Mobile Systems III INFORMATIK
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Michael Böhm 179<br />
Der Kernel selbst hat keinerlei Abhängigkeit von diesen Erweiterungen und auf die Kernel<br />
Extensions erhält keine Anwendung selbst den Zugriff. Damit nun die Anwendungen<br />
korrekt funktionieren und die für sie vorgesehene Hardware benutzen, sind just diese Informationen<br />
in den Treibern gespeichert. Diese können, um die Kontrolle über die Hardware<br />
für bestimmte Anwendungen zu erhalten, beliebig installiert und deinstalliert werden. Die<br />
Treiber bestehen aus zwei Teilen, einer Bibliothek, um die entsprechende API selbst anzusprechen<br />
und mehreren Bibliotheken, um die Hardware nutzen zu können. Damit kann<br />
die Kontrolle partiell vermittelt werden, ohne direkten Einfluss oder Schaden am Kernel<br />
beziehungsweise dem Betriebssystem selbst vorzunehmen. An dieser Stelle soll noch einmal<br />
näher auf die Kernel Side Library eingegangen werden. Es wurde ja bereits gesagt,<br />
dass hier alle lebensnotwendigen Daten gespeichert sind. Diese Bibliotheken unterteilen<br />
sich allerdings noch einmal in zwei verschiedene Typen. Zum einen gibt es den logical<br />
device driver DLL (LDD) und zum anderen den physical device driver DLL (PDD). Die<br />
logischen Treiber beinhalten sämtliche grundlegenden logischen Funktionen im Sinne von<br />
I/O. Diese sind auch immer auf andere Systeme transportierbar. Der interessante Aspekt<br />
sind die PDD, die jeweils auf das bestimmte Zielsystem zugeschnitten werden und die<br />
vorhandenen Ressourcen mobilisieren können. Diese Dateien sind notwendig und müssen<br />
verfügbar sein, aber durch die Zweiteilung muss man bei dem Portieren des Betriebssystems<br />
auf einer andere Hardware-Plattform nur die entsprechenden PDD austauschen<br />
und das System funktioniert in der gewünschten Umgebung. LDD und PDD sind hier als<br />
polymorphic DLL realisiert und müssen in einem bestimmten Verfahren genutzt werden.<br />
[8] Einzige Ausnahme aus der Prioritätscodierung ist der Screen Buffer. Das erscheint<br />
auch logisch, wenn man bedenkt, dass die Bildschirmdarstellung sich nicht “hinten anstellen“<br />
sollte. Die Lösung liegt im Direct Memory Access, der die Daten unmittelbar in das<br />
LCD Display kopiert. Damit es an Schnelligkeit nicht mangelt, wurde der Screen Buffer<br />
mit allen notwendigen Lese- und Schreibberechtigung auf alle Prozesse ausgestattet. Damit<br />
werden Anwendungen über eine Graphic API schnell dargestellt. Folglich wird der<br />
privileged mode umgangen und dieser Vorgang liegt außerhalb der Prioritätencodierung.<br />
8.4.2 Application-Sicht<br />
Symbian OS wurde als ein umfangreiches Betriebssystem geplant, welches alle Fähigkeiten<br />
eines normalen Betriebssystem aufweist und dennoch in den Speicher eines Mobiltelefons<br />
passen sollte. [8] Das setzt bestimmte Anforderungen voraus. Diese wurden nun bereits<br />
genannt beziehungs-weise auch erläutert und teilweise auch diskutiert. Im Zusammenhang<br />
des Aufbaus wird nun die zweite Sichtweise betrachtet. Diese Sicht beschäftigt sich vor<br />
allem mit den Abhängigkeiten der Systemkomponenten. Es handelt sich allerdings um<br />
einen Übergang und eine klare Trennung zwischen den Sichtweisen kann nicht vorgenommen<br />
werden. So müssen zunächst noch einige tiefer gehende Erläuterungen vorangehen,<br />
bevor man sich dem allgemeinen Aufbau aus der Application-Sicht zuwenden kann.<br />
Server-Client Struktur<br />
Symbian OS beinhaltet eine umfassende Sammlung an Bibliotheken, um möglichst viele<br />
Industriestandards zu implementieren. Unter anderem TCP/IP, SSL, FTP und SMTP um<br />
nur einige aus verschiedenen Bereichen zu nennen. Abbildung 4 zeigt einige Bereiche auf,