Mobile Systems III INFORMATIK
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94 Micro-Mobility in IP-based Networks<br />
Abbildung 4.8: Forwarding Path Setup Schemata MSF (links) und SSF (rechts), aus [7]<br />
Multiple Stream Forwarding (MSF) funktioniert folgendermaßen: Nach dem Handoff<br />
sendet der MN eine ”<br />
Path Setup Update Message“ an die alte Basisstation,<br />
mit der IP der neuen. Sobald BS alt das Paket empfangen hat, wird das Interface<br />
gesucht, unter dem es BS neu erreichen kann und ändert den Routingeintrag<br />
für den MN entsprechend (siehe Abbildung 4.8 a)). Er sendet die Updatenachricht<br />
nun auf dem Pfad quasi zurück, nämlich zum Router 1 . Dieser verfährt<br />
ebenso und sendet die Nachricht weiter. Sobald die Nachricht BS neu erreicht,<br />
bekommt der MN eine Bestätigung. Es ist nicht unbedingt offensichtlich, daß<br />
bei diesem Verfahren mehrere Datenströme entstehen, die zu falscher Reihenfolge<br />
der Pakete führen können und dem Schema seinen Namen gegeben hat.<br />
Die Entstehung soll anhand der Verbindung zwischen Router 1 und BS alt erläutert<br />
werden. Nachdem BS alt das Paket 2 abgeschickt hat, passieren noch<br />
einige Pakete Router 1 . Durch Paket 2 ändert Router 1 seine Routingtabelle,<br />
und alle ankommenden Pakete werden zu Interface A geleitet. Erst danach<br />
kommen jedoch falsch geroutete Pakete an Interface C an, die anschließend -<br />
in der falschen Reihenfolge - über A weitergeleitet werden. Da dieser Effekt an<br />
jedem Knoten bis zum CR auftritt, kann dies negative Folgen für VoIP oder<br />
auch TCP-Verbindungen haben. Paketverluste werden so jedoch vollständig<br />
vermieden.<br />
Single Stream Forwarding (SSF) soll dieses Problem beheben. Dazu führt einen<br />
neuen Begriff, das ”<br />
Interface Based Forwarding“ ein, um die korrekte Paketreihenfolge<br />
der umgeleiteten Pakete einzuhalten, ohne dafür Tunnel nutzen zu<br />
müssen. Eine normale Routingfunktion bildet eine IP-Adresse auf ein Interface<br />
ab (IP → Interface out ). Die hier zum tragen kommende Erweiterung des Routingverfahrens<br />
entspricht der Funktion Interfaces in × IP → Interface out und<br />
ähnelt in ihrem Effekt der ergänzten Routenoptimierung bei <strong>Mobile</strong> IP. Mit<br />
dieser Erweiterung kann ein einzelner Stream der von BS alt zu BS neu weitergeleiteten<br />
Pakete realisiert und Paketverluste verhindert werden. Allerdings ist<br />
der Aufwand für diese Alternative relativ hoch, sodaß sie sich bei den wenigsten<br />
Handoffszenarien lohnt.