organisation, HB_F= Handlungsbereich Führung / Personal;<br />

FF_B = Funktionsfeld Betriebserhaltung, FF_F = Funktionsfeld Fertigung, FF_M = Funktionsfeld<br />

Montage; BTT=Betriebstechnik, FTT= Fertigungstechnik, MTT = Montagetechnik, BKW = Betriebliches<br />

Kostenwesen, PSK =Planungs- / Steuerungs- / Kommunikationssysteme, AUG= Arbeits-<br />

/ Umwelt- / Ges<strong>und</strong>heitsschutz, PEF = Personalführung, PEE = Personalentwicklung, QAM<br />

= Qualitätsmanagement<br />

in <strong>der</strong> 5. Spalte: Erläuterung s. nachfolgende Seite<br />

Abbildung 141: Tabelle <strong>der</strong> Sammlung betrieblicher Situationsaufgaben <strong>und</strong> Zuordnung nach<br />

betrieblichem Entwicklungsniveau<br />

A B C D E


1<br />

2<br />

3<br />

Position<br />

Aufgabe<br />

Position durch<br />

formale Zuordnung<br />

im Hierarchiegefüge<br />

Position durch Ernennung<br />

ohne<br />

formale zertifizierteVoraussetzung<br />

Position durch eigeneSpezialisierung <br />

Fachaufgabe <br />

Technologieexperte,Investitionsbetreuer <br />

Fertigungsplaner,Arbeitsvorbereiter <br />

CNC-Programmierer,3D-Messm.bediener<br />

4 Gr<strong>und</strong>position Facharbeiter<br />

Fachaufgabe mit<br />

Gruppenrolle<br />

In <strong>der</strong> Gruppe integrierter,<br />

formal<br />

ernannter Qualitätsbeauftragter<br />

Facharbeiter als<br />

Gruppensprecher<br />

Facharbeiter mit Spezialaufgaben<br />

in <strong>der</strong><br />

Gruppe<br />

Einsteller, Qualitäter,<br />

EDV-Beauftragter<br />

Fachaufgabe<br />

mit<br />

Führungsrolle<br />

Mitarbeiten<strong>der</strong><br />

Leiter eines externenServiceeinsatzes<br />

Facharbeiter als<br />

Gruppenleiter<br />

Facharbeiter mit<br />

zeitweil. Projektleitungsfunktion<br />

Formale Führungsrolle<br />

mit<br />

Verantwortung<br />

Industriemeister als<br />

Leiter eines Bereiches<br />

mit Ergebnis-<br />

<strong>und</strong> Personalverantwortung<br />

Teamleiter<br />

einer zeitlich, örtlich<br />

o<strong>der</strong> inhaltlich<br />

separierten Gruppe<br />

259<br />

Führung von<br />

Führungskräften<br />

Leiter eines Bereiches<br />

mit mehreren<br />

Meistern<br />

o.ä.<br />

Abbildung 142: Zuordnung <strong>der</strong> Kurzzeichen A1 – E4 in <strong>der</strong> vorangehenden Tabelle, S. auch Kapitel<br />

2.2, Übersicht <strong>der</strong> Positionen zwischen Facharbeit <strong>und</strong> Führungsrolle<br />

<strong>Die</strong> zweite Gruppe bilden Aufgaben, die in einem Betrieb direkt aufgenommen wurden, dann<br />

jedoch im Sinne einer didaktischen Ausrichtung für den Lernprozess formuliert wurden. Sie enthalten<br />

dennoch eine offene Form <strong>und</strong> Aufgabenstellung für die Bearbeitung im Lehrgang. Zu<br />

diesem Typ zählen die Texte von Festo, Johnson Controls, Woma <strong>und</strong> Zenner.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Festo wird das Thema <strong>der</strong> Erstellung von Arbeitsplänen in<br />

<strong>der</strong> Montagegruppe behandelt. In einem Bereich <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>montage werden durch die häufigen<br />

Wechsel <strong>der</strong> Produkte <strong>und</strong> das Variantenreichtum <strong>der</strong> K<strong>und</strong>enbestellungen oftmals<br />

neue Arbeitspläne erfor<strong>der</strong>lich, durch die den Montagemitarbeitern das korrekte Arbeiten<br />

möglich gemacht wird. Der Gruppenleiter ist für die Erarbeitung dieser Pläne zuständig. An<br />

einem Beispiel wird behandelt, wie die genaue <strong>und</strong> fachgerechte Formulierung unmissverständlicher<br />

Arbeitspläne zu erfolgen hat.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Johnson Controls wird das Thema Großreparaturen in <strong>der</strong><br />

Produktion von Formhimmeln behandelt. <strong>Die</strong> Qualitätsprüfung in <strong>der</strong> Produktion meldet <strong>der</strong><br />

Instandhaltung, dass Ausschussteile aufgetreten sind. Man habe Fahrzeug-Dachhimmel produziert,<br />

die nicht korrekt gepresst wurden. <strong>Die</strong> Instandhaltung macht zunächst eine Bestandsaufnahme,<br />

um die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen ergreifen zu können. <strong>Die</strong> Diagnose ergibt,<br />

dass die Dicke <strong>der</strong> ausgeson<strong>der</strong>ten Himmel nicht mit <strong>der</strong> im Datenblatt vermerkten Dicke<br />

dieses Himmeltyps übereinstimmt. Im Meisterbereich muss <strong>der</strong> Fehler aufgeklärt <strong>und</strong> behoben<br />

werden. Der Meister ist für die Organisation dieses Prozesses zuständig.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Woma wird das Thema <strong>der</strong> Materialbereitstellung in <strong>der</strong><br />

Pumpenmontage behandelt. Im Rahmen <strong>der</strong> Materialbereitstellung kommt es immer wie<strong>der</strong><br />

zu Fehlern. <strong>Die</strong> unterschiedlichen Ursachen müssen untersucht, strukturiert <strong>und</strong> hinsichtlich<br />

ihrer Vermeidbarkeit sortiert werden. Der Meister kümmert sich um die Besserung <strong>der</strong> Situation.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Zenner geht es um die Organisation <strong>der</strong> Maschinenbelegung<br />

mit den optimalen Auftragsarten <strong>und</strong> Bearbeitungsreihenfolgen. Der Umgang mit einem<br />

Produktionsplanungssystem, die Strukturierung von Auftragseigenschaften <strong>und</strong> den<br />

Leistungsmerkmalen von Technik <strong>und</strong> Mitarbeitern werden thematisiert, zudem wird die im<br />

Betrieb vielfach vorzufindende Notwendigkeit <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong> geplanten Fertigungsfolge<br />

durchgeführt werden.


260<br />

<strong>Die</strong> dritte Gruppe bilden Aufgaben, die in enger Kooperation mit betrieblichen Vertretern <strong>und</strong> in<br />

räumlicher Nähe zum Betrieb aufgenommen <strong>und</strong> bearbeitet wurden. Zudem waren mehrere<br />

Teilnehmer in den jeweiligen Betrieben Beschäftigt. Daher entstand ein enger Bezug zwischen<br />

Betrieb <strong>und</strong> Aufgabenbearbeitung im Lehrgang (etwa BMW <strong>und</strong> Mann & Hummel). Im Falle <strong>der</strong><br />

Aufgaben zu Landis & Staefa existieren zusätzlich aufbauende <strong>Prüfung</strong>saufgaben, die sich an einer<br />

Teilfrage des Gesamtthemas festmachen <strong>und</strong> davon ausgehend eine zeitlich komprimierte<br />

Bearbeitung ermöglichen.<br />

- In <strong>der</strong> einen situativen Aufgabenstellung aus <strong>der</strong> Firma BMW geht es um die Planung <strong>der</strong><br />

Mitarbeiterqualifizierung im Bereich <strong>der</strong> Instandhaltung. Hier sind sowohl die generellen Inhalte<br />

<strong>und</strong> Themen zu ermitteln, die Weiterbildungsaktivitäten im einzelnen zu planen <strong>und</strong><br />

abzustimmen sowie die Umsetzung zu organisieren. Eine weitgefasste Aufgabenstellung lässt<br />

sich durch den engen betrieblichen Kontakt <strong>und</strong> den Erfahrungshintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

im Unterricht situativ konkretisieren. In <strong>der</strong> zweiten situativen Aufgabenstellung von BMW<br />

geht es um den Informationsaustausch zwischen Meistern <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Mitarbeitern bzw. Vorgesetzten,<br />

ausgehend von einem Nacharbeitsbereich <strong>der</strong> Fahrzeugmontage. Als Gegenstand<br />

werden Gespräche über die Kommunikation <strong>und</strong> den Informationsbedarf selbst, über die Erörterung<br />

von Fehlerbehebungen <strong>und</strong> die Aushandlung geeigneter Lösungen gewählt. Hier ist<br />

eine Ähnlichkeit mit <strong>der</strong> Aufgabe von Alkor zu erkennen (bei sehr unterschiedlichen konkreten<br />

betrieblichen Hintergründen)?<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Landis & Staefa wird das Thema einer Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Qualitätsprüfung von 100% auf Stichprobe in einer Serienmontage von Leiterplatten behandelt.<br />

In einem Arbeitssystem <strong>der</strong> Serienmontage soll die bislang erfolgende Komplettprüfung<br />

aller Teile durch eine Mischung aus laufen<strong>der</strong> Qualitätssicherung <strong>und</strong> abschließen<strong>der</strong> Stichprobenüberprüfung<br />

ersetzt werden. Zu diesem Zweck ist ein technisches <strong>und</strong> organisatorisches<br />

Konzept zu entwickeln <strong>und</strong> die erfor<strong>der</strong>liche Motivation <strong>der</strong> Mitarbeiter zu för<strong>der</strong>n. Mit<br />

<strong>der</strong> betrieblichen Aufgabe verb<strong>und</strong>en wird eine <strong>Prüfung</strong>saufgabe, innerhalb <strong>der</strong>er einzelne<br />

Aspekte <strong>der</strong> Gesamtaufgabe für die Bearbeitung innerhalb von vier St<strong>und</strong>en zu bearbeiten<br />

sind.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Mann & Hummel wird das Thema Umorganisation <strong>der</strong><br />

Rohdeckelfertigung behandelt. Bisher wurden die Rohdeckel an mehreren Orten teilgefertigt.<br />

Neben den Transport- <strong>und</strong> Lagerzeiten waren auch die Informationsverluste problematisch.<br />

<strong>Die</strong> Zusammenlegung <strong>der</strong> Roh- <strong>und</strong> Gewindedeckelfertigung in eine Halle ist beschlossen.<br />

Nun muss ein Projektstrukturplan zusammengestellt werden. <strong>Die</strong> Aufgabe behandelt die<br />

Schwerpunkte Aufstellen <strong>und</strong> Inbetriebnehmen von Anlagen, Delegieren von Aufgaben,<br />

Auswirkungen geplanter Eingriffe, Beeinflussen <strong>der</strong> Kosten sowie Projektgruppen im Handlungsbereiche<br />

Organisation <strong>und</strong> Führung / Personal in engem Kontakt mit dem Betrieb vor<br />

Ort.<br />

<strong>Die</strong> vierte Gruppe betrieblicher Aufgaben entstand zunächst in gleicher Weise wie die vorgenannten<br />

Arten, erfuhr dann jedoch einen an<strong>der</strong>en Weg <strong>der</strong> weiteren Ausgestaltung. Hier wurde<br />

die Ableitung einer prüfungsgeeigneten Aufgabenstellung in den Mittelpunkt gerückt, von <strong>der</strong><br />

aus dann wie<strong>der</strong> die Inhalte <strong>der</strong> Bearbeitung im Präsenzunterricht genommen werden können.<br />

- <strong>Die</strong> Aufgabe aus dem Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen thematisiert die Anfor<strong>der</strong>ung<br />

an den Meister, einen neuen Fertigungsbereich zu planen <strong>und</strong> vorzubereiten. Zu diesem<br />

Thema werden zehn einzelne Fragestellungen gegeben, die sich auf organisatorische, kalkulatorische,<br />

planerische <strong>und</strong> führungsbezogene Aspekte beziehen. Zu je<strong>der</strong> Aufgabenstellung<br />

werden direkte Lösungshinweise geliefert. Dadurch erhält die Aufgabe im Vergleich zu den<br />

vorgenannten einen sehr festen, aber auch sicheren Charakter.<br />

- <strong>Die</strong> Aufgabe aus dem Unternehmen INA basiert auf einem durch den Meister gelieferten<br />

sehr komplexen Problem, welches nur modifiziert für die Bearbeitung im Lehrgang zu übertragen<br />

war. Zu beachten ist dabei die Notwendigkeit, den Lernenden in Kürze einen Einblick<br />

in sehr spezifische betriebliche Zusammenhänge zu geben. Auch hier werden konkrete, prüfungsgeeignete<br />

Aufgaben formuliert, die dann mit direkten Lösungsvorschlägen komplettiert<br />

werden. Zudem wird eine Behandlung im Unterricht skizziert.


- <strong>Die</strong> Aufgabe aus dem Unternehmen Zahnradfabrik Brandenburg geht auf die Thematik <strong>der</strong><br />

Weiterführung eines auslaufenden Produktionsbereiches wegen <strong>der</strong> Gewährleistungszeiten<br />

zurück. <strong>Die</strong>ses wird kombiniert mit <strong>der</strong> Initiierung des neuen, anlaufenden Produktionsbereiches<br />

<strong>und</strong> in <strong>der</strong> weiteren Konkretisierung auf das Thema <strong>der</strong> Plankostenrechnung zugeschnitten.<br />

Hier bieten sich sowohl betriebspraktische wie auch fachunterrichtsgeeignete Teilaufgaben<br />

an, zu denen Rechnungen <strong>und</strong> Lösungen dokumentiert sind. Eine Verwendung im Unterricht<br />

wird durch die beigefügte exemplarische Unterrichtskonzeption aufgezeigt.<br />

<strong>Die</strong> fünfte Gruppe wird durch Aufgaben gebildet, die aus <strong>der</strong> Aufgabenstellung des Betriebes<br />

heraus die Gestaltung des Unterrichts angehen. Der Text konzentriert sich auf den im Rahmen<br />

eines systematischen Unterrichts behandelbaren Teils <strong>der</strong> zugr<strong>und</strong>eliegenden betrieblichen Aufgabe.<br />

Zu diesem Typ gehören die Aufgaben von Daimler-Chrysler, Gärtner, Haustadt, HKM,<br />

Knorr-Bremse, Küsters, MAN, Peters, Stadtwerke Duisburg, TRW <strong>und</strong> Verfahrenstechnik AG.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Daimler-Chrysler wird das Thema <strong>der</strong> Mitarbeitermotivation<br />

in <strong>der</strong> Fahrzeug-Türen-Montage behandelt. In einem Montagebereich werden die Türen<br />

von PKW in Serie ausgestattet. Unter an<strong>der</strong>em ist eine Folie aufzubringen, die mit beson<strong>der</strong>er<br />

Sorgfalt zu behandeln ist. Es werden im Nachhinein häufiger Mängel an dieser Folie festgestellt.<br />

Eine zuverlässige Montage ist durch technische <strong>und</strong> organisatorische Maßnahmen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

jedoch durch Motivationsmaßnahmen bei den Montagekräften zu erreichen. <strong>Die</strong><br />

Aufgabe bietet den Anlass zur ausführlicheren Behandlung des Thema Motivation, welches<br />

für die erfolgreiche Meistertätigkeit große Relevanz besitzt.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Gärtner wird das Thema Inspektion, Instandsetzung <strong>und</strong><br />

Aufstellung einer Wälzfräsmaschine behandelt. Bei <strong>der</strong> Verladung einer Wälzfräsmaschine ist<br />

ein Schaden an <strong>der</strong> Maschine entstanden. Aufgr<strong>und</strong> einer defekten Lastabsicherung bei dem<br />

Verladekran ist die Maschine heruntergefallen. Das führte zu einem Schaden im Bereich <strong>der</strong><br />

Lagerungsplatte des Tangentialvorschubs. Um die Schäden beurteilen <strong>und</strong> beheben zu können,<br />

musste die beschädigte Baueinheit demontiert werden. Da die Wälzfräsmaschine schon<br />

verkauft war, war eine unverzügliche Instandsetzung <strong>und</strong> Lieferung notwendig. Der Meister<br />

plant <strong>und</strong> koordiniert diese Aufgabe.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Haustadt wird das Thema <strong>der</strong> vorbeugenden Instandsetzung<br />

<strong>der</strong> Antriebseinheit eines Seilbaggers behandelt. Ein Seilbagger kommt zur unplanmäßigen<br />

Inspektion in die Instandhaltungsabteilung, da <strong>der</strong> Baggerführer ungewöhnliche Geräusche<br />

<strong>und</strong> Vibrationen im Bereich des Verteilergetriebes festgestellt hat. Der Seilbagger verfügt<br />

über einen <strong>Die</strong>sel-Hydraulischen Antrieb. Der Meister hat die Verantwortung dafür, dass<br />

<strong>der</strong> Seilbagger möglichst schnell <strong>und</strong> kostengünstig wie<strong>der</strong> betriebsbereit wird, um eine Verzögerung<br />

laufen<strong>der</strong> Rohrverlegungsarbeiten zu vermeiden.<br />

- In <strong>der</strong> ersten Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma HKM wird das Thema <strong>der</strong> Einzelauftragsfertigung<br />

im Hüttenwerk behandelt. Es werden drei Regale zur Aufbewahrung von Lagerböcken <strong>und</strong><br />

Zubehörteilen benötigt. Da die Mitarbeiter in <strong>der</strong> Rolleninsel mit <strong>der</strong> "HKM-Rolle" vertraut<br />

sind, ist die Fertigung <strong>der</strong> Regale relativ leicht zu leisten. Der Meister delegiert die Aufgabe an<br />

seine Mitarbeiter. Er muss sicherstellen, dass die Mitarbeiter den Auftrag korrekt ausführen.<br />

Es sind Zeitpunkte festzulegen, zu denen die Mitarbeiter über den Fortschritt <strong>der</strong> Arbeiten berichten<br />

müssen, <strong>und</strong> Vorgaben festzulegen, wie die Ergebnisse auszusehen haben bzw. welche<br />

Parameter unabän<strong>der</strong>lich sind.<br />

- In <strong>der</strong> zweiten Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma HKM wird das Thema <strong>der</strong> kurzfristigen Instandsetzung<br />

einer Gerüstrolle im Hüttenwerk unter Einbeziehung von Fremdpersonal behandelt.<br />

Im Hüttenwerk fällt ein wesentlicher Bereich am Wochenende überraschend aus. Als zuständiger<br />

Meister haben Sie an diesem Wochenende Notdienst <strong>und</strong> müssen die Planung <strong>der</strong> Instandsetzungsarbeiten,<br />

die interne Mitarbeiterbeschaffung <strong>und</strong> die kurzfristige Einarbeitung<br />

eines neuen Mitarbeiters in die Montagetätigkeiten organisieren.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Knorr Bremse wird das Thema Organisation <strong>der</strong> Durchführung<br />

eines Großauftrags zur Lieferung von pneumatischen Bremssystemen für Schienenfahrzeuge<br />

behandelt. Der Meister muss in kurzer Zeit ein effizientes Team zur termingerechten<br />

Ausführung des Auftrags aufzustellen. <strong>Die</strong> Aufgabe behandelt die Schwerpunkte Personalbedarf,<br />

Erstellen von Anfor<strong>der</strong>ungsprofilen, Anwendung von Führungsmethoden, Projekt-<br />

261


262<br />

gruppen, Planungssysteme <strong>und</strong> Qualitätsmanagement. Innerhalb des aufbereiteten Textes<br />

werden didaktische Hinweise zur Bearbeitung im Lehrgang gegeben.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Küsters wird das Thema <strong>der</strong> Instandsetzung einer CNCgesteuerten<br />

Drehmaschine behandelt. Aus <strong>der</strong> Produktion erhält <strong>der</strong> Meister den Anruf, dass<br />

an einer CNC-Drehmaschine zur Produktion von Lagerdeckeln für die Walzen dringend Instandsetzungsarbeiten<br />

nötig sind. Da momentan alle Mitarbeiter im Einsatz sind, kümmert er<br />

sich zunächst selbst um den Schaden. Als Meister hat er die Aufgabe, den entstandenen<br />

Schaden zu lokalisieren <strong>und</strong> die Maschine wie<strong>der</strong> in einen funktionstüchtigen Zustand zu überführen.<br />

Er muss sich ggf. in die CNC-Programmierung einarbeiten. Um seine Mitarbeiter<br />

zu för<strong>der</strong>n, wählt er mittels Qualifikationsmatrix <strong>und</strong> Zielvereinbarungsgespräch geeignete<br />

Personen für eine CNC-Weiterbildung aus.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma MAN Nutzfahrzeuge wird das Thema Organisation des<br />

Son<strong>der</strong>einsatzes über den Jahreswechsel in <strong>der</strong> LKW-Endabnahme behandelt. Im Meisterbereich<br />

kommt es regelmäßig zu Programmsteigerungen über längere Phasen, die einen Son<strong>der</strong>einsatz<br />

erfor<strong>der</strong>lich machen. Der Segmentleiter muss ein Konzept ausarbeiten, wie das<br />

vorgegebene Mehrleistungsziel zum Jahresende erreicht werden kann. Sein Ziel ist, mit einer<br />

ausreichenden Zahl Mitarbeitern weiter zu arbeiten. Ausgehend von dieser betrieblichen Situation<br />

wird ein Unterrichtskonzept angelegt, mittels dessen relevante Inhalte unter Bezugnahme<br />

auf die betriebliche Situation abgearbeitet werden können.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Peters wird das Thema <strong>der</strong> schadensbedingten Instandsetzung<br />

einer Ritzelwelle behandelt. Der Maschinenführer meldet dem Meister eine Störung<br />

an einer Hubvorrichtung. Aufgr<strong>und</strong> sehr starker Geräusche hat <strong>der</strong> Maschinenführer zur Vorsicht<br />

die Hubvorrichtung ausgeschaltet. Durch den Stillstand <strong>der</strong> Hubvorrichtung muss die<br />

ganze Produktion gestoppt werden, da die Kartonzuschnitte nicht weiter abtransportiert<br />

werden können. Ein weiterer Betrieb <strong>der</strong> Anlage ist nicht zu verantworten, so dass diese<br />

schnellstmöglich wie<strong>der</strong> instand gesetzt werden muss. <strong>Die</strong> Hubvorrichtung muss so schnell<br />

wie möglich wie<strong>der</strong> funktionsbereit gemacht werden, um die Kosten, die durch den Produktionsausfall<br />

entstehen, so gering wie möglich zu halten.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma Stadtwerke Duisburg wird das Thema <strong>der</strong> Reparatur einer<br />

kompakthydraulischen Anlage bei einem Energieversorgungsunternehmen behandelt. Nach<br />

<strong>der</strong> letzten Revision lief eine kompakthydraulische Anlage 14 Monate störungsfrei <strong>und</strong> es waren<br />

nur die turnusmäßigen Wartungsarbeiten notwendig. Nun aber meldet <strong>der</strong> Wartungsdienst,<br />

dass die Anlage innerhalb weniger Wochen drei Mal unplanmäßig ausgefallen sei.<br />

Darüber hinaus wäre es durch eine nicht sicherheitsgerechte Handhabung während <strong>der</strong> letzten<br />

Instandhaltung beinahe zu einem Unfall gekommen. Der Meister kümmert sich um die<br />

Behebung <strong>und</strong> die vorbeugenden Maßnahmen..<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> Firma TRW wird das Thema <strong>der</strong> Produktivitätssteigerung in <strong>der</strong><br />

Achslenker-Montage behandelt. Der Bedarf an Achslenkern für ein Fahrzeug ist stark gestiegen.<br />

<strong>Die</strong> Firma ist Exklusiv-Lieferant <strong>und</strong> will die gestiegene Nachfrage bedienen, dies ist jedoch<br />

nur zu niedrigeren Preisen möglich. Bisher erfolgt die Montage in Form einer Fließmontage<br />

in zwei parallelen Linien. Mit <strong>der</strong> bisherigen Organisation <strong>der</strong> Montagelinie ist die gefor<strong>der</strong>te<br />

Produktionssteigerung nicht möglich. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind Sie als Meister mit Ihrem<br />

Team (vier Facharbeiter) aufgefor<strong>der</strong>t worden, ein neues Konzept für die Montagelinie zu<br />

planen, zu entwerfen, auszuführen <strong>und</strong> zu erproben.<br />

- In <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong> fiktiven, jedoch auf realem Hintergr<strong>und</strong> beruhenden Firma Verfahrenstechnik<br />

AG wird das Thema <strong>der</strong> wirtschaftlich vertretbaren Vermeidung von Nacharbeit<br />

durch Korrosion bei verfahrenstechnischen Apparaten behandelt. In einem Fertigungsbereich<br />

treten Korrosionsfälle an unterschiedlichen Stahlsorten im Lager auf. Der Meister hat die<br />

Aufgabe, Ursachen festzustellen <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen einzuleiten. <strong>Die</strong> Aufgabe behandelt<br />

die Schwerpunkte Lagerung von Werkstoffen, För<strong>der</strong>n des Qualitätsbewusstseins <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter, Instandhaltungsmaßnahmen, Logistiksysteme im Rahmen <strong>der</strong> Materialdisposition<br />

sowie Problemlösungen.<br />

<strong>Die</strong> sechste Gruppe von Aufgaben besteht jeweils aus umfangreichen Materialien zu betrieblichen<br />

Fällen, die einerseits jeweils eine Aufgabe im Kern thematisieren, dieses jedoch als Aus-


gangspunkt für vielfältige Teilaufgabenstellungen in verschiedenen Inhaltsgebieten nehmen. <strong>Die</strong><br />

Bearbeitung <strong>der</strong> Aufgaben kann sich über einen längeren Zeitraum im Lehrgang erstrecken. In<br />

allen Fällen wird Wert darauf gelegt, dass es sich um die Dokumentation originaler Arbeitsmaterialien<br />

handelt, durch die sich gerade aktuelle <strong>und</strong> praxisnahe Lernaufgaben greifen lassen.<br />

- <strong>Die</strong> erste Aufgabe aus dem Unternehmen Danfoss nimmt eine betriebliche Aufgabe, die Frage<br />

nach <strong>der</strong> Fertigung einer bestimmten Art von Elektroden, als Gr<strong>und</strong>lage für die Thematisierung<br />

von umliegenden Detailfragen, die jeweils von verschiedenen Trainern aufgegriffen<br />

werden können, jedoch im Betrieb insgesamt durch den Meister zu bearbeiten sind. Aus den<br />

Beiträgen in den <strong>Lehrgänge</strong>n existieren zahlreiche Lösungsbeiträge auch in elektronischer<br />

Form (z.B. in MS-Excel). <strong>Die</strong> Fülle von Originalunterlagen eröffnet jeweils nach Wahl die Gelegenheit<br />

zur Interpretation betrieblicher Dokumente im Rahmen <strong>der</strong> Lehrgangs. <strong>Die</strong> <strong>Prüfung</strong>ssimulation<br />

bezieht sich direkt auf den vorhergehenden Text.<br />

- <strong>Die</strong> zweite Aufgabe aus dem Unternehmen Danfoss nimmt die Installation einer Fertigungsanlage<br />

für Kurbelwellen als Ausgangspunkt für heterogene Teilfragen. Zudem wird Wert darauf<br />

gelegt, mit <strong>der</strong> Aufgabe Arbeitsmaterialien verfügbar zu machen, wie sie sich in <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Realität finden (<strong>und</strong> eben nicht didaktisch aufbereitet sind). Durch das beigefügte<br />

Lehr-Lern-Konzept <strong>und</strong> die anschließende <strong>Prüfung</strong>saufgabe bietet die Aufgabe eine Strukturierung<br />

<strong>und</strong> Fokussierung <strong>der</strong> Gesamtaufgabe.<br />

- <strong>Die</strong> Aufgabe aus dem Unternehmen Fertigungstechnik Nord zeigt vor allem die Möglichkeit,<br />

sehr direkt Inhalte aus dem Rahmenstoffplan im Zusammenhang <strong>der</strong> Aufgabenbearbeitung<br />

systematisch zu integrieren <strong>und</strong> abzuarbeiten. Sie werden als eigenständige Unterthemen<br />

abgehandelt <strong>und</strong> bilden dann die Basis für die Beantwortung <strong>der</strong> Hauptaufgabe. Komplettiert<br />

wird die Aufgabe durch zahlreiche Originalmaterialien. <strong>Die</strong> Entstehung <strong>der</strong> Aufgabe war<br />

durch einen beson<strong>der</strong>s engen Kontakt mit dem Betrieb geprägt, in dem die in <strong>der</strong> Aufgabe<br />

behandelte Fragestellung zur gleichen Zeit real durchgeführt wurde.<br />

- <strong>Die</strong> Aufgabe aus dem Unternehmen Heymann liefert die Basis für die Vorbereitung einer erweiterten<br />

Produktionslinie, zu den im Text aufgeworfenen Einzelfragen werden jeweils einzelne<br />

Antwortvorschläge gegeben <strong>und</strong> zudem Material, welches aus Sicht des Trainers, <strong>der</strong><br />

die Aufgabe im Lehrgang behandelt hat, im Zuge <strong>der</strong> Bearbeitung verwendet werden kann.<br />

<strong>Die</strong> Hauptaufgabe steht auch in diesem Beispiel als Ausgangspunkt für unterschiedliche inhaltliche<br />

