Mobile Systems III INFORMATIK
Mobile Systems III INFORMATIK
Mobile Systems III INFORMATIK
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Philipp Appelhoff 79<br />
4.1 Einleitung<br />
Es ist nicht mehr zu übersehen, daß drahtlose Kommunikationsgeräte mittlerweile auch<br />
den Bereich der IP-basierten Netze erreicht haben. Bereits im Jahre 2000 waren 20% aller<br />
verkauften PC´s tragbar [19]. Durch die Medien kennt bereits heute jeder Begriffe wie<br />
WLAN, Bluetooth oder auch UMTS. Mobilität ist zum Standard geworden, hinter dem<br />
jedoch viel mehr steckt als nur auf Kabel zu verzichten, oder wie es die Werbung eines<br />
großen deutschen Kommunikationsanbieter ausdrückt, kabellos online zu sein. Dennoch<br />
erwartet der Konsument von den neuen Technologien gleiche Leistungen, wie er sie mittlerweile<br />
von seinem Desktop-PC kennt. Mit dem Internet fest verkabelt lädt er Musik aus<br />
dem Netz oder hört einen New Yorker Radiosender per Internet. Zudem wird die Zukunft,<br />
vielleicht mit der Etablierung von ”<br />
Voice over IP“ als konkurrenzfähiges Telekommunikationsmedium,<br />
ganz neue Erwartungen an bestehende Netzwerke stellen.<br />
Innerhalb von IP-basierten Netzen werden IP-Adressen jedoch dazu genutzt, um sowohl<br />
den MN als auch dessen Position im Netz eindeutig zu bestimmen. Offensichtlich ergeben<br />
sich ganz neue Probleme und Herausforderungen, wenn Geräte in solchen IP-basierten<br />
Netzen mobil werden, denn dann ist es nicht mehr möglich, die Position des Empfängers<br />
ohne weiteres über dessen IP-Adresse zu bestimmen. Gleichzeitig sehen IP-basierte Netze<br />
den Wechsel der Adresse nicht vor, da Mobilität bei der Entwicklung des Standards nicht<br />
berücksichtigt wurde. Das erste Protokoll, das sich mit diesen Problemen befasste, war<br />
<strong>Mobile</strong> IP. Dieses Protokoll wird als erstes in dieser Seminararbeit vorgestellt, um eine kurze<br />
Einführung in die Funktionsweise mobilitätsorientierter Protokolle zu geben. Danach<br />
sollen die Grenzen des Protokolls aufgezeigt werden, die insbesondere in der aufwendigen<br />
Behandlung von Zellenwechseln begründet sind. Um den Problemen zu begegnen, wurde<br />
der Begriff von Mikromobilität eingeführt, der Mobilität in enger begrenzten Bereichen<br />
behandeln soll und auf quasi nahtlose Übergänge zwischen verschiedenen Netzwerkzugangspunkten<br />
ausgerichtet ist. Dazu wurden verschiedene Optimierungsansätze herausgearbeitet,<br />
um Probleme des <strong>Mobile</strong> IP Protokolls zu beseitigen oder deren Auswirkungen<br />
zu minimieren. Nachdem diese Ansätze erläutert wurden, werden im Kapitel 4.4 verschiedene<br />
charakteristische Protokolle beschrieben. Diese stellen nur einen kleinen Ausschnitt<br />
aus bestehenden Ansätzen dar. Während die Protokolle Fast und Proactive Handoff eher<br />
als Konzeptstudien zu sehen sind, werden mit Hierarchical <strong>Mobile</strong> IP, Cellular IP und<br />
Hawaii drei Protokolle vorgestellt, die basierend auf bestehenden Implementierungen im<br />
Abschnitt 4.5 verglichen werden sollen. Abschliessend werden dann die verschiedenen Ansätze<br />
bewertet und verglichen und einige Probleme angesprochen.