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Mobile Systems III INFORMATIK

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Philipp Appelhoff 91<br />

ren Intervall konsequenterweise kleiner sein muß als die Lebenszeit der Routingeinträge.<br />

Zusätzlich werden vom Gateway regelmässige Beacons innerhalb des Netzes gebroadcastet.<br />

Jeder CIP Knoten, der diesen empfängt, sendet ihn auf allen anderen Schnittstellen<br />

weiter, abschließend kennt jeder Knoten den Uplink, nämlich das Interface zum Gateway.<br />

Durch dieses Verfahren wird theoretisch eine beliebige Erweiterbarkeit des Netzes möglich,<br />

die nahezu ohne Administrationsaufwand auskommt. Neben diesem Konzept wird<br />

in Cellular IP klassisches Paging benutzt. Wenn der MN inaktiv ist, muß er bei einem<br />

Wechsel der Paging Area ein Paging Packet senden. Dieses wird zum Gateway geroutet<br />

und muß irgendwann den Knoten passieren, der den Paging Cache für diesen MN besitzt,<br />

damit dieser aktualisert werden kann. Das hat zur Folge, daß das Netz eine Baumstruktur<br />

besitzen muss.<br />

Handoff<br />

In Cellular IP werden zwei Arten von Handoff unterschieden, mit jeweils unterschiedlicher<br />

Gewichtung von Paketverlust, Verzögerung, Aufwand und Netzbelastung: Beide Lösungen<br />

berücksichtigen die Möglichkeit, per SHRT einen L2-getriggerten Handoff beginnen zu<br />

können.<br />

Hard Handoff verzichtet auf aufwendige Kommunikation zwischen den Beteiligten und<br />

nimmt Paketverluste in Kauf. Während der MN mit einer Basisstation verbunden<br />

ist, sucht er nach weiteren mit besserer Signalstärke und initiiert gegebenenfalls einen<br />

Handoff. Als erstes wird also der Accesspoint gewechselt und ein ”<br />

Route Update<br />

Packet“ in Richtung Gateway gesandt. Geht man zur Vereinfachung davon aus,<br />

daß die Zeit für den Wechsel des Accesspoint t Handoff zu vernachlässigen ist, dann<br />

beschränkt sich die Dauer des Paketverlustes auf t Handover = t CR,neu + t CR,alt , wie in<br />

der Abbildung 4.7 dargestellt: Alle Pakete gehen verloren, die den Crossover Node<br />

(CR) vom Zeitpunkt des Handoffs bis zur Ankunft des ”<br />

Route Update Packets“<br />

durchlaufen haben, und alle, die sich zwischen CR und MN befanden. Der CR ist<br />

dabei der Knoten, an dem sich die alte und neue Route kreuzen, also im schlechtesten<br />

Fall der Gateway. Sicherlich ist diese Zeitspanne t Handover viel kleiner als t HA , die<br />

Zeit, die im Abschnitt 4.2.2 als Verzögerung durch die Registrierung beim Home<br />

Agent für <strong>Mobile</strong> IP definiert wurde. Dadurch wird die Anzahl der Paketverluste<br />

bereits in diesem Ansatz stark reduziert.<br />

Semisoft Handoff verfolgt das Ziel, Paketverluste vollständig zu vermeiden. Mithilfe<br />

sogenannter ”<br />

Semisoft Packets“ werden die Routingeinträge zur neuen Basisstation<br />

bereits vor dem eigentlichen Handoff erzeugt. Dazu wird ein solches ”<br />

Semisoft<br />

Packet“ über den neuen Accesspoint gesendet, wobei der MN danach sofort wieder<br />

auf die alte Basisstation zurückschaltet. Aufgrund des besonderen Pakets wird der<br />

CR daraufhin alle ankommenden Pakete an die alte und neue Base Station senden<br />

(Bicasting). Nach einem ”<br />

Semisoft Delay“ wird dann ein normaler Handoff durchgeführt<br />

und das Bicasting aufgehoben. Damit sind Paketverluste jedoch noch nicht<br />

behoben. Es kann durchaus passieren, daß t CR,alt > t CR,neu ist. Dann kommen die<br />

Pakete am neuen Accesspoint an , bevor der MN sie am alten empfangen kann. Selbst<br />

ein zeitloser Handoff (t Handoff → 0) wäre nicht schnell genug, um diese Pakete am

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