Teilaspekte.<br />

- <strong>Die</strong> Aufgabe aus dem Unternehmen Zahnradwerk Nord wurde jeweils über einen beson<strong>der</strong>s<br />

langen Zeitraum bearbeitet <strong>und</strong> begleitet den Lehrgang über insgesamt ca. 120 Unterrichtseinheiten.<br />

Der erste Anlass – ein Unfall – führt zu Teilfragen im Bereich des Arbeitsschutzes,<br />

<strong>der</strong> Technologie, <strong>der</strong> Investition <strong>und</strong> <strong>der</strong> Qualifikation. Das bereitgestellte Dokument ist in<br />

zahlreiche Aufgabenstellung geglie<strong>der</strong>t, die in <strong>der</strong> Summe den mit <strong>der</strong> gesamten Aufgabenstellung<br />

verb<strong>und</strong>enen Themenbereich abdecken.<br />

<strong>Die</strong> siebte Art <strong>der</strong> betrieblichen Aufgabe ist ebenfalls eng an einem realen Fall angesiedelt, nutzt<br />

das Material aber für die weitergehende mediale Umsetzung. <strong>Die</strong>ser bislang aufwändige Weg<br />

wird zunehmend pragmatisch, einfach <strong>und</strong> nützlich, vor allem wenn es in erster Linie um die Erleichterung<br />

<strong>der</strong> Gestaltung des Lernprozesses geht.<br />

- <strong>Die</strong> Aufgabe aus dem Unternehmen BeA Geräte GmbH greift eine konkrete Thematik des<br />

betrieblichen Meisters auf <strong>und</strong> stellt diese in einer Präsentationsform dar, die einen Unterricht<br />

über 20 Einheiten ordnet. Aus dem Material entstand eine mediale Umsetzung, die die<br />

Hauptaufgabe in einige Teile glie<strong>der</strong>t, <strong>der</strong>en interaktive Bearbeitung jeweils unterschiedliche<br />

didaktische Varianten umsetzt (die Strukturierung, die Bearbeitung mit realen Arbeitswerkzeugen,<br />

die Informationsrecherche etc.).<br />

<strong>Die</strong> achte Art <strong>der</strong> entstandenen Materialien beinhaltet die Umsetzung alternativer Konzepte für<br />

den Gesamtlehrgang. Hier wird die neue Anfor<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Berücksichtigung betrieblicher<br />

Aufgaben im Lehrgang dadurch mit den zu vermittelnden Inhalten kombiniert, dass vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> eines imaginären Unternehmens mehrere Aufgabenstellungen aufgeworfen <strong>und</strong><br />

bearbeitet werden..<br />

263


264<br />

- <strong>Die</strong> Aufgabensammlung aus dem fiktiven (aber ebenfalls an einem realen Unternehmen orientierten)<br />

Unternehmen Metallbau In den Aufgabenstellungen <strong>der</strong> Firma Metallbau werden<br />

sämtliche Themen des Rahmenstoffplans entlang ihres Vorkommens behandelt. Hintergr<strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> einzelnen Aufgabenstellungen (hier als „Situationsaufgaben“ bezeichnet) ist die Fertigung<br />

eines Pedalwerkes für Kraftfahrzeuge. <strong>Die</strong> Aufgabe behandelt die Inhalte aller Schwerpunkte<br />

unter Bezugnahme auf alle Funktionsfel<strong>der</strong> des Rahmenstoffplans. Der Ansatz bietet<br />

eine beson<strong>der</strong>e Systematik <strong>der</strong> Bearbeitung aller Punkte des Rahmenstoffplans <strong>und</strong> verbindet<br />

diese zudem durch die Bezugnahme auf ein Unternehmen <strong>und</strong> einen umfangreicheren Vorgang.<br />

- Bei <strong>der</strong> Lernfabrik ZAFI geht es um die Darstellung eines Ansatzes <strong>der</strong> Arbeit mit einer gemeinsam<br />

von den Trainern entwickelten Lernfabrik, die die fächerübergreifende Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> Trainer untereinan<strong>der</strong> erleichtert <strong>und</strong> die Vermittlung von handlungsspezifischem<br />

Wissen im Unterricht för<strong>der</strong>t. Das heißt unter an<strong>der</strong>em auch, dass nicht mehr in isolierten Fächern<br />

Wissen nebeneinan<strong>der</strong> her vermittelt werden kann, son<strong>der</strong>n dass die Anwendung des<br />

Wissens auf Gesamtsituationen <strong>und</strong> die Verbindungen zwischen den einzelnen Fächern deutlich<br />

werden muss. <strong>Die</strong> Lernfabrik dient allen Fachtrainern als verlässliche Basis für fächerübergreifende<br />

Themenbearbeitung.<br />

Vergleich zwischen verschiedenen Lernmaterialien<br />

Der Vergleich mit an<strong>der</strong>en Lernmaterialien kann in diesem Zusammenhang nur bedingt durchgeführt<br />

werden. Er bezieht sich auf fünf Gruppen relevanter Vergleichsmaterialien:<br />

- Textbandreihen verschiedene Anbieter, insbeson<strong>der</strong>e diejenigen <strong>der</strong> DIHK-Bildungs-GmbH<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Fernlehrgangsanbieter (Studiengemeinschaft Darmstadt, Fernlehrinstitut Eckert u.a.)<br />

- Fachbücher zu den jeweiligen Qualifikationsschwerpunkten<br />

- Lehrunterlagen an<strong>der</strong>er Bildungsträger <strong>und</strong> Lehrgangsanbieter<br />

- die bekannt gewordenen <strong>Prüfung</strong>saufgaben<br />

<strong>Die</strong> Textbandreihe <strong>der</strong> DIHK-Bildungs-GmbH ist bei den Lehrgangsanbietern mit IHK-Anschluss<br />

weit verbreitet <strong>und</strong> diesen vorbehalten. Eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung dieser Reihe entsteht dadurch,<br />

dass die DIHK-Bildungs-GmbH zugleich die <strong>Prüfung</strong>saufgaben-Erstellungsausschüsse koordiniert<br />

<strong>und</strong> die Herausgabe <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>saufgaben operativ übernimmt. Daher wird häufig ein<br />

direkter Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Textbandreihe <strong>und</strong> den <strong>Prüfung</strong>en vermutet, <strong>der</strong> jedoch<br />

seitens <strong>der</strong> DIHK-Bildungs-GmbH verneint wird.<br />

<strong>Die</strong> bislang zugänglichen Textbände <strong>der</strong> DIHK-Bildungs-GmbH sind eng mit dem Rahmenstoffplan<br />

abgeglichen. Explizite Lehrhefte zu situativen Lernaufgaben sind nicht bekannt. Zwischen<br />

den Textbänden zeigen sich qualitative Unterschiede. So sind einige Qualifikationsschwerpunkte<br />

problematischer als an<strong>der</strong>e. <strong>Die</strong> Rückmeldungen aus den IHK-<strong>Lehrgänge</strong>n <strong>und</strong> seitens <strong>der</strong> IHK-<br />

Bildungsträger tendieren <strong>der</strong>zeit zu einer kritischen <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Textbandreihe.<br />

Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Textbände <strong>der</strong> DIHK-Bildungs-GmbH <strong>der</strong> Unterstützung<br />

des Unterrichts dienen.<br />

Zu allen Qualifikationsschwerpunkten finden sich gr<strong>und</strong>legende <strong>und</strong> aktuelle Fachbücher. <strong>Die</strong>se<br />

sind im einzelnen als den Lehrgangsunterlagen fachlich gleichwertig o<strong>der</strong> überlegen einzuordnen.<br />

Allerdings fehlt ihnen entwe<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zusammenhang zu den an<strong>der</strong>en relevanten Qualifikationsschwerpunkten,<br />

o<strong>der</strong> sie richten sich nicht an die Zielgruppe <strong>der</strong> Meisterschüler. Auch sind<br />

sie nicht explizit mit dem Rahmenstoffplan abgestimmt <strong>und</strong> auf die <strong>Prüfung</strong> ausgerichtet. Den<br />

beson<strong>der</strong>en Aspekt <strong>der</strong> situativen Lernaufgaben berücksichtigen sie gar nicht. Daher stellen die<br />

Fachbücher keine gleichrangige Alternative zu den spezifischen Unterlagen <strong>der</strong> <strong>Lehrgänge</strong> dar.<br />

Es ist jedoch zu überlegen, ob sich <strong>der</strong> Einbau von Verweisen auf an<strong>der</strong>e Fachbücher, die sich<br />

zur Vertiefung eignen, lohnte. Es zeigt sich auch in den <strong>Lehrgänge</strong>n, dass weitere Literatur genutzt<br />

wird.


<strong>Die</strong> Lernunterlagen <strong>der</strong> Bildungsanbieter richten sich auf drei Schwerpunkte:<br />

- Materialien zu Gr<strong>und</strong>lagen<br />

- Unterrichtsmaterialien zu Fachthemen<br />

- Zusatzmaterialien im Zusammenhang situativer Lernaufgaben<br />

<strong>Die</strong> Materialien zu Gr<strong>und</strong>lagen werden vermehrt von Bildungsträgern angeboten, die feststellen,<br />

dass Lernende vor allem in <strong>der</strong> ersten Lehrgangsphase Probleme mit Anfor<strong>der</strong>ungen haben, <strong>der</strong>en<br />

Lösung ein Wissen erfor<strong>der</strong>t, welches nicht zum Lehrgang gehört, in <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> jedoch<br />

vorausgesetzt ist. <strong>Die</strong> entsprechenden Unterlagen beziehen sich vor allem auf Mathematik <strong>und</strong><br />

Naturwissenschaften, in Grenzen auf EDV-Anwendungsprogramme.<br />

<strong>Die</strong> Unterrichtsmaterialien zu Fachthemen (etwa Qualitätsmanagement <strong>der</strong> IHK Karlsruhe) sind<br />

im Normalfall Zusätze zum Unterricht, sie haben nicht den Ausarbeitungsgrad, den Selbstlernunterlagen<br />

erfor<strong>der</strong>n. In den meisten Fällen werden sie von einzelnen Trainern zusammengestellt –<br />

etwa als Auszüge aus Literatur - <strong>und</strong> lehrgangsspezifisch ausgeteilt <strong>und</strong> verwendet. Ein systematischer<br />

Zusammenhang mit Gesamtunterlagen besteht zumeist nicht. Zusatzmaterialien im Zusammenhang<br />

situativer Lernaufgaben werden in vielfältiger Weise unterschiedlich in <strong>Lehrgänge</strong>n<br />

verwendet. Dabei werden betriebliche Dokumente in unterschiedlichem Umfang <strong>und</strong> Ausarbeitungsgrad<br />

verwendet.<br />

<strong>Die</strong> bekannt gewordenen <strong>Prüfung</strong>saufgaben müssen unbedingt in den <strong>Lehrgänge</strong>n beachtet<br />

werden. Sie nähern sich in den letzten Durchführungen einer Form an, die nach Meinung wesentlicher<br />

Fachleute dem Geist <strong>der</strong> Verordnung entspricht, sich durch die <strong>Prüfung</strong>sausschüsse<br />

bewältigen lässt <strong>und</strong> seitens <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>steilnehmer als angemessen empf<strong>und</strong>en wird. <strong>Die</strong> Unterschiedlichkeit<br />

zwischen den Lehrgangsmaterialien mit situativen Lernaufgaben <strong>und</strong> den <strong>Prüfung</strong>saufgaben<br />

ist als sinnvoll anzusehen. Dennoch ist eine explizite Beschäftigung im Rahmen<br />

des Lehrgangs mit den <strong>Prüfung</strong>saufgaben unter Realbedingungen zu empfehlen.<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Texte zu situativen Lernaufgaben<br />

Verbesserungsmöglichkeiten für die Unterlagen mit situativen Lernaufgaben beziehen sich auf<br />

die noch konsequentere Umsetzung von Gr<strong>und</strong>gedanken des neuen Ansatzes <strong>der</strong> Industriemeisterbildung.<br />

Dabei ist <strong>der</strong> folgende Aspekte hervorzuheben: <strong>Die</strong> betriebliche Praxis zeigt in <strong>der</strong> Industriemeistertätigkeit<br />

Aufgaben unterschiedlichen Charakters:<br />

- Aufgaben <strong>der</strong> täglichen Routine<br />

- Aufgaben mit umfassen<strong>der</strong>em Inhalt (Projekte, Jahresziele)<br />

- Aufgaben mit expliziten Führungsinhalten<br />

- Aufgaben mit hohem Anspruch an Fachexpertise<br />

- Aufgaben mit Anfor<strong>der</strong>ungen auf Facharbeiterniveau<br />

Aus den Arbeiten im Rahmen <strong>der</strong> Modellprojekte des BIBB hat sich ergeben, dass für die Verwendung<br />

im Lehrgang vor allem solche Aufgaben geeignet erscheinen, in denen unter dem Titel<br />

einer größeren Fragestellung mehrere Teilfragen zu lösen sind. Im Gesamtset <strong>der</strong> Lernaufgaben<br />

ist zu empfehlen, eine horizontale Streuung (Qualifikationsschwerpunkte, Branchen, Produktbeispiele<br />

etc.) sowie eine vertikale Steigerung vom Niveau eines guten Facharbeiters bis zum ausgesprochenen<br />

Meisterniveau vorzunehmen. <strong>Die</strong> Aufgabe sollte jeweils unter einem übergreifenden<br />

Gesamttitel stehen. <strong>Die</strong> weitergehenden Fragstellungen sollten mit diesem Hauptthema zusammenhängen<br />

<strong>und</strong> jeweils durch einen bestimmten Beitrag zur Lösung des Hauptthemas dienen.<br />

Es ist daher anzuregen, die Umsetzung <strong>der</strong> folgenden Glie<strong>der</strong>ungsstruktur zu versuchen:<br />

- 1. Lernmethodische (spezifische) Einführung<br />

- 2. Übersicht über die Lernaufgabe <strong>und</strong> die Verknüpfung mit an<strong>der</strong>en Teilen im Lehrgang<br />

- 3. Einführung in die betriebliche Situation<br />

- 4. Erläuterung <strong>der</strong> Hauptaufgabe (Hauptthema)<br />

- 5. Material zur Detaillierung <strong>der</strong> Hauptaufgabe<br />

- 6. Hinweise zur empfohlenen Bearbeitung <strong>der</strong> Hauptaufgabe<br />

265


266<br />

- 7. Erläuterung <strong>der</strong> Teilaufgaben (Teilthemen) mit Bezug zu den Qualifikationsschwerpunkten,<br />

die zur adäquaten Lösung <strong>der</strong> Hauptaufgabe wichtig sind<br />

- 8. Material zur Detaillierung <strong>der</strong> Teilaufgaben<br />

- 9. Hinweise auf vertiefende Materialien (Wissenspool)<br />

- 10. Lösungshinweise zu den Teilaufgaben (hier ist möglicherweise eine neue Form zu entwickeln,<br />

die vermeidet, da0 sich die Lernenden zu sehr an den Lösungshinweisen orientieren)<br />

- 11. Gesamtlösungsvorschlag zur Hauptaufgabe, die eine Verbindung <strong>der</strong> Teillösungen mit<br />

zusätzlicher Gesamtlösung darstellen sollte<br />

Titel,<br />

Hauptthema<br />

<strong>der</strong><br />

Aufgabe<br />

Gesamtlösung<br />

Teilthema<br />

1<br />

Lösung<br />

1<br />

Teilthema<br />

2<br />

Lösung<br />

2<br />

Fach-<br />

Info<br />

1<br />

Gesamtlösungsvorschlag<br />

Fach-<br />

Info<br />

2<br />

Teilthema<br />

3<br />

Lösung<br />

3<br />

Lösungshinweis<br />

1<br />

Fach-<br />

Info<br />

3<br />

Teilthema<br />

4<br />

Lösung<br />

4<br />

Lösungshinweis<br />

2<br />

Fach-<br />

Info<br />

4<br />

Lösungshinweis<br />

3/4<br />

Abbildung 143: Ideale Glie<strong>der</strong>ungsstruktur <strong>der</strong> situativen Lernaufgaben<br />

6.2.2 Teilnehmer-Befragung<br />

Teilthema<br />

5<br />

Lösung<br />

5<br />

Fach-<br />

Info<br />

5<br />

Lösungshinweis<br />

5<br />

Fach-<br />

Info<br />

6<br />

Teilthema<br />

6<br />

Lösung<br />

6<br />

Lösungshinweis<br />

6<br />

Nachfolgend werden Ergebnisse <strong>der</strong> Teilnehmer-Befragung berichtet. Befragt wurden die Teilnehmer<br />

im Zusammenhang <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> im Mai <strong>und</strong> im November 2002. <strong>Die</strong> Teilnehmer geben<br />

Auskunft aus ihrer Erfahrung mit dem neuen Lehrgang an verschiedenen Standorten. <strong>Die</strong> überwiegende<br />

Anzahl <strong>der</strong> Antwortenden füllte den Fragebogen in den Tagen vor <strong>der</strong> abschließenden<br />

<strong>Prüfung</strong> des handlungsspezifischen <strong>Prüfung</strong>steils aus. Dabei wäre ein Zeitpunkt unmittelbar nach<br />

Bekanntgabe des Gesamtprüfungsresultates anzustreben gewesen. <strong>Die</strong>ses hätte jedoch nach<br />

Aussage <strong>der</strong> Lehrgangs-Anbieter zu einem sehr geringen Rücklauf geführt. <strong>Die</strong> ausgewerteten<br />

Fragebögen erreichten eine Gesamtanzahl von 500 125 .


Laut Statistischem B<strong>und</strong>esamt legten im Jahr 2001 3876 Teilnehmer die <strong>Prüfung</strong> zum Industriemeister<br />

Metall ab 126 . Da es sich um 2 Termine jährlich handelt <strong>und</strong> zudem die <strong>Prüfung</strong>steile Basisqualifikationen<br />

<strong>und</strong> handlungsspezifische Qualifikationen getrennt durchgeführt werden, ist<br />

von ca. 1900 Teilnehmern <strong>der</strong> abschließenden <strong>Prüfung</strong> pro Termin auszugehen. Der wesentliche<br />

Rücklauf an Fragebogen erfolgte im Mai 2002. Laut Angabe des DIHK wurden zur <strong>Prüfung</strong> im<br />

Mai 2002 ca. 2.800 <strong>Prüfung</strong>sunterlagen ausgegeben. Dabei werden Teilnehmer des <strong>Prüfung</strong>steils<br />

zu den Basisqualifikationen <strong>und</strong> <strong>der</strong> handlungsspezifischen Qualifikationen zusammengerechnet.<br />

Angaben zur Person<br />

Der erste Fragenblock bezieht sich auf den persönlichen Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Teilnehmer. Hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Angaben zur Person entstand folgendes Bild:<br />

20-29 Jahre: 43,4% 30-40 Jahre: 49,3% über 40 Jahre: 7,4%<br />

n gesamt = 489 von 500<br />

Abbildung 144: Wie setzt sich die Teilnehmerschaft hinsichtlich des Alters zum Befragungszeitpunkt<br />

zusammen?<br />

<strong>Die</strong> Teilnehmer insgesamt gehören zu 45,8% <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 20-29 Jährigen an, zu 47,8%<br />

<strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 30-40 Jährigen <strong>und</strong> zu 6,4% <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> über 40 Jährigen. Der<br />

Schwerpunkt – <strong>und</strong> damit das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> - liegt bei etwa 35<br />

Jahren. <strong>Die</strong>se Verteilung gibt eine Zusammensetzung wie<strong>der</strong>, die mit dem angestrebten Bild des<br />

erfahrenen Facharbeiters, <strong>der</strong> sich für die Meisterbildung entscheidet, weitgehend übereinstimmt.<br />

<strong>Die</strong> Teilnehmer insgesamt haben zu 46,6% einen Hauptschulabschluss, 47,1% haben<br />

die Realschule durchlaufen <strong>und</strong> 4,0% Abitur, 2,3% geben die Gesamtschule an. Insgesamt entspricht<br />

die Zusammensetzung <strong>der</strong> Gruppe den Zielstellungen des Fortbildungskonzeptes, welches<br />

sich an aus <strong>der</strong> dualen Berufsbildung hervorgehende Fachkräfte richtet.<br />

Hauptschule 46,6% Gesamtschule 2,3%<br />

Realschule 47,1% Gymnasium 4,0%<br />

n = 476 von 500<br />

Abbildung 145: Teilnehmer gemäß allgemeinbildendem Schulabschluss<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Branche, in <strong>der</strong> die Teilnehmer aktuell bzw. zuletzt tätig sind / waren, ergibt sich<br />

in allen Gruppen eine Streuung über die wesentlichen Metallsektoren, die prinzipiell auch dem<br />

Verbreitungsgebiet von Fachkräften auf Meisterebene entspricht. Eine überproportionale Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Automobilwirtschaft lässt sich nicht feststellen.<br />

Kfz-Hersteller <strong>und</strong> Zulieferer 24,7%<br />

Maschinenbau etc. 19,3%<br />

sonstige Metallbranche o.n.A. 10,8%<br />

Werkzeug- <strong>und</strong> Apparatebau etc. 5,6%<br />

Medizin-, Prozesstechnik etc. 4,9%<br />

Stahlerzeugung etc. 4,0%<br />

Produktion 30,6%<br />

n = 445 von 500<br />

Abbildung 146: In welcher Branche sind / waren die Teilnehmer zuletzt tätig?<br />

genannt wurden im Einzelnen:<br />

267


268<br />

- Stahlerzeugung, Roheisenerzeugung, Metallumformung, Bergbau, Energieerzeugung, Energieversorgung,<br />

Elektrotechnik<br />

- Werkzeugbau, Apparatebau, Gerätebau, Musterbau, Feinmechanik, Instandhaltung, Hydraulik<br />

- Maschinenbau, Anlagenbau, Schiffbau, Flugzeugbau<br />

- Medizintechnik, Lebensmittelindustrie, Kunststoffindustrie, Keramik, Papierindustrie, För<strong>der</strong>technik,<br />

Transportindustrie<br />

- Produktion, CNC-Metallbearbeitung, Schreibgerätehersteller<br />

- Kfz-Hersteller, Automotive, Zulieferer, Montage, Halbleiter<br />

Industriemechaniker 274 31,1%<br />

Schlosser etc. ohne Industriemechaniker 270 21,3%<br />

Mechaniker etc. 280 19,4%<br />

Werkzeugmacher etc. 290 10,0%<br />

Metallverformer etc. 220, 230, 240 5,3%<br />

Feinblechner etc.250, 260 2,8%<br />

Elektriker etc. 310 2,1%<br />

Bauberufe 400 1,1%<br />

Modellbauer 500 0,9%<br />

Technische Zeichner etc. 635 0,6%<br />

Nicht zugeordnet<br />

n = 470 von 500<br />

5,5%<br />

Abbildung 147: Welche Berufsausbildung haben die Teilnehmer abgeschlossen?<br />

genannt wurden im Einzelnen:<br />

- 220, 230, 240: Dreher, Zerspanungsmechaniker, Fräser, Bohrwerksdreher, Schleifer, Universalhärter,<br />

Schweißer<br />

- 250, 260: Anlagenmechaniker, Kupferschmied, Fluggerätebauer, Gas-Wasser, Installateur,<br />

Heizungsmonteur, Rohrinstallateur, Zentralheizungs- <strong>und</strong> Lüftungsbauer<br />

- 270 ohne I-Mech.: Schlosser, Konstruktionsmechaniker, Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenmonteur,<br />

Maschinenbauer, Maschinenschlosser, Betriebsschlosser, Instandhaltungsmechaniker, Schiffbauer<br />

- 274: Industriemechaniker<br />

- 280: Mechaniker, Automobilmechaniker, Kfz-Mechaniker, Landmaschinenmechaniker,<br />

Feinmechaniker, Teilezurichter<br />

- 290: Stahlformenbauer, Werkzeugmacher, Werkzeugmechaniker<br />

- 310: Elektroinstallateur, Kfz-Elektriker, Industrieelektroniker<br />

- 400: Maurer, Dachdecker<br />

- 500: Modellbauer, Holzmechaniker<br />

- 635: Bauzeichner, Technischer Zeichner<br />

- außerdem: Automateneinrichter<br />

Nahezu alle Antwortenden (98%) haben eine Ausbildung in einem Metallberuf absolviert, ebenso<br />

ist <strong>der</strong> überwiegende Teil <strong>der</strong> Antwortenden (90,2%) zur Zeit in <strong>der</strong> Metallbranche tätig.


Facharbeiter 56,9%<br />

Vorarbeiter 19,8%<br />

Gruppensprecher 6,4%<br />

Betriebsmeister 3,7%<br />

Hilfskraft 0,8%<br />

sonstiges<br />

n = 485 von 500<br />

12,4%<br />

Abbildung 148: In welcher Funktion sind bzw. waren die Teilnehmer zuletzt tätig?<br />

<strong>Die</strong> Teilnehmer insgesamt sind zu 56,9% als Facharbeiter eingesetzt, zu 19,8% als Vorarbeiter,<br />

zu 6,4% als Gruppensprecher <strong>und</strong> zu 3,7% als Betriebsmeister, d.h. als im Unternehmen ernannte<br />

Meister. An<strong>der</strong>e Einsatzarten gaben 12,4% an, wobei eine weite Spanne von Spezialistentätigkeiten<br />

bis zu Verantwortungspositionen genannt wurden. Als Hilfsarbeiter tätige Antwortende<br />

waren zu 0,8% vorhanden.<br />

Unter sonstiges wurde genannt:<br />

- Anlagenbediener, Anlageführer, Außenmonteur, Instandhalter, Servicetechniker, Optimierter,<br />

Verfahrenstechniker<br />

- Arbeitsplaner, Arbeitsvorbereiter, Planer, Sachbearbeiter allgem., Sachbearbeiter Steuerung,<br />

Sachbearbeiter Customer Support, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Sicherheitsbeauftragter (2),<br />

Systemverantwortlicher für Bildverarbeitung, Auditor, QS-Kontrolleur<br />

- Ausbil<strong>der</strong>, Co-Trainer<br />

- Teamkoordinator, Projektleiter, Meister, Montagemeister, Stellvertreten<strong>der</strong> Meister, Abteilungsleiter,<br />

Fertigungsleiter, Gruppenleiter, F&E-Abteilungsleiter, Teamleiter, Technischer Leiter<br />

K<strong>und</strong>enservice, Werkstattleiter<br />

<strong>Die</strong> folgenden Fragen beziehen sich auf den Lehrgang zur Vorbereitung auf die Industriemeister-<br />

<strong>Prüfung</strong>, an dem die Befragten teilnehmen bzw. teilgenommen haben.<br />

An <strong>der</strong> Befragung beteiligten sich Teilnehmer von über 20 <strong>Prüfung</strong>sstandorten. Unter ihnen waren<br />

Beteiligte aus den <strong>Lehrgänge</strong>n, die an den Modellversuchen des BIBB teilgenommen hatten.<br />

In <strong>der</strong> Gesamtgruppe <strong>der</strong> Teilnehmer durchliefen 17,7% einen Vollzeitlehrgang, 68,8% einen<br />

Teilzeitlehrgang <strong>und</strong> 13,5% einen Fernlehrgang.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Anzahl an Teilnehmern pro Lehrgang nennen die Teilnehmer zu 20,9% bis zu 16<br />

Teilnehmer, 36,8% zwischen 17 <strong>und</strong> 23, 24,5% zwischen 24 <strong>und</strong> 29 Teilnehmer sowie 17,8%<br />

30 <strong>und</strong> mehr.<br />

keine betrieblichen Lernaufgaben bearbeitet 11,6%<br />

bis zu 3 betriebliche Lernaufgaben bearbeitet 36,4%<br />

4 bis 9 betriebliche Lernaufgaben bearbeitet 26,6%<br />

10 bis 19 betriebliche Lernaufgaben bearbeitet 11,8%<br />

20 <strong>und</strong> mehrbetriebliche Lernaufgaben bearbeitet<br />

n = 346 von 500<br />

13,6%<br />

Abbildung 149: Wieviele betriebliche Lernaufgaben haben die Teilnehmer im Lehrgang bearbeitet?<br />

269


270<br />

<strong>Die</strong> Anzahl <strong>der</strong> bearbeiteten betrieblichen Lernaufgaben wird von den Teilnehmern folgen<strong>der</strong>maßen<br />

angegeben: 11,6% geben an, im Lehrgang keine betrieblichen Lernaufgaben bearbeitet<br />

zu haben. <strong>Die</strong> meisten Teilnehmer geben eine Zahl von 4 bis 9 bearbeiteten Lernaufgaben an,<br />

nämlich 26,6% <strong>der</strong> Gesamtantwortenden. Eine hohe Zahl von über 20 bearbeiteten betrieblichen<br />

Lernaufgaben geben 13,6% aller Teilnehmer an.<br />

Von denjenigen, die Lernmedien zu nutzen in <strong>der</strong> Befragung bestätigten, nennen 40,3% bis zu<br />

40 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 20,1% mehr als 40 St<strong>und</strong>en. Unklar ist in diesem Zusammenhang, auf welchen<br />

Zeitraum sie diese Nutzungsdauer beziehen. Ein Großteil <strong>der</strong> Befragten (39,6%) gibt keine<br />

Computernutzung an.<br />

Berufspraktiker ohne Facharbeiterabschluss 0,2%<br />

Niveau eines Facharbeiters, <strong>der</strong> durch längere Lernpause lernungewohnt ist 15,7%<br />

Niveau eines Facharbeiters, <strong>der</strong> fachfremd ausgebildet ist 4,7%<br />

