Mobile Systems III INFORMATIK
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90 Micro-Mobility in IP-based Networks<br />
Abbildung 4.6: Handoff Mechanismen für a) Fast Handoff und a) Proactive Handoff [4].<br />
4.4.3 Cellular IP<br />
Das Cellular IP Protokoll hat eine besondere Stellung unter den Micro-Mobility Protokollen.<br />
Es verzichtet vollkommen auf Tunneling und Adresskonversion, indem es das bekannte<br />
IP-Routing innerhalb einer Domäne ersetzt. Es wird durch ein Netz sogenannter Cellular<br />
IP Router (CIPR) ersetzt, die auch fremde IPs im Netz korrekt routen können (All-IP<br />
Netzwerk). Ursprung dieses Ansatzes war folgende Überlegung: Man nehme ein einfaches<br />
Netz aus Accesspoints, Switches und einigen MNs. Die Lernfähigkeit von Ethernetswitches<br />
wird darin zur MN-Suche benutzt. Solch ein Konzept ist preiswert, einfach und effizient.<br />
Leider gibt es keine vernünftigen Möglichkeiten, um dieses Netz nach zuvor vorgestellten<br />
Ansätzen zu optimieren. Cellular IP nutzt aber nach diesem Konzept Datenpakete zum<br />
Aktualisieren von Locationtables, entweder auf Schicht 2 oder 3. Cellular IP Nodes übernehmen<br />
diese Verwaltung, das sind entweder einfache Switches (Schicht 2) oder Cellular<br />
IP Router (Schicht 3). Es wird behauptet, ein Cellular IP Netzwerk aus kostengünstigen<br />
Switches für mehrere tausend Benutzer noch effizient realisieren zu können [3, S. 179]. Das<br />
ist insbesondere dann interessant, wenn es sich um die Realisierung von Pico-Netzen handelt,<br />
beispielsweise um die drahtlose Vernetzung von Campus-Universitäten, in denen eine<br />
komplexe Hierarchie von Routern unnötig erscheint. Zu einem komplexeren CIP-Netz gehören<br />
folgende Komponenten: Die Basisstationen sind zum einen als Accesspoints der MNs<br />
zu sehen, gleichzeitig sind es meist selbst Cellular IP-Router. Alle Basisstationen einer Domäne<br />
sind mit dem Internet über einen gemeinsamen Gateway verbunden, der als eiziger<br />
FA-Funktionen besitzen muß. Während sich der MN innerhalb des Netzes befindet, nutzt<br />
er die IP des Gateways als seine Care-Of-Address. Ausserhalb des Gateways gilt wieder<br />
das Prinzip von <strong>Mobile</strong> IP. Die am Gateway ankommenden Pakete werden entkapselt und<br />
im Cellular IP Netz versandt, wobei der MN über seine Heimatadresse identifiziert wird.<br />
Für die korrekte Zustellung der Pakete sind die hierarchisch angeordneten CIP-Router<br />
zuständig. Die Aktualisierung der ”<br />
Location Tables“ erfolgt durch Snooping normaler IP-<br />
Pakete, solange der MN sich nicht bewegt. Besondere Registration Messages werden nur<br />
dann gebraucht, wenn der MN sich zum ersten Mal registriert oder seinen WIPPOA ändert.<br />
Allerdings ist es theoretisch denkbar, daß der MN längere Zeit nicht sendet, obwohl<br />
er de facto erreichbar ist. Dies wäre z.B. bei einem Videostream per UDP der Fall. Daher<br />
werden auch in diesem Protokoll regelmässige Registration Messages gesendet, wobei de-