Mobile Systems III INFORMATIK
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Ronny Nantke 73<br />
sind. Mit Polling gibt es zwar ein Verfahren, dass Zeitgarantien abgeben kann, allerdings<br />
stets unter der Voraussetzung, dass es keine äusseren Störquellen gibt. Für Softrealtime<br />
Umgebungen sind bis auf (Slotted) Aloha alle Verfahren geeignet, da mittlerweile für<br />
WLANs ausreichend Bandbreite zur Verfügung stehen.<br />
Bei den Protokollen erkennt man in den zwei vorgestellten Verfahren, je einen Vertreter für<br />
Soft- bzw. Hardrealtime. Während RTP/RTCP für Audio/Videodaten optimiert wurde,<br />
haben die Entwickler von RTnet insbesondere auf deterministische Zeitaussagen Wert gelegt.<br />
Dieser Unterschied zeigt sich auch deutlich an den Modifizierungen des OSI/ISO Referenzstacks:<br />
RTP/RTCP setzt auf UDP auf, ohne an den restlichen Schichten Änderungen<br />
vorzunehmen. Dadurch spielt auch das Übertragungsmedium keine Rolle. Durch die regelmäßigen<br />
Sende- und Empfangsberichte können sogar leichte Schwankungen von Wireless<br />
Verbindungen durch Anpassung der Datenraten ausgeglichen werden. RTP/RTCP sind<br />
freie Standards für das Internet.<br />
Bei RTnet wird der ISO/OSI Referenzstack bereits ab der Schicht 2 modifiziert, was spezielle<br />
Treiber erfordert. Dafür kann RTnet Zeitgarantien abgeben und ist darüber hinaus als<br />
kostenlose Implementierung erhältlich. Zudem wird RTnet ständig weiterentwickelt, was<br />
die bereits jetzt erzielten Eigenschaften verbessert, bzw. RTnet um weitere Eigenschaften<br />
erweitert.<br />
3.5.2 Ausblick<br />
In Zukunft werden vor allem Softrealtime Applikationen immer mehr Einzug in Computersysteme<br />
halten. Insbesondere Audio- und Videoübertragungen, aber auch Computerspiele<br />
werden die Netzwerke der Zukunft belasten. Dabei hat sich aber schon gezeigt, dass die<br />
aktuellen Systeme, egal ob mit Kabel oder ohne, ausreichend für die Beürfnisse der meisten<br />
heutigen Nutzer sind. Daher werden zukünftig die Datenraten in Verbindung mit den<br />
steigenden Anforderungen der User weiter steigen. Getreu dem Motto: ”<br />
Warum soll ich<br />
mich mit 500KBits zufrieden geben, wenn ich 2MBits haben kann“<br />
Im Bereich der Mediumzugriffsverfahren werden keine Revolutionen mehr erwartet, sondern<br />
nur noch Optimierungen der vorhandenen Methoden. Durch bessere Hardware Komponenten<br />
können Sicherheitsabstände zwischen einzelnen Übertragungen weiter reduziert<br />
werden. Zusätzlich ermöglichen bessere Komponenten kürzere Synchronisierungsabschnitte<br />
bei WLANs. Dabei werden die Reaktionszeiten von Funknetzwerken hinter den Werten<br />
der Kabellösungen liegen bleiben. Dies liegt an den charakteristischen Merkmalen des kabellosen<br />
Mediums. Die Auswirkungen lassen sich zwar minimieren, aber auch in Zukunft<br />
nicht beseitigen.<br />
Auf Grund der großen Verbreitung und den kostengünstigen Hardwarekomponenten gibt<br />
es immer mehr Projekte, die versuchen, Protokolle wie RTnet zu entwickeln, damit Ethernet<br />
als Ersatz zu teuren Bussystemen verwendet werden kann. Sie basieren aber in der<br />
Regel darauf, dass man einen stark verkürzten OSI/ISO Referenzstack verwendet, und<br />
auf verbindungslose Protokolle, wie zum Beispiel UDP setzt.