Niveau eines Facharbeiters mit Berufserfahrung 55,4%<br />

Niveau eines Facharbeiters mit Führungsverantwortung 24,0%<br />

n = 407 von 500<br />

Abbildung 150: Wie bewerten die Teilnehmer ihren eigenen fachlichen Entwicklungsstand zu<br />

Beginn des Lehrgangs?<br />

Ihren eigenen Entwicklungsstand zu Beginn des Lehrgangs schätzen 15,7% <strong>der</strong> Teilnehmer insgesamt<br />

auf dem Niveau eines Facharbeiters ein, <strong>der</strong> durch längere Lernpause lernungewohnt ist,<br />

55,4% sehen sich auf dem Niveau eines Facharbeiters mit Berufserfahrung <strong>und</strong> sogar 24,0%<br />

haben nach eigener Angabe das Niveau eines Facharbeiters mit Führungsverantwortung. Alle<br />

haben damit das erfor<strong>der</strong>liche Einstiegsniveau, eine relevante Gruppe liegt sogar weit über den<br />

vorausgesetzten praktischen Hintergründen.<br />

ja nein<br />

unverbindliche persönliche Beratung vor Beginn 47,4% 52,6%<br />

Beratung zu Finanzierungsfragen 23,0% 77,0%<br />

Beratung zu Karriereperspektiven 19,9% 80,1%<br />

Beratung zu sinnvollen Ergänzungen <strong>der</strong> Vorkenntnisse (Zusatzkurse o.ä.) 27,3% 72,7%<br />

Feedback während des Lehrgangs durch Trainer im persönlichen Gespräch 45,1% 54,9%<br />

systematische <strong>Bewertung</strong> meiner schriftlichen Leistungen im Lehrgang 21,1% 78,9%<br />

individuelle Betreuung <strong>der</strong> direkten <strong>Prüfung</strong>svorbereitung 38,8% 61,2%<br />

n = 297 von 500<br />

Abbildung 151: Welche Betreuung haben die Teilnehmer vor dem o<strong>der</strong> während des Lehrgangs<br />

in Anspruch genommen?<br />

<strong>Die</strong> in Anspruch genommenen Betreuungsleistungen zeigen folgendes Bild:<br />

- ein Großteil <strong>der</strong> Teilnehmer (47,4%), aber nicht die Mehrheit haben eine unverbindliche persönliche<br />

Beratung vor Beginn genutzt<br />

- eine Beratung zu Finanzierungsfragen, die sich etwa mit den Unterstützungsleistungen für<br />

Meisterlehrgänge, aber auch mit <strong>der</strong> finanziellen Abfe<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Aufwände <strong>und</strong> möglichen<br />

Kreditformen beschäftigt, haben nur wenige genutzt (23%)<br />

- auch die Beratung zu Karriereperspektiven, die sich sowohl auf Alternativen als auch auf individuelle<br />

Aussichten <strong>und</strong> Orientierungen beziehen kann, hat kaum ein Teilnehmer erfahren<br />

(19,9%)<br />

- die <strong>der</strong>zeit verstärkt in <strong>der</strong> Diskussion befindliche Beratung zu sinnvollen Ergänzungen <strong>der</strong><br />

Vorkenntnisse (Zusatzkurse o.ä.) haben lediglich 27,3% wahrgenommen; hier geht es vor allem<br />

um die Feststellung des Ausgangswissens zu Beginn des Lehrgangs


- ein Großteil, aber nicht die Mehrheit <strong>der</strong> Teilnehmer (45,1%) gibt an, während des Lehrgangs<br />

Feedback durch Trainer im persönlichen Gespräch erhalten zu haben<br />

- je<strong>der</strong> Fünfte <strong>der</strong> Teilnehmer (21,1%) bestätigt den Erhalt einer systematischen <strong>Bewertung</strong><br />

schriftlicher Leistungen im Lehrgang<br />

- die individuelle Betreuung <strong>der</strong> direkten <strong>Prüfung</strong>svorbereitung empfingen 38,8% <strong>der</strong> Antwortenden<br />

Insgesamt erscheint <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Wahrnehmung adäquater Betreuung noch unterhalb des<br />

sinnvollen Umfangs. Ob die unzureichende Nutzung am Angebot o<strong>der</strong> am Interesse <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

liegt, geht aus den Antworten nicht hervor. Deutlich intensivere Betreuung bei <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong><br />

schriftlicher Leistungen erhalten vor allem die Fernlehrgangsteilnehmer.<br />

94,4% aller Teilnehmer nutzten die Unterlagen einer zusammengehörenden Reihe. Zusätzlich<br />

während <strong>der</strong> Präsenzseminare ausgegebene Unterlagen in erheblichem Umfang erhalten zu haben<br />

geben 89,4% aller Teilnehmer an, bei den Lehrgangsteilnehmern liegen die Angaben hier<br />

deutlich niedriger (58,8%). 17,5% aller Teilnehmer nutzten direkt aus Unternehmen stammende<br />

Originalunterlagen in erheblichem Umfang, bei den Unterrichtsteilnehmern sind es 29,9%. Aus<br />

dem Internet durch eigene Recherche abgerufene Inhalte verwendeten lediglich 26,4%, 73,6%<br />

verneinten den Rückgriff auf <strong>der</strong>artige Informationen.<br />

Genannt wurden neben den Textbänden <strong>der</strong> DIHK-Bildungs-GmbH bzw. den Lehrunterlagen <strong>der</strong><br />

Studiengemeinschaft Darmstadt bzw. des Lehrinstituts Eckert:<br />

- Tabellenbuch Metall (mit Formelsammlung) von Ulrich Fischer<br />

- Formeln <strong>und</strong> Tabellen für metalltechnische Berufe von Peter Schierbock<br />

- Fachk<strong>und</strong>e Metall von Ulrich Fischer<br />

- Lexikon <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre von Klaus Olfert <strong>und</strong> Horst-Joachim Rahn<br />

- Der Industriemeister vom Feldhaus Verlag<br />

- Aufstieg zum Industriemeister von Europa-Lehrmittel<br />

- Rechenbuch Metall von Ulrich Fischer, Roland Kilgus, Friedrich Näher, Peter Schädlich <strong>und</strong><br />

Hans Tyroller<br />

- <strong>Prüfung</strong>sbuch Metall von Max Heinzler, Eckhard Ignatowitz, Achim Pollert <strong>und</strong> Karl Schilling<br />

- Einführung in die Betriebswirtschaftslehre von Klaus Olfert <strong>und</strong> Horst-Joachim Rahn<br />

- Personalwirtschaft von Klaus Olfert <strong>und</strong> Pitter A. Steinbuch<br />

- IT- Handbuch für Systemelektroniker/-in von Hübscher / Petersen<br />

- ABC des Qualitätsmanagements von Hanser<br />

- Industrielles Rechnungswesen von Siegfried Schmolke <strong>und</strong> Manfred Deitermann<br />

- Kraft- <strong>und</strong> Arbeitsmaschinenvon Walter Kittl <strong>und</strong> Wolfgang Schöner<br />

- Maschinenk<strong>und</strong>e von Hans <strong>Die</strong>ter Haage<br />

- Sicher zur Industriekauffrau / zum Industriekaufmann von Gisbert Groh <strong>und</strong> Volker Schröer<br />

- Der Technische Betriebswirt von Jan-Holger Frank, Jens Kampe <strong>und</strong> Henry Osenger<br />

- Dubbel Taschenbuch für den Maschinenbau, Hrsg. v. Wolfgang Beitz u. Karl-Heinrich Grote<br />

- Entscheidungsfeld Betrieb von Peter J. Schnei<strong>der</strong>, Manfred Zindel <strong>und</strong> Roland Lötzerich<br />

- Fertigungstechnik, Hrsg. v. Willy Schal<br />

- Bürgerliches Gesetzbuch<br />

- Arbeitsgesetze<br />

- Visualisieren in <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation von Telse Schnelle-Cölln <strong>und</strong> Eberhard Schnelle<br />

- Qualitätsmanagement von U. Gressler <strong>und</strong> R. Göppel<br />

- REFA Methodenlehre <strong>der</strong> Betriebsorganisation / Arbeitsgestaltung in <strong>der</strong> Produktion<br />

- Stahlschlüssel-Taschenbuch<br />

- Steuern <strong>und</strong> Regeln für Maschinenbau <strong>und</strong> Mechatronik von Europa-Lehrmittel<br />

- Das Techniker Handbuch, Hrsg. v. Alfred Böge<br />

- Unternehmensplanung von Harald Ehrmann<br />

- Werkstoffk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Werkstoffprüfung von Wolfgang Weißbach<br />

- Wirtschaftslehre Industrie von Europa-Lehrmittel<br />

271


272<br />

- Das 1x1 des Zeitmanagement von Lothar J. Seiwert<br />

- Wirtschaftliche Montage von Bruno Lotter<br />

- Produktionsmanagement von Alfons Gummersbach, Peter Bülles, Harald Nicolai u. a.<br />

- Konflikte managen von Regina Mahlmann<br />

- Unfallverhütungsvorschriften<br />

<strong>Die</strong> Gesamtgruppe <strong>der</strong> Teilnehmer lernt wesentlich im Präsenzunterricht (91,7%) <strong>und</strong> zu Hause<br />

(96,2%). Der Zeitaufwand ist im Gesamtdurchschnitt hinsichtlich des Präsenzlernens bei 8,1%<br />

auf bis zu 5 St<strong>und</strong>en wöchentlich angegeben, bei 43,0% mit 6 bis 10 St<strong>und</strong>en, bei 23,5% mit<br />

11 bis 20 St<strong>und</strong>en sowie bei 17,3% mit mehr als 20 St<strong>und</strong>en.<br />

Gesamt<br />

bis zu 5 6 bis 10 11 bis 20 mehr als 20<br />

gar nicht St<strong>und</strong>en St<strong>und</strong>en St<strong>und</strong>en St<strong>und</strong>en<br />

Lernen im Präsenzunterricht 8,3% 8,1% 43,0% 23,5% 17,3%<br />

Lernen zu Hause 3,8% 51,5% 30,6% 12,6% 1,5%<br />

Lernen am Arbeitsplatz 80,9% 18,0% 0,8% 0,0% 0,3%<br />

Lernen mit dem Computer 40,9% 51,5% 5,2% 1,9% 0,5%<br />

selbstorganisierte Lerngruppe 37,2% 51,7% 8,9% 1,6% 0,6%<br />

n Gesamt = 370 von 500<br />

Abbildung 152: Wie viel Zeit wenden die Teilnehmer für den Lehrgang je Woche durchschnittlich<br />

auf?<br />

In den Gruppen mit hohem St<strong>und</strong>enanteil finden sich die Vollzeitlehrgangsteilnehmer. <strong>Die</strong><br />

Hauptlernzeit wird zu Hause im privaten Umfeld aufgewendet, hier geben 82,1% <strong>der</strong> Befragten<br />

bis zu 10 St<strong>und</strong>en wöchentlich an, 12,6% lernen nach eigenen Angaben 11-20 St<strong>und</strong>en wöchentlich,<br />

eine hohe Marke, die hinsichtlich ihrer tatsächlichen Richtigkeit zu prüfen wäre.<br />

Am Arbeitsplatz zu lernen bestätigen insgesamt lediglich 19,1% <strong>der</strong> Antwortenden, sie investieren<br />

dafür etwa 2-3 St<strong>und</strong>en wöchentlich. 59,1% nutzen den Computer zum Lernen im Umfang<br />

von einer St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> mehr wöchentlich. <strong>Die</strong>se Angabe kontrastiert mit den Angaben in einigen<br />

an<strong>der</strong>en Fragebereichen, in denen es um die Nutzung von Computern zum Lernen geht, <strong>und</strong> in<br />

denen eine deutlich geringere Angabe zu finden ist. An den als wichtig angesehenen selbstorganisierten<br />

Lerngruppen nehmen unter den Befragten 62,8% teil. Insgesamt vermitteln die Angaben<br />

den Eindruck, dass ein genaues Zeitmanagement zum wöchentlichen Lernen bei den Lernenden<br />

oftmals nicht vorhanden ist <strong>und</strong> daher die Angaben teilweise erklärungsbedürftig scheinen.<br />

In einer zusätzlichen Erhebung wurden Teilnehmer an Fernlehrgängen gefragt, in welcher Form<br />

sie Medien zum Lernen verwenden.<br />

Fernlehrgangsteilnehmer gesamt sehr<br />

viel<br />

häufiger <br />

weniger<br />

gar<br />

nicht<br />

Mittelwert<br />

lesen von Unterlagen 70,6% 26,5% 2,9% 1,32<br />

lernen am Computer mit den gelieferten Programmen 16,7% 40,9% 42,4% 3,26<br />

lernen am Computer mit zusätzlichen Lernprogrammen 1,5% 4,5% 39,4% 54,5% 3,47<br />

lernen unter Verwendung des Internet 15,2% 45,5% 39,4% 3,24<br />

lernen durch die telefonische Beratung 1,5% 27,7% 70,8% 3,69<br />

n Fernlehrgangsteilnehmer = 68 von 73<br />

Abbildung 153: Welche Medien haben die Teilnehmer zum Lernen verwendet?


Medien zum Lernen haben die Lerner in erster Linie beim Lesen von Unterlagen verwendet, mit<br />

deutlichem Abstand folgen Lernen unter Verwendung des Internet <strong>und</strong> Lernen am Computer<br />

mit den gelieferten Programmen. Eher selten erfolgt das Lernen am Computer mit zusätzlichen<br />

Lernprogrammen sowie das Lernen durch die telefonische Beratung. Derzeit möchte eine Mehrheit<br />

keine weiteren Medien zum Lernen verwenden, allerdings nennen die Befürworter ausdrücklich<br />

verschiedene Formen des computer- <strong>und</strong> Internetgestützten Lernens.<br />

<strong>Die</strong> Teilnehmer gaben fehlendes Vorwissen vor allem im Bereich Betriebliches Kostenwesen (insgesamt<br />

64,3%) <strong>und</strong> Betriebswirtschaftliches Handeln (insgesamt 61,7%) an, gefolgt bei den<br />

Teilnehmern insgesamt mit deutlichem Abstand durch das Rechtsbewusste Handeln (44,7%)<br />

<strong>und</strong> das Qualitätsmanagement. In geringem Maße fehlte den Teilnehmern nach eigener Angabe<br />

das Vorwissen in den technischen Inhalten.<br />

(jeweils sollten die 3 wesentlichen Themen angekreuzt werden; Themen<br />

entsprechend <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>sverordnung Industriemeister Metall)<br />

Vorwissen<br />

fehlte sehr<br />

Betriebliches Kostenwesen 63,0%<br />

Betriebswirtschaftliches Handeln 62,7%<br />

Rechtsbewusstes Handeln 44,6%<br />

Qualitätsmanagement 37,0%<br />

Anwendung von Methoden <strong>der</strong> Information, Kommunikation + Planung 34,6%<br />

Personalführung 27,9%<br />

Planungs-, Steuerungs- / Kommunikationssysteme 27,5%<br />

Personalentwicklung 27,0%<br />

Berücksichtigung naturwissensch. <strong>und</strong> technischer Gesetzmäßigkeiten 24,5%<br />

Zusammenarbeit im Betrieb 20,6%<br />

Montagetechnik 15,4%<br />

Arbeits-, Umwelt- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz 14,7%<br />

Fertigungstechnik 14,5%<br />

Betriebstechnik 13,2%<br />

n Gesamt = 307 von 500<br />

Abbildung 154: In welchen Themen fehlte den Teilnehmern das erfor<strong>der</strong>liche Wissen zu Beginn<br />

des Lehrgangs vor allem?<br />

Auf die anschließende Frage, in welchen Themen die Antwortenden durch den Lehrgang beson<strong>der</strong>s<br />

viel gelernt zu haben meinen, steht an erster Stelle das betriebswirtschaftliche Handeln<br />

(60,3%), gefolgt von rechtsbewusstem Handeln (54,9%), Zusammenarbeit im Betrieb (51,5%)<br />

<strong>und</strong> Personalführung (51,7%) sowie betrieblichem Kostenwesen (51,5%). Selten genannt werden<br />

auch hier die technischen Schwerpunkte, wobei zu klären ist, ob dieses wegen des bereits<br />

vorhandenen Vorwissens, den Interessen o<strong>der</strong> den Lehrgangsinhalten so ist.<br />

273


274<br />

(jeweils sollten die 3 wesentlichen Themen angekreuzt werden; Themen entsprechend<br />

<strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>sverordnung Industriemeister Metall)<br />

wurde viel<br />

dazugelernt<br />

Betriebswirtschaftliches Handeln 60,3%<br />

Rechtsbewusstes Handeln 54,9%<br />

Berücksichtigung naturwissensch. <strong>und</strong> technischer Gesetzmäßigkeiten 52%<br />

Personalführung 51,7%<br />

Zusammenarbeit im Betrieb 51,5%<br />

Betriebliches Kostenwesen 51,5%<br />

Qualitätsmanagement 46,1%<br />

Fertigungstechnik 43,1%<br />

Personalentwicklung 43,1%<br />

Betriebstechnik 42,2%<br />

Montagetechnik 40,0%<br />

Arbeits-, Umwelt- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz 39,7%<br />

Anwendung von Methoden <strong>der</strong> Information, Kommunikation + Planung 39,2%<br />

Planungs-, Steuerungs- / Kommunikationssysteme 37,7%<br />

n Gesamt = 407 von 500<br />

Abbildung 155: In welchen Themen haben die Teilnehmer nach eigener Ansicht durch den<br />

Lehrgang beson<strong>der</strong>s viel gelernt?<br />

Verschiedene Fragen nach <strong>der</strong> Güte des Gesamtlehrgangs hinsichtlich <strong>der</strong> Erfüllung wesentlicher<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen ergeben folgendes Bild:<br />

Gesamt voll<br />

erfüllt erfüllt<br />

kaum erfüllt<br />

nicht<br />

erfüllt<br />

Verfügbarkeit <strong>der</strong> geeigneten Materialien 8,0% 66,3% 24,1% 1,5%<br />

angemessene Größe <strong>der</strong> Gruppen 18,8% 57,7% 13,9% 9,7%<br />

offene Atmosphäre unter den Lernern 26,9% 66,1% 5,7% 1,2%<br />

inhaltliche Abdeckung des Rahmenstoffplans* 4,6% 56,5% 15,5% 2,9%<br />

Rahmenstoffplan ist mir unbekannt 21,4%<br />

Vorträge fachlich kompetenter Trainer 6,8% 71,1% 19,7% 2,3%<br />

Mo<strong>der</strong>ation durch die Trainer 8% 73,2% 17,8% 1,0%<br />

Aktive Rolle <strong>der</strong> Teilnehmer im Unterricht 10,7% 69,8% 18,0% 1,5%<br />

Einsatz betrieblicher Lernaufgaben 4,8% 49,9% 36,1% 9,3%<br />

gute Abstimmung unter den Trainern 3,8% 44,1% 37,3% 14,9%<br />

* Erläuterung: im Rahmenstoffplan sind alle Inhalte aufgelistet, die in <strong>der</strong> Abschlussprüfung<br />

zum Thema gemacht werden können.<br />

n Gesamt = 398 von 500 (97,4%)<br />

Abbildung 156: Wie gut erfüllt <strong>der</strong> Lehrgang nach Ansicht <strong>der</strong> Teilnehmer die folgenden Anfor<strong>der</strong>ungen?


- <strong>Die</strong> Verfügbarkeit <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Materialien, wird von 8,0% als voll erfüllt <strong>und</strong> von<br />

66,3% als erfüllt bewertet. Nur eine geringe Zahl <strong>der</strong> Antwortenden gab „nicht erfüllt“ an.<br />

- <strong>Die</strong> angemessene Größe <strong>der</strong> Gruppen sahen 18,8% als voll erfüllt <strong>und</strong> 57,7% als erfüllt an.<br />

- Schließlich empfinden die gute Abstimmung unter den Trainern 3,8% als voll erfüllt, 44,1%<br />

als erfüllt <strong>und</strong> 37,3% als kaum erfüllt sowie 14,9% als nicht erfüllt. <strong>Die</strong> diesbezügliche Kritik<br />

findet sich häufig in allen unterschiedlichen Lehrgangsformen.<br />

- Eine offene Atmosphäre unter den Lernern empfanden 26,9% als voll erfüllt, 66,1% als erfüllt.<br />

Dabei handelt es sich vorrangig wohl um die Stimmung während <strong>der</strong> Präsenzzeiten, in<br />

zweiter Linie die zusätzlichen Kontakte zwischen den Teilnehmern (<strong>der</strong>en Intensivierung sinnvoll<br />

ist).<br />

- <strong>Die</strong> inhaltliche Abdeckung des Rahmenstoffplans sehen 4,6% als voll erfüllt <strong>und</strong> 56,5% als<br />

erfüllt an, 21,4% geben an, den Rahmenstoffplan nicht zu kennen. Der Rahmenstoffplan ist<br />

zwar keine verbindliche Vorgabe zur Umsetzung <strong>der</strong> Inhalte <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>sverordnung, er wird<br />

jedoch von den meisten beteiligten Akteuren (Autoren, Trainer, Teilnehmer <strong>und</strong> Prüfer) zur<br />

Orientierung verwendet.<br />

- <strong>Die</strong> Vorträge <strong>der</strong> Trainer wurden von den Teilnehmern insgesamt hinsichtlich ihrer fachlich<br />

kompetenten Gehalte von 6,8% als voll erfüllt, von 71,1% als erfüllt <strong>und</strong> von 19,7% als<br />

kaum erfüllt bewertet. Eine differenzierte Interpretation <strong>der</strong> Hintergründe dieser Angaben<br />

lässt die Fragestellung zunächst nicht zu.<br />

- <strong>Die</strong> Mo<strong>der</strong>ation durch Trainer sehen 8% als voll erfüllt <strong>und</strong> 73,2% als erfüllt an, hier besteht<br />

also eine weitgehende Zufriedenheit.<br />

- <strong>Die</strong> aktive Rolle <strong>der</strong> Teilnehmer im Unterricht sehen 10,7% als voll erfüllt <strong>und</strong> 69,8% als erfüllt<br />

an, 18,0% geben hier ein kaum erfüllt an. Offenbar führen die Vergleiche zwischen eher<br />

frontal unterrichteten <strong>und</strong> mo<strong>der</strong>ierten Lehrgangsteilen bzw. Unterrichten hier zu <strong>der</strong> heterogenen<br />

<strong>Bewertung</strong>.<br />

- Den Einsatz betrieblicher Lernaufgaben empfinden 4,8% als voll erfüllt <strong>und</strong> 49,9% als erfüllt,<br />

ein angesichts <strong>der</strong> Neuheit des Ansatzes eher als hoch einzuschätzen<strong>der</strong> Zustimmungsgrad.<br />

<strong>Die</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Lehrgangsunterlagen hat in allen <strong>Lehrgänge</strong>n eine erhebliche Bedeutung. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Präsenzlehrgänge sind insbeson<strong>der</strong>e die Textbände <strong>der</strong> DIHK-Bildungs-GmbH als<br />

vergleichbares Material zu den Lehrheften im Fernlehrgang zu betrachten, die ausschließlich von<br />

Bildungsträgern <strong>der</strong> Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern verwendet werden können.<br />

- <strong>Die</strong> fachlich richtige Darstellung wird von 70,2% als „gut“ bewertet, lediglich 23,8% geben<br />

ein „weniger gut“ an.<br />

- <strong>Die</strong> Relevanz <strong>der</strong> in den Materialien enthaltenen Inhalte für das Lernziel wird etwas weniger<br />

positiv bewertet, hier steht einem Anteil von 52,3% „gut“ ein Anteil von 42,0% „weniger<br />

gut“ gegenüber. Zur Orientierung wird häufig <strong>der</strong> Rahmenstoffplan herangezogen, dessen<br />

Inhalte sich in den Lernmaterialien wie<strong>der</strong>finden sollten.<br />

- Das Anspruchsniveau bewerten 65,5% als „gut“ <strong>und</strong> 29,5% als „weniger gut“. Es wird also<br />

als dem sich auf die Meisterprüfung vorbereitenden Lerner angemessen betrachtet. Ob es<br />

sich bei dem „weniger gut“ um zu hohes o<strong>der</strong> zu niedriges Niveau handelt, geht aus den<br />

Angaben nicht direkt hervor, es ist jedoch eher von einem als zu hoch empf<strong>und</strong>enen Niveau<br />

auszugehen.<br />

- <strong>Die</strong> Aktualität <strong>und</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Inhalte bewerten 64,4% als „gut“, 26,7% geben ein „weniger<br />

gut“ an. In einzelnen Materialien besteht ein stärkerer Verän<strong>der</strong>ungsdruck (z.B. Qualitätsmanagement<br />

wegen sich wandeln<strong>der</strong> Standards <strong>und</strong> Konzepte), während in an<strong>der</strong>en<br />

Fachthemen die Inhalte konstanter bleiben.<br />

- <strong>Die</strong> Orientierung für den Leser innerhalb <strong>der</strong> Unterlagen bewerten 34,9% als „gut“, 49,4%<br />

geben ein „weniger gut“ an <strong>und</strong> 15,0% ein „schlecht“. Generell werden bei Verwendung<br />

umfangreicher Materialien die Probleme mit <strong>der</strong> Übersichtlichkeit stärker angesprochen. Im<br />

Zusammenhang des Gesamtumfangs <strong>der</strong> Materialien liegt eine Ursache dieser Beurteilung sicherlich<br />

zunächst in <strong>der</strong> Masse an sich. Dennoch gibt <strong>der</strong> Wert einen Hinweis auf erfor<strong>der</strong>li-<br />

275


276<br />

che weitere Anstrengungen zur Erleichterung <strong>der</strong> Orientierung für den Lerner innerhalb des<br />

Gesamtcurriculums. Integration von Fachthemen <strong>und</strong> Verbindung von situativen Aufgaben<br />

<strong>und</strong> Fachinhalten stellen an den Lernenden hohe Anfor<strong>der</strong>ungen –hinsichtlich des Denkens in<br />

Zusammenhängen.<br />

Gesamt sehr<br />

weniger<br />

gut gut gut schlecht<br />

fachlich richtige Darstellung 3,0% 70,2% 23,8% 3,0%<br />

Relevanz <strong>der</strong> Inhalte für das Lernziel 1,3% 52,3% 42,0% 4,5%<br />

Anspruchsniveau 2,5% 65,5% 29,5% 2,5%<br />

Aktualität <strong>und</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Inhalte 5,2% 64,4% 26,7% 3,7%<br />

Orientierung für den Leser innerhalb <strong>der</strong> Unterlagen 0,7% 34,9% 49,4% 15,0%<br />

Beispiele zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Inhalte 3,0% 41,1% 44,6% 11,2%<br />

Integration betrieblicher Lernaufgaben im Text 0,5% 31,2% 53,7% 14,6%<br />

Umfang <strong>der</strong> Gesamtunterlagen 4,5% 57,9% 30,4% 7,2%<br />

Verständlichkeit <strong>der</strong> Sprache 4,0% 57,1% 25,4% 13,5%<br />

Verknüpfung mit weiterführen<strong>der</strong> Literatur 2,3% 33,8% 45,7% 16,5%<br />

n Gesamt = 400 von 500<br />

Abbildung 157: Im Gesamturteil <strong>der</strong> Teilnehmer: Wie gut sind die Lehrgangsunterlagen nach<br />

folgenden Kriterien?<br />

- Das Vorhandensein von Beispielen zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Inhalte bewerten 3,0% mit<br />

„sehr gut“ <strong>und</strong> 41,1% als „gut“, 44,6% geben ein „weniger gut“ an, in diesem Aspekt<br />

herrscht also eine weitgehende Zufriedenheit, wenn auch die Anzahl <strong>der</strong> „weniger gut“ Bewertenden<br />

Beachtung finden sollte.<br />

- <strong>Die</strong> Integration betrieblicher Lernaufgaben im Text bewerten 31,2% als „gut“, 53,7% geben<br />

ein „weniger gut“ an. Hier ist zu beachten, dass es einerseits die separierten Unterlagen<br />

<strong>und</strong> Lehrhefte mit betrieblichen Lernaufgaben gibt, die im Fall <strong>der</strong> Fernlehrgänge jeweils auf<br />

die fachbezogenen Lehrhefte Bezug nehmen. An<strong>der</strong>erseits sind innerhalb <strong>der</strong> fachbezogenen<br />

Lehrhefte auch an verschiedenen Stellen betriebliche Beispiele <strong>und</strong> daraus abgeleitete Lernaufgabenstellungen<br />

zu finden. Beide Formen tragen offenbar zur positiven <strong>Bewertung</strong> bei. In<br />

den Präsenzlehrgängen liegen bei den verwendeten fachsystematischen Unterlagen allerdings<br />

noch keine Bezugnahmen auf betriebliche Lernaufgaben vor.<br />

- Den Umfang <strong>der</strong> Gesamtunterlagen bewerten 4,5% mit „sehr gut“ <strong>und</strong> 57,9% als „gut“;<br />

30,4% geben ein „weniger gut“ an <strong>und</strong> 7,2% ein „schlecht“. Dem hohen Anteil zufriedener<br />

<strong>und</strong> sehr zufriedener stehen einige Unzufriedene gegenüber. Hier ist anzunehmen, dass die<br />

individuelle Kompetenz zum Umgang mit zahlreichen Materialien in die <strong>Bewertung</strong> einfließt,<br />

sich also einige von den Massen an Papier überfor<strong>der</strong>t fühlten, während an<strong>der</strong>e dieses als<br />

wichtige Ausstattung empfinden.<br />

- <strong>Die</strong> Verständlichkeit <strong>der</strong> Sprache in den Lernmaterialien bewerten 4,0% mit „sehr gut“ <strong>und</strong><br />

57,1% als „gut“, 25,4% geben ein „weniger gut“ an, 13,5% befinden diesen Punkt als<br />

„schlecht“.<br />

- <strong>Die</strong> Verknüpfung mit weiterführen<strong>der</strong> Literatur wird von 33,8% als „gut“ bewertet, 45,7%<br />

geben ein „weniger gut“ an <strong>und</strong> 16,5% ein „schlecht“. Hier ist zum einen die Erwähnung<br />

weiterer Literatur in den Unterlagen <strong>und</strong> Lehrheften zu beachten, zum zweiten die wechselseitige<br />

Bezugnahme zwischen den Unterlagen <strong>und</strong> Lehrheften <strong>und</strong> zum dritten die Bezugnahme<br />

aus den Unterlagen <strong>und</strong> Lehrheften auf als wesentlich angesehene, verbreitete Literatur<br />

im Meisterbereich (z.B. das Tabellenbuch Metall).


