Mobile Systems III INFORMATIK
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68 Realtime Networking in Wireless and Wired Networks<br />
3.3 Realtimeprotokolle<br />
Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit den Realtimeprotokollen. Dabei werden die Protokolle<br />
im OSI/ISO Referenzstack eingeordnet und später insbesondere auf ihre Eignung<br />
in WLANs geprüft.<br />
Abbildung 3.11: RTP und RTCP eingeordnet im TCP/IP Stack [11]<br />
3.3.1 Realtime Protocol (RTP nach IETF RFC3550)<br />
Das Realtime Protocol setzt direkt auf das User Datagram Protocol (UDP) auf. Nach dem<br />
ISO/OSI Referenzmodell ist es in der Ebene 7 / Applicationlayer einzuordnen, obwohl es<br />
auch Meinungen gibt, die RTP noch in die Ebene 4 / Transportlayer einordnen.<br />
Es ist kein vollständig spezifiziertes Protokoll, sondern stellt wichtige Funktionen und<br />
einen Rahmen für Softrealtime Umgebungen zur Verfügung. Da es auf UDP aufsetzt, gibt<br />
es keine direkte Rückmeldung über Paketverluste. Es existiert auch kein Mechanismus<br />
zur erneuten Anforderung von IP-Paketen. Da RTP in erster Linie für Audio- und Videoübertragungen<br />
konzipiert wurde, werden die Verluste in Kauf genommen, da sie lediglich<br />
Qualitätseinbußen produzieren.<br />
Der RTP-Header enthält ein Feld für die Versionsnummer, da mittlerweile die Version 2.0<br />
(RFC 3550) die erste Version (RFC 1889) abgelöst hat. Da es für manche Anwendungen<br />
ein Vorteil ist, Pakete fester Größe zu verarbeiten, gibt es ein Paddingfeld, indem die Anzahl<br />
der aufgefüllten Paddingbits steht. Des weiteren enthält jeder Header eine Sequenznummer,<br />
mit deren Hilfe die Reihenfolge und die Eindeutigkeit von Paketen festgestellt<br />
werden kann. Darüber hinaus werden die Pakete mit einem Zeitstempel versehen, damit<br />
Applikation in der Lage sind, die Inhalte zu synchronisieren. Mit dem Synchronisation<br />
Source Identifier verfügt der RTP Header über ein Feld, in dem die Datenquelle identifiziert<br />
werden kann. Da RTP möglichst flexibel gehalten wurde, existiert keine eindeutige