Mobile Systems III INFORMATIK
Mobile Systems III INFORMATIK
Mobile Systems III INFORMATIK
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
66 Realtime Networking in Wireless and Wired Networks<br />
Kollisionen kommen. Dadurch verliert aber das Polling seinen Vorteil gegenüber anderen<br />
Verfahren.<br />
Durch die Vorraussetzung, dass eine Station bereits alle Stationen erreichen kann und sie<br />
selber an die anderen Stationen die Sendeberechtigung verteilt, kann weder das Hidden<br />
Station Problem noch ein Exposed Terminal auftreten. Damit bietet Polling eine Möglichkeit<br />
für eine begrenzte, und bekannte Teilnehmerzahl echtzeitigfähig zu sein [7].<br />
Multiple Access with Collision Avoidance (MACA)<br />
Eine Variante (Carrier Sense Multiple Access with Collision Avoidance, kurz CSMA/CA)<br />
des MACA ist zur Zeit das gängigste Verfahren für WLANs, denn sie wird vom IEEE<br />
Standard 802.11 verwendet. Dabei verwenden alle Stationen kurze Signalisierungsmitteilungen<br />
(RTS) um den anderen Stationen den Sendewunsch mitzuteilen, währenddessen<br />
warten sie auf Rückmeldungen (CTS) des Empfängers, ob er überhaupt empfangsbereit<br />
ist.<br />
Die Mitteilungen enthalten neben der Ziel- und der Quelladresse noch die Paketlänge,<br />
damit die Übertragungsdauer abgeschätzt werden kann. Dadurch werden Probleme, wie<br />
das Hidden und Exposed Terminal, umgangen. Um Kollisionen bei den Mitteilungen zu<br />
vermeiden, werden Interframe Spaces (IFS) in Verbindung mit einem zufälligen Backoff<br />
Mechanismus in einem Wettbewerbsfenster zwischen den einzelnen Übertragungen verwendet.<br />
Dabei werden drei Arten von Abständen unterschieden:<br />
Short IFS Muss eine Station auf eine Signalisierungsmitteilungen antworten, wartet sie<br />
nur einen kurzen Zeitpunkt ab, damit keine andere Übertragung vorher beginnen kann.<br />
PIFS Möchte eine Station Übertragungen mit höherer Priorität versenden, wartet sie<br />
einen Zeitraum ab, der länger als der Short IFS ist, aber noch vor den normalen Übertragungen<br />
liegt. Beispiele hierfür sind Realtime Daten.<br />
DIFS Für die normale Datenübertragung wird am längsten gewartet, damit unwichtige<br />
Übertragungen nicht unnötig das Netzwerk blockieren.<br />
Der Backoff Mechanismus dient dazu, dass nicht alle sendewilligen Stationen gleichzeitig<br />
nach Abwarten des DIFS zu Senden beginnen. Jede Station ermittelt eine Zufallszahl,<br />
die sie zusätzlich nach dem DIFS wartet. Dabei hört sie nebenbei das Medium ab, um<br />
festzustellen, ob eine andere Station mit einer niedrigeren Zufallszahl schon zu senden<br />
begonnen hat. Bei gleicher Zufallszahl kann es natürlich zu Kollisionen kommen.<br />
Als Realtimeumgebung bietet es statistisch gesehen eine relativ gute Vorraussetzung für<br />
weiche Echtzeit Applikationen, obwohl natürlich die Signalisierungsmitteilungen und das<br />
Wettbewerbsfenster für Verzögerungen und Overhead sorgen. Mit steigender Teilnehmerzahl<br />
sinkt allerdings die Qualität erheblich. Für harte Echtzeitbedingungen bietet MACA<br />
keine Möglichkeit, da ein erfolgreicher Mediumzugriff in einer bestimmten Zeit nicht festgelegt<br />
werden kann [7].