Insgesamt ist zu bemerken, dass die Angaben hinsichtlich <strong>der</strong> in diesem Bereich erfragten Aspekte<br />

mit <strong>der</strong> Gesamtzufriedenheit des Antwortenden korreliert, so dass <strong>der</strong> weniger zufriedene<br />

Nutzer im Durchschnitt alle Punkte niedriger bewertet als <strong>der</strong> Zufriedenere.<br />

Aufbau <strong>der</strong> Gruppen- / Teamarbeit im Meisterbereich 3,61<br />

Delegation von Zuständigkeiten an Mitarbeiter 3,57<br />

Verwirklichung kontinuierlicher Verbesserungsprozesse 3,10<br />

Innovation <strong>und</strong> Optimierung im Meisterbereich 2,98<br />

Organisation des Auftragspools im Meisterbereich 2,94<br />

Kooperation mit an<strong>der</strong>en Abteilungen <strong>und</strong> externen Partnern 2,83<br />

Dokumentation von Vereinbarungen, Verläufen, Vorfällen 2,62<br />

Mitwirkung bei <strong>der</strong> Akquisition einzelner Aufträge 2,45<br />

Durchführung langfristiger Aufgaben (z.B. Kennzahlenverfolgung) 2,37<br />

Aushandlung schriftlicher Vereinbarungen 2,26<br />

Nutzung von Informationsquellen (z.B. Intranet-Nutzung) 1,97<br />

Durchschnittswerte von 1: „nicht behandelt“ bis 6: „sehr intensiv behandelt“<br />

n Gesamt = 382 von 500<br />

Abbildung 158: Wie intensiv wurden nach Ansicht <strong>der</strong> Teilnehmer die folgenden betrieblichen<br />

Themen im Lehrgang behandelt?<br />

<strong>Die</strong> in <strong>der</strong> Frage 10 erfragten Themen spiegeln die von aktiven Industriemeistern angegebenen<br />

häufigen Arbeitsinhalte wie<strong>der</strong>, die sich in den mit den Modellversuchen des BIBB zusammenhängenden<br />

Untersuchungen ergaben. <strong>Die</strong> intensivste Behandlung wird dem Thema Aufbau <strong>der</strong><br />

Gruppen- / Teamarbeit im Meisterbereich (ø 3,61 gesamt) zugeordnet. Es folgen die Themen Delegation<br />

von Zuständigkeiten an Mitarbeiter (ø 3,57 gesamt) <strong>und</strong> Verwirklichung kontinuierlicher<br />

Verbesserungsprozesse (ø 3,10 gesamt) sowie die Innovation <strong>und</strong> Optimierung im Meisterbereich<br />

(ø 2,98 gesamt). Mittel intensiv behandelt wurden nach Einschätzung <strong>der</strong> Lerner die Kooperation<br />

mit an<strong>der</strong>en Abteilungen <strong>und</strong> externen Partnern (ø 2,83 gesamt), die Dokumentation<br />

von Vereinbarungen, Verläufen, Vorfällen (ø 2,62 gesamt) <strong>und</strong> Organisation des Auftragspools<br />

im Meisterbereich (ø 2,94 gesamt). <strong>Die</strong> weniger intensiv behandelten Themen betreffen die<br />

Durchführung langfristiger Aufgaben (z.B. Kennzahlenverfolgung.) (ø 2,37 gesamt), die Mitwirkung<br />

bei <strong>der</strong> Akquisition einzelner Aufträge (ø 2,45 gesamt) <strong>und</strong> die Aushandlung schriftlicher<br />

Vereinbarungen (ø 2,26 gesamt). An letzter Stelle steht die Nutzung von Informationsquellen<br />

(z.B. Intranet-Nutzung) (ø 1,97 gesamt), ein bei aktiven Industriemeistern in Unternehmen ausnahmslos<br />

zu findendes Thema, welches sich allerdings bislang auch im Rahmenstoffplan kaum<br />

nie<strong>der</strong>schlägt.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Wertschätzung unterschiedlicher Lernmethoden bei den Antwortenden ergibt<br />

sich folgendes Bild: Bei den Teilnehmern insgesamt liegen hinsichtlich <strong>der</strong> Wertschätzung <strong>der</strong><br />

Vortrag mit Erläuterungen durch den Dozenten/Trainer (90,8%) <strong>und</strong> die Übungen an Aufgaben<br />

mit Lösung (92,7%) vorne. Es folgt <strong>der</strong> Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern<br />

(85,5%). Anschließend finden sich das Bearbeiten <strong>der</strong> Lernunterlagen <strong>und</strong> Fachliteratur (81,7%),<br />

die simulative <strong>Prüfung</strong>svorbereitung (79,5%) sowie das projektartige Arbeiten mit betrieblichen<br />

Lernaufgaben (73,9%). <strong>Die</strong> <strong>Bewertung</strong> in dieser Fragestellung ist stark geprägt durch die jeweiligen<br />

Lehrgangs- <strong>und</strong> Trägerspezifika.<br />

ø<br />

277


278<br />

Genannt als<br />

nicht<br />

ja Rang 1 nein eingesetzt<br />

Vortrag mit Erläuterungen durch den Trainer 90,8% 49,0% 8,6% 0,5%<br />

Bearbeiten <strong>der</strong> Lernunterlagen <strong>und</strong> Fachliteratur 81,7% 15,7% 15,8% 2,5%<br />

Übungen an Aufgaben mit Lösung 92,7% 37,5% 4,9% 2,4%<br />

Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern 85,5% 26,2% 10,4% 4,1%<br />

projektartiges Arbeiten mit betrieblichen<br />

Lernaufgaben<br />

Besuche bei Unternehmen <strong>und</strong><br />

Facheinrichtungen<br />

73,9% 31,9% 15,9% 10,2%<br />

43,7% 22,2% 18,7% 37,6%<br />

Arbeiten am Computer <strong>und</strong> im Internet 41,4% 13,5% 24,3% 34,3%<br />

simulative <strong>Prüfung</strong>svorbereitung 79,5% 41,0% 9,8% 10,7%<br />

selbstständiges Studium gut aufbereiteter Unterlagen<br />

zu Hause<br />

selbstständige Bearbeitung von Lernaufgaben zu<br />

Hause<br />

Gespräch mit dem Trainer über<br />

Telefon o<strong>der</strong> Online<br />

68,1% 21,8% 25,3% 6,7%<br />

70,6% 20,4% 25,0% 4,4%<br />

17,2% 14,1% 31,7% 51,1%<br />

Anzugeben war <strong>der</strong> Rang 1 / 2 / 3 für die Bestandteile, die die Teilnehmer beson<strong>der</strong>s schätzen<br />

n = 372 von 500<br />

Abbildung 159: Welche Lehrgangsmethoden schätzen die Teilnehmer beson<strong>der</strong>s?<br />

<strong>Die</strong> Beurteilung <strong>der</strong> betrieblichen Lernaufgaben, die in den <strong>Lehrgänge</strong>n bearbeitet wurden, bezieht<br />

sich auf sehr unterschiedliche Varianten. Sie werden entwe<strong>der</strong> regionalspezifisch ermittelt<br />

<strong>und</strong> im Lehrgang bearbeitet o<strong>der</strong> mittels verfügbarer Unterlagen. In den Fernlehrgängen werden<br />

als Lehrhefte aufgearbeitete Lernaufgaben verwendet. <strong>Die</strong> Beurteilung dieses heterogenen<br />

Spektrums hinsichtlich <strong>der</strong> Erfüllung wesentlicher Kriterien führt zu folgendem Ergebnis: <strong>Die</strong> anschauliche<br />

Situationsbeschreibung zu Betrieb <strong>und</strong> Meisterbereich erreicht einen Mittelwert von<br />

2,16, also eine gute Erfüllung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen. <strong>Die</strong> <strong>Bewertung</strong> hängt tendenziell mit <strong>der</strong><br />

Wertschätzung <strong>der</strong> Lernaufgaben generell bei dem Antwortenden zusammen.<br />

Gesamt Mittelwert<br />

anschauliche Situationsbeschreibung zu Betrieb <strong>und</strong> Meisterbereich 2,16<br />

klar verständliche Gesamtaufgabe <strong>und</strong> dazu passende Teilaufgaben 2,35<br />

genügend Zusatzmaterial <strong>und</strong> Informationsquellen 2,42<br />

Vollständigkeit <strong>der</strong> Inhalte für die selbstgesteuerte Bearbeitung 2,38<br />

übersichtliches Textlayout (graphische Gestaltung) 2,40<br />

Lösungsvorschläge für die Bearbeitung 2,50<br />

nachvollziehbare Abstimmung <strong>der</strong> Inhalte mit dem Rahmenstoffplan 2,42<br />

n = 313 von 500<br />

Mittelwert zwischen 1 = Kriterium voll erfüllt bis 4 = Kriterium nicht erfüllt<br />

Abbildung 160: Im Gesamturteil <strong>der</strong> Teilnehmer: Welche Kriterien sind bei den betrieblichen<br />

Lernaufgaben erfüllt?


<strong>Die</strong> klar verständliche Gesamtaufgabe <strong>und</strong> dazu passende Teilaufgaben erreicht einen Mittelwert<br />

von 2,35 durch eine Bündelung in dem mittleren Bereich <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong>. Eine gleiche <strong>Bewertung</strong><br />

findet sich zum Aspekt genügend Zusatzmaterial <strong>und</strong> Informationsquellen, <strong>der</strong> erreichte<br />

Mittelwert liegt bei 2,42, nahezu gleichartig die Angaben zum Aspekt Vollständigkeit <strong>der</strong> Inhalte<br />

für die selbstgesteuerte Bearbeitung: Mittelwert insgesamt bei 2,38. Der Erfüllungsgrad <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ung<br />

an übersichtliches Textlayout (graphische Gestaltung) erreicht einen Mittelwert von<br />

2,4. <strong>Die</strong> Lösungsvorschläge für die Bearbeitung erreichen einen Mittelwert von 2,50, entgegen<br />

<strong>der</strong> Erwartung wird diesem Teil keine vorrangige Bedeutung zugeschrieben. <strong>Die</strong> nachvollziehbare<br />

Abstimmung <strong>der</strong> Inhalte mit dem Rahmenstoffplan erreicht einen Mittelwert von 2,42. <strong>Die</strong>ser<br />

Punkt wurde in Gesprächen mit Trainern häufig als beson<strong>der</strong>s wichtig bewertet.<br />

Bearbeitung betrieblicher Lernaufgaben bedeutet ...<br />

Vorteil we<strong>der</strong>noch<br />

Nachteil<br />

Verhältnis<br />

Vorteil / Nachteil<br />

Motivation zum Lernen im Lehrgang 67,2% 22,3% 10,6% 6,3<br />

effektives Lernen im Lehrgang 60,7% 25,7% 13,6% 4,5<br />

Praxisnähe im Lehrgang 72,3% 19,3% 8,3% 8,7<br />

Gruppenlernen im Lehrgang 69,5% 22,2% 8,3% 8,4<br />

Vorbereitung für die Abschluss-<strong>Prüfung</strong> 59,3% 26,9% 13,8% 4,3<br />

Verhältniswert zwischen Vorteil <strong>und</strong> Nachteil, je höher, desto mehr für Vorteil<br />

n = 337 von 500<br />

Abbildung 161: Welche Vorteile o<strong>der</strong> Nachteile <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> betrieblichen Lernaufgaben<br />

im Vergleich zum konventionellen Lernen haben die Teilnehmer festgestellt?<br />

In dieser Frage sollte angegeben werden, inwieweit die Lernenden bei <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Lernaufgaben im Vergleich zum konventionellen Lernen Vorteile o<strong>der</strong> Nachteile festgestellt<br />

haben. <strong>Die</strong> Bearbeitung betrieblicher Lernaufgaben bedeutet demnach für die Motivation<br />

zum Lernen im Lehrgang für 67,2% einen Vorteil, 10,6% einen Nachteil <strong>und</strong> 22,3% we<strong>der</strong><br />

Vor- noch Nachteil. Hinsichtlich des effektiven Lernens im Lehrgang halten die Lernaufgabenbearbeitung<br />

60,7% für einen Vorteil, 13,6% einen Nachteil <strong>und</strong> 25,7% we<strong>der</strong> Vor- noch Nachteil.<br />

<strong>Die</strong> Praxisnähe im Lehrgang wird für 72,3% zum Vorteil, 8,3% zum Nachteil <strong>und</strong> 19,3% we<strong>der</strong><br />

zum Vor- noch Nachteil beeinflusst. Positive Wirkung wird auch dem Gruppenlernen im Lehrgang<br />

zugeordnet, für 69,5% handelt es sich um einen Vorteil, für 8,3% um einen Nachteil.<br />

Schließlich sehen bezüglich <strong>der</strong> Vorbereitung für die Abschluss-<strong>Prüfung</strong> 59,3% einen Vorteil,<br />

13,8% einen Nachteil <strong>und</strong> 26,9% we<strong>der</strong> Vor- noch Nachteil. Der Zusammenhang zwischen <strong>der</strong><br />

an betrieblichen Situationsaufgaben ausgerichteten Abschlussprüfung <strong>und</strong> den betrieblichen<br />

Lernaufgaben im Lehrgang ist nicht für alle offensichtlich. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass<br />

die Beantwortung vor <strong>der</strong> abschließenden <strong>Prüfung</strong> stattfand. Von einigen Teilnehmern wurde<br />

das Verhältnis von relativ großem Aufwand <strong>und</strong> vergleichbar geringem Nutzen im Zusammenhang<br />

<strong>der</strong> Bearbeitung von Lernaufgaben kritisiert<br />

Aus <strong>der</strong> Fülle möglicher Formen <strong>der</strong> Lernerfolgskontrolle wurde gefragt, welche die Lernenden<br />

im Lehrgang erlebt haben. <strong>Die</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Frage wurde in <strong>der</strong> Alternative „ja, diese Form<br />

<strong>der</strong> Lernkontrolle fand statt“ bzw. „nein, diese Form <strong>der</strong> Lernkontrolle fand nicht statt“ angegeben.<br />

56,1% bestätigen, fachspezifische Tests bzw. schriftliche Ausarbeitungen erbracht zu<br />

haben, 53,0% nennen Tests bzw. schriftliche Ausarbeitungen zu betrieblichen Lernaufgaben.<br />

<strong>Die</strong> Häufigkeit wird in <strong>der</strong> zweiten Art als mehrfach höher angegeben. 22,4% geben an, Zwischenbeurteilungen<br />

<strong>der</strong> Trainer an den Lerner erhalten zu haben, 77,6% verneinen diese Form.<br />

Etwa die Hälfte <strong>der</strong> Teilnehmer – 51,3% - nennt die vollständige Durchführungen von Tests unter<br />

realen <strong>Prüfung</strong>sbedingungen (die eigentlich bei 100% <strong>der</strong> Antwortenden stattfinden sollte).<br />

ja nein<br />

279


280<br />

fachspezifische Tests bzw. schriftliche Ausarbeitungen 56,1% 43,9%<br />

Tests bzw. schriftliche Ausarbeitungen zu betrieblichen Lernaufgaben 53,0% 47,0%<br />

Zwischenbeurteilungen <strong>der</strong> Trainer an den Lerner 22,4% 77,6%<br />

vollständige Test-Durchführungen unter realen <strong>Prüfung</strong>sbedingungen 51,3% 48,7%<br />

n Gesamt = 372 von 500<br />

Abbildung 162: Welche Formen von Lernerfolgskontrolle haben nach Auskunft <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

im Lehrgang stattgef<strong>und</strong>en?<br />

<strong>Die</strong> Nennungen (unter denen, die angaben, diese Form erlebt zu haben, hat etwa je<strong>der</strong> zweite<br />

hierzu Angaben gemacht) zur Häufigkeit <strong>der</strong> Durchführung im Lehrgang verteilen sich folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Durchführung im Lehrgang gar nicht einmal 2 mal mehr als 3 mal<br />

fachspezifische Tests bzw. schriftliche Ausarbeitungen<br />

Tests bzw. schriftliche Ausarbeitungen zu betrieblichen<br />

Lernaufgaben<br />

Zwischenbeurteilungen <strong>der</strong> Trainer an den<br />

Lerner<br />

vollständige Durchführungen von Tests unter<br />

realen <strong>Prüfung</strong>sbedingungen<br />

n Gesamt = 98 von 500<br />

0,0% 14,4% 24,3% 61,3%<br />

1,1% 12,9% 28,0% 58,1%<br />

4,7% 37,2% 25,6% 32,6%<br />

0,7% 34,0% 29,9% 35,4%<br />

Abbildung 163: Welche Formen von Lernerfolgskontrolle haben nach Auskunft <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

im Lehrgang stattgef<strong>und</strong>en?<br />

<strong>Die</strong> <strong>Prüfung</strong>en stellen für die Industriemeisterschüler eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dar, vor<br />

allem dadurch, dass zwischen <strong>der</strong> Art <strong>und</strong> Weise <strong>der</strong> ersten <strong>Prüfung</strong> (Basisqualifikation) anhand<br />

<strong>der</strong> Abfrage von Wissen <strong>und</strong> <strong>der</strong> zweiten <strong>Prüfung</strong> anhand betrieblicher Situationsaufgaben ein<br />

erheblicher Unterschied besteht <strong>und</strong> die Neuartigkeit <strong>der</strong> Abschlussprüfung zu einer spezifischen<br />

Vorbereitung führen sollte. Folgende <strong>Bewertung</strong>en wurden hinsichtlich verschiedener Arten gegeben,<br />

Sicherheit über die bevorstehende <strong>Prüfung</strong> zu erzeugen:<br />

<strong>Die</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Frage wurde in <strong>der</strong> Alternative „ja, dadurch wurde Sicherheit erzeugt“<br />

bzw. „nein, das kam nicht vor bzw. spielte keine Rolle“ angegeben.<br />

ja nein<br />

Besprechung des <strong>Prüfung</strong>sablaufs 78,0% 22,0%<br />

mentales Training (z.B. zum Stressmanagement, Abbau von <strong>Prüfung</strong>sangst)<br />

15,2% 84,8%<br />

Gespräch mit Absolventen <strong>der</strong> letzten <strong>Prüfung</strong> über <strong>der</strong>en Erfahrung 29,4% 70,6%<br />

Ausgabe <strong>der</strong> letzten <strong>Prüfung</strong>en zur Vorbereitung 84,0% 16,0%<br />

simulative Durchführung eines Fachgesprächs 68,1% 31,9%<br />

Bearbeitung einer Situationsaufgabe unter <strong>Prüfung</strong>sbedingungen 50,0% 50,0%<br />

Gespräch mit den Mitglie<strong>der</strong>n des <strong>Prüfung</strong>sausschusses 38,9% 61,1%<br />

n Gesamt = 382 von 500<br />

Abbildung 164: Wodurch wurde bei Ihnen Sicherheit über die bevorstehende <strong>Prüfung</strong> erzeugt?<br />

<strong>Die</strong> Nennungen zur Häufigkeit <strong>der</strong> Durchführung im Lehrgang verteilen sich folgen<strong>der</strong>maßen:


<strong>Die</strong> Besprechung des <strong>Prüfung</strong>sablaufs haben 78,0% mehrfach erlebt. Ein mentales Training (z.B.<br />

zum Stressmanagement, Abbau von <strong>Prüfung</strong>sangst) wurde lediglich von 15,2% bestätigt, diese<br />

Form <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>svorbereitung scheint allgemein wenig genutzt zu werden. Auch das Gespräch<br />

mit Absolventen <strong>der</strong> letzten <strong>Prüfung</strong> über <strong>der</strong>en Erfahrung haben lediglich 29,4% wahrgenommen.<br />

Dagegen wurde die Ausgabe <strong>der</strong> letzten <strong>Prüfung</strong>en zur Vorbereitung von 84,0% angegeben<br />

<strong>und</strong> die simulative Durchführung eines Fachgesprächs haben 68,1% erlebt. <strong>Die</strong> Bearbeitung<br />

einer Situationsaufgabe unter <strong>Prüfung</strong>sbedingungen bestätigen 50,0%. Ein Gespräch mit den<br />

Mitglie<strong>der</strong>n des <strong>Prüfung</strong>sausschusses geben lediglich 38,9% an.<br />

sehr gut gut zufriedenstellend ausreichend schlecht<br />

Gesamt 4,2% 31,8% 42,7% 12,5% 8,8%<br />

n = 377 von 500<br />

Abbildung 165: Wie bewerten die Teilnehmer das System des Lehrgangs mit betrieblichen Lernaufgaben<br />

insgesamt?<br />

Das System des Lehrgangs mit betrieblichen Lernaufgaben insgesamt bewerten die Teilnehmer<br />

zu 4,2% mit „sehr gut“, zu 31,8% mit „gut“, zu 42,7% mit „zufriedenstellend“, zu 12,5% mit<br />

„ausreichend“ sowie zu 8,8% mit „schlecht“.<br />

ja nein weiß ich nicht<br />

Gesamt 44,9% 14,2% 40,9%<br />

n = 289 von 500<br />

Abbildung 166: Wurden nach Meinung <strong>der</strong> Teilnehmer alle wesentlichen Inhalte des Rahmenstoffplans<br />

im Lehrgang behandelt?<br />

Wie fielen die <strong>Prüfung</strong>sergebnisse <strong>der</strong> Teilnehmer aus?<br />

Ihre Noten in den bereits gelaufenen <strong>Prüfung</strong>en konnten die Antwortenden lediglich hinsichtlich<br />

des <strong>Prüfung</strong>steils <strong>der</strong> fachrichtungsübergreifenden Basisqualifikationen nennen.<br />

Dabei wurden die besten Ergebnisse im <strong>Prüfung</strong>sbereich „Zusammenarbeit im Betrieb“ erreicht,<br />

gefolgt vom <strong>Prüfung</strong>sbereich „Rechtsbewusstes Handeln ". Bestanden haben alle Teilnehmer<br />

auch den <strong>Prüfung</strong>sbereich „Anwendung von Methoden <strong>der</strong> Information, Kommunikation <strong>und</strong><br />

Planung“. Weniger günstig wurden die <strong>Prüfung</strong>sbereiche „Betriebswirtschaftliches Handeln“<br />

sowie „Berücksichtigung naturwissenschaftlicher <strong>und</strong> technischer Gesetzmäßigkeiten“ abgeschlossen,<br />

allerdings liegen die durchschnittlichen Ergebnisse <strong>der</strong> hier ausgewerteten <strong>Prüfung</strong>steilnehmer<br />

leicht besser als im b<strong>und</strong>esdeutschen Gesamtergebnis.<br />

<strong>Prüfung</strong>steil fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen, <strong>Prüfung</strong>sbereiche: Noten-ø<br />

Berücksichtigung naturwissenschaftlicher <strong>und</strong> technischer Gesetzmäßigkeiten 3,31<br />

Betriebswirtschaftliches Handeln 3,58<br />

Rechtsbewusstes Handeln 3,21<br />

Anwendung von Methoden <strong>der</strong> Information, Kommunikation <strong>und</strong> Planung 3,23<br />

Zusammenarbeit im Betrieb 2,75<br />

n Gesamt = 347 von 500<br />

Abbildung 167: Noten in den <strong>Prüfung</strong>en (soweit bereits durchgeführt <strong>und</strong> bekannt)?<br />

6.2.3 Trainer-Befragung<br />

281


282<br />

Im Zusammenhang <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>en im Mai <strong>und</strong> November 2002 wurden Trainer über ihre Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> <strong>Bewertung</strong>en hinsichtlich des neuen Lehrgangs zum Industriemeister Metall befragt.<br />

Dabei wurde <strong>der</strong> Begriff „Trainer“ verwendet, mit dem aber alle Lehrkräfte, Trainer, Referenten<br />

<strong>und</strong> Tutoren angesprochen sein sollten. Es beteiligten sich 95 Trainer an <strong>der</strong> Befragung, die allesamt<br />

in Präsenzunterrichten aktiv sind, jedoch in unterschiedlichen Lehrgangsformen (Vollzeit-<br />

<strong>und</strong> Teilzeit-Präsenzlehrgang, Fernlehrgang).<br />

angestellter Trainer 1,1%<br />

Berufsschullehrer 16,8%<br />

freier Trainer 44,2%<br />

im Unternehmen angestellt als ... 26,3%<br />

sonstiges, nämlich ...<br />

n = 95 (100% von 95)<br />

11,6%<br />

Abbildung 168: In welcher Funktion sind die Trainer tätig?<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Trainer ist freiberuflich tätig (44,2%), nachfolgend kommt die beson<strong>der</strong>s gewünschte<br />

Gruppe <strong>der</strong> in einem Unternehmen angestellten Trainer (26,3%) (allerdings ist von<br />

den freiberuflich Tätigen erfahrungsgemäß auch eine größere Anzahl ebenfalls in Unternehmen<br />

aktiv). <strong>Die</strong> Berufsschullehrer stellen 16,8%, beim Bildungsträger fest angestellte Trainer machen<br />

nur 1,1% <strong>der</strong> Antwortenden aus, sonstige Funktionen gaben 11,6% an.<br />

bereits vor 1982 als Trainer tätig 23,5%<br />

Tätigkeitsbeginn als Trainer nach 1982, aber vor 1991 28,4%<br />

Tätigkeitsbeginn als Trainer nach 1991, aber vor 1998 22,2%<br />

Tätigkeitsbeginn als Trainer nach 1998 25,9%<br />

n = 81 (85,3% von 95)<br />

Abbildung 169: Seit wann sind die Trainer im Bereich Industriemeister tätig?<br />

Ein Großteil <strong>der</strong> Trainer ist bereits langjährig in <strong>der</strong> Industriemeisterbildung aktiv. So haben ca.<br />

75% <strong>der</strong> im Jahr 2002 involvierten Trainer schon vor <strong>der</strong> Neuordnung <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> unterrichtet.<br />

Bereits vor 1982 als Trainer tätig waren 23,5%, 28,4% hatten ihren Tätigkeitsbeginn als Trainer<br />

nach 1982, aber vor 1991, d.h. die Mitglie<strong>der</strong> dieser Gruppe haben insgesamt mehr als 10 Jahre<br />

Erfahrung. Zwischen 1991 <strong>und</strong> 1998 begannen die Mitwirkung 22,2%. Lediglich ein gutes Viertel,<br />

25,9%, hatten ihren Tätigkeitsbeginn als Trainer nach 1998, wurden also neu rekrutiert<br />

bzw. gewonnen. Das Ergebnis kann die häufig geäußerte Annahme, nahezu alle Trainer würden<br />

mit dem neuen Ansatz ausgetauscht, nicht unterstützen.<br />

20 bis 35 Jahre 13,7%<br />

36 bis 50 Jahre 40,0%<br />

51 bis 60 Jahre 21,1%<br />

über 60 Jahre 25,3%<br />

n = 95 (100% von 95)<br />

Abbildung 170: Welches Alter haben die Trainer im Durchschnitt?


<strong>Die</strong> Trainer sind zu 13,7% als „jung“ einzuordnen, nämlich im Alter zwischen 20 <strong>und</strong> 35 Jahren.<br />

<strong>Die</strong> Hauptgruppe bilden die 36 bis 50 Jährigen mit 40,0% von allen Antwortenden. 21,1% sind<br />

zwischen 51 <strong>und</strong> 60 Jahren alt <strong>und</strong> ein gutes Viertel (25,3%) über 60 Jahre.<br />

Generell wird bei den jungen Trainern zumeist angenommen, dass sie beson<strong>der</strong>s stark im aktuellen<br />

betrieblichen Umfeld verankert sind, an<strong>der</strong>erseits jedoch auch sehr stark belastet durch die<br />

Haupttätigkeit, so dass die Nebentätigkeit als Trainer zu Überfor<strong>der</strong>ung führen kann. <strong>Die</strong> mittlere<br />

Gruppe gilt als sowohl erfahren wie auch betrieblich in ruhigerer Situation. <strong>Die</strong> älteren Trainer<br />

bringen häufig großes Engagement ein, da sie sich überdurchschnittlich auf die Tätigkeit als<br />

Trainer konzentrieren. Sie müssen allerdings für den neuen Ansatz eine häufig langjährig praktizierte<br />

Trainingsform verän<strong>der</strong>n.<br />

<strong>Die</strong> folgenden Fragen beziehen sich auf den Lehrgang zur Vorbereitung auf die Industriemeister-<br />

<strong>Prüfung</strong>, an dem die Trainer beteiligt waren.<br />

<strong>Die</strong> Verteilung <strong>der</strong> Antwortenden hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>sstandorte zeigt eine b<strong>und</strong>esweite Beteiligung<br />

mit einer unterdurchschnittlichen Teilhabe <strong>der</strong> neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>.<br />

keine Nutzung von Lernmedien 65,8<br />

bis zu 40 St<strong>und</strong>en 32,9<br />

mehr als 40 St<strong>und</strong>en<br />

n = 76 (80,0% von 95)<br />

1,3<br />

Abbildung 171: Wieviele St<strong>und</strong>en haben die Trainer im Lehrgang Lernmedien (Internet, CBT)<br />

genutzt?<br />

<strong>Die</strong> Nutzung von Lernmedien wurde nur von einer Min<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Trainer im Lehrgang eingesetzt,<br />

32,9% arbeiteten bis zu 40 St<strong>und</strong>en, 1,3% mehr als 40 St<strong>und</strong>en mit Lernmedien. Keine<br />

Nutzung von Lernmedien gaben 65,8% <strong>der</strong> Trainer an.<br />

Das Ergebnis weist darauf hin, dass Lernmedien für die Trainertätigkeit bislang keinen hervorgehobenen<br />

Faktor in den <strong>Lehrgänge</strong>n darstellen. Es ist nicht geklärt, ob die Trainer parallel zu ihrem<br />

Handeln verwendete Lernmedien befürworten, ob sie einen erweiterten Einsatz anstreben,<br />

ob sie in an<strong>der</strong>en <strong>Lehrgänge</strong>n mit an<strong>der</strong>en Zielgruppen Lernmedien einsetzen, dieses jedoch im<br />

Industriemeisterlehrgang nicht übernehmen.<br />

Eine zentrale Frage <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> neuen Vorgaben ist die Frage des Einsatzes betrieblicher<br />

Lernaufgaben – <strong>der</strong> Entsprechung <strong>der</strong> betrieblichen Situationsaufgaben, die in <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> verwendet<br />

werden - in den <strong>Lehrgänge</strong>n. Lediglich 4,5% <strong>der</strong> Trainer gaben an, nicht mit betrieblichen<br />

Lernaufgaben gearbeitet zu haben. Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass auch Trainer<br />

sich an <strong>der</strong> Befragung beteiligten, die lediglich im basisqualifizierenden Teil eingesetzt sind, in<br />

dem prinzipiell die Lernaufgaben noch keine Rolle spielen. Bis zu 3 betriebliche Lernaufgaben<br />

bearbeitet haben 23,6% <strong>der</strong> Trainer, ggf. war diese bearbeitung im Team organisiert. 20,2%<br />

bearbeiteten 4 bis 9 betriebliche Lernaufgaben <strong>und</strong> 21,3% verwendeten 10 bis 19 betriebliche<br />

Lernaufgaben im Unterricht. Bei den 30,3% Trainer, die 20 <strong>und</strong> mehrbetriebliche Lernaufgaben<br />

bearbeitet haben, ist davon auszugehen, dass sie zum einen eine Mitwirkung an <strong>der</strong> Aufgabenbearbeitung<br />

angeben, zum an<strong>der</strong>en kleinere Aufgabenstellungen als Lernaufgaben einsetzen,<br />

die von den Teilnehmern auch außerhalb <strong>der</strong> gemeinsamen Unterrichtszeit bearbeitet werden.<br />

Aus <strong>der</strong> Erfahrung <strong>der</strong> gelaufenen <strong>Lehrgänge</strong> zeigt sich ein heterogener Umgang mit den Lernaufgaben,<br />

vor allem bezüglich <strong>der</strong> Dimension, des Umfangs <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bearbeitungsdauer pro<br />

Aufgabe. So wurden erfolgreich sowohl längerlaufende Aufgaben mit insgesamt mehr als 100<br />

St<strong>und</strong>en wie auch kurze Aufgaben mit weniger als 8 St<strong>und</strong>en Bearbeitungsdauer eingesetzt.<br />

283


284<br />

20 <strong>und</strong><br />

mehrbetriebliche<br />

Lernaufgaben<br />

bearbeitet<br />

30%<br />

10 bis 19 betriebliche<br />

Lernaufgaben<br />

bearbeitet<br />

21%<br />

keine betrieblichen<br />

Lernaufgaben<br />

bearbeitet<br />

5%<br />

bis zu 3 betriebliche<br />

Lernaufgaben<br />

bearbeitet<br />

24%<br />

4 bis 9 betriebliche<br />

Lernaufgaben<br />

bearbeitet<br />

20%<br />

Angaben <strong>der</strong> Trainer über die Anzahl <strong>der</strong> eingesetzten Lernaufgaben<br />

Antworten von 95 Dozenten / Trainern <strong>der</strong> <strong>Lehrgänge</strong> zur Vorbereitung<br />

auf die <strong>Prüfung</strong> für Industriemeister Metall Befragungszeitpunkt<br />

im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> im Mai 2002<br />

Abbildung 172: Wieviele betriebliche Lernaufgaben haben die Trainer im Lehrgang bearbeitet?<br />

n = 89 (93,7% von 95)<br />

<strong>Die</strong> Angaben bezüglich <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> des Entwicklungsstandes <strong>der</strong> Teilnehmer aus Sicht <strong>der</strong><br />

Trainer sollten in Prozent von allen Teilnehmern angegeben werden, so dass insgesamt 100%<br />

herauskommt.<br />

Mittelwert<br />

Berufspraktiker ohne Facharbeiterabschluss 3,35%<br />

Niveau einer Facharbeiters, <strong>der</strong> durch längere Lernpause lernungewohnt ist 29,74%<br />

Niveau eines Facharbeiters, <strong>der</strong> fachfremd ausgebildet 9,93%<br />

Niveau eines guten Facharbeiters mit Berufserfahrung 46,56%<br />

Niveau eines Facharbeiters mit Führungsverantwortung 13,74%<br />

n = 84 (88,4% von 95)<br />

Abbildung 173: Wie bewerten die Trainer den Entwicklungsstand <strong>der</strong> Teilnehmer zu Beginn des<br />

Lehrgangs?<br />

<strong>Die</strong> Trainer gaben jeweils an, wie die von ihnen unterrichtete Teilnehmergruppe prozentual zusammengesetzt<br />

war. Dabei ergaben sich sehr heterogene Einschätzungsprofile. In <strong>der</strong> Gesamtheit<br />

wurde ein Bild erzeugt, demnach die typische Lehrgangsteilnehmergruppe bei einer Zahl<br />

von 25 Teilnehmern folgen<strong>der</strong>maßen zusammengesetzt wäre: Ein Teilnehmer wäre auf dem Niveau<br />

eines „Berufspraktiker ohne Facharbeiterabschluss“ (genau 3,35% <strong>der</strong> Gruppe) einzuschätzen,<br />

7 bis 8 stehen auf dem Niveau einer Facharbeiters, <strong>der</strong> durch längere Lernpause lernungewohnt<br />

ist, 2 bis 3 auf dem Niveau eines Facharbeiters, <strong>der</strong> fachfremd ausgebildet o<strong>der</strong> tätig<br />

gewesen ist, auf dem Niveau eines guten Facharbeiters mit Berufserfahrung sind 11 bis 12 Teilnehmer<br />

einzuschätzen <strong>und</strong> 3 bis 4 haben das Niveau eines Facharbeiters mit Führungsverantwortung.


In jedem Lehrgang finden sich also einige Teilnehmer, die bereits im Zielniveau angesiedelt werden,<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits nur wenige, die unterhalb des angezielten Personenbereichs liegen. Einige<br />

Trainer schätzen die Zusammensetzung <strong>der</strong> Teilnehmerschaft deutlich unterhalb des durchschnittlichen<br />

Niveaus ein, an<strong>der</strong>e auch deutlich oberhalb..<br />

Wie bewerten die Trainer .... (Mittelwerte) sehr gut mittel schlecht<br />

... die Bereitschaft <strong>der</strong> Teilnehmer zum eigenaktiven<br />

Lernen im Lehrgang?<br />

... Selbstbewusstsein <strong>und</strong> zielstrebiges Auftreten<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer?<br />

... kognitive Fähigkeit <strong>der</strong> Teilnehmer zur Bewältigung<br />

<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen?<br />

... Offenheit <strong>der</strong> Teilnehmer <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Kooperationsbereitschaft<br />

mit an<strong>der</strong>en Lernern?<br />

285<br />

30,03% 51,24% 20,73% n = 86<br />

27,74% 51,31% 22,41% n = 84<br />

25,93% 51,44% 23,86% n = 81<br />

41,6% 44,2% 15,5% n = 84<br />

Abbildung 174: Wie bewerten die Trainer verschiedene Rahmenbedingungen bei den Teilnehmern<br />

<strong>Die</strong> Bereitschaft zum eigenaktiven Lernen <strong>der</strong> Teilnehmer wurde von den Trainern in <strong>der</strong> Form<br />

eingeschätzt, dass sie den jeweiligen prozentualen Anteil an Teilnehmern nennen sollten, die<br />

jeweils entwe<strong>der</strong> sehr gut zum eigenaktiven Lernen bereit waren, o<strong>der</strong> die mittelmäßig dazu bereit<br />

waren o<strong>der</strong> die schlecht dazu bereit waren. Aus den heterogen zusammengesetzten Ergebnissen<br />

(Beispiel: 18,6% <strong>der</strong> Trainer meinen, dass 20% bis 30% <strong>der</strong> Teilnehmer sehr gut zum eigenaktiven<br />

Lernen im Lehrgang bereit sind) ergeben sich Mittelwerte, denen zufolge eine typische<br />

Lehrgangsteilnehmergruppe bei einer Zahl von 25 Teilnehmern folgen<strong>der</strong>maßen zusammengesetzt<br />

wäre: 7 bis 8 Teilnehmer (30,0%) wären sehr gut bereit, 12 bis 13 Teilnehmer<br />

(51,2%) wären mittelmäßig bereit <strong>und</strong> 5 Teilnehmer (20,7%) wären schlecht bereit zum eigenaktiven<br />

Lernen im Lehrgang.<br />

Selbstbewusstsein <strong>und</strong> zielstrebiges Auftreten <strong>der</strong> Teilnehmer wurde von den Trainern in <strong>der</strong><br />

Form eingeschätzt, dass sie den jeweiligen prozentualen Anteil an Teilnehmern nennen sollten,<br />

die jeweils entwe<strong>der</strong> sehr gutes, mittleres o<strong>der</strong> schlechtes Selbstbewusstsein <strong>und</strong> zielstrebiges<br />

Auftreten aufwiesen. Aus den heterogen zusammengesetzten Ergebnissen (Beispiel: 28,6% <strong>der</strong><br />

Trainer meinen, dass 20% bis 30% <strong>der</strong> Teilnehmer ein sehr gutes Selbstbewusstsein <strong>und</strong> zielstrebiges<br />

Auftreten haben) ergeben sich Mittelwerte, denen zufolge eine typische Lehrgangsteilnehmergruppe<br />

bei einer Zahl von 25 Teilnehmern folgen<strong>der</strong>maßen zusammengesetzt wäre: 7<br />

Teilnehmer (27,7%) hätten ein sehr gutes, 12 bis 13 Teilnehmer (51,3%) ein mittleres <strong>und</strong> 5 bis<br />

6 Teilnehmer (22,4%) ein schlechtes Selbstbewusstsein <strong>und</strong> zielstrebiges Auftreten.<br />

<strong>Die</strong> kognitive Fähigkeit <strong>der</strong> Teilnehmer zur Bewältigung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen wurde von den Trainern<br />

in <strong>der</strong> Form eingeschätzt, dass sie den jeweiligen prozentualen Anteil an Teilnehmern nennen<br />

sollten, die jeweils entwe<strong>der</strong> sehr gute kognitive Fähigkeiten zur Bewältigung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

besitzen, o<strong>der</strong> die mittelmäßige besitzen o<strong>der</strong> die schlechte Fähigkeiten besitzen. Aus<br />

den heterogen zusammengesetzten Ergebnissen (Beispiel: 28,4% <strong>der</strong> Trainer meinen, dass 20%<br />

bis 30% <strong>der</strong> Teilnehmer sehr gute kognitive Fähigkeit zur Bewältigung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen besitzen)<br />

ergeben sich Mittelwerte, denen zufolge eine typische Lehrgangsteilnehmergruppe bei einer<br />

Zahl von 25 Teilnehmern folgen<strong>der</strong>maßen zusammengesetzt wäre: 6 bis 7 Teilnehmer<br />

(25,9%) hätten sehr gute, 12 bis 13 Teilnehmer (51,44%) hätten mittelmäßige bereit <strong>und</strong> 6<br />

Teilnehmer (23,9%) hätten schlechte kognitive Fähigkeiten zur Bewältigung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Offenheit <strong>der</strong> Teilnehmer <strong>und</strong> Kooperationsbereitschaft mit an<strong>der</strong>en Lernern wurde von den<br />

Trainern in <strong>der</strong> Form eingeschätzt, dass sie den jeweiligen prozentualen Anteil an Teilnehmern<br />

nennen sollten, die jeweils entwe<strong>der</strong> sehr gute, mittlere o<strong>der</strong> schlechte Offenheit <strong>und</strong> Kooperationsbereitschaft<br />

aufwiesen. Aus den heterogen zusammengesetzten Ergebnissen (Beispiel:<br />

17,5% <strong>der</strong> Trainer meinen, dass 20% bis 30% <strong>der</strong> Teilnehmer eine sehr gute Offenheit <strong>und</strong> Ko-


286<br />

operationsbereitschaft haben) ergeben sich Mittelwerte, denen zufolge eine typische Lehrgangsteilnehmergruppe<br />

bei einer Zahl von 25 Teilnehmern folgen<strong>der</strong>maßen zusammengesetzt<br />

wäre: 10 bis 11 Teilnehmer (41,6%) hätten eine sehr gute, 11 Teilnehmer (44,2%) eine mittlere<br />

<strong>und</strong> 4 bis 6 Teilnehmer (15,5%) eine schlechte Offenheit <strong>und</strong> Kooperationsbereitschaft.<br />

Gefragt nach ihrer Einschätzung über das bei den Teilnehmern fehlende Vorwissen (die bei dieser<br />

Frage vorgegebenen Themen entsprechen <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>sverordnung Industriemeister Metall;<br />

die Trainer sollten jeweils bis zu 3 beson<strong>der</strong>s Wesentliche ankreuzen) nennen die Trainer vorrangig<br />

die Verordnungs- <strong>und</strong> Rahmenstoffplanthemen Berücksichtigung naturwissenschaftlicher<br />

<strong>und</strong> technischer Gesetzmäßigkeiten (mit 47 Nennungen die mit Abstand höchste Gewichtung),<br />

Betriebswirtschaftliches Handeln (29 Nennungen) sowie Betriebliches Kostenwesen (20 Nennungen),<br />

gefolgt vom Thema Anwendung von Methoden <strong>der</strong> Information, Kommunikation <strong>und</strong> Planung<br />

(19 Nennungen). Gefragt nach ihrer Einschätzung darüber, in welchen Themen die Teilnehmer<br />

durch den Lehrgang beson<strong>der</strong>s viel gelernt nennen die Trainer vorrangig die Verordnungs-<br />

<strong>und</strong> Rahmenstoffplanthemen Betriebswirtschaftliches Handeln (26 Nennungen) <strong>und</strong> Anwendung<br />

von Methoden <strong>der</strong> Information, Kommunikation <strong>und</strong> Planung (26 Nennungen) sowie<br />

Personalführung (26 Nennungen), im Anschluss das Thema Zusammenarbeit im Betrieb (24 Nennungen).<br />

ja nein<br />

Verwendung <strong>der</strong> Textbandreihe/Lehrhefte eines Verlags/einer Organisation 77,7% 22,3%<br />

Verwendung selbst zusammengestellte Unterlagen in erheblichem Umfang 78,9% 21,1%<br />

Verwendung von direkt aus Unternehmen stammenden Originalunterlagen in<br />

erheblichem Umfang<br />

Verwendung von akut recherchierten Informationen aus dem Internet in erheblichem<br />

Umfang<br />

22,1% 77,9%<br />

21,1% 78,9%<br />

Verwendung sonstiger Literatur 51,6% 48,4%<br />

n = 94 (98,9% von 95)<br />

Abbildung 175: Welche Informationsquellen (Literatur) haben <strong>der</strong> Trainer im Lehrgang verwendet?<br />

Gefragt nach den durch die Trainer verwendeten Unterlagen gaben 77,7% an, Textbände o<strong>der</strong><br />

Lehrhefte zu verwenden, die von einem Verlag o<strong>der</strong> einer Organisation erstellt wurden. Ein höherer<br />

Anteil (78,9%) verwendet selbst zusammengestellte Unterlagen in erheblichem Umfang.<br />

An dritter Stelle wird weitere Literatur eingesetzt (von 51,6%). Direkt aus unternehmen stammende<br />

Originalunterlagen in erheblichem Umfang verwendet nur je<strong>der</strong> Fünfte (22,1%), hier<br />

kann ggf. angenommen werden, dass Unternehmensunterlagen in beschränktem Umfang von<br />

einem größeren Teil <strong>der</strong> Trainer verwendet werden. Ebenfalls lediglich ein Fünftel <strong>der</strong> Trainer<br />

(21,1%) arbeit mit akut recherchierten Informationen aus dem Internet in erheblichem Umfang.<br />

<strong>Die</strong> verwendeten Lehrgangsunterlagen bestehen aus zusammenhängenden, lehrgangsspezifischen<br />

Materialien, Fachliteratur <strong>und</strong> lernaufgabenspezifischen Materialien. Im Rahmen <strong>der</strong> Präsenzlehrgänge<br />

sind insbeson<strong>der</strong>e die Textbände <strong>der</strong> DIHK-Bildungs-GmbH, die ausschließlich von<br />

Bildungsträgern <strong>der</strong> Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern verwendet werden können, als vergleichbares<br />

Material zu den im Lehrgang verwendeten Lehrheften zu betrachten.<br />

- <strong>Die</strong> fachlich richtige Darstellung wird von 10,5% als „ sehr gut“ bewertet, lediglich 15,2%<br />

geben ein „weniger gut“ o<strong>der</strong> „schlecht“ an, <strong>der</strong> Mittelwert liegt bei 2,06 (= gut).<br />

- <strong>Die</strong> Relevanz <strong>der</strong> in den Materialien enthaltenen Inhalte für das Lernziel wird etwas weniger<br />

positiv bewertet, hier steht einem Anteil von 67,4% „sehr gut“ <strong>und</strong> „gut“ ein Anteil von<br />

32,5% „weniger gut“ <strong>und</strong> „schlecht“ gegenüber, <strong>der</strong> Mittelwert liegt bei 2,25 (= gut). Zur<br />

Orientierung wird häufig <strong>der</strong> Rahmenstoffplan herangezogen, dessen Inhalte sich in den<br />

Lernmaterialien wie<strong>der</strong>finden sollten.


- Das Anspruchsniveau bewerten 71,0% als „sehr gut“ <strong>und</strong> „gut“ <strong>und</strong> 29,0% als „weniger<br />

gut“ <strong>und</strong> „schlecht“, <strong>der</strong> Mittelwert liegt bei 2,27 (= gut). Es wird also als dem sich auf die<br />

Meisterprüfung vorbereitenden Lerner angemessen betrachtet. Ob es sich bei dem „weniger<br />

gut“ um zu hohes o<strong>der</strong> zu niedriges Niveau handelt, geht aus den Angaben nicht direkt hervor.<br />

sehr<br />

gut gut<br />

weniger<br />

gut<br />

schlecht<br />

287<br />

Mittelwert<br />

fachlich richtige Darstellung 10,5% 74,4% 14,0% 1,2% 2,06<br />

Relevanz <strong>der</strong> Inhalte für das Lernziel 10,1% 57,3% 30,3% 2,2% 2,25<br />

Anspruchsniveau 7,0% 64,0% 24,4% 4,7% 2,27<br />

Aktualität <strong>und</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Inhalte 8,1% 59,3% 26,7% 5,8% 2,30<br />

Orientierung für den Leser innerhalb <strong>der</strong> Unterlagen<br />

9,0% 39,3% 40,4% 11,2% 2,54<br />

Beispiele zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Inhalte 4,5% 35,2% 48,9% 11,4% 2,67<br />

Integration betrieblicher Lernaufgaben im Text 3,5% 20,9% 46,5% 29,1% 3,01<br />

Umfang <strong>der</strong> Gesamtunterlagen 1,1% 68,2% 26,1% 4,5% 2,34<br />

Verständlichkeit <strong>der</strong> Sprache 7,0% 62,8% 23,3% 7,0% 2,30<br />

Verknüpfung mit weiterführen<strong>der</strong> Literatur 2,2% 24,7% 55,1% 18,0% 2,89<br />

n = 89 (93,7% von 95); Mittelwert zwischen sehr gut = 1 bis schlecht = 4<br />

Abbildung 176: Als wie gut beurteilen die Trainer die Lehrgangsunterlagen insgesamt: Wie gut<br />

sind sie nach folgenden Kriterien?<br />

- <strong>Die</strong> Aktualität <strong>und</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Inhalte bewerten 67,4% als „sehr gut“ <strong>und</strong> „gut“, 32,6%<br />

geben ein „weniger gut“ <strong>und</strong> „schlecht“ an, <strong>der</strong> Mittelwert liegt bei 2,3 (= gut). In einzelnen<br />

Materialien besteht ein stärkerer Verän<strong>der</strong>ungsdruck (z.B. Qualitätsmanagement wegen sich<br />

wandeln<strong>der</strong> Standards <strong>und</strong> Konzepte), während in an<strong>der</strong>en Fachthemen die Inhalte konstanter<br />

bleiben.<br />

- <strong>Die</strong> Orientierung für den Leser innerhalb <strong>der</strong> Unterlagen bewerten 48,3% als „sehr gut“ <strong>und</strong><br />

„gut“, 40,4% geben ein „weniger gut“ an <strong>und</strong> 11,2% ein „schlecht“, <strong>der</strong> Mittelwert liegt<br />

bei 2,54 (= befriedigend). In diesem Punkt sehen viele Dozenten eindeutig Problem bei den<br />

Lernunterlagen.<br />

- Das Vorhandensein von Beispielen zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Inhalte bewerten 4,5% <strong>der</strong><br />

Trainer mit „sehr gut“ <strong>und</strong> 35,2% als „gut“, 48,9% geben ein „weniger gut“ <strong>und</strong> 11,4%<br />

ein „schlecht“ an, <strong>der</strong> Mittelwert liegt bei 2,67 (= befriedigend). .<br />

- <strong>Die</strong> Integration betrieblicher Lernaufgaben im Text bewerten 24,4% als „sehr gut“ <strong>und</strong><br />

„gut“, 75,6% geben ein „weniger gut“ <strong>und</strong> „schlecht“ an, <strong>der</strong> Mittelwert liegt bei 3,01 (=<br />

mäßig). <strong>Die</strong>se <strong>Bewertung</strong> entspricht <strong>der</strong> Tatsache, dass sowohl eine Trennung zwischen fachspezifischen<br />

Unterlagen <strong>und</strong> aufgabenbezogenen Texten besteht als auch innerhalb <strong>der</strong> Materialien<br />

kaum wechselseitige Bezüge gesetzt werden, die von den Trainern gewünscht wären.<br />

- Den Umfang <strong>der</strong> Gesamtunterlagen bewerten 1,1% mit „sehr gut“ <strong>und</strong> 68,2% als „gut“;<br />

26,1% geben ein „weniger gut“ an <strong>und</strong> 4,5% ein „schlecht“ , <strong>der</strong> Mittelwert liegt bei 2,34<br />

(= gut). Hier urteilen die Trainer auch angesichts ihres jeweiligen Fachgebietes <strong>und</strong> mit Bezug<br />

auf die Gewichtung ihres Teiles innerhalb des Rahmenstoffplanes..<br />

- <strong>Die</strong> Verständlichkeit <strong>der</strong> Sprache in den Lernmaterialien bewerten 7,0% mit „sehr gut“ <strong>und</strong><br />

62,8% als „gut“, 23,3% geben ein „weniger gut“ an, 7,0% befinden diesen Punkt als<br />

„schlecht“, <strong>der</strong> Mittelwert liegt bei 2,3 (= gut).


288<br />

- <strong>Die</strong> Verknüpfung mit weiterführen<strong>der</strong> Literatur wird von 26,9% als „sehr gut“ <strong>und</strong> „gut“<br />

bewertet, 55,1% geben ein „weniger gut“ an <strong>und</strong> 18,0% ein „schlecht“ , <strong>der</strong> Mittelwert<br />

liegt bei 2,89 (= mäßig). <strong>Die</strong> Trainer sehen in erheblicher Zahl nur unzureichende Querverbindungen<br />

zwischen den jeweils fachbezogenen Texten, mit denen in den <strong>Lehrgänge</strong>n gearbeitet<br />

wird.<br />

Insgesamt ist zu bemerken, dass die Angaben hinsichtlich <strong>der</strong> im Einzelnen erfragten Aspekte<br />

mit <strong>der</strong> Gesamtzufriedenheit des Antwortenden in dieser Frage korreliert, so dass <strong>der</strong> weniger<br />

zufriedene Nutzer im Durchschnitt alle Punkte niedriger bewertet als <strong>der</strong> Zufriedenere.<br />

ja nein<br />

Ausarbeitung schriftlicher Lernergebnisse durch die Lerner 87,1% 12,9%<br />

Einbettung von Beiträgen aus <strong>der</strong> Berufserfahrung <strong>der</strong> Lerner 94,4% 5,6%<br />

Projektmanagement-Methoden zur Lernaufgaben-Bearbeitung 54,7% 45,3%<br />

Verwendung betrieblicher Arbeitsmittel (z.B. CAD-/PPS/CNC-Programme) im<br />

Lehrgang<br />

regelmäßiges intensives Suchen nach Informationen in <strong>der</strong> Fachliteratur im<br />

Unterricht<br />

26,9% 73,1%<br />

50,0% 50,0%<br />

Recherche über Internet o<strong>der</strong> lehrgangsexterne Quellen 39,8% 60,2%<br />

arbeitsteilige Erarbeitung unterschiedlicher Teilthemen in Gruppen 78,5% 21,5%<br />

simulative Verhandlung betrieblicher Situationen im Unterricht 79,3% 20,7%<br />

Kommunikationstechniken wie den kontrollierten Dialog 69,0% 31,0%<br />

kognitive Sortierungsmethoden wie Mindmapping 48,7% 51,3%<br />

n = 89 (93,7% von 95)<br />

Abbildung 177: Welche handlungsorientierten Methoden setzen die Trainer im Lehrgang ein?<br />

Hinsichtlich des Einsatzes beson<strong>der</strong>er Methoden im Unterricht geben 94,4% <strong>der</strong> Trainer an, die<br />

Einbettung von Beiträgen aus <strong>der</strong> Berufserfahrung <strong>der</strong> Lerner im Unterricht zu betreiben, damit<br />

die höchste Bestätigungsquote in den hier angefragten Punkten. An zweiter Stelle folgt mit<br />

87,1% die Ausarbeitung schriftlicher Lernergebnisse durch die Lerner im Unterrichtszusammenhang,<br />

in <strong>der</strong> Tendenz auch außerhalb des Unterrichts zu Hause. Allerdings wird in diesem Punkt<br />

von vielen Trainern in Präsenzlehrgängen berichtet, dass nur eine geringe Zahl <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

tatsächlich außerhalb des Unterrichts für den Lehrgang Ausarbeitungen verfasst. <strong>Die</strong> simulative<br />

Verhandlung betrieblicher Situationen im Unterricht setzen 79,3% <strong>der</strong> Trainer ein, hier handelt<br />

es sich um die Inszenierung von Situationen, die den Meisterschülern später in <strong>der</strong> Berufspraxis<br />

häufig begegnen werden. Ein ebenso großer Anteil setzt die arbeitsteilige Erarbeitung unterschiedlicher<br />

Teilthemen in Gruppen ein (78,5%). Mit Kommunikationstechniken wie dem kontrollierten<br />

Dialog arbeiten 69,0% <strong>der</strong> Trainer, offen bleibt, welche weiteren Formen hier zum<br />

Einsatz kommen. 54,7% <strong>der</strong> Trainer arbeiten mit Projektmanagement-Methoden zur Lernaufgaben-Bearbeitung<br />

<strong>und</strong> das regelmäßige intensive Suchen nach Informationen in <strong>der</strong> Fachliteratur<br />

im Unterricht geben diejenigen mit 50% an, die zu dieser Frage eine Antwort gaben. In geringerem<br />

Umfang werden kognitive Sortierungsmethoden wie Mindmapping (von 48,7%), die Recherche<br />

über Internet o<strong>der</strong> lehrgangsexterne Quellen (39,8%) <strong>und</strong> die Verwendung betrieblicher<br />

Arbeitsmittel (z.B. CAD-/PPS/CNC-Programme) im Lehrgang verwendet.


Mittelwert<br />

Rang<br />

Aufbau <strong>der</strong> Gruppen- / Teamarbeit im Meisterbereich 3,46 1 1<br />

Verwirklichung kontinuierlicher Verbesserungsprozesse 3,36 2 3<br />

Innovation <strong>und</strong> Optimierung im Meisterbereich 3,30 3 4<br />

Delegation von Zuständigkeiten an Mitarbeiter 3,12 4 2<br />

Kooperation mit an<strong>der</strong>en Abteilungen <strong>und</strong> externen Partnern 3,03 5 6<br />

Dokumentation von Vereinbarungen, Verläufen, Vorfällen 2,88 6 7<br />

Organisation des Auftragspools im Meisterbereich 2,59 7 5<br />

Durchführung langfristiger Aufgaben (z.B. Kennzahlenverfolgung) 2,22 8 9<br />

289<br />

Rang<br />

bei Tn<br />

Nutzung von Informationsquellen (z.B. Intranet-Nutzung) 2,14 9 11<br />

Mitwirkung bei <strong>der</strong> Akquisition einzelner Aufträge 2,03 10 8<br />

Aushandlung schriftlicher Vereinbarungen 1,95 11 10<br />

Mittelwerte von 1: „nicht trainiert“ bis 6: „sehr intensiv trainiert“<br />

n = 70 (73,7% von 95)<br />

Abbildung 178: Wie beurteilen die Trainer die Intensivität, mit <strong>der</strong> die genannten Themen im<br />

Lehrgang trainiert werden?<br />

<strong>Die</strong> in <strong>der</strong> Frage genannten Themen spiegeln die von aktiven Industriemeistern angegebenen<br />

häufigen Arbeitsinhalte wie<strong>der</strong>, die sich in den mit den Modellversuchen des BIBB zusammenhängenden<br />

Untersuchungen ergaben. <strong>Die</strong> Trainer kennen die Themen nicht aus dem Rahmenstoffplan,<br />

ihre <strong>Bewertung</strong> spiegelt zugleich die Akzeptanz <strong>der</strong> Themen als bereits im Unterricht<br />

aufgegriffene Inhalte. <strong>Die</strong> intensivste Behandlung wird dem Thema Aufbau <strong>der</strong> Gruppen- /<br />

Teamarbeit im Meisterbereich (ø 2,54) zugeordnet. Es folgen die Themen Verwirklichung kontinuierlicher<br />

Verbesserungsprozesse (ø 2,64) <strong>und</strong> Innovation <strong>und</strong> Optimierung im Meisterbereich<br />

(ø 2,7) sowie die Delegation von Zuständigkeiten an Mitarbeiter (ø 2,88). Im mittleren Feld finden<br />

sich die Kooperation mit an<strong>der</strong>en Abteilungen <strong>und</strong> externen Partnern (ø 2,97), die Dokumentation<br />

von Vereinbarungen, Verläufen, Vorfällen (ø 3,12) <strong>und</strong> die Organisation des Auftragspools<br />

im Meisterbereich (ø 3,41). Weniger intensiv trainiert wurden die Durchführung langfristiger<br />

Aufgaben (z.B. Kennzahlenverfolgung) (ø 3,78), die Nutzung von Informationsquellen<br />

(z.B. Intranet-Nutzung) (ø 3,86) <strong>und</strong> die Aushandlung schriftlicher Vereinbarungen (ø 4,05).<br />

voll<br />

kaum nicht erMittel- erfüllt erfüllt erfüllt fülltwert Verfügbarkeit <strong>der</strong> geeigneten Materialien 27,7% 63,9% 8,4% 0,0% 1,81<br />

angemessene Größe <strong>der</strong> Gruppen 25,8% 51,7% 19,1% 3,4% 2,00<br />

offene Atmosphäre unter den Lernern 39,8% 58,0% 2,3% 0,0% 1,63<br />

Vorträge fachlich kompetenter Trainer 35,1% 63,6% 0,0% 1,3% 1,68<br />

Mo<strong>der</strong>ation durch die Trainer 31,6% 65,8% 1,3% 1,3% 1,72<br />

Aktive Rolle <strong>der</strong> Teilnehmer im Unterricht 36,8% 48,3% 14,9% 0,0% 1,78<br />

Einsatz betrieblicher Lernaufgaben 14,0% 68,6% 16,3% 1,2% 2,05<br />

gute Abstimmung unter den Trainern 10,6% 60,0% 29,4% 0,0% 2,19<br />

mentale <strong>Prüfung</strong>svorbereitung 21,7% 66,3% 12,0% 0,0% 1,90<br />

Mittelwerte von 1: "voll erfüllt" bis 4: "nicht erfüllt"<br />

n = 89 (93,7% von 95)<br />

Abbildung 179: Wie gut erfüllt <strong>der</strong> Lehrgang nach Ansicht <strong>der</strong> Trainer die Anfor<strong>der</strong>ungen?


290<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an den Lehrgang ergaben sich im Durchschnitt aller Trainerangaben<br />

folgende <strong>Bewertung</strong>en: Als weitgehend erfüllt betrachten die meisten Trainer die offene<br />

Atmosphäre unter den Lernern (ø 1,63), die Vorträge fachlich kompetenter Trainer (ø 1,68) <strong>und</strong><br />

die Mo<strong>der</strong>ation durch die Trainer (ø 1,72). Ebenfalls im guten Bereich sehen sie die aktive Rolle<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer im Unterricht (ø 1,78), die Verfügbarkeit <strong>der</strong> geeigneten Materialien (ø 1,81)<br />

<strong>und</strong> die mentale <strong>Prüfung</strong>svorbereitung (ø 1,90). Weniger gut erfüllt sehen sie die angemessene<br />

Größe <strong>der</strong> Gruppen (ø 2,0) – sie wird oft als zu groß angesehen -, den Einsatz betrieblicher<br />

Lernaufgaben (ø 2,05) <strong>und</strong> die gute Abstimmung unter den Trainern (ø 2,19).<br />

ja, gut<br />

geeignet<br />

nein, nicht<br />

geeignet<br />

nicht<br />

eingesetzt<br />

Rang 1<br />

Vortrag mit Erläuterungen durch den Trainer 91,1% 8,9% 0,0% 50,0%<br />

projektartiges Arbeiten mit betrieblichen Lernaufgaben<br />

85,7% 1,3% 13,0% 39,7%<br />

Übungen an Aufgaben mit Lösung 96,4% 3,6% 0,0% 39,4%<br />

Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern 88,2% 9,2% 2,6% 20,7%<br />

selbstständiges Studium gut aufbereiteter Unterlagen<br />

zu Hause<br />

77,8% 9,7% 12,5% 19,5%<br />

simulative <strong>Prüfung</strong>svorbereitung 84,3% 5,7% 10,0% 18,2%<br />

selbstständige Bearbeitung von Lernaufgaben zu<br />

Hause<br />

75,7% 8,1% 16,2% 16,7%<br />

Durchsprache <strong>der</strong> Lernunterlagen <strong>und</strong> Fachliteratur 84,2% 10,5% 5,3% 16,3%<br />

Besuche bei Unternehmen <strong>und</strong> Facheinrichtungen 26,9% 20,9% 52,2% 11,8%<br />

Arbeiten am Computer <strong>und</strong> im Internet 30,9% 16,2% 52,9% 11,1%<br />

Gespräch mit dem Trainer über Telefon o<strong>der</strong> Online 15,6% 26,6% 57,8% 10,0%<br />

n = 84 (88,4% von 95)<br />

Abbildung 180: Welche Lehrgangsbestandteile halten die Trainer für beson<strong>der</strong>s geeignet, um<br />

die Lernziele zu erreichen?<br />

Bezogen auf die Materialien zu den betrieblichen Lernaufgaben fanden die Trainer beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig die Gesamtaufgabe <strong>und</strong> dazu passende Teilaufgaben (Mittelwert 1,4) <strong>und</strong> die Situationsbeschreibung<br />

zu Betrieb <strong>und</strong> Meisterbereich (Mittelwert 1,48). Als ebenfalls wichtig wurde<br />

die Vollständigkeit <strong>der</strong> Inhalte für die selbstgesteuerte Bearbeitung (Mittelwert 1,61), ein übersichtliches<br />

Textlayout (graphische Gestaltung) (Mittelwert 1,74) <strong>und</strong> das Vorhandensein von Lösungsvorschlägen<br />

für die Bearbeitung (Mittelwert 1,96) angesehen. Nachrangig wurden eingeordnet<br />

die Angaben zum Abgleich <strong>der</strong> Inhalte mit dem Rahmenstoffplan (Mittelwert 2,0) <strong>und</strong><br />

das Zusatzmaterial <strong>und</strong> weitere Informationsquellen (Mittelwert 2,09).


sehr<br />

wichtig<br />

wichtig weniger<br />

wichtig<br />

291<br />

Mittelwert<br />

Situationsbeschreibung zu Betrieb <strong>und</strong> Meisterbereich 56,5% 38,8% 4,7% 1,48<br />

Gesamtaufgabe <strong>und</strong> dazu passende Teilaufgaben 64,0% 32,6% 3,5% 1,40<br />

Zusatzmaterial <strong>und</strong> Informationsquellen 17,3% 56,8% 25,9% 2,09<br />

Vollständigkeit <strong>der</strong> Inhalte für die selbstgesteuerte Bearbeitung<br />

43,9% 51,2% 4,9% 1,61<br />

übersichtliches Textlayout (graphische Gestaltung) 33,3% 59,3% 7,4% 1,74<br />

Lösungsvorschläge für die Bearbeitung 21,2% 61,2% 17,6% 1,96<br />

Angaben zum Abgleich <strong>der</strong> Inhalte mit dem Rahmenstoffplan<br />

25,9% 48,2% 25,9% 2,00<br />

n = 86 (90,5% von 95) , ein niedriger Mittelwert bedeutet größere Wichtigkeit<br />

Abbildung 181: Wie beurteilen die Trainer die betrieblichen Lernaufgaben:<br />

Welche Merkmale bzw. Bestandteile sind ihres Erachtens beson<strong>der</strong>s wichtig?<br />

Ihre Lösungen für die betrieblichen Aufgabenstellungen nehmen die Trainer vor allem aus <strong>der</strong><br />

verwendeten Fachliteratur (75%) <strong>und</strong> aus <strong>der</strong> Erarbeitung durch die Lerner im Lehrgang<br />

(68,2%). Des weiteren werden aus den durch vorhergehende <strong>Lehrgänge</strong> entstandene Lösungen<br />

weiter verwendet (58%) <strong>und</strong> die Lösungen aus den gelieferten fertigen Unterlagen (<strong>der</strong> Autoren)<br />

(54%) sowie aus den aufgabenbezogenen Unterlagen, die von einem Unternehmen stammen<br />

(51,1%). Weniger verbreitet ist die Erarbeitung durch das Trainerteam (30,7%).<br />

ja nein<br />

Lösungen stammen aus den gelieferten fertigen Unterlagen (<strong>der</strong> Autoren) 54,0% 46,0%<br />

Lösungen stammen aus den aufgabenbezogenen Unterlagen, die von einem<br />

Unternehmen stammen<br />

51,1% 48,9%<br />

Lösungen stammen aus <strong>der</strong> verwendeten Fachliteratur 75,0% 25,0%<br />

Lösungen stammen aus den durch vorhergehende <strong>Lehrgänge</strong> entstandenen<br />

Lösungen<br />

58,0% 42,0%<br />

die Lösungen werden durch das Trainerteam erarbeitet 30,7% 69,3%<br />

Lösungen stammen die Lösungen werden durch die Lerner im Lehrgang erarbeitet<br />

68,2% 31,8%<br />

sonstiges 17,0% 83,0%<br />

n = 88 (92,6% von 95)<br />

Abbildung 182: Woher nehmen die Trainer erfolgversprechende Lösungen für betrieblichen<br />

Lernaufgaben?<br />

In einer weiteren Frage sollte angegeben werden, inwieweit die Trainer in <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong><br />

betrieblichen Lernaufgaben im Vergleich zum konventionellen Lernen Vorteile o<strong>der</strong> Nachteile<br />

festgestellt haben.


292<br />

für die Praxisnähe<br />

im Lehrgang<br />

für das Gruppenlernen<br />

im Lehrgang<br />

für die Motivation zum<br />

Lernen im Lehrgang<br />

für das effektive<br />

Lernen im Lehrgang<br />

für die Vorbereitung<br />

auf die Abschlussprüfung<br />

Dozenten<br />

Teilnehmer<br />

Dozenten<br />

Teilnehmer<br />

Dozenten<br />

Teilnehmer<br />

Dozenten<br />

Teilnehmer<br />

Dozenten<br />

Teilnehmer<br />

Teilnehmer n = 312; Dozenten n = 95<br />

20% 40% 60% 80%<br />

Befragung im<br />

Rahmen <strong>der</strong><br />

<strong>Prüfung</strong> Mai 2002<br />

<strong>Bewertung</strong> des Einsatzes betrieblicher Lernaufgaben im Lehrgang<br />

Bearbeitung betrieblicher<br />

Lernaufgaben bedeutet<br />

Vorteil<br />

Bearbeitung betrieblicher<br />

Lernaufgaben bedeutet<br />

we<strong>der</strong> Vorteil noch Nachteil<br />

Bearbeitung betrieblicher<br />

Lernaufgaben bedeutet<br />

Nachteil<br />

Abbildung 183: Welche Vorteile o<strong>der</strong> Nachteile <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> betrieblichen Lernaufgaben<br />

im Vergleich zum konventionellen Lernen haben die Trainer festgestellt?<br />

n = 87 (91,6% von 95)<br />

<strong>Die</strong> Bearbeitung betrieblicher Lernaufgaben bedeutet demnach für die Motivation zum Lernen<br />

im Lehrgang für 81,2% einen Vorteil, 0% einen Nachteil <strong>und</strong> 18,8% we<strong>der</strong> Vor- noch Nachteil.<br />

Hinsichtlich des effektiven Lernens im Lehrgang halten die Lernaufgabenbearbeitung 67,1% für<br />

einen Vorteil, 5,9% einen Nachteil <strong>und</strong> 27,1% we<strong>der</strong> Vor- noch Nachteil. <strong>Die</strong> Praxisnähe im<br />

Lehrgang wird für 88,5% zum Vorteil, 0% zum Nachteil <strong>und</strong> 11,5% we<strong>der</strong> zum Vor- noch<br />

Nachteil beeinflusst. Positive Wirkung wird auch dem Gruppenlernen im Lehrgang zugeordnet,<br />

für 69% handelt es sich um einen Vorteil, für 8,3% um einen Nachteil. Schließlich sehen bezüglich<br />

<strong>der</strong> Vorbereitung für die Abschluss-<strong>Prüfung</strong> 70,6% einen Vorteil, 5,9% einen Nachteil <strong>und</strong><br />

23,5% we<strong>der</strong> Vor- noch Nachteil. Der Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> an betrieblichen Situationsaufgaben<br />

ausgerichteten Abschlussprüfung <strong>und</strong> den betrieblichen Lernaufgaben im Lehrgang ist<br />

nicht für alle offensichtlich. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass die Beantwortung vor <strong>der</strong> abschließenden<br />

<strong>Prüfung</strong> stattfand.<br />

Durchschnittliche Verteilung<br />

konventioneller Unterricht (frontal) 62,52%<br />

selbstorganisiertes Lernen (in Gruppen) 37,48%<br />

n = 83 (87,4% von 95)<br />

Durchschnittliche Verteilung zwischen den angegebenen Prozentwerten je Lehr- / Lernform<br />

Abbildung 184: Welches Zeitanteilsverhältnis besteht nach Einschätzung <strong>der</strong> Trainer zwischen<br />

konventionellem Unterricht <strong>und</strong> selbstorganisiertem Lernen (in Gruppen)?<br />

<strong>Die</strong> Trainer organisieren in ihrem Unterricht eine Mischung aus vortragendem Input <strong>und</strong> eigener<br />

Erarbeitung durch die Lernenden. Sie geben dabei den beiden Gr<strong>und</strong>formen sehr unterschiedliche<br />

Gewichte. So praktizieren 25,3% <strong>der</strong> Trainer mehr als 75% ihrer Unterrichtseinheiten mittels<br />

frontaler Stoffvermittlung. 21,7% <strong>der</strong> Trainer geben genau umgekehrt an, mehr als 75% in<br />

Form selbstorganisierten Lernens durchzuführen. Im Mittel über alle Angaben wird das Verhältnis<br />

von 62,52% konventionellem Unterricht zu 37,48% selbstorganisiertem Lernen im Unterricht<br />

angegeben.


Durchschnittliche Verteilung<br />

systematische Wissensvermittlung (-aneignung) 56,80%<br />

Bearbeitung betrieblicher Lernaufgaben 43,20%<br />

n = 83 (87,4% von 95)<br />

Durchschnittliche Verteilung zwischen den angegebenen Prozentwerten je Lehr- / Lernform<br />

Abbildung 185: Welches Zeitanteilsverhältnis besteht nach Einschätzung <strong>der</strong> Trainer zwischen<br />

systematischer Wissensvermittlung (bzw. -aneignung) <strong>und</strong> Bearbeitung betrieblicher<br />

Lernaufgaben?<br />

Zeitanteil für die<br />

Bearbeitung<br />

betrieblicher<br />

Lernaufgaben<br />

Zeitanteil für<br />

die systematische<br />

Wissensvermittlung /<br />

Wissensaneignung)<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

keine bis zu 25 26 bis 50<br />

51 bis 75 mehr als 75 Mittelwert<br />

Zeitanteil mit<br />

selbstorganisiertem<br />

Lernen (in Gruppen)<br />

Zeitanteil mit<br />

konventionellem<br />

Unterricht<br />

(frontal)<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

keine keine bis bis zu zu 25 25 26 26 bis bis 50<br />

50<br />

51 bis 75 mehr als 75 Mittelwert<br />

Abbildung 186: Zeitverhältnisse im Lehrgang<br />

<strong>Die</strong> Trainer verwenden in ihrem Unterricht eine Mischung aus systematischer Wissensvermittlung<br />

(bzw. -aneignung) <strong>und</strong> Bearbeitung betrieblicher Lernaufgaben zu unterschiedlichen Anteilen.<br />

So setzen 18,5% <strong>der</strong> Trainer mehr als 75% ihrer Unterrichtseinheiten für die systematische Wissensvermittlung<br />

ein. Lediglich 3,7% <strong>der</strong> Trainer gehen genau umgekehrt vor <strong>und</strong> arbeiten in<br />

mehr als 75% <strong>der</strong> Zeit mit betrieblichen Lernaufgaben. Im Mittel über alle Angaben wird das<br />

Verhältnis von 56,8% systematischer Wissensvermittlung (bzw. -aneignung) zu 43,2% Bearbeitung<br />

betrieblicher Lernaufgaben im Unterricht angegeben.<br />

ja nein<br />

fachspezifische Tests bzw. schriftliche Ausarbeitungen 84,7% 15,3%<br />

Tests bzw. schriftliche Ausarbeitungen zu betrieblichen Lernaufgaben 75,9% 24,1%<br />

Zwischenbeurteilungen <strong>der</strong> Trainer an den Lerner 46,9% 53,1%<br />

vollständige Durchführungen von Tests unter realen <strong>Prüfung</strong>sbedingungen 62,4% 37,6%<br />

n = 61 (64,2% von 95)<br />

Abbildung 187: Welche Formen von <strong>Prüfung</strong> <strong>und</strong> Feedback haben aus Sicht <strong>der</strong> Trainer im<br />

Lehrgang stattgef<strong>und</strong>en?<br />

Im Zusammenhang <strong>der</strong> prüfungsvorbereitenden <strong>Lehrgänge</strong> sind nicht nur die relevanten Inhalte<br />

durchzunehmen <strong>und</strong> wesentliche Kompetenzen zu trainieren, son<strong>der</strong>n auch unmittelbare Vorbereitungen<br />

auf die <strong>Prüfung</strong>ssituation erfor<strong>der</strong>lich. Zu diesem Zweck werden in unterschiedlichen<br />

<strong>Lehrgänge</strong>n verschiedene Trainingselemente verwendet. <strong>Die</strong> am häufigsten eingesetzte Variante<br />

sind fachspezifische Tests bzw. schriftliche Ausarbeitungen (84,7%), sie werden beispielsweise<br />

von 26,9% <strong>der</strong> Trainer mehr als 3 mal im Lehrgang eingesetzt. <strong>Die</strong> zweite Form, Tests bzw.<br />

schriftliche Ausarbeitungen zu betrieblichen Lernaufgaben (von 75,9% <strong>der</strong> Trainer verwendet),<br />

werden ebenfalls von 26,3% mehr als 3 mal eingesetzt. <strong>Die</strong> vollständige Durchführungen von<br />

Tests unter realen <strong>Prüfung</strong>sbedingungen führen 62,4% <strong>der</strong> Trainer durch, in <strong>der</strong> Mehrheit von<br />

293


294<br />

diesen je einmal. Zwischenbeurteilungen <strong>der</strong> Trainer an den Lerner geben 46,9%, allerdings ist<br />

dieser Anteil sehr unterschiedlich nach Lehrgangsform, insbeson<strong>der</strong>e in Fernlehrgängen findet<br />

diese Form statt.<br />

ja nein<br />

Besprechung des <strong>Prüfung</strong>sablaufs 91,6% 8,4%<br />

mentales Training (z.B. zum Stressmanagement, Abbau von <strong>Prüfung</strong>sangst) 46,3% 53,8%<br />

Gespräch mit Absolventen <strong>der</strong> letzten <strong>Prüfung</strong> über <strong>der</strong>en Erfahrung 36,7% 63,3%<br />

Ausgabe <strong>der</strong> letzten <strong>Prüfung</strong>en zur Vorbereitung 79,5% 20,5%<br />

simulative Durchführung eines Fachgesprächs 65,9% 34,1%<br />

Bearbeitung einer Situationsaufgabe unter <strong>Prüfung</strong>sbedingungen 73,8% 26,2%<br />

Gespräch mit den Mitglie<strong>der</strong>n des <strong>Prüfung</strong>sausschusses 42,5% 57,5%<br />

n = 59 (62,1% von 95)<br />

Abbildung 188: Wodurch wurde bei den Teilnehmern durch folgende Maßnahmen Sicherheit<br />

über die bevorstehende <strong>Prüfung</strong> erzeugt <strong>und</strong> die Kompetenz zum Umgang mit<br />

<strong>Prüfung</strong>ssituationen entwickelt?<br />

Zur unmittelbaren Vorbereitung <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>ssituation wurden weitere Mittel herangezogen. So<br />

sprachen 91,6% <strong>der</strong> Trainer im Lehrgang den <strong>Prüfung</strong>sablauf durch, bei 79,5% fand eine Ausgabe<br />

<strong>der</strong> letzten <strong>Prüfung</strong>en zur Vorbereitung statt. <strong>Die</strong> Bearbeitung einer Situationsaufgabe unter<br />

<strong>Prüfung</strong>sbedingungen führten 73,8% durch, die simulative Durchführung eines Fachgesprächs<br />

setzten 65,9% ein. Weniger häufig wurde ein mentales Training (z.B. zum Stressmanagement,<br />

Abbau von <strong>Prüfung</strong>sangst) durchgeführt (von 46,3% <strong>der</strong> Trainer) o<strong>der</strong> das Gespräch<br />

mit den Mitglie<strong>der</strong>n des <strong>Prüfung</strong>sausschusses organisiert (42,5%). <strong>Die</strong> geringste Verbreitung<br />

fand das Gespräch mit Absolventen <strong>der</strong> letzten <strong>Prüfung</strong> über <strong>der</strong>en Erfahrung, es wurde in<br />

36,7% <strong>der</strong> Fälle genutzt.<br />

regelmäßige Arbeitstreffen <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch mit dem zuständigen<br />

Ausschuss<br />

ja nein<br />

52,4% 47,6%<br />

persönliche Beteiligung von Trainern im <strong>Prüfung</strong>sausschuss 67,4% 32,6%<br />

Mitarbeit an <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>saufgabenerstellung durch Trainer 31,6% 68,4%<br />

gemeinsame Nachbereitung im Anschluss an abgeschlossene <strong>Prüfung</strong>en 56,4% 43,6%<br />

n = 86 (90,5% von 95)<br />

Abbildung 189: Welche Kontakte pflegen die Trainer zu den Prüfern <strong>und</strong> <strong>Prüfung</strong>sausschüssen?<br />

Zwischen Prüfern <strong>und</strong> Trainern gibt es keine formellen Verbindungen. Allerdings hat sich ein begrenzter<br />

Kontakt als sinnvoll erwiesen, insbeson<strong>der</strong>e in einer Zeit <strong>der</strong> Implementation neuer <strong>Prüfung</strong>sformen.<br />

Dabei ist eine persönliche Beteiligung von Trainern im <strong>Prüfung</strong>sausschuss bei<br />

67,4% <strong>der</strong> Fall. <strong>Die</strong> gemeinsame Nachbereitung im Anschluss an abgeschlossene <strong>Prüfung</strong>en<br />

betreiben 56,4% <strong>der</strong> Trainer mit den Prüfern. Regelmäßige Arbeitstreffen <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />

mit dem zuständigen Ausschuss praktizieren 52,4%, die Mitarbeit an <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>saufgabenerstellung<br />

durch Trainer wird von 31,6% angegeben.<br />

Wurde nach Meinung <strong>der</strong> Trainer alle wesentlichen Inhalte des Rahmenstoffplans im Lehrgang<br />

behandelt?<br />

<strong>Die</strong> übergroße Mehrheit (96,5%) schätzt, dass alle wesentlichen Inhalte des Rahmenstoffplans<br />

im Lehrgang behandelt wurden. Insgesamt 8 Trainer wiesen auf fehlende Inhalte hin


Wenn nein: Welche Inhalte fehlten?<br />

Genannt wurden:<br />

- 1. Arbeitssicherheit<br />

- 2. Umweltschutz<br />

- 3. Wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

- 4. Planungstechniken<br />

Kritisiert wurde im Zusammenhang dieser Fragestellung::<br />

- Mangelnde Abstimmung <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>en an den Rahmenstoffplan<br />

- Mangelnde Klarheit von Unterlagen<br />

- Mangelnde Zusammenfassung von zusammengehörigen Themen<br />

- Mangelndes Fachwissen <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

- <strong>Die</strong> Umsetzbarkeit <strong>der</strong> Aufgaben aus an<strong>der</strong>en Regionen schwer<br />

- <strong>Die</strong> betrieblichen Aufgaben sollten visuell (Video) unterstützt werden<br />

- Kürzung einiger Teilgebiete erfor<strong>der</strong>lich<br />

- Mehr Zeit für Übungen erfor<strong>der</strong>lich<br />

- Beim Unterricht vom Rechtsbewussten Handeln spielen betriebliche Aufgaben keine große<br />

Rolle.<br />

- Aufgaben, die nicht aus <strong>der</strong> Region kommen, sind auch für die Trainer schwer umzusetzen.<br />

1 sehr gut 8,1%<br />

2 gut 65,1%<br />

3 zufriedenstellend 22,1%<br />

4 ausreichend 4,7%<br />

5 schlecht 0,0%<br />

Mittelwert 2,23<br />

n = 86 (90,5% von 95)<br />

Abbildung 190: Wie gut bewerten die Trainer den aufgabenorientierten Lehrgang an sich?<br />

In <strong>der</strong> Gesamtbewertung äußern sich die Trainer mehrheitlich positiv zum neuen Lehrgang,<br />

8,1% geben ein „sehr gut“, 65,1% werten mit „gut“. Mit „zufriedenstellend“ geben 22,1%<br />

ihr Urteil, „ausreichend“ werten 4,7%. Kein Trainer beurteilt den Lehrgang als „schlecht“.<br />

<strong>Die</strong> übergroße Mehrheit (96,5%) schätzt, dass alle wesentlichen Inhalte des Rahmenstoffplans<br />

im Lehrgang behandelt wurden. Insgesamt 8 Trainer wiesen auf fehlende Inhalte hin<br />

6.2.4 Prüfer-Befragung<br />

Im Zusammenhang <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>en im Mai <strong>und</strong> November 2002 wurden Prüfer über ihre Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> <strong>Bewertung</strong>en hinsichtlich des neuen Lehrgangs zum Industriemeister Metall befragt.<br />

Es beteiligten sich 123 Prüfer an <strong>der</strong> Befragung.<br />

Angaben zur Person<br />

bis 35 Jahre 7,4%<br />

36 bis 45 Jahre 21,3%<br />

46 bis 55 Jahre 23,0%<br />

über 55 Jahre 48,4%<br />

n = 122 (99,2% von 123)<br />

Abbildung 191: Welches Alter haben die Prüfer im Durchschnitt?<br />

295


296<br />

<strong>Die</strong> Prüfer sind zu 7,4% als „jung“ einzuordnen, nämlich im Alter bis zu 35 Jahren. <strong>Die</strong> nächste<br />

Altersgruppe bilden die 36 bis 45 Jährigen mit 21,3% von allen Antwortenden. 23% sind zwischen<br />

46 <strong>und</strong> 55 Jahren alt <strong>und</strong> knapp die Hälfte (48,4%) über 60 Jahre.<br />

<strong>Die</strong> Prüfer haben in <strong>der</strong> Mehrheit einen technischen Berufshintergr<strong>und</strong>. So sind 26,1% Ingenieure<br />

<strong>und</strong> 12,6% Techniker bzw. Arbeitsvorbereiter. Insgesamt 15,1% sind selbst Industriemeister.<br />

Ein knappes Fünftel (18,5%) <strong>der</strong> Prüfer geben an, als Berufsschullehrer o<strong>der</strong> Ausbil<strong>der</strong> tätig zu<br />

sein. Auffällig an dieser Zusammensetzung ist <strong>der</strong> relativ geringe Anteil an Industriemeistern in<br />

den <strong>Prüfung</strong>sausschüssen.<br />

bereits vor 1982 als Prüfer tätig 29,8%<br />

nach 1982, bereits vor 1991 28,9%<br />

nach 1991, vor 1998 18,2%<br />

nach 1998 erstmalig als Prüfer tätig 23,1%<br />

n = 121 (98,4% von 123)<br />

Abbildung 192: Seit wann sind die Prüfer im Bereich Industriemeister tätig?<br />

Ein Großteil <strong>der</strong> Prüfer ist bereits langjährig in <strong>der</strong> Industriemeisterbildung aktiv. So haben gut<br />

75% <strong>der</strong> im Jahr 2002 involvierten Prüfer schon vor <strong>der</strong> Neuordnung <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> an <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong><br />

mitgewirkt. Bereits vor 1982 als Prüfer tätig waren 29,8%, 28,9% hatten ihren Tätigkeitsbeginn<br />

als Prüfer nach 1982, aber vor 1991, d.h. die Mitglie<strong>der</strong> dieser Gruppe haben insgesamt<br />

mehr als 10 Jahre Erfahrung. Zwischen 1991 <strong>und</strong> 1998 begannen die Mitwirkung 18,2%. Lediglich<br />

ein knappes Viertel, 23,1%, hatten ihren Tätigkeitsbeginn als Prüfer nach 1998, wurden also<br />

neu rekrutiert bzw. gewonnen. Das Ergebnis kann die häufig geäußerte Annahme, ein großer<br />

Teil <strong>der</strong> Prüfer würde im Zuge <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> neuen Verordnung ausgetauscht, nicht unterstützen.<br />

Wie bewerten die Prüfer die Güte des <strong>Prüfung</strong>skonzepts nach <strong>der</strong> neuen Verordnung?<br />

Auf die Frage nach <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Güte des <strong>Prüfung</strong>skonzepts nach <strong>der</strong> neuen Verordnung<br />

äußerst sich die große Mehrheit positiv. So bewerten 87,1% die Verordnung an sich als „sehr<br />

gut“ o<strong>der</strong> „gut“, dem stehen 12,9% gegenüber, die mit „weniger gut“ o<strong>der</strong> „nicht gut“ bewerten.<br />

sehr gut gut<br />

weniger<br />

gut<br />

nicht gut<br />

Verordnung an sich 14,7% 72,4% 10,3% 2,6%<br />

<strong>Prüfung</strong>steil fachrichtungsübergreifende<br />

Basisqualifikationen<br />

<strong>Prüfung</strong>steil handlungsspezifische Qualifikationen<br />

schriftlicher <strong>Prüfung</strong>steil - handlungsspezifische,<br />

integrierte Situationsaufgaben<br />

mündlicher <strong>Prüfung</strong>steil in Form eines situationsbezogenen<br />

Fachgesprächs<br />

n = 116 (94,3% von 123)<br />

4,4% 73,5% 21,2% 0,9%<br />

10,5% 67,6% 20,0% 1,9%<br />

11,4% 66,7% 20,0% 1,9%<br />

38,0% 50,9% 9,3% 1,9%<br />

Abbildung 193: Wie bewerten die Prüfer die Güte des <strong>Prüfung</strong>skonzepts nach <strong>der</strong> neuen Verordnung?<br />

Den <strong>Prüfung</strong>steil fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen sehen 77,9% als „sehr gut“<br />

o<strong>der</strong> „gut“ gelungen an, 22,1% geben mit „weniger gut“ o<strong>der</strong> „nicht gut“ eher negative <strong>Bewertung</strong>en.<br />

Ähnlich wird <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>steil handlungsspezifische Qualifikationen mit 78,1 als


„sehr gut“ o<strong>der</strong> „gut“ eingeschätzt. Der schriftlicher <strong>Prüfung</strong>steil mit den handlungsspezifischen,<br />

integrierten Situationsaufgaben erhält mit 78,1% „sehr gut“ o<strong>der</strong> „gut“ nahezu gleich<br />

hohe Zustimmung. <strong>Die</strong> höchste positive <strong>Bewertung</strong> wird für den mündlichen <strong>Prüfung</strong>steil in<br />

Form eines situationsbezogenen Fachgesprächs gegeben, hier nennen 88,9% ein „sehr gut“<br />

o<strong>der</strong> „gut“. <strong>Die</strong>ser letzte Punkt ist deswegen von beson<strong>der</strong>er Bedeutung, weil aus den <strong>Prüfung</strong>sausschüssen<br />

im Vorfeld große Bedenken gegenüber <strong>der</strong> hier vorgenommenen Neuerung<br />

bestanden.<br />

Insgesamt halten 71,5% <strong>der</strong> Prüfer die Aufgaben des <strong>Prüfung</strong>steils fachrichtungsübergreifende<br />

Basisqualifikationen für „sehr gut“ o<strong>der</strong> „gut“, 28,5% geben ein „weniger gut“ o<strong>der</strong> „nicht<br />

gut“. <strong>Die</strong> Aufgaben des schriftlichen <strong>Prüfung</strong>steils, also die handlungsspezifischen Situationsaufgaben,<br />

empfinden 70,6% als „sehr gut“ o<strong>der</strong> „gut“, dabei ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> sehr Zustimmenden<br />

in diesem Punkt noch etwas höher. <strong>Die</strong> Aufgaben des mündlichen <strong>Prüfung</strong>steils, also<br />

die Handlungsaufträge für das situationsbezogene Fachgespräch, bewerten 78,3% als „sehr<br />

gut“ o<strong>der</strong> „gut“. Etwas weniger gut werden die mit den Aufgabenstellungen gelieferten Lösungsvorschläge<br />

zu den <strong>Prüfung</strong>sunterlagenbewertet, hier stehen den 54,7% „sehr gut“ o<strong>der</strong><br />

„gut“ Bewertenden auch 45,3% „weniger gut“ o<strong>der</strong> „nicht gut“ Bewertende gegenüber.<br />

sehr gut gut<br />

weniger<br />

gut<br />

nicht gut<br />

Aufgaben des <strong>Prüfung</strong>steils fachrichtungsübergrei-<br />

3,6% 67,9% 22,3% 6,3%<br />

fende Basisqualifikationen<br />

Aufgaben des schriftlichen <strong>Prüfung</strong>steils<br />

10,8% 59,8% 26,5% 2,9%<br />

- handlungsspezifische Situationsaufgaben<br />

Aufgaben des mündlichen <strong>Prüfung</strong>steils<br />

17,0% 61,3% 20,8% ,9%<br />

- situationsbezogenes Fachgespräch<br />

Lösungsvorschläge zu den <strong>Prüfung</strong>sunterlagen 2,8% 51,9% 36,8% 8,5%<br />

n = 112 (91,1% von 123)<br />

Abbildung 194: Unter Bezugnahme auf die letzte jeweils dem Prüfer bekannte <strong>Prüfung</strong> war anzugeben,<br />

wie die Güte <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>saufgaben eingeschätzt wird.<br />

<strong>Die</strong> durchschnittliche Dauer des Korrekturprozesses je <strong>Prüfung</strong>sarbeit "Situationsaufgabe" geben<br />

4,9% <strong>der</strong> Prüfer mit weniger als 1 St<strong>und</strong>e an, 65,6% benötigen 1 St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> 25,5% mehr<br />

als 1 St<strong>und</strong>e. Im Vergleich zur Basisprüfung wird hier also ein leicht höherer Zeitbedarf angegeben.<br />

weniger als 1 St<strong>und</strong>e 4,9%<br />

1 St<strong>und</strong>e 65,6%<br />

mehr als 1 St<strong>und</strong>e 29,5%<br />

n = 61 (49,6% von 123)<br />

Abbildung 195: Wie lang war die durchschnittliche Dauer des Korrekturprozesses je <strong>Prüfung</strong>sarbeit<br />

"Situationsaufgabe"?<br />

Welche Form des Fachgesprächs wurde verwendet?<br />

<strong>Die</strong> Form des Fachgesprächs ist prinzipiell durch den einzelnen <strong>Prüfung</strong>sausschuss in mehreren<br />

Aspekten nach eigenem Ermessen zu gestalten. So kann das Fachgespräch mit jeweils einem<br />

einzelnen Prüfling durchgeführt werden (dafür entschieden sich 86,4%), zu zweit (1,9%) o<strong>der</strong> in<br />

Gruppenform (11,7%). <strong>Die</strong> beiden letzteren Varianten stellen vor allem höhere Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die differenzierte <strong>Bewertung</strong>, können jedoch umgekehrt zeitlich effektiver gestaltet sein.<br />

297


298<br />

Den durchschnittlichen zeitlichen Gesamtaufwand für die Prüfer bei <strong>der</strong> letzten <strong>Prüfung</strong> geben<br />

10,1% <strong>der</strong> Prüfer mit weniger als 8 St<strong>und</strong>en an, 19,1% benötigen 8 bis 10 St<strong>und</strong>en, 29,2% benötigen<br />

11 bis 20 St<strong>und</strong>en, 16,9% benötigen 21 bis 40 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 24,7% mehr als 40 St<strong>und</strong>en.<br />

Da es sich um eine weitgehend ehrenamtliche Aufgabe handelt, ist hier für eine große<br />

Gruppe doch ein erheblicher Zeitaufwand festzustellen.<br />

weniger als 8 St<strong>und</strong>en 10,1<br />

zwischen 8 <strong>und</strong> 10 St<strong>und</strong>en 19,1<br />

zwischen 11 <strong>und</strong> 20 St<strong>und</strong>en 29,2<br />

zwischen 21 <strong>und</strong> 40 St<strong>und</strong>en 16,9<br />

mehr als 40 St<strong>und</strong>en<br />

n = 89 (72,4% von 123)<br />

24,7<br />

Abbildung 196: Wie groß war <strong>der</strong> zeitliche Gesamtaufwand für die Prüfer bei <strong>der</strong> letzten <strong>Prüfung</strong><br />

in St<strong>und</strong>en?<br />

<strong>Die</strong> bei <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> im <strong>Prüfung</strong>steil handlungsspezifische Qualifikationen verwendeten Kriterien<br />

gewinnen deswegen an Bedeutung, weil kein einfacher Vergleich zwischen <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>sarbeit<br />

<strong>und</strong> vorgegebenen „richtigen“ Lösungen mehr möglich ist. <strong>Die</strong> offenen Aufgabenstellungen<br />

führen zu heterogenen <strong>und</strong> komplexen <strong>Prüfung</strong>s-Ausarbeitungen, <strong>der</strong>en <strong>Bewertung</strong> nicht<br />

nach „Schema F“ erfolgen kann. Bei den <strong>Prüfung</strong>sausschüssen werden allgemeine <strong>Bewertung</strong>sraster<br />

verwendet. In <strong>der</strong> Befragung wurde den Prüfern eine Liste von Kriterien zur Gewichtung<br />

vorgelegt, die aus vorangehenden Prüfer-Workshops abgeleitet wurde.<br />

schriftliche <strong>Prüfung</strong>sleistung sehr<br />

wichtig wichtig<br />

nicht<br />

wichtig<br />

Mittelwert<br />

die sachliche Richtigkeit 65,2% 34,8% 0,0% 1,35<br />

die Plausibilität 25,3% 70,1% 4,6% 1,79<br />

die strukturierte Darstellung 19,5% 71,3% 9,2% 1,90<br />

die Vollständigkeit 21,6% 68,2% 10,2% 1,89<br />

die Verständlichkeit 30,3% 65,2% 4,5% 1,74<br />

die Qualität <strong>der</strong> Problemerfassung 40,9% 55,7% 3,4% 1,63<br />

Wichtigkeit / Stichhaltigkeit <strong>der</strong> verwendeten In- 14,0%<br />

formationen<br />

69,8% 16,3% 2,02<br />

den persönlichen Beitrag des Prüflings 28,6% 47,6% 23,8% 1,95<br />

die Qualität <strong>der</strong> Resultate <strong>und</strong> Schlussfolgerungen 36,0% 56,2% 7,9% 1,72<br />

die Vielfältigkeit <strong>der</strong> Herangehensweise 16,9% 44,6% 38,6% 2,22<br />

n = 89 (72,4% von 123), Mittelwert zwischen 1 = sehr wichtig <strong>und</strong> 3 = nicht wichtig<br />

Abbildung 197: Welche Kriterien verwenden die Prüfer bei <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> im <strong>Prüfung</strong>steil handlungsspezifische<br />

Qualifikationen?<br />

Bezogen auf die schriftliche <strong>Prüfung</strong>sleistung gaben die Prüfer folgende Zuordnungen: Als beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig wurde die sachliche Richtigkeit eingeschätzt (Mittelwert 1,35), gefolgt mit einigem<br />

Abstand von den Aspekten Qualität <strong>der</strong> Problemerfassung (Mittelwert 1,63), Qualität <strong>der</strong><br />

Resultate <strong>und</strong> Schlussfolgerungen (Mittelwert 1,72), Verständlichkeit (Mittelwert 1,74) <strong>und</strong> Plausibilität<br />

(Mittelwert 1,79). Mit geringerem Gewicht versehen wurden die Kriterien Vollständigkeit<br />

(Mittelwert 1,89), strukturierte Darstellung (Mittelwert 1,9), persönlicher Beitrag des Prüflings<br />

(Mittelwert 1,95) <strong>und</strong> Wichtigkeit / Stichhaltigkeit <strong>der</strong> verwendeten Informationen (Mittelwert


2,02). An letzter Stelle ist das Kriterium Vielfältigkeit <strong>der</strong> Herangehensweise (Mittelwert 2,22) zu<br />

finden. Insgesamt zeigt sich ein weites Spektrum unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen, die<br />

auch mit den persönlichen Präferenzen <strong>der</strong> Prüfer <strong>und</strong> <strong>der</strong>en jeweiligem beruflichen Hintergr<strong>und</strong><br />

verb<strong>und</strong>en sein kann.<br />

schriftliche <strong>Prüfung</strong>sleistung Gewichtungsanteil zwischen<br />

keine<br />

Bedeutung<br />

1%<br />

<strong>und</strong><br />

5%<br />

6%<br />

<strong>und</strong><br />

10%<br />

11%<br />

<strong>und</strong><br />

20%<br />

21%<br />

<strong>und</strong><br />

35%<br />

mehr<br />

als<br />

35%<br />

299<br />

in %<br />

gesamt<br />

die sachliche Richtigkeit 0 5,9 17,6 49 15,7 11,8 22,51<br />

die Plausibilität 1,9 38,5 40,4 19,2 0 0 8,90<br />

die strukturierte Darstellung 5,8 44,2 44,2 5,8 0 0 7,27<br />

die Vollständigkeit 0 50 38,5 7,7 1,9 1,9 8,73<br />

die Verständlichkeit 0 34,6 51,9 11,5 1,9 0 8,87<br />

die Qualität <strong>der</strong> Problemerfassung 1,9 25 32,7 36,5 3,8 0 10,92<br />

die Wichtigkeit <strong>und</strong> Stichhaltigkeit <strong>der</strong><br />

verwendeten Informationen<br />

7,7 54 35 3,8 0 0 6,40<br />

den persönlichen Beitrag des Prüflings 11,5 44,2 25 17,3 1,9 0 7,90<br />

die Qualität <strong>der</strong> Resultate <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

1,9 26,9 36,5 25 3,8 5,8 12,21<br />

die Vielfältigkeit <strong>der</strong> Herangehensweise 15,4 48,1 26,9 7,7 1,9 0 6,52<br />

100%<br />

Abbildung 198: Welche Kriterien verwenden die Prüfer bei <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> im <strong>Prüfung</strong>steil handlungsspezifische<br />

Qualifikationen?<br />

Eine durchschnittliche <strong>Bewertung</strong> setzt sich (theoretisch) zusammen aus 22,5% Punkten für die<br />

sachliche Richtigkeit, 12,2% für die Qualität <strong>der</strong> Resultate <strong>und</strong> Schlussfolgerungen, 10,9% für<br />

die Qualität <strong>der</strong> Problemerfassung, 8,9% für die Plausibilität, 8,9% für die Verständlichkeit,<br />

8,7% für die Vollständigkeit, 7,9% für den persönlichen Beitrag des Prüflings, 7,3% für die<br />

strukturierte Darstellung, 6,5% für die Vielfältigkeit <strong>der</strong> Herangehensweise sowie 6,4% für die<br />

Wichtigkeit <strong>und</strong> Stichhaltigkeit <strong>der</strong> verwendeten Informationen.<br />

mündliche <strong>Prüfung</strong>sleistung sehr wichtig nicht<br />

wichtig wichtig<br />

die inhaltliche Struktur <strong>und</strong> <strong>der</strong> Aufbau <strong>der</strong> Darstellung 57,8% 41,2% 1,0%<br />

sicheres Auftreten + selbstbewusste Vertretung <strong>der</strong> eigenen Position 42,4% 56,6% 1,0%<br />

die gerichtete Kommunikation mit den Gesprächspartnern (Prüfern) 21,0% 72,0% 7,0%<br />

die unterstützende Anwendung von klärenden Visualisierungsmitteln 15,0% 76,0% 9,0%<br />

die klare Benennung <strong>der</strong> Aufgabe <strong>und</strong> <strong>der</strong> zu lösenden Probleme 54,5% 42,6% 3,0%<br />

die angemessene Berücksichtigung <strong>der</strong> gegebenen Informationen 10,0% 83,0% 7,0%<br />

die professionelle Verwendung von Fachkenntnissen <strong>und</strong> –begriffen 21,8% 56,4% 21,8%<br />

die sachgerechte Erläuterung des methodischen Vorgehens 17,2% 64,6% 18,2%<br />

die Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> Argumentation <strong>und</strong> Schlussfolgerung 48,0% 50,0% 2,0%<br />

kreative Lösung + Erörterung <strong>der</strong> Lösung im kontroversen Gespräch<br />

n = 102 (82,9% von 123)<br />

37,0% 51,0% 12,0%<br />

Abbildung 199: Welche Kriterien verwenden die Prüfer bei <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> im <strong>Prüfung</strong>steil handlungsspezifische<br />

Qualifikationen?


300<br />

Bezogen auf die mündliche <strong>Prüfung</strong>sleistung gaben die Prüfer folgende Zuordnungen:<br />

Als beson<strong>der</strong>s wichtig wurde die inhaltliche Struktur <strong>und</strong> <strong>der</strong> Aufbau <strong>der</strong> Darstellung eingeschätzt<br />

(57,8% „sehr wichtig“), gefolgt von den Aspekten klare Benennung <strong>der</strong> Aufgabe <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> zu lösenden Probleme (54,5% „sehr wichtig“), Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> Argumentation <strong>und</strong><br />

Schlussfolgerung (48% „sehr wichtig“), sicheres Auftreten <strong>und</strong> selbstbewusste Vertretung <strong>der</strong><br />

eigenen Position (42,4% „sehr wichtig“) <strong>und</strong> kreative Lösung <strong>und</strong> Erörterung <strong>der</strong> Lösung im<br />

kontroversen Gespräch (37% „sehr wichtig“). Mit geringerem Gewicht versehen wurden die<br />

Kriterien professionelle Verwendung von Fachkenntnissen <strong>und</strong> –begriffen (21,8% „sehr wichtig“),<br />

gerichtete Kommunikation mit den Gesprächspartnern (Prüfern) (21% „sehr wichtig“),<br />

sachgerechte Erläuterung des methodischen Vorgehens (17,2% „sehr wichtig“) <strong>und</strong> unterstützende<br />

Anwendung von klärenden Visualisierungsmitteln (15% „sehr wichtig“). An letzter Stelle<br />

ist das Kriterium angemessene Berücksichtigung <strong>der</strong> gegebenen Informationen (10% „sehr<br />

wichtig“) zu finden.<br />

Insgesamt zeigt sich auch hier ein weites Spektrum unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen, die<br />

auch mit den persönlichen Präferenzen <strong>der</strong> Prüfer <strong>und</strong> <strong>der</strong>en jeweiligem beruflichen Hintergr<strong>und</strong><br />

verb<strong>und</strong>en sein kann. Überraschend angesichts <strong>der</strong> im Vorfeld geführten Gespräche ist insbeson<strong>der</strong>e<br />

die nachrangige <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Verwendung visualisieren<strong>der</strong> Mittel.<br />

mündliche <strong>Prüfung</strong>sleistung Gewichtungsanteil zwischen<br />

keine<br />

Bedeutung<br />

die inhaltliche Struktur <strong>und</strong> <strong>der</strong> Aufbau<br />

<strong>der</strong> Darstellung<br />

sicheres Auftreten <strong>und</strong> selbstbewusste<br />

Vertretung <strong>der</strong> eigenen Position<br />

die gerichtete Kommunikation mit den<br />

Gesprächspartnern (Prüfern)<br />

die unterstützende Anwendung von klärenden<br />

Visualisierungsmitteln<br />

die klare Benennung <strong>der</strong> Aufgabe <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> zu lösenden Probleme<br />

die angemessene Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

gegebenen Informationen<br />

die professionelle Verwendung von<br />

Fachkenntnissen <strong>und</strong> -begriffen<br />

die sachgerechte Erläuterung des methodischen<br />

Vorgehens<br />

die Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> Argumentation<br />

<strong>und</strong> Schlussfolgerung<br />

die kreative Lösung <strong>und</strong> Erörterung <strong>der</strong><br />

Lösung im kontroversen Gespräch<br />

1%<br />

<strong>und</strong><br />

5%<br />

6%<br />

<strong>und</strong><br />

10%<br />

11%<br />

<strong>und</strong><br />

20%<br />

21%<br />

<strong>und</strong><br />

35%<br />

mehr<br />

als<br />

35%<br />

Mittelwert<br />

%<br />

0 6,7 28,3 55 6,7 3,3 15,45<br />

1,7 10 58,3 28,3 1,7 0 11,68<br />

3,3 38,3 51,7 6,7 0 0 7,93<br />

6,7 41,7 43,3 8,3 0 0 7,42<br />

3,3 25 35 36,7 0 0 10,75<br />

5 55 33,3 6,7 0 0 6,87<br />

10 40 27 22 1,7 0 8,73<br />

8,5 45,8 35,6 8,5 1,7 0 7,29<br />

3,3 16,7 40 36,7 1,7 1,7 11,78<br />

3,3 15 45 31,7 3,3 1,7 12,25<br />

100%<br />

Abbildung 200: <strong>Bewertung</strong>skriterien in <strong>der</strong> mündlichen <strong>Prüfung</strong> (Fachgespräch)<br />

Eine durchschnittliche <strong>Bewertung</strong> setzt sich (theoretisch) zusammen aus 15,5% Punkten für die<br />

inhaltliche Struktur <strong>und</strong> <strong>der</strong> Aufbau <strong>der</strong> Darstellung, 12,2% für die kreative Lösung <strong>und</strong> Erörterung<br />

<strong>der</strong> Lösung im kontroversen Gespräch, 11,8% für die Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> Argumenta-


tion <strong>und</strong> Schlussfolgerung, 11,7% für sicheres Auftreten <strong>und</strong> selbstbewusste Vertretung <strong>der</strong> eigenen<br />

Position, 10,7% für die klare Benennung <strong>der</strong> Aufgabe <strong>und</strong> <strong>der</strong> zu lösenden Probleme,<br />

8,7% für die professionelle Verwendung von Fachkenntnissen <strong>und</strong> -begriffen, 7,9% für die gerichtete<br />

Kommunikation mit den Gesprächspartnern (Prüfern), 7,4% für die unterstützende Anwendung<br />

von klärenden Visualisierungsmitteln, 7,3% für die sachgerechte Erläuterung des methodischen<br />

Vorgehens sowie 6,9% für die angemessene Berücksichtigung <strong>der</strong> gegebenen Informationen.<br />

Niveau Facharbeiter mit<br />

Führungsverantwortung<br />

Niveau guter Facharbeiter mit<br />

Berufserfahrung<br />

Niveau Facharbeiter, <strong>der</strong><br />

fachfremd ausgebildet / tätig war<br />

Niveau Facharbeiter, <strong>der</strong> durch<br />

längere Lernpause<br />

lernungewohnt ist<br />

Unterhalb Niveau geprüfter<br />

Facharbeiter<br />

Erläuterungsbeispiel 1:<br />

51% <strong>der</strong> Prüfer schätzen ein,<br />

dass zwischen 11% <strong>und</strong> 49% <strong>der</strong><br />

Teilnehmer zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

<strong>Prüfung</strong> das Niveau eines guten<br />

Facharbeiters mit Berufserfahrung<br />

haben<br />

Erläuterungsbeispiel 2:<br />

48,5% <strong>der</strong> Prüfer schätzen ein,<br />

dass zwischen 1% <strong>und</strong> 10% <strong>der</strong><br />

Teilnehmer zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

<strong>Prüfung</strong> ein Niveau unterhalb<br />

eines geprüften Facharbeiters<br />

haben<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

keine bis zu unter 10% 10% bis unter 20% 20% bis unter 30% 30% bis unter 50% 50% bis unter 80% 80% <strong>und</strong> mehr Mittelwert<br />

Angaben in Prozent<br />

Abbildung 201: Wie bewerten die Prüfer den Entwicklungsstand <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>steilnehmer?<br />

Gefragt nach ihrer Einschätzung über den Entwicklungsstand <strong>der</strong> von ihnen geprüften Gruppe<br />

ergaben sich sehr heterogene Einschätzungsprofile. In <strong>der</strong> Gesamtheit wurde ein Bild erzeugt,<br />

demnach eine typische <strong>Prüfung</strong>steilnehmergruppe von 25 Personen folgen<strong>der</strong>maßen zusammengesetzt<br />

wäre:<br />

Unterhalb Niveau geprüfter<br />

Facharbeiter<br />

Niveau Facharbeiter, <strong>der</strong> durch<br />

längere Lernpause lernungewohnt<br />

ist<br />

Niveau Facharbeiter, <strong>der</strong> fachfremd<br />

ausgebildet / tätig war<br />

Niveau guter Facharbeiter mit<br />

Berufserfahrung<br />

Niveau Facharbeiter mit Führungsverantwortung<br />

n = 106 (86,2% von 123)<br />

keine<br />

bis zu<br />

unter<br />

10%<br />

10%<br />

bis unter<br />

20%<br />

20%<br />

bis unter<br />

30%<br />

30%<br />

bis<br />

unter<br />

50%<br />

50%<br />

bis<br />

unter<br />

80%<br />

80%<br />

<strong>und</strong><br />

mehr<br />

301<br />

Mittel<br />

wert<br />

40 20 32,4 4,8 1,9 1 0 6,74<br />

9,4 3,8 37,7 20,8 22,6 4,7 0,9 21,1<br />

16,2 13,3 34,3 28,6 5,7 1,9 0 13,5<br />

0 0 7,6 15,2 50,5 24,8 1,9 37,0<br />

3,8 11,3 35,8 17,9 17,9 12,3 0,9 23,2<br />

Abbildung 202: Wie bewerten die Prüfer den Entwicklungsstand <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>steilnehmer?


302<br />

Ein bis zwei Teilnehmer wären auf dem Niveau eines „Berufspraktiker ohne Facharbeiterabschluss“<br />

(genau 6,74% <strong>der</strong> Gruppe) einzuschätzen, 5 stehen auf dem Niveau einer Facharbeiters,<br />

<strong>der</strong> durch längere Lernpause lernungewohnt ist (genau 21,08% <strong>der</strong> Gruppe), 3 bis 4 auf<br />

dem Niveau eines Facharbeiters, <strong>der</strong> fachfremd ausgebildet o<strong>der</strong> tätig gewesen ist (genau<br />

13,46% <strong>der</strong> Gruppe), auf dem Niveau eines guten Facharbeiters mit Berufserfahrung sind 9<br />

Teilnehmer einzuschätzen (genau 36,91% <strong>der</strong> Gruppe) <strong>und</strong> 6 haben das Niveau eines Facharbeiters<br />

mit Führungsverantwortung (genau 23,15% <strong>der</strong> Gruppe).<br />

6.2.5 Anbieter-Befragung<br />

Im Zusammenhang <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>en im Mai <strong>und</strong> November 2002 wurden Anbieter über ihre Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> <strong>Bewertung</strong>en hinsichtlich des neuen Lehrgangs zum Industriemeister Metall befragt.<br />

Es beteiligten sich 22 Anbieter an <strong>der</strong> Befragung.<br />

<strong>Die</strong> teilnehmenden Anbieter kamen zu 27,3% aus Norddeutschland, zu 22,7% aus Westdeutschland,<br />

zu 9,1% aus Ostdeutschland <strong>und</strong> zu 40,9% aus Süddeutschland.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> in dem Lehrgang als Gruppe zusammengehörenden Teilnehmerzahl geben<br />

33,5% an, es seien 13-19 Teilnehmer in dem Lehrgang, ebenfalls ein Drittel nennt die Zahl zwischen<br />

20 <strong>und</strong> 29 Teilnehmern. 16,7% haben 30 <strong>und</strong> mehr Teilnehmer im Lehrgang, ebenfalls<br />

ein Sechstel (16,8%) nennen eine an<strong>der</strong>e Zahl ggf. wegen einer an<strong>der</strong>en Zählung (z.B. Fernlehrgangsteilnehmer,<br />

die nicht in Lehrgangsgruppen o<strong>der</strong> Jahresscheiben gezählt werden, o<strong>der</strong> die<br />

zusammengerechnete Zahl über mehrere parallel laufende <strong>Lehrgänge</strong>.<br />

13 bis 19 33,5%<br />

20 bis 29 33,4%<br />

30 <strong>und</strong> mehr 16,7%<br />

an<strong>der</strong>e Zählung (Gesamtzahl mehrerer <strong>Lehrgänge</strong>) 16,8%<br />

n = 19 (von 22)<br />

Abbildung 203: Anzahl <strong>der</strong> beteiligten Lerner<br />

Wie ist die Anordnung des Unterrichts organisiert?<br />

Auf die Frage nach <strong>der</strong> Verwendung betrieblicher Lernaufgaben (dem Kernelement des mit <strong>der</strong><br />

<strong>Prüfung</strong>sverordnung vorgegebenen neuen Ansatzes) bestätigen alle beteiligten Anbieter den<br />

Einsatz. Genau ein Drittel setzen 2 bis 3 betriebliche Lernaufgaben im Lehrgang ein, ein noch<br />

größerer Teil (38,1%) nennt 4 bis 6 betriebliche Lernaufgaben. 7 bis 12 betriebliche Lernaufgaben<br />

verwenden 19,1% <strong>und</strong> 9,6% haben mehr als 12 betriebliche Lernaufgaben in Gebrauch.<br />

<strong>Die</strong> reine Anzahl <strong>der</strong> Aufgaben sagt wenig über die Qualität <strong>und</strong> mehr über die Einbettung <strong>der</strong><br />

Aufgaben bzw. den didaktischen Ansatz aus.<br />

2 bis 3 betriebliche Lernaufgaben 33,3%<br />

4 bis 6 betriebliche Lernaufgaben 38,1%<br />

7 bis 12 betriebliche Lernaufgaben 19,1%<br />

mehr als 12 betriebliche Lernaufgaben<br />

n = 21 (von 22)<br />

9,6%<br />

Abbildung 204: Anzahl <strong>der</strong> verwendeten situativen Lernaufgaben im Lehrgang<br />

In den nachfolgenden Fragen ging es um die Platzierung unterschiedlicher Lehrgangsbestandteile<br />

im Verlauf. Dabei wurde ein Raster vorgegeben, in dem <strong>der</strong> Gesamtlehrgang in 10 Zeitabschnitte<br />

von Lehrgangsbeginn bis Lehrgangsende unterteilt war. <strong>Die</strong> Antwortenden machten


durch ein Kreuz in jedem Feld, in dem das jeweilige inhaltliche Aufbauelement des Lehrgangs<br />

vorkommt, die Platzierung deutlich.<br />

ja nein<br />

keine<br />

Angabe<br />

unverbindliche persönliche Beratung vor Beginn 100,0%<br />

Beratung zu Finanzierungsfragen 100,0%<br />

Beratung zu Karriereperspektiven 68,2% 31,8%<br />

Beratung zu sinnvollen <strong>und</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Qualifikationsergänzungen<br />

(Zusatzkurse o.ä.)<br />

100,0%<br />

individuelle Betreuung bei Lernschwierigkeiten durch fachliche<br />

"Nachhilfe"<br />

40,9% 59,1%<br />

individuelles Feedback im Lehrgang durch den Trainer in Form<br />

separater Gespräche<br />

81,8% 18,2%<br />

persönlich zugeordneter Tutor, <strong>der</strong> sich um den Lerner kümmert 18,2% 81,8%<br />

systematische Auswertung <strong>und</strong> Rückmeldung von schriftlichen<br />

Leistungen im Lehrgang<br />

90,9% 9,1%<br />

individuelle Betreuung <strong>der</strong> direkten <strong>Prüfung</strong>svorbereitung 77,3% 22,7%<br />

sonstige Betreuungsform 9,1% 90,9%<br />

Abbildung 205: Befragung Beratungsangebot<br />

Wie ist die <strong>Bewertung</strong> des aufgabenorientierten Lehrgangs an sich bei den Trainern?<br />

Der Lehrgang in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> neuen Verordnung wird nach Ansicht <strong>der</strong> Anbieter von mehr als<br />

Dreiviertel <strong>der</strong> Trainer positiv eingeschätzt. Lediglich 4,5% geben ein negatives Urteil ab. <strong>Die</strong><br />

Wertschätzung des Lehrgangs in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> neuen Verordnung bei den Teilnehmern fällt<br />

nach Ansicht <strong>der</strong> Anbieter etwas weniger günstig aus. Zwar halten sie das Urteil bei 63,6% <strong>der</strong><br />

Teilnehmer für positiv <strong>und</strong> erwarten ebenfalls lediglich bei 4,5% ein negatives Urteil. Insgesamt<br />

jedoch scheint hier die Zufriedenheit <strong>der</strong> Teilnehmer aus Sicht <strong>der</strong> Anbieter geringer als diejenige<br />

<strong>der</strong> Trainer.<br />

Wieviele Teilnehmer haben den Lehrgang vor <strong>der</strong> letzten <strong>Prüfung</strong> abgebrochen?<br />

<strong>Die</strong> Abbrecherquote liegt in den meisten Fällen im normalen Maß vergleichbarer <strong>Lehrgänge</strong>, dabei<br />

ist allenfalls eine höhere Quote in <strong>der</strong> ersten Phase <strong>und</strong> im Zusammenhang <strong>der</strong> (generell<br />

schlecht ausgefallenen) <strong>Prüfung</strong>steils <strong>der</strong> Basisqualifikationen zu bemerken, d.h. eine erhöhte<br />

Abbrecherquote aufgr<strong>und</strong> von Unzufriedenheit mit dem neuen Konzept ist nicht festzustellen.<br />

In <strong>der</strong> Summe halten sich die Angaben bzgl. Der Abbrecherquote genau die Waage, einer<br />

Gruppe mit 18,2% höherer Abbrecherquote steht eine genauso große Gruppe mit niedrigerer<br />

Quote gegenüber.<br />

6.2.6 Autoren-Befragung<br />

Im Zusammenhang <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>en im Mai <strong>und</strong> November 2002 wurden Autoren über ihre Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> <strong>Bewertung</strong>en hinsichtlich des neuen Lehrgangs zum Industriemeister Metall befragt.<br />

Es beteiligten sich 13 Autoren an <strong>der</strong> Befragung.<br />

<strong>Die</strong> Autoren haben einerseits einen technischen Berufshintergr<strong>und</strong> (30,8% sind Ingenieure <strong>und</strong><br />

15,4% arbeiten als technische Angestellte) an<strong>der</strong>erseits geben 30,8% <strong>der</strong> Autoren an, als Lehrer<br />

o<strong>der</strong> Trainer tätig zu sein. 23,1% sind als Berater tätig.<br />

Unter den an <strong>der</strong> Befragung teilnehmenden Autoren zählen sich 30,8% dem Stammbereich des<br />

Qualitätsmanagement zu. 23,1% nennen als Stammgebiet Fertigungstechnik, jeweils 7,7% Betriebstechnik<br />

bzw. Montagetechnik. Zu dem Themenbereich Arbeits-, Umwelt-, Ges<strong>und</strong>heits-<br />

303


304<br />

schutz rechnen sich 15,4%. Schließlich bezeichnen jeweils 7,7% das Kostenwesen bzw. die Personalführung<br />

als ihr Stammgebiet.<br />

Ein Großteil <strong>der</strong> Autoren ist bereits langjährig als solcher aktiv. So haben gut 58,3% <strong>der</strong> im Jahr<br />

2002 involvierten Autoren schon vor <strong>der</strong> Neuordnung <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> an <strong>der</strong> Texterstellung mitgewirkt.<br />

Bereits vor 1988 als Autoren tätig waren 33,3%, 25% haben ihren Tätigkeitsbeginn als<br />

Autoren nach 1988, aber vor 1998, d.h. die Mitglie<strong>der</strong> dieser Gruppe haben insgesamt langjährige<br />

Erfahrung. Zwischen 1998 <strong>und</strong> 2001 begannen 25% die Mitwirkung, weitere 16,7% sind<br />

seit 2001 einbezogen.<br />

ja nein<br />

Verteilung <strong>der</strong> Punkte im Rahmenstoffplan auf die Glie<strong>der</strong>ung des Tex-<br />

92,3%<br />

tes<br />

7,7%<br />

Abgleich zwischen Textkonzept <strong>und</strong> Rahmenstoffplan mit einer Pla-<br />

46,2% 53,8%<br />

nungsmatrix<br />

Verteilung <strong>der</strong> Punkte im Rahmenstoffplan auf die betrieblichen Lern-<br />

76,9% 23,1%<br />

aufgaben<br />

sonstiges Verfahren, nämlich: (...) 100%<br />

Abbildung 206: Mit welchen Verfahren sichern die Autoren die vollständige Abdeckung des<br />

Rahmenstoffplans im Text?<br />

<strong>Die</strong> Autoren nutzen zu 92,3% die Verteilung <strong>der</strong> Punkte im Rahmenstoffplan auf die Glie<strong>der</strong>ung<br />

des Textes, um die vollständige Abdeckung des Rahmenstoffplans im Text zu sichern. 76,9%<br />

verteilen die Punkte im Rahmenstoffplan auf die betrieblichen Lernaufgaben.<br />

Durchschnittswert<br />

die sachliche Richtigkeit <strong>und</strong> die fachlich einwandfreie Darstellung 14,8%<br />

die Aktualität <strong>und</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Inhalte 8,6%<br />

die Relevanz <strong>der</strong> einzelnen Inhalte für das angestrebte Lernziel 8,1%<br />

die Vollständigkeit <strong>der</strong> Abdeckung des Rahmenstoffplans 8,0%<br />

Integration von situationsorientierten Lernaufgaben im Text 7,9%<br />

Beispiele zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Inhalte 7,3%<br />

das Anspruchsniveau an die Lerner 7,0%<br />

die Umsetzung einer klar erkennbaren inhaltlichen Struktur 6,1%<br />

Illustrationen zur Erläuterung <strong>und</strong> Auflockerung 5,6%<br />

die fachliche Informativität <strong>der</strong> Inhalte 4,9%<br />

das Angebot von regelmäßigen Übungen zur Vertiefung 4,6%<br />

die Existenz von didaktisch ausgerichteten Wie<strong>der</strong>holungen 4,1%<br />

die Eignung <strong>der</strong> Auswahl von Schwerpunkten <strong>und</strong> Detaillierungen 3,9%<br />

die Orientierung für den Leser innerhalb <strong>der</strong> Unterlagen 3,8%<br />

die Existenz einer passenden Einleitung 2,7%<br />

die Existenz einer Zusammenfassung <strong>der</strong> einzelnen Texte 1,7%<br />

sonstiges, nämlich: 1,1%<br />

Durchschnittswert gebildet aus den prozentualen Gewichtungen <strong>der</strong> Kriterien durch die einzelnen<br />

Autoren mit einer Gesamtsumme 100%<br />

Abbildung 207: Welche Kriterien verwenden die Autoren für die <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Güte des Inhalts<br />

von Unterlagen?<br />

Unter <strong>der</strong> Annahme, alle <strong>Bewertung</strong>skriterien sollten auf einen Text zur Anwendung gebracht<br />

werden, gewichten die Autoren folgen<strong>der</strong>maßen: die sachliche Richtigkeit <strong>und</strong> die fachlich einwandfreie<br />

Darstellung wird an erster Stelle <strong>und</strong> mit 14,8% gewichtet. Es folgen die Aspekte Aktualität<br />

<strong>und</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Inhalte (8,6%), Relevanz <strong>der</strong> einzelnen Inhalte für das angestrebte<br />

Lernziel (8,1%), Vollständigkeit <strong>der</strong> Abdeckung des Rahmenstoffplans (8,0%) sowie Integration


von situationsorientierten Lernaufgaben im Text (8,0%). Weitere wichtige Gesichtspunkte sind<br />

die Verwendung von Beispielen zur Veranschaulichung <strong>der</strong> Inhalte (7,3%), das Anspruchsniveau<br />

an die Lerner (7,0%), die Umsetzung einer klar erkennbaren inhaltlichen Struktur (6,1%) sowie<br />

Illustrationen zur Erläuterung <strong>und</strong> Auflockerung (5,6%). Zu den geringerwertigen Kriterien gehören<br />

die fachliche Informativität <strong>der</strong> Inhalte (4,9%), das Angebot von regelmäßigen Übungen<br />

zur Vertiefung (4,6%), die Existenz von didaktisch ausgerichteten Wie<strong>der</strong>holungen (4,1%) sowie<br />

die Eignung <strong>der</strong> Auswahl von Schwerpunkten <strong>und</strong> Detaillierungen (3,9%). Schließlich werden<br />

noch mit geringerem Gewicht die Orientierung für den Leser innerhalb <strong>der</strong> Unterlagen (3,8%),<br />

die Existenz einer passenden Einleitung (2,7%) sowie die Existenz einer Zusammenfassung <strong>der</strong><br />

einzelnen Texte (1,7%) beachtet.<br />

Durchschnittswert<br />

Verständlichkeit <strong>der</strong> Sprache <strong>und</strong> plausible Erklärung abstrakter Inhalte 26,2%<br />

didaktischer Aufbau des Gesamttextes mit erkennbarem "roten Faden" 26,1%<br />

Umfang <strong>der</strong> Gesamtunterlagen <strong>und</strong> einzelner Bestandteile 14,2%<br />

visuelle Anregung des Lesers zu weiteren Aktivitäten 13,6%<br />

Motivation des Lesers zum Weiterlernen 11,3%<br />

Design <strong>der</strong> Seiten <strong>und</strong> Seitenelemente nach ergonomischen Aspekten 7,6%<br />

sonstiges, nämlich: 0%<br />

Durchschnittswert gebildet aus den prozentualen Gewichtungen <strong>der</strong> Kriterien durch die einzelnen<br />

Autoren mit einer Gesamtsumme 100%<br />

Abbildung 208: Welche <strong>Bewertung</strong>s-Kriterien verwenden Autoren für die Form von Unterlagen?<br />

Zur <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Form von Unterlagen verwenden die Autoren folgende Kriterien <strong>und</strong> Gewichtungen:<br />

die Verständlichkeit <strong>der</strong> Sprache <strong>und</strong> plausible Erklärung abstrakter Inhalte wird mit<br />

26,2% gewichtet. Ein gleich hohes Gewicht bekommt <strong>der</strong> didaktische Aufbau des Gesamttextes<br />

mit erkennbarem "roten Faden" (26,1%). Im niedrigeren Bereich liegen die drei Aspekte Umfang<br />

<strong>der</strong> Gesamtunterlagen <strong>und</strong> einzelner Bestandteile (14,2%), visuelle Anregung des Lesers zu<br />

weiteren Aktivitäten (13,6%) <strong>und</strong> Motivation des Lesers zum Weiterlernen (11,3%). Schließlich<br />

wird das Design <strong>der</strong> Seiten <strong>und</strong> Seitenelemente nach ergonomischen Aspekten mit 7,6% berücksichtigt.<br />

Durchschnittswert<br />

Zielorientierung durch Angabe von Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Voraussetzungen 16,9%<br />

Wechselwirkung zwischen Theorie <strong>und</strong> Praxis innerhalb <strong>der</strong> Unterlagen 16,0%<br />

Transparenz über Verbindung <strong>der</strong> Unterlagen mit den Gesamtunterlagen 12,7%<br />

Transferierbarkeit zwischen Betriebs-Originalen <strong>und</strong> Lehrgangsunterlagen 11,4%<br />

Herstellung von Querbezügen zwischen fachspezifischen Texten 10,8%<br />

Verknüpfung <strong>der</strong> einzelnen Unterlage mit weiterführen<strong>der</strong> Literatur 9,8%<br />

Merkpunkte <strong>der</strong> Reflektion über das Gelernte 8,8%<br />

festgelegte regelmäßige Aktualisierung des Inhalts durch die Autoren 8,6%<br />

systematischer textgenerierter Belastungswechsel für den Leser 5,1%<br />

Sonstiges 0%<br />

Durchschnittswert gebildet aus den prozentualen Gewichtungen <strong>der</strong> Kriterien durch die einzelnen<br />

Autoren mit einer Gesamtsumme 100%<br />

Abbildung 209: Welche Kriterien verwenden die Autoren für die <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Einbettung von<br />

Unterlagen?<br />

Für die <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Einbettung von Unterlagen verwenden die Autoren 9 Kriterien, zuerst die<br />

Zielorientierung durch Angabe von Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Voraussetzungen (16,89%) <strong>und</strong> die<br />

Wechselwirkung zwischen Theorie <strong>und</strong> Praxis innerhalb <strong>der</strong> Unterlagen (16,0%). Etwas geringer<br />

gewertet wird die Transparenz über Verbindungen <strong>der</strong> Unterlagen mit den Gesamtunterlagen<br />

305


306<br />

(12,67%), die Transferierbarkeit zwischen Betriebs-Originalen <strong>und</strong> Lehrgangsunterlagen<br />

(11,44%) <strong>und</strong> die Herstellung von Querbezügen zwischen fachspezifischen Texten (10,78%).<br />

Ebenfalls berücksichtigt werden die Kriterien Verknüpfung <strong>der</strong> einzelnen Unterlage mit weiterführen<strong>der</strong><br />

Literatur (9,78%), Merkpunkte <strong>der</strong> Reflektion über das Gelernte (8,78%), festgelegte<br />

regelmäßige Aktualisierung des Inhalts durch die Autoren (8,56%) <strong>und</strong> <strong>der</strong> systematische textgenerierte<br />

Belastungswechsel für den Leser (5,11%).<br />

Mittelwert<br />

Lösbarkeit <strong>der</strong> Aufgabe im Sinne <strong>der</strong> gesetzten Lernziele 1,15<br />

eindeutiger Bezug zu repräsentativer, verbreiteter Arbeitsrealität 1,31<br />

Vollständigkeit <strong>der</strong> Inhalte für die selbstgesteuerte Bearbeitung 1,46<br />

treffen<strong>der</strong> thematischen Titel, <strong>der</strong> die Gesamtaufgabe ausdrückt 1,54<br />

erkennbare Strukturelemente, die den Aufbau <strong>der</strong> Aufgabe klären 1,62<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Unterteilung <strong>der</strong> Gesamtaufgabe 1,75<br />

geeignetes, übersichtliches Layout 1,77<br />

Ausreichendes didaktisches Potential <strong>der</strong> Aufgabe zum Lernen 1,92<br />

definierter Schwierigkeitsgrad <strong>und</strong> entsprechende Positionierung im Lernprozess 2,08<br />

weitreichen<strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Ausarbeitung 2,25<br />

Mittelwert zwischen 1„sehr wichtig“ <strong>und</strong> 3 = „weniger wichtig“<br />

Abbildung 210: Welche Merkmale müssen bei Ihnen die betrieblichen Lernaufgaben aufweisen?<br />

Als wichtigstes Merkmal <strong>der</strong> betrieblichen Lernaufgaben sehen die Autoren die Lösbarkeit <strong>der</strong><br />

Aufgabe im Sinne <strong>der</strong> gesetzten Lernziele (1,15) <strong>und</strong> den eindeutigen Bezug zu repräsentativer,<br />

verbreiteter Arbeitsrealität (1,31).<br />

Weitere als wichtig angesehene Elemente sind die Vollständigkeit <strong>der</strong> Inhalte für die selbstgesteuerte<br />

Bearbeitung (1,46), ein treffen<strong>der</strong> thematischen Titel, <strong>der</strong> die Gesamtaufgabe ausdrückt<br />

(1,54), erkennbare Strukturelemente, die den Aufbau <strong>der</strong> Aufgabe klären (1,62) sowie Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Unterteilung <strong>der</strong> Gesamtaufgabe (1,75).<br />

Im hinteren Feld <strong>der</strong> Rangfolge werden die Aspekte geeignetes, übersichtliches Layout (1,77),<br />

ausreichendes didaktisches Potential <strong>der</strong> Aufgabe zum Lernen (1,92), definierter Schwierigkeitsgrad<br />

<strong>und</strong> entsprechende Positionierung im Lernprozess (2,08) sowie weitreichen<strong>der</strong> Grad <strong>der</strong><br />

Ausarbeitung (2,25) angesehen.<br />

<strong>Die</strong> Autoren halten für beson<strong>der</strong>s wichtige inhaltliche Strukturelemente <strong>der</strong> betrieblichen Situationsaufgaben<br />

die Gesamtaufgabe <strong>und</strong> dazu passende detaillierte Teilaufgabenstellungen<br />

(1,33%), die Situationsbeschreibung zu Betrieb, Meisterbereich <strong>und</strong> Meisterrolle (1,38%), (simulationsgeeignete)<br />

<strong>Prüfung</strong>saufgaben mit Lösungen (1,62%) sowie <strong>der</strong> Abgleich <strong>der</strong> Lernaufgaben-basierten<br />

Inhalte mit dem Rahmenstoffplan (1,69%). Im mittleren Feld <strong>der</strong> Rangfolge werden<br />

Lösungsvorschläge für die Bearbeitung im Unterricht 1,83%), Instrumente <strong>und</strong> Methoden<br />

für die Bearbeitung <strong>der</strong> Lernaufgaben (1,92%) <strong>und</strong> Zusatzmaterial <strong>und</strong> Informationsquellen<br />

(2,0%) bewertet. Als weniger wichtig werden angesehen die Angaben zur Einbettung in Aufgabenset<br />

<strong>und</strong> transparenten Gesamtablaufplan (2,08%), eine Ablaufdramaturgie <strong>der</strong> vollständigen<br />

Lernaufgabenbearbeitung (2,17%) sowie Unterrichtsvorschläge mit Zeitplanung <strong>und</strong> Arbeitsteilung<br />

zwischen Fachtrainern (2,25%).<br />

Mittelwert<br />

Gesamtaufgabe <strong>und</strong> dazu passende detaillierte Teilaufgabenstellungen 1,33<br />

die Situationsbeschreibung zu Betrieb, Meisterbereich <strong>und</strong> Meisterrolle 1,38<br />

(simulationsgeeignete) <strong>Prüfung</strong>saufgaben mit Lösungen 1,62


Abgleich <strong>der</strong> Lernaufgaben-basierten Inhalte mit dem Rahmenstoffplan 1,69<br />

Lösungsvorschläge für die Bearbeitung im Unterricht 1,83<br />

Instrumente <strong>und</strong> Methoden für die Bearbeitung <strong>der</strong> Lernaufgaben 1,92<br />

Zusatzmaterial <strong>und</strong> Informationsquellen 2,0<br />

Angaben zur Einbettung in Aufgabenset <strong>und</strong> transparenten Gesamtablaufplan 2,08<br />

Ablaufdramaturgie <strong>der</strong> vollständigen Lernaufgabenbearbeitung 2,17<br />

Unterrichtsvorschlag mit Zeitplanung <strong>und</strong> Arbeitsteilung zwischen Fachtrainern 2,25<br />

sonstiges, nämlich 2,83<br />

Mittelwert zwischen 1„sehr wichtig“ <strong>und</strong> 3 = „weniger wichtig“<br />

Abbildung 211: Welche inhaltlichen Strukturelemente müssen bei Ihnen die betrieblichen Lernaufgaben<br />

enthalten?<br />

<strong>Die</strong> betrieblichen Lernaufgaben haben aus Sicht <strong>der</strong> Meister in den Betrieben unterschiedliche<br />

Schwierigkeitsgrade, angesiedelt zwischen dem Niveau eines guten Facharbeiters <strong>und</strong> dem Niveau<br />

eines Industriemeisters als vollverantwortlichen Leiter eines Bereiches.<br />

Menge <strong>der</strong> Informationen, die aufgenommen<br />

<strong>und</strong> berücksichtigt werden muss<br />

ja nein<br />

100,0%<br />

Länge <strong>der</strong> Bearbeitung im Unterricht 75,0% 25,0%<br />

Fremdheit des Anwendungsbereichs (Branche) für die Lerner 41,7% 58,3%<br />

Vielfalt <strong>der</strong> Fragestellungen, die für die Lösung relevant sind 83,3% 16,7%<br />

technisch-fachliche Anfor<strong>der</strong>ungen für das Verständnis <strong>der</strong> Aufgabe<br />

<strong>und</strong> für die Lösung<br />

wirtschaftliche Anfor<strong>der</strong>ungen für das Verständnis <strong>der</strong> Aufgabe<br />

<strong>und</strong> für die Lösung<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Führungskompetenz für das Verständnis <strong>der</strong> Aufgabe<br />

<strong>und</strong> für die Lösung<br />

100,0%<br />

307<br />

92,3% 7,7%<br />

84,6% 15,4%<br />

es wird ein eigenes Instrument zur <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Komplexität verwendet 15,4% 84,6%<br />

sonstige Kriterien, nämlich (...) 100,0%<br />

Abbildung 212: Welche Komplexitätskriterien verwenden die Autoren zur Beurteilung <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Lernaufgaben?<br />

Auf die Frage, nach welchen Kriterien die Autoren die Komplexität einer betrieblichen Lernaufgabe<br />

einschätzten, wird von allen genannt die Menge <strong>der</strong> Informationen, die aufgenommen<br />

<strong>und</strong> berücksichtigt werden muss <strong>und</strong> die technisch-fachliche Anfor<strong>der</strong>ungen für das Verständnis<br />

<strong>der</strong> Aufgabe <strong>und</strong> die Lösung. 92,3% halten die wirtschaftlichen Anfor<strong>der</strong>ungen für das Verständnis<br />

<strong>der</strong> Aufgabe <strong>und</strong> die Lösung für beson<strong>der</strong>s bedeutsam. Gleichfalls hohe Bedeutsamkeit<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Komplexität wird den Anfor<strong>der</strong>ungen an Führungskompetenz für das Verständnis<br />

<strong>der</strong> Aufgabe (84,6%)<strong>und</strong> die Lösung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Fragestellungen, die für die Lösung<br />

relevant sind (83,3%), zugeordnet. Noch nach dem Komplexitätskriterium Länge <strong>der</strong> Bearbeitung<br />

im Unterricht (75%) wird die Fremdheit des Anwendungsbereichs (Branche) für die Lerner<br />

(41,7%) als schwierigkeitsbestimmend eingeschätzt. 15,4% <strong>der</strong> Autoren verwenden ein eigenes<br />

Instrument zur <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Komplexität.<br />

ja nein<br />

Löschung von Themen / Begriffen wegen Irrelevanz 100,0%<br />

Löschung von Themen / Begriffen wegen Doppelung / Red<strong>und</strong>anz 100,0%<br />

Hinzufügung von Themen / Begriffen wegen notwendigem Gr<strong>und</strong>wissen 66,7% 33,3%


308<br />

Hinzufügung von Themen / Begriffen wegen fachlicher Relevanz 33,3% 66,7%<br />

Hinzufügung von Themen / Begriffen wegen betrieblicher Relevanz 33,3% 66,7%<br />

Hinzufügung von Themen / Begriffen wegen <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong> 33,3% 66,7%<br />

Strukturierung, Neuglie<strong>der</strong>ung, Umgewichtung des gesamten RSP 50,0% 50,0%<br />

Definition <strong>der</strong> vorausgesetzten Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> des notwendigen Vorwissens<br />

100,0%<br />

Abbildung 213: Welche Verbesserungen halten die Autoren bei den Inhalten des Rahmenstoffplans<br />

für notwendig?<br />

<strong>Die</strong> an verschiedener Stelle geäußerte Kritik am Rahmenstoffplan setzt in unterschiedlichen Richtungen<br />

an. Vor allem werden Hinzufügungen genannt, zudem die For<strong>der</strong>ung nach Strukturierung,<br />

Neuglie<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Umgewichtung des gesamten RSP.


1. Umsetzung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Prüfung</strong>sverordnungenthaltenen<br />

Vorgaben<br />

1.1 Abdeckung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Verordnung<br />

genannten Inhalte<br />

1.2 Vorbereitung auf die <strong>Prüfung</strong><br />

anhand von Situationsaufgaben<br />

2. systematisch zusammengestellte<br />

Unterlagen in ausreichendem<br />

Maße<br />

3. zeitlich geeigneter Ablauf<br />

<strong>der</strong> Bearbeitung<br />

<strong>Bewertung</strong><br />

weitgehend erfüllt, einzelne Inhalte sind hinsichtlich <strong>der</strong> Taxonomie<br />

<strong>und</strong> Konkretisierung noch weiter zu klären<br />

erfüllt, aber weiter entwicklungsbedürftig, da bei den Lernenden<br />

noch eine starke Orientierung auf vorgegebene Lösungshinweise<br />

besteht <strong>und</strong> die Bedeutung dieses Teils im Gesamtlehrgang<br />

zunehmen sollte<br />

309<br />

teilweise erfüllt, es ist eine mehr als ausreichende Menge an Unterlagen<br />

verfügbar, die bis auf wenige Ausnahmen aktuell <strong>und</strong><br />

angemessen erscheinen, allerdings wenig standardisiert<br />

wird dem Lehrgang bzw. den Lernenden weitgehend freigestellt<br />

4. Anleitung <strong>der</strong> Lernenden teilweise erfüllt, sollte jedoch hinsichtlich <strong>der</strong> besseren Annahme<br />

durch die Lernenden noch weiterentwickelt werden<br />

5. Unterstützung <strong>der</strong> Lernenden<br />

durch Beratung<br />

6. Feedback durch <strong>Bewertung</strong><br />

schriftlicher Lernerleistungen<br />

7. spezifische Unterlagen zur<br />

methodischen Umsetzung<br />

des neuen Ansatzes<br />

8. direkte <strong>Prüfung</strong>svorbereitung<br />

9. Leistungen des Lehrgangs<br />

im Vergleich zu konventionellen<br />

<strong>Lehrgänge</strong>n<br />

Zusammenfassung des Gesamtergebnisses in einer Übersicht<br />

erfüllt, aber weiter auszubauen, da bisher durch viele Lernende<br />

noch zu wenig genutzt<br />

nur mäßig erfüllt, weiter auszubauen, da bisher durch viele Lernende<br />

noch zu wenig genutzt<br />

vorhanden, aber weiter entwicklungsbedürftig, da die <strong>der</strong>zeitige<br />

Form zwar den Ansatz vermittelt, jedoch den Lernenden noch<br />

wirkungsvoller nahegebracht werden sollte<br />

weiter auszubauen, um insbeson<strong>der</strong>e die Vorbereitung auf das<br />

spezifische <strong>Prüfung</strong>serleben zu intensivieren<br />

im Vergleich angemessenes Konzept, vor allem haben sich Mischungslösungen<br />

bewährt

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